Swissmechanic_Journal_2022-04
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Nr. 4<br />
Juli <strong>2022</strong> / 93. Jahrgang<br />
Das offizielle Organ<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
<strong>Journal</strong>Arbeitssicherheit<br />
im Fokus<br />
Branchenlösung<br />
von <strong>Swissmechanic</strong><br />
Seite 12<br />
Business Day:<br />
Energie –<br />
Geht der Schweiz<br />
der Strom aus?<br />
Seite 6<br />
ASA-Fachstelle<br />
Seite 16
Dienstag, 6. September <strong>2022</strong>, Halle 622 in Zürich-Oerlikon<br />
Diese hochkarätige Referentin und<br />
hochkarätigen Referenten aus Politik<br />
und Wirtschaft sind eingeladen,<br />
um über aktuelle Energiethemen –<br />
wie die Sicherstellung der Energieversorgung<br />
der Schweiz in den<br />
nächsten Jahren oder die Sicherheit<br />
von Atomenergie – zu informieren.<br />
Prof. Dr. Hans-Werner Sinn<br />
Nationalökonom und Finanzwissenschaftler<br />
Thierry Burkart<br />
Rechtsanwalt und Parteipräsident<br />
FDP<br />
Dr. Suzanne Thoma<br />
CEO BKW Gruppe<br />
Weitere Informationen zum<br />
Programm, zu den Ausstellungsmöglichkeiten<br />
und zum Besuch finden Sie<br />
auf unserer Homepage:<br />
Werner Meier<br />
Delegierter für wirtschaftliche<br />
Landesversorgung<br />
Dr. Marc Kenzelmann<br />
Direktor Eidg. Nuklearsicherheitsinspektorat<br />
ENSI<br />
Daniel Büchel<br />
Vizedirektor Bundesamt<br />
für Energie<br />
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Ihre Ansprechpartnerin<br />
Renate Bachschmied, Telefon 079 105 62 19<br />
renate.bachschmied@stroebele.ch
Inhalt<br />
3<br />
12 Branchenlösung<br />
Blick hinter<br />
die Kulissen<br />
16 ASA-Fachstelle<br />
Eric Montandon<br />
18 Branchenbetreuer<br />
Harald Zaugg<br />
27 Psychische<br />
Gesundheit<br />
Grenzen der<br />
Arbeitssicherheit<br />
Erwachsenenbildung<br />
40 Produktionsfachmann/frau:<br />
Infoveranstaltungen/<br />
Studienbeginn<br />
40 Expert-e en production : nos écoles<br />
41 Delegiertenversammlung<br />
des VMTW<br />
42 Kursangebote<br />
44 Ausbildnertagung<br />
Marktplatz<br />
46 Bezugsquellennachweis<br />
Editorial<br />
<strong>04</strong> Arbeitssicherheit im Fokus<br />
05 La sécurité au travail en point de mire<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
06 Business Day <strong>2022</strong>: Energie – Geht der Schweiz der Strom aus?<br />
11 WorldSkills <strong>2022</strong>: Alternativformat in Prüfung<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz –<br />
Fokus Arbeitssicherheit<br />
12 Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong><br />
14 Blick hinter die Branchenlösung<br />
15 Arbeitsinspektorat – das kantonale Kontrollorgan<br />
16 ASA-Fachstelle – Oberaufsicht über die Branchenlösung<br />
18 Der Branchenbetreuer von Gewerbe und Industrie bei der Suva<br />
20 Mutterschutz – Herausforderung für Arbeitgeber<br />
21 Der Arbeitshygieniker<br />
22 Le GIM-CH et la sécurité au travail<br />
24 Der Arbeitsmediziner<br />
25 Der Sicherheitsfachmann<br />
26 Der Arbeitnehmervertreter<br />
27 Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz<br />
28 Mehrwerte in der Arbeitssicherheit<br />
Regionalverbände<br />
29 TopSolid-Innovationstag bei <strong>Swissmechanic</strong> St. Gallen – Appenzell<br />
30 WITg: Simulation ist mehr als die Erzeugung bunter Bilder<br />
32 Grosse Investitionen in die Zukunft der Berufsbildung<br />
bei <strong>Swissmechanic</strong> Thurgau<br />
Wirtschaft und Dienstleistungen –<br />
Fokus Arbeitssicherheit<br />
34 Suva: erneut ausserordentlich tiefe Prämien für 2023<br />
36 Suva : primes à nouveau exceptionnellement basses en 2023<br />
Wirtschaft und Dienstleistungen<br />
38 Wirtschaftsbarometer 2/22: MEM-Branche wächst weniger dynamisch<br />
Das offizielle Organ von<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
L’organe officiel de<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Suisse<br />
<strong>Swissmechanic</strong><br />
Schweizerischer Verband mechanisch-technischer<br />
Betriebe / Association Suisse d’entreprises<br />
mécaniques et techniques / Associazione svizzera<br />
delle aziende meccaniche e tecniche<br />
Abonnementspreise<br />
Fr. 80.– für 8 Ausgaben (zus. MWST)<br />
Redaktion / Abonnemente<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
Monica Hotz, Redaktionsleitung<br />
Claudia Frey Marti, Lektorat<br />
Jürg Marti, Redaktionsbeirat<br />
Felsenstrasse 6, Thurgauerhof, 8570 Weinfelden<br />
Telefon 071 626 28 00 / Fax 071 626 28 09<br />
E-Mail: redaktion@swissmechanic.ch<br />
Druck / Versand<br />
Ströbele Kommunikation<br />
Alleestrasse 35, 8590 Romanshorn<br />
071 466 70 50, info@stroebele.ch<br />
Inseratemanagement<br />
Ströbele Kommunikation<br />
Alleestrasse 35, 8590 Romanshorn<br />
071 466 70 50, renate.bachschmied@stroebele.ch<br />
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Papier 100 % Altpapier
Arbeitssicherheit<br />
im Fokus<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser<br />
Für uns KMU-MEM sind unsere Mitarbeitenden das wichtigste Gut. In kleinen und<br />
mittleren Unternehmen, die oftmals Familienbetriebe sind, herrscht im Team ein<br />
familiärer Umgang. Man kennt sich und nimmt gegenseitig Anteil, wenn es einem<br />
Teammitglied nicht gut geht.<br />
Roland Goethe<br />
Präsident <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
Roland Goethe<br />
directeur de <strong>Swissmechanic</strong> Suisse<br />
Als qualifizierte Fachkräfte sind unsere Mitarbeitenden aber auch die Voraussetzung<br />
für unseren Erfolg. Dank ihrem Wissen, ihrer Erfahrung und ihrem Einsatz<br />
können wir unsere Kundschaft mit Qualitätsprodukten zufriedenstellen und uns<br />
von Billigprodukten aus dem Ausland abheben. Zufriedene Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind motiviert, setzen sich für ihren Arbeitgeber ein und sind auch bereit,<br />
die vielzitierte Extrameile zu gehen. Sie tragen zum guten Ruf des Unternehmens<br />
bei. Wenn ein Arbeitsplatz sicher ist, fühlen sich die Mitarbeitenden wohler,<br />
sind produktiver und verpassen seltener die Arbeit.<br />
Um wie viel wichtiger ist es also, sowohl menschlich gesehen als auch für den<br />
Unter nehmenserfolg, dass unsere Mitarbeitenden in einer sicheren Umgebung<br />
arbei ten und dabei gesund bleiben können! «Sicherheit ist nicht teuer, sie ist von<br />
unschätzbarem Wert», sagte einst ein weiser Mann. Unfälle verursachen nicht nur<br />
menschliches Leid. Sie haben auch finanzielle Konsequenzen.<br />
Dass ein gesunder und sicherer Arbeitsplatz wichtig ist, hat <strong>Swissmechanic</strong> früh<br />
erkannt. Um die Büros unserer KMU vom organisatorischen Aufwand zu entlasten,<br />
den das Umsetzen von Arbeitssicherheitsvorgaben für einen einzelnen Betrieb<br />
verur sacht, entwickelte unser Verband in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen<br />
Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) und der Suva die<br />
bewährte und beliebte Branchenlösung 21 «Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz».<br />
Die Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong> konnte letztes Jahr bis 2026<br />
rezerti fiziert werden. Grund genug, ihr und dem Thema Arbeitssicherheit eine <strong>Journal</strong>ausgabe<br />
zu widmen.<br />
Sie halten nun unsere Fokusnummer in den Händen. An unserer Branchenlösung<br />
sind zahlreiche Experten aus verschiedenen Fachbereichen beteiligt. Diese stellen<br />
wir Ihnen in dieser <strong>Journal</strong>nummer vor und betrachten das Thema Arbeitssicherheit<br />
aus verschiedenen Blickwinkeln.<br />
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende und spannende Lektüre.
Editorial Fokus Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
5<br />
La sécurité au travail<br />
en point de mire<br />
Chères lectrices, chers lecteurs<br />
Pour nous, PME du secteur MEM, nos collaborateurs sont le bien le plus précieux. Dans<br />
les petites et moyennes entreprises, qui sont souvent des entreprises familiales, une<br />
atmosphère familiale règne dans l'équipe. On se connaît et participe mutuellement si<br />
un membre de l'équipe ne va pas très bien.<br />
En tant que spécialistes qualifiés, nos collaboratrices et collaborateurs sont aussi la<br />
condition de notre succès. Grâce à leur savoir, à leur expérience et à leur effort, nous<br />
pouvons satisfaire nos clients avec des produits de qualité et nous démarquer de<br />
produits bon marché de l'étranger. Des collaboratrices et collaborateurs satisfaits sont<br />
motivés, s'engagent pour leur employeur et sont prêts à faire un effort supplémentaire<br />
si nécessaire. Ils contribuent à la réputation de l'entreprise. Lorsqu'un emploi est sûr,<br />
les collaborateurs se sentent mieux, sont plus productifs et manquent plus rarement<br />
au travail.<br />
Il n'en est que beaucoup plus important, tant du point de vue humain que de celui du<br />
succès de l'entreprise, qu'ils travaillent dans un environnement sûr et puissent rester<br />
en bonne santé! «La sécurité n'est pas chère, elle est d'une valeur inestimable», a dit<br />
un jour un sage. Les accidents ne causent pas que des souffrances humaines. Ils ont<br />
également des conséquences financières.<br />
<strong>Swissmechanic</strong> a compris très tôt l'importance d'une place de travail saine et sûre. Afin de<br />
décharger les bureaux de nos PME des travaux administratifs qu'occasionne la mise en<br />
œuvre des prescriptions de sécurité au travail pour une entreprise individuelle, notre<br />
association a développé en collaboration avec la Commission fédérale de coordination<br />
pour la sécurité au travail (CFST) et la Suva, la solution sectorielle 21 éprouvée et<br />
appréciée, Sécurité au travail et protection de la santé. La solution sectorielle de<br />
Swiss mechanic a pu l'année dernière être certifiée à nouveau jusqu'en 2026. Une bonne<br />
raison de lui consacrer, ainsi qu'au thème de la sécurité au travail, un numéro du <strong>Journal</strong>.<br />
Vous avez maintenant entre les mains notre numéro point de mire. De nombreux<br />
experts de divers domaines spécialisés participent à notre solution sectorielle. Nous<br />
vous les présentons dans ce numéro du <strong>Journal</strong> et examinons le thème de la sécurité<br />
au travail depuis leurs divers points de vue.<br />
Je vous souhaite une lecture inspirante et captivante.
Vorschau Business Day<br />
6<br />
ENERGIE –<br />
Geht der Schweiz der Strom aus?<br />
Am Business Day von <strong>Swissmechanic</strong> am 6. September in der Halle 622 in Zürich-Oerlikon<br />
nehmen renommierte Fachleute – erfahrene Koryphäen auf ihrem Gebiet – das Thema<br />
Energie und Umwelt aus ihrem ganz spezifischen Blickwinkel unter die Lupe.<br />
A<br />
bgeschaltete Atomkraftwerke,<br />
Krieg in der Ukraine, steigender<br />
Stromverbrauch, insbesondere<br />
auch durch die Zunahme von<br />
Elektrofahrzeugen – viele fragen sich:<br />
Droht uns ein Blackout? Von einem solchen<br />
wäre insbesondere unsere Industrie<br />
massiv betroffen. Die MEM-Branche<br />
tut gut daran, einem Engpass vorzubeugen<br />
und sich für den Ernstfall vorzubereiten.<br />
Der diesjährige Business Day von Swiss-<br />
mechanic widmet sich am 6. September<br />
diesem vielseitigen und brisanten Thema.<br />
Die Teilnehmenden gewinnen an<br />
nur einem Tag eine kompetente und<br />
breit gefächerte Übersicht und erhalten<br />
Antworten auf die wichtigsten Fragen im<br />
Bereich der Energieversorgung. Nicht zu<br />
unterschätzen ist dabei die Diskussion<br />
mit den anwesenden Fachleuten und<br />
Unternehmern aus der MEM-Branche sowie<br />
die attraktive Ausstellung verschiedener<br />
Player zum Thema Energie.<br />
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Business Day – Gebündelte Wissenspower<br />
an einem Ort! Wissensschatz<br />
und Inspirationsquelle für unsere<br />
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business-day<br />
Der ökonomische Blick auf Umwelt und Energie<br />
Prof. Dr. Hans-Werner Sinn<br />
Wie gut lassen sich Ökologie und Ökonomie<br />
vereinbaren? Nationalökonom und<br />
Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Hans-<br />
Werner Sinn ist Befürworter der Kernkraft<br />
als einzige regelbare und CO2-freie<br />
Stromquelle. Sinn gilt als einer der wichtigsten<br />
Köpfe Deutschlands und wurde<br />
mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.<br />
Er überzeuge durch seinen Pragmatismus<br />
und seinen immerwährenden Einsatz<br />
für die Freiheit, aber auch durch seine<br />
Fähigkeit, selbst komplizierte volkswirtschaftliche<br />
Zusammenhänge und<br />
Theorien auch für den Laien verständlich<br />
zu machen, hiess es bei der Übergabe<br />
des Karl-Hermann-Flach-Preises im<br />
April <strong>2022</strong>. Sinn hat zahlreiche Bücher<br />
und Studien verfasst und ist in der internationalen<br />
Presse präsent. Auf seiner<br />
Website sind zahlreiche interessante<br />
Beiträge zu finden, die in verschiedenen<br />
Medien erschienen sind – auch zum Thema<br />
Kernkraft und Energie.<br />
bit.ly/3ymuqE7
Business Day<br />
7<br />
Weniger Polemik, mehr Strom – die Sicht der FDP<br />
Thierry Burkart<br />
Thierry Burkart ist Rechtsanwalt und<br />
Parteipräsident der FDP. Der Verkehrsund<br />
Sicherheitspolitiker stimmte gegen<br />
das CO2-Gesetz, machte sich öffentlich<br />
für einen Abbruch der Verhandlungen<br />
mit der EU über das Rahmenabkommen<br />
stark, lehnte sich 2018 gegen das neue<br />
Waffenrecht auf und enthielt sich 2016<br />
beim Inländervorrang, der als Antwort<br />
auf die Masseneinwanderungs-Initiative<br />
beschlossen wurde, der Stimme. Neulich<br />
sprach er sich dafür aus, das Verbot<br />
für den Bau von neuen Kernkraftwerken<br />
aus dem Gesetz zu streichen. Der Bau<br />
neuer KKW sei zwar aktuell kein Thema.<br />
Aber aus liberaler Sicht sollte man nicht<br />
eine Technologie ausschliessen, weil<br />
man nicht weiss, wie sie sich weiterentwickelt.<br />
Im Vorfeld der diesjährigen Delegiertenversammlung<br />
der FDP sorgte<br />
dieser Passus in der Resolution «Weniger<br />
Polemik, mehr Strom» innerhalb der<br />
Partei für Diskussionen: «Beim Ausbau<br />
und Ersatz bestehender einheimischer<br />
Produktionsanlagen darf es keine gesetzlichen<br />
Technologieverbote geben.<br />
So sind die Voraussetzungen zu schaffen,<br />
um namentlich KKW der neuen Generation<br />
zuzulassen.» Auf der Website<br />
der FDP ist die Resolution zu finden.<br />
bit.ly/3Ady1FM<br />
Energieversorgung aus der Sicht erfolgreicher Stromanbieter<br />
Dr. Suzanne Thoma<br />
Ist die Energieversorgung der Schweiz<br />
für die nächsten Jahre sichergestellt?<br />
Diese Frage beantwortet Dr. Suzanne<br />
Thoma. Sie ist diplomierte Chemieingenieurin<br />
(ETH Zürich) und verfügt über<br />
ein Doktorat der technischen Wissenschaften.<br />
Neun Jahre war sie CEO der<br />
BKW AG. Sie richtete das Unternehmen<br />
neu aus und vergrösserte es massiv. Sie<br />
hat den Berner Stromversorger, an dem<br />
der Kanton Bern mit 52 Prozent beteiligt<br />
ist und der bei ihrem Amtsantritt wegen<br />
Fukushima und sinkender Preise ins Trudeln<br />
geraten war, mit einer kompromisslosen<br />
Wachstumsstrategie neu ausgerichtet,<br />
international aufgestellt und dabei<br />
alle Kennzahlen ver-x-facht: Der Börsenwert<br />
beträgt aktuell über 5,8 Milliarden<br />
Franken, das Vierfache von vor ihrer<br />
Zeit. Als Thoma 2013 Chefin wurde, beschäftigte<br />
die BKW 3000 Angestellte.<br />
Heute sind es gut 11'000. Gewachsen ist<br />
der Energiekonzern vor allem, weil er<br />
sein Dienstleistungsgeschäft massiv<br />
ausgebaut hat und konsequent international<br />
in erneuerbare Energie investiert<br />
hat. Das Dienstleistungsgeschäft der<br />
BKW konzentriert sich auf Dienstleistungen<br />
im Bereich Energie, Gebäude und Infrastruktur.<br />
Thoma ist die erste Managerin,<br />
die mit dem unternehmenseigenen<br />
Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) ein<br />
Atomkraftwerk in der Schweiz stilllegen<br />
und zurückbauen musste. Sie trat dieses<br />
Jahr als CEO zurück und wurde im April<br />
<strong>2022</strong> Verwaltungsratspräsidentin der<br />
Sulzer AG.<br />
bit.ly/3bxXnnI
Business Day<br />
