GesteinsPerspektiven 05/22
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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E 43690<br />
GESTEINS<br />
Ausgabe 5 | 20<strong>22</strong><br />
Perspektiven<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
ZUR SACHE Zeitschrift im Rückspiegel<br />
WIRTSCHAFT Verbände im Miteinander<br />
BAUMASCHINEN Kraftpakete im Sparmodus<br />
NASSGEWINNUNG Klarsicht im Trüben
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Alles Gute zum<br />
25-jährigen Jubiläum!
LE ITARTIKEL<br />
3<br />
Foto: pixabay<br />
Das Ganze<br />
ist mehr<br />
als die Summe<br />
seiner Teile<br />
Jede Menge Lorbeeren hat es in den vergangenen Wochen auf unser<br />
GP-Team und den Stein-Verlag geregnet. Ein herzliches Dankeschön an<br />
alle Gratulanten, die telefonisch, per E-Mail und auch mit ihrem Auftritt<br />
in diesem Heft ihr Wohlwollen und ihre Wertschätzung ausdrücken. All<br />
das nur, weil wir uns mit einer jugendlichen 25 schmücken. Kann<br />
schlechter laufen! Für Fachzeitschriften sowieso. Die Fülle ist groß. Über<br />
die Jahre sind viele gekommen, andere gegangen (worden). Manchmal<br />
war es auch ein natürlicher Tod. Alles hat seine Zeit. Möglicherweise gilt<br />
das auch für Druckwerke wie dieses generell. Zum Anlass passend<br />
hauen wir trotzdem ein dickes Heft raus. Überhaupt: Diskutieren wir<br />
nicht schon seit Jahrzehnten darüber, dass Print bald out ist? Während<br />
diese Diskussion lief und läuft, wird fleißig weiter gedruckt. Nicht nur in<br />
Verlagen, sondern auch in allen „papierlosen Büros“, wo Beschäftigten<br />
angesichts der wachsenden Dichte diverser Cybercrime-Fälle anempfohlen<br />
wird, doch bitteschön wichtige Inhalte zu sichern – nicht nur<br />
auf Backup-Servern, sondern auch auf einem Blatt Druckpapier. Hätte<br />
man das ahnen können? Klar. Wo es Gebrauch gibt, lauert immer<br />
ebenso Missbrauch.<br />
Letzteren werden wir natürlich vermeiden und uns darauf konzentrieren,<br />
Sie mit unserem gedruckten Magazin und der Online-Ausgabe(!) auf dem<br />
Laufenden zu halten. Ein Daumen hoch geht an alle, die uns dabei unterstützen<br />
und stärken. Jede Rückmeldung hilft uns als Kursvorgabe. Und<br />
wie wertvoll es ist, dabei absolut fitte Mitstreiter um sich zu haben,<br />
schubst einem ein Rückblick wie dieser machtvoll ins Bewusstsein, wo<br />
sich diese Erkenntnis zu Dankbarkeit entfaltet. Schön, das zu erleben.<br />
Künftige KI-Redakteure bedürfen dessen sicher nicht. Sie zapfen sich<br />
das Wissen anderweitig zurecht. Wirkt aus jetziger Sicht absolut steril.<br />
Meinetwegen kann diese angepeilte Transformation, die sich auch die<br />
große nennt, mindestens so viel Zeit in Anspruch nehmen, wie das<br />
ehemals beschworene Print-Sterben. Fazit: Wir leben noch; und das<br />
sogar recht gerne.<br />
Ihre<br />
Gabriela Schulz<br />
Chefredakteurin GP<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
4 INHALT<br />
DredgerTec – Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft<br />
Vor 25 Jahren, als die ersten DredgerNaut-<br />
Abbaukontrollanlagen in Betrieb gingen, haben<br />
wir uns darüber gefreut zu sehen, wo die Gewinnungsgeräte<br />
auf einem Baggersee liegen. Erste<br />
vage Informationen über Wassertiefen haben die<br />
„Transparenz“ dann noch einmal deutlich erhöht.<br />
Das sind Erinnerungen an Zeiten, in denen<br />
die gesamte Technik einer solche Anlage ein<br />
Volumen von etwa einem halben Kubikmeter<br />
hatte. Der Informationsumfang war aus gegenwärtiger<br />
Sicht bescheiden. Der Augenblick<br />
zählte mehr als die Vergangenheit.<br />
Heute gehen die Anforderungen für zeitgemäße<br />
Arbeitsgeräte weit über die Produktivität hinaus.<br />
Auch wenn sich eine hohe Produktivität mit geringem<br />
Verschleiß positiv auf die CO 2 -Bilanz<br />
auswirkt, gibt es zusätzliche Aspekte von großer<br />
Bedeutung. An erster Stelle ist hier die Personen-<br />
und Betriebssicherheit zu nennen. Außerdem<br />
sind die Anwendererwartungen bei Ergonomie,<br />
Service- und Wartungsfreundlichkeit<br />
sowie einer maßgeblichen Reduzierung der<br />
Lärmemissionen gestiegen. Mit einem ausgereiften<br />
Steuerungs- und Regelungssystem,<br />
einem Abbaukontrollsystem mit AutoMove-<br />
Funktion und einem KI-System zur Analyse<br />
der aufgezeichneten Betriebsdaten für die Optimierung<br />
des Regelungsverhaltens sowie der<br />
Störungsanalyse sind diese Gewinnungsgeräte<br />
bestens ausgerüstet für den autonomen Betrieb.<br />
Weitere Informationen:<br />
TEAM GmbH<br />
Herten<br />
Ansprechpartner<br />
Dr. Dirk Blume<br />
Bernd Wittenberg<br />
T +49 (0) 23 66 – 95 97 0<br />
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70 Rückzugsgebiet: Bagger und Radlader unterliegen evolutionären<br />
Veränderungen, es sei denn, bisweilen werden Revolutionen<br />
durch neue Vorgaben von außen erzwungen. Manche fast ausgestorbene<br />
Spezies „überlebt“ derweil im Steinbruch.<br />
LEITARTIKEL<br />
3 Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile<br />
GP – JUBILÄUM<br />
6 25 Jahre – und (k)ein bisschen weise<br />
8 Erfolg kommt nicht von ungefähr!<br />
10 Die Anfangsjahre 1997 bis 1999<br />
14 Die 2000er-Jahre: Glanz, Farbe und mehr Ausgaben pro Jahr<br />
18 Das nächste Dutzend zur 25<br />
RECHT<br />
28 Die landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />
oberirdische Bodenschatzgewinnung NRW: Hintergrund,<br />
Überblick, Rechtsfragen<br />
WIRTSCHAFT<br />
32 Bauverband fordert nationale Rohstoff- und Energiestrategie<br />
34 Baustoffverband und Gewerkschaft unterzeichnen<br />
„Sozial-Charta“ in Niedersachsen<br />
36 Zeit für innovative, nachhaltige Baustoffe<br />
39 Große Bedeutung für das Saarland<br />
40 Abschied vom Gestein heißt auch Abschied vom Beton<br />
und vom Windradfundament<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
42 Meisterhafte Verbindungen
INHALT<br />
5<br />
80 Wasserarbeiter: Die einen verhelfen zu immer mehr Durchblick und<br />
optimieren die Gewinnung, die im nächsten Schritt sehen in der nassen<br />
Aufbereitung ihre Hauptaufgabe. Dabei zeigt sich fortschrittliches<br />
Unternehmertum auf einer hohen Stufe. Fotos: siehe Artikel<br />
AKTUELL<br />
48 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />
MACH MAL WAS<br />
54 Junger MIRO in Brüssel zu Gast<br />
PRAXIS<br />
56 Klassische Robustheit und zeitgemäße Mobilität<br />
60 Standortkarten bieten erweiterte Möglichkeiten<br />
62 Technik aus der Heimat, für die Heimat<br />
64 Dreifach sparsam im Gewinnungseinsatz<br />
66 Nach 35 Jahren Übung für den Ernstfall:<br />
Maschinenverschleiß runter, Ölwechselintervalle rauf<br />
BAGGER UND RADLADER<br />
70 Rückzugsgebiet für Spezialisten mit Klappe<br />
im Steinbruch<br />
74 Auf „Steinbruchkurs“ in Europa orientiert<br />
76 Ausrüstung erhalten, denn ein zweites Maschinenleben<br />
ist sinnvoll<br />
78 Bereit für den schweren Einsatz mit leichter Hand<br />
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
80 Fundstücke zur Nassgewinnung aus früheren Jahren<br />
82 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />
der Nassgewinnung<br />
86 Bagger der etwas anderen Art im und am Wasser<br />
90 Exakte Ergebnisse bei der Nassgewinnung<br />
92 Abgestimmter Aufwand bis zum letzten Körnchen<br />
96 Nassaufbereitung von Abraum und Bauschutt in einer<br />
Anlage kombiniert<br />
TREFFPUNKT<br />
100 Traditionsveranstaltung in Schönebeck<br />
102 Von perfekten Möglichkeiten und allerlei Bremsklötzen<br />
104 Die passende Technik für die Herausforderungen<br />
unserer Zeit<br />
106 Drängende Themen und Klassisches im Fokus<br />
107 Treffpunkt Light<br />
STANDARDS<br />
108 GP Top-Online<br />
109 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />
112 Terminkalender / Impressum<br />
113 Inserentenverzeichnis<br />
114 Zu guter Letzt / Vorschau<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
6<br />
25 Jahre – und (k)ein bisschen weise<br />
DR.-ING. FRIEDHELM RESE<br />
Als Verlagsleiter und ehemaliger Chefredakteur<br />
bin ich froh und auch ein wenig<br />
stolz, Ihren Blick heute auf die 25-Jahre-<br />
Jubiläumsausgabe Ihrer GP Gesteins-<br />
Perspektiven lenken zu dürfen.<br />
1997 starteten wir mit den Kies+Sand-<br />
Perspektiven, kurz: KSP, die unsere<br />
Chefredakteurin Gabriela Schulz konzipiert<br />
hatte. Aus diesem kleinen Pflänzchen<br />
entstand im Laufe der Jahre eine<br />
Fachzeitschrift für die Roh- und Baustoffindustrie,<br />
die heute durch wertvolle<br />
und in Teilen sehr exklusive Informationen<br />
aus der Branche für die Branche<br />
eine hohe Wertschätzung erfährt.<br />
Dies war damals so nicht absehbar.<br />
Wir befanden uns Ende der 1990er-Jahre<br />
als Verlag in einer wirtschaftlich und auch<br />
sonst durchaus schwierigen Situation.<br />
Die Flaggschiffe des Verlages wurden<br />
veräußert. Der KSP, zunächst als Beilage<br />
zu den etablierten Fachzeitschriften unseres<br />
Hauses gedacht, fehlten nunmehr<br />
diese „Träger“. Als junger Ingenieur<br />
frisch in der Verlagsverantwortung<br />
bekam ich den Ratschlag: „Mach selbst<br />
die Chefredaktion. Du kannst das<br />
schon.“ So habe ich angefangen und bin<br />
in diese neue Rolle eingetaucht. Zum<br />
Start gab es direkt eine „krachende<br />
Klatsche“. Mein erster Leitartikel war ein<br />
flammendes Bekenntnis für den Erhalt<br />
des unabhängigen Mittelstandes, während<br />
ein Konzern unserer Branche die<br />
Titelanzeige dieser meiner ersten Ausgabe<br />
gebucht hatte und sich – genau<br />
passend – als Kooperationspartner für<br />
KMU anempfahl. So lernt man dazu …<br />
Es gelang dann Stück für Stück, die<br />
Kies+Sand-Perspektiven auf sichere,<br />
eigene Füße zu stellen, sie zu einer<br />
veritablen Fachzeitschrift für die Kiesund<br />
Sandsparte zu entwickeln sowie<br />
das Themenspektrum zu erweitern. Damals<br />
hatten noch unterschiedliche Verbände<br />
ihre Interessenvertretungen für<br />
Kies+Sand sowie Naturstein manifestiert.<br />
Beim Schwung des jeweiligen Zepters<br />
waren – heute unvorstellbar – auch<br />
Kämpfe zwischen Vertretern der „runden“<br />
und „eckigen“ Gesteinskörnungen<br />
keine Seltenheit.<br />
Allerdings waren die Probleme und<br />
Fragestellungen im Zusammenhang mit<br />
der Gewinnung mineralischer Gesteinsrohstoffe<br />
derart ähnlich gelagert, dass<br />
sich schließlich die Vernunft durchsetzte.<br />
Die Verbände suchten und fanden ein<br />
gemeinsames Fahrwasser. Ein Signal für<br />
uns, dieser breiteren Aufstellung zu folgen.<br />
So wurden aus den Kies+Sand-<br />
Perspektiven die bis heute bekannten<br />
GP Gesteins-Perspektiven.<br />
Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung<br />
war sicherlich die Tatsache,<br />
dass unser Magazin GP im Zuge der<br />
Verbandsfusion offizielles Organ des<br />
Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe,<br />
MIRO, wurde und damit die Gesteinsindustrie<br />
bis heute publizistisch<br />
nach außen vertritt. Ich möchte mich an<br />
dieser Stelle ausdrücklich bei allen Verantwortlichen<br />
bei MIRO und dessen<br />
Landesverbänden dafür bedanken, dass<br />
wir seit vielen Jahren eine derart vertrauensvolle,<br />
konstruktive und zielführende<br />
Kooperation miteinander pflegen. Ein<br />
Miteinander dieser Art, beruhend auf<br />
gegenseitiger Wertschätzung, ist wahrlich<br />
nicht selbstverständlich!<br />
Selbstverständlich war es auch nicht,<br />
dass Gabriela Schulz wieder an ihren<br />
früheren „Tatort“ Stein-Verlag zurückkehrte<br />
und ab 2011 die Chefredaktion der<br />
GP Gesteins-Perspektiven übernahm.<br />
Diese Personalwahl war nicht nur unser<br />
Wunsch, sondern wurde in Übereinstimmung<br />
mit MIRO favorisiert. Ohne unserer<br />
Chefredakteurin „Honig ums Maul“<br />
zu schmieren, behaupte ich, dass sie zu<br />
den kompetentesten Fachjournalisten<br />
Deutschlands gehört. Als Gesicht der GP<br />
hat sie maßgeblich die positive Entwicklung<br />
des Magazins bestimmt und arbeitet<br />
daran permanent weiter. Das darf und<br />
muss einmal gesagt werden!<br />
Und wenn wir schon beim Team der<br />
GP sind: Viele von Ihnen kennen Susanne<br />
Grimm, die für den Anzeigenverkauf<br />
verantwortlich zeichnet und seit Anfang<br />
an den wirtschaftlichen Erfolg unseres<br />
publizistischen „Flaggschiffes“ vorantreibt.<br />
Das Team wird komplettiert durch<br />
die Mannschaft im Verlag, die dafür<br />
sorgt, dass Ihre GP immer pünktlich zu<br />
Ihnen kommt. Sei es Michel Drexel im<br />
Layout, Gudrun Schwend in der Verwaltung<br />
(sie ging übrigens kürzlich in den<br />
verdienten Ruhestand), Iris Merkel im<br />
Vertrieb und die „Neue“, Olesja Feduk.<br />
Nicht vergessen werden soll auch die<br />
redaktionelle Unterstützung durch Jenni<br />
Schulz und Bodo Wistinghausen, die mit<br />
ihrer Sicht in diversen Beiträgen zusätzliche<br />
Vielfalt im Magazin garantieren.<br />
Kurz gesagt: Viele kompetente und<br />
fleißige Leute sorgen dafür, dass die GP<br />
gut ankommt. Leser wie auch Anzeigenkunden<br />
schätzen es, dass wir neben der<br />
Informationsvermittlung nach wie vor<br />
streitbar geblieben sind. Das Bürsten<br />
gegen den Strich ist zwar allgemein ein<br />
wenig aus der Mode gekommen, aber<br />
nicht so bei uns! Ich denke, auch das<br />
macht den Charme unserer Verlagstitel<br />
und speziell der GP aus.<br />
Auf diese spezielle Ausgabe zur Würdigung<br />
des 25-jährigen Bestehens bin<br />
ich nun selbst gespannt und hoffe, Sie<br />
genießen unsere kleine eingebaute Zeitreise<br />
ebenfalls.<br />
Vielen Dank an alle Beteiligten, alle<br />
Partner, Leser und Kunden. Gemeinsam<br />
gehen wir weiterhin Neues an, und das<br />
selbst dann, wenn es sich stark vom bisher<br />
Bekannten unterscheiden sollte. So<br />
haben wir es noch immer geschafft.<br />
Ihr<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Verlagsleiter<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
Hochleistungs<br />
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25-jährigen Jubiläum<br />
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8<br />
WALTER NELLES<br />
Erfolg kommt nicht von ungefähr!<br />
Liebe GP, den Kinderschuhen längst<br />
entwachsen, bist Du heute in der Branche<br />
und darüber hinaus ein namhaft<br />
etabliertes Fach- und Verbandsorgan<br />
und stellst die gesamte Gesteinsbranche<br />
in den Fokus Deiner Betrachtungen.<br />
Ich durfte Deine Entwicklung<br />
seit 1997 – also von Anfang an – begleiten.<br />
Lange tat ich das mit durchaus<br />
gemischten Gefühlen.<br />
Einerseits<br />
nahmst Du „In the<br />
beginning“ mehr<br />
und mehr an Umfang<br />
und Verbreitung<br />
zu, was ich<br />
mit großem Respekt<br />
wahrnahm.<br />
Andererseits schlug mein Herz zu dieser<br />
Zeit aber voll und ganz für eckige<br />
Gesteinsfraktionen und Du berichtetest<br />
über Kies- und Sandbelange, also über<br />
die Konkurrenz am Markt! Das wog<br />
auch deshalb schwer, weil ich zudem<br />
als fachliche Redaktionsunterstützung<br />
der „DNI – Die Naturstein-Industrie“ ja<br />
damals das Festgesteinsorgan ein<br />
Stück weit mit verantwortete. Gerade<br />
was die Anzeigenstrategie und die von<br />
den Partnern aus der Zulieferindustrie<br />
gestalteten Erfahrungs- und Einsatzberichte<br />
anbelangte, war der innere<br />
Widerstreit oft groß: Hätte ich mir diese<br />
oder ähnliche Artikel doch das eine<br />
oder andere Mal gerne für „meine“ DNI<br />
gewünscht.<br />
Etwas Weiteres kam hinzu: Die Geoplan-Veranstaltungsagentur<br />
und Dein<br />
Liebe Zeitschrift GP<br />
<strong>GesteinsPerspektiven</strong>,<br />
herzlichen Glückwunsch<br />
zu Deinem 25. Geburtstag!<br />
herausgebender Stein-Verlag sind als<br />
Geschwister-Unternehmen bekannt.<br />
Wie und auf welche Weise sollte man<br />
gleichermaßen souverän und verantwortungsvoll<br />
mit einem Verlagsund<br />
Event-Management umgehen, das<br />
Naturstein-Großereignisse wie die<br />
steinexpo, das Naturstein-Forum und<br />
vieles mehr mit uns zusammen plante<br />
sowie gestaltete,<br />
gleichzeitig aber<br />
auch das Verbandsorgan<br />
der<br />
Kies- und Sandindustrie<br />
publizierte<br />
und dann später<br />
auch noch als<br />
Organisator der<br />
Aachener Kies- und Sand-Tage auf den<br />
Plan trat? Konnten Vorschläge und Absprachen<br />
mit dem Bundesverband der<br />
deutschen Natursteinindustrie, BVNI,<br />
die exklusiv für den Kreis der Hartgesteinsindustrie<br />
entwickelt und getroffen<br />
wurden, auch vollständig in diesem<br />
Kreis bleiben, oder musste man damit<br />
rechnen, dass diese Ideen dann letztlich<br />
in der Kies- und Sandbranche umgesetzt<br />
würden? Jeder von den heutigen<br />
Partnern hat bestimmt hierzu die<br />
eine oder andere Anekdote parat. Inzwischen<br />
ist diese Skepsis schon lange<br />
abgelegt und selbst zur Anekdote geworden,<br />
auf die sich hier in Deiner Sonderausgabe<br />
hinzuweisen lohnt.<br />
Liebe GP, Deine Erfolgsgeschichte<br />
hat viele Väter (genau genommen:<br />
Eltern). Hierzu zählt aus meiner Sicht<br />
insbesondere, dass an Deinen „Schaltstellen“<br />
nicht Medien- oder PR-Agentur-<br />
Experten sitzen und die Geschicke leiten.<br />
Vielmehr ist der gesteins- oder<br />
rohstoffspezifische Background richtungsweisend,<br />
den Deine Akteure für die<br />
journalistische Arbeit mit einbringen und<br />
nicht umgekehrt. Mit einem ausgeprägten<br />
Verständnis für Technik, Geologie,<br />
Rohstoffwirtschaft, Rechtsfragen und<br />
maßgebenden rohstoffpolitischen Belangen<br />
arbeitet Dein Team sehr gut zusammen,<br />
verdichtet Dein breites Fachwissen<br />
informativ und verdeutlicht, was<br />
die gesamte Branche ausmacht. Schon<br />
ein gutes Stück bevor die Branchenverbände<br />
BVNI resp. MIRO und der BKS<br />
bereit waren, den ultimativen Schritt zur<br />
Fusion zu absolvieren, hast Du das Miteinander<br />
sanft durch Befürwortung gefördert<br />
und unterstützt. Dir gelingt immer<br />
der Spagat zwischen Detail-Schärfe und<br />
journalistischer Aufbereitung, sodass<br />
sowohl für den Branchenkenner als auch<br />
den interessierten Laien etwas Interessantes<br />
dabei ist.<br />
Du präsentierst mit Deinem regelmäßigen,<br />
immer gerne erwarteten Erscheinen<br />
Deine Erfolgsgeschichte nach<br />
außen, im Inneren kannst Du voller Stolz<br />
auf ein kompetentes gut funktionierendes<br />
und mit viel Herzblut und Empathie<br />
agierendes Team blicken. Das produktive,<br />
vertrauensvolle Zusammenspiel der<br />
handelnden Personen ist Dein Salz in der<br />
Suppe. Bitte überbringe Friedhelm, Gabi<br />
und allen Mitarbeitenden meine herzlichsten<br />
Glückwünsche. Viel Erfolg für<br />
die nächsten Jahre! Bitte arbeite weiterhin<br />
daran, als Mahner, Wachrüttler und<br />
Innovationstreiber unsere wichtige Branche<br />
darzustellen.<br />
Rückblickend fühle ich mich sehr geehrt,<br />
dass ich Deine Erfolgsgeschichte<br />
flankierend begleiten und mitgestalten<br />
durfte. Darauf freue ich mich auch für die<br />
nächsten Jahre!<br />
Alles Gute und Glück auf!<br />
Walter Nelles<br />
Sprecher der MIRO-Geschäftsführung<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
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Bottnia Kross, Schweden<br />
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Einfach zu montieren und<br />
in Betrieb zu nehmen. Ihre<br />
Felderfahrung spiegelt sich in<br />
der Konstruktion wider.”<br />
ALLES GUTE ZUM 25. GEBURTSTAG<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
Örjan Råbom<br />
Råsjö Kross, Schweden
10<br />
Die Anfangsjahre 1997 bis 1999<br />
Angetreten als „Die Kleine mit dem großen<br />
Anspruch“ beleuchtete die schlanke KSP<br />
auf 24 bis 32 Seiten von Beginn an die<br />
Rahmenbedingungen der Branche. Einem<br />
starken Bedarfsboom in den ersten<br />
Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung<br />
folgten inzwischen „Deutschland-ist-gebaut“-Überzeugungen.<br />
Baurohstoffe<br />
schienen mühelos für das „Übrige“<br />
überall verfügbar zu sein, was die<br />
Verbandsappelle im Zusammenhang mit<br />
einer Rohstoffsicherung für die Zukunft<br />
obsolet erscheinen ließ. Wahrnehmungsprobleme<br />
seitens der Öffentlichkeit und<br />
der Behörden, wie wir sie auch heute noch<br />
beklagen, sind also nichts Neues. Die<br />
Rechtsvereinheitlichung für Neuaufschlüsse<br />
in Deutschland war gerade vollzogen<br />
– das Bergrecht zog dabei den<br />
Kürzeren. Im Nachhinein fanden das nicht<br />
wenige Unternehmer bedauerlich.<br />
Umweltschutz und Produktqualität standen<br />
thematisch im Mittelpunkt der beliebten<br />
Aachener Tagung „Produktion von Kies<br />
und Sand“. Vollständige Lagerstättennutzung<br />
– sinnvolle Restkiesgewinnung inklusive<br />
optimale Rekultivierung, Einsatz der am<br />
besten geeigneten Technik – alles Dauerthemen<br />
auch schon damals. Eher selten<br />
zu finden waren Sand- und Kieswerke im<br />
Internet, aber Schritt für Schritt bauten sich<br />
die digitalen Präsenzen auf und aus. Betriebswirtschaftler<br />
appellierten an die Hersteller,<br />
die Preise ihrer Produkte sauber zu<br />
kalkulieren. Zu leicht gerieten speziell kleinere<br />
Betriebe mit allzu großzügiger Preisgestaltung<br />
in ihre eigenen Deckungsbeitragsfallen,<br />
sobald Nachfragerückgänge<br />
den falsch gewählten Ansatz offenbarten.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
11<br />
Im zweiten Erscheinungsjahr übernahm<br />
Birgit Holtz als Redakteurin den Staffelstab<br />
für die KSP, Dr. Max Bönner, Hauptgeschäftsführer<br />
der Duisburger Verbändegemeinschaft,<br />
ging in den Ruhestand, Hans<br />
Peter Braus übernahm das Ruder für die<br />
Baustoffverbände. Eine Regionalplan-Studie<br />
im Zuge der Ambitionen eines vereinten<br />
Europa ging von falschen Voraussetzungen<br />
aus, die der BKS geradezurücken versuchte,<br />
Softwarespezialisten rüsteten sich für<br />
die Umstellung der Tools von D-Mark auf<br />
Euro. Die bauma feierte neue Rekorde nach<br />
dem Umzug auf das neue Messegelände<br />
und die Branche versuchte in verschiedenen<br />
Bundesländern damaligen Konflikten<br />
mit Fakten, Vorschlägen und Sanftmut<br />
zu begegnen.<br />
Innovative<br />
Fördertechnik<br />
seit 1995<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
12<br />
Der heutige bbs, früher Bundesverband<br />
Steine+Erden – noch ohne das Wort Baustoffe<br />
im Wortstamm – feierte 50. Geburtstag<br />
und war damals in gänzlich anderer<br />
Weise auch mit Veranstaltungsangeboten<br />
aktiv als heute. Alles hat eben seine Zeit.<br />
Aber ach … manchmal meint man, es hat<br />
sich in anderen Bereichen mit der Zeit rein<br />
gar nichts getan. Einige Schlagzeilen von<br />
1999 könnten 1:1 auch heute aktuell daherkommen.<br />
Akzeptanzmanagement, Appelle<br />
an die Politik, schwierige Rahmenbedingungen,<br />
Erklärungen zum Kiesbedarf pro<br />
Kopf etc. Übrigens: Normungsumstellungen<br />
waren damals offenbar nicht das gleiche<br />
zeitfressende Hexenwerk wie heute, wo<br />
die EU ihre Finger im Spiel hat.<br />
Schwierig war das Jahr 1999 für den<br />
Stein-Verlag und die Agentur Geoplan. Die<br />
Hauptfachzeitschriften wurden wie geplant<br />
verkauft und die Redakteure reisten mit. Dr.<br />
Friedhelm Rese pflegte das Pflänzchen KSP<br />
weiter.<br />
Die steinexpo 1999 in Wülfrath als Anhängsel<br />
der Minetime in Düsseldorf –<br />
durchgeführt lediglich als Demo-Leistungsschau<br />
von Baumaschinen, sämtliche<br />
Verfahrenstechnik war nach einer damals<br />
unseligen Abstimmung mit dem VDMA ausgeschlossen<br />
– erwies sich als Flop. Erkenntnis:<br />
Eine steinexpo geht nur ganz, mit<br />
allen Produktgruppen für die Roh- und Baustoffindustrie,<br />
oder gar nicht. Am besten<br />
läuft sie in Nieder-Ofleiden. Genau dort lief<br />
sie 2002 auch wieder mit zusammengebissenen<br />
Zähnen an, um sich später in Dreijahrestakten<br />
schließlich zu einem grandiosen,<br />
selbst international beachteten Event<br />
zu entwickeln.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
KEINEN CAT KÖNNEN<br />
WIR UNS NICHT LEISTEN.<br />
Keinen Cat einzusetzen wäre in unserem steinharten Geschäft ein schwerer Fehler. Denn nur mit Cat und Zeppelin haben<br />
wir die leistungsstarken Maschinen und dazu den anerkannt besten Service. Das bedeutet zuverlässigen Einsatz und niedrige<br />
Betriebskosten. Zusätzlich sorgt das Flottenmanagement Product Link von Cat für einen optimalen Produktionsprozess.<br />
Weniger als das will und kann ich mir nicht leisten<br />
Jörg Schwinger, Geschäftsführer der Karl Schwinger GmbH & Co.KG,<br />
Nittenau<br />
zeppelin-cat.de<br />
Wir gratulieren<br />
der GP<br />
zum 25-jährigen<br />
Jubiläum
14<br />
Die 2000er-Jahre: Glanz, Farbe und<br />
mehr Ausgaben pro Jahr<br />
Anfangs als Informationsplus im Segment<br />
Wirtschaft, Politik, Verbandsthemen und<br />
Veranstaltungen gedacht, geht KSP nun<br />
Schritt für Schritt stärker in die Offensive.<br />
Statt anfangs vier, gibt es nun sechs Hefte<br />
pro Jahr, zu gemeinsam von BVNI und<br />
Geoplan organisierten Veranstaltungen<br />
trägt auch bereits der Natursteinverband<br />
mit Berichten bei. Das passt nicht so ganz<br />
zum Titel KSP, zeigt aber, wohin die<br />
selbstbewusste Reise geht. Beton- und<br />
Asphaltthemen bereichern die Berichterstattung,<br />
ebenso Recyclingthemen in<br />
großer Zahl. Technische Schwerpunkte<br />
werden gesetzt. Länderberichte aus<br />
Nachbarstaaten erlauben einen Blick über<br />
den Tellerrand.<br />
Dauerthemen wie Rohstoffgewinnung<br />
und Naturschutz werden durch Initiativen<br />
regionaler Verbände auf eine Verständigungsbasis<br />
bewegt, die eigentlich ein<br />
neues Miteinander begründen soll – das<br />
bis heute immer wieder in Zweifel gezogen<br />
wird. Ebenso bleibt die Branche unter<br />
Druck. Konnte damals niemand ahnen,<br />
dass noch mehr davon aufgebaut werden<br />
kann, wissen wir heute: „Schlimmer geht<br />
immer!“ Im Millenniumjahr erscheint KSP<br />
noch zweimal im alten Layout, um dann<br />
auf eine neue Aufmachung zu wechseln.<br />
Ab 2004 ist das Miteinander mit dem BKS<br />
besiegelt: KSP ist nun offizielles Organ<br />
des Verbandes, trägt diese Botschaft auf<br />
dem Titel und den BKS-Inhalt – kenntlich<br />
gemacht mit gelbem Fond – im Innenteil.<br />
Die Zeitschrift erscheint nun bereits acht<br />
Mal im Jahr. Redaktionelle Verstärkung<br />
sichert sich Dr. Rese mit dem erfahrenen<br />
Fachredakteur Helmut Strauß.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
15<br />
Im Jahr 2004 leiten die kleineren, im<br />
Osten Deutschland zuständigen Verbände<br />
ihre Verschmelzung zu einem gemeinsamen<br />
starken Verband ein. Der UVMB,<br />
Unternehmerverband Mineralische Baustoffe,<br />
heute bekannt als die starke Stimme<br />
der mineralischen Roh- und Baustoffindustrie<br />
in allen ostdeutschen<br />
Bundesländern, entsteht.<br />
SIEB- & BRECHANLAGEN<br />
Seit 1998 unser Werbepartner – wir<br />
gratulieren zum 25 jährigen Jubiläum<br />
der GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong>.
