Verfahrenstechnik 8/2022
Verfahrenstechnik 8/2022
Verfahrenstechnik 8/2022
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19098<br />
08<br />
August <strong>2022</strong><br />
€ 12,50<br />
TITEL<br />
16<br />
Drehkolbengebläse in der<br />
pneumatischen Förderung<br />
38 Ventilplattformen<br />
aus einem Guss<br />
42 Nachhaltige<br />
Abluftreinigung<br />
industrielle-automation.net<br />
verfahrenstechnik.de
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Carmen Nawrath<br />
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Telefon: 0049/6131/992-245<br />
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GRUSSWORT<br />
VON INGENIEUR ZU<br />
INGENIEUR<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
sehnen Sie sich nach mehr als zwei Jahren Pandemie auch nach dem persönlichen<br />
Austausch? Ich brenne darauf, die gesamte Branche wieder auf der<br />
Powtech, der europäischen Leitmesse für mechanische <strong>Verfahrenstechnik</strong>,<br />
Analytik und Handling von Pulvern und Schüttgütern, versammelt zu sehen.<br />
Von Ingenieur zu Ingenieur bietet die einzigartige Arbeitsmesse Lösungen für<br />
konkrete Probleme. Entscheider und Einkäufer finden kompetente Beratung<br />
für ihre Investitionsentscheidungen. Es wird gearbeitet, diskutiert und über<br />
den fachlichen Austausch<br />
POWTECH UND FACHPACK<br />
BIETEN EINEN UMFASSENDEN<br />
ÜBERBLICK<br />
bahnen sich wertvolle neue<br />
Geschäftsbeziehungen an.<br />
Nirgendwo sonst finden<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong>er einen<br />
so umfassenden Überblick<br />
über die Neuheiten der Schüttgutbranche für nahezu alle Industrien, darunter<br />
Nahrungs- und Futtermittel, Chemie und Pharma, Bau-Steine-Erden, Recycling<br />
oder Keramik. Zu den Programmhöhepunkten zählen die Vorträge hochkarätiger<br />
Referenten sowie die Fachforen und Sonderschauen, in denen die aktuellen<br />
und heißen Themen der Branche vermittelt und diskutiert werden.<br />
In diesem besonderen Messejahr haben wir die Powtech mit der Fachpack<br />
gebündelt – eine gute Chance für alle Teilnehmer, sich einen umfassenden<br />
Überblick zu verschaffen. Denn beide Veranstaltungen sprechen Anwender<br />
aus Food und Feed, Chemie, Pharma, Kunststoffverarbeitung und Maschinenbau<br />
an.<br />
Es sind noch wenige Wochen. Genießen Sie den Sommer und dann sehen wir<br />
uns endlich wieder in Nürnberg – vom 27. bis 29. September.<br />
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38<br />
GRUSSWORT<br />
03 Von Ingenieur zu Ingenieur<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 Bakterien selektieren und adaptieren<br />
AKTUELLES<br />
07 Nachrichten aus der Branche<br />
Anzeige: Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen<br />
TITEL<br />
16<br />
TRENDTHEMA POWTECH<br />
12 Powtech und Fachpack: Zukunft gestalten<br />
20 Smart-Storage-Lösung steigert Produktivität<br />
24 Schonende Mischung in 30 Sekunden<br />
28 Herausforderungen im Anlagenbau meistern<br />
30 Schnelle Dispergierung<br />
15 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
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Die aktuelle Ausgabe enthält eine<br />
Teilbeilage von MEORGA GmbH, Nalbach.<br />
Seit mehr als fünf Jahrzehnten setzt die „Milser<br />
Mühle“ in Bielefeld Aerzen Drehkolbengebläse ein<br />
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TITELSTORY<br />
16 Drehkolbengebläse in der pneumatischen<br />
Förderung<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
34 Klima- und Umweltschutz in der<br />
Prozessindustrie<br />
SPECIAL DRINKTEC<br />
36 Drinktec <strong>2022</strong>: Digitalisierung ist zentrales<br />
Thema<br />
38 Ventilplattformen aus einem Guss<br />
41 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
42 Abluftreinigung: thermisch, physikalisch oder<br />
biologisch<br />
46 Gefahrstoffe zentral verwalten<br />
45 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
MEDIEN<br />
49 Anregend und zerstreuend<br />
PERSÖNLICH<br />
50 INTERVIEW Die Betriebsassistentin<br />
Jasmin Krimm<br />
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Solutions to go.<br />
27.9.-29.9.<strong>2022</strong><br />
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auf Augenhöhe.<br />
Neu in diesem Jahr:<br />
Prozessindustrie trifft auf Verpackungsindustrie.<br />
Erwarten Sie die gesamte<br />
Wertschöpfungskette von der Herstellung<br />
bis hin zur Verpackung von<br />
Produkten.<br />
Dieses Messe-Duo wird Sie überzeugen!<br />
powtech.de/besucher-werden<br />
Ideelle Träger<br />
49 Impressum<br />
24<br />
Parallel zur FACHPACK -<br />
European trade fair for<br />
packaging, technology<br />
and processing
PERSPEKTIVE<br />
BAKTERIEN SELEKTIEREN<br />
UND ADAPTIEREN<br />
Neue Lösungen für die Getränkebranche, neue<br />
Aromen für Saftfans: Zuckerreduzierte und<br />
natürlich konservierte Getränke – fermentiert<br />
mit Starterkulturen aus Bienenhonig.<br />
Die mittelständisch geprägte Fruchtsaftindustrie ist im<br />
Umbruch: In den vergangenen Jahrzehnten ist der Pro-<br />
Kopf-Konsum von Fruchtsaft und -nektar in Deutschland<br />
deutlich gesunken. Während der Pro-Kopf-Verbrauch<br />
im Jahr 2000 noch bei rund 41 l lag, betrug dieser im Jahr<br />
2020 nur noch etwa 30 l. Diesen Trend wollen die Hersteller wieder<br />
umkehren – und zugleich Verbrauchern in ihrem Bedürfnis<br />
nach schmackhaften und zuckerreduzierten Getränken ohne<br />
den Einsatz von Zusatzstoffen entgegenkommen.<br />
Hierfür verfolgen zwei Forschungsteams der Technischen Universität<br />
München einen neuen Ansatz: Im Rahmen eines aktuellen<br />
Vorhabens der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />
untersuchen sie die Möglichkeit, Frucht- und Gemüsesäfte zu fermentieren.<br />
Im Ergebnis sollen Produkte mit neuartigen Bukettstoffen<br />
entstehen, die zudem durch den bei der Fermentation erfolgten<br />
Zuckerabbau kalorienreduziert und durch die natürliche<br />
Säurebildung ohne zusätzliche Konservierungsstoffe länger haltbar<br />
sind. Die derzeit bereits angewandten nicht-alkoholischen<br />
Fermentationsverfahren, beispielsweise unter Einsatz von Lactobacillus<br />
spp. oder Saccharomyces spp., erzielen in Hinblick auf ihr<br />
Wachstum in unverdünnten Fruchtsäften, Zuckerabbau und die<br />
Bildung aromaaktiver Substanzen keine guten Ergebnisse.<br />
ESSIG- UND MILCHSÄUREBAKTERIEN<br />
Für die Fruchtsaftfermentation infrage kommen die osmotoleranten<br />
Starterkulturen aus Bienenhonig, die selbst bei hohen<br />
Zuckergehalten von Saftkonzentraten aktiv bleiben und keinen<br />
Alkohol bilden. Zentrales Ziel ist es daher, Essig- und Milchsäurebakterien<br />
aus Bienenhonig zu selektieren und an die Fermentation<br />
von Säften und deren Konzentraten zu adaptieren. In Vorarbeiten<br />
wurden bereits Isolate aus Bienenhonig ausgewählt: die<br />
Essigsäurebakterien Parasaccharibacter spp. und Bombella spp.<br />
sowie die Milchsäurebakterien Apilactobacillus spp. und<br />
Tetragenococcus spp.<br />
Inwieweit die Bakterienstämme aktiv sind – also wachsen,<br />
Zucker abbauen und gewünschte Aromen bilden – wird in Apfel-,<br />
Kirsch-, Orangen- sowie weißem Traubensaft und deren Konzentraten<br />
als Fermentationsmedien untersucht. Ob die Fermentation<br />
gelungen ist und keine Fehlaromen entstanden sind, wird<br />
mittels instrumentellen Analysen sowie durch Sensorik-Panels<br />
bestimmt und bewertet. Um die Starterkulturen später in der<br />
Praxis zur nicht-alkoholischen Fruchtsaftfermentation einsetzen<br />
zu können, sollen sie an die jeweiligen Stressfaktoren durch<br />
adaptive Evolution weiter angepasst werden. Letztlich soll<br />
ermöglicht werden, neuartige Getränkebasen und -zutaten mit<br />
reduziertem Zuckergehalt für das Flavouring von Getränken und<br />
die Einführung von Getränkeinnovationen zu entwickeln.<br />
Bild: Juefraphoto – stock.adobe.com<br />
www.fei.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
75 JAHRE BUNGARTZ<br />
„Mit Spezialkreiselpumpen und der<br />
Firmengründung der Paul Bungartz<br />
GmbH & Co. KG 1947 hat mein<br />
Großvater den Grundstein für<br />
unser Unternehmen gelegt“, so<br />
Dipl.-Ing. Frank Bungartz (Bild), der<br />
das Unternehmen in der dritten<br />
Generation leitet. Paul Bungartz,<br />
der 1972 verstarb, war nicht nur<br />
Initiator und Namensgeber des<br />
Pumpenherstellers.<br />
In den 1930er-Jahren hatte Paul Bungartz die hydrodynamische Abdichtung für<br />
seine Spezialkreiselpumpen patentieren lassen. Seither werden die Spezialpumpen<br />
für den jeweiligen Anwendungsfall maßgeschneidert konzipiert, konstruiert und<br />
angefertigt.<br />
Mit Frank Bungartz begann vor mehr als 15 Jahren die Internationalisierung und die<br />
Modernisierung des Familienunternehmens. Heute ist Bungartz mit Vertriebspartnern<br />
auf vielen Kontinenten vertreten.<br />
www.bungartz.de<br />
DER<br />
WELTMOTOR<br />
vom Antriebsdesigner<br />
700 AUSSTELLER AUF DER SPS IM NOVEMBER<br />
Das Interesse an der SPS <strong>2022</strong> sei<br />
groß, teilt der Veranstalter<br />
Mesago mit: Über 700 Aussteller<br />
seien bereits für die Messe<br />
angemeldet, die vom 08. bis 10.<br />
November in Nürnberg stattfindet.<br />
Dazu gehören unter anderem<br />
Siemens, Phoenix Contact,<br />
Beckhoff, B&R, Endress+Hauser,<br />
Hans Turck, Wago, OPC Foundation,<br />
Keba, Codesys, Bosch Rexroth, Baumüller, Pilz, Profibus Nutzerorganisation und<br />
Eplan. Schwerpunktthemen der Messe sind unter anderem elektrische Antriebstechnik<br />
/ Motion Control, Sensorik und Steuerungstechnik, Bedienen und Beobachten<br />
sowie industrielle Kommunikation.<br />
www.sps-messe.de<br />
COPERION ERWIRBT FOOD- UND PHARMA-SPEZIALISTEN<br />
GABLER ENGINEERING<br />
Coperion hat den Lebensmittel- und Pharmaspezialisten Gabler Engineering GmbH<br />
übernommen und erweitert damit sein Portfolio im Bereich Food und Pharma.<br />
Gabler Engineering mit Sitz in Malsch, Deutschland, ist spezialisiert auf die Entwicklung,<br />
Konstruktion, Herstellung und Implementierung von Anlagen und Ausrüstungen<br />
für die Süßwaren- und Pharmaindustrie. Durch die strategischen Schlüsseltechnologien<br />
sowie das Know-how von Gabler Engineering sollen die strategischen<br />
Wachstumsmöglichkeiten von Coperion in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />
verbessert und unterstützt werden. „Wir sind überzeugt, dass diese Akquisition uns<br />
helfen wird, unser bestehendes<br />
Geschäft weiter auszubauen, indem<br />
wir Gablers Expertise, Reputation und<br />
Markenbekanntheit in der Branche<br />
nutzen“, sagte Kevin Buchler,<br />
Coperion Division President Strategic<br />
Markets / Aftermarket Sales and<br />
Services.<br />
www.coperion.com<br />
Elektrokleinmotoren<br />
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ISO 9001<br />
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astro@astro-motoren.de<br />
www.astro-motoren.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 7
BRABENDER WIRD TOCHTERGESELLSCHAFT VON KUBOTA<br />
Mit Wirkung zum 16.06.<strong>2022</strong> hat die Kubota Corporation<br />
alle Anteile an der Brabender Technologie GmbH &<br />
Co. KG übernommen und zu einer hundertprozentigen<br />
Tochtergesellschaft der Kubota Holdings Europe B.V.<br />
gemacht. Der Vollzug der Transaktion ist für August<br />
<strong>2022</strong> geplant.<br />
Die japanische Kubota Corporation ist in einem breiten<br />
Spektrum von Geschäftsfeldern tätig, zum Beispiel<br />
landwirtschaftliche Maschinen und Systeme für Wasser/<br />
Abwasser. Die gravimetrischen Dosiergeräte der Kubota<br />
Corporation werden vor allem in Produktionsprozessen<br />
für Pulver und Granulate in Asien eingesetzt. Brabender<br />
Technologie hat sich laut eigenen Angaben zu einem der<br />
weltweit größten Unternehmen für gravimetrische<br />
Dosiersysteme entwickelt und verfüge über großes<br />
technisches Fachwissen.<br />
Als Teil derselben Gruppe wollen Kubota und Brabender<br />
Technologie ihr Geschäft auf dem Markt für gravimetrische<br />
und volumetrische Dosiergeräte in Zukunft<br />
Tomohiro Fukihara, Peter Eßer, Bruno Dautzenberg<br />
v.l.n.r. Jan Pardon, Dr. Günter Kuhlmann, Hideki Saiki,<br />
gezielt weiter ausbauen. Bruno Dautzenberg, Geschäftsführer<br />
Brabender Technologie, erklärt: „Die Stärken der<br />
Kubota Corporation auf dem asiatischen Markt ergänzen sich perfekt mit unserer Technologie, unserem fachlichen<br />
Know-how und unserem bestehenden Vertriebs- und Servicenetz auf dem europäischen und amerikanischen Markt.“<br />
Insbesondere in den Industrien der Batterieherstellung, für pharmazeutische Anwendungen und Lebensmittel soll das<br />
Geschäft intensiviert werden.<br />
www.brabender-technologie.com<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
VERANSTALTUNG<br />
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SEMINAR Dosiertechnik und digitale Messtechnik<br />
www.grundfos.de<br />
PRAXISSEMINAR Lebensmittelstandards aktuell<br />
www.umweltinstitut.de<br />
FORUM H2-Forum Hessen<br />
www.tuvsud.com<br />
SEMINAR Qualitätssicherung von Nährmedien<br />
www.muva.de<br />
KURS Prozessmonitoring & Predictive Maintenance<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
„Über die Hälfte der europäischen<br />
Mitgliedstaaten nutzt bereits ein gesetzlich<br />
verankertes Energieeffi zienz-<br />
Verpfl ichtungssystem. Nun ist es an der<br />
Zeit, dass auch Deutschland diesen<br />
zusätzlichen Schritt geht.“<br />
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung<br />
DATUM, ORT<br />
01.09.22, online<br />
14.09.22, Gründau<br />
16.09.22, online<br />
19.09.22, online<br />
22.09.22, online<br />
22.09.22, online<br />
27./28.09.22, online<br />
614 Mio.<br />
Liter Speiseeis wurden 2021 in<br />
Deutschland hergestellt. Das<br />
entspricht einem Rückgang von<br />
4,3 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr und einer Steigerung um<br />
4,2 Prozent gegenüber 2011.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
8233<br />
Personen haben 2021 ein<br />
Chemiestudium begonnen. Im<br />
Jahr zuvor lag die Zahl noch bei<br />
9384. 3727 Personen haben<br />
vergangenes Jahr ihr Chemiestudium<br />
abgeschlossen.<br />
Quelle: Gesellschaft Deutscher Chemiker<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
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Prozess-, Verfahrens- und Recycling-Technik<br />
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Messe Dortmund<br />
Fachmesse für industrielle Pumpen,<br />
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IGUS ERHÄLT ZERTIFIZIERUNG NACH<br />
DIN ISO 50001<br />
Igus hat sich das Ziel<br />
gesetzt, die eigene CO 2<br />
-<br />
Bilanz kontinuierlich zu<br />
verbessern und strebt für<br />
<strong>2022</strong> eine Reduktion des<br />
Stromverbrauchs um<br />
15 Prozent an. Die<br />
Effi zienz des Energiemanagementsystems<br />
von<br />
Igus Deutschland wurde nun offiziell von der International<br />
Organization for Standardization (ISO) zertifiziert. Das<br />
wesentliche Ziel der ISO 50001 Norm ist es, Unternehmen<br />
dabei zu unterstützen, ihre energiebezogene Leistung mit<br />
dem Aufbau von Systemen und Prozessen zu verbessern. Sie<br />
ist zudem mit anderen anerkannten Normen wie dem<br />
Umweltmanagementsystem ISO 14001 kompatibel, für das<br />
Igus seit April 2020 zertifiziert ist.<br />
Bis 2025 soll die Produktion bei Igus klimaneutral sein –<br />
und dieses Ziel sei nach Scope 1 und 2 des weltweit<br />
anerkannten GHG-Protokolls bereits jetzt zu 95 Prozent<br />
erfüllt. Dieser Standard unterscheidet zwischen allen<br />
direkten Emissionen (Scope 1), indirekten Emissionen aus<br />
außerhalb erzeugten und eingekauften Energieträgern<br />
(Scope 2) und sonstigen indirekten Emissionen aus der<br />
vor- und nachgelagerten Lieferkette (Scope 3). Insbesondere<br />
der Umstieg auf Ökostrom sowie klimaneutrales Gas im<br />
Jahr 2021 habe wesentlich zur Reduzierung der CO 2<br />
-Bilanz<br />
von Igus beigetragen.<br />
www.igus.de<br />
STAFFELSTAB-ÜBERGABE IM AUSSTELLER-<br />
BEIRAT DER SPS<br />
Christian Wolf (r.), Geschäftsführer<br />
der Hans Turck GmbH & Co. KG,<br />
übergibt den Vorsitz des Ausstellerbeirats<br />
der SPS an Steffen<br />
Winkler, CSO der Business Unit<br />
Automation der Bosch Rexroth AG<br />
2017 hatte Christian<br />
Wolf, Geschäftsführer<br />
der Hans Turck GmbH &<br />
Co. KG, den Vorsitz des<br />
des Ausstellerbeirats<br />
der SPS übernommen<br />
und ist diesem fünf<br />
Jahre vorgestanden.<br />
Jetzt gibt er den Posten<br />
turnusgemäß an Steffen<br />
Winkler, CSO der<br />
Business Unit Automation<br />
der Bosch<br />
Rexroth AG, weiter.<br />
Der Ausstellerbeirat<br />
berät die Mesago Messe<br />
Frankfurt GmbH, Organisator der Automatisierungsmesse,<br />
im Hinblick auf die Strategie und konzeptionelle Weiterentwicklung<br />
der SPS sowie deren operative Umsetzung. „Ich bin<br />
jetzt seit 26 Jahren Besucher, Aussteller und Fan der SPS – der<br />
wichtigsten Automatisierungsmesse weltweit. Es ist mir<br />
deshalb eine große Ehre, aber auch Verpflichtung, den<br />
Staffelstab von Christian Wolf zu übernehmen“, so Steffen<br />
Winkler zu seiner neuen Funktion als Vorsitzender.<br />
www.mesago.de
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Technik ist immer so gut, wie die Menschen, die sie machen. Daher ist<br />
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POWTECH <strong>2022</strong>, Halle 3, Stand 3-492
POWTECH UND FACHPACK<br />
ZUKUNFT<br />
GESTALTEN<br />
Das diesjährige Messeduo Powtech und Fachpack erwartet Ende September über<br />
1.600 Aussteller aus Europa – rund 500 davon zeigen auf der Powtech Lösungen für<br />
die mechanische <strong>Verfahrenstechnik</strong> und Analytik. Beide Messen wollen die gesamte<br />
Wertschöpfungskette vom Prozess über die Technologie bis zur Verpackung<br />
zusammenbringen.<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA POWTECH<br />
Der Mix aus zahlreichen Neuheiten und dem Dialog von Experten zu<br />
Experten machen die Powtech zur Netzwerk- und Wissensplattform<br />
für <strong>Verfahrenstechnik</strong>er und Ingenieure. Vom 27. bis 29. September<br />
<strong>2022</strong> erleben Fachbesucher in vier Hallen neue Anlagen und Systeme<br />
für mechanische Verfahren zur Verarbeitung, Analyse und das Handling<br />
von Pulver, Granulat und Schüttgut. Das diesjährige Messeduo<br />
Powtech und Fachpack erwartet über 1.600 Austeller aus Europa –<br />
rund 500 davon stellen auf der Powtech im Bereich der mechanischen<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong> und Analytik aus. Das jeweilige Ticket ist<br />