8<br />
Was passiert, wenn der Strom fehlt?<br />
Werner Meier<br />
mungen im Energiebereich tätig, zuletzt<br />
bei der Alpiq AG in Olten als Leiter Group<br />
Security und Business Continuity Management.<br />
Von 2003 bis 2015 war Meier<br />
Mitglied der Milizorganisation der wirtschaftlichen<br />
Landesversorgung, von<br />
2013 bis 2015 stand er dem Bereich Energie<br />
vor, zuständig für die Business Continuity<br />
der national relevanten Güter- und<br />
Dienstleistungsversorgung Energie.<br />
Werner Meier erklärt auf der Website des<br />
Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung<br />
(BWL): «Die wirtschaftliche<br />
Landesversorgung ist eine Organisation,<br />
in der die Wirtschaft und der Staat<br />
eng miteinander zusammenarbeiten.<br />
Dadurch profitieren beide Seiten und die<br />
Lösungen sind pragmatisch und umsetzbar.<br />
Die wirtschaftliche Landesversorgung<br />
ist dafür da, Mangellagen abzuwenden<br />
oder aber zu überbrücken. Wäre<br />
der Staat dafür alleine verantwortlich,<br />
müsste er für jede denkbare Mangellage<br />
eine Parallelstruktur hochfahren und<br />
dauernd betreiben, was unbezahlbar<br />
wäre. Mangelsituationen gibt es übrigens<br />
immer wieder, nur spüren die Menschen<br />
zum Glück und dank der Massnahmen<br />
der wirtschaftlichen Landesversorgung<br />
meist nichts davon.»<br />
Gibt es einen Notfallplan im Falle einer<br />
Energielücke in der Schweiz? Darüber<br />
spricht Werner Meier, seit 2016 Delegierter<br />
für wirtschaftliche Landesversorgung.<br />
Er ist diplomierter Elektroingenieur<br />
ETH und war für mehrere Unternehbit.ly/3nnqwEx<br />
Atomenergie – zu Unrecht verschrien?<br />
Dr. Marc Kenzelmann<br />
Wie sicher ist die Atomenergie? Dieser<br />
Frage widmet sich Dr. Marc Kenzelmann.<br />
Er ist seit 2020 Direktor des Eidgenössischen<br />
Nuklearsicherheitsinspektorats<br />
(ENSI). Zuvor leitete Kenzelmann<br />
im Bundesamt für Energie BFE<br />
im Rang eines Vizedirektors die Abteilung<br />
Aufsicht und Sicherheit. Er war unter<br />
anderem verantwortlich für das Risikomanagement<br />
sowie die Aufsichtsund<br />
Sicherheitskultur der Behörde. Die<br />
Abteilung ist auch für die nationale<br />
Kernmaterialkontrolle und -buchhaltung<br />
zuständig und für Aufgaben, die<br />
sich aus internatio nalen Verpflichtungen<br />
der Schweiz in diesem Bereich ergeben.<br />
Im Weiteren beaufsichtigt sie<br />
die schweizerischen Talsperren, die<br />
Rohrleitungen für Gas und Erdöl, das<br />
Eidgenössische Starkstrominspektorat<br />
sowie die finanzpolitischen Instrumente<br />
wie den Stilllegungs- und Entsor-<br />
gungsfonds und den Netzzuschlagsfonds.<br />
Das ENSI beaufsichtigt die schweizerischen<br />
Kernanlagen: Kernkraftwerke,<br />
Zwischenlager für radioaktive Abfälle<br />
sowie nukleare Forschungseinrichtungen<br />
des Paul Scherrer Instituts in Villigen<br />
und der EPF Lausanne. Sein Aufsichtsbereich<br />
reicht von der Projektierung<br />
über den Betrieb bis zur Stilllegung<br />
der Anlagen und Entsorgung der<br />
radioaktiven Abfälle. Zu den Aufgaben<br />
zählen auch der Strahlenschutz von<br />
Personal und Bevölkerung sowie die Sicherung,<br />
also der Schutz vor Sabotage<br />
und Terrorismus. Weiter befasst sich<br />
das ENSI mit den Transporten radioaktiver<br />
Stoffe von und zu den Kernanlagen<br />
sowie mit den erdwissenschaftlichen<br />
Untersuchungen im Hinblick auf<br />
die geologische Tiefenlagerung der radioaktiven<br />
Abfälle.<br />
bit.ly/3xWPa3T
Business Day<br />
9<br />
Was kann die kleine Schweiz energetisch in Europa tun?<br />
Daniel Büchel<br />
Mit der Energiepolitik der Schweiz in Europa<br />
befasst sich Daniel Büchel. Er ist Vizedirektor<br />
des Bundesamtes für Energie<br />
(BFE) und Programmleiter von EnergieSchweiz.<br />
Das BFE ist das Kompetenzzentrum<br />
für Fragen der Energieversorgung<br />
und der Energienutzung im Eidgenössischen<br />
Departement für Umwelt,<br />
Verkehr, Energie und Kommunikation<br />
(UVEK). Es schafft die Voraussetzungen<br />
für eine ausreichende, krisenfeste, breit<br />
gefächerte, wirtschaftliche und nachhaltige<br />
Energieversorgung und sorgt für<br />
hohe Sicherheitsstandards bei der Produktion,<br />
dem Transport und der Nutzung<br />
von Energie, schafft die Rahmenbedingungen<br />
für einen effizienten<br />
Strom- und Gasmarkt sowie eine angepasste<br />
Infrastruktur. Das BFE setzt sich<br />
auch ein für eine effiziente Energienutzung,<br />
für die Erhöhung des Anteils an erneuerbaren<br />
Energien sowie für die Senkung<br />
der CO2-Emissionen, fördert und<br />
koordiniert die nationale Energieforschung<br />
und unterstützt den Aufbau neuer<br />
Märkte für eine nachhaltige Energieversorgung<br />
und -nutzung. Energie<br />
Schweiz ist die zentrale Plattform des<br />
Bundes für Energieeffizienz und erneuerbare<br />
Energien. Die Aktivitäten des Programms<br />
umfassen Sensibilisierung, Information,<br />
Beratung, Aus- und Weiterbildung<br />
sowie Qualitätssicherung.<br />
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Herzlichen Dank den Sponsoren unseres Business Day:<br />
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WorldSkills News zur Durchführung<br />
11<br />
WorldSkills <strong>2022</strong> in Shanghai abgesagt<br />
Alternativformat in Prüfung<br />
Die für kommenden Oktober in Shanghai vorgesehenen WorldSkills <strong>2022</strong> müssen<br />
aufgrund der in China weiterhin andauernden Covid-Einschränkungen abgesagt werden.<br />
Ein grosser Verzug bei den Vorbereitungsarbeiten und der unsichere Güterumschlag<br />
via See- und Luftfracht verursachen eine erhebliche Planungsunsicherheit. Die nächsten<br />
zentralen WorldSkills sind für 2024 in Lyon, Frankreich, geplant.<br />
T<br />
rotz der Absage bereitet sich<br />
das 38-köpfige SwissSkills National<br />
Team weiter auf die Berufs-Weltmeisterschaften<br />
vor. Mit gutem<br />
Grund: Es zeichnet sich ab, dass ein von<br />
der Schweiz mitinitiiertes dezentrales<br />
Alternativformat zustande kommt. In<br />
rund einem Dutzend Berufen dürften die<br />
sogenannten «WorldSkills Competition<br />
<strong>2022</strong>» sogar an Schweizer Standorten<br />
durchgeführt werden.<br />
Die gut 60 Wettkämpfe der WorldSkills<br />
sollen auf Standorte in der ganzen Welt<br />
verteilt werden. Als Standorte bieten<br />
sich beispielsweise Fachmessen oder<br />
Ausbildungszentren an. «Vor zwei Jahren<br />
standen wir in der Schweiz nach der<br />
Absage der SwissSkills 2020 vor einer<br />
ähnlichen Situation und haben mit den<br />
Berufsverbänden erfolgreich ein dezentrales<br />
Ersatzformat umgesetzt. Diese Erfahrungen<br />
konnten wir nun auf internationaler<br />
Ebene weitergeben. Natürlich<br />
ist die Komplexität im globalen Kontext<br />
aber noch einmal deutlich grösser»,<br />
erklärt André Burri, Geschäftsführer von<br />
SwissSkills.<br />
Trotz hoher Hürden sieht es derzeit gut<br />
aus: Aktuell gibt es für alle 35 Berufe, in<br />
denen die Schweiz mit einer Wettkämpferin,<br />
einem Wettkämpfer oder einem<br />
2er-Team an den WorldSkills <strong>2022</strong> teilnehmen<br />
möchte, einen von WorldSkills<br />
International zugeteilten Austragungsort.<br />
In den nächsten Tagen müssen nun<br />
von allen «Hosts» diverse Detailfragen<br />
hinsichtlich Machbarkeit geklärt werden.<br />
In diesem Prozess kann es noch einmal<br />
zu Standortverschiebungen, Rückzügen<br />
oder mangels genügend Teilnehmenden<br />
allenfalls auch zu vereinzelten<br />
Absagen kommen. Eine definitive Zuteilung<br />
der Berufe ist für spätestens Mitte<br />
Juli zu erwarten.<br />
Aktuell sind provisorisch acht Standorte<br />
in der Schweiz mit insgesamt 13 Wettkämpfen<br />
zugeteilt. «Wir spüren ein sehr<br />
grosses Engagement der Berufsverbände,<br />
welche die Durchführung in ihren<br />
Branchen möglich machen. Es hätten<br />
sogar noch mehr Verbände für eine<br />
Durchführung in der Schweiz Hand geboten.<br />
Der Fokus von WorldSkills International<br />
ist es berechtigterweise, für jeden<br />
Wettkampf die bestmögliche Lösung<br />
zu finden», sagt André Burri.<br />
<strong>Swissmechanic</strong> ist bestrebt, dem unermüdlichen<br />
Trainingsfleiss der Kandidaten,<br />
dem motivierenden Wohlwollen der<br />
Arbeitgeber und dem grosszügigen Engagement<br />
der Sponsoren Rechnung zu<br />
tragen. Wir setzen uns dafür ein, dass der<br />
Mission WorldSkills <strong>2022</strong> eine würdige<br />
Plattform geboten werden kann, um in<br />
einem internationalen Umfeld die hervorragenden<br />
Skills unserer Schweizer<br />
Berufsathleten unter Beweis zu stellen<br />
und ihnen zu ermöglichen, um die Weltmeistertitel<br />
zu kämpfen.<br />
<strong>Swissmechanic</strong> informiert, sobald Entscheide<br />
zu möglichen Ersatzformaten<br />
gefallen sind. Wir danken allen Unterstützern<br />
und Gönnern der Berufsmeisterschaften<br />
für das uns entgegengebrachte<br />
Vertrauen.
Branchenlösung – eine Übersicht<br />
12<br />
Sicher und gesund am Arbeitsplatz<br />
Einer der Vorteile, <strong>Swissmechanic</strong>-Mitglied zu sein, ist die<br />
kostengünstige Branchenlösung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />
Damit werden die gesetzlichen Vorgaben<br />
für KMU-MEM ohne grossen zusätzlichen Administrationsaufwand<br />
erfüllt.<br />
D<br />
Von Marco Bortoluzzi<br />
ie Arbeitsunterlagen für die<br />
teilnehmenden Firmen werden den spezifischen<br />
Erfordernissen der Branche<br />
angepasst. Diese Lösung ist schlank,<br />
KMU-freundlich und bietet wirksame<br />
Unfall verhütungs- und Gesundheitsschutzmassnahmen.<br />
Neu erhalten Sie die<br />
wichtigsten Informationen auf dem digitalen<br />
Weg, so sind Sie immer mit den<br />
neue sten Informationen der Arbeitssicherheit<br />
versorgt. Die <strong>Swissmechanic</strong>-<br />
Branchenlösung kann des Weiteren ohne<br />
Probleme in ein Managementsystem integriert<br />
werden.<br />
Ihre Leistungen<br />
– KOPAS-Einführungskurse gemäss der<br />
EKAS-Richtlinie 6508 und dem Sicherheitssystem<br />
(ASA) der Suva (KOPAS<br />
steht für Kontaktperson Arbeitssicherheit)<br />
– Jährlicher Erfahrungsaustausch aufbauend<br />
auf den Audit-Rückmeldungen<br />
der Teilnehmenden<br />
– Zielgerichtete Gefahrenermittlung<br />
und Risikobeurteilung basierend auf<br />
der Branchenlösung 21<br />
– Unterstützung durch Spezialisten der<br />
Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />
– Einleitung gezielter firmenübergreifender<br />
Sicherheitsmassnahmen entsprechend<br />
den Unfallschwerpunkten<br />
der Firmen, welche an der <strong>Swissmechanic</strong>-Branchenlösung<br />
teilnehmen<br />
– Berufs-Rechtsschutzversicherung<br />
Die Reduzierung der Unfallhäufigkeit<br />
und der Berufskrankheiten und die damit<br />
verbundene Senkung der Kosten<br />
sind nachweisbar. Direkt fallen bei<br />
Krankheit oder Unfall Versicherungsprämien,<br />
Lohnentschädigungen und Heilungskosten<br />
an. Die indirekten Kosten<br />
dürfen jedoch nicht vernachlässigt werden.<br />
So sind dies viel verlorene Zeit, Produktionsausfälle,<br />
eventuelle Schäden<br />
an Maschinen und vieles mehr. Hinterher<br />
ist man meist klüger. Wie leicht hätte<br />
man diesen Arbeitsunfall, diese berufsbedingten<br />
Gesundheitsschäden verhindern<br />
können!<br />
Ihr Team Branchenlösung<br />
Bei Fragen zur <strong>Swissmechanic</strong>-Branchenlösung<br />
helfen Ihnen Marcel Ebneter<br />
und Marco Bortoluzzi gerne weiter. Wir<br />
beide sind das Mundwerk und der Nerv<br />
der Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong>.<br />
Zusammen organisieren und verwalten<br />
wir die jährlichen Events zum<br />
Thema Arbeitssicherheit. Wenn Sie eine<br />
ERFA-Tagung (Erfahrungsaustausch-Tagung)<br />
oder eine KOPAS-Schulung besuchen,<br />
werden Sie bestimmt einen von<br />
uns beiden antreffen.<br />
Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen und<br />
Anregungen zur Verfügung – sei es telefonisch<br />
oder per E-Mail. Sind wir mit unserem<br />
Latein am Ende, wird der Sicherheitsfachmann<br />
hinzugezogen; so wird<br />
garantiert, dass Sie immer mit aktuellen<br />
Informationen versorgt sind.<br />
Kontakt<br />
Marcel Ebneter<br />
m.ebneter@swissmechanic.ch<br />
071 626 28 <strong>04</strong> / 079 270 80 06<br />
Marco Bortoluzzi<br />
m.bortoluzzi@swissmechanic.ch<br />
071 626 28 43<br />
Weitere Informationen<br />
bit.ly/3y8XxdQ<br />
ERFA-Tagung in Weinfelden im April <strong>2022</strong>.
Arbeitssicherheit<br />
Branchenlösung – eine Übersicht<br />
13<br />
lichst vor Berufsunfällen und Berufskrankheiten<br />
geschützt sind. Im Bundesgesetz<br />
über die Unfallversicherung (UVG)<br />
und in der Verordnung über die Verhütung<br />
von Unfällen und Berufskrankheiten<br />
(VUV) sind die Aufgaben und Kompetenzen<br />
der EKAS festgehalten. Zur Ausführung<br />
dieser Aufgaben ist die EKAS mit<br />
entsprechenden Kompetenzen ausgestattet.<br />
Der Bundesrat übt die Aufsicht<br />
über die Tätigkeit der EKAS aus.<br />
EKAS<br />
Die Eidgenössische Koordinationskommission<br />
für Arbeitssicherheit (EKAS)<br />
übernimmt eine Steuerungs- und Koordinationsfunktion<br />
im Bereich Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz. Bei ihr<br />
laufen alle Fäden zusammen. Angesichts<br />
der Vielzahl von Beteiligten und<br />
den zahlreichen Aufgaben bietet sie Gewähr<br />
dafür, dass die verfügbaren Mittel<br />
und Massnahmen effizient eingesetzt<br />
und allfällige Doppelspurigkeiten minimiert<br />
werden.<br />
Zentrale Aufgabe der EKAS ist es, dafür<br />
zu sorgen, dass Arbeitnehmende mögbit.ly/39JEvSb<br />
ASA-Fachstelle<br />
ASA steht für «Beizug von Arbeitsärzten<br />
und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit».<br />
Zur administrativen und<br />
fachlichen Betreuung der rund 100 überbetrieblichen<br />
Branchen , Betriebsgruppen<br />
und Mo delllösungen unterhält die<br />
EKAS eine ASA- Fachstelle. Diese arbeitet<br />
eng mit den zuständigen Branchenbetreuern<br />
der Suva, des SECO und der Kantone<br />
zusammen. Sie beglei tet die Genehmigungs-<br />
und Rezertifizierungsverfahren<br />
und unterstützt die Trägerschaften<br />
fachlich und organisatorisch.<br />
Meinungen zur ERFA-Tagung<br />
Interviews: Marco Bortoluzzi<br />
Daniel Hirt<br />
Heinz Benz<br />
Raphael Baumgartner<br />
Worin sehen Sie die Vorteile<br />
als Mitglied der Branchenlösung?<br />
Wie der Name schon sagt, ist diese Lösung<br />
spezifisch unseren Bedürfnissen<br />
angepasst. Warum höhere zeitliche und<br />
finanzielle Ressourcen einsetzen, wenn<br />
eine gute Lösung vorliegt?!<br />
Welches Thema der ERFA-Tagung hat<br />
Sie dieses Jahr am meisten gepackt?<br />
Die drei Themen waren alle praxisorientiert<br />
und somit für unseren Betrieb interessant.<br />
Neu und meines Wissens bisher<br />
noch zu wenig thematisiert war das Thema<br />
«Gefährliche Stoffe», wo bei uns sicher<br />
noch Handlungsbedarf besteht.<br />
Worin sehen Sie die Vorteile<br />
als Mitglied der Branchenlösung?<br />
Ein Vorteil ist sicherlich, dass man mit<br />
dem Handbuch einen Leitfaden besitzt,<br />
an den man sich halten kann.<br />
Wird nach diesem Handbuch vorgegangen,<br />
können sich die Mitarbeiter sicher<br />
fühlen bezüglich AS & GS.<br />
Bei uns sind die Betriebsunfälle dadurch<br />
auf einem sehr tiefen Stand.<br />
Welches Thema der ERFA-Tagung<br />
hat Sie dieses Jahr am meisten<br />
gepackt?<br />
«Ergonomie am Industriearbeitsplatz» –<br />
ein aktuelles Thema in Zeiten von Homeoffice.<br />
Worin sehen Sie die Vorteile<br />
als Mitglied der Branchenlösung?<br />
Mit der Branchenlösung habe ich eine<br />
gute, einfache Lösung auf einem hohen<br />
Qualitätsstandard als Vorlage für die<br />
Umsetzung in unserem Betrieb. Da in<br />
den meisten KMU unserer Grösse das<br />
Amt der KOPAS eine Nebentätigkeit ist,<br />
muss die Lösung einfach, aber gut sein.<br />
Da kommt die Branchenlösung zum Zug.<br />
Die Sicherheit der Mitarbeiter ist zentral<br />
und kann so gut gewährleistet werden.<br />
Welches Thema der ERFA-Tagung hat<br />
Sie dieses Jahr am meisten gepackt?<br />
Ich sehe das Thema «Ergonomie am Industriearbeitsplatz»<br />
als spannendes Thema.