16<br />
Das „Übergangs-Layout“ hält bis 2006,<br />
dann verwandelt sich die KSP in die GP<br />
Gesteins-Perspektiven und kehrt die<br />
BKS-Farbe auch nach außen.<br />
Der BVNI hieß inzwischen bereits MIRO<br />
und Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Ulrich<br />
Hahn feierte 2006 sein 25-jähriges Dienstjubiläum,<br />
der Wirtschaftsverband der<br />
Baustoffindustrie Nord-West, Vorläufer<br />
des heutigen vero, blickte bereits auf 60<br />
aktive Jahre zurück. Im Übrigen schlägt<br />
sich die Branche mit den bekannten Themen<br />
und nochmals verschärften Maßstäben<br />
herum.<br />
Eine Fusion der Bundesverbände<br />
MIRO und BKS steht wie der berühmte<br />
Elefant längst im Raum. Mehrfach diskutiert<br />
und verschoben, wird der vielfach<br />
geäußerte Wunsch der Unternehmerschaft<br />
auf allen Seiten, hier endlich den<br />
gemeinsamen Weg einzuschlagen, immer<br />
lauter. Irgendwo muss in Satzungen oder<br />
Verträgen ein Hemmschuh stecken.<br />
Schließlich wird der Weg geebnet, indem<br />
der Wirtschaftsverband der Baustoffindustrie<br />
Nord-West und der Wirtschaftsverband<br />
Baustoffe-Naturstein zu vero – Verband<br />
der Bau- und Rohstoffindustrie mit<br />
Wirkung zum 1. Januar 2011 fusionierten.<br />
Die Leitung der vero-Verbandsarbeit<br />
übernahmen die bisherigen Hauptgeschäftsführer<br />
Hans-Peter Braus und<br />
Raimo Benger.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
XPower-Radlader<br />
versetzen Berge<br />
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Treibstoffeffizienz, Robustheit und Komfort vereint. Mit ihrem leistungsverzweigten<br />
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E 43690<br />
18<br />
E 43690 Ausgabe 1/2011<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes der Deutschen Kies- und Sandindustrie,<br />
des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe und ihrer Landesverbände<br />
Ausgabe 2 | 20<strong>22</strong><br />
GESTEINS<br />
Perspektiven<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
Praxis Mobile Aufbereitungstechnik<br />
Eine Unterzeile Erläuterung in der Lauftextgröße<br />
Technik Länderbericht Niederlande<br />
Eine Unterzeile Erläuterung in der Lauftextgröße<br />
WirTschafT Vom Abbruch zum Produk<br />
Eine Unterzeile Erläuterung in der Lauftextgröße<br />
rechT Hydraulikbagger im Überblick<br />
Eine Unterzeile Erläuterung in der Lauftextgröße<br />
ZUR SACHE Rückblickende Betrachtung<br />
PRAXIS Begehrte Batterierohstoffe<br />
IT & DATEN Fortschreitende Möglichkeiten<br />
AUFBEREITUNG Eingebautes Flexibilitätsplus<br />
EINSTIEG IN EINE NEUE GP-PHASE: MIRO steht kurz vor der Fusion mit dem Bundesverband der deutschen Kies- und Sandindustrie, BKS,<br />
und überträgt GP die Organschaft. Eine neutrale Farbwahl jenseits von Blau (BVNI/MIRO) und Gelb (BKS) war für diese erste Phase angemessen.<br />
Heute, elf Jahre später, spielt das keine Rolle mehr. Das MIRO-Blau steht für die gesamte Branche und so löste Ende 2019 auch diese<br />
Grundfarbe das Grau ab.<br />
Das nächste Dutzend zur 25<br />
Gibt es etwas Besseres, als zurückzukommen an einen Platz,<br />
wo man erwünscht ist und gebraucht wird? Wenn so ein Angebot<br />
winkt: Pfeif auf das Zweitbeste und lauf los!<br />
Nicht nur die Tatsache, die „KSP“ quasi geboren und ein<br />
kleines Stück aufgepäppelt zu haben, waren der Grund, die<br />
Chefredaktion der gewachsenen GP zu übernehmen. Vor<br />
allem waren es die großartigen Menschen, die nun wieder im<br />
Arbeitsumfeld eine starke Rolle spielen sollten: Fachlich<br />
stark, entscheidungsstark, wegweisend. Hört man in größeren<br />
Verlagsgebilden gar nicht selten Sätze wie „Redaktionelle<br />
Inhalte sind zweitrangig. Wir sind eine Fabrik mit Fließband.<br />
Stimmen muss nur der Umsatz“, sollte nun wieder Ausgewogenheit<br />
herrschen – fachlicher Austausch inklusive. So geht<br />
positive Motivation und gerade dann stimmt am Ende das<br />
Ergebnis erst recht.<br />
Das Durchblättern der früheren Ausgaben und Nachsinnen<br />
über die vergangenen Jahre, die Wendungen, Inhalte, Personen<br />
auf dem Weg und am Rande, politische Entwicklungen etc. hat<br />
zusammen mit der Seitenauswahl allerhand Zeit gefressen.<br />
Alles andere als Fließband, aber wertvoll und erdend.<br />
EIN ENTSCHEIDENDER TERMIN: Der gesellschaftliche Grundkonsens, dass Rohstoffe wie Kies, Sand, Quarz und Naturstein aus heimischen<br />
Vorkommen zur Versorgung der Bauwirtschaft bzw. weiterer Industrien zur Verfügung stehen müssen, geriet seit der Jahrtausendwende immer<br />
stärker ins Wanken. Dieser wachsende Druck verlangte nach einer Gegenreaktion. Die Produzenten verschiedener mineralischer Gesteinskörnungen<br />
bündelten ihre Kräfte, indem der Bundesverband der Deutschen Kies- und Sandindustrie (BKS) auf MIRO verschmolz. Die deutsche Gesteinsindustrie<br />
äußert sich damit seit dem 19. Oktober 2011 nach langer Trennung wieder mit einer einheitlichen Stimme.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
19<br />
Offensive Aufklärung auf allen Politikund<br />
Verwaltungsstufen<br />
Auffällig ist im zurückliegenden Jahresdutzend, dass GP in<br />
der Rolle als Organ von MIRO und seinen Landesverbänden<br />
im Gleichklang mit diesen organisch agiert und interagiert. Als<br />
Meinungsbündler und Interessenvertreter der Branche sind<br />
unsere Verbände ein hervorragender Kompass. Dabei genießt<br />
ein Fachmagazin noch den Vorteil, Missstände bei Verwaltungen,<br />
Behörden und Politik auf eine schärfere Art klar benennen<br />
zu können, als es den in gewissem Umfang zur Diplomatie<br />
verpflichteten Verbandsverantwortlichen ansteht. Alle Verbände<br />
der „MIRO-Familie“ haben in der politischen Arbeit und<br />
Interessenvertretung sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit im<br />
Vergleich zur Vergangenheit stark zugelegt. Dies beflügelt die<br />
Zusammenarbeit enorm. GP ist gefordert, dieses Engagement<br />
kooperativ zu dokumentieren, zu transportieren und die Wirkungen<br />
zu kommentieren. Gerade so hatte sich das der langjährige<br />
BVNI- und spätere MIRO-Hauptgeschäftsführer Prof.<br />
Dr. Ulrich Hahn auch vorgestellt. Das Magazin sollte sich zu<br />
einer Stimme entwickeln, die auch in der Politik gehört wird<br />
– zumindest anteilig. Aus diversen Behörden-Reaktionen auf<br />
Veröffentlichungen wissen wir, dass dieser Plan aufging. Das<br />
Fazit nach vielen Jahren lautet: „Auch wenn alles zur Bedeutung<br />
heimischer mineralischer Rohstoffe und zu den Möglichkeiten<br />
der Substitution durch Recycling schon x-Mal gesagt<br />
ist, denke nie, dass es tatsächlich verstanden wurde.“ Eine<br />
Erkenntnis aus dem Ritt durch die Historie ist: Wenn uns nichts<br />
Neues mehr einfiele, könnten wir getrost die Wiederveröffentlichung<br />
alter Beiträge erwägen. Viele wirken auffällig aktuell,<br />
denn die schwierigen Themen sind im Kern noch die gleichen<br />
… ergänzt und angereichert wurden sie allerdings um weitere<br />
Aspekte, die der Branche nicht gerade zum Vorteil gereichen.<br />
DAUERSCHWERPUNKT: Aufklärung rund um Rohstoffe, Substitution, Rahmenbedingungen, Zusatznutzen der Gewinnung und das häufige<br />
Ausbremsen der Branchenbetriebe, wenn es konkret wird.<br />
„POLITISCHE ARBEIT AUFSTOCKEN“. Dieser MIRO-Plan wurde in den Jahren 2011 ff., MIRO saß noch in Köln, in die Tat umgesetzt. Zu<br />
Beginn hieß das: „Wir besuchen und interviewen Verantwortliche in Ministerien. Die brauchen unsere Expertise“, so Prof. Dr. Hahn. Gemeinsam<br />
zogen der MIRO-HGF und die Redaktion GP los ins Bundeswirtschafts- und -bauministerium. Gute Gespräche wurden geführt, aber ein<br />
lange haltbarer Blumentopf war nicht zu gewinnen. Stattdessen wechselten schon bald die Ansprechpartner. So begann das Spiel von vorn.<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
Ein wenig selbstsüchtig, weil eben um<br />
uns selbst besorgt, fragten wir uns in der<br />
jüngeren Vergangenheit oft: „Was kommt<br />
nach der Ära Hahn?“ Wir meinten damit<br />
das Jahr 2015. Nun müssen wir uns dieser<br />
Frage direkt stellen und sind gleichzeitig<br />
in Gedanken bei seiner Frau Elisabeth<br />
und seiner ganzen Familie. Für eine<br />
berufliche Weiterführung wird sich am<br />
Ende eine Lösung finden. Der Verlust des<br />
geliebten Partners, Sohnes, Vaters, Großvaters<br />
wiegt ungleich schwerer. Man mag<br />
sich kaum vorstellen, wie schwer. Eine<br />
leise Ahnung vom Druck dieser Last<br />
haben all jene unter uns, die mit Ulrich<br />
Hahn einen treuen Freund verloren haben,<br />
denn auch in seiner Art, trotz größter beruflicher<br />
Belastung seine Freundschaften<br />
zu pflegen, war er einzigartig.<br />
Prof. Dr. Ulrich Hahn wurde nur 62<br />
Jahre alt. Mehr als die Hälfte seines Lebens<br />
engagierte er sich für die Gesteinsindustrie<br />
Deutschlands. Engagement<br />
und Einsatz lagen ihm generell im Blut.<br />
LeitartikeL<br />
Prof. Dr. Ulrich Hahn ist vor wenigen Tagen – plötzlich und völlig<br />
unerwartet – an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. Schock<br />
und Unfassbarkeit können kaum ausdrücken, wie tief, sehr tief alle<br />
Menschen aus seinem Umfeld betroffen sind. Mit nur 62 Jahren hat<br />
den scheinbar kerngesunden Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe, der unter anderem zugleich<br />
auch Herausgeber dieser Zeitschrift war, ein plötzlicher und viel zu<br />
früher Tod ereilt. Seine Familie, seine Freunde, Kollegen und<br />
Partner sind völlig fassungs- und ratlos.<br />
Dabei war er selbst niemals fassungs- und ratlos. Ulrich Hahn war<br />
immer ein Mann mit ganz konkreten Vorstellungen und Plänen.<br />
Dem fachkompetenten Ingenieur aus Düren war tatsächlich nichts<br />
zu „schwör“. Seine beruflichen Leistungen, seine fachliche und<br />
menschliche Kompetenz haben ihm überall höchste Wertschätzung<br />
zuteilwerden lassen. Dabei hat er engagiert, zielstrebig, bescheiden<br />
und ohne jede Eitelkeit geführt; und man ist ihm gerne gefolgt.<br />
Der deutschen Gesteinsindustrie konnte nichts Besseres passieren,<br />
als einen Prof. Hahn als Dreh- und Angelpunkt zu haben.<br />
Und der Mensch Ulli Hahn? Ulrich Hahn war keiner, der sein Herz<br />
im Offenen ausschüttete. Nur wenig hat der so in der Öffentlichkeit<br />
Stehende öffentlich gemacht. Dabei war er ein sehr fein fühlender<br />
Mann mit tollen Eigenschaften: stets freundlich, ehrlich, zuverlässig,<br />
mitfühlend und warmherzig. Er half, wo es zu unterstützen galt.<br />
Und er unterstützte auch, wenn es einmal schwierig wurde. Nein,<br />
ein Ulrich Hahn hat auch in stürmischen Zeiten niemals den Kopf<br />
eingezogen.<br />
Seine Familie war immer sein Augapfel. Warmherzig hat er, gemeinsam<br />
mit seiner lieben Gattin Elisabeth, stolz und manchmal<br />
auch väterlich besorgt die Entwicklung seiner Kinder und Enkel<br />
begleitet. Besonders in seiner Familie hinterlässt Ulrich Hahn eine<br />
nicht zu schließende, schmerzliche Lücke. Unsere Gedanken und<br />
unser Mitgefühl gelten den Seinen, an erster Stelle seiner Frau.<br />
Lieber Ulli: Mit Dir verlieren wir einen herausragenden Menschen.<br />
Persönlich verliere ich einen lieben Freund und Wegbegleiter.<br />
Ich bin sehr traurig!<br />
Dr. Friedhelm Rese<br />
1/2013 Gesteins PersPektiven<br />
zur sache<br />
Der leichte und gemütliche Weg war nie len Verdichtungsgrades von grobkörnigen<br />
ungebundenen Straßenbaustoffen“.<br />
sein Ding. Während seines Studiums in<br />
der Studienrichtung Bauingenieurwesen Im gleichen Jahr übernahm er zusätzlich<br />
an der RWTH Aachen engagierte er sich die Verantwortung als Geschäftsführer<br />
bereits ab dem vierten Semester als studentische<br />
Hilfskraft am Institut für Strastein-Industrie.<br />
der Forschungsgemeinschaft Naturßenwesen.<br />
Mit dem Diplom als Ingenieur Seit 1988 setzte sich Professor Hahn<br />
in der Tasche wurde er 1976 als wissenschaftliche<br />
Hilfskraft angestellt. Fleiß, und europäischer Ebene ein. Er leitete<br />
intensiv für die Normung auf nationaler<br />
Können und Ergebnisorientierung brachten<br />
ihm rasche Beförderungen ein. beim Din und war bereits seit 1995 Vor-<br />
den Fachbereich „Verkehrswegebau“<br />
Schon 1977 wurde er Assistent am Lehrstuhl<br />
und avancierte zum Stellvertreter mengebundene Gesteinskörnungen“ bei<br />
sitzender des Unterausschusses „Bitu-<br />
des Institutsleiters für Straßenwesen, der europäischen Normenorganisation<br />
Erd- und Tunnelbau.<br />
Cen. Seit zwölf Jahren leitete er außerdem<br />
die Arbeitsgruppe 6 „Gesteinskör-<br />
Im September 1981 trat Ulrich Hahn<br />
als Angestellter in die Dienste des Bundesverbandes<br />
Naturstein-Industrie in der Forschungsgesellschaft für Straßennungen,<br />
Ungebundene Bauweisen“ in<br />
Bonn ein und fand damit offensichtlich und Verkehrswesen (FGsv). Auch in anderen<br />
Gremien der FGsv war sein Sach-<br />
seine Berufung. 1986 wurde er zum Geschäftsführer<br />
des Bvni bestellt und promovierte<br />
im gleichen Jahr zum Dr.-Ing. liches Engagement in der Gremienarbeit<br />
verstand gefragt. Sein überdurchschnitt-<br />
mit dem praxisbezogenen Thema „Untersuchung<br />
zur Beurteilung des maxima-<br />
Ehrennadel der FGsv<br />
wurde erst im Oktober 2012 mit der<br />
gewürdigt.<br />
1/2013 Gesteins PersPektiven<br />
1<br />
4 e in LeBen für die g esteinsindustrie<br />
Prof. Dr. Ulrich Hahn hat uns am 27. Januar<br />
2013 verlassen. Betroffenheit ist ein ist die Größe des menschlichen und bedaulich<br />
machten und deren Verursacher<br />
sucht Halt im Austausch. Und dennoch hatte, für die Betroffenen leichter ver-<br />
zu schwaches Wort für das, was angesichts<br />
dieses Verlustes auf die Men-<br />
fassen.<br />
Ulrich Hahn hatte bereits über seinen<br />
ruflichen Verlustes noch immer kaum zu nachdenklich stimmte.<br />
schen in seinem privaten wie beruflichen Wie viel Wertschätzung, Respekt und Abschied von der Funktion und von zahlreichen<br />
Ehrenämtern nachgedacht. Im<br />
Umfeld einstürzt. Gerade eben noch Anerkennung Prof. Dr. Ulrich Hahn privat<br />
feierten wir mit Ulrich Hahn im Frühjahr und beruflich genoss, wird jetzt im vollen Herbst 2015 wollte er seine MIRO-Aufgaben<br />
einem bis dahin inthronisierten<br />
2010 seinen 60. Geburtstag, resümierten Umfang deutlich.<br />
das anstrengende Arbeitsjahr 2012 und Wir haben mit ihm eine Persönlichkeit Nachfolger übergeben haben und sich<br />
planten das neu begonnene. Mittendrin, verloren, die wahrhaftig, glaubwürdig, ins Privatleben zurückziehen. Pläne für<br />
mit nur 62 Lebensjahren und scheinbar souverän, verlässlich und eloquent diesen neuen Lebensabschnitt hatte er<br />
kerngesund, ging Ulrich Hahn infolge agierte. Hinzu kam seine Kommunikationsstärke<br />
in Kombination mit subtilem bewusster aufwachsen sehen, Stapel<br />
viele: Für die Familie da sein, die Enkel<br />
eines Herzinfarktes von dieser Welt. Unauffällig,<br />
unwiderruflich und plötzlich. Humor, die manche der schwierigen Botschaften,<br />
die er in seiner Rolle als Haupt-<br />
mehr Klavier spielen, Reisen, Bergwan-<br />
bisher ungelesener Bücher genießen,<br />
Seitdem kommt die Telefonkette nicht<br />
mehr zur Ruhe. Die Fassungslosigkeit geschäftsführer des Bundesverbandes dern. All das bleibt Ulrich Hahn nun verwehrt.<br />
unter seinen Mitstreitern und Freunden Mineralische Rohstoffe zu übermitteln<br />
Die deutsche Gesteinsindustrie trauert ter in der Geschäftsstelle vermeintliche zuletzt menschlicher Wärme geprägt.<br />
um MIRO-Hauptgeschäftsführer Prof. Randaufgaben, die für den reibungslosen<br />
Ablauf aber von Bedeutung sind. Er keit, die Brücken bauen konnte.<br />
Der Verstorbene war eine Persönlich-<br />
Dr.-Ing. Ulrich Hahn.<br />
Er war Dreh- und Angelpunkt der fühlte und lebte seine Verantwortung im So wie auf den Fotos, die innerhalb<br />
Branchenvertretung, aktiver Förderer Ganzen ebenso wie im Detail.<br />
der vergangenen Jahre entstanden sind,<br />
der Verbandsfusion und ein bei Praktikern,<br />
Wirtschaft, Kollegen von Landestragter<br />
an der RWTH Aachen, Heraushalten<br />
und ihm stets ein ehrendes An-<br />
Prof. Hahn war zudem Lehrbeauf-<br />
werden wir Prof. Hahn in Erinnerung beverbänden,<br />
Medien und Politik geschätzter<br />
Gesprächspartner.<br />
steinsPerspektiven“ und hatte die Fegeber<br />
der Verbandszeitschrift „GP Gedenken<br />
bewahren.<br />
Bei MIRO-Veranstaltungen wie dem derführung in zahlreichen deutschen<br />
Forum oder dem Betriebsleiter-Seminar und europäischen Normungsgremien.<br />
übernahm er mit größter Selbstverständlichkeit<br />
ebenso wie seine Mitarbeitenz,<br />
Sachlichkeit, Integrität und<br />
Sein Handeln war von Fachkompe-<br />
nicht<br />
6 Ein LEbEn für diE G EstE insindustriE<br />
Den Europäischen Gesteinsverband sich darstellt. Er gilt als einer der maßgeblichen<br />
Förderer und Architekten der möglich und fruchtbar.<br />
litik, Behörden und Gesellschaft erst<br />
UEPG und seine Erfolge prägte Ulrich<br />
Hahn ebenso durch seine Kompetenz, Fusion aller Gesteinskörnungsverbände Wer Prof. Hahn nicht genau kannte,<br />
kommunikative Stärken und seine Persönlichkeit.<br />
Seine Meinung als „Europäer“ war Sand unter dem einenden Dach von leicht eine kühle Distanz, die sein Leben<br />
im Bereich Naturstein sowie Kies und vermutete hinter seinem Sachbezug viel-<br />
gefragt und geschätzt. Auch hier war er MIRO.<br />
generell bestimmte. Das Gegenteil war<br />
vielfach nicht nur Kollege, sondern Freund. Die Überzeugung, dass nur ein einheitlicher<br />
starker Verband die Interessen ja, auf der anderen Seite bewies er her-<br />
der Fall. Sacharbeit auf der einen Seite<br />
Aufgrund seines Lehrauftrags für<br />
„Güteüberwachung und Qualitätsmanagement<br />
in der Rohstoffindustrie“ an und durchsetzen kann, war sein Antrieb überraschend warmherzige Art verstand<br />
der Unternehmen wirkungsvoll vertreten vorragende Menschenkenntnis. Auf<br />
der RWTH Aachen wurde ihm 2001 der und das Ergebnis gab ihm recht. Dafür, er es nämlich genauso gut, nachhaltig<br />
Titel „Honorarprofessor“ zuerkannt. gegen krasse Widerstände auch scheinbar<br />
Unmögliches zu erreichen, hatte er Wir haben mit Prof. Dr. Ulrich Hahn<br />
seine Anerkennung auszudrücken.<br />
Als „verbandlicher“ Allrounder brachte<br />
Ulrich Hahn das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“<br />
intern und extern voran, würdigkeit. Diese, gepaart mit einer hat in seinem Leben niemals den Schon-<br />
ein exzellentes Werkzeug: seine Glaub-<br />
einen großartigen Menschen verloren. Er<br />
übernahm 1981 die Fachbetreuung der sachlichen und fairen Gesprächsführung,<br />
verschaffte ihm selbst bei höchst viel vor, um jetzt schon zu gehen. Wir<br />
gang gewählt und er hatte noch viel zu<br />
Verbands-Zeitschrift „Die Naturstein-<br />
Industrie“, deren Herausgeber er 2000 problematischen Themen Aufmerksamkeit,<br />
Anerkennung und Wertschätzung. ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
werden Ulrich Hahn vermissen und ihm<br />
wurde und über Namens- und Verlagswechsel<br />
hinweg – inzwischen heißt die Von der Sachebene ließ er sich niemals Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.<br />
Verbandszeitschrift GP-<strong>GesteinsPerspektiven</strong><br />
– blieb.<br />
telnden Taktierens ziehen, sondern blieb er für den gesamten MIRO-Vorstand, für<br />
auf das gefährliche Parkett eifersüch-<br />
Wir verabschieden uns in tiefer Trau-<br />
Ohne das Zutun von Prof. Hahn wäre genau da und nur da, wo sich Lösungen die Geschäftsführerkollegen der MIROdie<br />
Verbandslandschaft im Bereich der erreichen ließen. Diese seine Art machte Mitgliedsverbände und für die Mitarbeiter<br />
der Gesteinsrohstoffe heute nicht so, wie sie eine Kooperation mit Vertretern aus Po-<br />
MIRO-Geschäftsstellen.<br />
Peter Nüdling Michael Schulz Rudolf Sehring<br />
(Präsident) (stellv. Präsident) (stellv. Präsident)<br />
Fotos: Holger Petsch/191° Fotografie/Wasserbacher/gsz/FGSV<br />
20<br />
Erstmals veröffentlichte GP im Jahr 2017 MIRO-Wahlprüfsteine, nicht<br />
ohne eine Emoji-Kurzbewertung der Antworten, was welche Aussage für<br />
Gesteinsunternehmen bedeutet, mitzuliefern. Im Grunde sah keine Partei<br />
wirklich wählbar aus – es sei denn, man vertraut(e) der FDP. Später<br />
gab es solche Prüfsteine in neuer Aufmachung des Heftes auch für die<br />
Europawahl und die Bundestagswahl 2021. Gesamteinschätzung: Das<br />
Wissen über heimische mineralische Rohstoffe ist mangelhaft oder komplett<br />
nicht vorhanden. Schick dagegen ist es – übrigens bereits seit<br />
vielen Jahren – über Recycling zu reden, und doch nichts für ein vernünftiges<br />
Massenbaustoffmanagement aller mineralischen Stoffgruppen zu<br />
tun. (Energieausbau … braucht mineralische Rohstoffe? … Nie gehört!)<br />
Politische Arbeit im Sinne der Branche dauerhaft zu leisten, bedeutet<br />
am Ende auch, Widrigkeiten in Kauf zu nehmen, trotzdem Kontakte zu<br />
pflegen und weiter zu agieren. Mit der Einrichtung einer Geschäftsstelle<br />
in Berlin (2018) entstanden für MIRO neue Möglichkeiten, in der Bundespolitik<br />
aktiv zu werden. Gespräche mit Abgeordneten, parlamentarisches<br />
Frühstück, Befahrungen mit Abgeordneten, die zuvor Steinbrüche oder<br />
Kiesgruben nur vom Hörensagen kannten, sind heute an der Tagesordnung.<br />
Die Verantwortlichen der Landesverbände agieren in ihren Einzugsbereichen<br />
ganz ähnlich. Ausschnitte dieser Form der politischen<br />
Arbeit bildet GP regelmäßig ab. Im Vergleich zu den früheren Erscheinungsjahren<br />
haben diese Aspekte an Bedeutung gewonnen, gerade weil<br />
sich die Prozesse immer mühsamer gestalten. Kooperationsmuster mit<br />
erweitertem Zuschnitt, bspw. mit Gewerkschaften oder weiteren Verbänden<br />
als Bündnispartner, schaffen eine breitere Basis. Leicht ist die Interessenvertretung<br />
nach wie vor nicht. Und wer die Sichtweisen der unterschiedlich<br />
gefärbten Politik regelmäßig bei den politischen<br />
Podiumsdiskussionen im Rahmen des ForumMIRO verfolgt, staunt nicht<br />
schlecht, wie viel Aufklärungsarbeit noch zu leisten bleibt.<br />
Der Sieg gehört<br />
dem Tüchtigen!<br />
Liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />
zum Jahresstart schrieb unser Herausgeber Prof. Dr.<br />
Ulrich Hahn ein Editorial. Wie immer brachte er dabei<br />
genau auf den Punkt, was zu tun ist. Natürlich wollte er<br />
sich auch all diesen Herausforderungen wieder mit ganzer<br />
Kraft stellen und dabei sein, wenn sich Lösungen<br />
abzeichnen, mit denen die Branche leben kann. Wir drucken<br />
dieses Editorial natürlich ab und denken beim<br />
Lesen mit Achtung, Respekt und großer Trauer an unseren<br />
Prof. Dr. Ulrich Hahn.<br />
zur sache<br />
LeitartikeL<br />
Dem für Ende 2012 angekündigten Weltuntergang haben wir durch<br />
Ignorierung erfolgreich getrotzt. Was kann jetzt noch passieren?<br />
Abergläubische Menschen werden skeptisch auf die „13“ am Ende<br />
der neuen Jahreszahl verweisen. Andere haben Angst vor giftigen<br />
Tieren („Jahr der Schlange“). Vielleicht ist ja doch etwas dran an<br />
dem allgemeinen Unbehagen?<br />
Viele Unternehmen sind zumindest nachdenklich gestimmt, was die<br />
nahe Zukunft angeht. Die Folterkammer des Staates ist jedenfalls<br />
gut gefüllt mit allen möglichen Marterinstrumenten.<br />
Insbesondere im Umweltbereich droht der Strick um den Hals der<br />
Unternehmen enger gezogen zu werden, sofern das überhaupt<br />
noch möglich ist. Die neue Mantelverordnung wird wohl nach wiederholter<br />
Überarbeitung 2013 das Licht der Welt erblicken. Unter<br />
dem Deckmantel des Umweltschutzes werden mit dieser Verordnung<br />
europäische Regeln rücksichtslos verschärft. Wie war das<br />
noch mit der zugesagten 1:1-Umsetzung? Es wird durch Dämonisierung<br />
von Rekultivierungsmaßnahmen in bestehende Genehmigungsverfahren<br />
eingegriffen. Das bisher gut funktionierende System<br />
der Kreislaufwirtschaft bzw. des Baustoff-Recyclings wird erheblich<br />
erschwert, und letztlich wird ein Bürokratiemonster mit erheblichen<br />
Kosten geschaffen.<br />
Von Seiten der angekündigten Bundeskompensationsverordnung<br />
droht den Unternehmen ebenfalls Ungemach. Der Verordnungsentwurf<br />
erhöht die Anforderungen an die Eingriffskompensation und<br />
wird das Ziel der Verfahrensbeschleunigung nicht erreichen. Die<br />
Möglichkeiten der Realkompensation werden enorm eingeschränkt,<br />
was zu einer deutlichen Zunahme der Festsetzung von Ersatzzahlungen<br />
führen wird.<br />
Aufgrund dieses umweltpolitischen Trommelfeuers könnte man<br />
verleitet sein, den Kopf in den Sand zu stecken; das wäre natürlich<br />
eine völlig falsche, weil nutzlose Reaktion. Stattdessen gilt es, sich<br />
mit Vehemenz gegen die zunehmende Strangulierung zur Wehr zu<br />
setzen und mit viel Kraft dafür zu kämpfen, dass letztlich doch die<br />
Sachargumente und die Vernunft siegen werden. Also lassen wir<br />
uns nicht entmutigen und machen uns an die Arbeit.<br />
Ihr Prof. Dr. U. Hahn<br />
1/2013 Gesteins PersPektiven<br />
1/2013 Gesteins PersPektiven<br />
1<br />
7<br />
Ein letzter Gruß<br />
Schmerzlicher Abschied von<br />
Prof. Dr. Ulrich Hahn<br />
Eine unerwartete<br />
MIRO-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr.<br />
Ulrich Hahn sah im Miteinander aller Gesteinskörnungsproduzenten<br />
immer ein<br />
wichtiges Ziel, zumal nicht nur der deutschen<br />
Politik, sondern auch der Europäischen<br />
Kommission tagtäglich etwas einzufallen<br />
schien (und scheint), was sich im<br />
Kern gegen die Tätigkeit der mineralischen<br />
Rohstoffindustrie richtet. Bekannt für begründete<br />
Streitbarkeit und klare Worte<br />
nahm er diese Entwicklung in seinem Editorial<br />
für GP 1/2013 scharf aufs Korn. Indes<br />
– die Erscheinung dieser Ausgabe sollte er<br />
nicht mehr erleben. Die Erinnerung daran<br />
ist bei allen, die ihn kannten und schätzten,<br />
noch wach. Sein Tod kam plötzlich, deutlich<br />
zu früh und hat uns alle neben der<br />
tiefen Trauer auch mobilisiert. Unausgesprochener<br />
Konsens bei MIRO, Stein-<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
46<br />
Anders als vielfach behauptet, ist Deutschland ein Rohstoffland –<br />
zumindest rein geologisch. Das heißt, die Versorgung der Abnehmer mit<br />
heimischen mineralischen Rohstoffen ste lt kein Problem dar. Eigentlich!<br />
Uneigentlich bereitet dagegen die mangelhafte vorsorgende Rohstoffsicherung<br />
im Gespann mit immer komplexeren und langwierigeren Genehmigungsverfahren<br />
Probleme. Die Summe der bürokratischen Randbedingungen<br />
führt zu einer Gutachteritis, die letztlich das Ziel der<br />
ausreichenden Verfügbarkeit zu rechten Zeit gefährdet.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 7/2018<br />
Deutschland – ROHR-IDRECO Bagger<br />
t +49 621 845590 e info@rohr-idreco.de<br />
Niederlande – ROHR-IDRECO Dredgers<br />
t +31 314 667001 e info@rohr-idreco.com<br />
w rohr-idreco.com<br />
*Saugbagger<br />
*Schwimmgreiferanlagen<br />
*Pumpen & Zwischenpumpenstationen<br />
*Schwimmende Förderbänder<br />
*Parts & Services<br />
gen des Geschäftsführers Robert Finke<br />
CHRISTIAN HAESER, bisher gemeinsam mit SUSANNE FUNK<br />
vom MIRO-Standort Berlin aus tätig, verließ den Verband,<br />
um sich neuen Herausforderungen zuzuwenden.<br />
Fotos: Sven Hobbiesiefken<br />
AKTUELL<br />
Glatte zehn Jahre war Christian Haeser für MIRO tätig, bevor er netzt. Vor ihrer Tätigkeit<br />
den Bundesverband zum Jahresende 2019 verließ, um sich neuen am DIBt hat sie mehrere<br />
Jahre als Fachan-<br />
Herausforderungen zu stellen. Bei seiner Verabschiedung im Rahmen<br />
der MIRO-Mitgliederversammlung Ende November 2019 würdigte<br />
MIRO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth im Namen des Präsichitektenrecht<br />
und als<br />
wältin für Bau- und Ardiums,<br />
des Beirats und der Geschäftsführung die geleistete Arbeit Wirtschaftsmediatorin<br />
Christian Haesers ausdrücklich. Er habe es exzellent verstanden, (IHK) in einer Berliner<br />
die gemeinsamen Interessen der deutschen Gesteinsindustrie gegenüber<br />
Gesetzgebern, Behörden, Wirtschaftsverbänden, wissen-<br />
sowohl Bauunterneh-<br />
Kanzlei gearbeitet und<br />
schaftlichen Institutionen und sonstigen Stellen nicht nur in men als auch Architekten<br />
und Ingenieure in DR. JUR. IPEK ÖLCÜM leitet als MIRO-<br />
Deutschland, sondern auch in Brüssel zu vertreten.<br />
Diesen Weg weiter zu verfolgen, obliegt nun seit Jahresbeginn Rechtsfragen begleitet Geschäftsführerin die Bereiche Rohstoffsicherung,<br />
Umweltschutz, Folgenutzung<br />
2020 Dr. jur. Ipek Ölcüm. Sie leitet als MIRO-Geschäftsführerin wie und beraten.<br />
und Recht. Foto: Marion Masuch<br />
zuvor Christian Haeser die Bereiche Rohstoffsicherung, Umweltschutz,<br />
Folgenutzung und Recht. Dafür bringt die Fachfrau her-<br />
Susanne Funk, die als MIRO-Geschäftsführerin die Bereiche<br />
Im Doppel mit<br />
vorragendes Rüstzeug mit. Dr. Ölcüm hat zum deutschen und „Politik und Kommunikation“ seit 2018 erfolgreich leitet, wird Dr.<br />
europäischen Vergaberecht unter Förderung des Begabtenförderungswerks<br />
der Heinrich-Böll-Stiftung promoviert. Bis Jahresende genüber politischen Entscheidungsträgern kommunizieren. Es gilt,<br />
Ölcüm nun in Berlin die Belange der Branche mit Nachdruck ge-<br />
2019 leitete sie die gemeinsame Marktüberwachungsbehörde der die nachhaltige Versorgung der anstehenden<br />
Länder für harmonisierte Bauprodukte am Deutschen Institut für Bau- und Sanierungsprojekte mit heimischen<br />
Bautechnik (DIBt). Zuvor bearbeitete sie am DIBt als Justiziarin Kies-, Sand- und Natursteinprodukten über<br />
Fragen der technischen Normung sowie des europäischen und kurze Transportwege zu sichern. Dafür muss die<br />
deutschen Bauproduktenrechts. Aus dieser Tätigkeit ist ihr die Politik weiter sensibilisiert und geeignete Rahmenbedingungen<br />
geschaffen werden.<br />
Arbeitsweise der Bauministerkonferenz (BMK) und verschiedener<br />
relevanter Gremien gut bekannt. Gleichzeitig ist sie zu den verschiedenen<br />
Gremien der BMK sowie dem DIBt weiterhin gut verburg.<br />
Hier leitet Walter Nelles, stellv. HGF und<br />
Der Sitz des Verbandes ist weiterhin Duis-<br />
Sprecher der Geschäftsführung, die Verbandsgeschicke<br />
und verantwortet die Bereiche Verbandsorganisation,<br />
Gewinnungs- und Aufbereitungstechnik,<br />
Arbeitssicherheit, Forschung und<br />
Quarzthemen.<br />
WALTER NELLES ist<br />
stellv. HGF und Sprecher<br />
www.bv-miro.org<br />
der Geschäftsführung.<br />
1 | 2020 GESTEINS Perspektiven<br />
15<br />
GUT AUFGESTELLT für künftige Aufgaben: Oliver Klauser, Walter<br />
Nelles, Christian Strunk, Susanne Funk. Dr. Hagenguth zieht sich<br />
nach sechs erfolgreichen Jahren zurück (v.l.).<br />
RICHTIGER PRÄSIDENT ZUR RICHTIGEN ZEIT: Christian Strunk<br />
(l.) dankt Dr. Gerd Hagenguth, der sich aus seiner ehrenamtlichen<br />
Verantwortung verabschiedete.<br />
8 | 2021 GESTEINS Perspektiven<br />
GP_0821_01-47.indd 7 06.12.21 08:51<br />
21<br />
Aus der Branche,<br />
für die Branche<br />
POLITISCHE ARBEIT DOKUMENTIERT: Forderungen der Branche werden in Wahlprüfsteine<br />
gemeißelt, beim parlamentarischen Frühstück wird aufgeklärt, bei Befahrungen bieten Bundesverband<br />
und Landesverbände echte Einblicke in die Arbeitswelt von Gesteinsunternehmen, wobei<br />
Letzere auch und gerade eine Lebenswelt für viele seltene Tier- und Pflanzenarten ist.<br />
MACH MAL WAS<br />
Branchenbedeutung am<br />
„lebendigen“ Objekt erklärt<br />
AUFKLÄRUNG GEWÜNSCHT? Durchaus sehr interessiert zeigten sich die Teilnehmer der<br />
Fachexkursion ins Kieswerk Mühlberg am Geschehen in Unternehmen der Branche. Fotos: gsz<br />
kennenlernen. Um das zu erreichen,<br />
wurde eine MIRO-Fachexkursion organisiert.<br />
Eingeladen waren dazu am<br />
LANGFINGER FERNHALTEN: Hört man jetzt nur<br />
noch wenig davon, ging doch vor etwa zehn Jahren<br />
der Kabelklau in unseren Betrieben massiv um. Eine<br />
Befragung bei Mitgliedsunternehmen ergab gewaltige<br />
Schadenssummen, die daraus resultierten. Inzwischen<br />