für beide Fachmessen gültig.<br />
Die Fachbesucher sollen drei Tage lang hochwertige Technik,<br />
einen Austausch auf Augenhöhe und ein vielseitiges Rahmenprogramm<br />
erleben können. „Die Powtech war schon immer die<br />
Messe, auf der <strong>Verfahrenstechnik</strong>er und Produktionsleiter jeder<br />
Branche ganz konkret Lösungen für ihre Anforderungen und<br />
auch ihre Probleme gefunden haben“, sagt Heike Slotta,<br />
Exe cutive Director NürnbergMesse. „Beim Netzwerken auf den<br />
Ständen, aber auch durch die Fachforen.“<br />
Ob Mischen, Zerkleinern, Agglomerieren oder Trennen von<br />
Material, das im Lauf des Herstellungsprozesses einen pulvrigen<br />
oder stückigen Aggregatzustand hat – die Anlagen und Maschinen<br />
sind entscheidend für die Produktionsprozesse vieler Branchen. Im<br />
Dialog mit Besuchern und Ausstellern werden in der offenen Atmosphäre<br />
der Powtech in vier Hallen Zukunftsthemen der modernen<br />
Produktion diskutiert, darunter wichtige Nachhaltigkeitsthemen wie<br />
Ressourceneffizienz, Recycling oder die CO 2<br />
-neutrale Produktion, aber auch<br />
Themen rund um die Arbeitswelt von morgen und die Gewinnung von Fachkräften<br />
und Talenten.<br />
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Dieses Dokument ist nur als Richtlinie gedacht und gilt nicht für<br />
alle Situationen. Die Informationen unterliegen dem vollständigen<br />
Haftungsausschlusses unter fike.com/legal-notices/disclaimer.<br />
© Copyright <strong>2022</strong>, Fike Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
TRENDTHEMA POWTECH<br />
UMFANGREICHES RAHMENPROGRAMM<br />
In Vorträgen, Seminaren, Live-Vorführungen, Guided Tours und<br />
Sonderschauen erhalten Pulver- und Schüttgutprofis jeder<br />
Branche nützliches Praxiswissen hochkarätiger Referenten.<br />
Schüttgutpraktiker treffen sich im Expertenforum „Stagetalks“.<br />
Hier geht es zum Beispiel um neue Verfahren für die Batterieund<br />
Energiespeicherproduktion. Im Bereich Nahrungsmittel<br />
wird ein Thema die Proteinverschiebung im Trocknen pflanzlicher<br />
Eiweißquellen sein.<br />
Die Sonderschau „Staub kennt Grenzen – Freihandel nicht“<br />
des VDMA Fachverbands Allgemeine Lufttechnik zeigt, wie die<br />
Luft in der Produktionsstätte sauber bleibt. Auch das Thema<br />
Explosionsschutz kommt nicht zu kurz: Im Außengelände der<br />
Powtech wird es täglich kontrollierte Live-Demonstrationen zum<br />
Explosionsschutz geben – spektakuläre Knall- und Feuereffekte<br />
inklu sive. Am Gemeinschaftsstand „Innovation made in<br />
Ger many“ zeigen nationale Start-ups und junge Unternehmen<br />
inte ressante Neuerungen der Branche.<br />
KOMBINATION MIT DER FACHPACK<br />
Dieses Jahr sollen Besucher zusätzlich von Synergien profitieren,<br />
die mit der zeitgleichen Veranstaltung der Fachpack entstehen.<br />
Die Fachpack steht diesmal unter dem Leitthema „Transition in<br />
Packaging“, das den derzeit stattfindenden Wandel in der<br />
Branche beschreibt. Dieser zeichnet sich vor allem durch mehr<br />
Nachhaltigkeit, steigenden E-Commerce und zunehmende Digitalisierung<br />
aus. Das Leitthema spiegelt sich im Messeteil, aber<br />
auch im Rahmenprogramm wider. Besucher aus der Konsumund<br />
Industriegüterindustrie erwartet ein umfangreiches Vortragsprogramm,<br />
Sonderschauen sowie Preisverleihungen.<br />
Auch in diesem Jahr gibt es wieder die digitale Erweiterung<br />
Myfachpack für das Matchmaking und den Wissenstransfer.<br />
Myfachpack verlängert die Messe vor Ort in die virtuelle Welt.<br />
Bereits im Vorfeld der Messe ab 16. September bietet das neue<br />
Tool für Besucher die Möglichkeit zur Vernetzung mit Ausstellern,<br />
Partnern und Referenten. Während der Messelaufzeit wird das<br />
Programm der Vortragsforen live auf Myfachpack gestreamt und<br />
steht auch im Nachhinein dort zur Verfügung. Myfachpack kann<br />
am Desktop, aber auch mobil über eine App genutzt werden.<br />
Bilder: Nürnbergmesse<br />
www.nuernbergmesse.de<br />
POWTECH<br />
Auf der Powtech sind die globalen Neuheiten<br />
für mechanische <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
sowie für Analyse und Handling von Pulver,<br />
Granulat und Schüttgut versammelt.<br />
Anlagenplaner und -betreiber aus nahezu<br />
allen Branchen, darunter Nahrungs- und<br />
Futtermittel, Chemie und Pharma, Bau-<br />
Steine-Erden, Recycling und Keramik<br />
kommen zusammen, um ihr Wissen auf<br />
den neuesten Stand zu bringen. Die Messe<br />
findet vom 27. bis 29. September in<br />
Nürnberg statt. Erwartet werden rund<br />
500 Aussteller<br />
www.powtech.de<br />
FACHPACK<br />
Die Fachpack (27.–29.09.22, Nürnberg)<br />
zeigt Lösungen für Verpackung, Technik<br />
und Prozesse. Die rund 1.100 Aussteller<br />
präsentieren ihr Angebot rund um die<br />
Prozesskette Verpackung für Industrieund<br />
Konsumgüter.<br />
Die Messe versteht sich als Impulsgeber<br />
und als solcher organisiert sie wieder ein<br />
umfangreiches Vortragsprogramm. Wichtige<br />
Partner der Verpackungsbranche<br />
gestalten das Programm und laden<br />
Interessierte nicht nur zum Zuhören,<br />
sondern auch zum Mitdiskutieren ein.<br />
Aktuelle Branchenthemen wie Fachkräftemangel,<br />
Lieferketten-Engpässe/Supply<br />
Chain Management und Rohstoffpreise<br />
sollen aufgegriffen werden.<br />
www.fachpack.de<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA POWTECH<br />
NACHHALTIGKEIT IM KUNSTSTOFF-<br />
RECYCLING FÖRDERN<br />
Die Coperion GmbH<br />
hat mit dem Bau<br />
eines hochmodernen<br />
Recycling-Technikums<br />
an ihrem<br />
Produktionsstandort<br />
in Niederbiegen<br />
bei Weingarten<br />
begonnen. Das<br />
neue Recycling-<br />
Innovation-Center wird in unmittelbarer Nachbarschaft zu<br />
Coperions bestehendem Test-Center für Schüttgut-Handling<br />
entstehen. Dort sollen Kunden zukünftig gemeinsam mit den<br />
Coperion-Experten nachhaltige Produkte und Recycling-Prozesse<br />
entwickeln und testen können. Dabei sollen alle<br />
wesentlichen Prozessschritte der Rezyklierung von der<br />
Materialförderung und Dosierung über Extrusion, Granulierung<br />
und Materialnachbereitung abgedeckt werden.<br />
www.coperion.com<br />
BERSTSCHEIBEN IN PHARMAZEUTISCHEN<br />
PROZESSEN<br />
Eine mögliche Quelle für Verunreinigungen sind Druckbegrenzungsventile<br />
(PRVs), die verwendet werden, um Überdruck<br />
während des Produktionsprozesses zu vermeiden. Aufgrund<br />
ihrer Vielkomponentenstruktur sind PRVs jedoch nicht immer<br />
versiegelt, wodurch fremde Substanzen in den Prozess<br />
eindringen können. Oft sind sie durch ihre Vielzahl an<br />
Komponenten und Materialtypen korrosionsanfällig und<br />
schwierig zu reinigen, insbesondere nach Druckentlastung.<br />
Fike Berstscheiben werden laut Hersteller in pharmazeutischen<br />
Prozessen häufig als Ersatz für PRVs verwendet, da sie<br />
sich nicht nur durch eine höhere Druckentlastungsleistung<br />
und niedrigere Gesamtbetriebskosten auszeichnen, sondern<br />
auch Vorteile in der Vermeidung von Produktverunreinigungen<br />
bieten. Die Berstscheiben sind hermetisch versiegelt und<br />
können elektropoliert und passiviert werden. Die Axius-SC-<br />
Berstscheibe von Fike ist so konstruiert, dass sie ein glattes,<br />
fugenfreies Design aufweist, um die 3A-Konformität zu<br />
erfüllen.<br />
www.fike.de<br />
MODULARER ÜBERBANDMAGNET<br />
Goudsmit Magnetics stellt eine neue<br />
Serie von mobilen Überbandmagneten<br />
vor. Die modular aufgebauten Magnete<br />
entfernen Eisenpartikel aus den darunter<br />
liegenden Materialströmen und sind für<br />
mobile Recyclinganlagen wie Schredder,<br />
Brecher und Siebe vorgesehen. Die<br />
Magnetabscheider werden mit Ferritoder<br />
Neodym-Magneten gebaut, wobei letztere von einem<br />
2-poligen zu einem 3-poligen System aufgerüstet werden.<br />
Dieses modifizierte Design bietet laut Hersteller ein stärkeres<br />
Magnetfeld bei gleicher Anzahl von Magneten. Das kompakte<br />
und starke 3-polige Neodym-Überband<br />
ermögliche eine größere Rotation des<br />
Eisens und lockere es auf, auch wenn es<br />
sich unter einem Materialhaufen<br />
befindet. Das neue Design der mobilen<br />
Überbandmagnete ist modular aufgebaut<br />
und umfasst ein zusätzliches<br />
Dämpfungsglied am Ende des Magneten.<br />
Der Schwächungsmagnet in der neuen Version kommt zu den<br />
verschiedenen Arbeitsbreiten hinzu, die in 650, 800, 1000, 1200<br />
und 1400 mm Breite erhältlich sind.<br />
www.goudsmitmagnets.com<br />
Zeppelin<br />
Universalmischer:<br />
einfach flexibel.<br />
WENN DER MISCHER<br />
IMMER DIE<br />
RICHTIGE ANTWORT<br />
PARAT HAT.<br />
Unterschiedliche Produkte erfordern<br />
unterschiedliche Rohstoffe – und jeder<br />
hat seine Eigenarten. Weil wir das<br />
wissen, haben wir unsere Universalmischer<br />
flexibel konstruiert: Für jede<br />
Anforderung gibt es eine maßgeschneiderte<br />
Lösung. Damit Rohstoffe stets<br />
optimal behandelt werden. So mischt<br />
man heute!<br />
WE KNOW HOW.<br />
zeppelin-systems.com<br />
27. - 29. September <strong>2022</strong><br />
Besuchen Sie uns: Halle 4A, Stand 4A-234
DREHKOLBENGEBLÄSE<br />
PNEUMATISCHE FÖRDERUNG<br />
SEIT 50 JAHREN<br />
In der Mühlenindustrie ist die pneumatische<br />
Förderung in geschlossenen systemen zum Transport von Getreide und<br />
Rohrleitungs-<br />
Mehl unverzichtbarer Bestandteil innerbetrieblicher<br />
Produktionsabläufe. Seit mehr als<br />
fünf Jahrzehnten setzt die „Milser Mühle“ in<br />
Bielefeld Aerzen Drehkolbengebläse ein.<br />
Aktuell sind dort elf unterschiedlich alte<br />
Aggregate in Einsatz.<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA POWTECH<br />
DIE PNEUMATISCHE FÖRDERUNG<br />
IST FÜR DEN WIRTSCHAFTLICHEN<br />
BETRIEB EINER MODERNEN<br />
MÜHLE UNERLÄSSLICH<br />
Nach der Übernahme der Milser Mühle in Bielefeld vor<br />
130 Jahren durch die Familie Borgstedt wurde zunächst<br />
nur Futterschrot für die Tierfütterung produziert, seit<br />
1918 auch Getreide für die menschliche Ernährung gemahlen.<br />
„Vor fünf Jahrzehnten entschieden wir uns, das Mehl<br />
innerbetrieblich pneumatisch durch Rohrleitungen zu transportieren.<br />
Als Förderluft-Erzeuger wählten wir deshalb damals ölfrei<br />
verdichtende Aerzen Drehkolbengebläse der Baureihe Delta<br />
Blower, die mit ihrem Maximaldruck von 1.000 mbar ausreichend<br />
dimensioniert waren“, erklärt Müllermeister Friedrich-Wilhelm<br />
Borgstedt. Bis heute hat die Mühle für diesen Einsatzbereich nur<br />
Aerzen-Aggregate im Einsatz. Sie stammen allerdings – bedingt<br />
durch die lange Betriebszeit der Aggregate – inzwischen aus mehreren<br />
Generationen dieser Baureihe. „Heute ist die pneumatische<br />
Förderung für den wirtschaftlichen Betrieb eines modernen<br />
Mühlenunternehmens unerlässlich“, ergänzt Borgstedt.<br />
Maßgeschneiderte Lösungen mit höchstmöglicher Versorgungssicherheit<br />
und Energieeffizienz entstehen aber nur, wenn<br />
die entscheidenden Kriterien – die maximal benötigte Förderluftmenge<br />
und der maximal benötigte Druck – bereits bei der Planung<br />
berücksichtigt werden. Für Höchstdrücke bis 1.000 mbar<br />
sind ölfrei verdichtende Drehkolbengebläse die optimalen Förderluft-Erzeuger.<br />
In der Milser Mühle arbeiten die Aggregate mit einem Höchstdruck<br />
von 650 bis 750 mbar. Man würde zwar gerne mit einem<br />
höheren Druck arbeiten, nennt aber als Vorteil für den gewählten<br />
Druckbereich die längere Lebensdauer der Gebläse, der Schleusen<br />
und der Rohrleitungen, und hier ganz besonders der Rohrbögen.<br />
Ein zwischenzeitlich pneumatisch arbeitendes Fördersystem<br />
für ungemahlenes Getreide führte nach Auskunft von<br />
Seniorchef Borgstedt zu hohem Verschleiß bei Leitungen und<br />
Schleusen und wurde wieder abgebaut.<br />
OHNE SCHALLDÄMMUNG<br />
tralen Station wurde bewusst gewählt, um Verschmutzungen<br />
durch Ungeziefer-Nistplätze zu vermeiden – ein in der Mühlentechnik<br />
weit verbreitetes Problem. Diese nicht schallgedämpfte<br />
Ausführung führt jedoch zu zwei Problemen: In der Station entsteht<br />
durch die hier installierten sieben Aggregate nicht nur eine<br />
erhebliche Abstrahlwärme, sondern auch eine bedeutende Geräuschentwicklung.<br />
Dadurch ist es notwendig, eine ausreichende Menge an Frischluft<br />
für die Verdichtung und die Kühlung der Aggregate zur Verfügung<br />
zu stellen. Diese Frischluft wird über Maueröffnungen und<br />
Kanäle in das Gebäude geführt. Außerdem muss verhindert werden,<br />
dass durch diese Öffnungen die lauten Geräusche aus der<br />
DELTA BLOWER G5<br />
Die Aggregate der aktuellen Baureihe Delta Blower G5 mit<br />
dreiflügeliger Gebläsestufe stehen in 18 Baugrößen von<br />
DN50 bis DN400, für Ansaugvolumenströme von 30 bis<br />
15.000 m 3 /h (Antriebsleistungen von 1,5 bis 132 kW), für<br />
Überdrücke bis 1.000 mbar und für Unterdrücke bis<br />
–500 mbar zur Verfügung. Sie wurden in vielen Kriterien<br />
gegenüber der Vorgänger-Baureihe entscheidend verbessert.<br />
Die extrem robuste Gebläse stufe ist zwischen 25 und<br />
100 Prozent stufenlos regelbar. Sie erzeugt absolut ölfreie<br />
Förderluft gem. ISO 8573-1 Klasse 0. Ein integriertes<br />
Leistungsteil (Frequenzumrichter, Stern-Dreieck-Schalter,<br />
Direkt, Softstarter, intelligente Aerzen Steuerung Aertronic)<br />
ist optional lieferbar. Durch hohe Energieeffizienz und<br />
minimalen Wartungsaufwand konnten die Lebenszykluskosten<br />
weiter gesenkt werden. Außerdem sind die<br />
Aggregate der Baureihe G5 ca. 6–8 dB leiser gegenüber der<br />
Vorgängerversion, weil ein patentiertes Aerzen-Verfahren<br />
die Entstehung von Pulsation und Schall innerhalb der<br />
Gebläsestufe verhindert. Die Schalldämmung wird ohne<br />
Adsorptionsmittel im Grundträger realisiert, der als<br />
Druckschalldämpfer ausgebildet ist.<br />
Die Aggregate können platzsparend ohne Zwischenräume<br />
(Side-by-Side) aufgestellt werden. Alle wichtigen Wartungs-<br />
und Bedienpunkte liegen an der Frontseite, alle<br />
Verschleißteile sind problemlos zugänglich. Die Ölkontrolle<br />
kann bei laufender Maschine von außen erfolgen. Ölstatt<br />
fettgeschmierte Lager erhöhen die Lebensdauer der<br />
Gebläsestufe. Der auf der Gebläsewelle montierte Lüfter<br />
reduziert die Kosten für Verkabelung und Einbindung in<br />
eine SPS-Steuerung.<br />
Aktuell arbeiten an der Mehlstraße in Bielefeld elf Delta Blower<br />
mit Antriebsleitungen von 4 bis 30 kW. Sieben dieser elf Aggregate<br />
stehen in nicht schallgedämmter Ausführung in einer zentralen<br />
Station und drei weitere schallgedämmte Anlagen in einem<br />
Nachbarraum. Die Version ohne Schalldämmhauben in der zenwww.verfahrenstechnik.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 17
TRENDTHEMA POWTECH<br />
01 02<br />
Station nach draußen dringen und die Umgebung und hier besonders<br />
die benachbarte Wohnbebauung belasten.<br />
RAUMBELÜFTUNG BERECHNEN<br />
Über ein spezielles Online-Tool von Aerzen, den sogenannten<br />
Raumbelüftungsrechner, wurden deshalb zunächst die benötigte<br />
maximale Zuluftmenge für Verdichtung und Kühlung, die Ventilator-Leistung<br />
und die Größe der Maueröffnungen ermittelt. In<br />
diesem Rechnenprogramm wird die installierte Maschinenart –<br />
in diesem Fall „Gebläse“ – gewählt (alternativ wählbar sind „Verdichter“<br />
und „Turbogebläse“). Ferner wird die Art der Ansaugung<br />
FÖRDERLUFT MUSS WÄHREND<br />
DER PRODUKTION ZUVERLÄSSIG<br />
UND AUSFALLSICHER ZUR VER-<br />
FÜGUNG STEHEN<br />
definiert – im Beispiel Milser Mühle die „Rohransaugung von<br />
außerhalb des Raumes“ (alternativ verfügbar ist die „Raumansaugung<br />
aus dem Raum“).<br />
Die Berechnung erfolgt nach Eingabe der insgesamt installierten<br />
Motorleistung, der Umgebungstemperatur, der zulässigen<br />
Temperaturerhöhung, dem maximalen Ansaugvolumenstrom<br />
der Gesamtstation, der Aufstellhöhe und der Strömungsgeschwindigkeit.<br />
Zur Errechnung der erforderlichen Volumenleistung<br />
des Abluft-Ventilators werden der Eintrittsdruck, die<br />
Dichte, die abgestrahlte Wärmemenge und der erforderliche<br />
Kühlluftstrom berücksichtigt. Die Berechnung der erforderlichen<br />
Ansaugöffnung als freier Querschnitt erfolgt unter Berücksichtigung<br />
von Zuluftmenge und freiem Querschnitt.<br />
Die Berechnungsergebnisse führen zu präzisen Erkenntnissen<br />
über die benötigte Zuluftmenge und die erforderliche Leistung<br />
01 Sieben nicht schallgedämpfte Aerzener Drehkolbengebläse<br />
arbeiten in der zentralen Station<br />
02 Die Version ohne Schalldämmhauben in der zentralen Station<br />
wurde bewusst gewählt, um Verschmutzungen durch Ungeziefer-<br />
Nistplätze zu vermeiden<br />
03 Drei Aerzener Drehkolbengebläse mit teildemontierter<br />
Schalldämmhaube in einem Nachbarraum<br />
des Abluft-Ventilators. Außerdem erhalten die Anwender Informationen,<br />
welche Dimensionen Zu- und Abluftkanäle sowie erforderliche<br />
Maueröffnungen aufweisen müssen. Kulissenschalldämpfer<br />
in den Kanälen lassen zwar die Luft in die Station einströmen,<br />
minimieren jedoch den in der Station entstehenden Geräuschpegel<br />
außerhalb des Gebäudes.<br />
AUSFALLSICHERE VERSORGUNG<br />
Alle Produktionsbereiche hinter den Mühlen und vor der Reinigung<br />
arbeiten in der Milser Mühle in der Regel von Montagmorgen<br />
bis Samstagvormittag, in Ausnahmefällen auch bis Sonntagmorgen,<br />
jeweils 24 Stunden rund um die Uhr. Eine zuverlässige<br />
und ausfallsichere Versorgung des Betriebs mit Förderluft ist<br />
deshalb für Friedrich-Wilhelm Borgstedt eine unabdingbare Voraussetzung.<br />
Denn nur dann läuft der Mühlenbetrieb störungsfrei<br />
– eine wichtige Voraussetzung für die Einhaltung der mit den Kunden<br />
vereinbarten Liefertermine. Sicherheitshalber bevorratet die<br />
Mühle für plötzlich eintretende Notfälle Austausch-Gebläsestufen<br />
für nahezu alle hier arbeitenden Gebläse-Typen. Der Riemenantrieb<br />
aller Aggregate begünstigt den schnellen Austausch<br />
einer defekten Stufe durch eigenes Personal. Alle Anlagen werden<br />
durch eigene Mitarbeiter nach vorgegebenen Laufzeit-Intervallen<br />
gewartet, sodass sich Wartungsverträge hier erübrigen.<br />
Die Aggregate der aktuellen Baureihe Delta Blower Generation<br />
5 mit dreiflügeliger Gebläsestufe stehen in 18 Baugrößen von<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA POWTECH<br />
03<br />
DN50 bis DN400, für Ansaugvolumenströme von 30 bis<br />
15.000 m³/h (Antriebsleistungen von 1,5 bis 132 kW), für Überdrücke<br />
bis 1.000 mbar und für Unterdrücke bis –500 mbar zur<br />