Übersicht über den ASA-Ausschuss<br />
Branchenlösung Nr. 21<br />
Die Branchenlösung Nr. 21 stellt den MEM-Unternehmen<br />
ein branchenspezifisches Sicherheitssystem (Handbuch)<br />
und Checklisten zur Verfügung und bietet Schulungen sowie<br />
andere Dienstleistungen an.<br />
D<br />
Von Marcel Ebneter<br />
ie Branchenlösung wird von<br />
den Sozial partnern einer Branche getragen<br />
und in Zusammenarbeit mit Spezialisten<br />
der Arbeitssicherheit entwickelt.<br />
Der ASA-Ausschuss ist das zentrale Organ<br />
der Branchen lösung und das Lenkungsorgan.<br />
Er besteht aus Spezialisten<br />
der Arbeitssicherheit gemäss Eignungsverordnung<br />
(EigV) des Bundes. Der Ausschuss<br />
setzt sich aus folgenden Personen<br />
/ Funktionen zusammen:<br />
– Arbeitsmedizin / Arbeitsarzt:<br />
Dr. med. Claude Sidler, Arbeitsmedizin<br />
Brugg<br />
– Arbeitshygieniker:<br />
Willy Frei, AGS Arbeitshygiene &<br />
Arbeits sicherheit GmbH<br />
– Sicherheitsingenieur:<br />
Jean-Daniel Luthi, Osci Tech Engineering<br />
/ GIM-CH<br />
– Sicherheitsfachmann:<br />
Michael Merki, HRM-Systems AG<br />
– Sicherheitsingenieur:<br />
Harald Zaugg, SUVA<br />
– Arbeitnehmervertretung:<br />
Thomas Zweifel, WKK Kaltbrunn AG<br />
Weitere Vertreter im ASA-Ausschuss sind:<br />
– Unia-Vertretung:<br />
Yves Defferrard, Unia, Sektorleiter<br />
Indu strie<br />
– Sicherheitsingenieur:<br />
Rolf Oster, Safexperts / Präsident<br />
SIKOM VSAS<br />
– Sicherheitsingenieur:<br />
Philipp Widmer, Widmer CEC SA /<br />
Arbeitssicherheit Schweiz<br />
– Branchenverband:<br />
Thomas Heimann, Swiss Precision<br />
– <strong>Swissmechanic</strong>:<br />
Dr. Jürg Marti, Direktor <strong>Swissmechanic</strong><br />
Schweiz<br />
– <strong>Swissmechanic</strong>:<br />
Marcel Ebneter, Key Account Manager<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
Die ASA-Spezialisten bzw. der ASA-Pool<br />
wer den für folgende Aufgaben beige zogen:<br />
– Teilnahme an Sitzungen der Trägerschaft<br />
(einmal jährlich)<br />
– Beurteilung der Gefährdungen für<br />
Sicherheit und Gesundheit vor Ort<br />
– Gefährdungsermittlung und Beurteilung<br />
des Potenzials<br />
– Beratung der Trägerschaft sowie Erarbeitung<br />
von Entscheidungsgrundlagen<br />
und Schwerpunktthemen<br />
– Erarbeitung von Risikobeurteilungen<br />
in Zusammenarbeit mit anderen ASA-<br />
Spezialisten<br />
– Weiterbildung der Verantwortlichen<br />
auf Stufe der Trägerschaft<br />
– Weiterbildung der Linienverantwortlichen,<br />
KOPAS bzw. SIBEs anlässlich<br />
von Weiterbildungsveranstaltungen<br />
– Analyse der Unfälle, Beinaheunfälle<br />
und Sachschäden auf ihre Ursachen<br />
– Mitarbeit bei der Erstellung des überbetrieblichen<br />
Sicherheitssystems<br />
(Handbuch) und dessen Aktualisierung<br />
– Erarbeitung von Hilfsmitteln zur Verhütung<br />
von Berufsunfällen und Berufskrankheiten<br />
– Verfassen von periodischen Berichten<br />
über das Unfallgeschehen im Betrieb<br />
und Erstellen von Statistiken<br />
– Sonderschutzbestimmungen nach<br />
ArG<br />
– Untersuchung von Arbeitsplatzsituationen<br />
im Hinblick auf die Prävention<br />
von Berufskrankheiten
Arbeitssicherheit<br />
Arbeitsinspektor Guido Fischer<br />
15<br />
Arbeitsinspektorat –<br />
das kantonale Kontrollorgan<br />
Das kantonale Arbeitsinspektorat ist Anlaufstelle für Fragen des öffentlichen Arbeitsrechts,<br />
der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz.<br />
I<br />
m Kanton Thurgau ist das Arbeitsinspektorat<br />
zusätzlich<br />
Fachstelle für die Lärmbekämpfung<br />
bei Indu strie- und Gewerbesowie<br />
Schiesslärm. Zudem setzt es die<br />
flankierenden Massnahmen zum<br />
Personenfreizügigkeits abkommen um,<br />
koordiniert die Umsetzung der Bestimmungen<br />
des Schwarz arbeitsgesetzes<br />
und schützt so Erwerbstätige vor der<br />
missbräuchlichen Unterschreitung der<br />
in der Schweiz geltenden Lohn- und Anstellungsbedingungen.<br />
Guido Fischer ist<br />
Leiter des Arbeits inspektorates des Kantons<br />
Thurgau und Mitglied der EKAS.<br />
Interview: Monica Hotz, Marcel Ebneter<br />
Guido Fischer, das Arbeitsinspek torat<br />
hat die Aufgabe, die Unter nehmen<br />
bezüglich der beruflichen Gesundheitsrisiken<br />
zu beraten, zu<br />
infor mieren, zu sensibilisieren und<br />
zu kontrollieren. Es sorgt insbesondere<br />
für die korrekte Anwendung des<br />
Arbeitsgesetzes. Wie und wie häufig<br />
finden die Kontrollen statt?<br />
Guido Fischer: Im Kanton Thurgau ist<br />
das Arbeitsinspektorat vorwiegend zuständig<br />
für die Einhaltung des Arbeitsund<br />
Unfallgesetzes. Als Durchführungsorgan<br />
übernimmt die SUVA die Kontrollen<br />
für Branchen respektive Betriebe mit<br />
höheren Gefährdungen, wie es z.B. in der<br />
MEM-Branche üblich ist. Das Arbeitsinspektorat<br />
übernimmt die Systemkontrollen<br />
als Durchführungsorgan für Branchen<br />
mit geringen Gefährdungen. Es<br />
wird versucht, die Betriebe in regelmässigen<br />
Abständen zu kontrollieren. Bei<br />
der SUVA versucht man beispielsweise,<br />
die Betriebe alle 4 bis 5 Jahre zu besuchen.<br />
Gibt es kantonale Unterschiede?<br />
Die Arbeitsinspektorate sind kantonal<br />
aufgestellt, sprich jedes Arbeitsinspektorat<br />
ist je nach Kanton mit unterschiedlichen<br />
zusätzlichen Vollzugsaufgaben<br />
betraut.<br />
Wie gut schneiden die KMU-MEM und<br />
Mitgliedsfirmen von <strong>Swissmechanic</strong><br />
mit Branchenlösung jeweils bei den<br />
Kontrollen ab?<br />
Dies kann ich nicht im Detail beantworten.<br />
Im Grunde werden die Branchenverbände<br />
gut wahrgenommen und bieten<br />
für die Betriebe eine wichtige Unterstützung<br />
und Hilfestellung an.<br />
Die Arbeitszeiten in den Betrieben werden<br />
grundsätzlich gut eingehalten, dies<br />
kann aber nicht nach <strong>Swissmechanic</strong>-<br />
Mitgliedern differenziert werden. Die<br />
Bau vorhaben werden ebenfalls gut<br />
wahrgenommen.<br />
Was wird bei den Kontrollen am<br />
meisten beanstandet?<br />
Die Hauptanliegen aus den Kontrollen<br />
zeigen, dass es sich häufig um Themen<br />
der Ergonomie, um psychische sowie soziale<br />
Probleme, um allgemeine Belastungen<br />
im Betrieb oder um Themen<br />
rund um das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
handelt.<br />
Die Raumakustik, Beleuchtung und Ergonomie<br />
im Maschinenbau werden auch<br />
oft thematisiert.<br />
Auch die Konformitätserklärungen von<br />
zusammengebauten Maschinen und Anlagen,<br />
welche die Hinweise auf die befolgten<br />
Vorschriften, Normen oder die<br />
zugrunde liegende Risikoanalyse enthalten<br />
müssen, werden beanstandet.<br />
Im Kanton Thurgau sind es rund 14’000<br />
Betriebe, welche kontrolliert werden<br />
müssen. Jährlich sind es rund 450 Firmenbesuche<br />
respektive Kontrollen. Die<br />
Firmenbesuche sind ein wichtiges Instrument,<br />
um die Situationen in den Betrieben<br />
einschätzen zu können und, wo<br />
nötig, entgegenzuwirken.
ASA-Fachstelle – Eric Montandon<br />
16<br />
Branchenlösung –<br />
der Königsweg mit System<br />
Eric Montandon ist Leiter der ASA-Fachstelle bei der Geschäftsstelle der Eidgenössischen<br />
Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS in Luzern. Die Fachstelle ist für<br />
die Betreuung und Unterstützung von Branchen-, Betriebsgruppen- und Modelllösungen<br />
(überbetriebliche ASA-Lösungen) zuständig und zusammen mit der Fachkommission<br />
22 «ASA» verantwortlich für die Zertifizierung / Rezertifizierung.<br />
Interview: Monica Hotz, Marcel Ebneter<br />
E ric Montandon, was genau<br />
sind die Aufgaben der ASA-Fachstelle?<br />
Eric Montandon: Aufgrund der Einführung<br />
von überbetrieblichen ASA-Lösungen<br />
zur Umsetzung der EKAS-Richtlinie<br />
6508 und dem damit verbundenen Koordinationsaufwand<br />
ist die ASA-Fachstelle<br />
1999 entstanden.<br />
Auch die Zertifizierungen und Rezertifizierungen<br />
von neuen – respektive bereits<br />
bestehenden – überbetrieblichen<br />
ASA-Lösungen (z. B. Branchenlösung<br />
21 Mechanisch-technische-Betriebe /<br />
Swiss mechanic) werden durch die ASA-<br />
Fachstelle koordiniert. Ziel der ASA-<br />
Fachstelle ist, die überbetrieblichen<br />
ASA-Lösungen in einem kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess zusammen<br />
mit den involvierten Trägerschaften<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Eine weitere Aufgabe der ASA-Fachstelle<br />
ist die Förderung der Aus- und Weiterbildung<br />
der Durchführungsorgane und<br />
Branchenbetreuenden. In diesem Jahr<br />
wurden insgesamt 150 Mitarbeitende<br />
der Durchführungsorgane (kantonale<br />
Arbeitsinspektorate, SECO, Suva) zu<br />
ASA-Themen weitergebildet.<br />
Die jährliche Organisation der EKAS-Arbeits-<br />
und Trägerschaftstagung ist eine<br />
weitere Kernaufgabe der ASA-Fachstelle.<br />
Die Themen der Trägerschaftstagung<br />
sind auf die Bedürfnisse der Trägerschaften<br />
von überbetrieblichen ASA-Lösungen<br />
ausgerichtet. Auch die Vertreter der<br />
Branchenlösung 21 Mechanisch-technische-Betriebe<br />
/ <strong>Swissmechanic</strong> nehmen<br />
an diesem Fortbildungsanlass regelmässig<br />
teil.<br />
Im Bereich Arbeitssicherheit gibt es<br />
zahlreiche Zuständigkeiten, die miteinander<br />
vernetzt sind. Wie behalten<br />
Sie den Überblick über das ganze<br />
Netzwerk?<br />
Durch den regelmässigen Austausch in<br />
den verschiedenen Arbeitsgruppen und<br />
Fachkommissionen mit den Durchführungsorganen<br />
und Sozialpartnern ist der<br />
Überblick gewährleistet.<br />
Haben die Spezialisten der Arbeitssicherheit,<br />
die Arbeitgeber- und die<br />
Arbeitnehmervertreter alle dieselbe<br />
Gewichtung im gesamten Netzwerk?<br />
Alle involvierten Partner zu integrieren,<br />
ist ein sehr wichtiger Punkt. Aus diesem<br />
Grund ist die EKAS-Kommission sowie<br />
die Fachkommission 22 «ASA» sozialpartnerschaftlich<br />
zusammengesetzt.<br />
Nur wenn alle Beteiligten ihre Anliegen<br />
einbringen, können breit abgestützte<br />
Lösungen entstehen.<br />
Wie hat sich die Gewährleistung der<br />
Arbeitssicherheit in den Betrieben<br />
der MEM-Branche in den letzten Jahren<br />
entwickelt?
Arbeitssicherheit<br />
ASA-Fachstelle – Eric Montandon<br />
17<br />
Auf der technischen Ebene haben sich<br />
Maschinen und Werkzeuge in den Betrieben<br />
innerhalb der letzten Jahre stark<br />
verändert. Die modernen Maschinen in<br />
der MEM-Branche weisen heute einen<br />
hohen Sicherheitsstandard auf. Auf der<br />
organisatorischen Ebene wurde bezüglich<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
mit System dank der Branchenlösung<br />
einiges verbessert.<br />
Wie hat sich die Qualität der Branchenlösungen<br />
in den letzten Jahren<br />
entwickelt?<br />
Bei der Einführung der EKAS-Richtlinie<br />
6508 im Jahr 2000 wurde eine Kehrtwende<br />
vom individuellen zum kollektiven Sicherheitsdenken<br />
vollzogen. Im Jahr<br />
2018 wurden die Wegleitungen für die<br />
Erarbeitung und Betreuung von überbetrieblichen<br />
ASA-Lösungen überarbeitet<br />
und die Auflagen präzisiert. Die Umsetzung<br />
dieser Auflagen wird nun konsequent<br />
verlangt. Mehrheitlich arbeiten<br />
gute überbetriebliche ASA-Lösungen<br />
heute kunden- und marktorientiert, die<br />
gesunde Konkurrenz führt zu einer Qualitätssteigerung.<br />
Können Sie die Branchenlösung von<br />
<strong>Swissmechanic</strong> weiterempfehlen?<br />
Weshalb?<br />
Die Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong><br />
wurde am 9. September 2021 durch die<br />
Fachkommission 22 «ASA» rezertifiziert.<br />
Die Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong><br />
ist aktiv und engagiert. Sie bietet ein Gesamtpaket<br />
an, welches die angeschlossenen<br />
Betriebe in diversen Belangen unterstützt.
1 zu 2,2 für die Präventionsarbeit<br />
Harald Zaugg ist Sicherheitsingenieur und Branchenbetreuer<br />
im Bereich Gewerbe und Industrie bei der Suva.<br />
Interview: Monica Hotz, Marcel Ebneter<br />
H arald Zaugg, was sind Ihre<br />
Aufgaben als Branchenbetreuer im<br />
Bereich Gewerbe und Industrie bei<br />
der Suva?<br />
Harald Zaugg: Als Branchenbetreuer<br />
bin ich die Kontaktperson der Suva zu<br />
den Inhabern der Branchenlösung, also<br />
zu <strong>Swissmechanic</strong>. Ich unterstütze den<br />
Verband bei der Weiterentwicklung und<br />
Verbesserung der Branchenlösung.<br />
Wie hat sich die Arbeitssicherheit in<br />
der MEM-Branche in den letzten Jahren<br />
entwickelt?<br />
Die Unfallhäufigkeit ist in den letzten Jahren<br />
weiter gesunken. Die Anzahl der<br />
Schwerstunfälle und Berufskrankheiten<br />
ist jedoch fast gleich geblieben. Insgesamt<br />
sind das Bewusstsein und die Bemühungen<br />
rund um Arbeitssicherheit und<br />
Gesundheitsschutz besser geworden.<br />
Wo sind die grössten Risiken?<br />
Die grössten Risiken liegen immer noch<br />
im Umgang mit den Maschinen – insbesondere<br />
bei der Störungsbehebung und<br />
der Instandhaltung der Maschinen. Auch<br />
Absturzgefahren sind immer wieder ein<br />
Thema. Nicht vernachlässigen dürfen<br />
wir den Hautschutz beim Umgang mit<br />
den Schmierstoffen.<br />
Haben sich die Risiken im Verlauf der<br />
Jahre verlagert?<br />
Nein.<br />
Lässt sich in Zahlen festhalten, wie<br />
viel Geld dank dem Engagement im<br />
Bereich Arbeitssicherheit eingespart<br />
werden kann?<br />
Die befragten Unternehmen erzielten<br />
insgesamt einen «Return on Prevention»<br />
(ROP) von 2,2. Das bedeutet: Jeder Franken,<br />
den ein Unternehmen in die betriebliche<br />
Präventionsarbeit investiert,
Arbeitssicherheit<br />
Branchenbetreuer Harald Zaugg<br />
19<br />
zahlt sich in einem ökonomischen Erfolgspotenzial<br />
von 2,2 Franken aus.<br />
Sind Automatisierung und Digitalisierung<br />
in der MEM-Branche eher<br />
gesundheitsfördernd oder gesundheitsschädlich?<br />
Ich sehe die Automatisierung als wesentlichen<br />
Bestandteil, Risiken am Arbeitsplatz<br />
zu verringern.<br />
Wie schätzen Sie die Zusammenarbeit<br />
mit <strong>Swissmechanic</strong> ein?<br />
Ich erlebe die Zusammenarbeit mit<br />
<strong>Swissmechanic</strong> sehr positiv. Die verantwortlichen<br />
Personen bei <strong>Swissmechanic</strong><br />
engagieren sich stark für die Verbesserung<br />
von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />
Wie gut schneiden die KMU-MEM<br />
respek tive die Mitgliedsfirmen<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> mit der<br />
Branchen lösung jeweils bei den<br />
Kontrollen ab?<br />
Es ist schwierig zu beurteilen, ob Branchenlösungsmitglieder<br />
in Bezug auf die<br />
Arbeitssicherheit besser abschneiden<br />
als andere Firmen. Wichtig ist, wie das<br />
Ganze im Betrieb umgesetzt und angewendet<br />
wird. Wenn der gelbe Ordner<br />
einfach im Regal steht, nützt die beste<br />
Branchenlösung nichts.<br />
Was sind die Mehrwerte und Vorteile<br />
der Branchenlösung Nr. 21 für die<br />
MEM-Branche?<br />
Die Mitglieder der Branchenlösung erhalten<br />
angepasste Grundlagen zur Umsetzung<br />
der ASA-Richtlinien im Betrieb.<br />
Insbesondere die jährliche Erfa-Tagung<br />
erwähne ich regelmässig als Vorteil.<br />
Sicherheitsingenieur/in<br />
Sicherheitsingenieure sind überall dort<br />
im Einsatz, wo im betrieblichen Umfeld<br />
der Schutz und die Sicherheit von Menschen<br />
gewährleistet werden muss.<br />
Es sind Ingenieure und Naturwissenschaftler,<br />
die über ein technisches oder<br />
naturwissenschaftliches Diplom einer<br />
schweizerischen Universität, einer eidgenössischen<br />
Hochschule oder einer<br />
schweizerischen Fachhochschule verfügen,<br />
ein Diplom als Sicherheitsfachfrau<br />
oder Sicherheitsfachmann gemäss<br />
Eignungsverordnung oder den eidgenössischen<br />
Fachausweis als Spezialistin<br />
oder Spezialist für Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz (ASGS) erworben<br />
haben und den Lehrgang zur Ausbildung<br />
von Sicherheitsingenieuren<br />
erfolg reich abgeschlossen haben.<br />
Sicherheitsingenieure überwachen die<br />
Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen<br />
im Betrieb, führen Gefährdungsbeurteilungen<br />
durch und instruieren die<br />
Mitarbeiter in Theorie und Praxis zu<br />
richtigem Verhalten bei der Gefahrenabwehr,<br />
zur Arbeitssicherheit und zu –<br />
auch präventivem – Gesundheitsschutz.<br />
Sie unterstützen und beraten bei der<br />
Planung, der Ausführung, dem Einsatz<br />
und der Optimierung von betrieblichen<br />
(Produktions-)Anlagen und Betriebsabläufen<br />
ebenso wie bei sozialen und<br />
sanitären Einrichtungen.