wurde der digitale Selbstschutz mit Überwachungssystemen<br />
hochgefahren. Gut so, denn nicht<br />
nur auf Kupferkabel, sondern auch auf andere Betriebsgüter<br />
haben es Langfinger abgesehen.<br />
Es scheint sich aus nicht ganz nachvo l- von Behördenstuben aus nicht so ganz<br />
ziehbaren Gründen eingebürgert zu über den Weg traut. Dagegen hilft nur<br />
haben, dass man Rohstoffunternehmen eins: Beide Seiten so lten sich genauer<br />
19. Juni 2018 Mitarbeiter aus dem Deutschen<br />
Bundestag, aus Bundesministerien<br />
und Landesvertretungen, um sich<br />
im brandenburgischen Werk Mühlberg<br />
der Elbekies GmbH aus der Praxis heraus<br />
ein eigenes Bild von einem Gewinnungsbetrieb<br />
zu machen. Wirklich interessiert<br />
folgten die Teilnehmer der<br />
kleinen Delegation vor Ort den Erklärun-<br />
*Eimerke tenbagger<br />
GP0718.indd 46 <strong>05</strong>.11.18 10:07<br />
Zäsur zu Beginn des Jahres 2013<br />
Verlag und GP war: „Wir machen so weiter,<br />
wie Prof. Hahn es selbst getan oder<br />
empfohlen hätte.“ Selten war die Wirkung<br />
eines Menschen nach seinem Erdendasein<br />
so enorm wie in diesem Fall.<br />
Im Grunde ist sie noch immer da und die<br />
Prägung eint uns auf gute Art. Heute, wo<br />
das Augenmaß für das Machbare durch<br />
den kaum noch zu bremsenden Aktionismus<br />
einiger Beamter in Brüssel und<br />
in Deutschland noch mehr verloren gegangen<br />
ist, als damals schon festgestellt<br />
wurde, kämpft „sein“ MIRO weiter: Walter<br />
Nelles, alter Verbandshase mit<br />
Hahn’scher Prägung und nunmehr 26<br />
Jahren Diensterfahrung im Verband, hat<br />
als Sprecher der Geschäftsführung und<br />
stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />
mit vielen Funktionen die Geschäftsführerinnen<br />
Susanne Funk (Politik und Kommunikation)<br />
sowie Dr. Ipek Ölcüm (Recht<br />
und Rohstoffsicherung) mit Sitz in Berlin<br />
zur Seite. In Duisburg bereichern Stefan<br />
Janssen (Anwendungstechnik/Normung)<br />
und Frank Schnitzler (Steuern,<br />
Betriebswirtschaft) das MIRO-Kompe-<br />
ForumMIRO 2021: Ein Stüc<br />
tenzportfolio.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Verlag,<br />
Redaktion GP und MIRO ist beispielhaft.<br />
Dies zu sehen, würde Prof. Hahn gefallen.<br />
Auch gefallen würde ihm, dass Personalwechsel<br />
in Geschäftsführung und Präsidium<br />
nicht zu Verwerfungen oder Rückschlägen<br />
führten und im Einvernehmen<br />
stattfanden. Rückblickend waren und<br />
sind in der Geschäftsführung und im Präsidium<br />
immer die richtigen Personen zur<br />
rechten Zeit in der Verantwortung.<br />
PERSONEN & POSTEN<br />
Wechsel in MIRO-Geschäftsführung<br />
Mitgliederversammlung & Wahlen<br />
Neue Rohstoffoffensive dringend angemahnt!<br />
„Gesteinsrohstoffe sind Teil der Lösung vieler Ziele, die der Standortentscheidung für eine Geschäftsstelle nah an der Bundespolitik<br />
deutlich gewandelt. Dr. Hagenguth zeichnete sich stets<br />
Koalitionsvertrag festschreibt.“ Dr. Gerd Hagenguth warf neben<br />
dieser Feststellung bei der MIRO-Mitgliederversammlung auch durch Zuverlässigkeit und strikte Zielorientierung aus. Seinen<br />
die Frage auf, ob sowohl bei Corona wie auch bei der heimischen<br />
Rohstoffgewinnung eine langfristige Sichtweise nicht tretung, während er selbst mit Respekt für die Leistung und mit<br />
Nachfolgern hinterlässt er eine stark aufgestellte Interessenver-<br />
das bessere Modell gegenüber dem jetzigen Flickenteppich Dankbarkeit im Gepäck nun auf die Reise ins Private geht.<br />
wäre. Alles Mögliche an Baubedarfen werde angemahnt, ohne<br />
jedoch an die Baurohstoffe zu denken. Selbst die Unterstützung www.bv-miro.org<br />
aus dem Wirtschaftsministerium lasse zu wünschen übrig, nun<br />
soll ein Gutachten Klarheit bringen. Noch konnte die Branche<br />
– von regionalen Engpässen abgesehen – die Versorgungssicherheit<br />
gewährleisten. Sowohl 2020 als auch 2021 gestaltete<br />
sich die Umsatzentwicklung erfreulich. Für 20<strong>22</strong> wird parallel<br />
zur Bauentwicklung mit einer Abschwächung gerechnet.<br />
Zweifellos hat der scheidende MIRO-Präsident Dr. Hagenguth<br />
seit seiner Wahl im Jahr 2015 spannende Jahre erlebt und<br />
im Gegensatz zur Politik auch seine in einem Zehn-Punkte-Plan<br />
fixierten Ziele zur MIRO-Struktur und Neupositionierung erreicht.<br />
In Summe ist die Umstrukturierung nunmehr erfolgreich<br />
abgeschlossen. Damit rücken Fachthemen wieder konkurrenzlos<br />
in den Mittelpunkt. Zur Verstärkung wird in Duisburg ein<br />
zusätzlicher Referent Technik (m/w/d) eingestellt und ein Sonderfonds<br />
Öffentlichkeitsarbeit soll die Social-Media-Schiene(n)<br />
befeuern.<br />
Nach sechs Jahren als Präsident hinterlässt Dr. Hagenguth<br />
seinem Nachfolger ein gut bestelltes Feld. Nach einstimmiger<br />
Wahl liegt dessen weitere Pflege nun in den Händen von Christian<br />
Strunk. Der Geschäftsführer der Hülskens Holding GmbH<br />
& Co. KG und frühere Bürgermeister von Xanten hat bereits als<br />
stellvertretender Präsident das MIRO-Spitzengremium mitgeführt.<br />
Thorsten Tonndorf, Geschäftsführer Mitteldeutsche Hartstein-,<br />
Kies- und Mischwerke GmbH, wurde als stellvertretender<br />
Präsident in Abwesenheit bestätigt und Oliver Klauser,<br />
Geschäftsführer Klauser-Wensauer GmbH & Co. KG, neu als<br />
Vize in den Vorstand gewählt.<br />
Christian Strunk würdigte die Arbeit seines Vorgängers an der<br />
Spitze des Bundesverbandes, der zehn Jahre nach dem Zusammengehen<br />
der früher separaten Lockergesteins- und Natursteinverbände<br />
als Einheit der Gesteinsindustrie anerkannt ist.<br />
Wusste einst mit MIRO im politischen Berlin niemand etwas<br />
anzufangen, hat sich dies nicht zuletzt nach der getroffenen<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
<strong>22</strong><br />
IM UMFELD der klassischen Betätigung<br />
entstehen immer wieder neue Pflichten.<br />
Nicht nur betraf es die Wägeeinrichtungen<br />
oder jüngst die Kassensysteme der<br />
Gesteinsbetriebe, auch bei Berichtspflichten<br />
in den nicht technischen Bereichen<br />
reduziert der kontinuierliche Zuwachs<br />
den Spaß an der eigentlichen,<br />
wertschöpfenden Arbeit.<br />
NEUE FORMATE wie der<br />
„Treffpunkt Light“ bereichern<br />
das Magazin um ein Stück<br />
Unterhaltungswert. Fielen<br />
Abend- oder Nebenangebote<br />
als Teambildungs-Begleitprogramm<br />
von Hauptanlässen<br />
früher unter den Tisch, sind<br />
sie nun über Fotostrecken und<br />
kurze Einlassungen präsent<br />
und ziehen viele positive<br />
Leserresonanzen nach sich.<br />
92<br />
TREFFPUNKT<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />
MIRO-MITGLIEDSVERBÄNDE 20<strong>22</strong><br />
Bitte informieren Sie sich bei Ihren<br />
Verbänden rechtzeitig, ob die Durchführung<br />
gewährleistet werden kann.<br />
23.–24. Juni in Stuttgart<br />
Industrieverband Steine und Erden Baden-<br />
Württemberg und Fachgruppen, ISTE<br />
www.iste.de<br />
30. Juni in Berlin<br />
Bundesverband Baustoffe – Steine<br />
und Erden, bbs<br />
www.baustoffindustrie.de<br />
12. Juli in Bensheim<br />
Industrieverband Steine und Erden<br />
Neustadt/Weinstr., VSE<br />
www.verband-steine-erden.de<br />
28. November in Berlin<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
Perspektiven<br />
Die Top-5plus5-Beiträge in der Gunst<br />
unserer Online- Leser in GP 3/20<strong>22</strong><br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Mineralische Stäube sicher abscheiden<br />
Strengere Grenzwerte erhöhen die Anforderungen<br />
an die Filtrationstechnik. Zur wirkungsvollen<br />
Abscheidung von abrasivem und feinstem<br />
Quarzstaub hat sich die langlebige Oberflächenfiltration<br />
mit Herding-Sinterlamellenfiltern auch in<br />
der Gesteinsindustrie bewährt. (Seite 70)<br />
Artenfreundlich, ressourcenschonend, sozial,<br />
kommunikativ und technisch auf der Höhe<br />
Unternehmen und Partner der deutschen<br />
Gesteinsindustrie beteiligten sich mit 23<br />
beispielgebenden Projekten am aktuellen MIRO-<br />
Nachhaltigkeitswettbewerb. Die Auszeichnung der<br />
Besten und Ehrung aller fand Anfang April in<br />
festlichem Rahmen statt. (Seite 6)<br />
TOP<br />
Online<br />
1<br />
2<br />
(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />
Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />
QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />
Wenn Kostenerhöhungen nicht mehr<br />
zur Kalkulation passen<br />
Die Herausforderungen für produzierende Branchen<br />
sind massiv gewachsen. Davon betroffen ist auch<br />
die mineralische Roh- und Baustoffindustrie. Um<br />
Preissprünge im Kostensegment auffangen zu<br />
können, ist bei Verträgen auf bestimmte Klauseln<br />
zu achten. (Seite 14)<br />
3<br />
Manufakturtechnik zum Bohren<br />
Um aus Quarzit hochwertige Splitt- und<br />
Schotterprodukte herzustellen zu können, muss<br />
das widerstandsfähige Gestein zuerst einmal<br />
gesprengt werden. Dafür setzt das Unternehmen<br />
Böhl beim Bohren schon seit einigen Jahrzehnten<br />
auf österreichische Marken. (Seite 44)<br />
4<br />
• Becherwerke<br />
• Schneckenförderer<br />
• Zellenradschleusen<br />
• Doppelwellenmischer<br />
ONLINE-VERSION IM WEBKIOSK: Seit Anfang 2018 sind alle Zeitschriften des Stein-Verlages<br />
auch digital verfügbar. Die Web-Variante löst die zuvor gebotene App ab und erfreut<br />
sich wachsender Beliebtheit. Nicht selten liegen die Zugriffszahlen über der Abo-Menge<br />
der Print-Version. Über unsere Top-Online-Auswertung ist feststellbar, welche Beiträge im<br />
Ranking der Leserinteressen gerade ganz oben stehen. Das eröffnet neue Möglichkeiten<br />
für die GP-Themenplanung.<br />
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GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong><br />
Günstige Nebelerscheinung gegen Staub<br />
Durch Wasserzerstäubung künstlich erzeugter<br />
Nebel wird in vielen industriellen Bereichen zur<br />
Staubminderung genutzt, um Staubquellen an<br />
Arbeitsplätzen, im Produktionsumfeld und bei<br />
Transportwegen bestmöglich zu neutralisieren.<br />
(Seite 74)<br />
Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />
zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />
Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />
Frauenpower in der Rohstoffgewinnung (S. 34) 6<br />
Aufbruch in eine erweiterte gemeinsame Zukunft (S. 28) 7<br />
Radargestütztes Monitoring-System überwacht den Förderzustand perfekt (S. 66) 8<br />
Studie zur Rohstoffnachfrage bis 2040 fortgeschrieben (S. 16) 9<br />
Plattformdemonstrator zur Optimierung des Datenmanagements und der<br />
Kapazitätsauslastung in der Steine- und Erdenindustrie (S. 24) 10<br />
GP_04<strong>22</strong>_60-100.indd 92 13.06.<strong>22</strong> 10:01<br />
5<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
23<br />
DEM DAUERHINDERNIS „ABLEHNUNG“ AUF DER SPUR: Die Kommunikation vor Ort und warum sie so oft nicht die erwartbaren Erfolge<br />
bringt, war Thema eines mehrstufigen Forschungsprojektes. Nicht auf dem Wissen von Kommunikationsprofis aufbauend, sondern auf dem<br />
von Sozialwissenschaftlern wurden scheinbare „Nebenaspekte“ beleuchtet, die interessanterweise bei der „Sozialen Akzeptanz von Gewinnungsstätten“<br />
eine Hauptrolle spielen können. Zwischen 2012 und 2021 sind dazu mehrere aufeinander aufbauende Fachartikel erschienen,<br />
die zwar nicht alles lösen, so doch viel erklären können.<br />
Arbeit am Image mit<br />
verschiedenen Mitteln<br />
Natürlich betrachten wir unsere GP als wichtiges Objekt im Sinne<br />
der Imagearbeit unserer Branche. Allerdings ist es wie überall:<br />
Hauptsächlich die bekehrten Christen in unserer Blase sind damit<br />
erreichbar. Innerhalb dieser ist GP ein Vermittler auf der Kaskade:<br />
Gelingt es, möglichst viele Unternehmen zu motivieren, sich an<br />
MIRO-Wettbewerben zu beteiligen, wird der Weg nach „draußen“<br />
geebnet. Wer bspw. beim MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerb einen<br />
der vorderen Plätze belegt, erringt die positive Aufmerksamkeit<br />
regionaler Medien in seinem Umfeld. Der Informationstransport in<br />
die breitere öffentliche Wahrnehmung ist damit gelungen.<br />
„Bewegte Bilder“<br />
sind in der Gegenwart das beste Instrument, um Aufmerksamkeit<br />
zu gewinnen. Damit kann GP natürlich nicht punkten. Auch<br />
hier übernehmen wir stattdessen gerne die Rolle des Hinweisgebers,<br />
um den 2019 preisgekrönten MIRO-Branchenfilm<br />
„1 Kilo Steine pro Stunde!“ und die ebenfalls im Jahr 2021 ausgezeichneten<br />
„Faktencheck-Clips“ so über die Zeitschrift zu<br />
bewerben, dass interessierte Unternehmen, Ausbildungsstätten,<br />
Institutionen usw. diese Tools in großem Umfang nutzen.<br />
für 4 m³ Lader<br />
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BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 3
24<br />
Wichtiger Schwerpunkt<br />
Interessenten gewinnen, Fachleuten eine nächste Karrierestufe<br />
bieten, für regelmäßige Weiterbildungen sorgen. Abwechslungsreiche<br />
Berufsbilder in der Gesteinsindustrie, Wege, um<br />
junge Leute darauf aufmerksam zu machen, die Art und Weise,<br />
wie vorbildliche Betriebe ihre Ausbildung gestalten, der Weg<br />
zur Meisterprüfung und das Urteil der Teilnehmer, die regelmäßige<br />
Weiterbildung durch Seminare, Schulungen und Workshops:<br />
Berichte mit Anregungen, neuen oder veränderten Entwicklungsangeboten,<br />
Bewertungen und Ergebnissen gehören<br />
zum regelmäßigen Berichtsprogramm in GP.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
25<br />
Artenschutz und Biodiversität:<br />
Beinahe müßig ist es, immer wieder auf<br />
die Vorteile von Rohstoffgewinnungsstätten<br />
für die Artenansiedlung hinzuweisen,<br />
Nachnutzungsvielfalt<br />
zu beschreiben usw., usf. Im<br />
Grunde gibt es hier nichts, was<br />
es nicht gibt. Das sehen auch<br />
die Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />
so. Viele schaffen aus<br />
eigener Kraft und mit Ideenreichtum<br />
immer wieder neue<br />
Möglichkeiten, um noch ein<br />
Stück gastfreundlicher für<br />
definierte Zielarten zu werden.<br />
Hier hat sich über die Definition<br />
von Natur auf Zeit im Insektenschutzgesetz<br />
und einer Ausnahmeregelung<br />
für die Rohstoffunternehmen<br />
tatsächlich in<br />
der jüngeren Vergangenheit für die Branche<br />
und damit für die Artenvielfalt etwas zum<br />
Besseren verändert.<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
26<br />
Und dann wäre da noch …<br />
…etwas, das eigentlich gar nicht zwingend sein müsste, unserer Leserschaft<br />
am Ende aber doch tierischen Spaß bereitet: Gemeint sind damit<br />
unsere gelegentlich gebotenen Fahrberichte mit Kalibern, die sich durch<br />
ihre Geländetauglichkeit für die anspruchsvollen Fahrten in Gewinnungsbetrieben<br />
empfehlen. Dieser Blick über den eng begrenzten Technik-<br />
Tellerrand hinaus bringt durchaus einen Mehrwert für Leser des Magazins.<br />
Auf den jüngsten Fahrbericht gab es unter anderem folgende Reaktion,<br />
die wir anonymisiert gerne wiedergeben:<br />
„Sehr geehrter Herr Autor,<br />
da musste ich heute beim Frühstück ja derbe lachen und habe ihren<br />
tollen Bericht zum ‚Jimny‘ gleich 2x durchgelesen (was bei mir nur äußerst<br />
selten vorkommt). Super recherchiert, viele ‚wahre‘ Details, locker, aber<br />
sehr treffend beschrieben, auch was die vielen kleinen Nuancen angeht.<br />
Passen wie die Faust aufs Auge. Klasse!! Was für ein ‚Lesespaß‘!!<br />
Ich wünsche Ihnen noch weiterhin eine so lockere Feder und viel Freude<br />
an Ihrer Arbeit!<br />
Freundliche Grüße aus XXX“<br />
Stein-Verlag, die DNI und die GP<br />
Nicht die erste<br />
Jubelausgabe zum<br />
25. Jubiläum<br />
Bereits 1964 erhielt die deutsche Naturstein-Industrie mit<br />
Gründung der Fachzeitschrift DNI, das Kürzel erklärt sich<br />
leicht, ein eigenes Fachorgan. Gegründet wurde das Fachblatt<br />
von Dr. Wilhelm Jösch. Als Geschäftsführer der Fachvereinigung<br />
Naturstein Hessen und anderen Verantwortlichkeiten<br />
übernahm der Genannte 1964 vom damals<br />
legendären Geschäftsführer des Bundesverbandes Naturstein-Industrie,<br />
Helmut Janson, den Stein-Verlag. Zusätzlich<br />
frisch gebackener Verleger geworden, brachte er als erstes<br />
bedeutsames Verlagsprodukt die Zeitschrift „Die Naturstein-<br />
Industrie“ heraus. Folglich gab es im Jahr 1989 eine Ausgabe<br />
zum 25. Jubiläum, die wiederum bis in die frühen 1960er-<br />
Jahre zurückblickt. Darin zu lesen ist sehr interessant. Zehn<br />
Jahre später, im Jahr 1999 wurden die Zeitschriftentitel des<br />
Stein-Verlages verkauft. Die Septemberausgabe 6/99 erschien<br />
bereits im Giesel Verlag. Übrig blieb die kleine KSP,<br />
aus der von 1997 an nunmehr eine Jubiläums-GP gewachsen<br />
ist. <strong>GesteinsPerspektiven</strong> und Stein-Verlag: Es ist möglicherweise<br />
kein Zufall, dass dieses Thema an seinen Ursprung<br />
zurückkehrt, während ihm die Weitergabe nicht guttat. Die<br />
einstige DNI existierte zwar weiter, magerte aber ab, wurde<br />
später umbenannt in MIRO und verschwand schließlich ganz.<br />
Spezialmagazine brauchen schlichtweg Verlage, die mit solchen<br />
Themen verbunden sind und ihren Wert einschätzen<br />
können. Nur dann gelingen Sprünge auf Jubiläumsstufen<br />
tatsächlich.<br />
www.stein-verlaggmbh.de<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
27<br />
Allerhand Aufwand und ebenso viel Freude<br />
bereitete dieser Rückblick – ob er treffend ist, entscheiden Sie. Sehr<br />
deutlich wird die permanente Querverbindung zu MIRO. Dafür gibt es<br />
eine Erklärung: MIRO ist, gerade was die Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Außendarstellung der Branche betrifft, gerade in den letzten Jahren<br />
sehr stark in die Offensive gegangen. Auch die Landes- und großen<br />
Regionalverbände legten hier jeweils enorm zu. Musste die Redaktion<br />
früher aus zahlreichen anderen Statistiken und Bauverbandsinformationen<br />
Tendenzen schöpfen, haben wir nun konkrete Branchenmeinungen<br />
und -informationen zur Verfügung, die nach Verbreitung gerade<br />
durch das Verbandsorgan verlangen. Das ist gut so. Für die<br />
hervorragende Zusammenarbeit über viele Jahre bedanke ich mich<br />
an dieser Stelle bei allen jetzigen sowie ehemaligen Verantwortlichen<br />
und Mitarbeitern von MIRO, die dieses Magazin engagiert unterstützen.<br />
Der gleiche Dank geht an die Verantwortlichen in den Landes- und<br />
Regionalverbänden. Sie alle sorgen dafür, dass sich GP als Spiegel<br />
und Plattform der Branche viel Anerkennung verdienen konnte.<br />
Ein weiterer Dank<br />
geht an den Stein-Verlag unter Leitung von Dr. Friedhelm Rese. Er<br />
hatte damals, 1999, den Mut, aus einem kleinen „KSP-Blättchen“<br />
etwas Größeres zu machen. Andere Verlage – ich kenne einige – hätten<br />
„so etwas“ eingestampft. Nicht Dr. Rese. Für ihn war die KSP der<br />
Stützpfeiler, aus dem am Ende wieder ein neues, gut sortiertes Fachzeitschriften-Trio<br />
wuchs. Heute unterstützt er die kleine Kernmannschaft<br />
des Verlages aus angestellten und externen Akteuren auf bestmögliche<br />
Art und ganz im Sinne seines Vorgängers Dr. Wilhelm Jösch,<br />
auf dessen Wunsch letztlich auch die damalige KSP überhaupt entstand.<br />
Allen im Grußwort von Dr. Rese genannten weiteren Mitstreitern<br />
unseres Teams möchte ich an dieser Stelle ebenfalls herzlich danken.<br />
Fehlt noch etwas? – Tatsächlich.<br />
Rückblicke auf technische Artikel über die beschriebene Zeit werden<br />
Sie vielleicht vermisst haben. Wer uns kennt – und Sie als Leser<br />
kennen uns sicher gut – weiß natürlich um das große Gewicht technischer<br />
Beiträge in GP, kennt das schneller, besser, höher, weiter,<br />
stärker, sparsamer, komfortabler, umweltschonender, digitaler, emissionsärmer<br />
etc. seit vielen Jahren. Für diesen Abriss haben wir uns<br />
aber einen anderen Weg überlegt: Technik-Anbieter und Dienstleister<br />
erhielten die Möglichkeit, einen eigenen Vergleich, eine zeitliche<br />
Entwicklung oder Ähnliches in Beiträgen oder auch Anzeigen von<br />
einst und jetzt darzustellen. Was dabei herauskommt, werden Sie<br />
beim Weiterblättern sehen. Viel Vergnügen dabei wünscht Ihnen<br />
Ihre Gabriela Schulz<br />
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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
28<br />
RECHT<br />
Die landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />
Hintergrund, Überblick, Rechtsfragen<br />
Am 01.10.2021 trat die (neue) landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />
oberirdische Bodenschatzgewinnung (LwWSGVO-OB) in Nordrhein-Westfalen<br />
in Kraft. Durch diese wird die oberirdische Bodenschatzgewinnung in<br />
Wasserschutzgebieten im Land NRW zukünftig einem neuen Regime unterstellt.<br />
Ziel ist die Eröffnung eines größeren Spielraums zur Zulassung der<br />
Gewinnung auch in der Wasserschutzzone III. Das bisher geltende Abbauverbot<br />
gemäß § 35 Abs. 2 LWG a. F. ist entfallen. Der vorliegende Beitrag<br />
bietet einen kurzen Überblick zu den Hintergründen und den wesentlichen<br />
Regelungen der Verordnung und zeigt erste Rechtsfragen auf.<br />
EINZELFALLPRÜFUNG KANN HELFEN:<br />
Die landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />
für NRW wurde im Wege einer<br />
Rechtsverordnung erlassen. Foto: Redeker<br />
schutzgebieten gemäß § 35 Abs. 2 Landeswassergesetz<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
(LWG) mit Gesetz vom 04.<strong>05</strong>.2021 ersatzlos<br />
gestrichen wurde. Vereinbart<br />
worden war dies im Koalitionsvertrag<br />
der CDU/FDP für die Jahre 2017 bis<br />
20<strong>22</strong>. Erschwerungen für die Rohstoffgewinnung<br />
im Wasserbereich sollten<br />
wieder zurückgenommen und die flexiblere<br />
Einzelfallprüfung für eine Rohstoffgewinnung<br />
in Schutzzone III zugelassen<br />
werden. Eine strikte Regelung<br />
wie das bislang geltende allgemeine<br />
Gewinnungsverbot gilt auch in anderen<br />
Bundesländern nicht.<br />
Der vero – Verband der Bau- und<br />
Rohstoffindustrie hatte seinerzeit fortwährend<br />
darauf hingewiesen, dass<br />
wegen des landesplanerischen Entwicklungsziels<br />
der Senkung des Flächenverbrauchs,<br />
die Erweiterung bestehender<br />
Gewinnungsbetriebe (ggf.<br />
auch in den Randbereichen von Wasserschutzgebieten)<br />
weitaus zweckmäßiger<br />
wäre als die Errichtung gänzlich<br />
neuer Betriebe außerhalb der Schutzzonen.<br />
Die auch schon nach alter<br />
Rechtslage theoretisch bestehende<br />
Möglichkeit zur Erteilung einer Befreiung<br />
vom Gewinnungsverbot (§ 35 Abs.<br />
2 Satz 3 LWG i. V. m. § 52 Abs. 1 WHG)<br />
war im Ergebnis ins Leere gelaufen.<br />
Denn auf landesplanerischer Ebene<br />
führte das Leitbild der Verortung der<br />
Rohstoffgewinnung in möglichst konfliktarme<br />
Bereiche regelmäßig dazu,<br />
dass Wasserschutzgebiete wegen des<br />
Abgrabungsverbots als Tabubereiche<br />
festgelegt wurden, sodass eine Befreiung<br />
schon landesplanungsrechtlich<br />
ausgeschlossen war.<br />
Die Landesregierung Nordrhein-<br />
Westfalen hat mit der LwWSGVO-<br />
OB eine – in der Form wohl bislang einzigartige<br />
– landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />
erlassen. Die Verordnung<br />
beschränkt sich auf den Sektor der<br />
oberirdischen Bodenschatzgewinnung,<br />
soll aber Teil eines größeren Verordnungsprojekts<br />
der Landesregierung<br />
sein, wonach auch andere Sachbereiche<br />
zum Regelungsgegenstand der Verordnung<br />
gemacht werden sollen, beispielsweise<br />
die von landwirtschaftlichen<br />
Nutzungen ausgehenden Gewässerverunreinigungen.<br />
Dass die Teilregelung zur oberirdischen<br />
Bodenschatzgewinnung zeitlich<br />
vorgezogen wurde, fand vor dem Hintergrund<br />
statt, dass das bislang geltende<br />
generelle Verbot der oberirdischen<br />
Bodenschatzgewinnung in Wasser-<br />
Kurzüberblick zu den<br />
neuen Regelungen<br />
Die Verordnung sieht ein abgestuftes<br />
Schutzzonenregime in den Zonen I, II,<br />
III A und III B vor (§ 1 Satz 1 und § 3<br />
LwWSGVO-OB). Eine entsprechende<br />
Abstufung ist bereits gemäß § 51 Abs.<br />
2 WHG erforderlich und die meisten<br />
Wasserschutzgebiete sehen heute eine<br />
solche Aufteilung vor.<br />
Die Verordnung unterscheidet zwischen<br />
Trinkwasserschutzgebieten für<br />
Grundwasser einerseits (§ 4 LwWS-<br />
GVO-OB) sowie Trinkwasserschutzgebiete<br />
für Talsperren andererseits (§ 5<br />
LwWSGVO-OB) und legt hierzu leicht<br />
unterschiedliche Regelungen fest. Der<br />
Wortlaut der Verordnung ist an dieser<br />
Stelle leider etwas unübersichtlich.<br />
Im Grundsatz erklären die §§ 4 und<br />
5 LwWSGVO-OB einzelne Maßnahmen<br />
für entweder verboten oder für genehmigungspflichtig.<br />
Grob lassen sich die<br />
Regelungen wie folgt zusammenfassen:<br />
• In Schutzzone III B (Grundwasserschutz)<br />
bzw. Schutzzone III (Talsperren)<br />
sind Maßnahmen der oberirdischen<br />
Bodenschatzgewinnung<br />
grundsätzlich zulässig, aber genehmigungspflichtig,<br />
soweit sie (ausschließlich)<br />
oberhalb des höchsten zu erwartenden<br />
Grundwasserstandes erfolgen<br />
• Betriebserweiterung und -verlängerungen<br />
unterhalb des höchsten zu<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
RECHT<br />
29<br />
oberirdische Bodenschatzgewinnung NRW<br />
erwartenden Grundwasserstandes<br />
können unter bestimmten Voraussetzungen<br />
in Grundwasserschutzgebieten<br />
genehmigt werden<br />
• Sprengungen sind nur zulässig, soweit<br />
eine Verritzung der Gesteinsschichten<br />
unterhalb des höchsten zu<br />
erwartenden Grundwasserstandes<br />
ausgeschlossen werden kann<br />
• im Übrigen sind die oberirdische Bodenschatzgewinnung<br />
und Sprengungen<br />
untersagt<br />
• Wassererhaltungsmaßnahmen zur<br />
Trockenhaltung des Abbaubereiches<br />
sind stets untersagt.<br />
Rechtsfragen<br />
Rechtsgrundlage<br />
Rechtsgrundlage der Verordnung ist<br />
§ 35 Abs. 1 Satz 3 LWG in Verbindung<br />
mit § 51 Abs. 1 Sätze 1 und 2 WHG und<br />
§ 52 WHG. Danach kann die Landesregierung<br />
durch Verordnung „Schutzbestimmungen<br />
für alle oder mehrere Wasserschutzgebiete“<br />
treffen, also (wahrscheinlich)<br />
auch landesweite Regelungen<br />
zur Vereinheitlichung der bestehenden<br />
Wasserschutzgebietsverordnungen<br />
erlassen, um die örtlichen Behörden zu<br />
entlasten.<br />
Geltungsbereich der Verordnung<br />
Nach § 1 Satz 2 LwWSGVO-OB gilt die<br />
Verordnung grundsätzlich für alle Schutzzonen<br />
in bestehenden Wasserschutzgebieten,<br />
soweit dort entsprechende<br />
Schutzzonenregelungen vorhanden<br />
sind. Wenn andere Schutzzonentypen<br />
vor Ort bestimmt wurden, gelten diese<br />
weiter und sollen von der Verordnung<br />
nicht verdrängt werden.<br />
Mit anderen Worten: Ist vor Ort eine<br />
Wasserschutzzone III vorgesehen,<br />
richtet sich das Schutzniveau im Bereich<br />
oberflächennaher Bodenschatzgewinnung<br />
nach den Anforderungen,<br />
die die §§ 4 und 5 LwWSGVO-OB für<br />
die Schutzzone III vorsehen. Nach der<br />
gesetzlichen Regelung bleibt aber zugleich<br />
die Möglichkeit bestehen, durch<br />
eine spätere Verordnung der örtlichen<br />
Wasserschutzbehörden erneut Abweichungen<br />
von der landesweiten Verordnung<br />
zu regeln (§ 35 Abs. 1 Satz 3 a.<br />
E. LWG).<br />
Zuständige Behörden<br />
Zuständig für Vollzug sind die örtlichen<br />
Wasserbehörden, die auch die Wasserschutzgebietsverordnungen<br />
erlassen<br />
haben. Wenn ein anderweitiges Genehmigungsverfahren<br />
Anwendung findet<br />
(z. B. Betriebsplanzulassung, Abgrabungsgenehmigung),<br />
entscheiden die<br />
dafür zuständigen Behörden im Einvernehmen<br />
mit den Wasserbehörden<br />
(§ 6 Abs. 1 und 4 LwWSGVO-OB).<br />
Bestandsschutz<br />
Gemäß § 9 Abs. 1 LwWSGVO-OB genießen<br />
oberirdische Abbautätigkeiten Bestandsschutz,<br />
die vor dem 16.07.2016<br />
• im Regionalplan als Bereiche für die<br />
Sicherung und den Abbau oberflächennaher<br />
Bodenschätze (BASB) festgelegt<br />
worden sind (Nr. 1) oder<br />
• bereits nach BBergG, AbgrabungsG<br />
oder BImSchG zugelassen worden sind,<br />
wobei auch ein Rahmenbetriebsplan<br />
nach BBergG als Zulassung gilt (Nr. 2).<br />
Diese Regelung führt im Grunde den<br />
früheren § 125 LWG NRW fort. Die Anforderungen<br />
der landesweiten Wasserschutzgebietsverordnung<br />
gelten hier<br />
also nicht, sondern für diese Vorhaben<br />
gelten weiterhin die bisherigen örtlichen<br />
Wasserschutzvorschriften.<br />
Rechtmäßigkeit der Verordnung<br />
Gemäß §§ 51, 52 WHG sind Handlungsverbote<br />
– wie z. B. bezüglich der Bodenschatzgewinnung<br />
– in Wasserschutzgebietsverordnungen<br />
nur zulässig, soweit<br />
der Grundwasserschutz die Festsetzung<br />
der Verbote erfordert. Dies setzt wissenschaftlich<br />
abgesicherte hydrogeologische<br />
und hydraulische Erkenntnisse zur<br />
Schutzbedürftigkeit eines Grundwasservorkommens<br />
voraus. Es könnte<br />
durchaus argumentiert werden, dass bei<br />
einer landesweiten Verordnung, die ein<br />
pauschales Verbotsregime für alle Wasserschutzgebiete<br />
vorsieht, der notwendige<br />
Bezug zur Situation vor Ort nicht<br />
gegeben ist. Besonders infrage stehen<br />
könnte dies etwa in Fällen von älteren<br />
örtlichen Wasserschutzgebietsverordnungen,<br />
die möglicherweise ohne die<br />
erforderlichen Datengrundlagen ausgewiesen<br />
wurden.<br />
Zudem dürfen die Verbote mit Blick auf<br />
die Eigentumsfreiheit (Art. 14 GG) nicht<br />
unverhältnismäßig sein. In diesem Rahmen<br />
ist namentlich die spezifische Standortgebundenheit<br />
bergbaulicher Betriebe<br />
zu berücksichtigen. Anders als in einem<br />
vom Oberverwaltungsgericht Niedersachsen<br />
entschiedenen Fall einer Biogasanlage<br />
(vgl. Urt. v. 20.12.2017, Az.: 13<br />
KN 67/14) ist es dem Bergunternehmer<br />
gerade nicht möglich, seine Vorhaben<br />
und Planungen auf Flächen zu richten, die<br />
außerhalb des Schutzgebiets liegen.<br />
Rechtsschutzmöglichkeiten<br />
Die landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />
wurde im Wege einer<br />
Rechtsverordnung erlassen. Rechtsverordnungen<br />
können als untergesetzliche<br />
Normen gemäß § 47 Abs. 1 Nr. 2 VwGO<br />
i. V. m. § 109a JustG NRW im Wege des<br />
Normenkontrollantrages vor dem Oberverwaltungsgericht<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
binnen Jahresfrist ab<br />
Bekanntmachung (21.09.2021) angegriffen<br />
werden. Diese Frist läuft am<br />
21.09.20<strong>22</strong> ab.<br />
Unabhängig davon kann – und zwar<br />
auch noch nach Ablauf der vorgenannten<br />
Frist – eine inzidente Überprüfung<br />
der Rechtmäßigkeit der Verordnung im<br />
Rahmen von verwaltungsgerichtlichen<br />
Anfechtungs- oder Verpflichtungsklageverfahren<br />
erfolgen, soweit im Einzelfall<br />
die Zulässigkeit eines Gewinnungsvorhabens<br />
strittig ist.<br />
Offene Fragen und Ausblick<br />
Für Bergunternehmer hat sich rechtlicher<br />
Beratungsbedarf im Zusammenhang mit<br />
der Verordnung vor allem im Hinblick auf<br />
die grundlegenden Perspektiven bestehender<br />
Betriebe in Wasserschutzgebieten<br />
gezeigt, etwa weil bestehende Genehmigungen<br />
bzw. Betriebsplanzulassungen<br />
verlängert oder die Betriebe erweitert<br />
werden sollen. Die rechtliche Klärung des<br />
künftig zulässigen Umfangs eines Gewinnungsbetriebs<br />
kann aber auch schon im<br />
Vorfeld bei der Planung größerer Investitionen<br />
bedeutsam werden. Fragestellungen<br />
können beispielweise folgende Gesichtspunkte<br />
betreffen:<br />
• Geltungsbereich der Verordnung<br />
Im Einzelfall können Unklarheiten über<br />
die Anwendbarkeit der Verordnung<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
30<br />
WIRTSCHAFT<br />
entstehen. Dies z. B. dann, wenn – wie<br />
beispielsweise im Warsteiner Raum<br />
– die Rechtswidrigkeit einer örtlichen<br />
Wasserschutzgebietsverordnung<br />
nicht im Rahmen eines Normkontrollverfahrens<br />