Verfügung. Sie wurden in vielen Kriterien gegenüber der Vorgänger-Baureihe<br />
entscheidend verbessert.<br />
ZUVERLÄSSIG, LANGLEBIG, ENERGIEEFFIZIENT<br />
Die extrem robuste Gebläsestufe ist zwischen 25 und 100 Prozent<br />
stufenlos regelbar. Sie erzeugt absolut ölfreie Förderluft gem. ISO<br />
8573-1 Klasse 0. Ein integriertes Leistungsteil (Frequenzumrichter,<br />
Stern-Dreieck-Schalter, Direkt, Softstarter, intelligente Aerzen<br />
Steuerung Aertronic) ist optional lieferbar. Durch hohe Energieeffizienz<br />
und minimalen Wartungsaufwand konnten die Lebenszykluskosten<br />
weiter gesenkt werden. Außerdem sind die Aggregate<br />
der neuen Baureihe ca. 6–8 dB leiser, weil ein patentiertes<br />
Aerzen-Verfahren die Entstehung von Pulsation und Schall innerhalb<br />
der Gebläsestufe verhindert. Die Schalldämmung wird ohne<br />
Adsorptionsmittel im Grundträger realisiert, der als Druckschalldämpfer<br />
ausgebildet ist.<br />
Die Aggregate können platzsparend ohne Zwischenräume<br />
(Side-by-Side) aufgestellt werden. Alle wichtigen Wartungs- und<br />
Bedienpunkte liegen an der Frontseite, alle Verschleißteile sind<br />
problemlos zugänglich. Die Ölkontrolle kann bei laufender<br />
Maschine von außen erfolgen. Öl- statt fettgeschmierte Lager erhöhen<br />
die Lebensdauer der Gebläsestufe. Der auf der Gebläsewelle<br />
montierte Lüfter reduziert die Kosten für Verkabelung und<br />
Einbindung in eine SPS-Steuerung.<br />
Nicht nur in der Lebensmittelindustrie, auch in vielen anderen<br />
Branchen wie beispielsweise der Kunststoffindustrie, der<br />
Umwelttechnik, der chemischen und pharmazeutischen Industrie,<br />
in Raffinerien und in der Kraftwerkstechnik, wächst die Zahl<br />
der Anwendungen im Bereich der Atex-Richtlinie 2014/34/EU.<br />
Die Aerzener Verdichter- und Gebläse-Aggregate der Baureihen<br />
Delta Blower Generation 5 bieten für nahezu alle Atex-Zonen in<br />
Breite und Leistungsfähigkeit ein außerordentliches Lösungsportfolio.<br />
Spezielle Atex-Komponenten sind unter anderem<br />
Antriebsmotor, Riemenantrieb, Instrumentierung inklusive<br />
Differenzdruck-, Schwingungs- und Temperatur-Überwachung,<br />
Gehäusewerkstoffe, saugseitige Bauteile (Filterschalldämpfer,<br />
Polizei- oder Zonentrennfilter) und Druckschalldämpfer als<br />
Funkensperre.<br />
Maßgeschneiderte Lösungen für pneumatische Förderkonzepte<br />
in der Lebensmittelindustrie gibt es nicht „von der Stange“. Nur<br />
wenn kompetente Fachleute im Vorfeld einer Investition mit großer<br />
Sorgfalt ein detailliertes Pflichtenheft erarbeiten, können<br />
Ergebnisse mit höchstmöglicher Energieeffizienz und Versorgungssicherheit<br />
realisiert werden. Aerzen liefert die Drehkolbengebläse<br />
maßgeschneidert für alle Einsatzbereiche in der pneumatischen<br />
Förderung einschließlich aller standardisierten Zubehörkomponenten<br />
für einen einwandfreien Betrieb auf Knopfdruck.<br />
Sie sind in allen Klimazonen der Erde einsetzbar und arbeiten<br />
unter schwierigen Umgebungsbedingungen genauso sicher wie<br />
in der Hallenaufstellung. „Wir arbeiten jetzt seit über 50 Jahren<br />
mit Drehkolbengebläsen der Aerzener Maschinenfabrik. Ausschlaggebend<br />
dafür waren in erster Linie die hohe Qualität und<br />
Zuverlässigkeit der Aggregate, ihre Langlebigkeit sowie die geografische<br />
Nähe zum Hersteller. Deshalb würden wir uns bei der<br />
Anschaffung eines weiteren Gebläses auch wieder für Produkt<br />
der Aerzener Maschinenfabrik entscheiden“, betont Seniorchef<br />
Friedrich-Wilhelm Borgstedt.<br />
Bilder: Aerzen, Christian Jung – stock.adobe.com<br />
www.aerzen.com<br />
AUTOR<br />
Sebastian Meissler,<br />
Marketing Communication & Branding,<br />
Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 19
TRENDTHEMA POWTECH<br />
LAGERSILOS<br />
HOCH<br />
HINAUS<br />
Qualität, Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und Kosten sind entscheidende<br />
Faktoren im Anlagenbau. Der Reifenhersteller Sentury setzt daher für<br />
seine neue Fertigungsstätte in Thailand auf eine Smart-Storage-Lösung,<br />
um seine Produktivität zu steigern und gleichzeitig unabhängiger von<br />
Lieferketten zu werden.<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA POWTECH<br />
Sentury Tyres mit Sitz in Quingdao/China<br />
produziert PKW- und LKW-Reifen. Das<br />
Unternehmen verfügt in Asien bereits<br />
über zwei Fertigungsstätten in China und<br />
Thailand mit Kapazitäten von jährlich 12 Mio. bzw.<br />
10 Mio. Reifen für PKW. Aufgrund der hohen Absatzzahlen<br />
und der Nachfrage auf dem Weltmarkt setzt<br />
Sentury seinen Wachstumskurs fort und baut eine weitere<br />
Anlage in der Provinz Rayong in Thailand, die auf eine<br />
Jahresproduktion von 6 Mio. PKW- und 2 Mio. Truck- sowie<br />
Bus-Radialreifen ausgelegt ist.<br />
Nachdem sich die Zusammenarbeit von Sentury und Zeppelin<br />
Systems schon im Jahr 2016 beim Bau der Anlage in China bewährt<br />
hatte, setzte das Unternehmen für die neue Produktionsstätte<br />
ebenfalls auf die Bolt-Tec-Technologie von Zeppelin Systems für<br />
Lagersilos. In Rayong plante Sentury zur Lagerung von Ruß und<br />
Silica von vornherein die Installation von Silos mit erheblich<br />
größeren Volumina als üblich.<br />
Zwei Gründe waren für diese Entscheidung ausschlaggebend:<br />
Die Zeppelin-Silos bieten hohe Lagerkapazitäten und ermöglichen<br />
dem Reifenhersteller, größere Mengen an Rohstoffen einzukaufen<br />
01<br />
DIE LAGERLÖSUNGEN SIND<br />
BEREITS MIT ALLEN NOTWEN-<br />
DIGEN GERÄTEN UND ZUBEHÖR-<br />
TEILEN AUSGESTATTET<br />
und dabei Kostenvorteile zu realisieren. Eine umfangreichere<br />
Bevorratung sichert zudem die Produktion bei Lieferengpässen<br />
für mehrere Tage. Ein Szenario, das in der aktuellen weltpolitischen<br />
Situation jederzeit eintreten kann.<br />
ENTLADEN, FÖRDERN, DOSIEREN,<br />
WIEGEN UND LAGERN<br />
Für die Anlage in Thailand lieferte Zeppelin Systems insgesamt<br />
elf nach dem Bolt-Tec-Verfahren gefertigte Lagersilos mit einem<br />
Volumen von jeweils 500 m 3 Fassungsvermögen, dazu LKW-Entladesysteme,<br />
pneumatische Fördersysteme sowie Dosier- und<br />
Wiegesysteme zur Beschickung der Mischer.<br />
Bolt-Tec bezeichnet ein Fertigungsverfahren, das einzelne Silosegmente<br />
erzeugt, die vor Ort auf der Baustelle verschraubt werden.<br />
Mit diesen Bolt-Tec-Silos verdoppelte Sentury seine Lagerkapazität<br />
pro Silo und erreicht damit den neuen globalen Standard von 400<br />
bis 500 m 3 Lagerkapazität je Silo.<br />
Guido Veit, Vice President Sales Projects, Zeppelin Systems:<br />
„Für unseren Kunden Sentury sind hohe Lagervolumina und eine<br />
Unabhängigkeit von temporären Lieferengpässen elementar und<br />
genau dies bieten unsere Silos. Mehrere führende Reifenmarken<br />
haben die Bolt-Tec-Technologie bereits aufgegriffen. Denn diese<br />
Silos sind eine hochmoderne, intelligente Lagerlösung.“<br />
VORGABEN IM LASTENHEFT: GUTE QUALITÄT,<br />
WIRTSCHAFTLICH UND SERVICEORIENTIERT<br />
Die vorgefertigten Silosegmente lassen sich in Standard-Containern<br />
verschiffen und vor Ort verschrauben, was die Transportkosten<br />
deutlich reduziert. Ganz gleich, wo die Anlage errichtet werden<br />
soll, die geringeren Transport- und Montagekosten sind kalkulierbar<br />
und ermöglichen eine zuverlässige Planung. Gleichzeitig<br />
reduzieren sich die Lieferfristen.<br />
02<br />
01 Behälter zwischen Austragsöffnung und Aufnahmeelement<br />
02 Einfache Montage der Siloelemente durch Verschraubung<br />
der Elemente<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 21
Reeeeiiinnnnnniiiggguunnnnnnggg<br />
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TRENDTHEMA POWTECH<br />
03<br />
03 Bolt-Tec-Silos bieten hohe Sicherheitsstandards<br />
durch hohe Dichtigkeit<br />
04 Exaktes Wiegen und Dosieren für eine hohe<br />
Qualität des Compounds<br />
Ruß und Silica stellen aufgrund ihrer Eigenschaften hohe Anforderungen<br />
an die Lagerung und an die Qualität der Silos. Das Verhalten<br />
dieser Stoffe bei Förderung, Filtration, Fließverhalten sowie<br />
ein sicherer Austrag erfordern nicht nur viel Erfahrung bei<br />
der Auslegung, sondern auch Lagerlösungen, die diese Eigenschaften<br />
berücksichtigen. Zur Herstellung der Zeppelin-Silos<br />
kommt eine neuartige Schweißtechnologie, das sogenannte<br />
Rührreibschweißen, zum Einsatz.<br />
Das Rührreibschweißen sorgt für eine hohe Präzision der einzelnen<br />
Silosegmente, sodass diese bei der Montage perfekt aufeinanderpassen.<br />
Daher sind bei der Montage weder Spezialwerkzeuge<br />
noch Fachpersonal notwendig. Den kompletten Werkzeugkoffer<br />
inklusive Akkuschrauber zur Verschraubung der einzelnen<br />
Module liefert Zeppelin Systems standardmäßig mit. Dies führt<br />
zu kurzen Montagezeiten und damit zu Kosteneinsparungen für<br />
den Kunden. Das sind Aspekte, die der Reifenhersteller Sentury<br />
schätzt.<br />
04<br />
REIBUNGSLOSE MONTAGE DURCH<br />
GLOBALE PRÄSENZ<br />
Bei der Montage der gesamten Beschickungsanlage der neuen<br />
Gummimischer in Thailand arbeiteten die Teams von Zeppelin<br />
Systems Deutschland und China Hand in Hand zusammen, um<br />
Sentury auch während der Corona-Pandemie einen reibungslosen<br />
Projektablauf zu garantieren. So erweist sich die globale Präsenz<br />
des Anlagenbauers mit einem eng gewobenen Netzwerk an Standorten<br />
erneut als entscheidender Faktor der Kundenzufriedenheit.<br />
Sentury zeigte sich sehr angetan, dass trotz der außergewöhnlichen<br />
Umstände auf seine Erfordernisse und Wünsche jederzeit sehr<br />
flexibel eingegangen wurde.<br />
„Das Schöne an unseren Lagerlösungen ist, dass sie bereits mit<br />
allen notwendigen Geräten und Zubehörteilen ausgestattet sind,<br />
die der Reifenhersteller benötigt: von Filtern und Messgeräten<br />
bis hin zu Austragshilfen sowie Förderlösungen in die Silos und<br />
aus den Silos heraus“, sagt Veit. Das integrierte Konzept garantiert<br />
eine Funktionsfähigkeit rund um die Uhr bei maximaler Ausnutzung<br />
der Lagerkapazität. „Da wir stets bestrebt sind, unseren<br />
Kunden die optimale Lösung anzubieten, entwickeln wir für sie<br />
das passende Gesamtkonzept. Hierzu zählt unter anderem auch<br />
ein geeignetes Fördersystem“, so Veit weiter.<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT AUF WACHSTUMSKURS<br />
Der Anlagenbauer hat speziell für die schonende und sichere<br />
Förderung von Ruß und Silika das Overflow-Fördersystem entwickelt,<br />
das auch bei Sentury zum Einsatz kommt. Es gewährleistet
eine stabile Förderung bei gleichbleibenden Produktparametern<br />
und sorgt für einen geringen Feinanteil. Dies verbessert<br />
die Dispergierleistung, verkürzt die Mischzeiten<br />
und erhöht damit die Produktivität.<br />
Entsprechend des Wachstumskurses von Sentury plant<br />
das Unternehmen bis 2031 die Errichtung weiterer acht<br />
Produk tionsstätten; dazu drei Forschungs- und Entwicklungszentren<br />
und drei Testzentren für Kunden. „Bei ihrem<br />
Expansionskurs kann Sentury auf das bewährte Konstruktionskonzept<br />
ihrer ersten beiden Anlagen vertrauen und diese<br />
als Referenz nehmen, um einen schnellen Planungsprozess<br />
und eine reibungslose Auftragsabwicklung unabhängig von<br />
den lokalen Liefermöglichkeiten zu gewährleisten. Und das<br />
ist neu“, schließt Guido Veit ab.<br />
Bilder: Zeppelin Systems, Lightpoet – stock.adobe.com<br />
www.zeppelin-systems.com<br />
AUTOREN<br />
Dr. Ralf Breyer, Fishermen Communications<br />
GmbH, Frankfurt/M.;<br />
Julia Meyn, Teamleiterin Marketing,<br />
Zeppelin Systems GmbH, Friedrichshafen<br />
ZEPPELIN ANLAGENBAU<br />
Zeppelin Systems ist spezialisiert auf den<br />
Bau von Anlagen für das Handling hochwertiger<br />
Schüttgüter. Mit über 70 Jahren<br />
Erfahrung in den einzelnen Prozessschritten<br />
und einem umfangreichen Know-how<br />
im Umgang mit den verschiedenen<br />
Rohstoffen, bietet das Unternehmen<br />
Komplettlösungen. An weltweit 22 Standorten<br />
begleitet es seine Kunden von der<br />
Anlagenplanung bis hin zur Realisierung<br />
und liefert alle Leistungen aus einer Hand.<br />
Hierbei sind neue Verfahrenskonzepte<br />
ebenso wichtig wie smarte Automatisierungslösungen<br />
und ein umfassender<br />
Service, der den gesamten Lebenszyklus<br />
einer Anlage abdeckt.<br />
Jede Zeppelin-Anlage entspricht dabei den<br />
individuellen Anforderungen der Kunden.<br />
Diese kommen unter anderem aus den<br />
Industriezweigen Kunststoffe, Chemie,<br />
Gummi und Reifen sowie Nahrungsmittel.<br />
Mit dem nach eigenen Aussagen weltweit<br />
größten Technikumsverbund für Schüttgüter<br />
ermöglicht Zeppelin seinen Kunden<br />
Tests im Industriemaßstab, um die Anlagenauslegung<br />
zu überprüfen und zu<br />
optimieren. Darüber hinaus entwickelt und<br />
fertigt das Unternehmen für die Schlüsselfunktionen<br />
der Anlagen eigene<br />
Komponenten, die auch in Fremdanlagen<br />
zum Einsatz kommen.<br />
KoneSlid ® -Pulvermischer<br />
KoneSlid ® -Pulvermischer<br />
Eine Symbiose aus exzellent hygienischem<br />
und Eine ergonomischem Symbiose aus exzellent Design. hygienischem<br />
und ergonomischem Design.<br />
✓ Extrem schonender Mischvorgang mit kurzen Taktzeiten<br />
✓ Extrem schonender Mischvorgang mit kurzen Taktzeiten<br />
✓ Totalentleerung innerhalb weniger Sekunden<br />
✓ Totalentleerung innerhalb weniger Sekunden<br />
✓ Ideale Mischgüten, Füllgrade können von ca. 10% bis<br />
✓ 100% Ideale differieren Mischgüten, Füllgrade können von ca. 10% bis<br />
100% differieren<br />
✓ Viele große Inspektionstüren in totraumfreier Bauweise<br />
✓ Viele große Inspektionstüren in totraumfreier Bauweise<br />
✓ Zur Verfahrenserprobung lädt amixon ® Sie ins hauseigene<br />
✓ Werkstechnikum Zur Verfahrenserprobung ein und sichert lädt amixon Ihnen ® Sie vorab ins einen hauseigene hohen<br />
Erkenntnisgewinn Werkstechnikum ein zu. und sichert Ihnen vorab einen hohen<br />
Erkenntnisgewinn zu.<br />
Save Save the the date! date! Messen Messen <strong>2022</strong>: <strong>2022</strong>:<br />
Achema Achema 22.-26. 22.-26. August August <strong>2022</strong> <strong>2022</strong> Frankfurt a.M. a.M.<br />
Powtech Powtech 27.-29. 27.-29. September <strong>2022</strong> Nürnberg<br />
EuroTier 15.-18. November <strong>2022</strong> Hannover<br />
amixon GmbH<br />
Paderborn, amixon GmbH<br />
Deutschland<br />
sales@amixon.de<br />
Paderborn, Deutschland<br />
www.amixon.de<br />
sales@amixon.de<br />
www.amixon.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 23
MISCHTECHNIK<br />
SCHONENDES VERFAHREN<br />
IN 30 SEKUNDEN<br />
Müsli ist in seiner Zusammensetzung und Zubereitung sehr individuell.<br />
Welche Herausforderungen das Mischen der unterschiedlichen Bestandteile<br />
bereithält und wie sich die ideale Mischung herstellen lässt, verrät ein<br />
traditionsreicher Bio-Lebensmittelhersteller – die Bauckhof Mühle.<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA POWTECH<br />
NICHT SELTEN BETRÄGT DIE<br />
MISCHZEIT BEI MÜSLI- UND<br />
CEREALIEN-MISCHUNGEN NUR<br />
ZEHN BIS 30 SEKUNDEN<br />
Die Auswahl heimischer Getreide – vor allem Hafer – und<br />
weiterer hochwertiger Zutaten aus der Region sowie regional<br />
nicht verfügbarer Bestandteile in Bioqualität sind<br />
eine Voraussetzung für hochwertige Müslimischungen<br />
der Bauckhof Mühle. Die zweite Voraussetzung ist die ideale Mischung<br />
– im doppelten Wortsinn. Eine eigene Produktentwicklungsabteilung<br />
der Bauckhof Mühle kümmert sich um hohe Rohstoffqualität<br />
und den guten Geschmack der vielen Müslivarianten.<br />
Dabei werden auch immer wieder neue Mischungen kreiert.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass genau diese Mischung sich im richtigen<br />
Mengenverhältnis auf dem Löffel wiederfindet, um den vollen<br />
Geschmack zu entfalten. Das gelingt nur dann, wenn das Produkt<br />
in all seinen Bestandteilen ideal gemischt wurde. Und so<br />
trifft man bei einer Betriebsführung in den Produktionshallen<br />
von Bauck auf Mischer von Amixon.<br />
HETEROGENE KOMPONENTEN SCHNELL UND<br />
SCHONEND MISCHEN<br />
Bei den vorliegenden Naturprodukten handelt es sich häufig um<br />
eine Basis aus Hafer-, Dinkel- oder Hirseflocken, die mit verschiedenen<br />
Komponenten wie Sultaninen, Nüssen, Schokoladenstückchen,<br />
Trockenobstsorten und gefriergetrockneten<br />
Früchten möglichst schonend genau vermengt werden soll.<br />
Die Mischungen reichen daher von einer Basis-Müsli-Mischung<br />
mit wenigen Bestandteilen bis hin zu Varianten mit mehreren<br />
Dutzend Zutaten für komplexere Müslivarianten. Verfahrenstechnisch<br />
ist die ideale Müslimischung somit sehr anspruchsvoll,<br />
denn insbesondere Form und Struktur der eingesetzten<br />
Rohstoffe sollen sich bei dem Hauptprozessschritt des<br />
Mischens nicht verändern.<br />
Nicht selten beträgt die Mischzeit im Fall der Müsli- und Cerealien-Mischungen<br />
nur zehn bis 30 Sekunden. Denn aufgrund dieses<br />
extrem kurzen und somit auch sehr schonenden Mischvorgangs<br />
bleibt beispielsweise die Partikelstruktur empfindlicher Komponenten<br />
im Müsli bestmöglich erhalten, sodass beim Verbraucher<br />
eine sehr gute Qualität ankommt.<br />
Eingesetzt werden hierfür Amixon-Präzisionsmischer, vornehmlich<br />
der Vertikal-Zweiwellenmischer Typ HM. Das zugrunde<br />
liegende Funktionsprinzip zweier sich gleichsinnig drehenden<br />
Schraubenband-Mischwerke initiiert eine Aufwärtsschraubung<br />
der Mischgüter in der Peripherie und eine Abwärtsströmung<br />
im Zentrum mittels Schwerkraft. Durch diese<br />
dreidimensionale Umschichtung wird eine technisch<br />
ideale Mischgüte realisiert, die in der Praxis nicht<br />
mehr zu verbessern ist.<br />
Der Mischprozess wird innerhalb eines solchen<br />
technisch tot raumfreien Amixon-Apparates<br />
reproduzierbar realisiert. Dies gilt<br />
selbst bei variablen Füllmengen im Mischraum<br />
von 15 bis 100 Prozent des eigentlichen<br />
Nennvolumens, ohne dass Einbußen<br />
bei der Mischgüte zu<br />
verzeichnen wären.<br />
CHECKLISTE FÜR DAS MISCHEN<br />
n Schafft der Mischer ideale Mischgüten bei sehr kurzen<br />
Mischzeiten?<br />
n Ist ein besonders produktschonender Mischvorgang<br />
gewährleistet?<br />
n Können Füllgrade von 15 bis 100 Prozent differieren<br />
– bei gleichbleibender Mischgüte?<br />
n Ist eine effektive Restentleerung von mindestens<br />
99,98 Prozent zu erreichen?<br />
n Werden höchste Hygiene-Standards eingehalten?<br />
n Sind große Inspektionstüren vorhanden, die totraumfrei<br />
schließen und dauerhaft gas- und staubdicht sind?<br />
n Sind die Behälter wahlweise trocken oder nass reinigbar?