Mutterschutz – Herausforderung<br />
für Arbeitgeber<br />
Seit über 20 Jahren gibt es die Mutterschutzverordnung.<br />
Jetzt kommt Schwung in die Sache. Worauf Arbeitgeber<br />
achten müssen.<br />
U<br />
Von Arbeitshygieniker Willy Frei<br />
mfangreiche gesetzliche<br />
Anforderungen<br />
Schwangere Frauen und stillende Mütter<br />
sind so zu beschäftigen, dass weder ihre<br />
Gesundheit noch die des Kindes gefährdet<br />
werden. Diese Forderung aus dem<br />
Arbeitsgesetz ist unbestritten. Auf Ebene<br />
der Verordnung wird dann bei «beschwerlichen<br />
und gefährlichen Arbeiten»<br />
bereits eine Risikobeurteilung gefordert.<br />
Die eigentliche Mutterschutzverordnung<br />
(SR 822.111.52) schliesslich<br />
legt fest, dass nur Arbeitsärztinnen und<br />
Arbeitsärzte oder Arbeitshygieniker/innen<br />
solche Risikobeurteilungen erstellen<br />
können. Spätestens hier resignieren<br />
die meisten Betriebe.<br />
Einforderung der Arbeitgeberpflicht<br />
Die Rechte von Schwangeren im Allgemeinen<br />
sowie die Mutterschutzverordnung<br />
im Speziellen haben in den<br />
letzten Jahren an Bekanntheit gewonnen.<br />
Immer mehr Frauen und die behandelnden<br />
Ärzte/Ärztinnen pochen<br />
auf Einhaltung der Vorschriften. Wenn<br />
der Arzt oder die Ärztin nämlich feststellt,<br />
dass die Risikobeurteilung nicht<br />
oder nur ungenügend durchgeführt<br />
wurde, dann darf er/sie die Frau nicht<br />
mehr in diesem Betrieb arbeiten lassen.<br />
Die Frau wird «krankgeschrieben» und<br />
fehlt den Rest der Schwangerschaft.<br />
Die Folgen könnten aber noch gravierender<br />
sein: Bei einer Fehlgeburt oder<br />
bei Entwicklungsschäden des Kindes<br />
besteht das Risiko, dass die Ursache am<br />
Arbeits platz gesucht wird. Abklärungen<br />
zum Mutterschutz dienen deshalb<br />
dazu, sowohl der Schwangeren wie<br />
auch dem Betrieb die Sicherheit zu geben,<br />
Ge fahren identifiziert und beseitigt<br />
zu haben.
Arbeitssicherheit<br />
Arbeitshygieniker Willy Frei<br />
21<br />
Hilfsmittel der Branchenlösung<br />
Das Seco stellt unter dem Stichwort Mutterschutz<br />
einige Publikationen zum Thema<br />
zur Verfügung. Der Umfang der Informationen<br />
überfordert aber viele. Die<br />
Branchenlösung für Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz der <strong>Swissmechanic</strong><br />
schafft hier Abhilfe. In den nächsten<br />
Monaten werden Hilfsmittel erstellt,<br />
mit denen der Betrieb auf einfache und<br />
korrekte Weise seinen Pflichten nachkommen<br />
kann.<br />
Im Zentrum steht eine Handlungsanleitung,<br />
wann der Arbeitgeber was tun<br />
muss. Er muss beispielsweise eine Frau<br />
bei der Einstellung darüber informieren,<br />
dass ihre Arbeit allenfalls für eine<br />
Schwangerschaft gefährlich sein könnte.<br />
Mit einer Checkliste wird abgeklärt,<br />
ob die Arbeit überhaupt gefährliche Elemente<br />
hat. Ist dies der Fall, müssen im<br />
Schwangerschaftsfall Massnahmen getroffen<br />
werden. Können die Gefahren<br />
verhindert werden, dient die Checkliste<br />
mit den vereinbarten Massnahmen als<br />
Dokument für die Ärztin oder den Arzt.<br />
Erst bei Unklarheiten wird der Arbeitsarzt<br />
bzw. die Arbeitsärztin oder der Arbeitshygieniker<br />
bzw. die Arbeitshygienikerin<br />
beigezogen.<br />
Arbeitshygieniker/in<br />
Die Arbeitshygiene ist die Fachdisziplin,<br />
welche die Gefahren für die Gesundheit<br />
im Arbeitsumfeld evaluiert, bewertet,<br />
überprüft, feststellt, vorhersieht und<br />
kommuniziert, mit dem Ziel, die Gesundheit<br />
und das Wohlbefinden der Arbeitenden<br />
zu schützen und insgesamt<br />
die Sicherheit der Allgemeinheit zu fördern.<br />
Arbeitshygieniker/innen arbeiten<br />
im Team mit Sicherheitsfachleuten, Sicherheitsingenieurinnen<br />
und -ingenieuren<br />
sowie Arbeitsmedizinerinnen und<br />
-medizinern.<br />
Ihre Hauptaufgaben sind die Erkennung<br />
und Beurteilung gesundheitsgefährdender<br />
physikalischer, chemischer und biologischer<br />
Einwirkungen am Arbeitsplatz,<br />
die Beurteilung von Aspekten des Gesundheitsschutzes<br />
aus arbeitshygienischer<br />
Sicht, die Untersuchung von Arbeitsplatz-Situationen<br />
im Hinblick auf<br />
die Prävention von Berufskrankheiten,<br />
die Erarbeitung von Vorschlägen zum Ersatz<br />
von gesundheitsgefährdenden Stoffen<br />
und Arbeitsverfahren, die Beratung<br />
bei der Planung und Verbesserung von<br />
Arbeitsplätzen aus arbeitshygienischer<br />
Sicht, die messtechnische Überwachung<br />
gesundheitsgefährdender Einwirkungen,<br />
die Ausbildung der SiBe (Sicherheitsbeauftragten)<br />
und der Linienverantwortlichen<br />
in den Betrieben in Belangen<br />
der Arbeitshygiene.<br />
Willy Frei ist Chemiker, Sicherheitsingenieur<br />
und Arbeitshygieniker. Er berät Firmen<br />
bezüglich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />
Schwerpunkte sind<br />
chemische Gefährdungen und Explosionsschutz.<br />
Seit diesem Jahr ist er Arbeitshygieniker<br />
der Branchenlösung Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz<br />
von <strong>Swissmechanic</strong>.<br />
Kontakt<br />
Willy Frei<br />
AGS Arbeitshygiene und<br />
Arbeitssicherheit GmbH<br />
Luzern<br />
www.ags.plus<br />
willy.frei@ags.plus<br />
<strong>04</strong>1 371 00 01
Jean-Daniel Luthi, ingénieur de sécurité<br />
22<br />
Le GIM-CH et la sécurité au travail<br />
Plus de 200 entreprises se sont associées pour développer leurs relations, promouvoir<br />
la place industrielle et assurer la formation professionnelle. Le GIM-CH (Groupement<br />
suisse de l’industrie des machines) est membre de l’association faîtière <strong>Swissmechanic</strong><br />
en tant que Région romande. A cet effet, l’association est le lien officiel de la solution<br />
de branche en langue française. Jean-Daniel Luthi est ingénieur sécurité de GIM-CH.<br />
Interview: Monica Hotz, Marcel Ebneter<br />
J ean-Daniel Luthi, qui est<br />
l’ingénieur de sécurité du GIM-CH ?<br />
Jean-Daniel Luthi: Ingénieur HES en<br />
mécanique, j’ai exercé dans diverses sociétés<br />
comme ingénieur R&D puis j’ai<br />
créé mon propre bureau d’ingénieurs en<br />
1994, Osci-Tech Engineering. Accompagné<br />
de divers spécialistes, j’ai développé<br />
de très nombreuses installations dans<br />
les domaines de la mécanique, de l’automatisation<br />
et du traitement de surface<br />
pour des installations exploitées entre<br />
autres dans les domaines médicaux, alimentaires,<br />
chimiques. La gestion globale<br />
de grands projets comme les modernisations<br />
d’installations de tous<br />
genres et les mises en conformité ont fait<br />
partie de mes occupations favorites.<br />
Très engagé dans la sécurité et la formation<br />
professionnelle, j’ai pris l'option de<br />
m'engager pleinement dans la sécurité<br />
au travail. Titulaire d’un diplôme d’ingénieur<br />
de sécurité dès 2005, j’ai axé l’en-
Jean-Daniel Luthi, ingénieur de sécurité<br />
23<br />
tier de ma carrière professionnelle pour<br />
améliorer la sécurité en milieu industriel.<br />
Je dispense des formations sécuritaires<br />
de tous niveaux dans les domaines<br />
de la mécanique et des professions du<br />
bâtiment.<br />
Mes compétences pluridisciplinaires<br />
m’autorisent à auditer des entreprises et<br />
les conseiller en matière de SST. J’officie<br />
également comme expert indépendant<br />
pour les tribunaux dans le cadre d’accidents<br />
du travail.<br />
Quelles sont les fonctions de l’ingénieur<br />
de sécurité du GIM-CH ?<br />
Afin d’épauler les entreprises, l’ingénieur<br />
de sécurité s’occupe de la formation<br />
de base des PERCOS, des cours de<br />
formation continue, des audits SST des<br />
entreprises-membres et du support<br />
technique permanent. Il est également<br />
en charge des liens entre l'organisation<br />
faîtière et l'association.<br />
de réglages. L’utilisation d’anciennes<br />
machines peu sécurisées par des jeunes<br />
formés sur des CNC est également un<br />
problème reconnu.<br />
Que peut-on encore faire pour améliorer<br />
la sécurité ?<br />
Tant que des êtres humains se retrouvent<br />
dans la boucle d’exploitation d’installations<br />
techniques, il y a risque potentiel<br />
d’accident. Les maîtres-mots sont donc<br />
toujours la formation et l’information.<br />
Hier geht es zum Text in Deutsch<br />
bit.ly/3N7Qjv4<br />
Quelles sont les évolutions constatées<br />
en matière de sécurité ?<br />
Si les nouvelles installations ont fait de<br />
multiples progrès en matière de sécurité<br />
par rapport aux machines du siècle passé,<br />
d’autres dangers ont également fait<br />
leur apparition. Malheureusement, de<br />
nombreux cas de «shuntage» des sécurités<br />
apparaissent dans le cadre de l’exploitation<br />
de machines de plus en plus<br />
confinées où la relation directe nécessaire<br />
«opérateur-outil-pièce» tend à s’estomper,<br />
principalement dans les phases
Rubrik Titel<br />
24<br />
Arbeitsmedizin<br />
Die Arbeitsmedizin befasst sich mit den Wechselbeziehungen zwischen Arbeit und<br />
Beruf einerseits und dem Menschen, seiner Gesundheit und seinen Krankheiten<br />
andererseits. Ziel der Arbeitsmedizin ist es, das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden<br />
der Arbeitnehmenden in allen Berufen in grösstmöglichem Ausmass zu<br />
erhalten und zu fördern.<br />
Quelle: Schweizerische Gesellschaft<br />
für Arbeitsmedizin (SGARM)<br />
Der Arbeitsmediziner bzw. die Arbeitsmedizinerin<br />
erkennt im Unternehmen<br />
vorhandene Belastungen, die sich auf<br />
die Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />
auswirken. Diese bewertet er/sie und leitet<br />
Massnahmen ab, um die negativen<br />
Auswirkungen zu minimieren und Gesundheit<br />
und Leistungsfähigkeit zu erhalten.<br />
Gleichermassen werden Massnahmen<br />
im Sinne einer Ressourcenförderung<br />
definiert und ihre Wirkung systematisch<br />
und periodisch überprüft. Die<br />
betrieblichen Gesundheitsdaten bereitet<br />
der/die Arbeitsmediziner/in zum Reporting<br />
auf und unterstützt die Unternehmen<br />
in der Erfüllung gesetzlicher<br />
Fürsorgepflichten.<br />
Prävention<br />
Der/die Arbeitsmediziner/in ist präventivmedizinisch<br />
tätig. Er/sie beschäftigt<br />
sich mit der Früherkennung von arbeitsplatzbedingten<br />
und nicht arbeitsplatzbedingten<br />
Gesundheitsstörungen. Hierfür<br />
werden ärztliche Gespräche und<br />
funktionsdiagnostische Untersuchungen<br />
durchgeführt und dokumentiert. Dazu<br />
gehören u. a. die Eignungsuntersuchungen<br />
zur Verhütung von Berufskrankheiten<br />
und Tauglichkeitsuntersuchungen.<br />
Als medizinische Fachperson für die<br />
Gesundheit im Betrieb arbeitet er/sie<br />
eng mit Grundversorgern und medizinischen<br />
Sachverständigen zusammen.<br />
Erhalt der Arbeitsfähigkeit<br />
Der/die Arbeitsmediziner/in besitzt eine<br />
zentrale Rolle beim Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit<br />
und bei der Wiedereingliederung<br />
am Arbeitsplatz. Er/sie berät<br />
dabei Arbeitnehmende und Arbeitgebende<br />
zu den Auswirkungen einer akuten<br />
oder chronischen Erkrankung auf die<br />
Erwerbstätigkeit, zeigt sinnvolle Anpassungen<br />
der Arbeitsumgebung oder der<br />
Arbeitsorganisation auf und gibt individuelle<br />
Hinweise zur Erhaltung der Gesundheit<br />
bei der Arbeit und in der Freizeit.<br />
Der/die Arbeitsmediziner/in trägt<br />
zur Senkung der Absenzen, zur Erhaltung<br />
der Erwerbstätigkeit und damit zur<br />
Entlastung der Sozialversicherungssysteme<br />
bei.<br />
Schnittstelle<br />
Der/die Arbeitsmediziner/in ist Arbeitnehmenden<br />
und Arbeitgebenden gleichermassen<br />
verpflichtet. Dabei ist er/sie<br />
die Schnittstelle zwischen Gesundheitssystem,<br />
Sozialversicherungen, Arbeitgebenden<br />
und Arbeitnehmenden. Bei Bedarf<br />
kommuniziert er/sie mit der behandelnden<br />
Ärzteschaft. Immer werden die<br />
Grundsätze der ärztlichen Schweigepflicht<br />
und die Standesregeln der<br />
Schweizerischen Ärztevereinigung beachtet.<br />
Auf dem neuesten Stand<br />
Der/die Arbeitsmediziner/in basiert das<br />
Handeln auf den aktuellen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen und orientiert sich<br />
an den Grundsätzen der Evidence Based<br />
Medicine. Hierzu bildet er/sie sich kontinuierlich<br />
fort, um in einer sich immer rascher<br />
wandelnden Arbeitswelt neue Gefährdungen<br />
erkennen und deren Folgen<br />
für die Menschen antizipieren zu können.<br />
Er/sie setzt neue technologische<br />
Möglichkeiten zum Schutz und zur Unterstützung<br />
der Arbeitnehmenden ein.
Sicherheitsfachmann Michael Merki<br />
25<br />
Der Sicherheitsfachmann<br />
Michael Merki ist Sicherheitsfachmann EigV und unterstützt<br />
<strong>Swissmechanic</strong> im Bereich Arbeitssicherheit mit<br />
seinem wertvollen langjährigen Wissen.<br />
M<br />
Interview: Monica Hotz, Marcel Ebneter<br />
ichael Merki ist Sicherheitsfachmann<br />
EigV, arbeitet für die HRM-Systems<br />
AG in Winterthur und unterstützt<br />
<strong>Swissmechanic</strong> im Bereich Arbeitssicherheit<br />
mit seinem wertvollen langjährigen<br />
Wissen. Er ist Kursleiter der ERFA-Tagungen<br />
(ERFA: Erfahrungsaustausch) und der<br />
KOPAS-Grundkurse (KOPAS: Kontaktpersonen<br />
Arbeitssicherheit) von <strong>Swissmechanic</strong>.<br />
Er unterstützte den Verband bei<br />
der Überarbeitung und Rezertifizierung<br />
der Branchenlösung, die per 1.1.<strong>2022</strong> für<br />
die nächsten 5 Jahre von der Eidgenössischen<br />
Koordinationskommission für<br />
Arbeits sicherheit (EKAS) neu zertifiziert<br />
wurde. Ferner beantwortet er Fachfragen<br />
der Mitglieder.<br />
Michael Merki ist gelernter Konstruktionsschlosser,<br />
war Berufsfeuerwehrmann, Sicherheitsbeauftragter<br />
/ Facility Manager<br />
und arbeitet nun als Sicherheitsfachmann<br />
EigV (Eignungsverordnung) sowie<br />
als Prüfungsexperte im Verein höhere Berufsbildung<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
am Arbeitsplatz (ASGS).<br />
Michael Merki, was bedeutet Ihnen<br />
das Thema Sicherheit und wie beeinflusst<br />
es Sie in Ihrem persönlichen<br />
Alltag?<br />
Michael Merki: Die Arbeitssicherheit<br />
und der Gesundheitsschutz (ASGS) – diese<br />
beiden Themen gehören für mich<br />
grundsätzlich in einem Atemzug genannt<br />
– prägen meinen Alltag stark. So<br />
verhalte ich mich beispielsweise bei<br />
meinen Betriebs- und Baustellenrundgängen<br />
jederzeit vorbildlich. Prägend<br />
für meinen Alltag ist die Vielfalt der Themen.<br />
Entweder verfüge ich über das relevante<br />
Wissen oder ich weiss zumindest,<br />
wo ich die nötigen Informationen<br />
herbekomme.<br />
Sie waren Berufsfeuerwehrmann.<br />
Fliessen die Erfahrungen, die Sie in<br />
diesem Job gemacht haben, nun in<br />
Ihre Arbeit ein?<br />
Das ist in jedem Fall so. Das Thema «Ich<br />
habe keine Zeit» relativiert sich bei mir<br />
recht schnell, da es bei den Situationen<br />
in den Betrieben und auf Baustellen selten<br />
um das unmittelbare Retten von Leben<br />
geht. Zudem ist das konsequente<br />
Trainieren und Anwenden des Trainierten<br />
im Ereignisfall zentral. Was vermittelt<br />
wurde, ist in der täglichen Arbeit umzusetzen<br />
und einzufordern. Dies ist eine<br />
grosse Herausforderung in der Führung.<br />
Welches sind die grössten Gefahren<br />
im Arbeitsalltag der Industrie?<br />
Die grössten Gefahren sind in der Bequemlichkeit<br />
und der Routine «versteckt».<br />
Man ist der Meinung, es besser<br />
zu wissen oder es aus Erfahrung auch anders<br />
machen zu können, was oftmals zu<br />
unsicheren, teilweise gefährlichen Situationen<br />
führt.<br />
Wer ist in der Industrie am meisten<br />
gefährdet?<br />
Lernende, neue Mitarbeitende, Temporärmitarbeitende<br />
sowie ungenügend geschultes<br />
Personal. Diese Mitarbeitenden<br />
trauen sich teilweise aus Scham oder<br />
übertriebener Zurückhaltung nicht, bei<br />
Unklarheiten nachzufragen.<br />
Die Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong><br />
wurde überarbeitet. Welche<br />
zusätzlichen Vorteile hat sie nun?<br />
Auf die heutige Situation angepasste Arbeitsunterlagen<br />
sowie Zugang zu bearbeitbaren<br />
Vorlagen. Die Gefährdungsund<br />
Risikoermittlung wird auf eine verständliche<br />
und umsetzbare Ausführung<br />
angepasst.<br />
Wie profitieren Unternehmungen<br />
von der Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong><br />
gegenüber anderen Vorgehen?<br />
Die Branchenlösung bietet neben den<br />
KOPAS-Ausbildungen und den ERFA-Tagungen<br />
zur kontinuierlichen Weiterbildung<br />
und dem Austausch unter Gleichgesinnten<br />
auch den Zugang zu Spezialisten<br />
der Arbeitssicherheit (Arbeitshygieniker<br />
/ Sicherheitsfachpersonen) sowie<br />
zum Rechtsdienst. Dies erspart einem,<br />
selber geeignete Personen zu suchen<br />
und eine Vereinbarung mit diesen zu<br />
treffen. Zudem ist der Ausbildungsaufwand<br />
für interne Fachpersonen der Arbeitssicherheit<br />
– regelmässige Weiterbildungen<br />
sind gefordert – ebenfalls geringer.