allgemeingültig festgestellt<br />
wurde, sondern lediglich im Einzelfall<br />
für rechtswidrig und damit unanwendbar<br />
erklärt worden ist (vgl. OVG NRW,<br />
Urt. v. 18.11.2015, Az.: 11 A 3048/11).<br />
• Betriebserweiterungen und<br />
-verlängerungen<br />
Wie bereits angedeutet, sieht § 4 Abs.<br />
4 LwWSGVO-OB die Möglichkeit vor,<br />
bestehende Gewinnungsbetriebe<br />
unter bestimmten Voraussetzungen<br />
auch dann zu erweitern bzw. zu verlängern,<br />
wenn diese unterhalb des höchsten<br />
zu erwartenden Grundwasserstandes<br />
liegen und nicht unter die<br />
Bestandsschutzregeln gemäß § 9<br />
LwWSGVO-OB fallen. Die hohen Anforderungen<br />
des § 4 Abs. 4 LwWS-<br />
GVO-OB bedürfen einer genauen Prüfung,<br />
um nicht behördenseitig mehr als<br />
nötig eingeschränkt zu werden.<br />
• Reichweite des Bestandsschutzes<br />
Im Zusammenhang mit befristeten Genehmigungen<br />
und Betriebsplanzulassungen<br />
kann es zu Unklarheiten über<br />
die tatsächliche Reichweite des gewährten<br />
Bestandsschutzes gemäß § 9<br />
LwWSGVO-OB kommen. Etwa dann,<br />
wenn Grundlage des Bestandsschutzes<br />
landesplanerisch festgelegte Abbaubereiche<br />
(BSAB) sind, kann es in<br />
den Randbereichen der (nicht parzellenscharfen)<br />
Festlegungen – je nach<br />
Position der jeweiligen Wasser- und<br />
Genehmigungsbehörden – zu empfindlichen<br />
Beschränkungen des Bestandsschutzes<br />
kommen.<br />
• Klärung der materiell-rechtlichen<br />
Genehmigungsanforderungen<br />
Die LwWSGVO-OB bestimmt keine<br />
eigenen materiell-rechtlichen An-<br />
forderungen für die Erteilung der<br />
Genehmigung zur oberirdischen Bodenschatzgewinnung<br />
in Wasserschutzgebieten.<br />
Unternehmer wie<br />
Behörden sind daher damit konfrontiert,<br />
den maßgeblichen wasserschutzrechtlichen<br />
Rahmen zunächst<br />
zu klären und dann abzuarbeiten.<br />
Bei den vorstehend aufgezeigten<br />
Beispielen kann erfahrungsgemäß<br />
auch und gerade in der Abstimmung<br />
der konkret zulässigen Reichweite<br />
eines Gewinnungsbetriebs nicht unerheblicher<br />
Unterstützungsbedarf in<br />
der Kommunikation mit den zuständigen<br />
Behörden entstehen.<br />
Ein Beitrag von RA Dr. Matthias Ganske,<br />
Fachanwalt für Verwaltungs- und Vergaberecht,<br />
sowie RA Dr. Dominik Snjka,<br />
Redeker Sellner Dahs Rechtsanwälte<br />
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Junge Menschen für Technik begeistern<br />
„Kommt jetzt die solare Revolution? 100 % Sonnenenergie für<br />
die ganze Welt – Science oder Fiction?“, das und mehr fragt<br />
das „Technoseum“. Das Landesmuseum für Technik und Arbeit<br />
in Mannheim sucht mit provokanten Fragen und interaktiven<br />
Medienangeboten die Diskussion mit Jugendlichen. Können<br />
technische Innovationen die großen Zukunftsherausforderungen<br />
beantworten, oder ist das nur Ausdruck eines technisch<br />
geprägten Wunschdenkens?<br />
„Wir stehen vor immensen globalen Kraftanstrengungen. Ob<br />
wir diese meistern, wird sich zu einem wesentlichen Teil an<br />
technologischen Innovationen entscheiden – und an der Begeisterung<br />
der jungen Generation, sich auf Technik und Naturwissenschaft<br />
einzulassen“, erklärt Prof. Dr. Hartwig Lüdtke,<br />
Direktor des Technoseum. Um die junge Generation zu erreichen,<br />
verlässt das Museum<br />
deshalb seine Ausstellungshallen<br />
und Sammlungsarchive<br />
und versucht<br />
zusätzlich in sozialen Netzwerken<br />
wie Instagram und<br />
TikTok sowie mit thematischen<br />
Web-Angeboten die<br />
Aufmerksamkeit der jungen<br />
Leute zu gewinnen.<br />
„Digitales Storytelling<br />
und Social-Media-Aktionen<br />
dienen dazu, die Jugendlichen<br />
dort abzuholen, wo sie<br />
sich bewegen“, erklärt Prof.<br />
Dr. Hartwig Lüdtke, der vor<br />
zehn Jahren die Initiative<br />
Science oder Fiction?<br />
„Jugend für Technik“ ins Leben gerufen hat. Auf zeitgemäße<br />
und spannende Weise werden Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Technik diskutiert – immer anhand wissenschaftlicher Fakten<br />
und mit einem Blick auf die Technikgeschichte, auf deren<br />
Grundlagen sich die nächsten Innovationen entwickeln werden.<br />
Die Aktion, die vordergründig spielerisch erscheint, hat einen<br />
ernsten Hintergrund: Technik und Wissenschaft sehen sich in<br />
dieser Phase der Umwälzung mit den zusätzlichen Herausforderungen<br />
konfrontiert. Meinungen ersetzen in zahlreichen Debatten<br />
echte Fakten. Zudem wählen immer weniger junge Menschen<br />
einen technischen oder naturwissenschaftlichen<br />
Studien- oder Ausbildungsgang. Der Fachkräftemangel ist in<br />
diesem Bereich besonders groß: Laut MINT-Herbstreport 2021<br />
des Instituts der deutschen Wirtschaft gibt es etwa 460.900<br />
offene Stellen in den MINT-<br />
Berufen (Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften<br />
und Technik).<br />
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MASCHINELLES LERNEN<br />
macht immer größere Fortschritte.<br />
Immer mehr Entscheidungen<br />
werden bereits<br />
von Computersystemen<br />
gefällt. „Herrschaft der künstlichen<br />
Intelligenz – Science<br />
oder Fiction?“, fragt deshalb<br />
das Technoseum in Mannheim.<br />
Bild: Technoseum<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
KURZ<br />
PORTRAIT<br />
WIR BEWEGEN WAS.<br />
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32<br />
WIRTSCHAFT<br />
Bauverband fordert nationale<br />
Rohstoff- und Energiestrategie<br />
Immens steigende Baustoffkosten machen seriöse Kalkulationen für Bauunternehmen<br />
immer schwieriger. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer<br />
beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe, ZDB, fordert deshalb<br />
schnellstens eine nationale Rohstoff- und Energiestrategie für verschiedene<br />
Baustoffe und Materialien.<br />
PREISENTWICKLUNG einzelner Baustoffgruppen. Der ZDB fordert eine nationale bzw.<br />
europäische Rohstoffstrategie für Baustoffe, um wenigstens bei einigen Baustoffgruppen<br />
Resilienz zu erreichen. Tabelle: Stat. Bundesamt/ZDB<br />
eutschland muss alles dafür tun,<br />
„Dum resilienter gegen Krisen zu<br />
werden. Ein nationaler Bau- und Rohstoffgipfel<br />
wäre dafür ein wichtiger erster<br />
Schritt“, so der ZDB-Hauptgeschäftsführer<br />
Anfang Juli 20<strong>22</strong> nach Auswertung<br />
der Zahlen des Statistischen Bundesamtes<br />
zu den Baupreisen für<br />
Wohngebäude: „Wir sehen derzeit in<br />
allen Bausparten teilweise heftige Preissprünge.<br />
(…) Gerade die Preise im Wohnungsbau<br />
sind im Mai 20<strong>22</strong> um 17,6 %<br />
gegenüber Mai 2021 gestiegen. Das ist<br />
der höchste Anstieg seit Mai 1970.“<br />
Die Folge: Bereits im April sanken die<br />
Auftragseingänge bei Bauunternehmen<br />
ab und zunehmend würden Aufträge<br />
storniert. Das betrifft derzeit vor allem<br />
den Wohnungsbau. Die öffentliche Hand<br />
sei daher gefordert, mit intelligenten Investitionsimpulsen<br />
gegenzusteuern und<br />
nicht Aufträge zurückzuhalten, bis die<br />
Preise wieder sinken. Zur Untermauerung<br />
der Aussagen stellt der ZDB auf<br />
seiner Website ein Positionspapier zur<br />
Verfügung. Demnach hat sich nach Angaben<br />
des Statistischen Bundesamtes<br />
die Preisentwicklung für wichtige Baustoffe<br />
im Mai 20<strong>22</strong> unvermindert fortgesetzt.<br />
Auf das im Vorjahr bereits hohe<br />
Niveau kommen Steigerungen bei Betonstahl<br />
von über 70 %, Bitumen über<br />
60 %, Bauholz um etwa 40 % hinzu. Wie<br />
in den Vormonaten folgen die übrigen<br />
Baustoffe dieser Entwicklung. Auch die<br />
mineralischen Baustoffe wie Kies ziehen<br />
um 10 % nach oben, energieintensive<br />
mineralische Baustoffe wie Zement um<br />
ca. 20 %.<br />
Dass mineralische Massenbaustoffe<br />
im Vergleich zu anderen bei der Preisentwicklung<br />
moderate Steigerungen<br />
verzeichnen, ist der Tatsache geschuldet,<br />
dass sie größtenteils aus Deutschland<br />
bzw. aus Europa kommen. Was<br />
den ZDB jedoch besorgt, ist die Tatsache,<br />
dass in einigen Teilen Deutschlands<br />
bereits Versorgungsengpässe bei<br />
einzelnen Gesteinskörnungen festzustellen<br />
sind.<br />
Als Beispiel für aktuelle Herausforderungen<br />
der heimischen Rohstoffversorgung<br />
wird die Versorgung mit Gips für<br />
die Bauwirtschaft angeführt. Die Hälfte<br />
des Gipsbedarfes in Deutschland wird<br />
derzeit mit REA-Gips, die restlichen Bedarfe<br />
werden mit Naturgips gedeckt. Mit<br />
der Reduktion der Kohleverstromung<br />
entfallen zukünftig auch große Kapazitäten<br />
zur Herstellung von REA-Gips, die<br />
aufgrund der unverändert hohen Nachfrage<br />
mit Naturgips oder Recyclingmaterial<br />
gedeckt werden müssen. Gipsrecycling<br />
wird aber den zukünftigen Bedarf<br />
vor allem aufgrund der geringen Mengen<br />
von recycelbaren Gipsabfällen nur in begrenztem<br />
Maße decken können. „Es ist<br />
Aufgabe der Politik, in einer nationalen<br />
bzw. europäischen Rohstoffstrategie die<br />
Versorgung der deutschen Wirtschaft,<br />
und hier besonders der Bauwirtschaft,<br />
mit Rohstoffen sicherzustellen“, so<br />
Pakleppa.<br />
Für den Bereich der Primärrohstoffe<br />
bedeute dies, dass ihre Gewinnung weiterhin<br />
möglich sein muss. Deutschland<br />
verfügt über genügend Rohstoffe wie<br />
Holz, Sand, Kies, Naturstein und Gips.<br />
Man muss diese nur nutzen dürfen! Das<br />
heißt, Kies- und Sandgruben, Steinbrüche<br />
sowie Abbaugebiete für Gips müssen<br />
weiterhin genehmigt und nicht als<br />
unnötiger Eingriff in die Landschaft abgelehnt<br />
werden.<br />
Vorteile dabei: Beim Bauen mit heimischen<br />
Rohstoffen entfallen lange Transportwege,<br />
der Emissionsausstoß wird<br />
reduziert. Die Verfügbarkeit von heimischen<br />
Baustoffen verringert zudem die<br />
Abhängigkeit von internationalen Rohstoffmärkten<br />
und damit verbundenen<br />
Preis- und Lieferrisiken.<br />
Darüber hinaus verbleiben die Wertschöpfung<br />
sowie Investitionen im eigenen<br />
Land. Die Umsetzung wichtiger<br />
Aufgaben im Wohnungsbau, der energetischen<br />
Sanierung, des Bau- und Ausbaus<br />
des deutschen Straßen- und<br />
Schienennetzes sowie zur Erreichung<br />
der Klimaschutzziele wird ermöglicht –<br />
so das Fazit der Bewertung.<br />
www.zdb.de<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
WIRTSCHAFT<br />
33<br />
UNZUREICHENDE KORREKTUR<br />
Potenzial von Photovoltaik auf Baggerseen verschenkt<br />
Will die Ampel-Koalition nun den Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien – oder nicht?<br />
Der Kabinettsbeschluss Anfang April<br />
20<strong>22</strong>, auch bekannt als „Osterpaket“ der<br />
Bundesregierung, wurde nach gründlicher<br />
Prüfung durch den Bundesverband<br />
Mineralische Rohstoffe, MIRO, im Hinblick<br />
auf den Ausbau der Photovoltaik<br />
(PV) auf Baggerseen bereits vor einigen<br />
Wochen kritisch bewertet. Ein Bruchteil<br />
davon wurde Anfang Juli korrigiert, aber<br />
längst sind entscheidende Hürden für<br />
schwimmende PV auf Baggerseen nicht<br />
ausgeräumt. Dabei hätte die Lösung recht<br />
leicht sein können: Auf zahlreichen dezentral<br />
gelegenen Baggerseen wäre es schon<br />
während und auch nach der Sand- und<br />
Kiesgewinnung möglich, schwimmende<br />
PV-Anlagen zu installieren. Viele Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie sind bereit,<br />
entsprechend zu investieren und einen<br />
Beitrag zum flächendeckenden Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien zu leisten.<br />
Das aber macht ihnen der Gesetzgeber<br />
nicht leicht: Die in zweiter und dritter<br />
Lesung beschlossenen Änderungen im<br />
„Entwurf eines Gesetzes zu Sofortmaßnahmen<br />
für einen beschleunigten Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien und weiteren<br />
Maßnahmen im Stromsektor“<br />
beinhalten zwar eine Verringerung des<br />
Abstandes zum Ufer von ursprünglich 50<br />
auf nunmehr 40 m – gefordert hatte<br />
MIRO basierend auf belastbaren Erfahrungswerten<br />
15 m – ansonsten aber<br />
SEE, SONNE, MÖGLICHKEITEN: Alles Erforderliche vorhanden. Nur leider sattelt der Gesetzgeber<br />
andere Pferde auf. Foto: geralt/pixabay<br />
wurde keiner der praxisorientierten Vorschläge<br />
berücksichtigt.<br />
Das ist insofern bedauerlich, als dass<br />
insbesondere die Forderungen der Branche,<br />
die Flächenbegrenzung von 15 %<br />
aufzuheben oder erheblich aufzustocken<br />
und darüber hinaus eine Einzelfallprüfung<br />
zu ermöglichen, ignoriert<br />
wurden. Im Ergebnis werden die Möglichkeiten<br />
des Ausbaus von PV auf Baggerseen<br />
jedenfalls drastisch reduziert.<br />
Als Grund der Entscheidung wurde ein<br />
Erkenntnismangel hinsichtlich wasserökologischer<br />
Veränderungen durch<br />
schwimmende PV-Anlagen angeführt.<br />
Weiter heißt es, Deutschland hätte genügend<br />
Flächenpotenzial für Photovoltaik<br />
beispielsweise auf Dachflächen, sodass<br />
der Druck, künstliche Gewässer zu<br />
nutzen, nicht gegeben sei. MIRO sieht<br />
diese Begründungen mit Skepsis. Mit<br />
dem Verzicht von PV auf Wasserflächen<br />
verschwindet ein erhebliches Potenzial<br />
aus dem Spektrum der Möglichkeiten,<br />
dass nur schwerlich über Dachanlagen<br />
zu kompensieren sein dürfte. Zu Letzterem<br />
trägt auch die leicht zu ermittelnde<br />
Tatsache bei, dass im Moment entscheidende<br />
Komponenten für kleinere Anlagenkonzepte<br />
kaum zu beschaffen, und<br />
wenn doch, dann mit utopischen Lieferzeiträumen<br />
verbunden sind. (gsz)<br />
www.bv-miro.org
34<br />
WIRTSCHAFT<br />
EIN ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLENES PROJEKT<br />
Baustoffverband und Gewerkschaft unterzeichnen<br />
„Sozial-Charta“ in Niedersachsen<br />
DAUMEN HOCH für das Charta-Projekt bei Raimo<br />
Benger, Nico Steudel, Eckhard Stoermer, Landeschef<br />
IG Bau Niedersachsen, und Holger Vermeer, Baustoffindustrie-Experte<br />
IG Bau-Bundesvorstand. Fotos: vero<br />
In Niedersachsen begann gerade eine<br />
neue Ära, eingeleitet vom Verband der<br />
Bau- und Rohstoffindustrie, vero, und<br />
der IG Bau. Die Partner haben dafür am<br />
12. Juli 20<strong>22</strong> in Hannover ihre Unterschrift<br />
geleistet. Als einen „revolutionären,<br />
ganz neuen Ansatz, den ich anderen<br />
Verbänden sämtlicher Industrien ausdrücklich<br />
empfehle“, beschrieb Umwelt-<br />
Staatssekretär Frank Doods die neue<br />
„Sozial-Charta“, um die es dabei geht.<br />
Darin bekennen sich beide Seiten unter<br />
anderem zu fairen Einkommen mit Tarifbindung,<br />
mit bestimmten Arbeitszeitmodellen,<br />
zur Vermeidung von Leiharbeit,<br />
aber auch zum Umweltschutz und zur<br />
UNGEWÖHNLICHES MEDIENECHO für einen Baustoffverband. Eine Partnerschaft dieser<br />
Art scheint Unmögliches möglich zu machen. Gemeinsam beantworteten die Gewerkschafter<br />
und Verbandsvertreter die Fragen der Presse.<br />
gemeinsamen politischen Einflussnahme.<br />
Für vero waren Hauptgeschäftsführer<br />
Raimo Benger, der Geschäftsführer<br />
Rohstoffe und Umwelt, Dr. Stefan Löbens,<br />
die Leiterin Kommunikation und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Kim Walter, sowie<br />
der vero-Landesvorsitzende für Niedersachsen,<br />
Nico Steudel, vor Ort.<br />
Die Unterzeichnung fand im Rahmen<br />
einer Pressekonferenz statt. Das Medienecho<br />
war enorm groß. Raimo Benger<br />
sieht die neue „Sozial-Charta“ als<br />
Chance für die Bau- und Rohstoffindustrie,<br />
Jobs in Zeiten des Fachkräftemangels<br />
attraktiver und sicherer zu gestalten<br />
sowie gute Ausbildungen zu garantieren.<br />
Er erklärt: „Innerhalb dieser neuen konzertierten<br />
Aktion ist für die Arbeitnehmer<br />
einer der zentralen Punkte, dass wir die<br />
Mitbestimmungen in den Betrieben besonders<br />
stärken wollen.“ Und das sei nur<br />
einer der insgesamt 21 Punkte der „Sozial-Charta“.<br />
Auch die Stärkung der Tarifbindung<br />
wird angesprochen. „Fast alle<br />
unserer Unternehmen sind tarifgebunden.<br />
Flächentarife mit Öffnungsklauseln<br />
sind wichtig für den sozialen Frieden“, so<br />
Benger.<br />
Für den DGB-Bezirksvorsitzenden<br />
Mehrdad Payandeh ist die Sozial-Charta<br />
ein „Leuchtturmprojekt“, weil sie die<br />
soziale, ökonomische und ökologische<br />
Nachhaltigkeit zum Ziel hat. Mit der Vereinbarung<br />
gebe die Roh- und Baustoffindustrie<br />
eine Antwort auf den Fachkräftemangel,<br />
der „das Wachstumshemmnis<br />
Nummer 1“ sei. Payandeh: „Die Branche<br />
setzt hier auf Innovation, Effizienz und<br />
Produktivität.“<br />
„Damit beginnt in Niedersachsen eine<br />
neue Ära in der Rohstoffgewinnung: Niedersachsen<br />
produziert quasi ‚sozialen<br />
Sand‘ und ‚fairen Kies‘. Auch mehr<br />
Nachhaltigkeit bei Natursteinen ist angesagt“,<br />
erläuterte IG-BAU-Landeschef<br />
Eckhard Stoermer.<br />
Laut Nico Steudel verfolgt die Branche<br />
noch ein anderes Ziel: „Es geht<br />
darum, eine drohende Versorgungsknappheit<br />
bei Gütern, die ohnehin teurer<br />
werden, abzuwenden“, mahnt der Geschäftsführer<br />
der Unternehmensgruppe<br />
Rhein-Umschlag aus Oldenburg. Aufgrund<br />
von auslaufenden Genehmigungen<br />
drohe der niedersächsischen Bauwirtschaft<br />
ein Baustoffmangel. „Der<br />
Rohstoff ist da, aber wir werden ihn nicht<br />
gewinnen können, da wir genehmigungsseitig<br />
ein Problem bekommen. Bei<br />
einem Drittel der Sand- und Kieswerke<br />
reichen die Vorräte, für deren Gewinnung<br />
eine Genehmigung vorliegt, keine fünf<br />
Jahre mehr. Ein weiteres Drittel hat genehmigte<br />
Vorräte von maximal zehn Jahren“,<br />
so Steudel. In der Natursteinindustrie<br />
würden bis 2027 jedem sechsten<br />
Betrieb die Ressourcen ausgehen. „Eine<br />
Politik, die den Menschen Wohnungen<br />
verspricht, muss auch die Gewinnung<br />
von Rohstoffen genehmigen“, fordert<br />
der Landesvorsitzende.<br />
Insgesamt stellt die „Sozial-Charta“<br />
laut vero ein bislang in dieser Form einzigartiges<br />
Projekt dar. Interessant auch,<br />
dass es „mit Vorlauf“ entstand: IG BAU<br />
und DGB unterstützten vero in der<br />
Vergangenheit schon erfolgreich in Niedersachsen<br />
dabei, Rohstoffsicherungsflächen<br />
innerhalb des Landesraumordnungsprogramms<br />
zu erhalten.<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
WIRTSCHAFT<br />
35<br />
Bilanz bei den Mitgliedern der MIRO-Familie<br />
Landauf, landab luden in diesem Jahr wieder alle Verbände der<br />
MIRO-Familie zu analogen Treffen bei perfekt organisierten<br />
Mitgliederversammlungen ein. Alles, was im vorigen Jahr …<br />
und dem davor … noch schiefging, situationsbedingt aus Vorsicht<br />
vermieden bzw. als Hybrid für unterschiedliche Interessenlagen<br />
zur Verfügung gestellt wurde, ist in diesem Jahr wieder<br />
„echt“ und zumindest fast so wie vor der C-Zeit. Hier und<br />
da sind die Teilnehmerzahlen ein wenig geschrumpft, aber wer<br />
kam, genoss das Miteinander mit sichtlichem Vergnügen,<br />
wenngleich sich das Umfeld gerade nicht vergnüglich darstellt.<br />
Wir werden nicht für alles, was sich als künftige Möglichkeit<br />
andeutet, gewappnet sein. Doch wenn eine Branche die Kraft<br />
hat, auch ein großes Dilemma zu durchlaufen und trotzdem<br />
wieder neu anzupacken, dann wohl die unsere. Vielleicht hat<br />
das ewige Ringen mit Widerständen – gerade erst wieder frisch<br />
Versammlungen der Landesverbände<br />
präsent durch den Rückblick auf 25 Jahrgänge dieser Zeitschrift<br />
– auch sein Gutes: Man ist einfach für Widrigkeiten gerüstet.<br />
Die meisten Verbände haben anlässlich ihrer JMV auch<br />
frisch gedruckte Geschäftsberichte vorgelegt, in denen sich<br />
Mitglieder und Interessierte über die Verbandsaktivitäten im<br />
vergangenen Jahr sowie neue Projekte informieren können. Wer<br />
es also ganz genau wissen möchte, fordert gerne ein gedrucktes<br />
Exemplar beim jeweiligen Verband an. Wem ein Kurzabriss<br />
genügt, findet diesen auf den nächsten Seiten. Ganz vollständig<br />
ist dieser nicht, denn das Treffen des Industrieverbandes<br />
Steine und Erden Neustadt/Weinstraße fiel genau auf den<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Sobald verfügbar, reichen<br />
wir diesen Text natürlich nach. <br />
(gsz)<br />
www.bv-miro.org<br />
23.–26. August 2023<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
36<br />
WIRTSCHAFT<br />
Zeit für innovative, nachhaltige Baustoffe<br />
Am 20. Mai 20<strong>22</strong> hielt der Bayerische Industrieverband Baustoffe, Steine<br />
und Erden, BIV, seine erste Mitgliederversammlung nach den Coronajahren<br />
ab. 100 Mitgliedsunternehmen und Gäste folgten der Einladung nach<br />
Augsburg. Die Bau- und Rohstoffunternehmen stehen vor einem tiefgreifenden<br />
Wandel. Viele dieser Umbrüche wurden jedoch schon weit in der<br />
Vergangenheit angestoßen. Schlanke, temperaturregulierende Bauteile<br />
sind bspw. keine Erfindungen der unmittelbaren Gegenwart. Präsident<br />
Georg Fetzer richtete deshalb und aus weiteren Gründen einen einerseits<br />
hoffnungsvollen, aber auch kritischen Blick in die Zukunft.<br />
TREFFEN IN AUGSBURG: Kritische Zeiten voraus. Die BIV-Mitglieder und ihr Vorsitzender<br />
verdeutlichten im Rahmen ihrer Versammlung, an welchen Stellen der Schuh drückt.<br />
gungspraxis bei der Installation von<br />
schwimmenden PV-Anlagen auf ausgekiesten<br />
Baggerseen. Hier gibt es enormes<br />
Potenzial, das nach Untersuchungen bis<br />
zu 20 GWp (GigaWattPeak) Leistung aus<br />
Photovoltaik ermöglichen würde. Geplante<br />
Beschränkungen im Entwurf des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
würden diese auf<br />
rund 1 GWp Leistung schmälern.<br />
Weiteres Beispiel: Viele der im BIV organisierten<br />
Unternehmen bieten vorgefertigte<br />
Lösungen an, um die hohe Nachfrage<br />
im Wohnungsbau zu bedienen.<br />
Dabei werden ausgeklügelte technische<br />
Ideen umgesetzt. Diese sind häufig materialsparender,<br />
effizienter und damit kostengünstiger<br />
umsetzbar, aber leider nicht<br />
durch bestehende Normen abgedeckt.<br />
Aufwendige bauaufsichtliche Zulassungen<br />
durch das Deutsche Institut für Bautechnik<br />
sind erforderlich. Auch das dauert<br />
häufig Jahre und bremst zukunftsweisende<br />
Innovationen aus.<br />
Gemeinsames Positionspapier<br />
zum Baustoffrecycling<br />
In einem mit dem BRB (Baustoffrecycling<br />
Bayern) verfassten Positionspapier bekennt<br />
sich der BIV zur Bedeutung und<br />
Förderung von Recyclingbaustoffen als<br />
einen wesentlichen Baustein für eine langfristige<br />
Versorgung mit mineralischen Baustoffen.<br />
Auf der anderen Seite wird von der<br />
Recyclingsparte selbst klargestellt, dass<br />
ein kompletter Ersatz von Primärbaustoffen<br />
durch die Aufbereitung mineralischer<br />
Abfälle nicht möglich ist und die Sicherung<br />
von Rohstoffgewinnungsflächen auch<br />
weiterhin eine wesentliche volkswirtschaftliche<br />
Aufgabe bleiben muss.<br />
Das Klima für private wie öffentliche<br />
Bauinvestitionen hat sich in den letzten<br />
Monaten rapide verschlechtert. Bauund<br />
Rohstoffe werden teurer oder sind gar<br />
nicht mehr verfügbar, Bauvorhaben werden<br />
gestoppt, Bauunternehmen berichten<br />
von Stornierungen beim Einfamilienhausbau.<br />
Bereits im letzten Jahr sind die Preise<br />
für europäisch gehandelte CO 2 -Zertifikate<br />
stark angestiegen, was zu einer Verteuerung<br />
des wichtigsten Ausgangsstoff, für<br />
Beton, nämlich des Zements, führte. Die<br />
Preise für Gesteinskörnungen steigen aufgrund<br />
zurückgehender Verfügbarkeiten an<br />
Grund und Boden und aufwendiger Genehmigungen<br />
bereits seit vielen Jahren<br />
überproportional. Auch die in letzter Zeit<br />
stark gestiegenen Kraftstoffpreise tragen<br />
dazu bei. Umso mehr ein Aufruf, Transportwege<br />
kurz zu halten, eine regionale Rohund<br />
damit Baustoffversorgung zu verfolgen.<br />
Im Sinne des Umweltgedankens und<br />
der Unabhängigkeit von Importen.<br />
Wir brauchen Bürokratieabbau und<br />
eine schnelle Wende in der Energiepolitik.<br />
Wirklich Ernst machen muss der Staat<br />
jetzt beim Abbau von bürokratischen Hürden.<br />
Jede kleinste innovative Maßnahme<br />
wird im Dickicht von Bedenken und genehmigungsrechtlichen<br />
Vorschriften erstickt.<br />
Aktuelles Beispiel ist die Genehmi-<br />
Wahlgang wie am Schnürchen<br />
Satzungsgemäß war in diesem Jahr<br />
zudem eine Vorstandswahl vorzunehmen.<br />
Dabei wurde die Arbeit des bisherigen<br />
Vorstandes gewürdigt und das Dreierteam<br />
bestätigt: Präsident Georg Fetzer<br />
von der Dachser J. GmbH & Co. KG<br />
Fertigbeton-Kieswerke und die Vizepräsidenten<br />
Andreas Moßandl, Karl<br />
Mossandl GmbH & Co., sowie Andreas<br />
Veitinger von der HeidelbergCement AG<br />
repräsentieren nach einstimmigem Votum<br />
weiter die Verbandsspitze. Ein Zeichen<br />
der Beständigkeit in unruhigen Zeiten.<br />
www.biv.bayern<br />
WIEDERGEWÄHLT: Vizepräsident Andreas Moßandl, Georg Fetzer und Andreas Veitinger (v.l.)<br />
repräsentieren weiterhin den BIV-Vorstand. Fotos: BIV<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
BAUEN, BAUEN, BAUEN – aber womit, wenn Genehmigungen ausbleiben und der Baurohstoffnachschub fehlt? Ministerin Razavi wird an ihren<br />
Worten zu messen sein. Peter Röhm (l.) und Thomas Beißwenger machten ihre Erwartungen an die Landespolitik deutlich.<br />
Preisexplosionen, Genehmigungshürden<br />
und Wohnraumbedarf sind größte Sorgen<br />
„Stehen wir vor dem perfekten Sturm<br />
oder erleben wir nur ein vorübergehendes<br />
Gewitter?“ Thomas Beißwenger,<br />
Hauptgeschäftsführer des<br />
Industrieverbands Steine und Erden<br />
Baden-Württemberg, ISTE, brachte<br />
die Sorgen der Branche bei der diesjährigen<br />
Jahreshauptversammlung<br />
im Juni in Stuttgart auf den Punkt.<br />
Inflation, Baupreisexplosion, Zinserhöhungen,<br />
Fachkräftemangel und Lieferengpässe<br />
seien Faktoren, welche für Unternehmen<br />
zu finanziellen Schwierigkeiten führen könnten,<br />
so der ISTE-HGF. Die baden-württembergische<br />
Bauministerin Nicole Razavi MdL<br />
betonte in ihrer Rede die Bedeutung regionaler<br />
mineralischer Rohstoffe; diese seien<br />
für jegliche Zukunftsprojekte unverzichtbar.<br />
Der Landesregierung seien die aktuellen<br />
Herausforderungen der Rohstoffbranche<br />
bewusst. Sie strebe deshalb eine Beschleunigung<br />
von Genehmigungsverfahren an,<br />
ohne den Interessensausgleich aller Beteiligten<br />
aus den Augen zu verlieren.<br />
Trotz großen Zeitdrucks verfolgte<br />
Ministerin Razavi den anschließenden<br />
Bericht von Walter Nelles über die MIRO-<br />
Arbeit und quittierte viele Ausführungen mit<br />
Zustimmung. Der im Entwurf des Wind-an-<br />
Land-Gesetzes eingeräumte „Vorrang“ des<br />
Windkraftausbaus, mit dem bereits feststehende<br />
Ziele der Raumordnung in Flächennutzungsplänen<br />
(und damit auch Rohstoffbelange!)<br />
wieder revidiert werden können,<br />
löste bei ihr ein Kopfschütteln aus.<br />
Der Wohnungsbau bereitete Sorgen,<br />
beklagte Beißwenger. Jährlich fehlten in<br />
Deutschland 400.000 Wohnungen. Mit großen<br />
Anstrengungen sei es möglich, 300.000<br />
zu bauen. Vor dem aktuellen wirtschaftlichen<br />
Hintergrund und der unkalkulierbaren<br />
Preisentwicklung sei es jedoch unwahrscheinlich,<br />
dass dieser enorme Bedarf<br />
an Wohnraum befriedigt werden kann.<br />
Beißwenger: „Dies ist nicht nur wirtschaftlich<br />
eine fatale Situation, sondern auch eine<br />
mit großem sozialen Sprengstoff.“ Schwarze<br />
Wolken sieht der ISTE-Hauptgeschäftsführer<br />
auch am Horizont, wenn es um die<br />
Energiewende, um Infrastrukturmaßnahmen<br />
und um Gebäudesanierungen geht.<br />
„Dies alles ist ohne mineralische Rohstoffe<br />
nicht möglich. Wenn die Preise für Energie<br />
weiter so dramatisch steigen, könnte es in<br />
diesen Bereichen zu schmerzhaften Einbrüchen<br />
kommen.“ Bestenfalls sieht Beißwenger<br />
für die kommenden Jahre eine wirtschaftliche<br />
Seitwärtsbewegung der<br />
Steine- und Erden-Branche.<br />
ISTE-Präsident Peter Röhm beklagte<br />
zudem die vielfach sich über viele Jahre<br />
erstreckenden Verfahrensdauern, wenn es<br />
um Erweiterungen oder Neuaufschlüsse<br />
von Gewinnungsstätten geht: „Wir müssen<br />
schneller mehr Wohnraum bauen. Deshalb<br />
müssen die zuständigen Behörden auch<br />
beschleunigte Verfahren gewährleisten.“<br />
Die Ministerin, im Stuttgarter Kabinett zuständig<br />
für Landesentwicklung und Wohnen,<br />
zeigte für diese Sorgen großes Verständnis.<br />
Man habe aus diesen Gründen<br />
eine regionale Planungsoffensive auf den<br />
Weg gebracht, in der die zwölf Regionalverbände<br />
Baden-Württembergs mitarbeiteten.<br />
Außerdem arbeite man in der Regierung<br />
ressortübergreifend zusammen.<br />
Razavi: „Rohstoffversorgung muss sicher<br />
und bedarfsnah stattfinden. Es ist wichtig,<br />
einen Interessensausgleich zwischen allen<br />
Beteiligten zu finden. Rohstoffe zu verlangen,<br />
aber eine Gewinnung zu verhindern,<br />
ist allerdings pharisäerhaft.“ Die CDU-<br />
Politikerin betonte, dass mangelnder bezahlbarer<br />
Wohnraum nicht nur den sozialen<br />
Frieden bedrohe, sondern auch zur<br />
Standortfrage werde. Wenn Fachkräfte<br />
keinen Wohnraum für sich und ihre Familie<br />
fänden, habe dies direkte Auswirkungen<br />
auf die Unternehmen und die Wirtschaft.<br />
Razavi: „Wir müssen bauen, bauen,<br />
bauen!“ Dabei sollte man bei mineralischen<br />
Rohstoffen nicht auf andere angewiesen<br />
sein, sagte sie mit Blick auf den<br />
Ost-West-Konflikt. Gleichzeitig sei es<br />
wichtig, auch die Bedürfnisse und Möglichkeiten<br />
künftiger Generationen im Auge<br />
zu behalten. „Transformation braucht Platz<br />
und Fläche“, so die Ministerin, die auch die<br />
Bedeutung von Natur- und Artenschutz<br />
und in diesem Zusammenhang außerdem<br />
die Funktion von Gewinnungsstätten als<br />
Biotope würdigte.<br />
www.iste.de<br />
BEGLEITEND: Bei den jeweils anschließenden Fachgruppenversammlungen unterstrichen<br />
Benedikt Fahrland (Vors. Naturstein, l.) und Oliver Mohr (stellv. Vors. Sand und Kies) die<br />
Forderungen und gingen auf die Situation ihrer Teilbranche ein. Fotos: ISTE<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
GUTE SITUATION im Rückblick, doch was bringt die Zukunft? Nach der Eröffnung der JMV durch<br />
Michael Müller benennen Bert Vulpius und Dr. Steffen Wiedenfeld absehbare Schwierigkeiten.<br />
Politische Kommunikation<br />
ist jetzt wichtiger denn je<br />
Für das politische Grußwort zum anschließenden<br />
Unternehmerforum konnten<br />
die Verbände Staatssekretärin Stefanie<br />
Pötzsch aus dem Ministerium für<br />
Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft<br />
und Forsten Sachsen-Anhalt gewinnen.<br />
Die Staatssekretärin hob die grundlegende<br />
Bedeutung der Baustoffindustrie<br />
hervor und berichtete von aktuellen wirtschaftlichen<br />
Impulsen durch große Unternehmensansiedlungen<br />
in Sachsen-<br />
Anhalt, die weitere Bauvorhaben und<br />
den Bedarf an mineralischen Baustoffen<br />
in den kommenden Jahren nach sich<br />
ziehen werden.<br />
Nach zwei Jahren reduziertem Betrieb unter dem Einfluss von Corona hat<br />
das Verbandsleben im UVMB und in den Partnerverbänden im Herbst 2021<br />
und Frühjahr 20<strong>22</strong> wieder Fahrt aufgenommen. Vom 15. bis 17. Juni 20<strong>22</strong><br />
begrüßen der UVMB und sein Partnerverband Bau-Zert rund 150 Gäste zu<br />
den Verbandstagen und Mitgliederversammlungen in Wernigerode.<br />
ROHSTOFFPOLITIK und Lobbyarbeit auf<br />
Bundesebene: Susanne Funk berichtet aus<br />
der Arbeit des Bundesverbandes MIRO.<br />
UVMB-Vorstandsvorsitzender Michael<br />
Müller, Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Steffen Wiedenfeld und Geschäftsführer<br />
Bert Vulpius berichteten, dass<br />
die Branche wirtschaftlich mehrheitlich<br />
gut durch die Pandemiejahre gekommen<br />
ist. Aktuell dämpfen jedoch Materialengpässe<br />