TRENDTHEMA POWTECH<br />
SENSIBLE AUFGABEN IN DER PRODUKTION:<br />
ENTLEEREN UND REINIGEN<br />
Neben dem besonders präzisen Mischvorgang erfordert auch der<br />
Entleer-Prozess Aufmerksamkeit. Denn hier gilt es ebenfalls,<br />
möglichst produktschonend, entmischungsfrei sowie idealerweise<br />
auch restlos zu entleeren. Während das von Amixon patentierte<br />
SinConvex-Mischwerkzeug, ausgeprägt als Multi-Plane-Werkzeug,<br />
langsam weiter rotiert, öffnen sich dazu ein oder mehrere<br />
in der Bodenplatte befindliche, großdimensionierte Auslauforgane.<br />
So entsteht ein unbehinderter Ausfluss des Produktes, der die<br />
zuvor genannten Charakteristika erfüllt.<br />
Eine ergonomische, manuelle Trockenreinigung kann anschließend<br />
durch die großen, hygienischen Inspektionstüren am<br />
Mischapparat erfolgen. Die Türen sind nach dem CleverCut-Verfahren<br />
gefertigt. Der in der Nut befindliche O-Ring dichtet sehr<br />
nah am Produkt und praktisch totraumfrei ab. Die Bauart ist dauerhaft<br />
gas-, staub- und wasserdicht. Das Öffnen der Inspektionstüren<br />
geschieht durch manuelles Betätigen der KwickKlamp-Verschlüsse.<br />
Elektromechanische Sicherheitsverriegelungen gestatten<br />
das Öffnen der Inspektionstüren erst dann, wenn die Anlage<br />
vom Leistungsnetz entkoppelt ist. Optional dazu kann auch eine<br />
Nassreinigung durchgeführt werden, wahlweise sogar vollautomatisch.<br />
Amixon-Mischer entsprechen den Vorgaben der EHEDG sowie<br />
der FDA und erfüllen somit hohe Ansprüche für das hygienische<br />
Aufbereiten hochwertiger, fragiler und pulvriger Güter wie<br />
insbesondere Cerealien- und Müslimischungen, Tee-Mischungen,<br />
Gewürzen, diätische Lebensmittel und Aromen. Darüber<br />
hinaus entsprechen die Apparate allen Anforderungen der GMP-<br />
Standards.<br />
Durch die Präzisionsmischer gelingt dem Müsli-Produzenten<br />
der Spagat, sowohl individuelle Rezepturen als auch Großchargen<br />
für den B2B-Bereich herzustellen.<br />
Bilder: Amixon, Emuck – stock.adobe.com<br />
www.amixon.de<br />
Dreidimensionale<br />
Umschichtung im Amixon-<br />
Doppelwellenmischer:<br />
Aufwärtsschraubung der<br />
Mischgüter in der<br />
Peripherie und eine<br />
Abwärtsströmung im<br />
Zentrum mittels<br />
Schwerkraft<br />
AUTOR<br />
Klaus Meyer, Senior Sales Engineer,<br />
Amixon GmbH, Paderborn<br />
GESCHICHTE DES MÜSLIS<br />
Der Schweizer Arzt und Ernährungsreformer<br />
Maximilian Oskar Bircher-Benner gilt<br />
heute als Erfinder des Müslis. Er war um<br />
1900 Leiter seines Sanatoriums „Lebendige<br />
Kraft“ am Zürichberg. Auf dem Diätplan der<br />
Gäste stand eine Apfeldiätspeise. Diese<br />
Rohkostmahlzeit bestand aus eingeweichten<br />
Haferflocken gemischt mit geraspelten<br />
Äpfeln, Nüssen, Zitronensaft sowie<br />
gezuckerter Kondensmilch. Sie wurde unter<br />
dem Namen „Birchermues“ als leicht<br />
bekömmliches Abendessen gereicht.<br />
In den 1940er-Jahren wurde diese Getreidemahlzeit<br />
von einem weiteren Pionier der<br />
Vollwerternährung, Professor Werner<br />
Georg Kollath, weiterentwickelt. In den<br />
1950ern bis 1970ern hielt das Müsli dann<br />
als Fertigprodukt Einzug auf dem heimischen<br />
Frühstückstisch. Heue füllen die fertigen<br />
Getreide-Kern-Mischungen ganze<br />
Supermarktregale.<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA POWTECH<br />
FÜLLSTANDMESSUNG VON FESTSTOFFEN<br />
UND FLÜSSIGKEITEN<br />
Die Erweiterung der<br />
berührungslosen<br />
Radarserie von UWT<br />
zur kontinuierlichen<br />
Füllstandmessung<br />
wurde mit der<br />
hochfrequenten<br />
80-GHz-FMCW-Technik<br />
und einer engen<br />
Strahlkeule ausgestattet. Dabei ist der Nivoradar NR 4 laut<br />
Hersteller dank der hohen Schutzart speziell für Schüttgutanwendungen<br />
geeignet und eine Installation ist auch im<br />
Freien auf Halden möglich. Als Pendant wurde der Nivoradar<br />
NR 7 für Flüssigkeitsanwendungen konzipiert und eigne sich<br />
designbedingt insbesondere für Säuren und Laugen. Eine Messung<br />
durch die Decke sei bei Kunststoffbehältern problemlos<br />
möglich. Die international zertifizierten Radarsensoren sollen<br />
mit hoher Messgenauigkeit bei kurzen Reaktionszeiten ohne<br />
Totzonen im oberen Bereich detektieren. Die Konfiguration<br />
erfolgt per UWT-Level-App.<br />
www.uwtgroup.com<br />
HOCHTRANSPARENTE VERBUNDFOLIE FÜR<br />
TEMPERATUREN BIS 121 °C<br />
Die neue Hochtemperatur-Verbundfolie der Allvac Folien<br />
GmbH soll Temperaturen bis 121 °C eine Stunde lang tolerieren.<br />
Möglich macht dies eine Polypropylen-Siegelschicht. Die<br />
Allflex-UHT soll auf<br />
allen gängigen<br />
Tiefziehmaschinen<br />
verwendet werden<br />
können.<br />
Als flexible co-extrudierte<br />
Hochtemperatur-Verbundfolie<br />
mit<br />
PA/PP-Medium-Barriere<br />
ist die Folie im<br />
Temperaturbereich<br />
von –40 bis +121 °C einsetzbar.<br />
Sie komme daher vor allem im Convenience-Bereich zum<br />
Einsatz: als sichere Verpackungslösung für vorgefertigte<br />
Lebensmittel und Fertiggerichte. Die Lebensmittel können<br />
direkt in der Hochtemperatur-Verbundfolie für den Verzehr<br />
erhitzt werden.<br />
www.allvac.de<br />
ENERGIESPARENDES MISCHEN<br />
Die High Efficiency Shovel (HES) ist eine spezielle Schaufel für das Mischen von Feststoffen in<br />
horizontalen Pflugscharmischern. Die Eigenentwicklung von Lödige verfügt, anders als Standardschaufeln,<br />
über eine Öffnung im Schaufelblatt. Diese entspricht 85 Prozent der Fläche. Der Vorteil<br />
der Konstruktion: Abhängig vom Produkt ermöglicht sie eine Verringerung des Anfahrmoments bis<br />
20 Prozent und reduziert die Blindleistung. Damit besteht laut Anbieter die Möglichkeit, den<br />
Mischer mit einer geringeren Motorleistung auszulegen. Die besondere Effizienz der Schaufel zeige<br />
sich auch im Betrieb des Pflugscharmischers: Hier verringere sich das Drehmoment um etwa zehn<br />
Prozent und erlaube so weitere Energieeinsparungen. Die Schaufel eignet sich für Anwendungen<br />
mit trockenen, frei fließenden Feststoffen und kleiner Partikelgröße.<br />
www.loedige.de<br />
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aktuellen Trends in der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
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SCHÜTTGUTANLAGEN<br />
VERÄNDERUNGEN BEWÄLTIGEN<br />
Verfahrenstechnischer Anlagenbau ist Projektgeschäft. Denn annähernd jede<br />
Anlage wird individuell konzipiert. Doch häufig stören kurzfristige Änderungen<br />
den Projektverlauf. Dann sind ein kühler Kopf und ein Anlagenbauer gefragt,<br />
der schnell und richtig Unvorhersehbares bewältigt.<br />
Es gibt viele Gründe, warum sich die Beteiligten im Laufe<br />
einer Auftragsabwicklung mit Änderungen auseinandersetzen<br />
müssen. Auslöser können beispielsweise ein Wechsel<br />
der Rohstoffe, angepasste vor- und nachgelagerte Prozesse<br />
oder neue Erkenntnisse aus der F&E-Abteilung sein. Nicht selten<br />
konnten diese zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe noch gar nicht<br />
feststehen.<br />
Dieser Dynamiken sind sich Projektleiter beim Spezialisten für<br />
maßgeschneiderte Komplettanlagen Kitzmann bewusst. Kitzmann<br />
geht in solchen Fällen proaktiv in die Kommunikation und<br />
Lösungsfindung mit den Kunden und allen anderen Projektbeteiligten.<br />
In einem Projekt für die Farbenindustrie, das einen Umfang<br />
von einem mittleren sechsstelligen Euro-Betrag hat, sollte<br />
im vergangenen Jahr die Zwischenbevorratung einer Teilmischung<br />
aus Harzen, Füllstoffen und Pigmenten mit nachfolgender<br />
mechanischer Ausförderung realisiert werden. Der vorgelagerte<br />
Mischprozess trägt dabei über Friktion zunächst viel<br />
Energie in die Teilmischung ein.<br />
TESTREIHEN UND NEUE REZEPTUR<br />
Aufgrund des hohen Anteils von Füllstoff und Farbpigmenten<br />
wurden bereits in der Angebotsphase Produktproben übermittelt<br />
und Förderversuche durchgeführt. Doch der Kunde entwickelte<br />
die eingangs getesteten frei fließenden Produktproben während<br />
der Realisierungs- und Fertigungsphase stetig weiter, um<br />
die Extrusion zu optimieren. Dadurch veränderten sich die Produktfördereigenschaften.<br />
Statt frei fließend verhielt sich das<br />
Material nun adhäsiv bis klebend. Ferner wurden die Korngrößenverhältnisse<br />
in der Mischung selbst verändert. Doch die<br />
Auswirkungen der kundenseitigen Rezepturanpassungen hatte<br />
der Auftraggeber nicht ausreichend erkannt und dem Projektabwickler<br />
während der Realisierungsphase nicht rechtzeitig<br />
kommuniziert. Letztlich wurden die Eigenschaften der<br />
Produkt mischungen so weit verändert, dass es bei der Inbetriebnahme<br />
der Anlage zu erheblichen Austrags- und<br />
Förderschwierig keiten kam.<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA POWTECH<br />
01<br />
02<br />
Das Problem: Anhand der Erkenntnisse aus den ursprünglich<br />
durchgeführten Testreihen wurde die verfahrenstechnische Anlage<br />
spezifisch hierauf ausgelegt und geliefert. Folglich war der<br />
verfahrenstechnische Gesamtprozess nur bedingt für die modifizierten<br />
Produkteigenschaften und veränderten Produktfördereigenschaften<br />
ausgelegt. Dabei gilt grundsätzlich, dass die Rohstoffe<br />
beziehungsweise die Produkteigenschaften maßgebend für<br />
die Auslegung der <strong>Verfahrenstechnik</strong> sind.<br />
SCHNELLER LÖSUNGSANSATZ<br />
01 Die Eigenschaften der Produktmischungen haben direkten<br />
Einfluss auf das Austragsverhalten<br />
02 Nach rund sechs Monaten Produktionsbetrieb hat die Anlage<br />
eine Verfügbarkeit von mehr als 98 Prozent erreicht<br />
onsprozess läuft störungsfrei. Fazit: Trotz allgemeiner Beschaffungsschwierigkeiten<br />
für Zukaufteile in Zeiten der Pandemie<br />
konnte dank schneller Reaktion und partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />
mit dem Kunden schnell geholfen werden. Zielführend<br />
waren dabei lösungsorientiertes Denken und emotionsfreies<br />
Bewerten der Situation sowie das ergebnisoffene Zusammentragen,<br />
Gegenüberstellen und Auswerten verschiedener Lösungsansätze.<br />
Bilder: Kitzmann, Rawf8 – stock.adobe.com, Stockphoto-graf – stock.adobe.com<br />
www.kitzmann-gruppe.de<br />
DIE FRAGE IST NICHT, OB<br />
ES PROBLEME GEBEN KANN –<br />
DIE FRAGE IST, WIE MAN<br />
DAMIT UMGEHT<br />
Eine Verschiebung des Vermarktungszeitpunkts war im Beispiel<br />
des Projektes für die Farbenindustrie nicht mehr möglich. Es<br />
musste also schnell eine Lösung her. Aufgrund der Dringlichkeit<br />
ist unverzüglich ein Engineering-Team von Kitzmann zum Kunden<br />
gereist, um das Problem aufzunehmen und gemeinsam mit dem<br />
Kunden eine Lösungsmatrix zu erarbeiten. Hierin wurden unterschiedliche<br />
Konzepte in Abhängigkeit von Kosten, Änderungsaufwand<br />
und Umsetzungszeit betrachtet. Nachdem ein einvernehmlicher<br />
Lösungsweg mit dem Kunden gefunden wurde, ging<br />
es an die Umsetzung.<br />
Noch beim Kunden vor Ort hat sich das Kitzmann-Team digital<br />
mit dem Konstruktionsteam am Stammsitz besprochen, um die<br />
entwickelte Lösung innerhalb kürzester Zeit umzusetzen. Kitzmann<br />
verfügt über eine hohe Eigenfertigungstiefe, sodass die Modifizierungen<br />
kurzfristig in der eigenen Fertigung hergestellt und<br />
vormontiert werden konnten. Nach dem Direktversand wurde<br />
vom Serviceteam die neu entwickelte Lösung unmittelbar implementiert<br />
und erfolgreich in Betrieb genommen. Somit stand der<br />
geplanten Produkteinführung nichts mehr im Weg.<br />
Nach gut sechs Monaten Produktionsbetrieb hat die Anlage<br />
eine Verfügbarkeit von mehr als 98 Prozent erreicht, der Produkti-<br />
AUTOR<br />
Gabriel Kubina, Leitung Vertrieb/Manager<br />
of Sales Dept., Magdalena Kitzmann GmbH,<br />
Lengerich<br />
KITZMANN-GRUPPE<br />
Als Spezialist für maßgeschneiderte<br />
Komplettanlagen gehören für Kitzmann<br />
Reproduzierbarkeit, Funktions- und<br />
Betriebssicherheit zu den wichtigsten<br />
Merkmalen der eigenen Apparate. Das<br />
Leistungsspektrum umfasst das Engineering<br />
bis zur Inbetriebnahme von Einzelkomponenten<br />
sowie die Fertigung von Turn-<br />
Key-Anlagen für das Feststoff- und Flüssigkeitshandling.<br />
Zielbranchen sind die<br />
Kunststoff- und Chemieindustrie.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 29
MISCH- UND DISPERGIERTECHNIK<br />
PRODUKTIONSZEIT<br />
DEUTLICH REDUZIEREN<br />
Ein Baustoffhersteller hat in eine komplette Anlage zur Herstellung<br />
von Flüssigkunststoffen investiert. Die realisierte Prozessanlage verfügt<br />
über einen sehr hohen Automatisierungsgrad und ermöglicht eine sichere,<br />
effiziente und staubfreie Verarbeitung der Rohstoffe in einem<br />
geschlossenen System bei einer gleichzeitig stark verkürzten Lösezeit.<br />
Der Misch- und Dispergiertechnik-Anbieter<br />
Ystral hatte von einem international agierenden<br />
Baustoffhersteller den Auftrag erhalten,<br />
auf einer Fläche von max. 10 × 10 m<br />
eine komplette Anlage zur Herstellung von Flüssigkunststoffen<br />
zu realisieren. Die Anlage sollte bei<br />
möglichst geringem Rohstoff- und Personaleinsatz<br />
eine gleichbleibende Produktqualität erzielen und<br />
eine sichere, schnelle Verarbeitung der hoch<br />
explosiven Lösemittel ermöglichen.<br />
Der zeitintensivste Prozessschritt bei der Herstellung<br />
der Flüssigkunststoffe – momentan werden auf<br />
der Anlage verschiedene Abdichtungsharze hergestellt<br />
– ist dabei das Lösen von PMMA (Polymethylmethacrylat)<br />
in leicht entzündlichem MMA<br />
(Methacrylsäuremethylester). Bei konventionellen<br />
Herstellungsverfahren, bei denen das Allzweckharz<br />
PMMA von oben in einen offenen Prozessbehälter<br />
mit der Lösemittelvorlage geschüttet wird, ist das<br />
Lösen von PMMA in MMA sehr zeitaufwändig. Es<br />
bilden sich Klumpen, die über mehrere Stunden<br />
hinweg wieder aufgelöst werden müssen.<br />
DISPERGIEREN MIT VAKUUM<br />
Mit der Vakuumexpansionstechnologie von Ystral<br />
lässt sich eine Klumpenbildung vermeiden: Die<br />
Partikel des PMMA werden durch einen exakt in<br />
der Benetzungszone des Inline-Dispergierers geschaffenen<br />
hohen Unterdruck in die Lösemittelvorlage<br />
eingesaugt, separiert sowie unter Vakuum einzeln<br />
vollständig benetzt und dispergiert. Auf diese<br />
Weise kann das PMMA in der Flüssigvorlage viel<br />
schneller gelöst werden. „Mit der Vakuumexpansionsmethode<br />
konnte die Produktionszeit zur Herstellung<br />
der Flüssigkunststoffe von acht Stunden bei<br />
einer Vorgängeranlage auf bis zu 30 Minuten verkürzt<br />
werden“, berichtet Denis Hunn, Anwendungsund<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong>er bei Ystral.<br />
Das Herzstück der Anlage besteht aus zwei identischen<br />
Prozessbehältern mit einer Ansatzgröße<br />
von 3,25 m 3 , zwischen denen eine Ystral-Conti-<br />
TDS-Pulver benetzungs- und Dispergiermaschine<br />
verbaut ist, die die Feststoffe einsaugt und im Loop<br />
an jeweils einem der beiden Behälter betrieben<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA POWTECH<br />
wird. In einem Behälter wird dabei die stets gleiche Grundrezeptur<br />
mit MMA, PMMA, Paraffinwachs und Aluminiumhydroxid<br />
hergestellt. Diese wird dann in den anderen Behälter umgepumpt,<br />
wo über die Zugabe von Farbpigmenten und anderen<br />
Feststoffen die gewünschten spezifischen Produkteigenschaften<br />
eingestellt werden, während im ersten Behälter bereits der<br />
nächste Ansatz vorbereitet wird.<br />
HOMOGENISIERUNG MIT LEITSTRAHLMISCHERN<br />
Die Verwendung von zwei Prozessbehältern erhöht die Wirtschaftlichkeit<br />
der Anlage und verringert zugleich den Reinigungsaufwand.<br />
Für die Homogenisierung sind in den Prozessbehältern zwei<br />
Ystral-Leitstrahlmischer verbaut, die nach dem Rotor-Stator-<br />
Prinzip eine hohe Umwälzleistung erzeugen und dabei nicht nur<br />
eine schnellere, sondern auch eine wesentlich homogenere<br />
Durchmischung als konventionelle Rührwerke ermöglichen.<br />
Der Platzbedarf dieser für den Baustoffhersteller realisierten<br />
Anlage beträgt 9 × 8 × 6 m. Zu dieser kompakten Bauweise trug<br />
auch der Umstand bei, dass die hergestellten Abdichtungsharze<br />
direkt im Prozessbehälter eingefärbt werden können und damit<br />
ein separater Behälter für das Einbringen der Farbpigmente eingespart<br />