Arbeitnehmervertreter Thomas Zweifel<br />
26<br />
Der Arbeitnehmervertreter<br />
im Sicherheitsausschuss<br />
Thomas Zweifel ist KOPAS bei seiner Arbeitgeberin, der WKK Kaltbrunn AG,<br />
und Arbeit nehmervertreter in der Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong>.<br />
Interview: Monica Hotz, Marcel Ebneter<br />
Thomas Zweifel, welche Aufgaben<br />
haben Sie als Arbeitnehmervertreter<br />
in der Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong>?<br />
Thomas Zweifel: Ich bringe meine Erfahrung<br />
als KOPAS (Kontaktperson Arbeitssicherheit)<br />
in den Arbeitssicherheitsausschuss<br />
ein.<br />
Als Arbeitnehmervertreter kann ich die<br />
Themen für die zukünftigen ERFA-Tagungen<br />
mitbestimmen. Ich bin bei der<br />
Erstellung der Sicherheitschecklisten involviert.<br />
Was ist Ihre Motivation?<br />
Ich arbeite seit 1995 bei der WKK Kaltbrunn<br />
AG im Verkauf, Einkauf und in der<br />
Prozessplanung. Vor mehr als zehn Jahren<br />
durfte ich die Zusatzfunktion KOPAS<br />
übernehmen. Ich erlebe diese Tätigkeit<br />
als sehr sinnstiftend. Ich leiste einen<br />
wichtigen Beitrag dafür, dass alle meine<br />
Arbeitskollegen in der Stanzerei, im<br />
Werkzeugbau, in der Logistik und im Büro<br />
am Abend wieder gesund zu ihren Familien<br />
zurückkehren können. Dies motiviert<br />
mich Tag für Tag, als KOPAS mein<br />
Bestes zu geben.<br />
Arbeitnehmervertreter bei der Branchenlösung<br />
zu werden, war für mich ein<br />
weiterer Schritt. Ich kann das Thema Arbeitssicherheit<br />
weiter vertiefen und andere<br />
Firmen der Branche von meiner Erfahrung<br />
profitieren lassen.<br />
Wie haben Sie die Zusammenarbeit<br />
mit den verschiedenen Verantwortlichen<br />
erlebt?<br />
Die Zusammenarbeit ist äusserst bereichernd.<br />
Es hilft, das Thema Arbeitssicherheit<br />
aus verschiedenen Blickwinkeln<br />
zu betrachten. Egal, ob Verbands-,<br />
Arbeitgeber- oder Arbeitnehmervertreter<br />
– man hat das gleiche Ziel, nämlich<br />
die Arbeitssicherheit zu verbessern. Dieses<br />
gemeinsame Ziel macht die Zusammenarbeit<br />
sehr einfach und fokussiert.<br />
Konnten Sie als Arbeitnehmervertreter<br />
etwas bewirken bezüglich<br />
Arbeits sicherheit?<br />
Ich nehme die Vertretung als Arbeitnehmer<br />
sehr ernst. Mein Bestreben ist es, ein<br />
Arbeitssicherheitssystem zu leben, welches<br />
für einen kleineren Betrieb und seine<br />
Mitarbeitenden mit überschaubarem<br />
Aufwand umsetzbar ist und verstanden<br />
wird.
Die Grenzen der Arbeitssicherheit<br />
Es ist der 14. März, kurz vor 11 Uhr. Unser Mitarbeiter, wir nennen ihn Stefanos,<br />
ist für einen Moment unaufmerksam. Arbeitssicherungsmassnahmen sorgen dafür,<br />
dass seine Augen und seine Hände vor Schaden bewahrt werden. Trotz allem,<br />
Stefanos verletzt sich schwer an der Hand. Er muss per Notfall ins Spital.<br />
D<br />
Von Claudia Schifflechner<br />
ie zuständige Person für Arbeitssicherheit<br />
ist besorgt, fragt sich, was<br />
übersehen wurde. Alle Regeln sind klar,<br />
die möglichen und notwendigen Sicherheitsvorkehrungen<br />
wurden getroffen.<br />
Stefanos war nie unvorsichtig, im Gegenteil.<br />
Und doch ist es passiert.<br />
Ein Einzelfall? Keineswegs. Mit Arbeitssicherheit<br />
verbinden wir Abdeckungen,<br />
Schutzkleidung und geregelte Prozesse.<br />
Dabei vergessen wir zu oft die Psyche des<br />
Menschen. Der Mensch ist ein emotionales<br />
Wesen. Weit weg von einem steuerbaren<br />
Roboter. Jeden Tag kann sich im Familienumfeld<br />
einer Person so viel verändern,<br />
dass die Gedanken tagsüber nicht<br />
bei den Sicherheitsvorkehrungen sind.<br />
Politische Entscheidungen beeinflussen<br />
uns genauso. Und wie sieht es aus mit<br />
planlosen Führungskräften, einem mobbenden<br />
Kollegen oder wiederkehrenden<br />
Neuausrichtungen?<br />
Diese schnelllebige Welt verlangt uns<br />
mehr ab, als wir realisieren. Resilienz, die<br />
psychische Widerstandskraft, hat das betriebliche<br />
Gesundheitsmanagement nur<br />
selten auf dem Radar. Dabei geht es inzwischen<br />
längst auch um die Resilienz der<br />
Firmen. Was tun wir dafür, dass wir als Firma<br />
mit diesen Unsicherheiten und<br />
dauern den Veränderungen gut umgehen<br />
können? Wie kommunizieren wir, dass wir<br />
nicht mehr langfristig planen können?<br />
Wie nehmen wir Menschen mit in diesen<br />
unklaren Zeiten?<br />
Wir können es uns gar nicht mehr leisten,<br />
diesen Umständen keine Beachtung zu<br />
schenken. Wir riskieren unmotivierte<br />
Menschen in unseren Firmen. Menschen,<br />
die vor Kummer, Sorgen und Ängsten<br />
nicht mehr fokussiert sind. Sie werden zu<br />
einer steigenden Gefahr für die Arbeitssicherheit<br />
und die Qualität unserer Produkte<br />
oder Dienstleistungen.<br />
Arbeitssicherheit fängt im Kopf an und wir<br />
sind angehalten, uns und unseren Teams<br />
ein grosses Mass an Menschenkenntnis<br />
mitzugeben. Damit lernt jeder einzelne,<br />
warum wir uns mit schnellen Veränderungen<br />
so schwertun. Man lernt aber auch,<br />
wie man damit gut umgehen kann. Menschenkenntnis<br />
zu trainieren, ist ein Beitrag<br />
an die Arbeitssicherheit.<br />
Kontakt<br />
Claudia Schifflechner<br />
«Wir verstehen Menschen»<br />
Konsilium AG<br />
Bettlistrasse 28<br />
8600 Dübendorf<br />
+41 43 229 70 40 Office<br />
+41 79 361 71 17 Mobile<br />
konsilium.ch
Arbeitssicherheit<br />
Mehrwerte<br />
28<br />
Wo Mitglieder<br />
zusätzlich profitieren<br />
Um den Mitgliedern besonders günstige Konditionen weitergeben zu können, ist<br />
Swiss mechanic ständig im Gespräch mit Anbietern diverser Produkte und Dienstleistungen,<br />
die für KMU-MEM von Interesse sind. So auch im Bereich Arbeitssicherheit.<br />
M<br />
itgliedsfirmen von <strong>Swissmechanic</strong><br />
kommen in den Genuss<br />
zahlreicher Vergünstigungen<br />
bei vielen Bedarfsgütern und Beratungen.<br />
Dieses Angebot wird stetig erweitert.<br />
Die aktuellsten Mehrwerte sind auf<br />
der Website von <strong>Swissmechanic</strong> in der<br />
Rubrik «Dienstleistungen» unter «Vergünstigungen<br />
Mitglieder» einsehbar. Regelmässig<br />
reinschauen lohnt sich!<br />
Cotral Gehörschutz<br />
Cotral Lab unterstützt <strong>Swissmechanic</strong>-<br />
Mitglieder bei der Einführung einer Lösung,<br />
die das Gehör vor den Risiken von<br />
Lärm schützt, und ist bei der Wahl des<br />
geeignetsten Gehörschutzes behilflich,<br />
damit jede/r Beschäftigte individuell<br />
und optimal geschützt ist. Für Mitglieder<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> mit attraktiven Rabatten.<br />
bit.ly/3R3fH8y<br />
Defibrillatoren<br />
Dank einer Vereinbarung von <strong>Swissmechanic</strong><br />
mit der Procamed AG profitieren<br />
Mitgliedsunternehmen von attraktiven<br />
Spezialangeboten für Defibrillatoren<br />
(AED). Studien haben gezeigt, dass die<br />
ersten zehn Minuten nach einem Herzstillstand<br />
über Leben oder Tod entscheiden.<br />
Mit den Defibrillatoren von ZOLL<br />
und ihrem einzigartigen CPR-Feedback<br />
wird die Überlebenschance um zirka 60<br />
Prozent erhöht. Ohne einen AED liegt die<br />
Überlebensquote der Patienten bei zirka<br />
5 Prozent.<br />
OMS Prüfservice<br />
Der OMS Elektro-Prüfservice bietet<br />
<strong>Swissmechanic</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
exklusive Vorteile an, z.B. ein kostenloses<br />
Beratungsgespräch vor Ort oder eine<br />
kostenlose Unterstützung bei der Ausarbeitung<br />
eines individuellen Prüfkonzepts.<br />
Denn der Gesetzgeber und die Unfallversicherer<br />
fordern, dass alle elektrischen<br />
Betriebsmittel, Anlagen und Maschinen<br />
regelmässig auf ihre Sicherheit<br />
überprüft werden. Damit Betriebe sich<br />
voll ihrem Kerngeschäft widmen können,<br />
hat sich OMS auf diese wichtige Aufgabe<br />
spezialisiert.<br />
bit.ly/3bBaBQr<br />
bit.ly/3IixRzb
Regionalverbände<br />
Innovationstag TopSolid<br />
29<br />
TopSolid-Innovationstag bei<br />
<strong>Swissmechanic</strong> St. Gallen – Appenzell<br />
Die Anzahl der <strong>Swissmechanic</strong>-Kurszentren, welche die CAM-Ausbildung mit dem System<br />
TopSolid anbieten, hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht. Diese steigende<br />
Verbreitung war auch der Anlass, dass TopSolid Switzerland AG gemeinsam mit der Sektion<br />
<strong>Swissmechanic</strong> St. Gallen – Appenzell den ersten TopSolid-Innovationstag ins Leben<br />
gerufen hat.<br />
A<br />
Von Marcel Honegger<br />
m 20. Mai <strong>2022</strong> trafen sich die<br />
Vertreter aus den <strong>Swissmechanic</strong>-Sektionen<br />
Solothurn, Zentralschweiz,<br />
Schwyz, Thurgau, Graubünden, St. Gallen<br />
und Zürich zu diesem Anlass im Ausbildungszentrum<br />
der Sektion St. Gallen<br />
– Appenzell. Primär standen der persönliche<br />
Austausch und die eigenen Erfahrungen<br />
im Vordergrund. Nach den Präsentationen<br />
der Vorbereitungsaufträge<br />
durch die einzelnen Sektionsvertreter<br />
zeigte sich, dass noch regionale Unterschiede<br />
bestehen, wie und in welchem<br />
Umfang TopSolid in den überbetrieblichen<br />
Kursen eingesetzt wird. Auch persönliche<br />
Erfahrungen wurden umfangreich<br />
diskutiert und daraus konnten<br />
wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden.<br />
Tipps & Tricks<br />
Zudem hatte das Team von TopSolid<br />
Switzerland AG spannende Aufgaben<br />
vorbereitet, bei denen die Kursleiter<br />
zahlreiche Tipps & Tricks zu TopSolid aufnehmen<br />
und auch gleich anwenden<br />
konnten. Selbstverständlich wurden dazu<br />
zahlreiche Fragen gestellt, die vom<br />
kompetenten TopSolid-Team verständlich<br />
beantwortet wurden. Am Nachmittag<br />
durften alle Teilnehmenden ein Referat<br />
von Philipp Hugentobler, Firma Turbal<br />
AG, zum spannenden Thema «Fertigung<br />
von Pelton-Laufrädern» geniessen.<br />
Als inhaltlich letztes Thema erwähnte<br />
Luca Ruggiero, Verkaufsleiter TopSolid<br />
Switzerland AG, noch die zahlreichen<br />
Möglichkeiten von TopSolid zur «Digitalisierung<br />
mittels ShopFloor», bevor dann<br />
ein kleiner Apéro zum Geniessen einlud.<br />
TopSolid Switzerland AG<br />
TopSolid Switzerland AG ist seit Jahren<br />
Marktführer in der CAD/CAM-Software-<br />
Vermarktung. Die Software richtet sich<br />
an verschiedene Branchen und bietet jedem<br />
Gebiet die bestmögliche Lösung.<br />
TopSolid ist ein zukunftsweisendes CAD/<br />
CAM-System – eine Lösung, die an die<br />
Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens<br />
anpassbar ist, dazu einfach, intuitiv<br />
und erweiterbar. Die benutzerfreundliche<br />
und innovative Benutzeroberfläche<br />
erleichtert die Arbeit und macht<br />
Freude.
Regionalverbände<br />
WITg<br />
30<br />
Simulation ist mehr als<br />
die Erzeugung bunter Bilder<br />
Berechnungen, kombiniert mit praktischen Versuchen, öffnen den Weg zu besseren<br />
Produkten und Prozessen: Das Institut für Werkstoffsystemtechnik Thurgau (WITg)<br />
aus Tägerwilen, ein An-Institut der Hochschule Konstanz, will mit diesem Ansatz<br />
vor allem KMU unterstützen.<br />
2<br />
Interview: Martin Sinzig<br />
018 hatte Lazar Bošković den<br />
Vorsitz der Institutsleitung übernommen<br />
mit dem Ziel, den Bereich Simulation und<br />
Betriebsfestigkeit am WITg zu etablieren.<br />
Wie das Institut vorgeht, sei es im Dienstleistungsgeschäft<br />
oder bei Forschungsprojekten,<br />
erklären Bošković und Jörg<br />
Straub als zuständiger Ansprechpartner.<br />
Wie verknüpfen Sie die Simulation<br />
mit der traditionellen Werkstoffprüfung?<br />
Lazar Bošković: Vor allem bei komplexen<br />
Bauteilen oder Baugruppen brauche<br />
ich numerische Verfahren, um die Beanspruchung<br />
auf ein System zu simulieren.<br />
Es geht hier um die Beanspruchung aufgrund<br />
einer Belastung und den Bezug<br />
zur Beanspruchbarkeit aufgrund der<br />
Werkstoffeigenschaften. Dieses Verhältnis<br />
ist entscheidend, ob es sich nun um<br />
Schadensfälle oder um forschungsspezifische<br />
Themen handelt. Beides gehört<br />
dazu, einerseits die Werkstoffklassifizierung<br />
und andererseits die Frage, wie eine<br />
Lastsituation mein Bauteil beansprucht.<br />
Kann ein Schaden entstehen,<br />
wie kann ich vielleicht konstruktiv optimieren,<br />
was gibt es für Möglichkeiten?<br />
Für welche Unternehmen ist die<br />
Simu lation interessant?<br />
In Verbindung mit uns sind es vor allem<br />
kleine mittelständische Unternehmen,<br />
die keine eigene Berechnungsabteilung<br />
haben und wo es Sinn machen kann, die<br />
Simulation einzubinden. Wir helfen aber<br />
auch grösseren Unternehmen, neue<br />
Blickwinkel zu finden. Anwendungsbereiche<br />
sind die Metall- sowie die Kunststofftechnik.<br />
Wo sehen Sie die Stärken des WITg in<br />
Sachen Simulation?<br />
Simulation ist nicht nur Knöpfchen drücken<br />
und bunte Bilder erzeugen, sondern<br />
setzt das Verständnis der Mechanik<br />
voraus. Es wird nicht nur reine Simulation<br />
betrieben. Vielmehr kombinieren<br />
wir experimentelle Versuche mit Simulation,<br />
um uns einer Lösung anzunähern.<br />
Diese Kombination beider Kompetenzen<br />
ist etwas, das nicht jeder kann. Hier<br />
sehe ich eine unserer Rollen als Lösungsfinder<br />
für die Industrie.<br />
Welchen Beitrag leisten Sie damit zur<br />
Innovationsförderung?<br />
Innovation heisst auch erneuern. Eine<br />
Problemlösung kann zur Erneuerung<br />
führen, zum Beispiel wenn wir einen Regelmechanismus<br />
in einem Produktionsbetrieb<br />
verbessern helfen. Innovation<br />
kann auch bedeuten, dass man bestehende<br />
Lösungen, die anderweitig schon<br />
vorhanden sind, einbindet.<br />
Bitte erläutern Sie das.<br />
Es geht darum, Simulation mit Bedacht<br />
anzuwenden. Im Rahmen einer Masterstudentenbetreuung<br />
hatte ich zum Beispiel<br />
die Idee, ein Turbinengehäuse kostengünstiger<br />
zu produzieren. Die Aufgabe<br />
war es, zu optimieren, also ein<br />
Konstruktionsgehäuse dahingehend gezielt<br />
zu parametrisieren. Am Ende war<br />
klar: Die neue Konstruktion soll sich<br />
trotz Kosteneinsparung in der Betriebsweise<br />
nicht wesentlich vom bestehenden<br />
und bewährten System wegbewegen.<br />
Das Resultat war eine immense Gewichtseinsparung,<br />
die sich nach einem<br />
Jahr für die Firma schon gerechnet hat.<br />
Jörg Straub, Sie bauen als Master of<br />
Engineering seit Anfang 2021 den Bereich<br />
Simulation mit auf. Was gehört<br />
zu Ihren Aufgaben?<br />
Jörg Straub: Die Simulation an sich und<br />
alles, was mit virtuellen Modellen zu tun<br />
hat, also auch CAD, Konstruktion und<br />
Entwicklung kombiniert mit Berechnungen.<br />
Das ist die Kernkompetenz, die ich<br />
mir über die Jahre in Studium und durch<br />
mein Eigeninteresse angeeignet habe<br />
und für die ich Ansprechpartner am WITg<br />
bin.<br />
Sitzen Sie meist am Rechner?<br />
Meine Arbeit findet überwiegend am<br />
Computer statt, da die meisten Berechnungen<br />
auf der Verwendung von Software<br />
basieren. Das ist mit viel Fleissarbeit<br />
verbunden, aber dennoch eine interessante<br />
Tätigkeit. Sie macht mir sehr<br />
viel Spass.