und Preissteigerungen die<br />
Wirtschaftsaussichten für die Baustoffbranche<br />
und viele weitere Industrien.<br />
Ein wichtiger Schritt für die Unternehmen<br />
war daher die Einführung von<br />
Preisgleitklauseln, die die Baustoffverbände<br />
im Frühjahr 20<strong>22</strong> auf Bundesebene<br />
erwirken konnten.<br />
In der gemeinsamen Mitgliederversammlung<br />
der UVMB-Fachgruppen Asphalt<br />
und Gesteinsbaustoffe erläuterten<br />
Thorsten Tonndorf (Vorsitzender Gesteinsbaustoffe)<br />
und Bert Vulpius die<br />
wirtschaftliche Lage im Verbandsgebiet<br />
und die Verbandsaktivitäten der vergangenen<br />
Monate. Für den Bundesverband<br />
Mineralische Rohstoffe nahmen MIRO-<br />
Präsident Christian Strunk und Geschäftsführerin<br />
Susanne Funk, die zur<br />
aktuellen politischen Kommunikation mit<br />
Vertretern der verschiedenen Bundestagsfraktionen<br />
in Berlin berichtete, an<br />
der Veranstaltung teil.<br />
Unternehmerforum ist,<br />
wenn der Schiri pfeift<br />
GESPRÄCH mit Staatssekretärin Stefanie<br />
Pötzsch: Dr. Steffen Wiedenfeld (l.) und<br />
Bert Vulpius.<br />
Im Erlebnisvortrag ging es sportlich<br />
zur Sache: TV-Fußballexperte Lutz Wagner<br />
berichtete lebhaft und unterhaltsam<br />
aus seiner 20-jährigen Erfahrung als<br />
Profi-Schiedsrichter in der Fußball-Bundesliga.<br />
Wie bedeutsam eine schnelle<br />
Entscheidungsfindung auf dem Platz und<br />
im Arbeitsalltag ist und wie sie erfolgreich<br />
gelingt, erläuterte der Führungskräfte-<br />
Coach an zahlreichen Beispielen. Im laufenden<br />
Spiel trifft ein Schiedsrichter eine<br />
Entscheidung im Durchschnitt in 0,7 s.<br />
Ob die Reaktionsfähigkeit der begeisterten<br />
Teilnehmer da mithalten kann, durften<br />
diese dann zu gezeigten Spielsequenzen<br />
selbst mit gezückten gelben und roten<br />
Karten ausprobieren.<br />
Die nächsten Verbandstage sollen vom<br />
8. bis 10. Juni 2023 im Pentahotel Berlin-<br />
Köpenick stattfinden. (Franziska Seifert, UVMB)<br />
www.uvmb.de<br />
ANGEFEUERT von Gastreferent Lutz Wagner<br />
wurden alle Teilnehmer zum Schiri. Fotos: Michael<br />
Schlutter, UVMB<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
WIRTSCHAFT<br />
39<br />
Große Bedeutung für das Saarland<br />
Die Saarländische Baustoffindustrie traf sich zu<br />
ihrer alljährlichen Frühjahrsmitgliederversammlung<br />
am 10. Mai 20<strong>22</strong> in Saarbrücken. Dabei<br />
wurde die hohe regionale Bedeutung des Wirtschaftszweiges<br />
unterstrichen.<br />
Insbesondere unter ökologischen Aspekten kann die<br />
Branche mit ihrer flächendeckenden und damit auch<br />
kundennahen Präsenz punkten. Bundesweit liegt die<br />
durchschnittliche Entfernung, über die mineralische Primärrohstoffe<br />
transportiert werden, bei rund 35 km, im<br />
Saarland bei nur 25 km. Das ist weniger als ein Viertel<br />
der Entfernungen, die zum Beispiel im Fahrzeug- und<br />
Maschinenbau anfallen. Betont wurde auch die Bedeutung<br />
der mineralischen Baurohstoffe im Zusammenhang<br />
mit Neubau- und Sanierungsprogrammen nach<br />
den Plänen der Bundesregierung. Inhalt waren außerdem<br />
die in anderen Regionen benannten Probleme<br />
bei Kosten, Genehmigungssituation und diversen Engpass-Szenarien.<br />
Gastredner Janek Böffel, SR-Politikexperte, sprach<br />
abschließend über die aktuelle wirtschaftspolitische<br />
Situation des Saarlandes nach der Wahl.<br />
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Dr.<br />
Christoph Kopper in Nachfolge von Jürgen Heinz, der<br />
nach 14 Jahren Amtszeit den Staffelstab weitergab, zum<br />
Vorsitzenden gewählt. Dr. Kopper ist Geschäftsführer<br />
der Alois Omlor und Alois Omlor Recycling GmbH in<br />
Homburg, seit 2012 im Vorstand des VBS und Vorsitzender<br />
der Gütegemeinschaft der Baustoffindustrie<br />
Saarland. Seine Schwerpunkte will Kopper künftig in<br />
der Sicherung und Stärkung der Primär- und Sekundärrohstofferzeuger<br />
zur Sicherung der Grundversorgung<br />
der heimischen Bevölkerung und zum Erhalt der Arbeitsplätze<br />
setzen. Zentrale Themen sind weiterhin die Stärkung<br />
der Zusammenarbeit mit dem Nabu, der seit langem<br />
überfällige LEP Saarland und die Mantelverordnung.<br />
Unterstützt wird der neue Vorsitzende von seinem Stellvertreter<br />
Dr. Hendrik Huppert und den weiteren Vorstandsmitgliedern<br />
Anja Schmeer, Michael Arweiler,<br />
Frank Becker, Frank Berchem-Trockle, Max van der<br />
Heyde, Moritz Recktenwald und Christian Schencking.<br />
Jürgen Heinz wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.<br />
Der Verband der Baustoffindustrie trat am 1. Juli 2007<br />
dem AGV Bau Saar unter Wahrung seiner Eigenständigkeit<br />
als korporatives Mitglied bei. In einer Laudatio wies<br />
der frühere AGV-Bau-Saar-Vizepräsident Klaus Heller<br />
auf die vielseitigen Win-win-Effekte dieser 15-jährigen<br />
Verbindung hin.<br />
www.vbs-saar.de<br />
VBS-SPITZE: Im Rahmen der MV wurde 20<strong>22</strong> auch gewählt. Jürgen<br />
Heinz ist nun Ehrenvorsitzender. Dr. Hendrik Huppert, Dr. Christoph<br />
Kopper und Verbandsgeschäftsführer Claus Weyers (v.l.) dankten ihm<br />
für die langjährige Arbeit.<br />
DR. CHRISTOPH KOPPER (R.) übergab Janek Böffel eine von VBS<br />
und AGV gestiftete Spende in Höhe von 3.333 Euro für die SR-Herzenssache<br />
für geflüchtete Kinder aus der Ukraine. Fotos: VBS<br />
35.000 qm Kiesabbauland zu verkaufen<br />
Planung, Hydrogeologisches Gutachten und Rekultivierungsplan bereits erstellt, Kiesvorkommen ca. 300.000 cbm,<br />
Z-0 Verfüllung beantragt, evtl Z-1.1 Verfüllung möglich, Laufzeit 15 Jahre, Genehmigungsprozess in der<br />
Endphase, Raum 83278 Traunstein/Obb. Angebote ab 3 Mio. Euro erbeten an: challenge5216@outlook.com<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
40<br />
WIRTSCHAFT<br />
Abschied vom Gestein heißt auch Abschied<br />
Die Mitglieder des Verbandes der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, trafen<br />
sich am 10. Juni zu ihrer diesjährigen Mitgliederversammlung in Hamburg.<br />
Zu behandelnden „Stoff“ gab es reichlich, denn die Herausforderungen<br />
im großen Verbandsgebiet werden nicht kleiner, ebenso wächst die Lücke<br />
zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Politik. Eine Situation, die<br />
Zweifel an der Lauterkeit grundsätzlicher Aussagen maßgeblicher<br />
politischer Akteure nährt.<br />
für Politik und Kommunikation die parlamentarisch-politischen<br />
Spielregeln und<br />
setzt sie zum Nutzen der gesamten Verbandsfamilie<br />
ein.<br />
Im Würgegriff der<br />
zugespitzten Situation<br />
WAS WILL DIE POLITIK WIRKLICH?<br />
Christian Strunk warf Fragen auf, zu denen<br />
entsprechende Antworten ausstehen. Fotos: gsz<br />
Rückgänge beim Wohnungsbau statt<br />
geplanter Aufstockung, längst erkannte<br />
Probleme bei Brückenbauwerken,<br />
die ausgesessen statt angegangen<br />
werden, überbordende Bürokratie, die<br />
allen der Wertschöpfung verpflichteten<br />
Menschen maßlos auf den Senkel geht<br />
– so stellt sich die Situation bei klarem<br />
Blick dar. Hinzu kommen die bekannten<br />
Probleme bei Genehmigungsverfahren,<br />
die trotz erkannter Knappheiten ignoriert<br />
werden, sowie eine ganze Reihe andere<br />
Tabus und sinnbefreite Entscheidungen,<br />
die vero-Vorsitzender Christian Strunk<br />
zur Eröffnung als momentanen Status<br />
quo aufzählte. Fragen wie: „Will niemand,<br />
dass die Behebung der erkannten<br />
Mängel schneller vorangeht?“, oder:<br />
„Steht sich der Behördenstaat selbst im<br />
Weg?“ drängen sich auf. Wie ernst sind<br />
Bekenntnisse zur Klimaneutralität sowie<br />
zur (erneuerbaren) Energieautarkie zu<br />
nehmen, wenn doch die bedarfsnahe<br />
Nutzung heimischer mineralischer Rohstoffe<br />
ein Schlüssel zu Ersterem wäre<br />
und die Photovoltaik auf Baggerseen<br />
ohne unsinnige Restriktionen im sog.<br />
„Osterpaket“ im zweiten Fall einen wesentlichen<br />
Beitrag leisten könnte?<br />
Da die Blase des „Nicht-erkennen-<br />
Wollens“ offenbar schützt, sorgen bekannt<br />
gewordene Kontaktverbote zwischen<br />
wichtigen politischen Entscheidern<br />
sowie Kommissionsmitgliedern mit Verbandsvertretern<br />
für die gewünschte<br />
Ruhe. Das wiederum führt zu Unruhe bei<br />
jenen, die der Überzeugung sind, dass<br />
sich Erfolge nur aus Zusammenarbeit und<br />
guten Gesprächen ergeben. Hoffnungen<br />
richten sich nun auf Bundesbauministerin<br />
Geywitz, die sich in einem Gespräch mit<br />
MIRO als höchst sachkundig erwiesen<br />
hat und bis zum nächsten Jahr eine Änderung<br />
des Baugesetzbuches ankündigt.<br />
In diesem Zusammenhang lobt Christian<br />
Strunk, gleichfalls Präsident des Bundesverbandes,<br />
die produktive Arbeit zwischen<br />
den Landesverbänden und MIRO,<br />
im konkreten Fall meinte er die politische<br />
Arbeit gemeinsam mit Susanne Funk. Sie<br />
beherrscht als MIRO-Geschäftsführerin<br />
Wie alle Wirtschaftsbereiche kämpft natürlich<br />
auch die mineralische Roh- und<br />
Baustoffindustrie mit misslichen Entwicklungen<br />
bei Energie und weiteren Krisenerscheinungen.<br />
Hier besteht die reale Gefahr,<br />
dass die gesamte Bauwirtschaft in<br />
dieser rotierenden Spirale Schaden<br />
nimmt. So sieht es auch Ingo Lothmann,<br />
der zur Entwicklung der Fachgruppe<br />
Transportbeton/Betonförderer berichtete.<br />
Immerhin attestiert er Politik und Verwaltungen<br />
zumindest einen langsamen<br />
Aufwachprozess, welcher an den ermöglichen<br />
Vertragsanpassungen und Preisgleitklauseln<br />
festzumachen sei. Als<br />
weitere Themen kamen die Primärrohstoffsteuer,<br />
in NRW soll diese nun per<br />
grün-schwarzem Koalitionsvertrag über<br />
einen sogenannten „Kieseuro“ lanciert<br />
werden, und der nicht abreißende Recy-<br />
SERVUS MIT VORLAUF: Rita Höwner wird<br />
noch vor der JMV im nächsten Juni aus dem<br />
aktiven Dienst für vero aussteigen.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
WIRTSCHAFT<br />
41<br />
NACH HAMBURG lud vero seine Mitglieder zur<br />
Jahreshauptversammlung ein. Auf dem Podium: Franz-Bernd<br />
Köster (stellv. Vors.), Raimo Benger und Christian Strunk.<br />
vom Beton und vom Windradfundament<br />
cling- bzw. Upcycling-Hype zur Sprache.<br />
Übersehen werde dabei, dass Kies, Sand<br />
und Natursteinkörnungen nicht verbraucht,<br />
sondern „umgelagert“ würden.<br />
Später erhalten sie in Recyclingprozessen<br />
ein zweites oder drittes Leben. Womit wir<br />
beim jetzigen Recycling gelandet sind:<br />
Fakt ist, dass beinahe alle Transportbetonwerke<br />
ohnehin anteilig RC-Körnungen<br />
in Beton verarbeiten können, wenn er<br />
denn so bestellt wird – was wiederum gerade<br />
bei öffentlichen Ausschreibungen<br />
nicht stattfindet. Bleibt als Ergebnis, dass<br />
gerade diejenigen, die theoretisch RC fordern,<br />
in der Praxis davon dann doch lieber<br />
Abstand nehmen.<br />
Verbindendes beim<br />
Vorankommen nutzen<br />
Hauptgeschäftsführer Raimo Benger<br />
verwies in seinem Bericht auf die Aktivitäten,<br />
Ereignisse und Erfolge im vergangenen<br />
Geschäftsjahr. So war es vero, der<br />
den Anstoß zur rechtlichen Klärung der<br />
Vertragsgestaltung im Hinblick auf die<br />
derzeit nicht absehbare Marktentwicklung<br />
inklusive aufklärender Videokonferenz<br />
mit mehr als 900 Teilnehmern aus<br />
Unternehmen der Gesteinsindustrie gab.<br />
Regional hat die Gesteinsindustrie in<br />
keinem der Bundesländer des vero-Betreuungsgebietes<br />
einen leichten Stand.<br />
Die Aufklärungsarbeit fruchtet, bisweilen<br />
zusätzlich gebremst durch Personalwechsel<br />
in den Behörden, selten im gewünschten<br />
Tempo, was jedoch nicht<br />
bedeutet, dass nichts geht. Vorankommen<br />
heißt in diesen Zeiten, dass etwa<br />
die Landesregierung in Schleswig-Holstein<br />
den gesetzwidrigen Zustand der<br />
nicht fortgeschriebenen Regionalplanungen<br />
erkennt und die betreffenden<br />
Ministerien so nach fünf bis sieben Jahren<br />
anhaltender Gespräche realisieren,<br />
dass sie aktiv werden und Rohstoffgewinnungsvorhaben<br />
erleichtern müssen.<br />
In NRW wurden über die neue Wasserschutzgebietsverordnung<br />
(siehe auch<br />
Artikel auf S. 28) wieder Einzelfallprüfungen<br />
pro Gewinnung in WS-Zonen III erreicht.<br />
Ein echter Coup jedoch konnte in<br />
Niedersachsen gelandet werden: Wurde<br />
zur MV schon die hier bestehende Koalition<br />
der Branchenvertretung mit Umweltverbänden<br />
sowie der Gewerkschaft<br />
IG Bau als Erfolgsmodell vorgestellt,<br />
folgte am 12. Juli ein publizistisch vielbeachteter<br />
Paukenschlag (siehe S. 34).<br />
Ja, Gemeinsamkeit in jeglicher Form<br />
macht stark. Im Miteinander gelang es<br />
zuvor, eine Änderung des Landesraumordnungsprogramms<br />
– nach der einige<br />
für die Rohstoffgewinnung ausgewiesene<br />
Flächen gestrichen werden sollten –<br />
zu verhindern. Glück für Niedersachsen!<br />
Nicht nur die entsprechenden Unternehmen<br />
dürfen aufatmen, auch Wirtschaft,<br />
Verwaltung und Behörden sollten das<br />
machen – selbst dann, wenn sie noch<br />
gar nicht wissen, welchen Gefallen sie<br />
sich damit eigentlich getan haben.<br />
Besondere Menschen sieht<br />
man nicht gerne gehen<br />
VORBEREITUNG ZUM ABSCHLUSSVORTRAG:<br />
Nach zehn Jahren war erneut Hans Kammerlander (M.)<br />
zu Gast und zog die Runde unmittelbar in den Bann<br />
seiner Bergabenteuer.<br />
… und doch sei es ihnen gegönnt. Rita<br />
Höwner, jetzt mehr als 17 Jahre bei der<br />
Duisburger Verbändegemeinschaft und<br />
Assistentin des Hauptgeschäftsführers,<br />
gilt längst als entscheidender Dreh- und<br />
Angelpunkt aller internen Führungsaufgaben<br />
für die diversen 16 vertretenen<br />
Baustoffverbände aller Größenordnungen.<br />
Im Frühjahr des nächsten Jahres<br />
wird sie in den (etwas vorgezogenen)<br />
Ruhestand wechseln. Das bedeutet, sie<br />
absolvierte in Hamburg 20<strong>22</strong> ihre letzte,<br />
aktiv selbst organisierte vero-Mitgliederversammlung<br />
… routiniert wie immer bis<br />
zur letzten Sekunde. Das heißt – nicht<br />
ganz: Kurz vor Schluss wurde nämlich<br />
ihre großartige Arbeit offiziell gewürdigt.<br />
Flugs brach die Routine unter vielen<br />
guten Emotionen zusammen, angefacht<br />
noch von den unterhaltsamen Laudationes<br />
des Vorsitzenden und des Hauptgeschäftsführers<br />
sowie dem Beifall der<br />
Anwesenden. Benger & Höwner galten<br />
(und gelten noch) als arbeitstechnisches<br />
„Traumpaar“ unserer Verbandsszene.<br />
Und wie das bei Paaren so ist, wurde<br />
auch hier im Sinne der bestmöglichen<br />
Sache regelmäßig gefochten, gekämpft,<br />
geglättet und sich am Ende gemeinsam<br />
über das Ergebnis gefreut. Ein dickes<br />
Lob für die gemeinsame Zeit gibt’s auch<br />
von GP & gsz: Hätte Verlässlichkeit einen<br />
Namen, wäre dieser „Rita“! <br />
(gsz)<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
42<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
GLÜCKLICH: Der Abschlussjahrgang 20<strong>22</strong> zusammen mit den Verantwortlichen aus den Verbänden, die im Hintergrund immer wieder für das<br />
Gelingen des Meisterkurses aktiv wurden und bleiben. Mit dabei auch Ines Friedl (3.v.l.), Kurszuständige bei den Eckert-Schulen.<br />
Meisterhafte<br />
Verbindungen<br />
Am 19. Mai 20<strong>22</strong> konnten die diesjährigen Absolventen des Industriemeisterlehrganges<br />
„Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik“ ihren Prüfungsabschluss<br />
bei einem gemeinsamen Abendessen in Regensburg feiern.<br />
Ganze vier Tage stellten sie sich zuvor den Prüfungsherausforderungen<br />
der handlungsspezifischen Qualifikation (HQ). Das rief nach einer wohlverdienten<br />
Belohnung: Nachdem es zwei Jahre nicht möglich war, bei<br />
einem gemeinsamen Essen die Lehrgangszeit und die überstandenen<br />
Prüfungen zu feiern, trafen sich die Prüflinge sowie Verantwortliche der<br />
Verbände, der Ausbildungsstätte und der IHK in angenehmer und lockerer<br />
Atmosphäre. Mit einer schönen Überraschung dazu …<br />
Denn eingeladen waren an diesem<br />
lauschigen, fast sommerlichen<br />
Abend nicht nur die diesjährigen „schwer<br />
Geprüften“, sondern auch die Abschlussjahrgänge<br />
von 2020 und 2021.<br />
Coronabedingt konnten sie ihr traditionelles<br />
Abschlussessen während der<br />
letzten Jahre nicht durchführen. Also<br />
wurde kurzerhand das wohlverdiente<br />
Meisterdinner zusammengelegt. So entwickelte<br />
sich der Abend nicht nur zu<br />
einer Abschlussfeier, sondern ebenso zu<br />
einem Ehemaligentreffen der besonderen<br />
Art. Dr. Bettina Nickel (Vorsitzende<br />
des MIRO-Arbeitsausschusses Ausund<br />
Weiterbildung), die sich von Beginn<br />
an stark für den Kurs engagiert hatte,<br />
gratulierte allen herzlich zu ihren Erfolgen<br />
und würdigte die frischen und vergangenen<br />
Absolventen und Absolventinnen<br />
mit persönlichen Worten. Sie<br />
verwies auf die Bedeutung der branchenspezifischen<br />
Meisterausbildung für<br />
die mineralische Roh- und Baustoffindustrie<br />
und schloss einen Dank an alle Beteiligten<br />
für ihr Engagement an. Vor allem<br />
der gemeinsame Einsatz habe die Meisterausbildung<br />
zu einem festen Bestandteil<br />
der beruflichen Weiterbildung und<br />
somit zu einem Erfolgsprojekt gemacht.<br />
Insgesamt 56 Personen bestehend<br />
aus frisch Geprüften, Ehemaligen,<br />
Dozenten, Verantwortlichen der Eckert-<br />
Schulen und der IHK Regensburg sowie<br />
Angehörige des Prüfungsausschusses<br />
und der unterstützenden Verbände<br />
füllten die Tafel.<br />
Wie ein wohlwollendes Uhrwerk<br />
Ungewöhnlich für manche?! Nicht für<br />
uns. Der Zusammenhalt unserer Branche<br />
eilt häufig unserem Ruf voraus.<br />
Daher überrascht es nicht, dass sich alle<br />
Beteiligten an einem Tisch zusammenfinden.<br />
So auch in diesem eigens initiierten,<br />
speziellen Meisterkurs. Ohne die<br />
durchdachte Unterstützung der Verbände<br />
unserer mineralischen Roh- und Baustoffindustrie<br />
wäre dieses Weiterbildungsangebot<br />
nicht so ein Erfolg<br />
geworden – und auch noch nicht einmal<br />
entstanden. Doch nur die Idee allein genügte<br />
noch nicht. Dadurch, dass die IHK<br />
Regensburg die Prüfungen organisiert,<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
Persönliche Eindrücke<br />
von Absolventen des<br />
Jahrgangs 20<strong>22</strong><br />
LEONARD STEIN, Schwerpunkt Naturstein, beschäftigt<br />
bei der Johannes Nickel GmbH & Co.<br />
KG, ein Unternehmen der MHI-Gruppe. Foto: MIRO<br />
Wurden Ihre Erwartungen an den<br />
Meisterkurs und die Inhalte erfüllt?<br />
„Ja, ich bin auch im Nachhinein noch sehr<br />
zufrieden, den Meisterkurs gemacht zu haben, da<br />
ich viele neue, kompetente und nette Leute kennenlernen<br />
durfte. Außerdem konnte ich mein Wissen, welches ich<br />
mir bereits während der Gesellenausbildung angeeignet<br />
habe, weiter ausbauen und vertiefen. Ich denke, dass ich<br />
durch das erworbene Wissen eine andere Blickweise auf<br />
manche Abläufe gewonnen habe, wodurch ich nun<br />
effektiver und effizienter arbeiten kann.“<br />
Was bleibt als Erinnerung an den Abend vom<br />
Meisterabschluss?<br />
„Mir ist besonders positiv aufgefallen, dass es eine<br />
entspannte Stimmung zwischen allen Teilnehmern,<br />
Prüfern und Dozenten gab sowie viele angenehme Gespräche.<br />
In Zukunft kann ich mir durchaus auch ein<br />
regelmäßiges Jahrgangs-/Absolvententreffen gut vorstellen.<br />
Für mich war es diesmal schön, auch die beiden<br />
vorherigen Jahrgänge zu treffen, weil ich dadurch<br />
sogar einen alten Ausbildungskollegen durch Zufall<br />
wiedertreffen konnte.“<br />
MATHIAS RUHBAUM, Schwerpunkt Sand &<br />
Kies, Hülskens Holding GmbH & Co. KG<br />
Wurden Ihre Erwartungen an den<br />
Meisterkurs und die Inhalte erfüllt?<br />
„Ich bin nach wie vor mit meiner Entscheidung<br />
für den Kurs zufrieden. Das erlernte<br />
Wissen kann ich gut in unserem Betrieb anwenden. Ich<br />
sehe dort viele Dinge jetzt mit anderen Augen und achte<br />
aufmerksamer auf Aspekte, die ich vorher als selbstverständlich<br />
gegeben betrachtet habe.“<br />
Was bleibt als Erinnerung an den Abend vom<br />
Meisterabschluss?<br />
„Ich fand es wirklich schön, alle Beteiligten, die dieses<br />
ermöglicht haben und diesen speziellen Meister ins<br />
Leben gerufen haben, wiederzusehen ... Und angeregte<br />
Gespräche zu führen. Dass die vorherigen Absolventen<br />
ebenfalls bei dieser Gelegenheit ‚ihre‘ Feier<br />
nachholen konnten, war eine Bereicherung für alle:<br />
man konnte sich sehr gut austauschen. Wenn sich die<br />
Möglichkeit bietet, würde ich auch in Zukunft gerne bei<br />
solchen Veranstaltungen dabei sein und meine Erfahrungen<br />
weitergeben.“
44<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
NACHGEHOLTE FREUDE: Auch Absolventen der Jahrgänge 2021 und 2020<br />
holten (nicht vollständig, aber zahlreich) ihre Abschlussfeier gemeinsam mit den<br />
„Neuen“ nach. So bot der Abend viel Gelegenheit zum Netzwerken, Kennenlernen<br />
und zum Austausch.<br />
durchführt und letztlich abnimmt, wird<br />
die Qualität gewährleistet. Ihre Arbeit<br />
hatte großen Einfluss auf den Erfolg des<br />
Meisterkurses. Die Kooperation mit den<br />
Eckert-Schulen erwies sich zusätzlich<br />
als Glücksfall, weil diese auf Lehrende<br />
aus der Berufspraxis setzen, die theoretisches<br />
Fachwissen und Anwendungs-<br />
Know-how sinnvoll verknüpfen und praxisgerecht<br />
weitergeben. Vor jedem<br />
neuen Jahrgang wird zudem überprüft,<br />
ob die angebotenen Inhalte den aktuellen<br />
Anforderungen und Neuerungen der<br />
Branche genügen. Das wiederum wird<br />
gewährleistet durch einen konstanten<br />
Informationsfluss und -austausch zwischen<br />
den vier wirkenden Verbänden.<br />
Denn am Ende liegt es ja im Interesse<br />
aller Involvierten, dass die Teilnehmenden<br />
des Lehrgangs so optimal wie möglich<br />
in entscheidenden Themenbereichen<br />
weitergebildet werden. Durch<br />
praxisnahe Ergänzungen wird anschließend<br />
das erlernte Wissen erfahren, ausprobiert<br />
und somit vertieft. Die Zusammenarbeit<br />
aller Seiten läuft quasi wie ein<br />
funktionierendes Uhrwerk. Was dieser<br />
Einsatz bringt, spiegelte sich in den<br />
freudig-stolzen Gesichtern der Absolventen<br />
und Absolventinnen.<br />
Jahrelang erprobt – auch<br />
über Krisen hinweg<br />
Doch wie kam es eigentlich dazu? Der<br />
Fachkräftemangel hat Deutschland<br />
schon etliche Jahre fest im Griff. Auch<br />
die mineralische Roh- und Baustoffbranche<br />
klagte über fehlenden Fach- und<br />
Führungskräfte-Nachwuchs. Zudem<br />
klaffte zwischen der Möglichkeit, als<br />
Facharbeiter oder Akademiker in der mineralischen<br />
Roh- und Baustoffindustrie<br />
tätig zu sein, eine Lücke. Also galt es,<br />
diesen Trittstein zu schaffen. Die vier<br />
Verbände der Baustoffgruppen Transportbeton,<br />
Asphalt, Betonfertigteile und<br />
mineralische Rohstoffe erarbeiteten gemeinsam<br />
mit den Eckert-Schulen Regensburg<br />
ein spezielles Meisterkurs-<br />
Konzept. Die bundesweit einmalige<br />
Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister<br />
IHK in der Fachrichtung Aufbereitungs-<br />
und Verfahrenstechnik nahm<br />
STOLZE MEISTER: Dr. Bettina Nickel, die sich von Beginn an für den Lehrgang eingesetzt hatte, nutzte die Gelegenheit, um die neuen<br />
(und vorherigen) Absolventen in einer kleinen Ansprache zu beglückwünschen. Fotos: MIRO<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
45<br />
Der nächste Meisterkurs startet im September<br />
Vielleicht haben wir Sie mit unserem Nachbericht zur „Meisterfeier“ zusätzlich ein wenig inspiriert. Also: Wollten Sie, liebe<br />
Fachleute in der Gesteinsindustrie, schon immer ein per Urkunde anerkannter Meister Ihres Fachs sein? Oder Sie, verehrte<br />
Arbeitgeber: Hatten Sie nicht vor, Ihren besten Fachleuten die Teilnahme an der Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister<br />
Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK (m/w/d) zu ermöglichen?<br />
Rasche Ergebnisse in dieser Richtung verlangen nun rasches Handeln, denn schon am 5. September 20<strong>22</strong> startet der<br />
nächste entsprechende Präsenzkurs in Vollzeit. Wer die Vollzeit-Ausbildung nicht stemmen kann, hat immer noch die Teilzeit-<br />
Version als Alternative. Eine Evaluation unter den Schülern bezüglich der Dozenten des Meisterkurses ergab ausschließlich<br />
positive Rückmeldungen. Die Themen seien fachlich gut erklärt worden und an Motivation habe es nicht gefehlt. Ein Qualitätsbeweis<br />
erster Güte!<br />
Zulassungsvoraussetzungen sind eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung<br />
in einem anerkannten technischen Ausbildungsberuf,<br />
der den Berufen der Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik<br />
zugeordnet werden kann, alternativ eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung<br />
in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf<br />
und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis oder – als<br />
dritte Variante: eine mindestens vierjährige Berufspraxis.<br />
Werfen Sie am besten gleich einen Blick in den aktuellen Flyer.<br />
Auch interessante Fördermöglichkeiten sind dort schon mit dargestellt.<br />
Wer in Bayern seinen Wohnsitz hat, profitiert zusätzlich<br />
vom Meisterpreis für erfolgreich absolvierte Abschlussprüfungen.<br />
Alle Informationen hierzu finden Sie unter der angegebenen<br />
Webadresse.<br />
www.ihk.de/regensburg/goto/652488<br />
Auf zur aktuellen Runde!<br />
Cover: Eckert Schulen<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
46<br />
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Fahrt auf. Die Lehrgangsinhalte, in enger<br />
Zusammenarbeit mit Unternehmen und<br />
Verbänden erstellt, werden zudem regelmäßig<br />
aktualisiert. Dementsprechend<br />
ergeben sich für die Absolvierenden<br />
auch optimale Karriereperspektiven und<br />
Aufstiegsmöglichkeiten in einer vielseitigen<br />
Branche. Und der anhaltende<br />
Erfolg gibt dem Angebot recht.<br />
Erfolgsgeschichte<br />
und Einladung<br />
Die 19 Absolventen des Industriemeisterlehrganges<br />
20<strong>22</strong> bilden bereits den<br />
vierten Durchgang des beliebten Fortbildungskurses.<br />
Unter den 18 Teilnehmern<br />
beim Abschlussessen des diesjährigen<br />
Jahrgangs fanden sich 16 Spezialisierungen<br />
in den Bereichen: Naturstein (5),<br />
Sand und Kies (5), Asphalt (3), Betonmischer<br />
(1), Fertigteile (2), neben den restlichen<br />
nicht spezifischen. MIRO gratuliert<br />
hiermit noch einmal herzlich allen<br />
Absolventen des Jahres 20<strong>22</strong>! Auch die<br />
Erfolgreichen vom Jahrgang 2021, von<br />
denen 14 zur Feier nach Regensburg<br />
kamen, und vom Jahrgang 2020, hier<br />
schafften es acht Leute, sich die Teilnahme<br />
einzurichten, verdienen eine nachträgliche<br />
Gratulation. Fest in ihre Betriebsprozesse<br />
eingebunden, setzen sie<br />
nun ihr potenziertes Wissen zur eigenen<br />
Freude und zu der ihrer Arbeitgeber bereits<br />
in der Praxis um. Mittlerweile hat<br />
sich die Meisterausbildung dauerhaft fest<br />
in der Branche etabliert, was das rege<br />
Interesse am nächsten Kurs bestätigt.<br />
GASTGEBER: Der Abend wurde organisiert und finanziert durch die vier treibenden Verbände hinter<br />
dem Meisterkurs: (v.l.) Hannes Krüger (BTB), Susanne Funk und Dr. Bettina Nickel (MIRO), Thomas<br />
Reschke (Asphalt). Gramatiki Satslidis als Vertreterin der Beton- und Fertigteilindustrie gehört noch<br />
dazu, konnte an der Veranstaltung aber leider nicht teilnehmen.<br />
WILLKOMMENES TREFFEN: Im Zuge der vorangegangenen Jahrgänge wurden erfolgreich<br />
auch Meisterinnen ausgebildet. Eileen Scholz (Fachbereich Beton, l.) und Jennifer<br />
Hauck (Fachbereich Fertigteile) vertieften sich rasch ins Gespräch.<br />
Der folgende fünfte Durchgang wird am<br />
5. September 20<strong>22</strong> beginnen. Zahlreiche<br />
Anmeldungen liegen bereits vor, weitere<br />
werden gerne angenommen. Wieder<br />
dabei sind auch die bereits bekannten<br />
Dozentinnen und Dozenten. Eine interne<br />
Evaluation ergab regelmäßig eine hohe<br />
Zufriedenheit sowohl mit der fachlichen<br />
Übermittlung als auch mit dem inhaltlichen<br />
Angebot der Lehrenden. Für die<br />
Gesteinsindustrie ist Dozent Uwe Heider<br />
mittlerweile zum „Gesicht“ des Lehrgangs<br />
geworden. „Man spürt förmlich,<br />
wie sehr ihm der Jahrgangserfolg immer<br />
wieder am Herzen liegt“, bestätigten beim<br />
Abschlussessen in Regensburg alle Befragten.<br />
Kein Wunder: war es ihm persönlich<br />
doch von Beginn an ein großes Anliegen,<br />
den speziellen Meisterkurs zum<br />
Laufen zu bringen und zu begleiten.<br />
Interessierte am Lehrgang sind herzlich<br />
eingeladen, sich detaillierter über die<br />
Bedingungen und zu vermittelnden Inhalte<br />
zu informieren – und natürlich auch,<br />
sich für den kommenden Durchgang<br />
anzumelden. Willkommen sind auch Personen,<br />
die schon länger auf diesen Positionen<br />
arbeiten. Der aktuelle Flyer zum<br />
kommenden Meisterkurs 20<strong>22</strong>/23 ist auf<br />
der MIRO-Internetseite verfügbar, ebenso<br />
steht er bei den Eckert-Schulen<br />
bereit. Gedruckte Flyer gibt es außerdem<br />
beim jeweils zuständigen Landesverband.<br />
<br />
(jis)<br />
www.bv-miro.de<br />
www.eckert-schulen.de<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
EDITORIAL<br />
FLEX-MAT ® AKTIVDRAHTSIEBE.<br />
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FLEX-MAT ® Aktivdrahtsiebe setzen neue Maßstäbe, wenn es gilt<br />
Produktionskosten pro Tonne zu reduzieren. Die Durchsatzleistungen<br />
lassen sich deutlich steigern und der Drahtverschleiß<br />
reduzieren. Steckkorn und Anbackungen werden verhindert.<br />
Die markanten grünen PU-Verbindungen fixieren die frei<br />
schwingenden Kettdrähte aus OptimumWire ® , die in hohen<br />
Frequenzen unabhängig voneinander schwingen und die<br />
Schichtenbildung beschleunigen.<br />
FLEX-MAT ® Aktivdrahtsiebe sind für Feinstprodukte mit Trennschnitten<br />
von bis zu 0,5 mm und für gröbere Materialien bis zu<br />
100 mm verfügbar. Sie können auf Quer- und Längsspanner-<br />
Siebmaschinen sowie bei allen gängigen Stecksystemen eingesetzt<br />
werden. Die Polyurethan-Querverbindungen werden in<br />
Einzelfertigung entsprechend der Position der Traversen<br />
kundenspezifisch aufgebracht.<br />
FLEX-MAT ® und Drahtsiebböden aus OptimumWire ® werden<br />
von Major Wire Industries produziert, einem Haver & Boecker<br />
Unternehmen. Hohe Fertigungskapazitäten garantieren weltweit<br />
eine schnelle Lieferung.<br />
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geschult, zertifiziert und vor Ort unterstützt. Sie führen Analysen<br />
der kundenspezifischen Siebungen durch, unterstützen bei technischen<br />
Fragen und führen Schulungen für Mitarbeiter durch.<br />
So wird die Siebleistung in den jeweiligen Werken maximiert.<br />
Ebenso für Produzenten und Lohnverarbeiter in der Sand,<br />
Steine und Erden Industrie sowie für Recycling Unternehmen<br />
und die Kunstdüngerfertigung. Major Europe in Belgien ist<br />
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Hohe Lebensdauer - bis zu 5x längere Standzeit<br />
Hohe Rentabilität - hohe Produktqualität, geringere<br />
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48<br />
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INVESTITIONEN<br />
& ERWEITERUNGEN<br />
Interessante Mehrheitsbeteiligung<br />
MEHRHEITSBETEILIGUNG an<br />
Prostein. Die beiden großen Steinbrüche<br />
der Amprophyr-Steinbruch<br />
Oberottendorf und der Granodiorit-Steinbruch<br />
Kindisch in Sachsen<br />
sind über Gleise an die Metropolen<br />
angebunden. Fotos: Cemex<br />
Deutschland/Romano Hirsch<br />
Das Baustoffunternehmen Cemex hat eine Mehrheitsbeteiligung am ostdeutschen<br />
Hartsteinunternehmen Prostein erworben. Die Transaktion wurde Anfang<br />