werden konnte. Möglich macht dies die leichte Reinigungsfähigkeit<br />
der Anlage: Behälter und Maschinen, aber auch<br />
Rohrleitungen oder Ventile von Ystral sind nach den Prinzipien<br />
des Hygienic Designs konstruiert und CIP-fähig.<br />
STAUBFREIES EINARBEITEN DER FESTSTOFFE<br />
Über zwei Big-Bag-Entleerstationen, eine Sack-Entleerstation<br />
sowie einen mobilen Kleinmengenbehälter werden die Feststoffe<br />
mit einem angeschlossenen Saugschlauch staubarm in die Lösemittelvorlage<br />
eingesaugt und gleichzeitig benetzt. Für den Baustoffhersteller<br />
war das staubarme Einarbeiten der Feststoffe<br />
insbesondere aufgrund der als Anti-Absetzmittel eingesetzten<br />
hochdispersen Kieselsäuren von Bedeutung, die eine sehr große<br />
spezifische Oberfläche aufweisen und stark staubend sind. Ein<br />
staubfreier Pulvereinzug bringt dabei nicht zuletzt hinsichtlich<br />
der Rohstoffausnutzung Vorteile mit sich: Während bei einer Zugabe<br />
des Pulvers über eine Schütte von oben mit Absauganlage<br />
immer ein Teil der Feststoffe verloren geht, kann bei dieser Prozessanlage<br />
der komplette Gebindeinhalt genutzt werden.<br />
Bei Prozessanlagen von Ystral erfolgt die Verarbeitung der Rohstoffe<br />
bei geschlossenem Prozessbehälter. Lösemittelemissionen<br />
können damit gezielt in eine Lösemittelaufbereitungsanlage abgeführt<br />
werden. Eine unkontrollierte Lösemittelexposition in der<br />
Umgebung – wie sie bei einer Zugabe der Feststoffe von oben auch<br />
bei einer über dem Behälter liegenden Absaugvorrichtung nicht<br />
komplett vermieden werden kann – ist somit ausgeschlossen.<br />
Inline-Pulverbenetzungsund<br />
Dispergiermaschine<br />
Conti-TDS<br />
Als Steuerung kommt bei dieser Anlage das Ystral Control System<br />
(YCS) Professional+ zum Einsatz. Das Dosieren und Eintragen<br />
der Flüssigkomponenten und Feststoffe erfolgt dann vollautomatisch.<br />
„Durch den hohen Automatisierungsgrad der realisierten<br />
Anlage ist ein unerwünschter Bedienereinfluss auf das Endprodukt<br />
vollständig ausgeschlossen und jeder einzelne Prozessschritt<br />
ist exakt reproduzierbar“, erläutert Hunn. Mittelfristig sollen<br />
auf der Anlage statt der bisher drei bis zu 100 Rezepturen verarbeitet<br />
werden.<br />
Bilder: Ystral, Miastendal – stock.adobe.com<br />
www.ystral.de<br />
AUTOR<br />
Dr.-Ing. Hans-Joachim Jacob,<br />
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CONTI-TDS AUF YOUTUBE<br />
www.bit.ly/Ystral-TDS<br />
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Produktfördersystemen<br />
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Zentrum steht das<br />
neue Modell 3VP,<br />
das sich durch sein<br />
modulares GMP-Design<br />
nahtlos in jede<br />
Produktionsumgebung einfügen soll. Mit einer Förderleistung<br />
von 550 kg/h beschickt der druckluftbetriebene Produktförderer<br />
Prozessmaschinen (Kapselfüllmaschinen oder Tablettenpressen)<br />
mit Pulvern und Granulaten. Das implementierte<br />
Pfropfenförderverfahren soll sicherstellen, dass die Bestandteile<br />
trotz unterschiedlicher Dichten nicht getrennt werden<br />
und die Konzentration der Komponenten konstant bleibt.<br />
Die Filtrationsleistung des PTFE-M-Klasse-Hauptfilters sowie<br />
des Hepa-H14-Filterelements erlaubt laut Hersteller den<br />
sicheren und hygienischen Umgang mit feinen Pulvern bis<br />
0,2 µm, während effiziente Filterreinigungsverfahren den<br />
schnellen Materialwechsel gewährleisten sollen. Dank der<br />
kompakten Maße von Trichter und Fahrgestell sowie des<br />
geringen Gewichts von maximal 17 kg sei die Installation<br />
auch bei beengten Platzverhältnissen möglich.<br />
www.nilfisk.de<br />
NEUE GENERATION DER<br />
PENDELBECHERWERKE<br />
Die Firma Wiese Förderelemente GmbH stellt auf der Powtech<br />
ihre aktualisierten Versionen der Pendelbecherwerke P5, P10<br />
und P20 vor. Die Entwicklungsingenieure haben die Steuernocken<br />
und Führungen komplett neu gestaltet, sodass ein<br />
noch zuverlässiger Lauf der Becher gewährleistet sein soll. Ein<br />
Nachstellen der Führungen entfällt damit.<br />
Die neue Modellreihe soll sich durch eine noch höhere<br />
Verfügbarkeit und eine einfachere Führung der Becher<br />
auszeichnen. Einstellarbeiten, Wartungsaufwand und<br />
Verschleiß werden reduziert.<br />
www.wiese-germany.com<br />
BIG-BAG-ENTLEERUNG UNTER<br />
CONTAINMENT-BEDINGUNGEN<br />
Mit dem neuen Smartcon-System<br />
können Big Bags in Containment-<br />
Bereichen bis OEB 4 entleert und<br />
befüllt werden. Das System ist<br />
laut Hersteller nicht nur sicher,<br />
sondern auch einfach zu bedienen.<br />
„Beim Handling hochaktiver<br />
oder toxischer Stoffe, wie sie zum<br />
Beispiel in der Pharma- und<br />
Chemie-Branche zum Einsatz<br />
kommen, ist ein staubdichtes<br />
bzw. kontaminationsfreies<br />
Produkthandling oberstes Gebot.<br />
Mit unserem Equipment entleeren<br />
oder befüllen unsere Kunden nicht nur besonders sicher,<br />
sondern auch in hoher Frequenz“, sagt Christian Kretzu,<br />
technischer Vorstand der J. Engelsmann AG.<br />
www.engelsmann.de<br />
INLINE-SONDE MISST PARTIKELGRÖSSEN AB<br />
20 µm KONTINUIERLICH<br />
Maßgeschneiderte Komplettanlagen<br />
Additivmischerei Vollautomatische Behälterabfüllung<br />
inklusive Transportsystem,<br />
produktdicht, staubarm, reproduzierbar,<br />
betriebssicher.<br />
Made in Germany<br />
FÖRDERN DOSIEREN WIEGEN MISCHEN<br />
ABFÜLLEN<br />
LAGERN<br />
AUTOMATION<br />
EXPLOSIONS-<br />
SCHUTZ<br />
Die neue Inline-Partikelsonde IPP 85-P soll Partikel ab 20 µm<br />
bei Geschwindigkeiten bis 100 m/s in unterschiedlichen<br />
Prozessen sicher erfassen. Dies soll durch eine Weiterentwicklung<br />
des faseroptischen Messverfahrens und einer angepassten<br />
Dispergiertechnik möglich sein. Ein neues integriertes<br />
Speichermodul soll für eine eindeutige Identifikation der<br />
Sonde und das Hinterlegen von Kalibrier- oder Logdaten<br />
sorgen. Für die Inbetriebnahme führt der neue Prozessassistent<br />
den Anwender durch die<br />
Erstkonfiguration einer neuen<br />
Messstelle. Die Sonde verfügt<br />
über zwei Messbereiche, zwischen<br />
denen umgeschaltet<br />
werden kann: der bisherige für<br />
Partikelgrößen von 50 µm bis<br />
6 mm und ein zusätzlicher für 20<br />
bis 600 µm. Die komplett in<br />
Edelstahl gefertigte Inline-Sonde<br />
enthält keinerlei bewegliche Teile.<br />
www.parsum.com<br />
www.kitzmann-gruppe.de
INDUSTRIESAUGER: SAUGGUT STAUBFREI ENTSORGEN<br />
Auf der Powtech wird Ruwac einen<br />
Schwerpunkt bei der einfachen und<br />
staubfreien Entsorgung des Sauggutes<br />
setzen. Genau das soll mit dem<br />
patentierten Longopac-System<br />
gelingen, das jetzt Teil des Ruwac-<br />
Baukastensystems der Industriesauger<br />
ist. Das neue Modul des<br />
Baukastens besteht aus einer<br />
Staubbeutelaufnahme mit integriertem<br />
Endlosschlauch. Sie bildet den<br />
unteren Abschluss der Saugeinheit,<br />
die auf einem Fahrgestell montiert wird. Zwischen dem Sauger und der Plattform<br />
des Fahrgestells ist genug Platz für den Staubbeutel, der einfach dadurch entsteht,<br />
dass der Endlosschlauch am unteren Ende mit einem Kabelbinder abgebunden<br />
wird. Beim Wechsel wird der befüllte Beutel am oberen Ende zweifach abgebunden.<br />
Dann schneidet der Anwender einfach den Schlauch durch und entnimmt den<br />
verschlossenen Beutel. Das verschlossene Schlauchende wird nachgezogen, und<br />
ein neuer Entsorgungsvorgang kann gestartet werden. Das soll in der Praxis nicht<br />
nur schnell gehen (30 Sekunden seien üblich), sondern auch staubfrei und hygienisch,<br />
weil der gefüllte Beutel nur außen angefasst wird. Dieses Prinzip bietet<br />
Ruwac jetzt für konventionelle Kompakt-Industriesauger, Vorabscheider und<br />
Zyklonabscheider an. Das Longopac-System als neue Ergänzung des Saugerbaukastens<br />
ist laut Hersteller immer dann eine gute Wahl, wenn der Anwender häufiger<br />
die Beutel der Sauger wechselt und dabei auf Schnelligkeit und Sauberkeit<br />
angewiesen ist. Für den Einsatz in sensiblen Bereichen ist das System auch in<br />
ESD-gerechter Ausführung lieferbar.<br />
www.ruwac.de<br />
KLEINMENGEN MAHLEN UND SICHTEN<br />
Für die Aufgaben Mahlen und Sichten<br />
im Labormaßstab hat Netzsch das<br />
Labcompact-System zugrunde gelegt<br />
und auf dieser Basis das neue Labpilot-<br />
System konstruiert. Neben einem<br />
Facelift wurde der Labpilot um weitere<br />
Mahltechnologien ergänzt. Jetzt<br />
können neben den bislang verfügbaren<br />
Strahl- und Sichtermühlen auch die<br />
Feinprallmühle Condux und die<br />
trockene Rührwerkskugelmühle<br />
Spherho eingesetzt werden.<br />
Mit der Feinprallmühle Condux können<br />
zum Beispiel unterschiedliche Produkte<br />
bis zu einer Mohshärte von 3 bis 3,5<br />
verarbeitet werden. Je nach Produkteigenschaften und Zerkleinerungsaufgabe<br />
wird die Labormühle mit unterschiedlichen Mahlwerkzeuge (Stiftscheiben,<br />
Gebläserotor, Schlagkreuz) und Statoren ausgerüstet. Damit soll sie flexibel ein<br />
großes Anwendungsspektrum abdecken und für erste Machbarkeitsstudien und<br />
die Herstellung kleiner Produktionsmengen prädestiniert sein.<br />
Aufgrund ihrer Betriebsweise und Beanspruchungscharakteristik erreicht die<br />
trockene Rührwerkskugelmühle Spherho sehr hohe Feinheiten, kombiniert mit<br />
hohen Durchsatzleistungen bei gleichzeitig niedrigem spezifischem Energieverbrauch.<br />
Haupteinsatzgebiet sind Echtzerkleinerungen verschiedener Rohstoffe mit<br />
typischen Produktfeinheiten d50 im Bereich von 2 bis 70 μm. Die kontinuierlich<br />
arbeitende trockene Rührwerkskugelmühle kann sowohl in Einzelpassage ohne<br />
Sichter, als auch in einem Mahl-/Sichtkreislauf eingesetzt werden.<br />
www.netzsch.com/gd<br />
SIPERM®<br />
MULTITALENTE für<br />
höchste Anforderungen<br />
SIPERM®-Werkstoffe bewähren sich überall dort,<br />
wo ein Werkstoff hohen Ansprüchen an Tem-<br />
peraturbeständigkeit, Druckfestigkeit, Speichervermögen,<br />
Rückspülbarkeit oder chemischer<br />
Beständigkeit genügen muss.<br />
Je nach geforderter Aufgabenstellung, wie<br />
Schüttguthandling<br />
Be- / Entgasung<br />
Filtration<br />
Schalldämpfung<br />
Sicherheitstechnik<br />
Kapillartransport<br />
lassen sich die Eigenschaften des Sintermaterials<br />
durch gezielte Einstellung perfekt an die<br />
jeweiligen Pozessanforderungen des Kunden<br />
anpassen.<br />
Maßgeschneiderte SIPERM®-Lösungen für<br />
Anwendungen in Industrie + Technik /<br />
Wir beraten Sie gern!<br />
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NEU UND NACHHALTIG<br />
IST „BIO“-EINWEGPLASTIK<br />
SINNVOLL?<br />
Sogenanntes „Bio“-Plastik täusche<br />
Verbraucher:innen. Es habe keinen<br />
ökologischen Mehrwert und solle<br />
insbesondere im Verpackungsbereich<br />
vermieden werden. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt der Arbeitskreis Abfall und<br />
Rohstoffe des Bunds für Umwelt und<br />
Naturschutz (BUND) in seinem neu<br />
veröffentlichten Papier zu Bio-Kunststoffen.<br />
Anders als es das Bio-Label nahelegt,<br />
habe Plastik aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen nichts mit Bio-Lebensmitteln zu tun. Es habe keine bessere<br />
Ökobilanz als herkömmliche Kunststoffe.<br />
Bio bedeutet bei Kunststoffen, dass diese Verpackungen aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt wurden oder<br />
dass sie theoretisch kompostierbar sind. „Dass Bio-Plastik in der Realität<br />
aber zu langsam verrottet, das meiste nicht recycelt, sondern verbrannt<br />
wird und die Rohstoffe in Monokulturen angebaut werden, wird von der<br />
Industrie verschwiegen. Das Label führt also absolut in die Irre“, erklärt<br />
Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft. Viele dieser<br />
Produkte enthielten Schadstoffe und seien aus toxikologischer Sicht<br />
nicht besser als herkömmliche Kunststoffe.<br />
Die schlechte Umweltbilanz von Bio-Plastik hat verschiedene Gründe.<br />
Weil es in der Regel für Einwegprodukte hergestellt wird, landet es<br />
schnell im Müll. Dabei kommen die Rohstoffe zu seiner Herstellung<br />
überwiegend aus der industriellen Landwirtschaft und verursachen<br />
einen hohen Dünger- und Pestizideinsatz sowie Wasserverbrauch.<br />
www.bund.net<br />
ENERGIESPEICHER AUS GEBRAUCHTEN AUTOBATTERIEN<br />
E.battery Systems entwickelt und produziert große<br />
Energiespeichersysteme für Industrie und Gewerbe. Das<br />
Unternehmen startet nun mit der Produktion eines<br />
stationären Energiespeichersystems auf Basis gebrauchter<br />
Fahrzeugbatterien. Mehrere internationale Automobilhersteller<br />
liefern dafür die notwendigen Batterien. Die<br />
Second-Life-Energiespeicher kommen vor allem in Industrie<br />
und Gewerbe zum Einsatz, etwa um den Strom aus<br />
einer eigenen Fotovoltaikanlage zu speichern, um Lastspitzen<br />
abzufangen oder Stromausfälle zu überbrücken. Ihre<br />
Kapazitäten reichen von 100 kWh bis zu mehreren MWh.<br />
„Durch die Wiederverwertung gebrauchter Lithium-Ionen-<br />
Batterien kann deren Lebensdauer um bis zu zehn Jahre<br />
verlängert werden. Wertvolle Ressourcen bleiben so länger<br />
im Zyklus und die gute Ökobilanz von E-Fahrzeugen wird nochmals verbessert“, erklärt Christopher Schöpf, CEO von E.battery<br />
Systems. Bei den Energiespeichern kommen erstmals Niedervoltbatterien zum Einsatz. Das System garantiere 100-prozentige<br />
Ausfallsicherheit und reduziere den Materialverbrauch um 70 Prozent.<br />
Die Produktion soll von einigen Dutzend Systemen im ersten Jahr rasch auf einige tausend Speicher mit mehreren Gigawattstunden<br />
Gesamtkapazität steigen.<br />
www.e-batterysystems.com<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
NEU UND NACHHALTIG<br />
KLIMANEUTRALE ENERGIEVERSORGUNG<br />
Der Standortbetreiber Infraserv Gendorf und der Energieversorger<br />
E.on beabsichtigen, gemeinsam ein Biomasseheizkraftwerk im<br />
Chemiepark Gendorf zu bauen und zu betreiben. Das Biomasseheizkraftwerk<br />
soll einen erheblichen Teil der Leistung des bestehenden<br />
Gas-Kraftwerks im Chemiepark ersetzen und den Standort<br />
auf dem Weg zur Klimaneutralität deutlich voranbringen.<br />
Erste Pläne sehen ein Biomasseheizkraftwerk mit einer elektrischen<br />
Leistung von 20 MW sowie einer<br />
thermische Feuerungsleistung von<br />
90 MW vor. Das geplante Biomasseheizkraftwerk<br />
soll damit rund<br />
50 Prozent des Dampfbedarfs im<br />
Chemiepark abdecken und etwa<br />
130.000 MWh klimaneutralen<br />
Strom in das öffentliche Netz<br />
einspeisen. Rechnerisch ließe<br />
sich damit der Jahresbedarf von<br />
rund 40.000 Haushalten decken.<br />
Nach Inbetriebnahme des<br />
Biomasse heizkraftwerks ließe sich die<br />
Leistung des bestehenden Gaskraftwerks<br />
auf etwa die Hälfte des heutigen Niveaus herunterfahren. Dadurch<br />
würden die CO 2<br />
-Emissionen im Vergleich zu heute um rund<br />
45 Prozent sinken.<br />
www.infraserv.gendorf.de<br />
PHOENIX CONTACT STARTET<br />
NACHHALTIGERES PRODUKTPORTFOLIO<br />
Bleifreie Alternativen zu erarbeiten, ist eine große<br />
Herausforderung für die metallverarbeitende<br />
Industrie. Standortübergreifend arbeiten die Projektbeteiligten<br />
bei Phoenix Contact seit Jahren daran,<br />
geeignete Materialien zu identifizieren und Produktionsprozesse<br />
anzupassen. Das Unternehmen bietet<br />
aktuell eine Auswahl an Rundsteckverbindern in<br />
bleifreier Ausführung. Bis Ende <strong>2022</strong> steht durch<br />
konsequenten Ausbau der metrischen Baureihen M5<br />
bis M58 ein bleifreies Portfolio zu annähernd 100 Prozent<br />
zur Verfügung.<br />
www.phoenixcontact.com<br />
Thermische Massedurchflussmessung<br />
für Gase<br />
Optimierte QuadraTherm-Technologie setzt auf<br />
vier Sensoren: drei Präzisions-Platinsensoren und<br />
ein patentierter Massegeschwindigkeitssensor<br />
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uns auf der<br />
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Stand E4<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 35
01<br />
DRINKTEC <strong>2022</strong><br />
DIGITALISIERUNG IST<br />
ZENTRALES THEMA<br />
Die Drinktec findet vom 12. bis 16. September in Müchen statt. Die<br />
Weltleitmesse für Getränketechnologie hat dieses Jahr vier Leitthemen auf<br />
ihrer Agenda: nachhaltige Produktion und Verpackung, Konsumentenwelt<br />
und Produktdesign, Wasser und Wasserbehandlung sowie Digitalisierung<br />