Neue Dienstleistungen für mittelständische Unternehmen: Lazar Bošković und Jörg Straub (von links) setzen am WITg auf den Bereich Simulation<br />
und Betriebsfestigkeit. (Foto: Martin Sinzig)<br />
Was beschäftigt Sie aktuell?<br />
Im Rahmen eines Projekts bauen wir Prototypen,<br />
machen Versuche und fertigen<br />
auf dem 3-D-Drucker Teile, um sie dann<br />
auf ihre Funktion zu testen. Denn alles<br />
virtuell abzubilden, genügt oft nicht. Das<br />
Schöne am «rapid prototyping» ist es,<br />
schnell Konstruktionen prüfen zu können,<br />
die man vorher berechnet hat. Eines<br />
meiner langfristigen Ziele ist es, die Möglichkeiten<br />
des Prototypenbaus am WITg<br />
zu erweitern. Die Erfahrungen aus meiner<br />
Zeit als Industriemechaniker sind dafür<br />
eine gute Voraussetzung.<br />
Was ist die Essenz Ihres Tuns?<br />
Die Simulation soll als Werkzeug verstanden<br />
werden, um die Innovation voranzutreiben.<br />
Alle Beratungen und Projekte<br />
sollen letztlich zu einem besseren oder<br />
innovativeren Produkt führen. Es geht<br />
darum, Konzepte zu entwickeln, herauszufinden,<br />
ob durch Bauteilveränderungen<br />
Kosten und Zeit eingespart werden<br />
können, oder es geht um die Frage, ob –<br />
anstatt teure Prototypen zu bauen – Bauteile<br />
zuerst berechnet, also virtuell aufgebaut<br />
und geprüft werden können.<br />
Was sind für Sie Erfolgsmomente?<br />
Wenn ich lange an einem Problem gearbeitet<br />
habe, zum Beispiel bei Berechnungsmodellen,<br />
und es irgendwann<br />
Klick macht. Ein Erfolgsmoment ist es<br />
ebenso, wenn ich verstehe, woran es lag,<br />
warum es nicht funktioniert oder warum<br />
sich das erhoffte Resultat nicht eingestellt<br />
hat. Zu den Erfolgserlebnissen<br />
zählt auch, wenn man einen Prototypen,<br />
den man lange geplant und berechnet<br />
hat, schliesslich in der Hand hält.<br />
Innovativ seit 20 Jahren<br />
2002 wurde das Institut für Werkstoffsystemtechnik<br />
Thurgau (WITg) als An-<br />
Institut an der Hochschule Konstanz für<br />
Technik, Wirtschaft und Gestaltung<br />
(HTWG) gegründet. Es unterstützt die<br />
Wirtschaft bei der Produktentwicklung,<br />
Werkstoffoptimierung und bei Schadensanalysen<br />
und ist zudem über die<br />
Innosuisse förderfähig. Trägerin des<br />
WITg ist die Thurgauische Stiftung für<br />
Wissenschaft und Forschung.<br />
Monika Knill, Regierungsrätin und Präsidentin<br />
der Stiftung, erklärt: «Mit dem<br />
WITg verfügen wir über ein sehr innovatives<br />
Forschungsinstitut, das ganz nahe<br />
an den Bedürfnissen von Industrie und<br />
Gewerbe arbeitet. Es hat sich in den<br />
letzten 20 Jahren als kompetente Anlaufstelle<br />
für Betriebe etabliert, die ein<br />
Entwicklungs- und Innovationsbedürfnis<br />
im Werkstoffbereich haben. Dabei<br />
verhilft es nicht nur seinen Partnern zu<br />
Innovationen, es wendet auch selber innovative<br />
Methoden an – neuerdings mit<br />
der Simulation der Auswirkungen langfristiger<br />
Einwirkungen auf das Material.»<br />
www.witg.ch
Regionalverbände Ausbildungszentrum 4.0<br />
32<br />
Grosse Investitionen<br />
in die Zukunft der Berufsbildung<br />
Die <strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Thurgau investiert 3 Millionen Franken in ihr Ausbildungszentrum<br />
in Weinfelden und stellt damit die nötigen Weichen für die zukünftige duale<br />
Berufs bildung.<br />
Von Alexander Vettorel,<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Sektion Thurgau<br />
Anlässlich der Generalversammlung im<br />
März <strong>2022</strong>, die mit über 50 Teilnehmenden<br />
im Restaurant Stelzenhof Weinfelden<br />
stattfand, präsentierte Christoph<br />
Nägeli, Co-Präsident der <strong>Swissmechanic</strong>-Sektion<br />
Thurgau, den Mitgliedern<br />
ein Investitionsbudget von rund 3 Millionen<br />
Franken, das vollumfänglich aus Eigenmitteln<br />
in die Berufsbildung der<br />
MEM-Berufe im eigenen Ausbildungszentrum<br />
am Standort Weinfelden investiert<br />
wird.<br />
Zukunftsweisende Investitionen<br />
Bereits letztes Jahr wurden weitere<br />
Räumlichkeiten am seit 30 Jahren bestehenden<br />
Standort für 1.5 Millionen Franken<br />
zugekauft, welche nun bis im August<br />
<strong>2022</strong> für weitere 0.9 Millionen Franken<br />
modernisiert und für die optimale<br />
Durchführung der überbetrieblichen<br />
Kurse umgebaut und renoviert werden.<br />
Mit weiteren Investitionen von über 0.6<br />
Millionen Franken in neue Maschinen<br />
und Infrastruktur sowie neue Software<br />
und diverse Digitalisierungsprojekte in<br />
den Jahren 2021 bis 2023 wird das Ausbildungszentrum,<br />
in dem alle überbetrieblichen<br />
Kurse der MEM-Berufe im<br />
Kanton Thurgau durchgeführt werden,<br />
modernisiert und für die zukünftigen Anforderungen<br />
an die Berufsbildung bereit<br />
gemacht.<br />
Zudem wird zusammen mit den anderen<br />
Stockwerkeigentümern die Erneuerung<br />
der Heizung mit einer Wasser-Wasser-<br />
Wärmepumpe und einer neuen Photovoltaik-Anlage<br />
angepeilt.<br />
Umsichtig und haushälterisch<br />
Weil die <strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Thurgau<br />
stets sehr umsichtig und haushälterisch<br />
mit den Finanzen umgegangen ist,<br />
können nun alle bereits getätigten und<br />
die geplanten künftigen Investitionen<br />
vollumfänglich aus Eigenmitteln finanziert<br />
werden und es bestehen keinerlei<br />
finanzielle Abhängigkeiten.<br />
Die dafür in der Vergangenheit gebildeten<br />
Reserve- und Investitionsfonds werden<br />
jetzt optimal und zweckgebunden<br />
für die Berufsbildung im Thurgau eingesetzt.<br />
Technischer Campus im Thurgau<br />
Zeitgleich mit dem Ausbauschritt der<br />
<strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Thurgau haben<br />
sich weitere technische Verbände für<br />
denselben Standort entschieden. Die<br />
Metaltec Thurgau, welche die Metallbau-<br />
Berufe im Kanton Thurgau ausbildet, hat<br />
ebenfalls Räumlichkeiten im selben Gebäude<br />
gekauft und baut diese jetzt parallel<br />
zu <strong>Swissmechanic</strong> um, damit auch<br />
ihr Kurszentrum von Frauenfeld nach<br />
Weinfelden umziehen und im August in<br />
einer gemeinsamen Feier eröffnet werden<br />
kann.<br />
Der Thurgauer Berufsbildungsverband<br />
der Konstrukteure TBK wird sich schliesslich<br />
bei der <strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Thur-
Der Vorstand der <strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Thurgau (v.l.n.r.): Werner Bötschi, Alexander Vettorel, Ronny Früh, Pascal Thalmann, Erik Flückiger, Roger Hehli und<br />
Christoph Nägeli. (Foto: Corinne Keller, Sekretariat Ausbildungszentrum <strong>Swissmechanic</strong> Thurgau)<br />
gau einmieten und zieht ebenfalls im August<br />
von Arbon nach Weinfelden.<br />
Das Ausbildungszentrum in Weinfelden<br />
vereint danach an einem geografisch<br />
zentral gelegenen Ort als Campus die Berufsbildung<br />
fast aller technischen Berufe<br />
im Thurgau.<br />
Zwei neue Vorstandsmitglieder<br />
Christian Gerlach ist per Sommer 2021<br />
aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand<br />
und seiner Funktion als Mitglied<br />
der Berufsschulkommission zurückgetreten.<br />
Zudem gab Roger Hehli die Funktion<br />
des Bildungsobmannes ab, weil er<br />
neu als Leiter Grundbildung bei <strong>Swissmechanic</strong><br />
Schweiz angestellt ist. Roger<br />
Hehli wird künftig als Beisitzer im Vorstand<br />
der <strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Thurgau<br />
bleiben.<br />
Es wurden deshalb einstimmig zwei<br />
neue Mitglieder in den Vorstand der<br />
<strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Thurgau gewählt:<br />
Werner Bötschi, Mitinhaber und<br />
Geschäftsführer der ZebaTech AG in Amriswil,<br />
wird in Zukunft als Bildungsobmann<br />
und Ronny Früh, Geschäftsführer<br />
der Frauenfelder Früh AG Schaltanlagen,<br />
wird als Bindeglied zur Berufsschule<br />
Frauenfeld in der Berufsschulkommission<br />
amten.<br />
Aufbruchstimmung<br />
Das Ausbildungszentrum <strong>Swissmechanic</strong><br />
Thurgau (ehemals ZMT) feiert dieses<br />
Jahr das 30-jährige Jubiläum. «Mit den<br />
kompetenten und motivierten Mitgliedern<br />
in unserem Vorstand sind wir nun<br />
bestens für die zukünftigen anspruchsvollen<br />
Aufgaben unseres Verbandes gerüstet»,<br />
meint Co-Präsident Pascal Thalmann.<br />
«Nach den zwei coronabedingt<br />
gedämpften Jahren sind wir nun endlich<br />
wieder in Aufbruchstimmung.» Aktuell<br />
sind 86 Firmen mit 6’150 Mitarbeitenden<br />
und 430 Lernenden Mitglied bei der<br />
<strong>Swissmechanic</strong>-Sektion Thurgau.<br />
Tag der offenen Tür<br />
Am 27. August <strong>2022</strong> ist von 10 bis 16 Uhr<br />
Tag der offenen Tür im ausgebauten Ausbildungszentrum<br />
von <strong>Swissmechanic</strong><br />
Thurgau und Metaltec an der Mühlfangstrasse<br />
16 in Weinfelden.
Erneut ausserordentlich<br />
tiefe Prämien für 2023<br />
Jürg Marti, Direktor <strong>Swissmechanic</strong>, und Marcel Ebneter,<br />
Leiter Mitgliederbetreuung sowie Arbeitssicherheit und<br />
Gesund heitsschutz, waren im Rahmen des alljährlichen<br />
Austauschs zu Besuch bei der Suva. Sie unterhielten sich<br />
umfassend über die Branchenlösung von <strong>Swissmechanic</strong><br />
sowie die Prämienentwicklung bei der Suva. Diese ist für<br />
2023 sehr positiv.<br />
F<br />
Quelle: Suva<br />
ür das vergangene Geschäftsjahr<br />
weist die Suva mit 331 Millionen<br />
Franken ein positives Betriebsergebnis<br />
aus. Alle Versicherungszweige sind finanziell<br />
im Gleichgewicht.<br />
Gutes Anlageergebnis<br />
Die Suva konnte für 2021 ein gutes Anlageergebnis<br />
erzielen. Die Anlageperformance<br />
erreichte 7,5 Prozent.<br />
Erstattungen von 20 Prozent auf Nettoprämien<br />
Aufgrund der vom Suva-Rat festgelegten<br />
Obergrenze des Solvenzquotienten von<br />
180 Prozent wurden überschüssige Anlageerträge<br />
ausgeschieden. Der Suva-<br />
Rat hat in der Folge beschlossen, davon<br />
824 Millionen Franken zugunsten der<br />
Versicherten zu verwenden. In der Berufsunfallversicherung<br />
(BUV) und in der<br />
Nichtberufsunfallversicherung (NBUV)<br />
entspricht das einer Erstattung von 20<br />
Prozent der Nettoprämien für alle Versicherten.<br />
Über die Verwendung der restlichen<br />
ausgeschiedenen Überschüsse<br />
wird der Suva-Rat in den Folgejahren in<br />
Abhängigkeit der finanziellen Situation<br />
entscheiden.<br />
Das Vermögen der Suva ist vollumfänglich<br />
zweckgebunden. Es deckt die Verpflichtungen<br />
der Suva für rund 80’000<br />
laufende Renten sowie künftige Heilkosten<br />
und Taggelder und weitere Versicherungsleistungen<br />
aus bereits passierten<br />
Unfällen und Berufskrankheiten.<br />
Registrierte Unfälle gestiegen<br />
Im Jahr 2021 registrierte die Suva insgesamt<br />
rund 450’000 Unfälle und Berufskrankheiten<br />
(Vorjahr: 430’000). Das sind<br />
mehr als im ersten Coronajahr 2020,<br />
aber immer noch deutlich weniger als im<br />
Jahr 2019 vor der Pandemie.<br />
Die Anzahl der neuen Invalidenrenten ist<br />
mit 1092 Fällen (Vorjahr: 1141) weiterhin<br />
rückläufig. Aufgrund der geringeren Anzahl<br />
neuer Invalidenrenten konnten im<br />
Jahr 2021 Rückstellungen aufgelöst werden.<br />
Dies trägt wesentlich zum positiven<br />
Jahresergebnis 2021 bei.<br />
Prämienentwicklung 2023<br />
Dank der günstigen Risikoentwicklung<br />
und der Rückerstattung von Überschüssen<br />
aus den Vorjahren sinken die durchschnittlichen<br />
Nettoprämiensätze in der<br />
Berufsunfallversicherung massgeblich.<br />
In der Nichtberufsunfallversicherung<br />
sinken die durchschnittlichen Nettoprämiensätze<br />
aufgrund der günstigen Entwicklung<br />
des Risikos leicht. Je nach<br />
Schadenverlauf gibt es in den einzelnen<br />
Risikoklassen unterschiedliche Entwicklungen.<br />
Mit der zusätzlichen Erstattung von<br />
überschüssigen Anlageerträgen im Umfang<br />
von 20 Prozent der Nettoprämien in<br />
der Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung<br />
für alle versicherten Betriebe
Wirtschaft und Dienstleistungen<br />
Suva<br />
35<br />
der Suva wird die durchschnittliche Prämienbelastung<br />
sowohl in der BUV wie<br />
auch in der NBUV im Jahr 2023 erneut<br />
ausserordentlich tief sein.<br />
Strategie «avance» auf Kurs<br />
Die Strategie «avance» ist auf Kurs. Mit<br />
dem Ausbau der Digitalisierung im Schadenmanagement<br />
mit dem Programm<br />
«smartCare» hat die Suva einen Meilenstein<br />
erreicht. Das Jahr 2021 stand im<br />
Zeichen der Vorbereitung auf die Umstellung.<br />
Ab <strong>2022</strong> übernehmen Regelwerke<br />
neu die gesamte Fallsteuerung.<br />
Spezialistinnen und Spezialisten werden<br />
für komplexe Aufgaben oder für die<br />
persönliche Betreuung von Betrieben<br />
und Verunfallten eingesetzt.<br />
Mit dem Projekt «Structuro» hat die Suva<br />
ihre Strukturen und Prozesse per Anfang<br />
<strong>2022</strong> den veränder ten Anforderungen im<br />
Schadenmanagement und in der Kunden-<br />
und Partnerbetreuung angepasst.<br />
Zusätzlich zu den 18 bestehenden Agenturstandorten,<br />
die neu in sieben Regionen<br />
zusammengefasst werden, hat die<br />
Suva vier regionale Kompetenzzentren<br />
Schadenabwicklung geschaffen. Damit<br />
geht die Suva effizienter und effektiver<br />
auf die Kundenbedürfnisse ein und<br />
stärkt gleichzeitig die Kundenbe treuung.<br />
Auf dem Foto, von links nach rechts: Patrick Häusler, Key Account Manager Verbände (Suva), Jürg Marti,<br />
Direktor <strong>Swissmechanic</strong>, Robert Widmer, Tarifierungsexperte Suva, Marcel Ebneter, Leiter Mitgliederbetreuung<br />
sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz <strong>Swissmechanic</strong>, und Martin Bürgi, Teamleiter<br />
Tarifierung Suva. Nicht auf dem Bild: Harald Zaugg, Experte Sicherheit, und Urs Näpflin, Projektleiter<br />
Prävention (beide Suva). (Foto: Harald Zaugg)<br />
Präventionsprogramm 2020+<br />
Mit dem «Präventionsprogramm 2020+»<br />
wird die Präventionsarbeit nachhaltig<br />
auf den Zeithorizont 2020–2030 ausgerichtet.<br />
Die Suva wird weiterhin risikound<br />
wirkungsorientierte Präventionsarbeit<br />
leisten und die Betriebe auf dem<br />
Weg von der Regelkultur in die Präventionskultur<br />
unterstützen, in der die lebenswichtigen<br />
Regeln fester Bestandteil<br />
der täglichen Arbeit werden. Damit will<br />
die Suva gemeinsam mit den versicherten<br />
Betrieben zukünftig noch mehr Unfälle<br />
und Berufskrankheiten verhindern.