Juli 20<strong>22</strong> abgeschlossen. Die Unternehmensgruppe Prostein gilt als perfekte<br />
Ergänzung im Portfolio der Cemex Deutschland AG, die damit ideal aufgestellt<br />
ist, um gleich mehrere der wichtigsten Metropolmärkte zu bedienen. Das ergänzende<br />
Produktangebot der Prostein macht Cemex zu einem Komplettanbieter<br />
von Zuschlagstoffen im Raum Berlin.<br />
Der Jahresabsatz der Prostein beläuft sich auf<br />
3 Mio. t mineralischer Rohstoffe. Die Unternehmensgruppe<br />
mit insgesamt sechs aktiven Hartsteinwerken<br />
besteht aus der Prostein GmbH & Co.<br />
KG, der Steinbruch Oberottendorf GmbH und der<br />
VMB Vertriebsgesellschaft mineralische Baustoffe<br />
mbH. Mit der Mehrheitsbeteiligung wird sich der<br />
Absatz der Cemex Deutschland AG in dieser Produktsparte<br />
verdoppeln.<br />
www.cemex.com<br />
Heimische Expansion<br />
BEKENNTNIS PER NEUBAU: Georg Graf Kesselstatt, Susanne<br />
Gräfin Kesselstatt (beide geschäftsführende Gesellschafter), NL-Leiter<br />
Jochen Barany und der Inzigkofener Bürgermeister (v.l.). Foto: Storz<br />
Vorbildliches<br />
Standort-Bekenntis<br />
Das Unternehmen Storz hat den Neubau seiner Niederlassung<br />
Sigmaringen mit Sitz in Inzigkofen nun offiziell eröffnet. Zusammen<br />
mit dem Inzigkofener Bürgermeister feierten rund 100 Gäste<br />
und Firmenangehörige dieses moderne Gebäude, bei dem das<br />
Wohlbefinden der Beschäftigten sowie maximale Nachhaltigkeit<br />
im Mittelpunkt stehen. Die Millionen-Investition ist gleichermaßen<br />
ein langfristiges Bekenntnis zum seit 1983 betriebenen Standort<br />
wie auch das mit Abstand schönste Bürogebäude in der gesamten<br />
Storz-Unternehmensgruppe. Bürgermeister Bernd Gombold<br />
würdigte die hohe Bedeutung des zweitgrößten Arbeitgebers in<br />
der Gemeinde. Mit seiner besonderen Ästhetik setzt der Neubau<br />
ein Statement: Ganz bewusst wurde viel Beton verbaut und damit<br />
ein klares Bekenntnis zu den mineralischen Baustoffen abgegeben,<br />
die bei Storz produziert und verwendet werden.<br />
www.storz-tuttlingen.de<br />
Kuhn Baumaschinen feierte im Juni 20<strong>22</strong> die Eröffnung ihres neuen<br />
Standortes in Traun, Oberösterreich. Nach 12 Monaten intensiver<br />
Bauzeit sichert die neue Niederlassung, die unter Berücksichtigung<br />
modernster ökologischer Standards errichtet wurde, hochwertige<br />
Serviceleistungen aus den Geschäftsbereichen Ladetechnik und<br />
Baumaschinen für Kunden im Einzugsbereich Linz und schafft gleichzeitig<br />
neue Arbeitsplätze.<br />
Das rund 2600 m² große, neue Kuhn-Servicewerk, errichtet auf<br />
einer 18.000 m² großen Grundstücksfläche, bietet sogar Platz für<br />
einen weiteren Geschäftsbereich der Kuhn Baumaschinen mit einem<br />
zusätzlichen Servicestützpunkt in Österreich und ermöglicht dort<br />
insbesondere die Wartung und Reparatur von Komatsu-Baumaschinen.<br />
Mit zwölf Standorten, darunter neun Servicewerken, und 300<br />
Beschäftigten in Österreich zählt Kuhn zu einem der größten privaten<br />
Arbeitgeber innerhalb der Branche.<br />
www.kuhn-gruppe.com<br />
SICHERE<br />
ARBEITSPLÄTZE<br />
in zeitgerechter<br />
Unternehmenskultur:<br />
Das Team des neuen<br />
Kuhn-Servicewerks<br />
bei der feierlichen<br />
Schlüsselübergabe<br />
am neuen Standort<br />
in Traun. Foto:<br />
Brilliant Communications<br />
Consulting/Kuhn<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
Gut für beide Seiten<br />
Die FAM-Gruppe, Anbieter von Förderanlagen und Verladetechnik, gehört<br />
nun zu 100 % zur Beumer Group. Der Anfang Mai unterzeichnete<br />
Kaufvertrag wurde am 9. Juni 20<strong>22</strong> rechtlich vollzogen. Die FAM mit ihrer<br />
Zentrale in Magdeburg ist ein international agierender mittelständischer<br />
Konzern mit 750 Beschäftigten. Das Unternehmen zählt zu den weltweit<br />
führenden Komplettanbietern von Schüttgutumschlags- und Aufbereitungsanlagen.<br />
Die Beumer Group hat sich in der Schüttgut-Technologie seit Jahrzehnten<br />
stabil am Markt etabliert. Mit dem Kauf stärkt der Systemanbieter seine Marktposition in den Bereichen Minerals und Mining signifikant.<br />
Neben der Erweiterung des Portfolios ergänzt die FAM-Gruppe mit ihrem Know-how und der globalen Aufstellung die Kompetenz<br />
der Beumer Group bei der Projektierung von Anlagen. FAM bringt neben Planung und Engineering die komplette Wertschöpfung<br />
samt After-Sales-Service in die Beumer Group ein. Die Beumer Group wiederum bietet FAM dafür eine langfristige Perspektive<br />
auf Basis höchster Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation.<br />
www.beumer.com<br />
SIEHT NACH WIN-WIN AUS: Die FAM-Gruppe gehört seit Juni<br />
20<strong>22</strong> offiziell zur Beumer Group. Foto: Christian Bierwagen<br />
Rekord auf dem Silbersee<br />
Am 24. Mai haben die Quarzwerke in Haltern am See Deutschlands größte schwimmende Photovoltaik-Anlage in Betrieb<br />
genommen. Ungefähr 110 geladene Gäste erlebten mit, wie der „Schalter umgelegt“ wurde. Bis Ende Mai arbeitete die Anlage<br />
im Probebetrieb und stellte planungsgemäß ab Juni Strom für die eigene Produktion und Abnehmer in der Region zur<br />
Verfügung. Errichtet wurde die Anlage auf einem Baggersee, dem Silbersee III. Sie nimmt eine Fläche von knapp 1,8 ha ein,<br />
was rund 2,3 % der Seefläche entspricht.<br />
Insgesamt 5800 Solarmodule wurden im April am Ufer des Sees auf insgesamt 360 Floating-Elemente geschraubt und mit<br />
speziellen Solarbooten auf den See gebracht. Für eine optimale Energieausbeute sind die Solarmodule nach Ost-West ausgerichtet<br />
und mit einer Neigung von 12° installiert. So kann ein gleichmäßig hoher Energieertrag über den gesamten Tag erzielt<br />
werden. Durch die Verwendung von Glas-Glas-Modulen wird gewährleistet, dass auch weiterhin genügend Licht auf die<br />
Wasseroberfläche einfallen kann. <strong>22</strong>30 Schwimmkörper halten die Anlage zuverlässig über Wasser und 24 Spezialanker, die<br />
in einer Tiefe von 13,5 m bis 23 m festgemacht sind, sorgen dafür, dass sie exakt an ihrem dafür definierten Ort schwimmt.<br />
Ein knapp 300 m langer Wellenbrecher schützt die Investition vor Stürmen.<br />
Die Floating-PV-Anlage wird eine Nennleistung von ca. 3,1 Megawatt-Peak erreichen und jährlich etwa 3 Mio. kWh Strom<br />
produzieren, was einem CO 2 -Sparpotenzial von 1100 t entspricht. Ein Teil des Stroms wird ins öffentliche Netz eingespeist.<br />
Nachdem bereits an verschiedenen Standorten Anlagen an Land vom Unternehmen geplant bzw. gebaut wurden, ist nun auf<br />
dem Silbersee III die erste schwimmende Quarzwerke-Photovoltaikanlage entstanden.<br />
www.quarzwerke.com<br />
BEIM SCHALTERUMLEGEN DABEI: Andreas Stegemann, BM Stadt Haltern am See, Daniel Duric, Werkleiter Haltern, Robert-Lindemann-Berk,<br />
Geschäftsführer Ges. Quarzwerke, Dr. Heinrich Bottermann, StS im MULNV NRW, Benedikt Ortmann, GD Solar Projects<br />
BayWa r.e. (v.l.). Foto: Quarzwerke/Luftbild BayWa r.e.<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
50<br />
AKTUELL<br />
Gesteinsrohstoffe für Europa<br />
PLANMÄSSIG GEWACHSEN: Die<br />
Schüttflix-App ist nun auch in Österreich,<br />
Polen und der Tschechischen Republik<br />
aufgestellt und nutzbar. Foto: Schüttflix<br />
Schotter, Sand und Kies einfach digital bestellen und liefern lassen – das ist künftig auch in<br />
Österreich, Polen und der Tschechischen Republik möglich. Derzeit liegt der Schwerpunkt<br />
von Schüttflix noch auf dem Onboarding der Lieferanten und Spediteure, bald darauf sollen<br />
auch Schüttgutbestellungen über die digitale Plattform abgewickelt werden können. Ziel ist<br />
für Schüttflix, in allen drei hinzugekommenen Märkten bis Ende des Jahres die führende<br />
Logistik-Plattform in der Baubranche zu werden.<br />
Im heimischen Markt Deutschland erweitert Schüttflix sein Produktangebot im Laufe des<br />
Jahres auf den Bereich „Entsorgung“. Kunden können ab dann auch Entsorgungsdienstleistungen<br />
von bestimmten Bau- und Abbruchabfällen über die Plattform beauftragen.<br />
www.schuettflix.com<br />
Neue Profis starten im Gebrauchtmaschinengeschäft durch<br />
Nach intensiver Zeit der Rekrutierung und Hintergrundarbeit ist die Auktionsplattform Blinto nunmehr mit vollständigem Vertriebsteam<br />
und neu besetzten Schlüsselpositionen an den Start gegangen. Blinto hat bereits acht Außendienst-Mitarbeitende in ganz<br />
Deutschland im Einsatz, die verschiedenste Unternehmen der<br />
Umgebung beim Verkauf von gebrauchten Maschinen und Anlagen<br />
unterstützen. Alle verfügen über weitreichende Erfahrungen und<br />
Kenntnisse sowohl im Verkauf als auch bei Maschinen.<br />
Die ersten Auktionen auf Blinto.de endeten bereits am 20. Juli<br />
20<strong>22</strong>. Geboten wurde eine Fülle an begehrten Verkaufsobjekten für<br />
die D/A/CH-Region. Für Profis aus der ganzen Region ist die Blinto-<br />
Auktionsplattform eine großartige Gelegenheit, gebrauchte Maschinen<br />
zu einem guten Preis zu finden und gleichzeitig der Umwelt<br />
einen Dienst zu erweisen, indem die Maschinen in den Händen<br />
neuer Besitzer eine längere Lebens- und Einsatzdauer erhalten.<br />
NEUE ALTE PROFIS: Mit diesem professionellen Vertriebsteam<br />
ging Blinto.de für gebrauchte Baumaschinen an den Start. Einige<br />
www.blinto.de<br />
kommen GP-Lesern sicher bekannt vor. Foto: Blinto<br />
PERSONEN & POSTEN<br />
Führungswechsel im Familienunternehmen<br />
RUDOLF HAUSLADEN ist neuer CEO des Familienunternehmens<br />
Beumer. Foto: Beumer Group<br />
Zum Juni 20<strong>22</strong> fand ein Führungswechsel im Familienunternehmen Beumer<br />
Group statt: Rudolf Hausladen ist jetzt neuer CEO und folgt damit<br />
auf Dr. Christoph Beumer, der seit 2000 als geschäftsführender Gesellschafter<br />
die Geschicke der Unternehmensgruppe lenkte. Dr. Beumer wird<br />
noch bis Ende des Jahres Mitglied der Geschäftsführung sein und anschließend<br />
in den Beirat wechseln.<br />
Der neue CEO Rudolf Hausladen ist Dipl.-Ing. Maschinenbau mit MBA<br />
und war zuvor in leitenden Positionen bei namhaften Intralogistik-Anbietern<br />
national und international tätig. Bereits seit Oktober 2020 ist er bei<br />
der Beumer Group beschäftigt und Mitglied der Geschäftsführung.<br />
www.beumer.com<br />
23.–26. August 2023<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
AKTUELL<br />
51<br />
Ausbau des Kundendienstes in<br />
professioneller Hand<br />
MATTHIAS AUER übernahm die neue Position<br />
Business Development innerhalb der Kuhn-Gruppe.<br />
Foto: Kuhn-Gruppe<br />
Bestehende Partner noch zufriedenerstellen und neue Kunden gewinnen.<br />
So lautet die Devise bei Kuhn, weshalb eine neue Position „Business Development“<br />
im Bereich Baumaschinen geschaffen und mit Matthias Auer<br />
besetzt wurde, der langjährige Erfahrungen in der Baumaschinenbranche<br />
vorweisen kann. Als Profi in der Branche bringt er im Bereich Verkauf und<br />
vor allem auch After Sales viel Expertise mit und will speziell für weitere<br />
Fortschritte im Kundendienst- und Servicegeschäft bei Kuhn sorgen. Über<br />
zehn Jahre hat Auer zuvor für Ascendum (Volvo) gearbeitet, bevor er zum<br />
April 20<strong>22</strong> zur Kuhn-Gruppe wechselte.<br />
www.kuhn-gruppe.com<br />
Wechsel an der Messespitze<br />
Klaus Dittrich, ehemals Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, schied planmäßig Ende Juni 20<strong>22</strong> aus dem<br />
Unternehmen aus. In seinen zwölf Jahren an der Unternehmensspitze hat er die Messe München unter die weltweit erfolgreichsten<br />
Messeunternehmen geführt und dabei ihre internationale,<br />
digitale und nachhaltige Ausrichtung maßgeblich<br />
geprägt.<br />
Seit Juli 20<strong>22</strong> wird das Unternehmen nun von Dr. Reinhard<br />
Pfeiffer und Stefan Rummel als gleichberechtigte<br />
Geschäftsführer in einer CEO-Doppelspitze geleitet.<br />
Reinhard Pfeiffer gehört seit 2008 der Geschäftsführung<br />
der Messe München an, seit 2014 in der Funktion als Stellvertretender<br />
Vorsitzender. Stefan Rummel ist seit 2010 bei<br />
der Messe München in leitender Funktion tätig und seit<br />
2015 Mitglied der Geschäftsführung. Beide Geschäftsführer<br />
verantworten bereits jetzt wesentliche Teile des Portfolios<br />
der Messe München.<br />
VERABSCHIEDUNG von Klaus Dittrich (3.v.l.), dem ehemals Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung der Messe München, im Rahmen<br />
www.messe-muenchen.de<br />
der Aufsichtsratssitzung. Foto: Messe München<br />
PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />
Einer der nachhaltigsten<br />
Mittelständler Deutschlands<br />
Die auf das professionelle Management mineralischer Abfälle<br />
und die Rückgewinnung darin enthaltener Ressourcen spezialisierte<br />
Remex GmbH ist eines der nachhaltigsten mittelständischen<br />
Unternehmen Deutschlands. Dies geht aus einem<br />
Ranking des Magazins WirtschaftsWoche hervor, das jetzt<br />
veröffentlicht wurde. In der Gesamtbetrachtung belegte Remex<br />
dabei Platz 25 von insgesamt 50 ausgewählten Unternehmen.<br />
Für das Ranking wurden die Nachhaltigkeitsaktivitäten von insgesamt<br />
4000 deutschen Mittelständlern analysiert. Über alle<br />
ESG-Dimensionen hinweg erreichte Remex in der Analyse einen<br />
Nachhaltigkeitsscore von 258 Punkten.<br />
www.remex.de<br />
SONDERTHEMA<br />
Grüne Energie der<br />
Zukunft – H2 Wasserstoff<br />
07.–11. September 20<strong>22</strong><br />
Messe Holstenhallen Neumünster<br />
Neuheiten entdecken:<br />
Baumaschinen<br />
Digitale Baustelle<br />
Recycling im Hoch- und Tiefbau<br />
E-Nutzfahrzeuge<br />
Faszination Bauberufe<br />
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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
52<br />
AKTUELL<br />
Vier Preise für ein Halleluja<br />
VIER AUF EINEN STREICH: Marangoni konnte<br />
bei den Recircle Awards gleich mehrere Auszeichnungen<br />
abräumen. Foto: Marangoni<br />
Der Reifenspezialist Marangoni hat gleich vier Preise bei den Recircle Awards 20<strong>22</strong> gewonnen:<br />
ein Rekord bei der Veranstaltung zum Thema Kreislaufwirtschaft in der Reifenrunderneuerung<br />
und im Recyclingsektor. Marangoni schaffte es in den Kategorien:<br />
„Best Tread Rubber Supplier“, „Circular Economy Award“; „Best Tyre Retreader“<br />
(zum zweiten Mal in Folge) sowie „Best Retreading Equipment Supplier“ jeweils auf<br />
den ersten Platz.<br />
Der Recircle Award wurde ins Leben gerufen, um Unternehmen aus dem Bereich Runderneuerung<br />
und Recycling für ihre Beiträge zur Kreislaufwirtschaft auszuzeichnen. Die<br />
Gewinner der Recircle Awards wurden bei der Preisverleihung am 25. April online bekannt<br />
gegeben, die Trophäen anschließend im Rahmen einschlägiger Fachmessen verliehen.<br />
www.marangoni.de<br />
Bester Volvo-Baumaschinenfahrer gekrönt<br />
Nach zwei Jahren Pause begrüßte Volvo CE Anfang Juni 20<strong>22</strong> die<br />
erfahrensten 25 Fahrer aus insgesamt 13 Ländern Europas in<br />
seinem Customer Center in Eskilstuna, Schweden, zum Finale des<br />
Fahrerklubs. Zusätzlich waren die ausgewiesenen Könner erstmals<br />
auch Eingeladene der Kundenveranstaltung „Volvo Days“ und gehörten<br />
zu den Ersten, die mit den neuesten Maschinen, darunter<br />
zahlreiche Elektromodelle, Probefahrten absolvieren durften.<br />
Beim Wettbewerb kämpften die Fahrer in drei Vorrunden um<br />
die Qualifikation zum Halbfinale und anschließend für das Finale.<br />
In einem Kopf-an-Kopf-Rennen sicherte sich Jonathan Legeard<br />
aus Frankreich am Ende den ersten Platz auf dem Siegertreppchen,<br />
Reijer van der Grift und Christ-Jan Jansen, beide aus den<br />
Niederlanden, belegten die Plätze zwei und drei. Der 25-jährige<br />
Franzose setzte sich gegen seine 24 anderen talentierten Konkurrenten<br />
in einer Reihe zermürbender Herausforderungen durch<br />
und durfte am Ende den Pokal mit nach Hause nehmen.<br />
www.volvoce.com<br />
PARCOURS FAHREN, ohne Hindernisse zu berühren, Kugeln<br />
durch ein Labyrinth bewegen oder mit der Schaufel eine winzige<br />
Streichholzschachtel verschließen? Die besten Fahrer können all<br />
das und mehr! Jonathan Legeard konnte es am besten. Foto: Volvo CE<br />
Gut und viel vermieten lohnt sich<br />
DAS TEAM der Zeppelin Rental GmbH durfte sich über<br />
den Preis in der Kategorie „Large Rental Company of the<br />
Year“ freuen. Foto: Kaspars Dobrovolskis<br />
Zeppelin Rental hat den von der European Rental Association vergebenen<br />
diesjährigen Preis als „Large Rental Company of the Year“ gewonnen. Bei<br />
der Preisverleihung in Riga begründete die Jury ihre Wahl vor allem mit der<br />
positiven Entwicklung des Umsatzes sowie der Innovationskraft und dem<br />
stetigen Streben nach mehr Nachhaltigkeit des Unternehmens.<br />
Weiterhin positiv erwähnt wurde die App Rental+, die durch eine geringere<br />
Zahl benötigter Transportfahrten Emissionen spart. Auch das zehnjährige<br />
Jubiläum des Umweltsiegels Ecorent, das ökologische und ökonomische<br />
Mietmaschinen und -geräte bei Zeppelin Rental kennzeichnet,<br />
erwähnte die Jury lobend.<br />
Auf die Auswahlliste der möglichen Preisträger in der Kategorie, für die<br />
sich Vermietunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 15 Millionen<br />
Euro bewerben können, hatten es insgesamt drei Unternehmen geschafft.<br />
Den Ausschlag für Zeppelin Rental gab laut Jury letztendlich auch die<br />
positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung während der schwierigen Situation<br />
der Corona-Phase.<br />
www.zeppelin-rental.de<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
© OpenStreetMap<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2019/2020<br />
Ausgabe | 2020<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
Ausgabe | 2020<br />
Ausgabe<br />
2015/2016<br />
STANDORTKARTEN<br />
Nachruf<br />
Abschied von<br />
Thorsten Stellmacher<br />
Die Mitarbeiter der<br />
Metso Outotec Germany<br />
GmbH trauern um<br />
ihren langjährigen Mitarbeiter<br />
Thorsten Stellmacher,<br />
der im Alter<br />
von nur 58 Jahren unerwartet<br />
verstorben ist.<br />
Geschäftsführung, Betriebsrat<br />
sowie die Kolleginnen<br />
und Kollegen<br />
würdigen die Verdienste<br />
von Thorsten Stellmacher.<br />
Mit seiner Art<br />
und großer Leidenschaft<br />
hat er das Un-<br />
Foto: Metso Outotec<br />
ternehmen immer vorbildlich<br />
nach außen vertreten und auch seinen Bereich<br />
geprägt. Thorsten Stellmacher ist im Jahr 1992 in eine<br />
der Vorgängergesellschaften (Nordberg) der heutigen<br />
Unternehmensgruppe eingetreten. Nachdem er zunächst<br />
im Vertrieb für Verschleiß- und Ersatzteile tätig<br />
war, wechselte er bald in den Vertrieb für Brech- und<br />
Siebmaschinen und bekleidete hier mehrere verantwortliche<br />
Positionen als Regionalvertriebsleiter Zentral/Nord,<br />
Bereichsleiter Vertrieb für Brecher und Siebe<br />
bis hin zum Vertriebsleiter Aufbereitungstechnik. Nachdem<br />
er das Unternehmen 2013 verließ, kam er 2018 zur<br />
damaligen Metso Germany als Sales Manager Nord-/<br />
Ostdeutschland zurück. Auf allen seinen Stationen leistete<br />
der Spezialist für die Brech- und Siebtechnik großartige<br />
Arbeit. Er prägte seine Bereiche mit seinem<br />
Fachwissen und seinen Entscheidungen. Doch nicht<br />
nur sein Fachwissen war hoch anerkannt und hinterlässt<br />
große Spuren in der Welt der Brech- und Siebtechnik,<br />
auch seine menschliche Art wurde hoch<br />
geschätzt: Für Kolleginnen und Kollegen hatte Thorsten<br />
Stellmacher immer ein offenes Ohr, ebenso für die<br />
gesamte Kundschaft – ganz gleich wie groß oder klein<br />
das jeweilige Anliegen gewesen sein mag. In tiefer Trauer<br />
nimmt die Belegschaft Abschied. Unser tiefes Mitgefühl<br />
gilt seiner gesamten Familie, mit der wir in diesen<br />
schweren Stunden verbunden sind. Thorsten Stellmacher<br />
wird uns sehr fehlen. Sein Tod ist ein großer Verlust<br />
für uns alle.<br />
Im Namen aller, die ihn kannten und schätzten<br />
Carsten Stark<br />
Geschäftsführer Metso Outotec Germany GmbH<br />
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des Adressmaterials für kommerzie le Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gesta tet. Stand: 2020<br />
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Hessen<br />
Baden-Württemberg
54<br />
MACH MAL WAS<br />
Junger MIRO in Brüssel zu Gast<br />
Zu einem besonderen Ereignis wurde die Reise junger Unternehmer und<br />
Unternehmerinnen der deutschen Gesteinsbranche am 17./18. Mai 20<strong>22</strong><br />
nach Brüssel. Auf dem Programm standen Meetings mit Branchenvertretern<br />
des Europäischen Gesteinsverbandes UEPG sowie mit Vertretern<br />
des Europäischen Parlaments. Fazit: Derartige Termine mit Gesprächspartnern,<br />
zu denen der direkte Kontakt sonst nicht so leicht zu knüpfen<br />
ist, bringen eine ganze Menge. Auf jeden Fall verbessern sie das gegenseitige<br />
Verständnis.<br />
BESUCH IN BRÜSSEL: Marcella Kugler, Axel Rohr jr., Paulina Rohr, Philipp Hagemeier, Dr. Ipek<br />
Ölcüm, MdEP Christine Schneider, MdEP Rainer Wieland, Maximilian Kern, Sergiu Scolobiuc,<br />
Dirk Fincke (v.l.).<br />
Unser MIRO wird jung! Genau genommen<br />
war er das immer, aber seit<br />
Kurzem ist die Jugendlichkeit auch institutionalisiert.<br />
Nachdem die „Treffen<br />
junger Fach- und Führungskräfte der<br />
Gesteinsindustrie“ im Rahmen des<br />
ForumMIRO sehr viel Anklang fanden,<br />
entwickelte sich aus diesem Netzwerkangebot<br />
auch der Kristallisationskeim<br />
für ein regelmäßigeres Miteinander.<br />
Diesem Ansatz folgend, wurde im Januar<br />
20<strong>22</strong> der „JungeMIRO“ als neues<br />
MIRO-Gremium gegründet. MIRO hat<br />
dazu junge Unternehmensnachfolger<br />
und Unternehmensnachfolgerinnen<br />
angesprochen und zum neuen MIRO-<br />
Gremium eingeladen. Aus den Landesverbänden<br />
kann jeweils eine junge Vertretung<br />
in das Gremium entsendet<br />
werden.<br />
Einer der ersten Termine führte einige<br />
JungMIROs nach Brüssel. Begleitet von<br />
MIRO-Geschäftsführerin Dr. Ipek Ölcüm<br />
tauschten sich die Reisenden zum<br />
abendlichen Einstieg mit MdEP Ismail<br />
Ertug aus. Dieser zeigte sich sehr an der<br />
Branche interessiert und bestätigte gegenüber<br />
den jungen Fachleuten nach<br />
dem Gespräch hinsichtlich der Situation<br />
mineralischer Rohstoffe in Deutschland,<br />
eine steile Lernkurve in den ihm bislang<br />
unbekannten problematischen Details<br />
hingelegt zu haben. Sein Twitter-Eintrag<br />
bestätigt ein entspanntes Miteinander.<br />
Am Folgetag standen intensive Gespräche<br />
zur Zukunft der nachgewiesen<br />
nachhaltigen heimischen Gesteinsindustrie<br />
in Deutschland und Europa auf<br />
dem Programm. Dazu gab es gemeinsam<br />
mit UEPG-Geschäftsführer Dirk<br />
Fincke und weiteren Kollegen des<br />
Europäischen Gesteinsverbandes einen<br />
angeregten Austausch über Rohstoffgewinnung,<br />
Rohstoffeffizienz sowie<br />
Möglichkeiten und Grenzen der Kreislaufwirtschaft<br />
mit MdEP Malte Gallée.<br />
Eine anschließende Führung durch<br />
das Europäische Parlament übernahm<br />
der Vizepräsident des Europäischen<br />
Parlaments, MdEP Rainer Wieland,<br />
höchstselbst.<br />
Zum krönenden Abschluss des Tages<br />
verfolgten die JungMIROs als Gäste die<br />
Verleihung des Natura2000-Preises für<br />
das Jahr 20<strong>22</strong> durch den EU-Kommissar<br />
für Umwelt, Virginijius Sinkevijius. Vieles,<br />
was auf dem Reiseweg und vor Ort zur<br />
Sprache kam, wird die Gruppenteilnehmer,<br />
aber auch die gesamte Branche<br />
weiterbringen. Auch deshalb sind solche<br />
Kontakte wichtig. Es entstehen Ideen<br />
und Lösungen, die im Arbeitsalltag oder<br />
in größerer Runde untergehen würden.<br />
Fest steht deshalb: Weitere Treffen sind<br />
fest eingeplant! Es muss ja nicht immer<br />
Brüssel sein.<br />
www.bv-miro.org<br />
KURZES TREFFEN am Rande der Nachhaltigkeitspreisverleihung<br />
von Dirk Finke,<br />
Virginijius Sinkevijius, und Dr. Ipek Ölcüm.<br />
Fotos: MIRO<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
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56 PRAXIS<br />
Klassische Robustheit und<br />
zeitgemäße Mobilität<br />
Bereits um das Jahr 1900 wurde unweit des nordwesthessischen Dorfes Dainrode im Landkreis Waldeck-Frankenberg<br />
der Steinbruch Hunold erschlossen. Der Standort ist noch heute im Besitz der Familie Mütze und liefert<br />
hochwertige Splittprodukte für die Bauwirtschaft. Die anstehenden feinkonglomeratischen Grauwacken des<br />
Karbon zeichnen sich durch eine hervorragende Festigkeit und Witterungsbeständigkeit aus. Nicht umsonst gibt<br />
es im Umkreis von mehreren Dutzend Kilometern keine vergleichbare Gewinnung. Technisch hat sich eine gute<br />
und imposante Mischung aus Tradition und Moderne im Steinbruch gewissermaßen organisch herausgebildet.<br />
PRIMÄRSTUFE MIT<br />
GESCHICHTE: Der<br />
mächtige Weserhütte-<br />
Vorbrecher hat in<br />
über 60 Jahren schon<br />
gigantische Massen an<br />
Material verarbeitet.<br />
MODERN<br />
NACHGERÜSTET:<br />
Ein permanenter<br />
Überbandmagnet<br />
sichert die<br />
nachfolgenden<br />
Brechstufen ab.<br />
UNSCHEINBAR, ABER WICHTIG: Der<br />
Nordberg-GP11-Kreiselbrecher ist eminent<br />
für die Produktveredelung.
PRAXIS<br />
57<br />
FAST ZU SCHÖN: Der Ausblick aus dem Steinbruch recht weit<br />
über die Ebene – noch weiter reicht das Einzugsgebiet der hochwertigen<br />
Grauwacke.<br />
FLOTTE FLOTTE: Betriebsleiter Willi Eckel (l.) und Prokurist Marco Flatzek)<br />
vor einem der Mütze-Fahrzeuge, das auf seinen Fahrten für Azubis wirbt.<br />
Fotos: Wistinghausen<br />
Ein mächtiger Vorbrecher bildet die Basis für den Aufbereitungsprozess.<br />
Wie in vielen Steinbrüchen der Fall, hat<br />
das robuste Schwergewicht auch in Dainrode schon ein<br />
„paar“ Jahre auf dem Buckel, genau genommen sind es mehr<br />
als 60: Bei Mütze arbeitet ein Doppelkniehebelbrecher der<br />
– leider lange vergangenen – Marke Weserhütte aus dem<br />
Ursprungsjahr 1961 mit einer Einlaufdimension von 800 x<br />
1000 mm. „Die Anlage leistet noch heute 100%ig ihren Dienst<br />
und hat uns noch nie im Stich gelassen“, freut sich Prokurist<br />
Marco Flatzek. Moderner sind die anschließenden Stufen.<br />
Der Sekundärbrecher ist ein Kreiselbrecher vom Typ Nordberg<br />
GP11. In einer anschließenden ersten Trockensiebung<br />
werden die Körnungen 0/32 mm bis 0/45 mm separiert. Das<br />
Überkorn veredelt ein Tertiärkegelbrecher Nordberg HP100<br />
zu Feinsplitt weiter, der in einer zweiten Trockensiebmaschine<br />
zu Standardkörnungen (0–5/2–8/8–16 mm) klassiert wird.<br />
Die gesamte Aufbereitung ist aufeinander abgestimmt und<br />
in den wesentlichen Bereichen auf zeitgemäßem Niveau<br />
technisch miteinander vernetzt. Der Sekundärbrecher verfügt<br />
über ein vorgeschaltetes Puffersilo für 100 t, um die für<br />
Kreiselbrecher eminente kontinuierliche Beschickung sicherzustellen.<br />
Wenn das Silo voll ist, wird über eine Ultraschallüberwachung<br />
der Vorschub in den Vorbrecher abgeschaltet.<br />
Bei Materialstau schaltet sich der Vorbrecher ebenfalls automatisch<br />
aus. Dazu wacht ein Metalldetektor in Gestalt eines<br />
permanenten Überbandmagneten darüber, dass keine unbrechbaren<br />
Fremdstoffe in die Sekundärstufe gelangen können.<br />
Für die Produktvermarktung etwa im städtischen Bereich<br />
ist eine effektive Staubunterdrückung wichtig. Über<br />
eine eigene Wasserversorgung werden die Splitte bei Bedarf<br />
bis auf 3 % mit Wasser beaufschlagt. Zudem verfügt der<br />
Standort über eine eigene Dosieranlage, mittels der etwas<br />
gewaschener Sand 0/2 mm beigefügt wird, um die Sieblinie<br />
zu perfektionieren.<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
58<br />
PRAXIS<br />
Hohes Maß an Mobilität ist auch im Steinbruch wichtig<br />
EINGESPIELT BEIM LADESPIEL: Der Komatsu-Groß-Bagger passt<br />
zum Skw HD4<strong>05</strong>. Auch der 30-t-Dumper und der 25-t-Radlader<br />
harmonieren in ihren Leistungsklassen.<br />
Die „mobilen“ Arbeiten im Steinbruch Dainrode verrichtet eine Flotte<br />
von Fahrzeugen und Maschinen, die einen guten Querschnitt<br />
über die hiesigen Möglichkeiten bietet. Für die Rückverladung ist<br />
ein mächtiger Kettenbagger Komatsu PC800LC im Einsatz, der<br />
mittels einer speziellen Steinbruchausstattung in der 90-t-Klasse<br />
antreten kann. Ausgelegt als konventioneller Tieflöffelbagger wird<br />
er neben dem Beladen auch zum klassischen Knäppern mit einer<br />
5-t-Stahlkugel eingesetzt. „Das ersetzt den Einsatz eines Baggers<br />
mit Hydraulikhammer, den wir früher mal vorgehalten haben. Jetzt<br />
ist der zweite Bagger – ein moderner Hybridbagger Komatsu HB365<br />
der 30-t-Klasse – für andere Aufgaben frei“, erklärt Betriebsleiter<br />
Willi Eckel. Den Materialtransport zum Vorbrecher erledigt ein<br />
40-t-Skw Komatsu HD4<strong>05</strong>. Zwei weitere Komatsu-HM300-Dumper<br />
sorgen für die Zwischentransporte der gebrochenen Splitte von<br />
den Silos zu den Halden auf dem Werksgelände. Für einen der<br />
beiden hat sich Mütze etwas Besonderes einfallen lassen: Das<br />
30-t-Exemplar ist zur Verstärkung der Mulde mit zusätzlichem Hardox<br />
ausgekleidet. So gestählt kann der HM300 auch vom Bagger<br />
an der Gewinnungsstelle beladen werden und ist damit in der Lage<br />
den Vorbrecher mit Steinen zu beschicken, ohne dass die Mulde<br />
Schaden nimmt. Standardmulden von Knicklenkern sind erfahrungsgemäß<br />
dafür nicht unbedingt geeignet. Die radgestützte Flotte<br />
am Standort wird komplettiert durch zwei Radlader Komatsu<br />
WA470, die alle Materialverladungen erledigen, die in einem Steinbruch<br />
erforderlich sind.<br />
Insgesamt 800 bis 1000 t Splitt verlassen in der Bausaison am<br />
Tag das Werk. Um den hochwertigen Rohstoff zu gewinnen, sind<br />
drei- bis viermal im Jahr Sprengkampagnen erforderlich, die durch<br />
Maxxam als Dienstleister ausgeführt werden. Bis vor etwa 20<br />
Jahren hat Mütze diese Sprengungen noch in eigener Regie<br />
durchgeführt. „Aber irgendwann haben wir erkannt, dass ein Outsourcing<br />
hier der bessere Weg ist, allein schon über den Wegfall<br />
des Vorhaltens einer eigenen Bohranlage“, so Betriebsleiter Willi<br />
Eckel, der seit 55 Jahren im Betrieb den Überblick hat.<br />
Auch der Erfolg gibt dem gewählten Konzept recht<br />
SAUBERE UNTERSTÜTZUNG: Die Nebenarbeiten am Standort<br />
übernimmt der moderne Hybridbagger.<br />
PASST GENAU: Für die Silodurchfahren ist der Komatsu HM300 wie<br />
geschaffen.<br />
Heute leitet Geschäftsführer Ulrich Mütze unter anderem den<br />
Steinbruch Hunold in vierter Generation – und er wird nicht der<br />
Letzte in der Geschichte des Standortes sein. „Wohl bestimmt<br />
noch bis 2075 könnten die Reserven reichen“, hofft Marco Flatzek.<br />
Der Bedarf ist derzeit groß und das hochwertige Baumaterial<br />
verfügt nicht nur wegen der singulären Lage des Vorkommens<br />
über ein ausgedehntes Einzugsgebiet, das bis in die hessischen<br />
Städte Fritzlar, Marburg, Korbach reicht. Neben Fremdabnehmern<br />
werden auch eigene Baustellen versorgt, denn bereits seit<br />
1965 gibt es mit der Heinrich Mütze Bauunternehmen GmbH & Co.<br />
KG auch ein eigenes mittelständiges Bauunternehmen mit Sitz<br />
in Frankenberg/Eder. Seit 1976 ergänzt zudem ein eigenes Betonwerk<br />
– ebenfalls in Frankenberg – die Abnehmerschaft der<br />
Grauwackensplitte aus Dainrode. Neben Fremdfahrzeugen, die<br />
hier beladen werden, verfügt Mütze auch über eine eigene Flotte<br />
aus Sattelaufliegern, Lastzügen, Einzel-Lkw und Containermulden.<br />
Auf insgesamt 85 Beschäftigte ist das Personal derzeit<br />
angewachsen – für die Gewinnung und Aufbereitung des Rohstoffs<br />
sind davon nur sieben im Einsatz – den durchdachten<br />
Abläufen sei Dank. <br />
(bwi)<br />
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GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
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60<br />
PRAXIS<br />
BRANCHEN-STANDORTE IM BLICK: Das Angebot ist DSGVOkonform<br />