und digitale Transformation.<br />
Die Drinktec, Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-<br />
Food-Industrie, will Ausblicke und Ansätze zeigen, wo<br />
die Branche besser werden kann. Ausstellerspektrum<br />
und Rahmenprogramm sollen Lösungen präsentieren,<br />
mit denen Unternehmen in den kommenden Jahren höhere Ergebnisse<br />
erzielen und sich stärker auf nachhaltige Anlagenkonzepte<br />
ausrichten können.<br />
Dabei ist nicht nur auf Herstellerseite viel Bewegung rund um<br />
die Datennutzung und Prozessverbesserung sichtbar; der Handel<br />
und die Konsumenten sind längst im Spiel: Die Verschmelzung<br />
von virtuellen und realen Welten am Point of Sale der Zukunft<br />
wirken auf einen besseren Kontakt zum Konsumenten hin. Dies<br />
geschieht beispielsweise mithilfe von Automatisierung und Ver-<br />
netzung mit Supply-Chain-Management, multimedialen Einkaufsumgebungen<br />
für eine individuelle Kundenansprache oder<br />
Online-Handel.<br />
In einer internationalen Studie der Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers<br />
wird das Stichwort „Produkte und Dienstleistungen<br />
digitalisieren“ an Position Zwei der Top-Ten-Herausforderungen<br />
der nächsten Jahre genannt. Auch die vom Verband des<br />
Deutschen Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) initiierte Studie<br />
zur Zukunft des Nahrungsmittelmaschinenbaus weist in die<br />
gleiche Richtung: Der ideelle Träger der Drinktec nennt die Digitalisierung<br />
und Konzepte zur intelligenten Vernetzung und Nutzung<br />
von Daten als eine Stoßrichtung für die Zukunftsausrichtung<br />
bis zum Jahr 2035.<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL DRINKTEC<br />
02 03<br />
01 Abfüllung und Flascheninspektion sind Kernaufgaben<br />
bei der Getränkeproduktion<br />
02 Augmented-Reality-Datenbrillen werden immer häufiger<br />
bei Wartungs- und Inspektionsaufgaben genutzt<br />
03 Ventile für hygienische Anwendungen sollen flexibel<br />
einsetzbar und einfach zu bedienen sein<br />
UNTERSCHIEDLICHE PERSPEKTIVEN<br />
Digitalisierung in der Welt von Getränken und Liquid Food bietet<br />
vielen Anwendern echten Zusatznutzen. Für die <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
sind etwa genaue Temperaturprofile im Herstellungsprozess<br />
eine Option, die Produktion lückenlos nachzuverfolgen und Qualitätsparameter<br />
schon in frühen Produktionsstadien zu erkennen.<br />
FÜR ZEITNAHE INFORMATIONEN<br />
AUS ANLAGEN GIBT ES AUF<br />
DER DRINKTEC ZAHLREICHE<br />
LÖSUNGEN ZU SEHEN<br />
Das beste Beispiel dafür ist der Brauprozess: Mit Machine Learning<br />
konnten Forscher eine effiziente und nachhaltigere Malzausbeute<br />
in Zusammenarbeit mit Anlagenherstellern und<br />
Brauereien in einem Modell abbilden und relevante Einflussfaktoren<br />
für die Malzausbeute erhalten.<br />
Realtime ist ein weiteres Stichwort: Für die zeitnahe Information<br />
aus Anlagen bieten die Maschinenhersteller auf der Drinktec<br />
im Herbst zahlreiche Lösungen an: Eine höhere Leistung,<br />
vorausschauende Wartung, effiziente Umrüstvorgänge, Übersicht<br />
über Verbrauchswerte und klare Daten zur Produktqualität<br />
lassen sich aus der Online-Verfolgung der Produktions- und Abfüllprozesse<br />
ableiten. Anbieter von Software-Lösungen, z. B. von<br />
Manufacturing Execution Systems (MES), geben vorab an, welches<br />
Optimierungspotenzial sich erschließen lässt: Für den Linienbetrieb<br />
seien Effizienzgewinne von 20 Prozent möglich, die<br />
Overall Equipment Effectiveness (OEE) durch verlängerte<br />
Wartungszyklen werde verbessert und der Produktwechsel<br />
könne mit einer 99-prozentigen Sicherheit in der geplanten Zeit<br />
ausgeführt werden.<br />
Während für diese Lösungen oft „nur“ ein umfangreiches Erheben<br />
und Erfassen von Daten notwendig ist, geht ein anderer An-<br />
bieter noch weiter: Ein mit Deep Learning trainierter Leerglas-<br />
Inspektor soll durch verbesserte Präzision beim Erkennen von<br />
Wassertropfen die Ausstoßmenge von als defekt erkannten Glasflaschen<br />
deutlich verbessern.<br />
DIGITALE TOOLS<br />
Hohe Erwartungen wecken die Möglichkeiten von Machine-<br />
Learning-Software auch für Wartungsaufgaben: Ein Aussteller<br />
auf der Drinktec will mithilfe eines digitalen Tools bereits Anomalien<br />
in der Maschinenfunktion von Separatoren erkennen. Zustandsorientierte<br />
Wartung mit Augmented-Reality-Datenbrille<br />
scheint da schon fast überall als gelernt und breit bei den<br />
Maschinenanbietern eingeführt.<br />
Bei jeder digitalen Anwendung sollte auch ein Nachhaltigkeits-<br />
Häkchen zu setzen sein. Zum Beispiel wird dies bei der Reinigungstechnologie<br />
deutlich, die mithilfe von optischer Echtzeiterkennung<br />
der Verschmutzung auch im Inneren von Behältern und<br />
Tanks ganz spezifische Reinigungszyklen möglich macht. Ein<br />
Machine-Learning-Tool sorgt dafür, dass individuelle Verschmutzungsgrade<br />
gelernt, erkannt und richtig behandelt werden.<br />
Das Rahmenprogramm beinhaltet Vorträge im Schwerpunkt<br />
Digitalisierung auf dem Drinktec Inspiration Hub in den Hallen<br />
A3 und B3. So soll der Austausch zwischen den Ausstellern und<br />
Besuchern intensiviert werden.<br />
Bilder: Messe München<br />
www.messe-muenchen.de<br />
DRINKTEC <strong>2022</strong><br />
Von 12. bis 16. September findet die<br />
Drinktec <strong>2022</strong> in München statt. Erwartet<br />
werden rund 900 Aussteller (Stand: Anfang<br />
August), die das gesamte Repertoire der<br />
Getränke- und Liquid-Food-Industrie zeigen<br />
werden: von der Herstellung, über Abfüllung<br />
und Verpackung bis zum Marketing –<br />
Rohstoffe und logistische Lösungen<br />
inklusive. Online kostet das Tagesticket<br />
34 Euro, das Dauerticket 80 Euro.<br />
www.drinktec.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 37
VENTILPLATTFORMEN<br />
An Anlagen, wie sie<br />
zur Fruchtsaftabfüllung<br />
im Einsatz sind, werden<br />
besondere Ansprüche an<br />
hygienischen Aufbau,<br />
leichte Reinigung und<br />
Produktreinheit<br />
gestellt<br />
AUS EINEM GUSS<br />
Individuelle Systemlösungen mit verschweißten Ventilplattformen machen<br />
Schluss mit Verschwendung beim Abfüllen und Reinigen in der Lebensmittel- und<br />
Getränkeindustrie. Dass neben den Betriebskosten auch der Bedarf an Platz und<br />
Wartung sowie der ökologische Fußabdruck verkleinert werden, sind nicht zu<br />
unterschätzende Zugewinne.<br />
Kundenindividuelle Anlagen für die Lebensmitteltechnik<br />
haben häufig eine konstruktionsbedingte Störstelle: Werden<br />
Rohrleitungen und Komponenten wie Ventile und<br />
Sensoren über lösbare Klemm- oder Schraubflansche miteinander<br />
verbunden, geht das zu Lasten des laminaren Fluidstroms.<br />
Zudem können sich an den Unterbrechungen der glatten<br />
Edelstahlrohrwände Ablagerungen bilden, auch besteht immer<br />
die Gefahr von Leckagen durch Dichtungsversagen. Und nicht zu<br />
vergessen: Diese Bauweise erfordert zusätzlichen Bauraum für<br />
die Verbindungsstellen und die Übergänge der einzelnen Teilstücke<br />
mit ihren Dichtungen sowie eine Zugangsmöglichkeit, um<br />
die Verbindungen mit einem Werkzeug zu schließen. In Summe<br />
resultiert das alles in erhöhtem Wartungsaufwand und Totvolumen,<br />
das bei jedem Produkt- und Medienwechsel zusätzlichen<br />
Spülaufwand erfordert und so den Spülwasser- und Reinigungsmittelverbrauch<br />
erhöht. In komplexen Anlagen ist dieser Ansatz<br />
daher nicht wirtschaftlich.<br />
VORTEILE VERSCHWEISSTER<br />
VENTILPLATTFORMEN<br />
Besser sieht das bei vorgefertigten, modularen Ventilplattformen<br />
des Typs 8840 aus, die Bürkert Fluid Control Systems mit<br />
geschweißten Verbindungen an den einzelnen Übergängen<br />
anbietet. Da beim Schweißen die Anschlussstutzen der Ventilgehäuse<br />
direkt miteinander verbunden werden, sinkt zudem die<br />
Baulänge der Konstruktion. Für Anwender bedeutet das: Je<br />
komplizierter der Aufbau, desto mehr Platz wird gespart – und<br />
kann der übrigen Anlagenausstattung zugutekommen.<br />
Die dauerhaft feste Schweißverbindung mit ihrer glatten<br />
Innenwand stört weder den Fluidfluss, noch gibt sie Ablagerungen<br />
eine Chance. Zudem sind diese Verbindungen – im Gegensatz<br />
zu lösbaren – auch bei Schwingungen, aggressiven Medien<br />
und Temperaturwechseln dauerhaft dicht. Leckagen sind<br />
prinzipbedingt nicht möglich. Bürkert kombiniert die individuell<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL DRINKTEC<br />
ausgelegten Fluidiksysteme nach Bedarf mit schnell schaltenden,<br />
tot raumarmen und sehr gut spülbaren Ventilen, Druckreglern<br />
und Sensoren. Je nach Automatisierungskonzept sind dabei<br />
sowohl die Steuerungsschnittstellen als auch die Fluidanschlüsse<br />
bereits vorinstalliert. Im Ergebnis führt das zu kompakten<br />
Systemlösungen, die als einbaufertige Plug-and-play-Pakete den<br />
Installa tionsaufwand drastisch senken. Da alle verwendeten<br />
Komponenten schon zulassungskonform zertifiziert sind, sinkt<br />
auch der Aufwand für die Abnahmen der Anlagen.<br />
WENIGER TOTRAUM BEI DER<br />
GETRÄNKEABFÜLLUNG<br />
Die Abfüllung von Getränken ist ein gutes Beispiel für die große<br />
Vielfalt an Spül- und Reinigungsaufgaben, die im Einzelfall kundenspezifisch<br />
in die Anlage integriert werden müssen. Die Palette<br />
reicht vom klassischen Verteilen eines Zulaufs auf mehrere<br />
Verbraucher über das Sammeln von Medium aus mehreren Quellen,<br />
wie den Rückläufen von Abfüllstellen, bis zum Mischen verschiedener<br />
Medien und Fluiden unterschiedlicher Temperatur.<br />
Zwischen den Abfüllaufgaben ist das abwechselnde Zuführen<br />
verschiedener Spül- und Reinigungsmittel in die einzelnen<br />
Anlagenteile eine unverzichtbare Funktion für Abfüllanlagen. Mit<br />
der modularen Ventilplattform des Typs 8840 sind die einzelnen<br />
Komponenten wie Ventile oder Sensoren so positioniert, dass es<br />
möglichst wenig Totraum gibt. Das führt zu erheblichen Einsparungen<br />
bei Spülmedien und Energieeinsatz.<br />
Bei der Konstruktion werden auch die Nennweiten dem Durchsatz<br />
angepasst. Das verbessert den Fluidfluss zusätzlich und<br />
reduziert – zusammen mit den unter dem Sitz angeströmten Ventilknoten<br />
– auch eventuell auftretende Druckstöße. In der Anwendung<br />
sparen die geschweißten Ventilbaugruppen durch die<br />
rund ein Drittel kleinere Bauform wertvollen Platz in der Anlage.<br />
RESSOURCENSCHONENDE REINIGUNG<br />
Doch bevor es zur Abfüllung kommt, müssen Mehrwegbehälter<br />
wie Fässer oder KEG rückstandslos gereinigt werden. Dafür ist es<br />
LECKAGEN SIND BEI VERSCHWEISSTEN<br />
VENTILPLATTFORMEN PRINZIPBEDINGT<br />
NICHT MÖGLICH<br />
Jürgen Renninger, Ingenieur für Fluidiksysteme<br />
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SPECIAL DRINKTEC<br />
01 Bei herkömmlich<br />
verschraubten Verteilern<br />
besteht die Gefahr von<br />
Leckagen durch<br />
Dichtungsversagen<br />
Wichtig zu wissen ist auch, dass bei der Reinigung häufig hohe<br />
Temperaturen und korrosive Chemikalien notwendig sind, um<br />
die gebotene Hygiene sicherzustellen. Das belastet aber nach<br />
klassischer Art verbaute Dichtungen enorm. Durch die Schweißverbindung<br />
wird das Problem der Leckage durch den Wegfall der<br />
meisten Dichtungen drastisch reduziert und zudem an gut zugängliche<br />
Stellen am Ende der Verteiler verlagert. So sinken die<br />
Wartungskosten, die Zuverlässigkeit steigt und die gesamte Anlage<br />
arbeitet deutlich wirtschaftlicher.<br />
Ein kleines Beispiel zeigt die Größenordnung der möglichen<br />
Einsparungen: Angenommen eine Anlage, die 20 KEG je Stunde<br />
reinigt und befüllt, fällt während der Nachtschicht wegen eines<br />
Lecks aus. Für die Anreise eines Monteurs und das Beheben des<br />
02 Da beim Schweißen die Anschlussstutzen der Ventilgehäuse<br />
direkt miteinander verbunden werden, ergeben sich sehr kompakte<br />
Einheiten wie dieser Ventilblock mit sechs Eingängen, drei Ausgängen<br />
und 18 Ventilen<br />
nötig, Chemikalien, Reinigungsmittel und Wasser unterschiedlicher<br />
Temperatur zu mischen, zu sammeln und zu verteilen.<br />
Ohne diese wichtigen Vorbereitungsarbeiten kann der eigentliche<br />
Waschvorgang nicht optimal ablaufen. Geschweißte Rohrverteiler<br />
bieten hier zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten für verschiedene<br />
Spülsysteme, Behälterausführungen und geforderte Durchsätze.<br />
Vom manuellen Ventil über Pneumatikventile aus Kunststoff<br />
oder Edelstahl sowie Druckregler bis zu zahlreichen Varianten<br />
von Manometern und Sensoren können Aktorik und Sensorik<br />
praktisch beliebig in die individuell ausgelegte Fluidikverteilung<br />
eingebaut werden. Alle Komponenten sowie das Gesamtsystem<br />
sind dabei auf geringes Totvolumen optimiert. Das erhöht nicht<br />
nur die mögliche Taktrate, sondern reduziert auch hier die Menge<br />
an teurem Spülwasser und Reinigungsmittel. Unter Umständen<br />
können dadurch Reinigungsmittel länger im Einsatz bleiben, da<br />
sie nicht durch größere Restmengen an Spülwasser „verwässert“<br />
werden. Der ökologische Fußabdruck wird verbessert.<br />
KLEINES TOTVOLUMEN ERHÖHT<br />
DIE TAKT RATE UND REDUZIERT<br />
DEN SPÜLWASSER- UND<br />
REINIGUNGSMITTELVERBRAUCH<br />
Fehlers kommen schnell drei Arbeitsstunden zusammen, zusätzlich<br />
fallen gegebenenfalls Kosten für auszutauschende Ventile<br />
oder Sensoren an. Gleichzeitig laufen Kosten für den Betriebsausfall<br />
von 20 KEG mal drei Stunden also 60 Fässern à 50 l auf. Für<br />
die Auslieferung fehlen also rund 3.000 l Getränk.<br />
Bilder: Bürkert, DedMityay – Shutterstock.com<br />
www.buerkert.de<br />
AUTOR<br />
Jürgen Renninger, Ingenieur für<br />
Fluidik systeme, Bürkert Fluid Control<br />
Systems, Ingelfingen<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL DRINKTEC<br />
CLAMP-KLAMMERN<br />
AUSTAUSCHEN<br />
Die bisher üblichen Clamp-Klammern<br />
mit Flügelmutter dürfen gemäß des<br />
novellierten AD-2000-Merkblattes A5,<br />
das 2020 in Kraft getreten ist, seither<br />
nicht mehr verwendet werden. Dies<br />
gilt nicht nur für Druckgeräte, sondern<br />
auch für druckhaltende Ausrüstungsteile<br />
und solche mit Sicherheitsfunktion. Die Clamp-Verbindungen<br />
sollten daher ausgetauscht werden.<br />
Die Armaturenwerk Hötensleben GmbH (AWH) hat nun eine<br />
Clamp-Klammer entwickelt, die alle neuen Anforderungen<br />
erfüllen soll. Das bauteilgeprüfte Modell entspricht laut<br />
Hersteller den Anforderungen gemäß der europäischen<br />
Druckgeräterichtlinie PED 2014/68/EU nach dem Regelwerk<br />
AD 2000 A5 und denen der EN 13445-3 Anhang T. In der<br />
EN-Norm wird zusätzlich noch eine Lastwechsel-Prüfung<br />
verlangt. Hierzu wurde die Klammer in einem Langzeitversuch<br />
mit ca. 250.000 Lastzyklen beaufschlagt.<br />
Die Klammern sind aus einem Edelstahl-Feinguss 1.4308<br />
(CF-8) gefertigt und tragen zum Nachweis der Zulassung<br />
einen Gussstempel. Die Oberflächen sind mechanisch poliert<br />
und erfüllen die allgemein gültigen Standards. Die Klemm-<br />
Verbindungen sind in Nennweiten zwischen DN6 und DN200<br />
verfügbar.<br />
www.awh.eu<br />
INHALTSSTOFFE UND PARAMETER<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Dausch Technologies bietet mit seinem Programm Liquiguard<br />
Abfüllbetrieben von alkoholfreien Getränken eine Möglichkeit,<br />
auch geringe Mengen aller relevanten Inhaltsstoffe exakt<br />
zu messen und zu visualisieren.<br />
Dazu gehören Gesamtsäure,<br />
Koffein, Grundstoffkonzentration,<br />
Aromen, Süßstoffe,<br />
B-Vitamine, Natriumbenzoat<br />
ebenso wie Kaliumsorbat<br />
oder Near-water-flavours.<br />
Möglich wird dies durch<br />
optische Spektroskopie-Methoden.<br />
Das System Liquiguard<br />
Gen3 misst dabei kontinuierlich<br />
alle zehn Sekunden den<br />
Getränkefluss, verarbeitet die<br />
Probe sofort und gibt das<br />
Ergebnis übersichtlich in Tabellen oder Schaubildern auf<br />
Bildschirmen aus. Dies bedeutet eine kontinuierliche, voll<br />
automatisierte Qualitätsüberwachung sämtlicher relevanter<br />
Getränke-Parameter. Dadurch ist keine manuelle Probenahme<br />
und kein Warten auf das Labor erforderlich, so der Hersteller.<br />
Das Modul Quality-Dashboard soll nicht nur die „eigenen“<br />
Qualitätswerte verarbeiten, sondern auch sämtliche Daten<br />