Primes à nouveau<br />
exceptionnellement basses en 2023<br />
La Suva affiche un résultat positif de 331 millions de francs<br />
pour l’exercice 2021. La performance des placements<br />
s’établit à 7,5 %. Sous l’effet d’une évolution favorable des<br />
risques et grâce au reversement de produits excédentaires<br />
du capital, les primes seront à nouveau exceptionnellement<br />
basses en 2023.<br />
P<br />
Source: Suva<br />
our l’exercice 2021, la Suva affiche<br />
un résultat d’exploitation positif de<br />
331 millions de francs. L’équilibre financier<br />
est atteint dans toutes les branches<br />
d’assurance.<br />
Bon résultat des placements<br />
En 2021, la Suva a réalisé un bon résultat<br />
sur ses placements. La performance des<br />
placements s’établit à 7,5 %.<br />
Reversements à hauteur de 20 % des<br />
primes nettes<br />
Des produits excédentaires des placements<br />
ont été prélevés en raison du plafond<br />
du quotient de solvabilité fixé à 180<br />
% par le Conseil de la Suva. Le Conseil de<br />
la Suva a ensuite décidé d’en affecter<br />
une part de 824 millions de francs aux<br />
personnes assurées, ce qui équivaut,<br />
dans l’assurance contre les accidents<br />
professionnels (AAP) comme dans l’assurance<br />
contre les accidents non professionnels<br />
(AANP), à un reversement de<br />
20 % des primes nettes pour l’ensemble<br />
des personnes assurées. Le Conseil de la<br />
Suva décidera de l’utilisation du solde<br />
des excédents défalqués au cours des<br />
prochaines années en fonction de la situation<br />
financière.<br />
Le patrimoine de la Suva est intégralement<br />
affecté à un but précis. Il couvre les<br />
engagements de la Suva pour quelque<br />
80 000 rentes en cours, pour les futurs<br />
frais de traitement et indemnités journalières<br />
et pour d’autres prestations d’assurance<br />
issues d’accidents et maladies<br />
professionnelles déjà survenus.<br />
Hausse des accidents enregistrés<br />
En 2021, la Suva a enregistré au total environ<br />
450 000 accidents et maladies professionnelles<br />
(430 000 en 2020). Le<br />
nombre de cas est supérieur à celui enregistré<br />
en 2020 pendant la première année<br />
de Covid-19, mais toujours nettement<br />
inférieur par rapport à 2019 avant<br />
la pandémie. La diminution des nou-
Wirtschaft und Dienstleistungen<br />
Suva<br />
37<br />
velles rentes d’invalidité, qui s’inscrivent<br />
à 1092 cas au total (1141 en 2020), se<br />
confirme. Des provisions ont pu être dissoutes<br />
en 2021 en raison du plus faible<br />
nombre de nouvelles rentes d’invalidité.<br />
Ce facteur contribue grandement au résultat<br />
positif de l’exercice 2021.<br />
Évolution des primes en 2023<br />
Du fait d’une évolution favorable des<br />
risques et du reversement d’excédents<br />
des années antérieures, les taux de<br />
primes nets moyens diminuent considérablement<br />
dans l’assurance contre les<br />
accidents professionnels. Dans l’assurance<br />
contre les accidents non professionnels,<br />
l’évolution favorable des<br />
risques entraîne une légère baisse des<br />
taux de primes nets moyens. Il pourra<br />
néanmoins y avoir des différences substantielles<br />
en fonction de l’évolution des<br />
sinistres dans chaque classe de risque.<br />
Avec le reversement supplémentaire de<br />
produits excédentaires des placements<br />
à hauteur de 20 % des primes nettes<br />
dans l’assurance contre les accidents<br />
professionnels et non professionnels<br />
pour toutes les entreprises assurées auprès<br />
de la Suva, la charge moyenne des<br />
primes sera à nouveau exceptionnellement<br />
basse en 2023 dans l’AAP comme<br />
dans l’AANP.<br />
Stratégie avance en bonne voie<br />
La stratégie avance est en bonne voie. La<br />
Suva a franchi un jalon en développant<br />
la numérisation dans la gestion des cas<br />
avec le programme smartCare. L’exercice<br />
2021 était placé sous le signe de la<br />
préparation au changement. À partir de<br />
<strong>2022</strong>, le pilotage des cas est entièrement<br />
géré par des moteurs de règles. Nos spécialistes<br />
se concentrent sur des tâches<br />
complexes ou le suivi individuel des entreprises<br />
et des personnes accidentées.<br />
Le projet Structuro a permis à la Suva<br />
d’adapter ses structures et ses processus<br />
en prévision des changements intervenus<br />
dans les domaines de la gestion des<br />
cas et du suivi de la clientèle et des partenaires<br />
au début de l’année <strong>2022</strong>. En<br />
plus des 18 agences existantes, nouvellement<br />
réparties sur sept régions, la Suva<br />
a créé quatre centres de compétences<br />
régionaux pour le traitement des cas,<br />
afin d’intensifier le suivi et de répondre<br />
avec plus d’efficacité et d’efficience aux<br />
besoins de ses clients et de ses clientes.<br />
Programme de prévention 2020+<br />
Dans le cadre du programme de prévention<br />
2020+, la Suva oriente durablement<br />
son travail de prévention sur l’horizon<br />
2020–2030. Elle continue à se concentrer<br />
sur les risques et l’efficacité, mais apporte<br />
également son soutien aux entreprises<br />
pour développer une culture de la<br />
prévention dans laquelle les règles vitales<br />
font partie intégrante du travail<br />
quotidien. La Suva travaille main dans la<br />
main avec les entreprises assurées, afin<br />
d’éviter encore plus d’accidents et de<br />
maladies professionnelles.
Wirtschaftsbarometer<br />
38<br />
<strong>Swissmechanic</strong>-Wirtschaftsbarometer Mai <strong>2022</strong><br />
MEM-Branche wächst<br />
weniger dynamisch<br />
Nach der rasanten Erholung vom 2. Halbjahr 2021 ist die<br />
MEM-Branche schwungvoll ins erste Quartal <strong>2022</strong> gestartet.<br />
Der Ukraine-Krieg und die Zero-Covid-Politik Chinas<br />
dämpfen diese Dyna mik und vor allem die Margen. Nachholeffekte<br />
werden laut der jüngsten Quartalsbefragung<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz trotzdem für ein über durchschnittliches<br />
Wachstum sorgen.<br />
Von Jürg Marti, Direktor <strong>Swissmechanic</strong><br />
Der positive Trend bei den kleineren und<br />
mittleren Unternehmen der MEM-Branche<br />
hat sich in den ersten drei Monaten<br />
des laufenden Jahres fortgesetzt. Auch<br />
wenn die meisten Indikatoren auf eine<br />
Verlangsamung hindeuten, besteht immer<br />
noch ein beträchtliches Nachholpotenzial.<br />
Das zeigt die jüngste Quartalsbefragung<br />
von <strong>Swissmechanic</strong>.<br />
Ukraine und China belasten<br />
Der Ukraine-Krieg trifft die Schweizer<br />
MEM-Branche stärker als die Gesamtwirtschaft.<br />
Auf der Nach frageseite fällt<br />
der Exportrückgang nach Russland und<br />
in die Ukraine zwar kaum ins Gewicht.<br />
Viel belastender wirkt sich die erhöhte<br />
geopolitische Unsicherheit aus. Eine geringere<br />
Investitionsneigung der Unternehmen<br />
und die Aufwertung des Schweizer<br />
Frankens gegenüber dem Euro werden<br />
spürbar. Zudem sind gerade die<br />
Hauptabnehmerländer der Schweizer<br />
MEM-Betriebe, allen voran Deutsch land,<br />
besonders von der Krise betroffen.<br />
Auf der Angebotsseite schlagen die höheren<br />
Energiepreise zu Buche. Die aktuelle<br />
Quartalsbefragung zeigt, dass diese<br />
Kosten für die KMU-MEM ein belastender<br />
Faktor sind – die Margen stagnieren.<br />
Weiter verschärft haben sich die Lieferkettenprobleme,<br />
unter anderem weil die<br />
Ukraine ein wichtiger Stahlproduzent<br />
ist. Viel stärker ins Gewicht fallen jedoch<br />
die Lockdowns in China, die sich negativ<br />
auf die Produktion und Logistik von Vorleistungsgütern<br />
auswirken (vgl. Abb. 1).<br />
Nachlassende Dynamik<br />
Die Quartalsumfrage zeigt, dass die Belastungsfaktoren<br />
Ukraine-Krieg und Chinas<br />
Zero-Covid-Strate gie die MEM-Branche<br />
<strong>2022</strong> zwar signifikant bremsen werden,<br />
dass sie aber wegen der Nachholef fekte im<br />
längerfristigen Vergleich immer noch<br />
überdurchschnittlich wachsen dürfte.<br />
Rund 70 Prozent der befragten KMU beurteilen<br />
das Geschäftsklima immer noch als<br />
günstig, bei steigender Kapazitätsauslastung<br />
und wachsendem Auftragsbestand.<br />
Seit einem Jahr bewegt sich der <strong>Swissmechanic</strong><br />
Geschäftsklima-Index für die KMU<br />
der MEM-Branche klar im positiven Bereich<br />
(vgl. Abb. 2).<br />
Im zweiten Quartal soll sich diese Expansion<br />
fortsetzen, vor allem beim Personal, mit<br />
etwas nach lassender Dynamik auch bei<br />
den Auftragseingängen und Umsätzen. Bei<br />
den Margen wird im Branchen schnitt hingegen<br />
eine Stagnation erwartet.<br />
Hier geht’s zur ungekürzten Medienmitteilung<br />
bit.ly/3wQPZL5
Wirtschaft und Dienstleistungen Wirtschaftsbarometer<br />
39<br />
Le secteur MEM croît de manière<br />
moins dynamique<br />
Après un redressement rapide au second<br />
semestre de 2021, le secteur MEM s'est<br />
lancé avec élan vers le premier trimestre<br />
<strong>2022</strong>. La guerre en Ukraine et la politique<br />
chinoise du zéro covid ont atténué cette<br />
dynamique et avant tout les marges. Cependant,<br />
des effets de rattrapage assureront,<br />
selon le dernier sondage de<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Suisse, une croissance<br />
supérieure à la moyenne.<br />
Vous trouverez ici le communiqué de<br />
presse<br />
Abbildung 1:<br />
Grösste Herausforderungen<br />
der KMU<br />
in der MEM-Branche<br />
bit.ly/3NFvMPf<br />
Meno dinamismo nella crescita del<br />
settore MEM<br />
Dopo la rapidissima ripresa del secondo<br />
semestre del 2021, il settore MEM è entrato<br />
con slancio nel primo trimestre<br />
<strong>2022</strong>. La guerra in Ucraina e la politica<br />
«zero Covid» della Cina smorzano questo<br />
dinamismo, soprattutto per quanto riguarda<br />
i margini. Ciononostante, secondo<br />
il recente sondaggio trimestrale<br />
di <strong>Swissmechanic</strong> Svizzera gli effetti della<br />
ripresa garantiranno una crescita superiore<br />
alla media.<br />
Qui troverete il comunicato stampa<br />
bit.ly/3NDuLXB<br />
<strong>Swissmechanic</strong>-Wirtschaftsbarometer<br />
Abbildung 2:<br />
<strong>Swissmechanic</strong><br />
Geschäftsklima-Index<br />
für die KMU-MEM-<br />
Branche<br />
<strong>Swissmechanic</strong> Schweiz erfasst – in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
BAK Economics – vierteljährlich bei seinen Mitgliedsfirmen Daten<br />
zur wirtschaftlichen Situation, zu den aktuellen Herausforderungen sowie zu den<br />
konjunkturellen Erwartungen.<br />
Die jüngste Quartalsbefragung der <strong>Swissmechanic</strong>-Mitgliedsunternehmen wurde<br />
zwischen dem 5. und 26. April <strong>2022</strong> durchgeführt. Insgesamt haben 217 Unternehmen<br />
teilgenommen.<br />
Zum Wirtschaftsbarometer <strong>2022</strong> Q2<br />
bit.ly/39RPIzA
.<br />
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WWW.PRODUKTIONSTECHNIKER.CH<br />
Q U A L<br />
I T Ä T<br />
I E R T<br />
G A R A N T<br />
WWW.AFCMT.CH<br />
Q U A L<br />
I T É<br />
.<br />
I E<br />
G A R A N T<br />
Studienbeginn<br />
an den Ausbildungsorten<br />
Expert-e en production :<br />
nos écoles<br />
Technische Fachschule Bern | www.tfbern.ch<br />
Studienbeginn FA-Studium 12. August <strong>2022</strong><br />
Weiterbildungszentrum Lenzburg AG | www.wbzlenzburg.ch<br />
Studienbeginn FA-Studium 08. August <strong>2022</strong><br />
Luzern<br />
Patrick Riedweg, Telefon <strong>04</strong>1 249 98 33<br />
Bildungszentrum für Technik Frauenfeld TG | www.bztf.ch<br />
Studienbeginn FA-Studium 17. August <strong>2022</strong><br />
Représentant :<br />
Centre valaisan de perfectionnement continu CVPC<br />
Chemin Saint-Hubert 2<br />
1950 Sion<br />
www.cvpc.ch<br />
Contacts et renseignements :<br />
Patrick Paccolat, Tél. 027 346 59 84, patrick.paccolat@cvpc.ch<br />
En coopération avec :<br />
Centre de perfectionnement interprofessionnel CPI<br />
Route des Grives 2<br />
8763 Granges-Paccot<br />
www.cpi.ch<br />
ceff INDUSTRIE<br />
Rue Baptiste-Savoye 26<br />
2610 Saint-Imier<br />
www.ceff.ch<br />
CIFOM<br />
Rue Klaus 1<br />
2400 Le Locle<br />
www.cifom.ch<br />
swissmechanic.ch/erwachsenenbildung/deine-weiterbildung
Erwachsenenbildung Delegiertenversammlung des VMTW<br />
41<br />
Attraktive Grundlage<br />
für gut ausgebildete Fachkräfte<br />
In der Technischen Fachschule Bern haben sich die Delegierten und der Vorstand<br />
des VMTW am 11. Mai <strong>2022</strong> zur Delegiertenversammlung getroffen.<br />
D<br />
Von Hildegard Huber-Kryeziu<br />
aniel Arn begrüsste als Präsident<br />
die Anwesenden und führte durch<br />
die Versammlung. Im Vorfeld der Versammlung<br />
waren das Protokoll der letzten<br />
Delegiertenversammlung, die Jahresberichte<br />
des Präsidenten und der<br />
Geschäftsstelle sowie die Jahresrechnung<br />
bereits an die Delegierten versendet<br />
worden. So konnten die statutarischen<br />
Traktanden zügig abgehandelt<br />
werden.<br />
Martin Werner, Erika Sieber und VMTW-Präsident Daniel Arn (von links)<br />
An Attraktivität gewonnen<br />
Der Präsident Daniel Arn betonte, dass<br />
der Bildungsgang Produktionstechnik<br />
durch den Abschluss des Projekts Re-<br />
Design viel an Attraktivität gewonnen<br />
hat. Er wünscht sich, dass im Verband<br />
<strong>Swissmechanic</strong> von den Sektionen<br />
mehr Werbung für diese Weiterbildung<br />
gemacht wird und somit mehr Fachkräfte<br />
für den Standort Schweiz ausgebildet<br />
werden.<br />
Martin Werner informierte über die aktuelle<br />
Situation der verschiedenen Projekte.<br />
In der Romandie konnte mit der<br />
Unterstützung des Kantons Wallis ein<br />
wesentlicher Schritt zum Ausbau des<br />
Bildungsgangs mit einem HF-Abschluss<br />
erreicht werden. Er hofft, dass spätestens<br />
2023 der Startschuss erfolgen<br />
kann.<br />
Sämtliche Mitglieder und Organe des<br />
VMTW arbeiten mit viel Elan an der Zukunft<br />
der Erwachsenenbildung von<br />
<strong>Swissmechanic</strong>. Für die Zukunft wünschen<br />
sich alle steigende Studierendenzahlen<br />
und somit auch gut ausgebildete<br />
Fachkräfte in den Mitgliedsfirmen<br />
von <strong>Swissmechanic</strong>.<br />
Abschiede<br />
Zum Abschluss der Versammlung bedankte<br />
sich der Präsident Daniel Arn bei<br />
Martin Werner für seine geleistete Arbeit.<br />
Er hat während der letzten Jahre<br />
wesentlich zur Entwicklung des VMTW<br />
beigetragen. Nach sieben Jahren wird<br />
er per Ende Juli <strong>Swissmechanic</strong> verlassen,<br />
um eine neue Herausforderung anzunehmen.<br />
Auch Erika Sieber durfte den Dank des<br />
Präsidenten entgegennehmen. Sie wird<br />
ebenfalls per Ende Juli das Team Erwachsenenbildung<br />
verlassen.