aufgebaut. Screenshots: Stein-Verlag<br />
REGIONALE SITUATION: Welche Betriebe sind vertreten, welche<br />
Materialien von wem und wo verfügbar, u.v.m.<br />
Standortkarten bieten erweiterte Möglichkeiten<br />
Seit nun fast 50 Jahren publiziert der Stein-Verlag Standortkarten von und für zahlreiche<br />
Branchen der mineralischen Roh- und Baustoffindustrie. Ausgehend von den<br />
gedruckten Varianten zum Blättern sind mit der Welt der Daten und ihrer Lokalisierung<br />
die Angebotsmöglichkeiten gewachsen. Wer nach Standorten von Steinbrüchen,<br />
Kies- und Sandbetrieben, Asphaltmischwerken, Transportbetonwerken oder<br />
Recyclingbetrieben sucht, hat schon seit 2018 die Möglichkeit, das Tool „Standortkarten<br />
Online“ zu nutzen. Dieses wird seither kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
KALKULATIONS-HILFSMITTEL: Durch die Eingabe<br />
von Adressen, z. B. einer Baustelle, sind Werke in einem<br />
definierten Umkreis zu finden. Angezeigt werden<br />
die tatsächlichen straßenbezogenen km-Entfernungen.<br />
tandortkarten Online“ ist ein<br />
„SWeb-basiertes Tool, in dem die<br />
vom Nutzer erworbenen Zugriffsrechte<br />
in einer oder mehreren bestimmten Regionen<br />
auf Standorte der gewählten<br />
Branchen punktmäßig dargestellt werden.<br />
Ein Klick auf den jeweiligen Punkt<br />
– und die zugehörigen Adress- und<br />
Kontaktdaten werden angezeigt. Umgekehrt<br />
gilt natürlich das gleiche.<br />
Selbstverständlich sind die Kontaktdaten<br />
verlinkt, sodass sowohl die Website<br />
des jeweiligen Unternehmens als auch<br />
die Mail-Adresse einfach erreichbar<br />
sind. Wichtig zu wissen: Alle Daten sind<br />
DSGVO-konform abgelegt, was auch<br />
bedeutet, dass personenbezogene<br />
Daten eliminiert werden mussten.<br />
Der Nutzwert des Tools ist hoch. Geboten<br />
wird ein rascher Überblick über<br />
die Situation in einzelnen Regionen: Welche<br />
Betriebe sind in den Regionen vertreten,<br />
welche Materialien von wem und<br />
wo verfügbar, wo sind die Werke und wo<br />
ihre Verwaltungen? Deutlich wird über<br />
die Anzahl der angezeigten Standorte<br />
auch die Wettbewerbssituation in der<br />
Region.<br />
Zudem sind „Standortkarten Online“<br />
ein wertvolles Kalkulations-Hilfsmittel.<br />
Durch die Eingabe von Adressen, z. B.<br />
einer Baustelle, sind Werke in einem definierten<br />
Umkreis-Radius zu finden.<br />
Dabei wird nicht einfach nur ein Kreis um<br />
die frei eingebbare Baustelle als Bedarfsträger<br />
gezogen, sondern es werden<br />
die tatsächlichen straßenbezogenen<br />
km-Entfernungen angezeigt. Ganz konkret<br />
gibt das System auch die Entfernung<br />
einer Baustelle zu einem Werk im<br />
Umkreis an, sodass Transportkosten<br />
schnell und effizient zu errechnen sind.<br />
Außerdem sind die Daten frei ausgewählter<br />
Regionen als PDF exportierbar.<br />
Anwender können somit ihre eigenen<br />
Standort-Karten in frei wählbaren Ausschnitten<br />
selbst generieren, speichern,<br />
ausdrucken oder Ähnliches.<br />
Neue Aspekte kommen hinzu<br />
Der Verlag arbeitet nun daran, die Themen<br />
Regionalität und Klimaschutz in<br />
„Standortkarten Online“ zu implementieren.<br />
Transportkosten und CO 2 -Fußabdruck<br />
bilden für gewöhnlich eine Einheit.<br />
Und da dieser Aspekt bei künftigen Aufträgen<br />
an Bedeutung gewinnt, wird er im<br />
nächsten Update neben weiteren Verbesserungen<br />
eine wichtige Rolle spielen.<br />
„Standortkarten Online“ bieten aufbauend<br />
auf einer detaillierten, intensiven<br />
und permanenten Datenrecherche ein<br />
wertvolles DSGVO-konformes und neutrales<br />
Hilfsmittel für unterschiedliche<br />
Nutzer. Interessenten haben die Möglichkeit,<br />
das Tool zuerst als Testversion<br />
zu nutzen, bevor sie eine Kaufentscheidung<br />
treffen.<br />
standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />
DATENEXPORT:<br />
Daten frei ausgewählter<br />
Regionen<br />
sind als PDF exportierbar.<br />
Anwender<br />
können<br />
ihre eigenen<br />
Standort-Karten<br />
in frei wählbaren<br />
Ausschnitten<br />
generieren.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
PRAXIS<br />
61<br />
Wir schätzen die langjährige freundschaftliche Partnerschaft<br />
Auch wir als Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software- Entwicklung<br />
AG möchten die Gelegenheit nutzen, der GP zum<br />
25-jährigen Jubiläum zu gratulieren.<br />
Als vor 25 Jahren der erste Beitrag von Praxis in dieser Fachzeitschrift<br />
erschien, hatten wir bereits die Branchen-Software<br />
WDV 32 entwickelt, welche damals auf der Grundlage einer<br />
Lieferscheinerfassung, Bepreisung und Abrechnung arbeitete.<br />
Es war das erste Softwareprodukt, welches als Standardsoftware<br />
unter Windows an die Branche ausgeliefert wurde.<br />
GP bzw. KSP gab uns damit schon vor 25 Jahren die Plattform,<br />
um unser Produkt WDV 32 vorzustellen.<br />
Inzwischen hat sich unglaublich viel getan. Klein angefangen,<br />
hat sich das Magazin GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong> mittlerweile zu<br />
einer in der Branche sehr geschätzten Informationsquelle entwickelt.<br />
Unser Unternehmen Praxis ist in dieser Zeit zu einem<br />
Partner des Vertrauens für viele mittelständische Branchenunternehmen<br />
geworden. Heute, im Jahre 20<strong>22</strong>, liefern wir die Branchensoftware<br />
unter der Bezeichnung „WDV20<strong>22</strong> Team“ aus. Mit<br />
über 350 Unternehmenskunden und mehr als 1700 Produktionsstätten<br />
in den unterschiedlichsten Schüttgut- und Veredelungsbereichen<br />
hat die „WDV20<strong>22</strong> Team“ mit all den entstandenen<br />
Modulen einen enormen Anteil an Softwareinstallationen.<br />
PRAXIS EDV gratuliert zum 25-jährigen Jubiläum!<br />
Wir freuen uns, dass wir nach dieser langen Zeit nach wie vor<br />
auf einer oft sehr persönlichen, geschäftlichen Ebene auch mit<br />
dem GP-Team und unseren Kunden zusammenarbeiten dürfen.<br />
Mit der „WDV 2024 Team“, an der wir aktiv arbeiten, werden wir<br />
unseren Bestands- und Neukunden im Jahr 2023 die nächste<br />
Generation mit künstlicher Intelligenz zur Verfügung stellen.<br />
Wir wünschen der GP weiterhin die richtige Zielstellung, welche<br />
sie in den letzten 25 Jahren in jeder Ausgabe gezeigt hat,<br />
und freuen uns auf weitere Zusammenarbeit.<br />
Alles Gute!<br />
… wünscht das Praxis-Team!<br />
ALLERERSTE ANZEIGE der Praxis EDV AG in KSP aus dem Jahr 2002.<br />
Gemeinsam fingen wir klein und bescheiden an. Motiv: Praxis EDV<br />
Automatisierungsprozesse im Werk<br />
Minimieren Sie mit der Waage XS 21<strong>22</strong>1 und deren digitalen Prozessen manuelle Arbeitsabläufe rund um Ihr Werk.<br />
Erhalten Sie dank WDV2024 TEAM und ihrer umfassenden Datenbasis leistungsstarke Statistiken zur Werksanalyse.<br />
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und flexibel ausgebaut sowie<br />
an individuelle Betriebsabläufe<br />
angepasst werden kann.<br />
Auch als OEM-Version verfügbar.<br />
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Lange Straße 35 | D 99869 Pferdingsleben | www.praxis-edv.de | Tel.: +49 (0) 36258 566 0 | info@praxis-edv.de
62<br />
PRAXIS<br />
Technik aus der Heimat, für die Heimat<br />
SCHAFFT PLATZ für die wichtige Folgenutzung und produziert dabei wertvolle<br />
Gesteinsbaustoffe: die neu ausgelieferte Anlage Giporec R 131 FDR Giga.<br />
Der jüngste von Gipo ausgelieferte Gesteinsbrecher bleibt im Kanton Uri, wo<br />
die Kies AG in Butzen bei Amsteg Anfang Juni den brandneuen Brecher Giporec<br />
R 131 FDR Giga mit einem Gewicht von 70 t in Betrieb genommen hat.<br />
Diese Maschine ersetzt eine Vorgängeranlage, die über viele Jahre für die<br />
Kiesaufbereitung eingesetzt wurde. Die Kaufentscheidung für den Nachfolger<br />
stand für Geschäftsführer Leo Baumann schon fest: Es sollte wieder ein Brecher<br />
der Gipo AG im benachbarten Seedorf sein.<br />
Entscheidungen fallen auf diese<br />
Weise, wenn es zuvor gut gelaufen<br />
ist. So war die Vorgängeranlage seit<br />
2006 mit der Aufbereitung von rund<br />
60.000 t Gestein pro Jahr gut beschäftigt<br />
und lief einwandfrei. Im Servicefall<br />
zahlte sich die Standortnähe maximal<br />
aus. Reichlich Erfahrung hat der Anlagenbetreiber<br />
außerdem: Seit nunmehr<br />
<strong>22</strong> Jahren betreibt die Kies AG Butzen<br />
mit Verwaltungsratspräsident Georges<br />
ÜBERGABE VOR ORT durch Marc Glarner (Leiter<br />
Verkauf Innendienst Gipo, l.) und Pius Imholz (Verkauf<br />
Außendienst) an Leo Baumann (M.). Fotos: Gipo<br />
Schelbert jun. an der Spitze und unter<br />
Leitung von Leo Baumann in dem zum<br />
Gemeindegebiet von Gurtnellen gehörenden<br />
Areal Butzen den Kiesabbau<br />
und eine Deponie. Dabei setzt sich das<br />
Unternehmen für Nachhaltigkeit bei der<br />
Gewinnung sowie für die Wiederverwendung<br />
mineralischer Abbruchmassen<br />
ein und sorgt für die Deponierung<br />
nicht verwertbarer Reste. Der Gipo-<br />
Gesteinsbrecher leistet dabei die<br />
Hauptarbeit in der Aufbereitung von<br />
Gesteinskörnungen.<br />
Systematisches<br />
Vorgehen<br />
Parallel zur Gewinnung der Gesteinsrohstoffe<br />
entsteht Platz für die Lagerung von<br />
Rückbaumaterial. Dazu wurde das<br />
bestehende Gewinnungskonzept vor einigen<br />
Jahren angepasst und ein Erweiterungsprojekt<br />
für die kombinierte<br />
Typ-B- und Aushubdeponie erarbeitet.<br />
Dieses umfasst in bisher drei Etappen<br />
die Schaffung einer Ablagerungskapazität<br />
von 655.000 m³. Etappe 1 ist abgeschlossen,<br />
das Areal bereits begrünt,<br />
Etappe 2 wird im Laufe nächsten Jahres<br />
fertiggestellt. Bleibt noch die dritte und<br />
parallel ist die Erweiterung um eine vierte<br />
Etappe in Richtung Norden geplant.<br />
Mit dieser Ausdehnung kann das Unternehmen<br />
für einen Zeithorizont von 15 bis<br />
20 Jahren Entsorgungssicherheit für<br />
nicht verwertbare Bauabfälle bieten.<br />
Dazu war eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
(UVP) mit einer Nutzungsplananpassung<br />
zu erarbeiten. Das<br />
Deponieprojekt wird von umfassenden<br />
ökologischen Kompensationsvorgaben<br />
flankiert und es sind zahlreiche Umweltschutzmaßnahmen<br />
zu erfüllen.<br />
Parallel arbeitet sich der Brecher<br />
voran und schöpft mit einer Aufgabekapazität<br />
von bis zu 400 t/h dabei alle seine<br />
Qualitäten aus. Wesentliche technische<br />
Ausstattungsmerkmale sind die bewährte<br />
und leistungsstarke Gipo-Prallmühle<br />
P 131 mit einem Prallmühlen-Einlauf von<br />
1270 auf 920 mm und einem Rotordurchmesser<br />
von 1200 mm und die große<br />
Zwei-Deck-Nachsiebmaschine mit Siebflächen<br />
von 1500 auf 5000 mm. Höchst<br />
zuverlässig steigert die separate Zwei-<br />
Deck-Vorabsiebung die Endproduktqualität,<br />
indem Feinmaterial, plattiges Korn<br />
und Verunreinigungen zuvor abgetrennt<br />
werden und nicht den Brechprozess belasten.<br />
Auch wird so die Brechkapazität<br />
erhöht und der Verschleiß reduziert.<br />
Der Brecheraustrag mit der bewährten<br />
Vibrations-Austragsrinne und dem<br />
1400 mm breiten Austragsband verhindert<br />
Materialstauungen unter dem Rotor<br />
und an den Übergabestellen. Überkorn<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
PRAXIS<br />
63<br />
kann wahlweise seitlich ausgetragen<br />
oder per Vibrations-Aufgaberinne in den<br />
Brecher zurückgeführt werden. Das Förderband<br />
mit Überkornrückführung ist für<br />
die Funktion als Haldenband auf einer<br />
stabilen Drehkonsole 180° hydraulisch<br />
schwenkbar und steht bedarfsweise zur<br />
Haldenaufschüttung zur Verfügung.<br />
Das einfache An- und Abkuppeln der<br />
Siebeinheit an die Brechanlage ist mit<br />
Hilfe eines Hydraulikzylinders ohne<br />
fremdes Hebegerät einfach möglich<br />
und dank der guten Zugänglichkeit lassen<br />
sich auch die Siebbeläge einfach<br />
und schnell wechseln. Das bekannte<br />
Gipo-Materialflusskonzept vermeidet<br />
eine Verengung des Materialstroms, die<br />
Systembreiten der Förderelemente „öffnen“<br />
sich dazu in Materialflussrichtung.<br />
Motorseitig liefert ein moderner Stufe-V-Cat-Dieselmotor<br />
C13 Acert mit 430<br />
kW und Partikelfiltersystem entsprechend<br />
den neusten Abgasnormen die<br />
notwendige Leistung für anspruchsvolle<br />
Brechaufgaben. Da die Anlage ohne zusätzliche<br />
Abstützungen betrieben werden<br />
kann, ist größte Mobilität garantiert.<br />
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IM JAHR 2004, Ausgabe 7, stellte Gipo in KSP den gemeinsam mit Magotteaux<br />
entwickelten ersten Vertikal-Prallbrecher seiner Art mit der Bezeichnung Gipokombi<br />
RC MAG 2400 FDR vor.<br />
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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
64<br />
PRAXIS<br />
STOLZE PARADE: Wilhelm Rinsche (l.) präsentiert mit zwei Maschinenführern die drei firmeneigenen Liebherr-Radlader L 586 XPower.<br />
Fotos: Liebherr<br />
Dreifach sparsam im Gewinnungseinsatz<br />
In der Soester Börde gewinnt das Natursteinwerk Rinsche „deutschen Blaustein“<br />
und „Anröchter Grünstein“, auch bekannt als Anröchter Dolomit.<br />
Zudem produziert das Familienunternehmen in Anröchte Schotter. Dabei<br />
übernehmen drei Radlader von Liebherr wichtige Aufgaben. Im Load-and-<br />
Carry-Einsatz, bei dem sie pro Ladevorgang bis zu 12 t Material bewegen,<br />
überzeugen sie mit geringem Verbrauch und hoher Leistung.<br />
TYPISCHE AUFGABEN: Die Radlader beladen den<br />
Trichter des Vorbrechers im Schotterwerk und sind<br />
gut mit den Load-and-Carry-Einsätzen ausgelastet.<br />
Seit vergangenem Sommer bereichert<br />
ein dritter Liebherr-Radlader L 586<br />
XPower den Maschinenpark des Schotterwerks<br />
Rinsche. Ausschlaggebend für<br />
die Neuanschaffung waren die positiven<br />
Erfahrungen mit den beiden bisherigen<br />
L 586 XPower, die Geschäftsführer<br />
Wilhelm Rinsche bereits 2019 gekauft hat.<br />
„Unsere L 586 verbrauchen mit ihrem leistungsverzweigten<br />
Antrieb nur circa 20 l<br />
Diesel pro Betriebsstunde. Das sind rund<br />
12 l weniger als ein vergleichbarer Radlader<br />
eines anderen Herstellers, den wir bei<br />
uns im Steinbruch hatten“, erklärt Rinsche<br />
einen der positiven Effekte. Der geringe<br />
Kraftstoffverbrauch ist besonders bemerkenswert,<br />
weil die über 33 t schweren<br />
Radlader über diverse Sonderausstattungen<br />
für den Gewinnungseinsatz verfügen.<br />
Vor allem die Reifenschutzketten sind<br />
markant, die je nach Ausführung pro<br />
Stück bis zu 800 kg wiegen. In Kombination<br />
mit den automatisch wirkenden<br />
Selbstsperrdifferenzialen der Radlader<br />
dienen sie vorwiegend der besseren Traktion.<br />
Der Kalksteinboden in unseren Steinbrüchen<br />
ist vor allem nach Regentagen<br />
schlammig und rutschig. Das macht die<br />
Reifenschutzketten erforderlich. Das<br />
Kernprodukt, der „Anröchter Grünsandstein“,<br />
ist ein besonderer Sandstein, der<br />
mit seiner blauen bzw. grünen Färbung<br />
weltweit als hochwertiges und natürliches<br />
Baumaterial beliebt ist. Die Hauptaufgabe<br />
der Radlader ist es, gesprengtes Material<br />
von der Wand zum Brecher zu transportieren.<br />
In diesem Load-and-Carry-Einsatz<br />
legen die Maschinen einfach Wegstrecken<br />
von bis zu 200 m zurück. Zudem<br />
unterstützen die Radlader bei der Rückverladung.<br />
Die Betreiber schätzen ihre<br />
konstant hohe Kraft. Egal ob bei der Materialaufnahme<br />
an der Wand, bei der Streckenfahrt<br />
oder der Rückverladung: die<br />
Radlader liefern stets volle Leistung. Der<br />
L 586 XPower ist das größte Radlader-<br />
Modell von Liebherr und verfügt serienmäßig<br />
über den robusten und effizienten<br />
leistungsverzweigten Fahrantrieb.<br />
Wie Liebherr ist auch das Schotterwerk<br />
Rinsche ein langjähriges Familienunternehmen.<br />
Der Betrieb beschäftigt 35<br />
Mitarbeiter und verfügt zwischen dem<br />
Münsterland und dem Sauerland über<br />
drei firmeneigene Steinbrüche, in denen<br />
jährlich etwa 500.000 t Material gewonnen<br />
werden.<br />
www.liebherr.com<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
PRAXIS<br />
65<br />
GROSSES GERÄT FÜR GROSSEN STEINBRUCH<br />
Der Bagger hat, wovon manche Autofahrer träumen<br />
EINSATZKONFORM: Der neue Cat 374 bietet durch die verstärkte Ausführung von Auslegern,<br />
Gestängen sowie Rahmen beste Voraussetzungen für schwere Steinbruchanwendungen.<br />
Foto: Hartsteinwerke Sooneck<br />
Stolz haben die Hartsteinwerke Sooneck<br />
im gleichnamigen Steinbruch in<br />
Trechtingshausen bei Bingen ihren<br />
neuen großen Hydraulikbagger Cat 374<br />
in Betrieb genommen. Dieser „Bagger<br />
der nächsten Generation“ soll für mehr<br />
Produktivität und niedrigere Wartungskosten<br />
im Vergleich zur bisherigen Situation<br />
sorgen.<br />
„Mit der Neuanschaffung sind wir in<br />
der Lage, über die bisherige Planung<br />
hinausgehende Aufträge zu erfüllen“,<br />
sagt Betriebsleiter Stephan Abraham.<br />
Der neue Bagger kann im Steinbruch bei<br />
Bedarf pro Stunde bis zu 33 Muldenkipper<br />
mit 36 t beladen. Ein sogenannter<br />
Schwerlastmodus sorgt für hohen Systemdruck,<br />
sodass sich schwere Lasten<br />
mühelos aufnehmen und platzieren lassen.<br />
Im Vergleich zu Vorgängergenerationen<br />
bietet der neue Cat 374 laut<br />
Hersteller eine zweimal höhere Dauerhaftigkeit<br />
der Konstruktion. Dies wird<br />
erreicht durch die verstärkte Ausführung<br />
von Auslegern, Gestängen sowie oberem<br />
und unterem Rahmen für harte,<br />
schwere Einsätze, wie sie in einem Steinbruch<br />
an der Tagesordnung sind. Das<br />
10 % höhere Schwenkmoment gewährleistet<br />
schnellere Zykluszeiten und eine<br />
reibungslose, vorhersagbare Leistung.<br />
Dank einer verringerten Ölmenge und<br />
verbesserten Filtern mit verlängerten<br />
Serviceintervallen sinken die Wartungskosten<br />
um bis zu 20 %.<br />
Das, wovon viele Autofahrer möglicherweise<br />
träumen, hat der neue<br />
Sooneck-Bagger längst an Bord: Software-Updates<br />
per Fernzugriff. Das bedeutet,<br />
dass vom Hersteller regelmäßig<br />
Funktionsverbesserungen für das Modell<br />
per Funk übermittelt werden.<br />
Zudem kann sich der Betriebsleiter jederzeit<br />
am Rechner oder Smartphone<br />
über Betriebsstunden, Kraftstoffverbrauch,<br />
Produktivität, Leerlaufzeiten<br />
und andere Maschinendaten informieren,<br />
um die Effizienz hoch und die laufenden<br />
Betriebskosten niedrig zu halten.<br />
Drei Leistungsstufen ermöglichen<br />
die Anpassung an unterschiedliche<br />
Aufgabenstellungen: Power für maximalen,<br />
Smart für ausgewogenen und<br />
Eco für besonders energieeffizienten<br />
Betrieb. Die im Steinbruch eingesetzten<br />
Baggerführer profitieren von einer<br />
modernen Fahrerkabine mit Klimaautomatik,<br />
modernen Viskoseauflagen, um<br />
die Kabinenvibrationen zu verringern,<br />
und griffgünstig angeordneten Bedienelementen.<br />
Sicherheit wird in Sooneck seit jeher<br />
großgeschrieben und die Neuanschaffung<br />
reiht sich in das Sicherheitskonzept<br />
des Steinbruchs ein. So verfügt der Cat<br />
374 über eine sogenannte e-Fence-<br />
Funktion zur Begrenzung des Schwenkbereichs,<br />
die die Bewegung auf die vom<br />
Fahrer eingestellten Grenzen limitiert.<br />
Eine Hubunterstützung sorgt dafür, dass<br />
sich die Last stets innerhalb des sicheren<br />
Arbeitsbereichs des Baggers befindet.<br />
Heck- und Seitenkamera dienen<br />
ebenfalls der Sicherheit.<br />
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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
66<br />
PRAXIS<br />
Nach 35 Jahren Übung<br />
Maschinenverschleiß runter, Öl<br />
EFFIZIENZPLUS VON 20 %: Wie das System funktioniert, wird in einem Video auf der Website<br />
anschaulich erklärt. Fotos: Kleenoil<br />
Seit 1986 werden die Kleenoil-Nebenstromfiltration und Panolin-Bio-<br />
Langzeitöle erfolgreich eingesetzt. Die Schonung der Umwelt, längere<br />
Ölwechselintervalle bis hin zu Lebensdauerfüllungen waren von Anfang<br />
an die zentralen Botschaften an die Maschinenanwender. Nicht nur im<br />
Zuge der Umweltverantwortung erfahren hochwertige Schmierstoffe<br />
nun eine immer höhere Bedeutung, auch vielfach feststellbare Versorgungsengpässe<br />
sollten dazu anregen, einer weiteren Verknappung von<br />
Betriebsstoffen aller Art mit geeigneten Mitteln entgegenzuwirken. Der<br />
Begriff Krisenbewältigung rückt immer deutlicher in den Vordergrund.<br />
FÜR DIE ERSTBEFÜLLUNG und Feinstfilterung von Ölen in den üblichen Serviceintervallen<br />
werden Kleenoil-Filteranlagen eingesetzt. Je nach Ausstattung sind damit auch<br />
Reinheit und Ölqualität kontrollierbar.<br />
HOCHWERTIGE ÖLE im Nebenstrom feinstfiltern<br />
und in Echtzeit mit Sensoren die Qualität<br />
überwachen. So sieht das Konzept für ölwechselfreie<br />
Maschinen aus.<br />
F<br />
eststellbar ist: Die Preise für Betriebs-<br />
und Schmierstoffe steigen,<br />
ihre Verfügbarkeit sinkt. Angesichts dieser<br />
Tatsache sind technische Lösungen,<br />
wie sie die Kleenoil-Mikrofiltration bietet,<br />
eine wirksame Präventivmaßnahme. Zuverlässigkeit<br />
und Verfügbarkeit von Arbeitsmaschinen<br />
stehen in direktem Zusammenhang<br />
unter anderem mit der<br />
Qualität der Maschinenöle sowie der<br />
Häufigkeit und Qualität der Wartung. Da<br />
aber sowohl die Maschinenhersteller<br />
und -händler als auch die Betreiber<br />
selbst immer größere Probleme damit<br />
haben, ausreichend qualifiziertes Personal<br />
für die Bedienung und Wartung der<br />
Maschinen zu finden und zu halten, wird<br />
die Wartung gerne outgesourct. So entsteht<br />
zusehends eine zu hohe Anfrage,<br />
der ein zu geringes Angebot gegenübersteht.<br />
Die Versorgung mit Ersatzteilen ist<br />
in vielen Bereichen von der bequemen<br />
Overnight-Belieferung in Richtung Open-<br />
End-Lieferzeiten abgedriftet. Jeder Gedanke<br />
an das Prinzip „Weiter so wie bisher“<br />
bricht mangels Durchführbarkeit<br />
in sich zusammen. Andere Wege zu<br />
wählen, wird zwingend.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
PRAXIS<br />
67<br />
für den Ernstfall:<br />
wechselintervalle rauf<br />
Filtrieren<br />
statt wechseln<br />
Kleenoil-Mikrofiltration ist, bei sachgerechter<br />
Anwendung, ein Garant für die<br />
Reduzierung von Systemstörungen, Verschleiß<br />
und Ausfällen von Aggregaten.<br />
Werden aus dem Öl alle schädlichen,<br />
abrasiv und katalytisch wirkenden Verunreinigungen<br />
ausgefiltert, verlangsamt<br />
sich der Alterungsprozess der Schmieröle<br />
insbesondere deswegen, weil neben<br />
der Feststoffverunreinigung auch Wasser<br />
(Grundbasis für Säurebildung) aus<br />
dem Öl ausgefiltert wird. Die Ölwechselintervalle<br />
können deutlich verlängert<br />
werden. Erstrangig wurde die Kleenoil-<br />
Mikrofiltration für die Feinstfilterung aller<br />
kohlenwasserstoffbasischen Flüssigkeiten,<br />
also technischen Ölen und Kraftstoffen,<br />
konzipiert. Die zuverlässigste<br />
Art der Anwendung ist ein fest in der<br />
Maschine integrierter Nebenstromfilter.<br />
Für den universellen Einsatz steht eine<br />
breite Palette unterschiedlichster Filteranlagen<br />
zur Verfügung.<br />
In den letzten etwa 35 Jahren sind<br />
diese Filtersysteme am häufigsten für die<br />
aktive Pflege von Hydraulikölen eingesetzt<br />
worden. Zwischenzeitlich existieren<br />
keine Zweifel mehr, dass damit hochwertige<br />
Hydrauliköle über sehr lange Zeit<br />
innerhalb ihrer vorgegebenen Arbeitsspezifikation<br />
erhalten werden können.<br />
Insbesondere sind Panolin-HLP-Synth-<br />
Öle langzeittauglich und müssen,<br />
NEBEN FESTSTOFFVERUNREINIGUNG ist Wasserkontamination<br />
der größte Feind für jede Hydraulikanlage.<br />
Kleenoil-Mikrofiltration entfernt vollständig<br />
die schädliche Wasserkontamination aus dem Öl, wie<br />
der Vergleich vor (l.) und nach der Filtration zeigt.<br />
bei Beachtung der von den Herstellern<br />
herausgegebenen Anwendungsrichtlinien,<br />
nicht in vorgegebenen Intervallen<br />
gewechselt werden.<br />
Da aber in der letzten Zeit auffällig<br />
wurde, dass gerade komplexe Getriebeund/oder<br />
Motoröle teilweise schlecht<br />
verfügbar sind, scheint die Ausweitung<br />
der Anwendungsfelder für die Kleenoil-<br />
Mikrofiltration unausweichlich. Dafür,<br />
dass drei verschiedene Ölkreisläufe<br />
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68<br />
PRAXIS<br />
einer Maschine mit einem einheitlichen<br />
Filtersystem gefiltert werden können,<br />
wurde die Kleenoil-Triple-Unit entwickelt.<br />
Lieferbar ist die Einheit in drei<br />
verschiedenen Baugrößen für alle<br />
Anwendungsfälle, bei denen Verbrennungsmotoren<br />
bis 600 kW / 100 l Motoröl,<br />
150 l Getriebeöl und 500 l<br />
Hydrauliköl (Systeminhalt) im Einsatz<br />
sind. Die Feinstfilterelemente werden in<br />
synchronisierten Intervallen gewechselt,<br />
was die Wartung vereinfacht.<br />
SAUBERE TRASSEN: Seit über 25 Jahren werden in Bahnbaumaschinen biologisch<br />
schnell abbaubare Hydrauliköle, am häufigsten Panolin HLP Synth, eingesetzt.<br />
Vertrauen ist gut,<br />
Kontrolle ist besser<br />
In der Regel werden Ölwechselintervalle<br />
von den Herstellern anhand gewonnener<br />
Erfahrungen und der Auswertung anwendungsrelevanter<br />
Daten empirisch<br />
festgelegt. Die Maschinen zeigen dann<br />
praktisch selbstständig einen erforderlichen<br />
Ölwechsel an. Eine Ölqualitätsüberwachung<br />
findet jedoch hierbei nicht<br />
statt. Es wird vielmehr davon ausgegangen,<br />
dass das Öl in dieser Zeitspanne<br />
innerhalb ihrer Anwendungsspezifikation<br />
geblieben ist. Meistens ist das auch<br />
der Fall, zumal die Wechselintervalle aus<br />
Sicherheitsgründen lieber kürzer als länger<br />
festgelegt werden. Das ist logisch<br />
und dient dem sicheren Betrieb der Arbeitsmaschinen.<br />
Wenn es jedoch zu extremer<br />
Kontamination und/oder Überbelastung<br />
kommt, kann das Öl in relativ<br />
kurzer Zeit die erlaubte Grenze ihrer<br />
Einsatzspezifikation übertreten. In mehr<br />
als 90 % aller Fälle aber werden Öle (aus<br />
Sicherheitsgründen) zu früh gewechselt.<br />
Anwender erhalten im Allgemeinen<br />
weder die Information, ob das Öl hätte<br />
länger im Einsatz verbleiben können,<br />
oder vielleicht, im Extremfall, schon früher<br />
hätte gewechselt werden müssen.<br />
Mit regelmäßigen Laboranalysen haben<br />
sich viele Unternehmen deshalb eigenes<br />
Know-how aufgebaut. Das ist einschränkungslos<br />
zu begrüßen. Was hierbei<br />
jedoch fehlt, ist eine Ölqualitätsüberwachung<br />
in Echtzeit. Dafür ist der Ölanalysesensor<br />
Kleenoil ICC (Industriepreisträger<br />
2009) entwickelt worden. Der<br />
Sensor wird als integrierter Bestandteil<br />
des Kleenoil-Nebenstromfilters angeboten.<br />
So werden die Nebenstromfiltereinheiten<br />
zu einer effektiven Reinhaltungsund<br />
Überwachungszentrale des Öls.<br />
Der kapazitive Sensor zur Messung<br />
der Ölqualität im Vergleich zur hinterlegten<br />
Kalibrierung nutzt die Änderung des<br />
Öl-Dielektrikums als Hinweisgeber auf<br />
die tatsächliche Ölqualität während des<br />
Betriebes. Viele anwendungsrelevante<br />
Ölwerte stehen in Abhängigkeit zueinander.<br />
Deswegen wurde Kleenoil ICC mit<br />
GUTE ERFAHRUNG: Alle Baumaschinen<br />
der Firma Reif aus Rastatt werden mit<br />
Panolin HLP Synth befüllt und mit Kleenoil-<br />
Nebenstromfiltration ausgestattet.<br />
seinem installierten Mess- und Analyseprinzip<br />
für die Ermittlung und Überwachung<br />
des Gesamtzustandes während<br />
des Betriebes konzipiert. Der Maschinenbediener<br />
erhält die Information als<br />
verständliche Ampelanzeige auf seinem<br />
Display. Über einen separaten, digitalen<br />
Ausgang kann das Signal weiterverarbeitet<br />
werden, bspw. für eine Fernüberwachung.<br />
Aspekte von zunehmender<br />
Bedeutung<br />
Das bereits vor über zehn Jahren entwickelte<br />
Konzept der Panolin-Greenmachine<br />
verknüpft die Anwendung von umweltschonenden<br />
und langzeittauglichen<br />
Schmierstoffen mit einer Bewertung der<br />
direkten und indirekten CO 2 -Reduktion.<br />
Die Panolin-Greenmachine-Zertifizierung<br />
(mit Zertifikat und Plakette) basiert auf<br />
einer unternehmenseigenen Entwicklung<br />
der Panolin AG. Die so ermittelte und ausgewiesene<br />
Reduktion von CO 2 kann jedoch<br />
in die gesamte Bewertung der CO 2 -<br />
Bilanz eines Unternehmens oder<br />
Fuhrparks eingegliedert werden.<br />
Sämtliche laufende und geplante,<br />
Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen<br />
gewinnen an Fahrt. Die Welt, wie wir sie<br />
kennen, wird sich verändern. In diesem<br />
Kontext wird im November 20<strong>22</strong> anlässlich<br />
der UN-Weltklimakonferenz in<br />
Sharm El-Sheikh das Projekt „Vision<br />
2045“ vorgestellt. Eine Besonderheit der<br />
diesjährigen Konferenz besteht darin,<br />
dass neben den Politikern und Konzernchefs<br />
(wie bis anhin üblich) auch ausgewählte<br />
Mittelstandsunternehmen aus<br />
unterschiedlichen Branchen zeigen, wie<br />
sie durch innovatives und nachhaltiges<br />
Handeln die zukünftige Welt aktiv mitgestalten.<br />
Zu diesen ausgewählten Mittelständlern<br />
gehört auch die Kleenoil Panolin<br />
AG.<br />
„Vision 2045“ ist ein Projekt der UN<br />
und reflektiert auf das hundertjährige<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
PRAXIS<br />
69<br />
Bestehen dieser Organisation im Jahre<br />
2045. Inhaltlich verbergen sich darin 17<br />
Ziele der Vereinten Nationen, die aufzeigen<br />
sollen, wie es durch innovatives und<br />
nachhaltiges Handeln möglich sein wird,<br />
die Welt umzugestalten.<br />
Die zukunftsweisenden Anwendungskonzepte<br />
der Kleenoil Panolin AG für<br />
Schmierstoffanwendungen waren ausschlaggebend<br />
für die Auswahl des Unternehmens,<br />
um diesem höchsten Gremium<br />
der Welt ihre Systeme vorzustellen.<br />
Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit<br />
spielen hierbei eine vordergründige<br />
Rolle. Der Aspekt der Krisenbewältigung<br />
ist sozusagen zeitaktuell hinzugekommen.<br />
Vorab wurden die Technologieträger,<br />
das gesamte zukunftsorientierte<br />
Anwendungskonzept und die Erfahrungswerte<br />
bei langjährigen Nutzern<br />
anlässlich des 50. VDBUM-Großseminars<br />
im Juli vorgestellt.<br />
Fazit und<br />
Ausblick<br />
Maschinenkomponenten zu schonen,<br />
Ressourcen zu sparen und Betriebskosten<br />
zu senken, war und ist zu jeder<br />
Zeit sinnvoll. In den hinter uns liegenden<br />
„boomenden Jahren“ schienen diese<br />
Maßnahmen aber häufig entbehrlich.<br />
Sehr oft äußerten Maschinenanwender,<br />
dass sie nicht darauf angewiesen seien,<br />
„ein Paar Liter“ Öl einzusparen, und<br />
dass der Maschinenverschleiß für sie<br />
keine Rolle spielt, weil sie diese aus der<br />
Verwendung nehmen, bevor die großen<br />
Reparaturen fällig werden. In seltenen,<br />
aber durchaus aufgetretenen Fällen<br />
wurden unsere Verbesserungsvorschläge<br />
milde belächelt, geringschätzig<br />
GERADE BEI<br />
HOCHLEISTUNGS-<br />
MASCHINEN<br />
ist es von besonderer<br />
Bedeutung, dass<br />
die eingesetzten<br />
Öle sauber bleiben.<br />
Hier ein Cat 992 mit<br />
Kleenoil-Nebenstromfiltration<br />
für zwei<br />
Hydraulikölkreisläufe<br />
und Motorölfiltration,<br />
jeweils mit integriertem<br />
Kleenoil ICC.<br />
ignoriert und aus solchen Gründen<br />
nicht umgesetzt.<br />
Die Situation, wie sie sich seit Anfang<br />
2020 darstellt, projiziert diametral andere<br />
Rahmenbedingungen. Wir nennen<br />
diese Situation „Ernstfall“. Mit unseren<br />
Produkten, Anwendungskonzepten und<br />
nach 35 Jahren Übung sozusagen sind<br />
wir für eben diesen Ernstfall bestens<br />
positioniert.<br />
Ein Beitrag von Milorad Krstic, Vorstandsvorsitzender<br />
der Kleenoil Panolin AG<br />
www.kleenoilpanolin.com<br />
LEISTUNG, KRAFT UND LEIDENSCHAFT.<br />
ES IST DEIN WEYCOR.<br />
GEMEINSAM. GROSSES. GESCHAFFEN.