aller beteiligten Hersteller: Flaschengewicht, Verschluss und<br />
Drehmoment, Dichtheit von Dosen (Falzparameter), Kohlensäuregehalt,<br />
Brix, Leitwert und vieles mehr.<br />
www.dausch-technologies.de<br />
SPRITZGUSSMASCHINE FÜR PREFORMS<br />
Netstal hat die neue<br />
PET-Line 3000 entwickelt.<br />
Die Markteinführung<br />
dieser Baureihe erfolgte<br />
bereits im Herbst 2020<br />
mit Modellen der Schließkraftgröße<br />
4000 kN für Werkzeuge mit bis zu 128 Kavitäten.<br />
Nun hat der Hersteller das Portfolio um Varianten mit<br />
3000 kN erweitert. Das System eignet sich für Werkzeuge mit<br />
bis zu 96 Kavitäten und soll sich durch die schnelle Lock-to-<br />
Lock-Zeit von 1,9 Sekunden auszeichnen. „Im Produktionsumfeld<br />
wurde die neue PET-Line mit vergleichbaren Maschinen<br />
anderer Hersteller verglichen. Bei den Tests wurden bestehende<br />
96-fach-Werkzeuge und Nachkühlstationen eingesetzt. Der<br />
Energieverbrauch konnte mit der neuen PET-LINE um 20 bis<br />
25 Prozent reduziert werden. Zugleich erhöhte sich aufgrund<br />
der schnelleren Zykluszeit der Materialdurchsatz“, erklärt<br />
Stefan Kleinfeld, Produktmanager PET bei Netstal. Die<br />
Maschine nimmt die Optimierungen automatisch vor.<br />
www.netstal.com<br />
MULTIFUNKTIONALES KONTROLLSYSTEM<br />
BBull Alpha ist ein<br />
multifunktionales<br />
Kontrollsystem zur<br />
Qualitätssicherung<br />
beim Abfüll- und<br />
Verpackungsprozess<br />
von Flaschen, Dosen<br />
und sonstigen<br />
Lebensmittelverpackungen. Das System lässt sich in das<br />
kundenseitige Intranet einbinden. Zur Datenerfassung im<br />
Prozess stehen unterschiedliche Messtechniken zur Verfügung,<br />
die je nach Anforderung und Aufgabenstellung als<br />
Einzel- oder Multifunktionsanlage eingebaut werden können:<br />
Das System soll Unter- oder Überfüllung, fehlende, falsche<br />
oder undichte Verschlüsse, einen fehlenden Innendruck oder<br />
Vakuum, fehlende, falsche oder fehlerhafte Etikettierungen<br />
sowie Datierungen, aber auch fehlende Behälter im Gebinde<br />
erkennen.<br />
www.bbull.de<br />
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USL 06LED EX<br />
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und IP67<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 41
ABLUFTREINIGUNG<br />
THERMISCH,<br />
PHYSIKALISCH<br />
ODER BIOLOGISCH<br />
Die aktuelle Energiekrise und die vereinbarten Klimaziele wirken sich auch<br />
auf die Auswahl eines Abluftreinigungsverfahrens aus. Welche nachhaltigen<br />
und energie-optimierten Lösungen sind verfügbar und welche<br />
Merkmale zeichnen die einzelnen Verfahren aus?<br />
Besondere Zeiten verlangen besondere Maßnahmen. Diese<br />
betreffen auch die Auswahlkriterien einer Abluftreinigungstechnologie<br />
für die unterschiedlichen Bedarfsfälle.<br />
In den Fokus rücken vermehrt die selbstgesteckten Ziele<br />
von Unternehmen, die Klimaneutralität in einem relativ kurzen<br />
Zeitraum realisieren wollen – wie beispielsweise der börsennotierte<br />
Chemiekonzern BASF SE: Bis zum Jahr 2050 wird weltweit<br />
ein Netto-Null-CO 2<br />
-Emissions-Ziel angestrebt. Zudem soll bis<br />
zum Jahr 2030 die Menge an emittierten Treibhausgasen im Vergleich<br />
zum Jahr 2018 weltweit um 25 Prozent gesenkt werden.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang sind<br />
die geänderten kommerziellen Bedingungen für den Betrieb einer<br />
Abluftreinigungsanlage. Mittlerweile sind auch in Deutschland<br />
für verursachte CO 2<br />
-Emissionen Steuern zu entrichten.<br />
Und die stark gestiegenen Kosten, insbesondere für Erdgas als<br />
Energieträger, beeinflussen immer häufiger die Auswahl der Abluftreinigungstechnik<br />
sowie die Ausführung der Anlagen.<br />
Eine weitere Herausforderung für die Betreiber und Hersteller<br />
von Abluftreinigungsanlagen sind die Verschärfungen der Richtlinien.<br />
In der bereits novellierten TA Luft und der angekündigten<br />
WGC-BREF werden zum Beispiel Senkungen der Emissionsgrenzen<br />
für VOC, Formaldehyd, NH 3<br />
und Staub für verschiedene<br />
Industriezweige definiert.<br />
Unter Berücksichtigung der oben ausgeführten Aspekte müssen<br />
für viele Anwendungsfälle die Auswahlkriterien neu bewertet<br />
werden, da diese die neuen Rahmenbedingungen nur unzureichend<br />
berücksichtigen.<br />
THERMISCHE ABLUFTREINIGUNG<br />
In thermischen Nachverbrennungsanlagen werden die in der Abluft<br />
enthaltenen Schad- und Geruchsstoffe bei Temperaturen zwischen<br />
750 und 1.000 °C oxidiert. Zum Einsatz können verschiedene<br />
Anlagentypen kommen: regenerativ thermische Oxidationsanlagen<br />
(RTO), rekuperativ thermische Oxidationsanlagen, katalytische<br />
Nachverbrennungsanlagen (KNV) sowie Brennkammern.<br />
Unter dem Aspekt einer guten Energieeffizienz haben sich vor allem<br />
die RTO-Anlagen etabliert. Diese können je nach Auslegung<br />
BEIM AUTOTHERMEN BETRIEB<br />
WERDEN KEINE WEITEREN<br />
BRENNSTOFFE FÜR DIE<br />
VERBRENNUNG BENÖTIGT<br />
durch spezielle Einbauten (Wärmespeicher) eine Wärmerückgewinnung<br />
bis 98 Prozent erreichen. Komplexe Anwendungen mit<br />
einem breiten Spektrum an Schadstoffen können sicher auf die<br />
geforderten behördlichen Grenzwerte abgereinigt werden.<br />
Jedoch benötigen alle diese Technogien einen Energieträger,<br />
um die erforderlichen Verbrennungstemperaturen zu erreichen<br />
und aufrecht zu erhalten. Dies war bisher häufig Erdgas. Das Gas<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
01<br />
01 Vergleich CO 2<br />
-Emissionen bei thermischer bzw. biologischer<br />
Abluftreinigung<br />
02<br />
02 Adsorptionsanlage haben einen einfachen Aufbau, dadurch sind<br />
die Investitionskosten im Vergleich zu anderen Abluftreinigungstechniken<br />
geringer<br />
war bislang zu günstigen Konditionen zu beziehen, hat keine unerwünschten<br />
Nebenprodukte wie etwa Öl und verfügt über einen<br />
guten Heizwert. Diese Voraussetzungen haben sich nun geändert.<br />
Die Kosten sind deutlich gestiegen und ein Ende dieser Entwicklung<br />
ist nicht absehbar. Ein weiterer Faktor, der zu berücksichtigen<br />
ist, betrifft die durch den Einsatz verursachten CO 2<br />
-Emissionen.<br />
Eine Umrüstung auf alternative Energieträger wie Öl oder Propangas<br />
muss in jedem Einzelfall genau geprüft werden.<br />
Elektrisch betriebene Nachverbrennungsanlagen sind bisher<br />
eher selten im Einsatz. Aufgrund des besseren CO 2<br />
-Footprints<br />
wird diese Ausführung jedoch immer häufiger in Betracht gezogen.<br />
Die elektrisch betriebenen Nachverbrennungssysteme sind<br />
verschleißärmer und unter den aktuellen Rahmenbedingungen<br />
im Betrieb günstiger als erdgasbetriebene Systeme. Zu berücksichtigen<br />
ist jedoch, dass die An- und Abfahrprozesse einen längeren<br />
Zeitraum erfordern und insbesondere für korrosive Ablüfte<br />
besondere Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen, die die<br />
Wärmeübertragungsraten reduzieren.<br />
Es empfiehlt sich – nicht nur unter den aktuellen Rahmenbedingungen<br />
– den Fokus für den Einsatz von Nachverbrennungsanlagen<br />
auf Aufgabenstellungen mit möglichst geringem<br />
Bedarf an Energieträgern zu legen. Dies wird zum Beispiel für<br />
RTO-Anlagen erreicht, wenn die abzureinigenden Schadstoffe in<br />
einer Konzentration von mindestens 1,5 bis 2 gC/m³ (je nach<br />
Schadstoff) vorliegen. Dadurch wird ein sogenannter autothermer<br />
Betrieb erreicht. Das heißt, der Energieinhalt der Abluft ist<br />
so hoch, dass keine weiteren Brennstoffe zur Aufrechterhaltung<br />
der Verbrennungstemperaturen benötigt werden.<br />
ADSORPTIONSTECHNOLOGIEN<br />
Um flüchtige organische Verbindungen (VOC) oder auch andere<br />
Schadstoffe aus Ablüften zu filtern, sind Adsorptionsanlagen eine<br />
effiziente Möglichkeit für industrielle und kommunale Anwendungen.<br />
Die eingesetzten Adsorbentien wie verschiedene Aktivkohlen<br />
und Zeolithe werden stetig weiterentwickelt. So kommen<br />
auch beschichtete oder dotierte Aktivkohlen zum Einsatz, um an-<br />
Vergleich der Abgasreinigungsverfahren<br />
Beladung<br />
[g/Nm 3 VOC]<br />
Biofilter Biowäscher RTO TNV KNV<br />
> 10 – – – ++ –<br />
5–10 – – + ++ –<br />
1–5 – + ++ + ++<br />
< 1 ++ ++ ++* ++* –<br />
Abgasvolumenstrom<br />
[Nm 3 /h]<br />
50.000–<br />
250.000<br />
+ ++ ++<br />
5.000–50.000 ++ ++ ++ ++ +<br />
< 5.000 ++ ++ + ++ ++<br />
– nicht zu empfehlen, + einsetzbar, ++ sehr zu empfehlen,<br />
* mit Aufkonzentrierung<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 43
BETRIEBSTECHNIK<br />
03 Biowäscher in der biologischen<br />
Abluftreinigung<br />
04 In thermischen Nachverbrennungsanlagen<br />
werden Schad- und Geruchsstoffe<br />
bei Temperaturen bis 1.000 °C oxidiert<br />
Biologische Abluftreinigungsanlagen im Vergleich<br />
Funktionsweise<br />
Anwendung<br />
Biowäscher<br />
Mikroorganismen sind in<br />
der Waschflüssigkeit<br />
suspendiert<br />
zur Reduzierung von VOC<br />
und gut wasserlöslichen<br />
Schadstoffen<br />
Biofilter<br />
Bauart ein- und mehrstufig modular<br />
Vorteile<br />
• geeignet für erhöhte<br />
Ablufttemperaturen<br />
• geringer Platzbedarf<br />
• kein Austausch von<br />
Biofiltermaterial<br />
erforderlich<br />
Mikroorganismen sind auf organischem<br />
Trägermaterial angesiedelt<br />
zur Reduzierung von VOC sowie gut bis<br />
mittel wasserlöslichen Schad- und<br />
Geruchsstoffen<br />
• hohe Wirkungsgrade auch für schwerer<br />
wasserlösliche Stoffe<br />
• einfach erweiterbar<br />
• organisches Filtermaterial gut<br />
entsorgbar<br />
04<br />
03<br />
organische Komponenten wie H 2<br />
S, Quecksilber, Silizium-Verbindungen<br />
und kanzerogene Komponenten sicher abzuscheiden.<br />
Begründet durch den vergleichsweise einfachen Aufbau einer<br />
Adsorptionsanlage sind die Investitionskosten im Vergleich zu<br />
anderen Abluftreinigungstechnologien deutlich geringer.<br />
Effizient und vergleichsweise kostengünstig im Betrieb ist das<br />
Adsorptionsverfahren vor allem bei geringen bis mittleren Schadstoffkonzentrationen.<br />
Weitere Vorteile im Vergleich zu anderen<br />
Verfahren hat diese Technologie bei Prozessen, die nicht 24/7 betrieben<br />
werden. Adsorber sind einfach zu- und abschaltbar. Bei<br />
Bedarf und wenn sinnvoll können beispielsweise aufkonzentrierte<br />
Lösemittel mithilfe weiterer Technologien rückgewonnen und<br />
wiederverwendet werden. Hinsichtlich der CO 2<br />
-Bilanzen lässt<br />
sich das Verfahren ebenfalls sehr gut abbilden, da für den Betrieb<br />
keine Energieträger benötigt werden.<br />
BIOLOGISCHE ABLUFTREINIGUNG<br />
Die Nachfrage nach biologischen Verfahren ist in den letzten<br />
Jahren stetig gestiegen. Diese Technologien haben sich im<br />
industriellen und kommunalen Bereich seit über 40 Jahren etabliert.<br />
Die Aufgabenstellungen liegen im Bereich der VOC-,<br />
Schadstoff- und Geruchsabscheidung. Selbst komplexe Aufgabenstellungen<br />
mit stark schwankenden Werten können sicher<br />
beherrscht werden.<br />
Die biologischen Verfahren lassen sich in Biowäscher und Biofilter<br />
unterscheiden. Für spezielle Aufgabenstellungen wie die<br />
CS 2<br />
- und H 2<br />
S-Abscheidung in der Viskoseindustrie kommen<br />
auch Biotropfkörper zum Einsatz.<br />
Die biologischen Systeme haben eine sehr gute CO 2<br />
-Bilanz und<br />
geringe Sekundäremissionen. Der Wäscher hat aufgrund des<br />
geringeren Druckverlusts einen niedrigeren Stromverbrauch –<br />
trotz der Wäscherpumpen und einer größeren Anzahl sekundärer<br />
Systeme (Verdichter zur Bioreaktorbelüftung, Nebenpumpen<br />
und Dosiertechnik). Der höhere Energieverbrauch bei den thermischen<br />
Systemen spiegelt sich auch in der CO 2<br />
-Bilanz wider.<br />
Beim Vergleich des Wäschersystems mit der RTO entsteht bei der<br />
Abluftreinigung des Wäschers deutlich weniger CO 2<br />
. Dies macht<br />
die biologischen Systeme zu einer wirtschaftlichen und ökologischen<br />
Alternative in der industriellen Abluftreinigung.<br />
Bilder: Wessel, Fel1ks – stock.adobe.com<br />
www.wessel-umwelttechnik.de<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Ing. Andreas Breeger, Division<br />
Manager Chemical Industry & New<br />
Business Development,<br />
Wessel-Umwelttechnik GmbH, Hamburg<br />
44 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
SIMULATION IN DER<br />
PROZESSOPTIMIERUNG<br />
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Wie können Unternehmen Nachhaltigkeitsanforderungen<br />
und Umsatzziele vereinbaren? In der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
heißt eine Antwort: Indem sie 3D-Simulation für die<br />
Optimierung von Maschinen und Produktionsprozessen<br />
einsetzen. Bisherige Entwicklungsprozesse mit physischen<br />
Prototypen sind angesichts des hohen Innovationstempos<br />
am Markt nicht mehr zeitgemäß. Mit Simulationssoftware<br />
können Konstruktionsingenieure optimale<br />
Anlagen und Prozesse gestalten, ohne Materialverbrauch<br />
und in einem Bruchteil der bisherigen Zeit. Damit die<br />
hochkomplexen physikalischen Vorgänge exakt simuliert<br />
werden, braucht es allerdings mehr als eine Software.<br />
Cadfem begleitet Unternehmen seit 35 Jahren mit<br />
Experten-Know-how, um Simulationsanwendungen<br />
optimal in die vorhandene IT-Infrastruktur zu integrieren,<br />
Workflows für höhere Wertschöpfung anzupassen<br />
und Mitarbeiter in der Konfiguration der Software zu<br />
schulen. Das initiale Investment zahlt sich für Unternehmen<br />
aus. Je nach Anwendungsfall ist bereits im ersten<br />
Jahr ein sechsstelliger Return on Invest möglich und es<br />
können Kostensenkungen bis 80 Prozent in der Konstruktionsphase<br />
verzeichnet werden.<br />
Sie wollen mehr zum Einsatz und dem Nutzen von<br />
Simulation in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> erfahren? Kostenlose<br />
Webinare, Whitepaper und vieles mehr finden Sie<br />
online bei Cadfem.<br />
www.cadfem.net<br />
RÄDER, ROLLEN, FÖRDERTECHNIK<br />
Torwegge bietet unter anderem diverse Räder und Rollen an,<br />
die auf die Temperatur- und Hygienebedingungen im Lebensmittelsegment<br />
ausgelegt sind: beispielsweise die für den<br />
Einsatz in Öfen geeigneten HSK- und HMK-Räder oder<br />
keimfreie Röllchen aus ungefärbtem Polyproplylen. Die<br />
HSK-Radserie zeichnet sich laut Hersteller durch die Kombination<br />
aus extremer Kälte- und Hitzebeständigkeit und hoher<br />
Traglast aus. Aus Kunststoff und Silikon-Gummi gefertigt,<br />
sollen Räder dieser<br />
Serie Temperaturen<br />
von –25 bis +250 °C<br />
standhalten und eine<br />
lange Lebensdauer<br />
besitzen. Je nach<br />
Ausführung variiert<br />
die Tragfähigkeit pro<br />
Rad zwischen 80 und<br />
220 kg, bei maximaler<br />
Erwärmung rund<br />
30 Prozent weniger.<br />
Damit eignen sie sich für den Einsatz in Öfen und Kühlhäusern.<br />
So können sie zum Beispiel unter Transportwagen für<br />
den Transport von frisch gebackenen Broten montiert werden.<br />
Die HMK-Radserie hält bis zu 300 °C stand und Rollschienen<br />
mit Rollen aus Polyethylen können in Kältezonen bis –30 °C<br />
eingesetzt werden.<br />
www.torwegge.de<br />
Foto: Gorodenkoff – stock.adobe.com<br />
BEQUEME SCHUTZKLEIDUNG<br />
Sicherheit und Komfort bietet laut<br />
Hersteller die komplett überarbeitete<br />
Schweißerschutzkleidung von<br />
DBL. Der Mietservice sorgt dabei für<br />
die regelmäßige normgerechte<br />
Aufbereitung und Reparatur. Basis<br />
für die aktuelle Kollektion sind die<br />
Normen EN 11611 und EN 11612.<br />
Die neue Kollektion zeichne sich<br />
durch mehr Bewegungsfreiheit und<br />
Tragekomfort aus, z. B. durch<br />
Einsätze aus Stretchgewebe an<br />
Hosenbünden und Jackenärmeln.<br />
www.dbl.de<br />
www.ruwac.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 45
BETRIEBSTECHNIK<br />
GEFAHRSTOFFMANAGEMENT<br />
ALLES ZENTRAL VERWALTEN<br />
In vielen Industriezweigen ist die Verwendung von Gefahrstoffen fester<br />
Bestandteil der täglichen Arbeit. Wie aber behalten Unternehmen bei über<br />
3.000 Arbeits- und Gefahrstoffen den Überblick? Warum es sinnvoll ist,<br />
dafür auf eine zentrale Management-Software zurückzugreifen, zeigt das<br />
Beispiel der DMK-Group.<br />
In der Großmolkerei DMK-Group kommen wie in vielen anderen<br />
Unternehmen Gefahrstoffe zum Einsatz. Bis 2012 erfolgte das<br />