Kurse und Seminare<br />
42<br />
Kursangebote<br />
Die Austauschplattform von <strong>Swissmechanic</strong><br />
Mit dem Angebot einer ortsunabhängigen Plattform wollen<br />
wir allen interessieren Personen der MEM-Branche<br />
die Möglichkeit geben, sich schnell durch verschiedene<br />
kurze Impulsreferate und anschliessenden Erfahrungsaustausch<br />
einen groben Überblick über aktuelle Themen zu verschaffen. Die Impulsreferate<br />
dauern jeweils von 8.00 bis 9.00 Uhr.<br />
Ziele<br />
– aktuelle Themen durch ein Inputreferat aufgreifen<br />
– den Austausch untereinander fördern<br />
– mögliche Themen für zukünftige Veranstaltungen auflisten<br />
Zielgruppe<br />
Arbeitgeber/innen und Arbeitnehmer/innen der MEM-Branche<br />
Daten | Thema | Kurs Nr.<br />
26.08.<strong>2022</strong> | Outplacement – soziale Verantwortung | WBIN260822<br />
30.09.<strong>2022</strong> | Das Leben ist schön, solange nichts passiert! | WBIN300922<br />
28.10.<strong>2022</strong> | Umgang mit Social Media | WBIN281022<br />
25.11.<strong>2022</strong> | Veränderungen als Innovationsgrundlage | WBIN251122<br />
Workshop «Umgang mit Social Media» ADVANCED<br />
Für Personen, die ein gutes Grundwissen im Bereich Social<br />
Media haben und sich über den beruflichen Einsatz informieren<br />
wollen. Sie gewinnen einen ersten Überblick zu Themen<br />
wie Strategie, Community Management und Redaktionsplanung,<br />
üben das Schreiben von knackigen, aussagekräftigen Posts für Social Media<br />
und erhalten wertvolle Tipps zum Umgang mit der Community.<br />
Ziele<br />
– Überblick über die Möglichkeiten von Social Media im Unternehmenskontext<br />
– Kenntnisse der Grundfunktionen für den Social-Media-Einsatz<br />
im Unternehmen<br />
– Beurteilung der einzelnen Kanäle im Hinblick auf die Ziele<br />
der Unternehmenskommunikation und auf die Eignung<br />
für bestimmte Inhalte<br />
– Grundregeln für dialogorientiertes Schreiben<br />
– Schreiben knackiger und aussagekräftiger Texte für Social Media<br />
– Verfassen von Kernbotschaften auf Kanälen wie Facebook oder<br />
Instagram<br />
– Umgang mit Userinnen und Usern, auch schwierigen oder aggressiven<br />
Zielgruppe<br />
Dieser Kurs richtet sich an Social-Media-Beauftragte, Verantwortliche,<br />
Praktikerinnen und Praktiker, die Social Media in ihrem Unternehmen<br />
einführen, ausweiten und besser organisieren möchten. An<br />
Personen, die bislang nur wenig Berührungspunkte mit Social Media<br />
für Unternehmen hatten und sich einen ersten Überblick verschaffen<br />
wollen.<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
14.10.<strong>2022</strong> | Bielstrasse 31 – 3053 Münchenbuchsee | SMGA141022<br />
Workshop «Cybersicherheit<br />
für Produktionsumgebungen»<br />
In diesem halbtägigen Workshop erarbeiten Sie verschiedene<br />
Massnahmen zur Risikosenkung im Pro duktions<br />
betrieb.<br />
Ziele<br />
– Cyberrisiken in Produktionsumgebungen erkennen<br />
– Massnahmen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit definieren<br />
Zielgruppe<br />
Geschäftsführer/innen, Produktionsleiter/innen, IT-Verantwortliche<br />
und IT-Anwender/innen und interessierte Personen<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
23.09.<strong>2022</strong> | Baselstrasse 61 – 6003 Luzern | CSPU230922<br />
SMED – Rüstzeitreduzierung leicht gemacht!<br />
SMED: Single Minute Exchange of Die – Umrüsten in weniger<br />
als 10 Minuten! Was steckt hinter der japanischen<br />
Methode?<br />
Ziele<br />
Der praxisnahe halbtägige Workshop sensibilisiert zum Thema kurze<br />
Rüstzeiten und vermittelt das Grundwissen zur Methode SMED. Vertieft<br />
werden die Inhalte durch Beispiele und Anwendungsfelder.<br />
Zielgruppe<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
15.09.<strong>2022</strong> | Baselstrasse 61 – 6003 Luzern | LMT150922
Erwachsenenbildung Kurse und Seminare<br />
43<br />
Industrie 4.0 – Evolution oder Revolution?<br />
Sammeln Sie an der ganztägigen Tagung Grundgedanken<br />
aus der Praxis für Ihr produzierendes, zerspanendes<br />
Unternehmen! Erhalten Sie wertvolle Inputs zur Automatisierung<br />
und Digitalisierung sowie dem Ziel, Ihren Stundensatz international<br />
wettbewerbsfähig zu machen. Gelangen Sie mit Hilfe der<br />
Digitalisierung und Automatisierung zur Nachhaltigkeit. Nutzen Sie<br />
die aktuellen Chancen – vom Akquirieren bis zur Rechnung.<br />
Ziele<br />
Sie . . .<br />
– erhalten weitere Ideen für die nächsten Schritte in Ihrem Unternehmen<br />
– erhalten Inputs zur Finanzierung der digitalen Transformation<br />
– befassen sich mit der Frage: Keine Maschinen mehr kaufen!?<br />
Zielgruppe<br />
Inhaber/innen, Unternehmer/innen, Geschäftsführer/innen, Geschäftsleitung,<br />
Produktionsleiter/innen, Leiter/innen Einkauf und<br />
interes sierte Personen<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
21.10.<strong>2022</strong> | Baselstrasse 61 – 6003 Luzern | TEGA211022<br />
Führen mit Kompetenz und Vertrauen<br />
In Unternehmen sollen Menschen gefördert, für Neues<br />
gewonnen und für Ideen sowie Aufgaben begeistert werden.<br />
Aber wie? Der ganztägige Kurs vermittelt Erkenntnisse,<br />
Instrumente und Vorgehensweisen, die bei der Umsetzung<br />
unter stützen. Die Teilnehmenden trainieren im Kurs unterschiedliche<br />
Kommunikationstechniken, erkunden die Grundregeln des Vertrauens,<br />
erfahren mehr über die Analyse und Nutzung von Machtverhältnissen<br />
und reflektieren das Führungsverhalten in Bezug auf<br />
die eigene Grundhaltung.<br />
Ziele<br />
– die wichtigsten Grundlagen der Kommunikation kennen<br />
– Ablehnung in Unterstützung verwandeln<br />
– wissen, wie man natürliche Anerkennung und Akzeptanz sichert<br />
Zielgruppe<br />
Fach- und Führungskräfte mit oder ohne Weisungsbefugnis und interessierte<br />
Personen<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
09.09.<strong>2022</strong> | Breitistrasse 11 – 8307 Illnau-Effretikon | FSGA090922<br />
Wirkungsvolle Nachfolgeplanung<br />
Die Nachfolgeregelung ist für KMU von zentraler Bedeutung.<br />
Dabei geht es nicht primär um die Stellenbe setzung<br />
selbst, sondern darum, die Hauptakteure wie Eigner,<br />
Gründer, Familienmitglieder sowie Geschäftsleitungen und Kader<br />
opti mal auf den grundlegenden Wandel vorzubereiten. Nur eine<br />
wohlgeplante Nachfolge ermöglicht auch eine erfolgreiche Zukunft.<br />
Ziele<br />
– die systemische Wirkung einer Führung auf Organi sa tio nen ver stehen<br />
– Stärken und Schwächen einer gewachsenen Unternehmenskultur<br />
erkennen<br />
– in der Lage sein, bestehende Führungsgrundsätze zu reflektieren<br />
– Chancen und Risiken einer Führungsnachfolge abschätzen können<br />
– den Mehrwert einer proaktiv geplanten Nachfolgregelung sehen<br />
– einen Überblick über mögliche Handlungsoptionen erhalten<br />
Zielgruppe<br />
Eigner/innen, Verwaltungsräte/innen, Geschäftsführer/innen, hö he -<br />
re Kader und HR-Verantwortliche<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
16.11.<strong>2022</strong> | Sihlpostgasse 2 – 80<strong>04</strong> Zürich | FSHT161122<br />
Berufsbildnerkurs für die MEM-Berufe (5 Tage)<br />
In persönlicher Atmosphäre erleben Sie fünf spannende<br />
Kurstage über das Begleiten von jungen Menschen auf<br />
ihrem Weg ins Berufsleben. Sie werden mit Ideen ausgerüstet,<br />
damit Sie Ihre Ausbildungsarbeit in der Maschinen-, Elektround<br />
Metallindustrie (MEM) spannend gestalten können.<br />
Ziele<br />
– Umgang mit Lernenden in schwierigen Situationen<br />
– Planung und Umsetzung der betrieblichen Bildung<br />
– Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten<br />
– Kennen von Fördermassnahmen und Qualifikationsver fahren<br />
– Kennen der Rahmenbedingungen der Berufsbildung, Arbeitssicherheit<br />
und Suchtprävention<br />
Zielgruppe<br />
Berufsbildner/innen für die technischen MEM-Berufe wie Polymechaniker/in,<br />
Automatiker/in, Produktionsmechaniker/in, Automatikmonteur/in,<br />
Konstrukteur/in etc.<br />
Daten | Orte | Kurs Nr.<br />
22.09.<strong>2022</strong> | Berufsschulareal 1 – 8866 Ziegelbrücke | BBGA220922<br />
19.10.<strong>2022</strong> | Bachmattstrasse 12 – 5210 Windisch | BBGA191022<br />
swissmechanic.ch/erwachsenenbildung/kurse-seminare
Erwachsenenbildung<br />
Ausbildnertagung<br />
44<br />
Wie digital müssen wir sein?<br />
An der diesjährigen Ausbildnertagung in Maienfeld wurde viel diskutiert. Als Inspiration<br />
dienten den Bildungsfachleuten Referate zu aktuellen Themen. Ein Höhepunkt war auch<br />
die Besichtigung der <strong>Swissmechanic</strong>-Mitgliedsfirma Trumpf Schweiz AG in Grüsch GR.<br />
Neue Berufsbilder<br />
Am Dienstagmorgen wurden die neuen<br />
Berufsbilder Polymechaniker/in, Produktionsmechaniker/in,<br />
Automatiker/in<br />
und Automatikmonteur/in vorgestellt.<br />
Der Morgen wurde mit einem Referat/<br />
Workshop zum Thema «Entschärfung<br />
von Störfaktoren» abgeschlossen.<br />
Trumpf Schweiz AG<br />
Nach dem Mittagessen reiste die Gruppe<br />
zur Betriebsbesichtigung der Trumpf<br />
Schweiz AG (Mitglied von <strong>Swissmechanic</strong>)<br />
weiter. Der Firmenbesuch bei<br />
Trumpf Schweiz AG in Grüsch GR war das<br />
fehlende i-Tüpfelchen der Ausbildertagung<br />
<strong>2022</strong>. Die spannende Betriebsführung<br />
wurde durch die clevere Ausbildungsmethodik<br />
abgerundet.<br />
A<br />
Von Claudio Zaffonato, Projektleiter<br />
m 11. und 12. April <strong>2022</strong> fand in<br />
Maienfeld GR die Ausbildnertagung unter<br />
dem Motto «Wie digital müssen wir<br />
sein?» statt. Aus der ganzen Schweiz fanden<br />
die Ausbildner/innen und Instruktoren/innen<br />
den Weg nach Maienfeld.<br />
Nebst Informationen zu aktuellen Projekten<br />
von <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz standen<br />
Referate und Workshops sowie zwei<br />
Betriebsbesichtigungen auf dem Programm.<br />
Der Montagmorgen wurde mit einem<br />
kurzen Projektupdate zur laufenden Berufsreform<br />
«Futuremem» begonnen. Danach<br />
folgten bis 16 Uhr zwei Workshops<br />
zum Thema «Wie digital müssen wir<br />
sein?». Sinn und Zweck der beiden Workshops<br />
war, den aktuellen Digitalisierungsgrad<br />
der Sektionen in der Grundbildung<br />
aufzuzeigen und allfällige Lücken<br />
durch kreative Ansätze zu schliessen.<br />
Bierbrauerei Calanda<br />
Die anschliessende Betriebsbesichtigung<br />
der Bierbrauerei Calanda in Chur<br />
faszinierte durch den hohen Automatisierungsgrad.<br />
Der Rundgang wurde<br />
durch ein kühles Bier, Snacks und eine<br />
gefüllte Kühltasche abgerundet.<br />
Abendessen im Marsoel<br />
Das Abendessen durften die Teilnehmer/innen<br />
im Restaurant «Marsoel» einnehmen.<br />
Auch dieses Jahr wurden sie<br />
mit schönen Give-aways und speziellen<br />
Sackmessern aus dem Hause Victorinox<br />
beschenkt.<br />
An dieser Stelle möchte sich <strong>Swissmechanic</strong><br />
Schweiz nochmals ganz herzlich<br />
für die beeindruckenden Führungen bei<br />
Trumpf Schweiz AG und bei Calanda bedanken.
Publireportage<br />
45<br />
Der praktische und smarte Helfer<br />
fürs Material-Management<br />
Spiralautomaten sind weitverbreitet. Welches Potenzial in ihnen schlummert, zeigt der<br />
TwistPro Spiralautomat von Brütsch/Rüegger Tools: Dank smarter Software unterstützt<br />
er Betriebe aller Art beim Waren- und Werkzeugmanagement und kann u.a. Handschuhe<br />
oder Schutzbrillen rund um die Uhr ausgeben. Dadurch werden Firmen agiler, sparen<br />
Geld – und erhöhen ihre Arbeitssicherheit.<br />
Die alten Schutzhandschuhe sind abgewetzt<br />
und nicht mehr zu gebrauchen.<br />
Für den morgigen Arbeitstag<br />
muss darum unbedingt ein neues Paar<br />
her. Doch leider hat das Magazin schon<br />
geschlossen – Pech gehabt. «Solche<br />
oder ähnliche Situationen kennt man<br />
in Industrie- und Handwerksbetrieben<br />
zur Genüge», weiss Renato Censori, Leiter<br />
Bereich Arbeitsschutz bei Brütsch/<br />
Rüegger Tools. «Und wer sich in dieser<br />
Lage wiederfindet, muss sich entweder<br />
mit einer schlechteren Alternative abfinden<br />
oder das fehlende Material beim<br />
Arbeitskollegen ausleihen – so oder so<br />
wird dabei die Sicherheit beeinträchtigt.»<br />
Gleiches gilt natürlich für den Bezug<br />
von Schutzausrüstung und Werkzeugen<br />
aller Art.<br />
Volle Transparenz, jederzeit<br />
Hier kommt der TwistPro Spiralautomat<br />
von Brütsch/Rüegger Tools ins<br />
Spiel. Das Gerät ist mit einer intelligenten<br />
Software versehen, die Unternehmen<br />
maximale Flexibilität bietet. So<br />
kann man beispielsweise Mitarbeitenden<br />
individuelle Berechtigungen für<br />
den Bezug von Material erteilen. Dadurch<br />
ist sichergestellt, dass jeder genau<br />
die Artikel bekommt, die er benötigt.<br />
Der Warenbezug wird meist über<br />
den Firmen-Badge geregelt und ist somit<br />
eins zu eins nachvollziehbar. «Im<br />
Bereich Arbeitsschutz eignet sich das<br />
System perfekt, um Artikel wie Schutzbrillen,<br />
Schutzhandschuhe oder Gehörund<br />
Atemschütze auszugeben – und<br />
das rund um die Uhr.» Natürlich kann<br />
der Automat auch mit anderen Artikeln<br />
bestückt werden, darunter Werkzeuge<br />
und Verbrauchsmaterial wie Batterien<br />
und Desinfektionsmittel.<br />
Intelligentes Betriebssystem<br />
Unternehmen, die auf den TwistPro setzen,<br />
profitieren nicht nur von mehr<br />
Transparenz und Flexibilität – sondern<br />
auch vom Know-how von Brütsch/Rüegger<br />
Tools: «Bevor wir einen neuen Automaten<br />
in Betrieb nehmen, schauen wir,<br />
ob bei den Kunden die optimalen Werkzeuge<br />
und Arbeitsschutzmittel im Einsatz<br />
sind oder ob mittlerweile eventuell<br />
bessere oder günstigere Alternativen<br />
verfügbar sind», führt Renato Censori<br />
aus. Praktisch: Das intelligente Betriebssystem<br />
des TwistPro «lernt» laufend dazu<br />
und kann selbstständig Ware nachbestellen.<br />
Trotz dieser fortschrittlichen<br />
Technologie ist die Inbetriebnahme des<br />
Spiralautomaten dank «Plug-and-Play»<br />
kinderleicht. Und damit sich das Gerät<br />
auch optisch ideal ins Firmenbild einfügt,<br />
kann es mit dem eigenen Corporate<br />
Design versehen werden.<br />
Wer sich selber ein Bild zum TwistPro<br />
machen möchte, kann das bei Brütsch/<br />
Rüegger Tools tun. Es stehen mehrere<br />
Ausführungen zum Testen bereit.<br />
Ihr Kontakt:<br />
Brütsch / Rüegger Tools:<br />
info@brw.ch | www.brw.ch<br />
Ansprechpartner: Renato Censori,<br />
Leiter Bereich Arbeitsschutz<br />
Benötigtes Material rund um die Uhr beziehen<br />
und damit den Beschaffungsprozess vereinfachen<br />
– der TwistPro ermöglicht es.<br />
Der Spiralautomat kann problemlos in ein Badge-<br />
System integriert werden. Auch die Nutzung eines<br />
Codes oder Logins ist möglich.<br />
Je nach Kundenwunsch individuell konfigurierbar<br />
und im eigenen Corporate Design.
Marktplatz<br />
46<br />
Bezugsquellen / source de références<br />
Anbieter von<br />
Fournisseur de<br />
CNC-Fräsen + -Drehen<br />
Fraisage CNC + Tournage CNC<br />
Hydrauliksystem- und Steuerungsbau<br />
Systèmes hydrauliques et commandes<br />
CH - 5703 Seon<br />
+41 62 767 77 17<br />
Spezial-Zylinder nach Kundenwunsch<br />
woodtli-hydraulik.ch<br />
Antriebstechnik<br />
Technique des commandes<br />
Komplette Antriebssysteme<br />
Mattenweg 1<br />
CH-3855 Brienz<br />
Tel. + 41 33 952 24 24<br />
Fax + 41 33 952 24 00<br />
info@emwb.ch<br />
www.emwb.ch<br />
SIGNER AG<br />
von A–Z<br />
Metallverarbeitung<br />
T: 071 649 11 11 | signerag.ch<br />
Blechverarbeitung • Schweissen • zerspanende<br />
Bearbeitung • Oberflächen-Finish • Logistik<br />
Drehteile<br />
Décolletages<br />
Kompressoren und Zubehör<br />
Compresseurs et accessoires<br />
Prematic AG<br />
Märwilerstrasse 43<br />
9556 Affeltrangen<br />
Telefon 071 918 60 60<br />
Fax 071 918 60 40<br />
info@prematic.ch<br />
www.prematic.ch<br />
Beschilderung und Beschriftung<br />
Signalètique et marquage<br />
«Drehen» bedeutet<br />
nicht für alle dasselbe!<br />
Laserbearbeitung<br />
Usinage laser<br />
leading in precision<br />
Häni + Co. AG | Präzisionsdrehtechnik | 3296 Arch | hanitec.ch<br />
Gebläse und Vakuumpumpen<br />
Surpresseurs et pompes à vide<br />
Blechbearbeitung<br />
Usinage de la tôle<br />
SIGNER AG<br />
von A–Z<br />
Metallverarbeitung<br />
T: 071 649 11 11 | signerag.ch<br />
Blechverarbeitung • Schweissen • zerspanende<br />
Bearbeitung • Oberflächen-Finish • Logistik<br />
Prematic AG<br />
Systempartner von Gardner Denver<br />
Märwilerstrasse 43, 9556 Affeltrangen<br />
Telefon 071 918 60 60<br />
v-g@prematic.ch, www.prematic.ch<br />
Hydrauliksystem- und Steuerungsbau<br />
Systèmes hydrauliques et commandes<br />
Lastech AG Telefon 056 481 80 80<br />
Birrfeldstrasse 35 www.lastech.ch<br />
5507 Mellingen technik@lastech.ch<br />
Lineartechnik<br />
Technique linéaire<br />
Aggregatebau • Blocktechnik<br />
Zylinderbau • Elektrosteuerungen<br />
Aahusweg 8 T +41 41 799 49 49<br />
6403 Küssnacht am Rigi F +41 41 799 49 48<br />
www.atphydraulik.ch info@atphydraulik.ch<br />
• Kugelschienenführungen<br />
• Rollenschienenführungen<br />
• Kugelgewindetriebe<br />
• Kugelbüchsenführungen und Stahlwellen<br />
• Linearachsen und Aktuatoren<br />
AMSLER & CO. AG<br />
Tel. 052 647 36 36<br />
Fax 052 647 36 37<br />
linear@amsler.ch<br />
www.amsler.ch<br />
8245 Feuerthalen
Marktplatz<br />
47<br />
Inseratemanagement | Gestion des inscriptions<br />
Ströbele Kommunikation<br />
Alleestrasse 35 | 8590 Romanshorn | 071 466 70 50<br />
www.swissmachanic.ch/crossmedialewerbung<br />
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Schweissen<br />
Soudage<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Machines-outils<br />
Messwerkzeuge<br />
Instruments de mesure<br />
Tel. +41 52 301 21 55<br />
Fax +41 52 301 21 54<br />
info@spinner-ag.ch<br />
www.spinner-ag.ch<br />
Spinner AG<br />
CNC-Präzisionsmaschinen<br />
Hauserstrasse 35<br />
CH-8451<br />
Kleinandelfingen<br />
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Mécanique de précision<br />
Swiss Quality<br />
ZWICKER PRÄZISIONSMECHANIK AG<br />
Präzisionsmechanik<br />
Fertigungstechnik<br />
Werkzeug-Formenbau<br />
Breitschachenstrasse 56 . CH-9032 Engelburg . www.zwicker-ag.ch<br />
Tel + 41 71 371 25 45 . Fax + 41 71 371 20 89 . info @ zwicker-ag.ch<br />
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www.nuessler.ch<br />
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Hubstrasse 76, 9500 Wil, Tel. 071 912 40 40<br />
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Tel. 062/849 26 89<br />
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Tel. <strong>04</strong>4/864 40 60 Fax <strong>04</strong>4/864 40 61<br />
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CNC wie Renate Bachschmied se fera un plaisir<br />
auch konventionell<br />
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für Bohren 079 105 62 19,<br />
Fräsen<br />
Gewinderenate.bachschmied@stroebele.ch
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Sammlerstücke. Die eloxierten Aluminium-Schalen<br />
sind so unvergänglich wie die Schweizer Berge.<br />
FROM THE MAKERS OF THE ORIGINAL SWISS ARMY KNIFE<br />
ESTABLISHED 1884<br />
Verbandswebsite<br />
Weitere Infos unter<br />
www.swissmechanic.ch/crossmedialewerbung<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
Renate Bachschmied<br />
Telefon 079 105 62 19<br />
renate.bachschmied@stroebele.ch