gesamte Gefahrstoffmanagement noch auf Basis von Papier,<br />
Aktenordnern und Excel-Tabellen. Die Folge waren veraltete<br />
Sicherheitsdatenblätter sowie oftmals überholte Betriebsanweisungen<br />
von Maschinen und Anlagen. Auch die aktuellen Dokumente<br />
für den externen Auditor mussten mühselig zusammengetragen<br />
werden. Spätestens mit dem Zusammenschluss der Humana<br />
Milchindustrie GmbH und der Nordmilch GmbH zur jetzigen<br />
DMK-Group stand endgültig fest, dass die bisherigen Methoden<br />
überholt und in Anbetracht der neuen Herausforderungen<br />
digitalisiert werden müssten.<br />
Torsten Gutowski, zentrale Fachkraft für Arbeitssicherheit und<br />
Gefahrgutbeauftragter bei DMK, erinnert sich: „Vor uns lag die<br />
Aufgabe, die Gefahrstoffkataster unserer Standorte zentral zusammenzuführen<br />
und zu vereinheitlichen. Die Listenflut, die<br />
durch die zahlreichen Excel-Dateien verschiedener Standorte<br />
entstand, sollte dabei beseitigt und durch ein digitales Kataster<br />
ersetzt werden.“<br />
Durch einen Messe-Kontakt kam die Zusammenarbeit mit<br />
Quentic zustande. Der Anbieter für Software as a Service hat sich<br />
auf die Bereiche HSEQ- und ESG-Management (HSEQ: Health,<br />
Safety, Environment and Quality; ESG: Environmental, Social,<br />
Governance) spezialisiert.<br />
46 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
Dichtungsmanagement<br />
für die Prozesstechnik.<br />
DMK-GROUP<br />
Die größte deutsche Molkereigenossenschaft DMK-Group verarbeitet mit<br />
rund 7.500 Mitarbeitern an mehr als 20 Standorten in Deutschland, den<br />
Niederlanden und weiteren internationalen Hubs Milch zu Lebensmitteln<br />
hoher Qualität. Das Produktportfolio reicht von Käse, Molkereiprodukten und<br />
Ingredients über Babynahrung, Eis und Molkenprodukte bis hin zu veganen<br />
Produkten. Marken wie Milram, Oldenburger, Uniekaas, Alete und Humana<br />
gehören zum Portfolio. Die DMK-Group erwirtschaftet pro Jahr einen Umsatz<br />
von 5,5 Milliarden Euro und gehört damit zu den großen europäischen<br />
Unternehmen der Milchwirtschaft.<br />
GEFAHRSTOFFE DIGITAL MANAGEN<br />
Für die Einführung von Quentic mussten zunächst sämtliche Arbeits- und Gefahrstoffe<br />
der DMK-Group in die Software überführt werden. Hierzu glich Gutowski die vorhandenen<br />
Excel-Listen ab. Zudem entschied er in enger Abstimmung mit den einzelnen<br />
Standorten, welche Informationen künftig für die Arbeit essenziell sein würden und<br />
fügte diese in das System ein. Das Ergebnis: Die Software-Lösung enthielt nach der<br />
ersten Überführung Daten von 1.900 Stoffen und 280 Lieferanten.<br />
Wie dynamisch das Management von Arbeits- und Gefahrstoffen ist, zeigen die<br />
vergangenen zehn Jahre: Heute verwaltet DMK in Quentic über 3.000 Arbeits- und<br />
Gefahrstoffe. „Früher konnten wir nicht annähernd so viele Informationen im<br />
Gefahrstoffmanagement erfassen wie heute. Mittlerweile wollen alle Kollegen die<br />
Daten in Quentic hinterlegen, weil es bequem, einfach und übersichtlich ist. Alle<br />
Informationen sind zentral gespeichert und leicht zu finden – wie in einer raffinierten<br />
Online-Mediathek“, sagt Gutowski.<br />
SCHNELL AUF NEUERUNGEN REAGIEREN<br />
Zu den Gefahrstoffen gehören zum Beispiel Öle, Fette, Laborchemikalien oder<br />
Lacke. Jeder Stoff im Gefahrstoffkataster ist mit den dazugehörigen Dokumenten<br />
verknüpft: Sicherheitsdatenblätter, Betriebsanweisungen und NSF-Zertifikate (NSF:<br />
National Sanitation Foundation). Bis zu sieben Dokumente sind in der Regel einem<br />
Stoff zugeordnet. Insgesamt werden über 12.000 Dokumente digital bereitgestellt.<br />
Einige Stoffe werden vom Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS), durch die Reach-Verordnung<br />
(Reach: Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals)<br />
oder von der Europäischen Chemikalienagentur (Echa) immer wieder neu bewertet.<br />
In solch einem Fall kann DMK den betroffenen Stoff dank Quentic einfach<br />
filtern und sofort auf die Neuerungen reagieren.<br />
Die einheitliche Datenbasis in der HSEQ-Software bringt viele zeitliche und organisatorische<br />
Vorteile. Neue Betriebsanweisungen können einfach erstellt und Sicherheitsdatenblätter<br />
unkompliziert aktualisiert werden. Jeder Standort beschäftigt eine eigene<br />
Fachkraft für Arbeitssicherheit sowie einen Umwelt- und einen Gefahrstoffbeauftragten.<br />
Die Gefahrstoffbeauftragten erhalten aktuelle Dokumente und müssen diese nicht wie<br />
früher selbst für den eigenen Standort aktualisieren.<br />
Wenn Torsten Gutowski zentral eine Änderung an einer Betriebsanweisung in<br />
Quentic vornimmt, kann er die Gefahrstoffbeauftragten in den einzelnen Werken direkt<br />
per E-Mail-Benachrichtigung darüber informieren. Sie prüfen dann die neuen<br />
Informationen und Abläufe und tauschen die ausgedruckte Version vor Ort aus. Auch<br />
die Gefahrstofflagerung überwacht DMK mit Quentic genau. Die Lager des Molkereiunternehmens<br />
werden mittels einer Ampelfunktion kontrolliert und Gefahrstoffschränke<br />
als Lagerorte in Quentic angelegt. Wird versucht, einen Gefahrstoff an einem<br />
Lagerort anzulegen, der mit der jeweiligen Lagerklasse nach TRGS (Technische<br />
Regeln für Gefahrstoffe) nicht kompatibel ist, löst das System eine Warnung aus. Falsche<br />
Zusammenlagerungen sind somit ausgeschlossen.<br />
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BETRIEBSTECHNIK<br />
01 Abfüllstraßen stellen hohe Anforderungen an die Hygiene<br />
02 Beschäftigte müssen alle relevanten Sicherheitsvorkehrungen<br />
kennen und einhalten<br />
03 Die einheitliche Datenbasis in der HSEQ-Software bringt viele<br />
organisatorische Vorteile<br />
01<br />
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) nutzen, da diese eine<br />
schädigende Wirkung auf die Ozonschicht haben. „Klimaschädliche<br />
Stoffe kann ich zentral in Quentic managen. Ich schaue mir regelmäßig<br />
alle Sicherheitsdatenblätter an. Finde ich einen von uns<br />
gesperrten Inhaltsstoff, wie beispielsweise das Kältemittel R22,<br />
dann löse ich im System sofort einen Warnhinweis aus“, erklärt<br />
Gutowski.<br />
EINFACHERE AUDITS SPAREN ZEIT<br />
02<br />
Für die DMK-Group spielen die mehrmals jährlich anstehenden<br />
Auditierungen der verschiedenen Standorte eine große Rolle.<br />
Sämtliche Standorte sind nach ISO 50001 (Energiemanagementsystem)<br />
zertifiziert. Zudem betrachtet das Unternehmen die<br />
Umweltauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
und konnte bereits für 17 Standorte Zertifizierungen nach ISO<br />
14001 (Umweltmanagementsystem) erlangen.<br />
Torsten Gutowski begleitet externe Audits und führt eigenständig<br />
interne Umweltaudits und Gefahrgutkontrollen durch.<br />
Die Software von Quentic ermöglicht ihm, Lagermengen und<br />
Lagerorte von Arbeits- und Gefahrstoffen direkt im System zu<br />
dokumentieren.<br />
Bilder: DMK-Group<br />
www.quentic.de<br />
AUTORIN<br />
Juliane Röhner, Quentic GmbH, Berlin<br />
03<br />
MITARBEITER UND UMWELT SCHÜTZEN<br />
Der Umgang mit Gefahrstoffen ist in Laboren nicht immer<br />
vermeidbar. Beschäftigte müssen daher alle relevanten<br />
Sicherheitsvorkehrungen kennen und entsprechend einhalten.<br />
Hierzu gehört das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung<br />
(PSA) genauso wie das Arbeiten im Abzug. Dank Quentic haben<br />
Beschäftigte immer alle Informationen zu Schutzmaßnahmen<br />
zur Hand.<br />
Arbeits- und Umweltschutz sind bei DMK fest in den unternehmerischen<br />
Grundsätzen verankert. Neben krebserzeugenden<br />
Gefahrstoffen will das Molkereiunternehmen auch keine<br />
SICHERHEITSDATENBLÄTTER<br />
AUSLESEN<br />
Mit dem jüngsten Release der Software<br />
gibt es eine zusätzliche Arbeitserleichterung<br />
für Unternehmen, die wie die DMK-<br />
Group aus ihren losen Blattsammlungen<br />
ein digitales Gefahrstoff-Kataster in<br />
Quentic erfassen wollen. Mit der Funktion<br />
„SDS Extract“ werden allein durch das<br />
Hochladen von Sicherheitsdatenblättern<br />
die enthaltenen Stoff-Beschreibungen<br />
automatisch ausgelesen und in Form von<br />
neuen Gefahrstoff-Datensätzen in Quentic<br />
angelegt, inklusive der allgemeinen<br />
Betriebsanweisung. Auch Aufgaben im<br />
Sicherheitsdatenblatt-Management, wie<br />
die Recherche und regelmäßige Aktualisierung<br />
von Gefahrstoff-Daten, können über<br />
die Software automatisch erfolgen.<br />
48 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
SPIEL DES JAHRES <strong>2022</strong>:<br />
CASCADIA<br />
IN WESSEN HÄNDEN LIEGT<br />
UNSERE ZUKUNFT?<br />
Willkommen in Cascadia! Hier, im Nordwesten<br />
Amerikas, fühlen Tiere sich wohl:<br />
Bussarde kreisen in den Lüften, Bären treten paarweise auf,<br />
Hirsche machen sich auf die Wanderung und Füchse streifen<br />
umher. Und natürlich dürfen auch die Lachse nicht fehlen. Auf<br />
ihren Flusswanderungen durchqueren sie weite Landschaften.<br />
In ihrem Spielzug<br />
nehmen ein bis vier<br />
Spieler:innen ab zehn<br />
Jahren eines von vier<br />
neuen Wildnisplättchen,<br />
das immer mit<br />
einer Tierart komibiniert<br />
in der Auslage<br />
liegt. Dabei kommt es<br />
neben Glück auch auf<br />
die richtige Taktik an,<br />
um die unterschiedlichen<br />
Wertungskarten<br />
bestmöglich zu<br />
erfüllen. Die Karten<br />
geben vor, wie die Tiere angesiedelt werden sollten. Bonuspunkte<br />
gibt es für die größten zusammenhängenden Gebiete<br />
in jeder Landschaftsart. Das Spiel ist abwechslungsreich und<br />
insbesondere für Fans von Legespielen quasi ein Pflichtkauf.<br />
Mit einer Solo-Spielvariante kann man auch alleine auf die<br />
Jagd nach dem Highscore gehen. Cascadia wurde im Juli als<br />
Spiel des Jahres <strong>2022</strong> ausgezeichnet.<br />
Wertung der Redaktion: schönes Wohlfühlspiel, macht Spaß<br />
www.kosmos.de<br />
Das Jahr 2029, die Klimakatastrophe ist<br />
da, und die Menschheit kämpft ums Überleben.<br />
Die Klima-Allianz, ein Bündnis der<br />
großen Machtblöcke, will Chaos und<br />
Hungerkriege verhindern. Ihr wichtigstes<br />
Instrument: ein Supercomputer.<br />
Doch dann fällt dieser Quantencomputer<br />
in die Hände eines ebenso brillanten wie<br />
besessenen Verbrechers. Und plötzlich sind da nur noch zwei<br />
Menschen, die das Allerschlimmste verhindern müssen – Thomas<br />
Pierpaoli, ein kleiner Beamter, und Ariadna, eine temperamentvolle<br />
Millionärin. Gejagt und in Gefahr – und mit nur<br />
einem Ziel vor Augen: die Welt zu retten.<br />
Dirk Rossmann und Ralf Hoppe nehmen die Leser in „Der Zorn<br />
des Oktopus“ mit auf eine Reise in die nahe Zukunft. Der<br />
Roman ist als Hardcover, eBook und Hörbuch verfügbar.<br />
Leseprobe: www.bit.ly/Leseprobe_Oktopus<br />
www.luebbe.de<br />
PODCAST: REINE PRODUKTIVITÄT<br />
Der Podcast „Reine Produktivität“ von Herding behandelt<br />
auch angrenzende Themen aus der Sicherheitstechnik, wie<br />
den Brand- und Explosionsschutz und will auf die schnelle<br />
Wissensaneignung für alle Technikinteressierte zielen. Die<br />
erste Staffel aus dem Bereich der Sicherheitstechnik ist dem<br />
Brand- und Explosionsschutz gewidmet.<br />
Zum Reinhören: www.bit.ly/Herding-Podcast<br />
www.herding.de<br />
IMPRESSUM<br />
vereinigt mit BioTec<br />
erscheint <strong>2022</strong> im 56. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole<br />
Steinicke, Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@<br />
vfmz.de (verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />
Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />
SALES<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
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E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />
Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 34: gültig ab 1. Oktober 2021<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 49
PERSÖNLICH<br />
DIE BETRIEBSASSISTENTIN JASMIN KRIMM<br />
FASZINIERT VOM ZUSAMMENSPIEL<br />
VIELER PROZESSSCHRITTE<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />
Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />
Jasmin Krimm ihre Geschichte.<br />
Was ist Ihre Aufgabe bei Infraserv Höchst?<br />
Als Betriebsassistentin arbeite ich im Bereich Kälte-Kühlung-<br />
Wasser. Wir sind für die Kälteversorgung, Wasseraufbereitung<br />
und Wassergewinnung im gesamten Industriepark Höchst zuständig.<br />
Ein typischer Arbeitstag beginnt bei mir mit den Morgenroutinen.<br />
In diesen Terminen werden die Vorkommnisse der<br />
vergangenen 24 Stunden besprochen und oftmals direkt weitere<br />
Maßnahmen in die Wege geleitet. Häufig folgen daraus auch<br />
Aufgaben, die ich im Anschluss bearbeite – wie die Koordination<br />
der Überprüfung einer Messsonde. Jeder Arbeitstag ist anders.<br />
So habe ich zum Beispiel an einem Tag Termine mit anderen<br />
Abteilungen und werte Betriebsdaten aus. Am nächsten Tag bin<br />
ich mit den Betriebsmeistern an den Anlagen und wir erarbeiten<br />
kleine Optimierungsmaßnahmen.<br />
Sie haben einen „Plus“-Studiengang absolviert, der in enger<br />
Kooperation mit der Industrie durchgeführt wird. Warum?<br />
Ein Vorteil war, dass ich Gelerntes oftmals direkt in der Praxis<br />
sehen oder anwenden konnte. Mit einem „Bild vor Augen“ fiel<br />
mir das Lernen während des Studiums deutlich leichter. Zudem<br />
konnte ich durch die Tätigkeit in dem Kooperationsunternehmen<br />
bereits vor Abschluss des Studiums herausfinden, in welchem<br />
Bereich ich anschließend arbeiten möchte.<br />
Zu Ihren Hobbys gehören auch Gesellschaftsspiele. Haben Sie<br />
einen Tipp für unsere Leser:innen?<br />
Einen anstrengenden Arbeitstag lasse ich gerne bei einer Runde<br />
„Nochmal“ mit Freunden ausklingen. Das ist ein nettes kleines<br />
Würfelspiel, bei dem auf keinen Fall Langeweile aufkommt. Bei<br />
einem großen Spielenachmittag darf natürlich „Siedler von<br />
Catan“ nicht fehlen, wobei ich auch immer für eine Partie „Zug<br />
um Zug“ zu begeistern bin.<br />
DIE FRAGEN STELLTE KATJA FRIEDL,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Das Element Wasser spielt in Ihrem Leben eine wichtige Rolle:<br />
Sie schwimmen und tauchen, besitzen Aquarien und beruflich<br />
kümmern Sie sich als Betriebsassistentin um Kühlung und<br />
Wasser. Steckt ein Plan dahinter?<br />
Die Stelle als Betriebsassistentin hat mich vor dem<br />
Hintergrund, dass Wasser dabei eine große Rolle<br />
spielt, natürlich sofort begeistert. Meine Masterthesis<br />
befasste sich mit einem System für die<br />
Herstellung und Verteilung von Wasser für<br />
pharmazeutische Anwendungen. Die Masterthesis<br />
hat mir die Tür zu dieser Stelle geöffnet.<br />
Dass ich mich nun auch beruflich sehr viel<br />
mit dem Thema Wasser beschäftige, hat sich<br />
also glücklicherweise einfach ergeben.<br />
Was fasziniert Sie an der<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong>?<br />
Den ersten Kontakt mit <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
hatte ich während eines Schülerpraktikums<br />
in der chemischen Industrie. Damals stand<br />
ich vor einer Produktionsanlage für die<br />
Kunststoffherstellung, die sich über vier<br />
Stockwerke erstreckte. Mich haben die Dimensionen<br />
und die Komplexität damals sehr<br />
beeindruckt. Das weckte das Interesse an sem Fachgebiet. Selbst heute fasziniert mich<br />
diedas<br />
scheinbar nahtlose Zusammenspiel von<br />
vielen verschiedenen Prozessschritten über<br />
mehre Gebäude hinweg.<br />
JASMIN KRIMM IST BETRIEBSASSISTENTIN<br />
IM BEREICH KÄLTE-KÜHLUNG-WASSER<br />
BEI INFRASERV HÖCHST IN FRANKFURT AM MAIN<br />
50 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 09/<strong>2022</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 22. 09. <strong>2022</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 07. 09. <strong>2022</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Füllstände in staubiger Umgebung zuverlässig<br />
messen<br />
Bild: UWT<br />
02 Mit Axialventilatoren lässt sich gekühlte Luft<br />
zielgerichtet in Bewegung bringen<br />
Bild: Ziehl-Abegg, Gabriella88 – stock.adobe.com<br />
03 Filteranlagen für Dispersionen ohne großen<br />
Zeit- und Materialaufwand auslegen<br />
Bild: LUM<br />
04 Cloudbasiertes Fluidmanagement sichert hohe<br />
Anlagenverfügbarkeit<br />
Bild: Prominent<br />
DER DIREKTE WEG<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/08 51