70 BAGGER UND RADLADER<br />
FAST EIN MONOPOLIST: Bei Liebherr sind die Modelle ab dem R956 in<br />
der 56-t-Klasse alternativ als Hoch- oder Tieflöffelversion zu haben …<br />
… UND DER DIREKTE VERGLEICH zeigt die großen<br />
Unterschiede zwischen beiden Varianten. Der Hersteller<br />
bietet seine Hochlöffelvarianten als spezifizierte<br />
Steinbruchbagger mit dem verstärkten Unterwagen<br />
des nächstgrößeren Raupenbaggers sowie einem<br />
schweren Ballastgewicht für den Einsatz eines größeren<br />
Löffels an. Fotos: Liebherr<br />
Rückzugsgebiet für Spezialisten mit<br />
Klappe im Steinbruch<br />
Über die letzten Jahrzehnte haben sich hierzulande bei den Raupenbaggern<br />
die Modelle mit sogenannten Tieflöffeln fast vollständig durchgesetzt.<br />
Eines der verbliebenen Biotope für klassische Hochlöffelbagger –<br />
oft auch als Klapp- oder Ladeschaufelbagger bezeichnet – sind<br />
Steinbrüche. Da stellt sich die Frage: Haben diese deutlich älteren Entwicklungstypen<br />
heute noch ihren Platz im Markt?<br />
Angefangen von den Minibaggern für<br />
den Galabau bis hin zu den hierzulande<br />
in der Regel größten Klassen um<br />
die 100 t arbeiten die Baggertypen nach<br />
dem gleichen Prinzip: Am drehbaren<br />
Oberwagen sind Ausleger und Stiel angebracht,<br />
die über ein Gelenk verbunden<br />
sind und heutzutage meist voll hydraulisch<br />
betätigt werden. Dem Material nähert<br />
sich die Schaufel in einer von oben<br />
kommenden, meist rotierenden Bewegung.<br />
Das sind die Kennzeichen der Tieflöffelbagger.<br />
Im Vergleich zu den Hochlöffelbaggern<br />
stellen sie die bei Weitem<br />
modernere Entwicklung dar. Erst ab den<br />
1950er-Jahren begann ihr Durchbruch<br />
– in unmittelbarem Zusammenhang mit<br />
der Entwicklung vollhydraulischer Maschinen.<br />
Zuvor ging in der über 100-jährigen<br />
Ära der Seilbagger kein Weg an<br />
Hochlöffeln vorbei. Der technische Umschwung<br />
in der jüngeren Vergangenheit<br />
hatte einen simplen Grund: Ein seilgeführter<br />
Tieflöffel kann nur über seine eigene<br />
Masse und die Schwerkraft in das<br />
Haufwerk eindringen, was seine potenzielle<br />
Grabfähigkeit und in der Folge natürlich<br />
auch die Ladeleistungen deutlich<br />
limitierte.<br />
Die dann entwickelten Hydraulikbagger<br />
können im Gegensatz dazu ihren<br />
Ausleger unter aktiver Krafteinwirkung<br />
senken und so den Tieflöffel mit großer<br />
Kraft in Haufwerke oder den Untergrund<br />
eindringen lassen. Der Erfolg ließ nicht<br />
lange auf sich warten und bereits in den<br />
frühen 1970er-Jahren hatten sich Hydraulikbagger<br />
fast überall durchgesetzt.<br />
Fast einzig in Steinbruchbetrieben haben<br />
sich die Hochlöffelvarianten der Hydraulikbagger<br />
bis heute ihren speziellen Einsatzbereich<br />
erhalten.<br />
Gute Gründe für den<br />
Hochlöffel-Artenschutz<br />
Dass die Baggerkategorie hier „überleben“<br />
konnte, liegt an den besonderen<br />
Merkmalen dieser Maschinengattung.<br />
Durch die Form der Schaufel ist es möglich,<br />
Gestein direkt aus dem Boden zu<br />
lösen und vertikal anzuheben, um es<br />
anschließend auf Transporter zu verladen.<br />
Als weiterer spezifischer Vorteil gilt<br />
die bessere Handhabung großer Brocken,<br />
die schneller aufgenommen werden<br />
können. Auch können große Trümmer<br />
wegen der Schaufelform auf der<br />
Kippmulde in eine bessere Position geschoben<br />
werden. In der Regel verfügen<br />
die Hochlöffel über eine Klappfunktion<br />
– das Gestein im Löffel fällt also nach<br />
unten heraus, wenn eine entsprechende<br />
Klappe am Boden der Schaufel entriegelt<br />
wird. Diese Funktion stand folgerichtig<br />
Pate für die Bezeichnung Klappschaufelbagger.<br />
Mit dieser Technik lässt<br />
sich das geladene Material dosierter auf<br />
dem Verladefahrzeug schütten als mit<br />
einem Tieflöffel – ein wesentlicher Punkt,<br />
der auch heute noch für Hochlöffelbagger<br />
spricht. Beim Beladen quer zur<br />
Mulde ist die Gefahr, dass Gestein vorbeifällt,<br />
bei Hochlöffeln geringer als bei<br />
Tieflöffeln, die mehr Augenmaß und<br />
Sorgsamkeit verlangen.<br />
Um die Eignung der klassischen<br />
Hochlöffelbagger in der Gewinnungsindustrie<br />
im Detail beurteilen zu können,<br />
empfiehlt sich ein Blick auf das zu gewinnende<br />
Material sowie die Konstellation<br />
an der Wand. Soll der Bagger auch<br />
zum Lösen oder Reißen des Gesteins<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
BAGGER UND RADLADER<br />
71<br />
UNTERGEGANGENE KLASSE: Früher gab es sogar radgestützte<br />
Hochlöffelbagger wie diesen norwegischen Broyt D600w. Foto: Wistinghausen<br />
eingesetzt werden, spricht besonders<br />
bei härterem Fels viel für den Tieflöffel.<br />
Über ihre systemspezifische Grabkinematik<br />
können Tieflöffelausleger effektive<br />
Kräfte deutlich besser umsetzen. Nach<br />
praktischen Erfahrungen ist dieser Vorteil<br />
eventuell so bedeutsam, dass bei<br />
gleicher Leistung der Einsatz einer kleineren<br />
Baggerklasse möglich erscheint.<br />
Eine maßgebliche Rolle kommt der Abbautechnologie<br />
zu. Wenn etwa direkt an<br />
der Wand abgebaut werden kann, spielt<br />
der Hochlöffel seine Stärken aus. Seine<br />
Auslegerkinematik ermöglicht einen<br />
waagerechten Vorschub, weshalb Abraumschichten<br />
oder Zwischenmittel<br />
über die gesamte Hubhöhe selektiv entfernt<br />
respektive gewonnen werden können.<br />
Unmittelbar an der Wand sind die<br />
spezifischen Grab- und Losbrechkräfte<br />
der Hochlöffler effizienter und vielfältiger<br />
ansetzbar. So lassen sich sogar Einschlüsse<br />
aus der Wand hebeln. Auch für<br />
den sogenannten Hochschnitt, also die<br />
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MICHELIN und die grafi sche Darstellung des Michelin Männchens<br />
sind Eigentum der Compagnie Générale des Etablissements Michelin . 07/20<strong>22</strong><br />
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72<br />
BAGGER UND RADLADER<br />
BESTELLMODELL: Nach Erfolgen bereits 2014 in Asien hat Volvo CE im Jahr 2019 in Zusammenarbeit mit SNS seinen ersten Hochlöffelbagger<br />
in Europa an einen slowakischen Dolomit-Steinbruch-Betreiber geliefert. In der Standardrange auf der Website findet sich der<br />
48-Tonner EC480EL mit Hochlöffel nicht. Foto: Volvo CE<br />
Gewinnung oberhalb der Standebene,<br />
ist der Hochlöffelbagger im Vorteil. Einen<br />
weiteren Punkt für sich kann der Hochlöffelbagger<br />
im Knäppern mit der Freifallkugel<br />
verbuchen. Mittels Klappschaufel<br />
sind eine einfache, feinfühlige<br />
und sichere Handhabung und ein zielgenauer<br />
Abwurf der Kugel gewährleistet,<br />
während mit dem Tieflöffel beim Knäppern<br />
eher Erfahrungswissen vorhanden<br />
sein muss, um wegen der nicht zu unterschätzenden<br />
Anforderungen auch tatsächlich<br />
Treffer an der richtigen Stelle zu<br />
landen: Aus dem Tieflöffel muss die<br />
Kugel regelrecht geworfen werden,<br />
wobei es immer wieder passiert, dass<br />
der Bagger selbst beschädigt wird.<br />
Der Standplatz, und damit die<br />
Betriebsplanung, ist entscheidend<br />
IM VORJAHR VORGESTELLT: Der neue Cat-6040-Stufe-V-Ladeschaufelbagger mit rund 400 t<br />
Einsatzgewicht und 39,6 t Nutzlast wird von zwei Cat-C32-Motoren mit einer Gesamtbruttoleistung<br />
von 1550 kW angetrieben. Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />
Es gibt im Praxiseinsatz einen prinzipiellen<br />
Unterschied bei den erforderlichen<br />
Vor-Ort-Gegebenheiten für die<br />
Beladung der jeweiligen Transportfahrzeuge.<br />
So steht ein Tieflöffelbagger<br />
beim Ladebetrieb optimal auf einem<br />
erhöhten Standplatz – einer Art Podest<br />
– aus eben dem Haufwerk, das es zu<br />
verladen gilt. Auf grob gesprengtem<br />
Haufwerk mit wenig Feinanteil ergeben<br />
sich mitunter unsichere Standbedingungen,<br />
die ein solches Vorgehen erschweren.<br />
Im Gegensatz dazu stehen<br />
Hochlöffelbagger in der Regel unmittelbar<br />
auf der Sohle und beladen Transportfahrzeuge<br />
auf gleichem Standniveau.<br />
Das Sortieren des Gesteins<br />
und die Beladung auf engeren Sohlen<br />
gelingt demzufolge mit einem Hochlöffel<br />
besser.<br />
Ein Nachteil stellt in der heutigen Zeit<br />
allerdings die Tatsache dar, dass Hochlöffelbagger<br />
als Einzweckmaschine anzusehen<br />
sind. Im Gegensatz zu Tieflöffelbaggern<br />
lässt sich die Schaufel kaum<br />
gegen andere Geräte austauschen.<br />
Somit sind Bagger mit Tieflöffel vielseitiger<br />
einsetzbar. Das und einiges mehr<br />
hat ihren Siegeszug begünstigt. Selbst<br />
in der Gewinnungsindustrie hiesiger<br />
Steinbrüche fristen die Hochlöffelbagger<br />
mittlerweile ein Nischendasein – und<br />
dennoch: Es gibt sie noch und wer sie<br />
nutzt, schwört auf die Spezialisten. Das<br />
ist schon deshalb der Fall, weil eben<br />
dann auch alles Nötige auf sie abgestimmt<br />
wurde. Auch in den Größenordnungen<br />
der überschweren Miningbagger<br />
sind heute noch Hochlöffelbagger an der<br />
Tagesordnung. Bei Caterpillar werden<br />
sie als Ladeschaufelbagger bezeichnet<br />
und sind sogar erst ab 300 t Einsatzgewicht<br />
im Angebot. Nach oben gibt es<br />
kaum Limits: Hochlöffelbagger mit Gewichten<br />
von fast 1000 t sind in den großen<br />
Tagebauen der Welt durchaus ein<br />
häufiger Anblick. <br />
(bwi)<br />
www.stein-verlaggmbh.de<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
BAGGER UND RADLADER<br />
73<br />
KOMPROMISSLOSE SCHWERARBEITER<br />
Verstärkte Strukturen für eine lange Lebensdauer<br />
In der Klasse der schwereren Raupenbagger<br />
hat Cat zwei neue Pfeile im<br />
Köcher: Der Cat 336 mit 38 t und der<br />
neue Cat 340 mit 40 t Einsatzgewicht der<br />
neuen Generation gehören zu den meistverkauften<br />
ihrer Art. Ihr leistungsstarkes<br />
Hydrauliksystem gewährleistet kraftvolles<br />
Ausheben und schnelles Schwenken<br />
für hohen Materialumsatz. Die serienmäßigen<br />
Assistenzsysteme der Bagger versprechen<br />
eine hohe Effizienz mit der<br />
richtigen Balance zwischen Kosten und<br />
Leistung. Hervorragende Produktionsleistungen<br />
bei reduzierten Vorhalte- und<br />
Betriebskosten sprechen für sich. Die<br />
verstärkten Strukturen der neuen Typen<br />
gewährleisten eine lange Lebensdauer<br />
bei Massenaushub, Hub- und Beladearbeiten<br />
sowie Einsätzen mit schweren<br />
Hydraulikhämmern. Drei Motormodi stehen<br />
zur Verfügung: Der Power-Modus<br />
liefert maximale Leistung, der Smart-<br />
Modus passt die Motor- und Hydraulikleistung<br />
automatisch an den Einsatz an,<br />
um den Kraftstoffverbrauch zu senken.<br />
Der Eco-Modus reduziert die Motordrehzahl<br />
auf konstant 1500 U/min und<br />
minimiert den Kraftstoffverbrauch. Synchronisierte,<br />
auf 1000 Bh ausgedehnte<br />
Wartungsintervalle bei Öl- und Kraftstofffilter<br />
sollen die Servicekosten deutlich<br />
reduzieren. Die Maschinen sind voll<br />
betriebsfähig bis zu einer Umgebungstemperatur<br />
von 52 ˚C, dazu sicher<br />
kaltstartfähig noch bei -18 ˚C. Die automatische<br />
Erwärmung der Hydraulikkreisläufe<br />
bei kalten Temperaturen lässt<br />
die Maschinen schneller starten und<br />
verlängert die Lebensdauer der Maschinenkomponenten.<br />
Der Lufteinlassfilter<br />
mit Vorfilter bietet eine hohe Staubkapazität<br />
und ein effizienter hydraulischer<br />
Lüfter mit optionaler Drehrichtungsumkehr<br />
hält die Kühler frei von störenden<br />
Ablagerungen. Das Cat-Flottenmanagement,<br />
inzwischen Standard bei fast jeder<br />
Cat-Maschine und vieltausendfach genutzt,<br />
liefert Informationen wie Standort,<br />
Betriebsstunden, Kraftstoffverbrauch,<br />
Leerlaufzeiten, Wartungswarnungen, Diagnosecodes<br />
und Maschinenzustand<br />
online über Web- und mobile Anwendungen.<br />
Mit Remote Troubleshoot und Remote<br />
Flash kann Zeppelin sich aus der<br />
Ferne mit der Maschine verbinden, um<br />
Fehlercodes zu diagnostizieren und die<br />
Betriebssoftware zu aktualisieren. Von<br />
Deluxe bis Premium sind Kabinenausstattungsvarianten<br />
der nächsten Generation<br />
erhältlich. Beide haben eine<br />
klappbare Konsole links für einen leichteren<br />
Ein- und Ausstieg. Ein Touchscreen-Monitor<br />
und ein Jog-Dial-Multifunktionsgriff<br />
ermöglichen eine schnelle<br />
Navigation durch die Maschinensteuerung<br />
und einen einfachen Zugriff auf die<br />
digitale Bedienungsanleitung der Maschine.<br />
Der schlüssellose Start per<br />
Knopfdruck ist Standard und ein Bluetooth-Schlüsselanhänger<br />
als Wegfahrsperre<br />
ist ebenfalls verfügbar. Eine Bediener-ID<br />
sichert das Starten des<br />
Motors, gleichzeitig speichert sie individuelle<br />
Einstellungen für einzelne Bediener<br />
und ruft diese bei Eingabe sofort<br />
passend auf. Ganz neu in dieser Klasse<br />
ist die Joysticklenkung, die das Rangieren<br />
und das Fahren über längere Strecken<br />
vereinfacht. Aus anderen Typen<br />
bewährte Assistenzsysteme – Cat-Payload-On-Board-Wägung,<br />
Grade Assist<br />
mit Tiefen- und Neigungsanzeige – steigern<br />
die Bedienereffizienz und die Maschinenproduktivität.<br />
Alle Cat-Grade-<br />
Systeme sind mit Funkgeräten und<br />
Basisstationen von führenden Drittanbietern<br />
für Vermessungssysteme und<br />
Maschinensteuerungen kompatibel. Bediener<br />
können bis zu vier Tiefen- und<br />
Neigungsoffsets speichern, um schnell<br />
und ohne Vermessung Böschungen und<br />
Ebenen anzulegen. Auto Hammer Stop<br />
warnt den Bediener nach 15 Sekunden<br />
Dauerbetrieb und schaltet den Hammer<br />
nach 30 s ab, um Verschleiß zu vermeiden.<br />
Auto Dig Boost und Auto Heavy Lift<br />
erhöhen das Eindringvermögen des Löffels<br />
und die Hubkapazität um 8 % und<br />
Lift Assist hilft dem Fahrer, ein Kippen<br />
der Maschine zu vermeiden.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
MÄCHTIGE WERTE: Die aktuellen Kettenbagger<br />
von Cat und Zeppelin überzeugen mit robusten Konstruktionen<br />
sowie zahlreichen Assistenzsystemen<br />
für maximale Effizienz. Foto: Cat/Zeppelin<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
74<br />
BAGGER UND RADLADER<br />
DEBÜTANTEN VORGESTELLT<br />
Auf „Steinbruchkurs“ in Europa orientiert<br />
Liugong setzt seine erfolgreiche branchenspezifische<br />
Ausrichtung fort und ist<br />
zuversichtlich, dass eine neu platzierte<br />
Maschinenreihe absolut die harten Anforderungen<br />
der Steinbruchbranche erfüllen<br />
wird. Vorgestellt wurden einige der<br />
Neuheiten durch Liugong UK anlässlich<br />
der diesjährigen Hillhead. Dazu zählen<br />
OPTIMISTISCH in Richtung Rohstoffbranche. Auf der Hillhead zeigten die Verantwortlichen,<br />
welchen Kurs Liugong einschlägt. Foto: Liugong<br />
insbesondere die Reihen der Radlader<br />
von 11 (835H) bis 31 t (890H), Raupenbagger<br />
von 13 (913FCR) bis 95 t (995F)<br />
sowie Dressta-Raupen mit Betriebsgewichten<br />
von 19 bis 42 t.<br />
Laut Steven Ford, Geschäftsführer<br />
Liugong Direct UK, sind die Maschinen<br />
perfekt auf schwere Anforderungen abgestimmt.<br />
Das Flaggschiff von Liugong,<br />
der 995F, demonstrierte an der Steinbruchwand<br />
seine beeindruckende Umschlagstärke.<br />
Den Bedarf in gängigen<br />
Größenordnungen auch kleinerer<br />
Gewinnungsbetriebe beantworten die<br />
frisch eingeführten Modelle der 30- bis<br />
42-t-Klasse der F-Serie mit den Typenbezeichnungen<br />
930F, 933F, 936F, 939F<br />
und 942F, wobei der völlig neue 936F<br />
diese Serie in Hillhead vertrat. Diese Maschinen<br />
setzen neue Maßstäbe in Sachen<br />
Robustheit, Komfort und Zuverlässigkeit<br />
und teilen die mit dem Red Dot<br />
Award ausgezeichnete Design-DNA von<br />
Liugong.<br />
Das größte F-Serienmodell 942F<br />
wurde mit einem breiteren und robusteren<br />
Unterwagen, Auslegerzylindern mit<br />
größerem Durchmesser und einem<br />
schwereren Gegengewicht ausgestattet,<br />
um Hubkapazität und Massenaushubleistung<br />
zu maximieren.<br />
Ebenfalls für schwere Anwendungen<br />
und Materialumschlag wurden die Radlader<br />
entwickelt, an deren Spitze der<br />
890H mit einem Gewicht von 31 t als<br />
Größter der Reihe hervorsticht.<br />
www.liugong-europe.com<br />
Allrounder mit großer Stapelhöhe<br />
Als eine der Neuheiten der Kramer-Werke wurde vor wenigen Monaten der Teleskoplader 3610 als Allrounder mit 9,5 m Stapelhöhe<br />
vorgestellt. Seine Hubhöhe und Reichweite erreicht neue Dimensionen, dabei sorgt ein dreiteiliger Ausleger für maximale<br />
Kompaktheit. Das Fahrzeug hat eine Länge (ohne Schaufel) von nur 5,03 m und ist 2,28 m breit. Mit einem Betriebsgewicht von<br />
8,2 t, die natürlich optionsabhängig sind, und einer maximalen Nutzlast von 3,6 t ist die Maschine ideal für vielfältige Aufgaben.<br />
Um sie an die individuellen Einsatzverhältnisse anzupassen,<br />
stehen zwei Kabinenoptionen zur Verfügung. Für niedrige<br />
Durchfahrtshöhen ist das Fahrzeug mit der Standardkabine<br />
prädestiniert. Mit der serienmäßigen 24-Zoll-Bereifung erreicht<br />
der Lader eine Gesamthöhe von nur 2,31 m, was in dieser<br />
Größenklasse eine Besonderheit darstellt. Ist die maximale<br />
Fahrzeughöhe kein begrenzender Faktor, steht optional eine um<br />
18 cm erhöhte Kabine für optimale Rundumsicht, vor allem zur<br />
rechten Seite, zur Verfügung. Auch der Typ 3610 ist mit den<br />
bekannten Features Smart Handling, einem intelligenten Überlastsystem,<br />
einer Schaufelrückführautomatik und der Telematiklösung<br />
EquipCare ausgestattet. Zudem ist eine enorme<br />
Optionsvielfalt geboten.<br />
www.kramer.de<br />
Teleskoplader<br />
PLUS AN HUBHÖHE UND REICHWEITE: Der Teleskoplader 3610 wird<br />
vom Hersteller als robust und zuverlässig beschrieben. Foto: Kramer<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
ERPROBTE WERTE: Der neue<br />
Sany SY390H wurde in Europa ausgiebig<br />
getestet. Foto: Sany<br />
DER WILL ES WISSEN!<br />
Anforderungen europäischer Kunden adressiert<br />
Mit dem neuen SY390H erweitert Sany sein Raupenbagger-<br />
Programm über 30 t noch einmal. Konzipiert ist die Maschine<br />
mit ihren knapp 40 t Gewicht für schwere Erdbewegungen und<br />
zum Einsatz in der Gewinnung. Wie schon bei anderen jüngsten<br />
Neueinführungen steht auch hier die Anpassung an europäische<br />
Ansprüche im Fokus – mit einem umfassenden Bedienkomfort<br />
und moderner Technologie, die höchste Wirtschaftlichkeit ermöglicht.<br />
„Das „H“ in der Typbezeichnung steht für „Heavy“ und<br />
verweist auf die Konfiguration für den harten Einsatz“, so Timm<br />
Hein, European Marketingmanager bei Sany Europe. Überall<br />
dort, wo höchste Robustheit und volle Leistung gefragt ist, ist<br />
der neue Raupenbagger in seinem Element. Der Unterwagen<br />
wurde deshalb besonders breit konzipiert und mit seinen 3200<br />
mm perfekt abgestimmt auf Stabilität und produktives Arbeiten,<br />
wie es in der Gewinnung gefordert ist. Unterstützt wird die optimale<br />
Standsicherheit durch Zwei-Steg-Platten. Mit ihrer höheren<br />
Flächenpressung bieten sie vor allem in festem, felsigem<br />
Gelände ausgezeichneten Halt. Dafür, dass der SY390H auch<br />
bei herausfordernden Aufgaben kräftig zupacken kann, ist unter<br />
anderem die spezielle Kinematik des Arms und des Auslegers<br />
zuständig. Sie bringt die Kraft der Maschine optimal zur Geltung.<br />
Dabei dürfen natürlich Sicherheit und Langlebigkeit nicht zu kurz<br />
kommen. Ein umlaufender Rammschutz sorgt ebenso wie beidseitig<br />
gestützte Tragrollen und ein zuverlässiger Einlaufschutz<br />
dafür, dass die Maschine auch bei härtesten Einsatzbedingungen<br />
zuverlässig ihren Dienst versieht. Das bewährte, hochauflösende<br />
Touchdisplay in der Fahrerkabine des SY390H sorgt für eine<br />
schnelle Übersicht über alle relevanten Informationen – und für<br />
eine intuitive Bedienung. Alle wichtigen Maschinenparameter<br />
lassen sich am Display überwachen und die verschiedenen Anbaugeräte<br />
einfach und schnell konfigurieren. Ausgezeichnete<br />
Lesbarkeit auch bei starkem Lichteinfall, unterschiedliche<br />
Sprachversionen und eine sichere Bedienbarkeit – selbst mit<br />
Handschuhen – kommen bei den Fahrern gut an. Was die beiden<br />
serienmäßigen Kameras zeigen, lässt sich ebenfalls auf dem<br />
großen Bildschirm abrufen – ein guter Rundumblick ist damit<br />
sichergestellt. Per Berührung des Touchscreens lassen sich die<br />
Aufnahmen unterschiedlich darstellen und dadurch besonders<br />
leicht auf die jeweilige Arbeitssituation oder die Sicht<br />
des Bedieners anpassen. Nach außen schützt die gute Isolierung<br />
wirksam gegen Lärm und Staub. Die verschiedenen Anbaugeräte<br />
lassen sich mit den unterschiedlichen Parametern im Menü<br />
abbilden und speichern. Und auch die Bedienung des Schnellwechslers<br />
ist komplett in das intuitive Menü integriert. Besonders<br />
einfach ist der Wechsel der Werkzeuge auf einen Hammer – dank<br />
automatischer Umschaltung der Hydraulik. Bei der Eingabe des<br />
Werkzeugwechsels im Monitor wird der Rücklauf automatisch<br />
geöffnet, um Fehlbedienungen vorzubeugen.<br />
Gerade in der Gewinnung oder beim Aushub ist Höchstleistung<br />
gefragt. Hier überzeugt der neue SY390H mit seinem Stufe-<br />
V-Cummins-L9-C-Aggregat und 252 kW Leistung. Damit lässt<br />
er vergleichbare Maschinen seiner Klasse hinter sich. Das führt<br />
in Kombination mit der etablierten Kawasaki-Hydraulikanlage<br />
neben einer Extra-Kraftreserve auch zu besonders wirtschaftlichen<br />
Einsatzmöglichkeiten. Aber der Neue kann nicht nur extrem<br />
stark, er kann auch besonders kraftstoffeffizient arbeiten. Wenn<br />
der Einsatz einmal weniger Leistung fordert, kann diese bequem<br />
über die Wahl des Betriebsmodus auf die aktuellen Bedingungen<br />
angepasst werden. Um die abgerufene Leistung immer so gering<br />
zu halten, wie gerade benötigt, wurde auch der Lüfter mit einer<br />
Kupplung ausgestattet – entsprechend reduziert sich der Kraftstoffbedarf.<br />
www.sanyglobal.com<br />
zuviel Staub?<br />
Wassernebel bindet Staub!<br />
NEBOLEX Umwelttechnik GmbH<br />
www.nebolex.de<br />
+49 6763 30267-0<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
76<br />
BAGGER UND RADLADER<br />
VORHER-NACHHER-VERGLEICH eines Sandvik Toro, der wieder in einen neuwertigen Zustand versetzt wurde. Fotos: Sandvik<br />
Ausrüstung erhalten, denn ein zweites<br />
Maschinenleben ist sinnvoll<br />
Die Notwendigkeit zu reduzieren, wiederzuverwenden und zu recyceln, wird<br />
allgemein beschworen. Auch Maschinen sollten unter diese Prämisse fallen.<br />
Der Geschäftsbereich Rebuilds & Upgrades bei Sandvik bewahrt lang gediente<br />
Speziallader, aber auch andere Maschinen und Bohrgeräte aus seinem Programm<br />
vor dem Schrottplatz.<br />
Die Sandvik-Spezialisten sind in der<br />
Lage, praktisch jede ihrer älteren Maschinen<br />
komplett zu überholen und auf<br />
den neuesten Stand zu bringen. In jeder<br />
der 70 Sandvik-Werkstätten auf der ganzen<br />
Welt kann ein Instandsetzungsservice<br />
„Rebuild“ angeboten werden. Dieser ist<br />
nicht nur für Maschinen gedacht, die sich<br />
dem Ende ihrer Lebensdauer nähern, sondern<br />
peilt als Mid-Life-Service auch mittelalte<br />
Maschinen an. Rebuilds sollen<br />
dann sogar am effektivsten sein. Die<br />
wachsende Erkenntnis über den Wert dieser<br />
Dienstleistungen erklärt, warum viele<br />
große Unternehmen auf den Rebuild-Zug<br />
aufspringen, statt – wie noch vor wenigen<br />
Jahren üblich – neu zu investieren.<br />
Inzwischen sind die Reparaturwerkstätten<br />
immer stärker ausgelastet. Ihr<br />
Angebot reicht von einfachen Custom<br />
Rebuilds über Life Extension bis hin zu<br />
Reborn und Reborn+. Bei Sandvik beginnt<br />
die Regeneration mit einer gründlichen<br />
Bewertung, um zu entscheiden,<br />
welche Komponenten erforderlich sind.<br />
Die Teile werden bestellt, bevor die eigentliche<br />
Arbeit beginnt. Etwa sechs bis<br />
sieben Monate dauert der gesamte Prozess<br />
normalerweise, in Sonderfällen genügen<br />
auch zwei bis drei Monate.<br />
Durch den Rebuild nach festgelegten<br />
Sandvik-Standards in den Werkstätten<br />
des Anbieters erhalten Auftraggeber je<br />
nach Umfang eine „wie neu“- oder eine<br />
Standardgarantie.<br />
Auseinandernehmen, um<br />
wieder zusammenzubauen<br />
In der Sandvik-Werkstatt eingetroffen,<br />
werden über 1000 Messungen, Diagnosen<br />
und Kontrollpunkte analysiert, bevor<br />
die Instandsetzung überhaupt beginnt.<br />
Nachdem die Maschine vollständig zerlegt<br />
wurde, führen die erfahrenen Ingenieure<br />
des Unternehmens zerstörungsfreie<br />
Prüfungen durch, um das Ausmaß<br />
der Metallermüdung festzustellen und<br />
sicherzustellen, dass ein Rebuild tatsächlich<br />
möglich ist. Nach der Freigabe<br />
und der Neulackierung wird die Maschine<br />
mit allen Schrauben und Muttern restauriert,<br />
wobei nur Originalteile verwendet<br />
werden.<br />
Um die Durchlaufzeit zu verkürzen,<br />
werden oft vormontierte Kits verwendet,<br />
wobei in der Regel alle wichtigen Komponenten<br />
ersetzt werden. Ältere Maschinen<br />
werden häufig nach den Spezifikationen<br />
der neuen Generation umgebaut,<br />
z. B. mit den neuesten Motorentechnologien<br />
oder Upgrades in Bezug auf Hardund<br />
Software bzw. den neuesten Sicherheitsfunktionen.<br />
Anschließend werden die Maschinen<br />
auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft,<br />
bevor sie wieder in Betrieb genommen<br />
werden. Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes<br />
besteht darin, dass der Bediener, anders<br />
als beim Austausch einer alten Maschine<br />
gegen ein neues Modell, nicht neu<br />
geschult werden muss. Er kann einfach<br />
einsteigen und sofort mit der gleichen<br />
(wenn nicht sogar höheren) Produktivität<br />
arbeiten wie zuvor, allerdings mit mehr<br />
Komfort und Sicherheit.<br />
Da wiederaufbereitete Maschinen in<br />
der Regel mindestens 90 % der Lebensdauer<br />
neuer Geräte erreichen, liegen die<br />
wirtschaftlichen Vorteile für die Betreiber<br />
auf der Hand.<br />
Zwar können die meisten Untertagemaschinen<br />
laut Sandvik wegen struktureller<br />
Ermüdung nur einmal überholt werden,<br />
Maschinen wie drehschneidende Bohrgeräte<br />
über Tage lassen sich aber ohne Weiteres<br />
zwei- oder dreimal verjüngen, sodass<br />
sie weit über 100.000 Bh leisten,<br />
bevor sie ausgemustert werden müssen.<br />
www.rocktechnology.sandvik<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
BAGGER UND RADLADER<br />
77<br />
GRENZVERSCHIEBUNG<br />
Ein Eleve in der Riege der 100-t-Klasse<br />
NEUES FLAGGSCHIFF: Der DX1000LC-7 wurde in erster Linie für Anwender in der Bergbau-<br />
und Steinbruchbranche entwickelt. Foto: Doosan<br />
SERVICE<br />
KONSTRUKTION<br />
FERTIGUNG<br />
HEPU PUMPEN UND<br />
MASCHINEN GMBH<br />
HoHewardstrasse 353<br />
d - 45699 Herten<br />
teL: +49 23 66 / 360 57<br />
Fax: +49 23 66 / 8 79 19<br />
InFo@Hepu-pumpen.de<br />
www.HEPU-PUMPEN.DE<br />
Doosan hat den neuen 100-t-Raupenbagger<br />
DX1000LC-7 V auf den Markt<br />
gebracht, das größte jemals vom Unternehmen<br />
gefertigte Baggermodell. Alle<br />
Komponenten und Baugruppen sind<br />
nach Angaben des Herstellers so konstruiert,<br />
dass eine lange Lebensdauer<br />
gewährleistet ist. Das Konzept beinhaltet<br />
auch mehrstufige Filter und Leistungsmerkmale<br />
wie Kettenschützer sowie<br />
Schutzvorrichtungen für die Zylinder von<br />
Ausleger und Löffelstiel, die Schmierautomatik<br />
sowie geschmierte und abgedichtete<br />
Kettenglieder. Der Bagger<br />
DX1000LC-7 wird vom bewährten Perkins-Dieselmotor<br />
2806J angetrieben und<br />
liefert eine Leistung von 469 kW. Dank<br />
Abgasrückführung, SCR-Katalysator,<br />
Diesel-Oxidationskatalysator sowie dem<br />
Abgasnachbehandlungsverfahren mit<br />
Dieselpartikelfilter (DPF) erfüllt der Motor<br />
die Vorschriften der Abgasnorm Stufe V.<br />
Der DPF regeneriert sich automatisch alle<br />
25 Stunden; der Bagger arbeitet während<br />
dieser Regenerationsphase unverändert<br />
weiter. Der DPF-Status lässt sich über<br />
das Display an der Instrumententafel in<br />
der Kabine ablesen. Die Motorausgangsleistung<br />
wird mit einem Virtual-Bleed-<br />
Off-Hydrauliksystem (VBO) vom Typ D-<br />
Ecopower+ kombiniert und über einen<br />
elektrisch-vorgesteuerten Joystick (FEH)<br />
gesteuert. Diese Technologie von Doosan<br />
nutzt eine Pumpe mit elektronischer<br />
Druckregelung in einem Closed-Center-<br />
Hydraulikkreis. Je nach ausgewählter<br />
Betriebsart optimiert dies die Produktivität<br />
und den Kraftstoffverbrauch. Das<br />
Closed-Center-Hauptsteuerventil minimiert<br />
Druckverluste, die Pumpe mit elektronischer<br />
Druckregelung sorgt für eine<br />
optimierte Regelung der Motorleistung<br />
und somit für einen höheren Wirkungsgrad.<br />
Zum Gewährleisten eines optimierten<br />
Betriebs bei der Arbeit mit dem Bagger<br />
DX1000LC-7 lässt sich zwischen zwei<br />
Betriebsarten (Ausleger- oder Schwenk-<br />
Priorität) wählen. Hierbei haben jeweils<br />
Ausleger- bzw. Schwenkbewegungen<br />
Vorrang, wodurch sich die Maschine am<br />
besten an den jeweiligen Einsatzfall anpassen<br />
lässt. Schnellere Arbeitsgeschwindigkeiten<br />
sind durch das Regenerationssystem<br />
beim Absenken des<br />
Auslegers (Boom Down Regeneration) im<br />
DX1000LC-7 gegeben, was ebenfalls den<br />
Kraftstoffverbrauch senkt. Das Hydrauliksystem<br />
erhöht auch den Hydraulikvolumenstrom<br />
und die Arbeitsgeschwindigkeit<br />
des Löffels, was ebenfalls den<br />
Kraftstoffverbrauch senkt. Das Kühlsystem<br />
liefert eine höhere Kühlleistung bei<br />
reduzierter Lüfterdrehzahl und geringerem<br />
Leistungsbedarf für den Kühlungslüfter.<br />
In der Serienausrüstung ist ein<br />
Umkehrlüfter installiert. Ergänzend zur<br />
erstklassigen Leistung ist der DX-<br />
1000LC-7 für maximale Betriebszeit<br />
vor Ort ausgelegt und mit bewährten,<br />
hochwertigen und langlebigen Komponenten<br />
wie Bosch-Rexroth-MCV- und<br />
Hauptpumpensystemen, einem Doosan-Mottrol-Schwenkwerk<br />
sowie einem<br />
äußerst robusten Berco-Unterwagen<br />
ausgestattet. Der Bagger verfügt über<br />
eine neue Hochleistungs-Frontpartie mit<br />
insgesamt fünf möglichen verschiedenen<br />
Frontkombinationen, die auf dem<br />
7,2-m-Kurzausleger und dem 8,4-m-<br />
Langausleger basieren. Die Gegengewichtskonstruktion<br />
wurde modifiziert,<br />
damit der 100-Tonner ein System für die<br />
Horizontalmontage aufnehmen kann,<br />
das einfach an- und abzubauen sowie<br />
langlebiger ist.<br />
PUMPEN UND MASCHINEN GMBH<br />
HORIZONTALpumpe<br />
HEPU<br />
www.eu.doosanequipment.com
78<br />
BAGGER UND RADLADER<br />
EVOLUTIONSERGEBNIS<br />
Bereit für den schweren Einsatz mit leichter Hand<br />
Der aktualisierte Radlader L350H von<br />
Volvo CE wurde für härteste Einsätze gebaut.<br />
Das Flaggschiff der Radlader-Palette<br />
des Herstellers ist nun mit zahlreichen<br />
Verbesserungen bereit für anspruchsvolle<br />
Anwendungen bei höherer Produktivität<br />
und Kraftstoffeffizienz sowie geringeren<br />
Servicekosten als sein Vorgänger.<br />
Dank der bewährten Z-Kinematik mit<br />
doppelter Abdichtung an jedem der Bolzen<br />
und der starken Rahmenstruktur, die durch<br />
ein verstärktes oberes Knickgelenklager<br />
und neue Volvo-Achsen ergänzt wird, ist<br />
der Lader bereits ab Werk für schwere Einsätze<br />
bestens gerüstet. Spezielle Maschinenoptionen,<br />
Reifen und Anbaugeräte<br />
stehen zusätzlich zur Verfügung.<br />
Das Heavy-Duty-Upgrade baut auf dem<br />
Erfolg seiner Vorgänger auf – eine Tradition,<br />
die bis zum ersten Radlader des Typs<br />
L320 im Jahr 1985 zurückreicht – mit einigen<br />
bemerkenswerten Verbesserungen.<br />
Ein reaktionsschnelleres Hydrauliksystem<br />
mit neuen Hub- und Kippzylindern sowie<br />
ein höherer hydraulischer Arbeitsdruck<br />
sorgen für 10 % schnellere Arbeitszyklen<br />
und höhere Produktivität. Der verbesserte<br />
Antriebsstrang umfasst neue Volvo-Achsen<br />
und ein völlig neues Volvo-Getriebe,<br />
das die serienmäßige Ausstattung mit Op-<br />
tiShift der dritten Generation ermöglicht.<br />
Diese Technologie, die bereits bei den<br />
Volvo-Radladern L110H bis L260H zum<br />
Einsatz kommt, integriert die Funktion Reverse<br />
by Braking (RBB) und die Wandlerüberbrückung<br />
im Getriebe, um die Kraftstoffeffizienz<br />
um bis zu 15 % zu verbessern.<br />
Die Effizienz wird durch eine optimierte<br />
Getriebeübersetzung und den neuen<br />
Wandler weiter gesteigert, der je nach gewähltem<br />
Gang und Maschinengeschwindigkeit<br />
bis zu <strong>22</strong> % mehr Zugkraft liefert.<br />
Dank eines neuen, robusteren oberen<br />
Knickgelenklagers und eines überarbeiteten<br />
Hauptrahmens, der die neuen Achsen<br />
und das neue Getriebe aufnimmt, ist die<br />
Maschine zudem noch robuster. Die Wartungsintervalle<br />
wurden auf 1000 Bh für<br />
den Motor und auf 4000 Bh für den Ölwechsel<br />
an den Achsen verdoppelt dank<br />
eines serienmäßigen Achsölkühlers mit<br />
Filtration. Bewährte Komponenten wie die<br />
hochbelastbaren Achsen mit schwimmend<br />
gelagerten Antriebswellen, Planetenradnabenuntersetzung<br />
und einer<br />
wartungsfreien Hinterachslagerung minimieren<br />
die Stillstandzeiten zusätzlich.<br />
Telematik-Konnektivität und bewährte<br />
Funktionen wie die Load Assist-Apps verbessern<br />
die Effizienz und Betriebszeit weiter.<br />
Optional steht ein Reifendrucküberwachungssystem<br />
zur Verfügung.<br />
Die App On-Board-Weighting bietet<br />
Echtzeiteinblicke in die Beladung der<br />
HOCHLEISTUNGS-KRAFTPAKET: Die laut Hersteller bisher innovativste<br />
und raffinierteste Version des Volvo L350 bietet geringere<br />
Gesamtbetriebskosten für eine profitablere Leistung. Foto: Volvo CE<br />
INDIVIDUALISIERUNGEN JETZT INSTITUTIONALISIERT<br />
Maßgeschneiderte Konfigurationen für Erdbewegung und<br />
INSTITUTIONALISIERTE Unterstützung oder eigene<br />
Konfiguration? Neue Möglichkeiten auf dem Weg zur<br />
individuellen Liebherr-Wunschmaschine stehen zur Verfügung<br />
und werden stetig weiter ergänzt. Foto: Liebherr<br />
Zwar sind Sonderanfertigungen seit jeher<br />
ein wichtiges Leistungsmerkmal und in<br />
der Liebherr-Geschichte verankert, allerdings<br />
steigt der Bedarf aufgrund der Vielzahl<br />
heterogener Anwendungen. Das<br />
neue Liebherr Application Center, das<br />
Spezialaufträge für „maßgeschneiderte“<br />
Maschinen abwickelt, soll deshalb der<br />
weiter steigenden Kundennachfrage nach<br />
individuellen Lösungen eine Plattform bieten.<br />
Die über das Vertriebsnetzwerk eingehenden<br />
Anfragen werden systematisch<br />
von einem Team aus Spezialisten analysiert,<br />
das sowohl die Produkte als auch<br />
die potenziellen Anwendungsbereiche<br />
genau kennt. So kann die beste Lösung<br />
für die jeweilige Anforderung definiert<br />
werden. Zum Leistungsumfang des „Liebherr<br />
Application Center“ gehören Machbarkeitsstudien<br />
und Untersuchungen zur<br />
Anpassungsfähigkeit anhand der Standardmodelle,<br />
die garantierte CE-Kennzeichnung,<br />
das bewährte Hersteller-Qualitätsniveau<br />
und nicht zuletzt eine hohe<br />
Ersatzteilverfügbarkeit.<br />
Ebenfalls führte Liebherr jüngst für die<br />
beiden Produktsegmente Erdbewegungs-<br />
und Materialumschlagmaschinen<br />
einen digitalen Produktkonfigurator ein.<br />
Der Earthmoving Configurator ermöglicht<br />
es Interessenten, sich ihre genau abgestimmte<br />
Maschine zu konfigurieren. Das<br />
neue Tool ist seit Juli 20<strong>22</strong> zunächst für<br />
die Märkte Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz sowie Frankreich verfügbar und<br />
kann auch auf Tablets und Smartphones<br />
genutzt werden.<br />
Die Anwendung ist einfach und intuitiv<br />
zu bedienen. Eine gute visuelle Aufbereitung<br />
sowie weiterführende Beschreibungstexte<br />
machen Informationen<br />
leicht und verständlich zugänglich.<br />
Gleichzeitig werden die jeweiligen Preise<br />
transparent angezeigt und ein Überblick<br />
zu den Gesamtkosten gegeben. Interessenten<br />
finden den Produktkonfigurator<br />
auf der Liebherr-Homepage im Bereich<br />
der Erdbewegung sowie Materialum-<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
BAGGER UND RADLADER<br />
79<br />
Schaufel und die Nutzlast des Lastaufnehmers<br />
an, Operator Coaching Advanced<br />
unterstützt Anwender dabei, das volle Potenzial<br />
des L350H auszuschöpfen, um eine<br />
optimale Produktivität und Kraftstoffeffizienz<br />
sowie einen geringeren Maschinenverschleiß<br />
zu erzielen. Darüber hinaus bietet<br />
ein Portfolio ergänzender Volvo-Dienste<br />
wertvolle Einblicke in die Möglichkeiten zur<br />
Senkung der Kosten pro Tonne und zu wirksamen<br />
Änderungen an der Art, wie die Maschine<br />
betrieben wird. Hinzu kommen beim<br />
aufgerüsteten L350H höchste Bedienerfreundlichkeit<br />
mit erstklassigem Komfort,<br />
Bequemlichkeit und Sicherheit. Neben<br />
der serienmäßigen ferngesteuerten Türöffnung,<br />
der Klimaanlage und dem sekundären<br />
Lenkungssystem bieten die optionalen<br />
elektrisch verstellbaren und beheizbaren<br />
Rückspiegel zusammen mit der Rückfahrkamera<br />
und dem Radarerkennungssystem<br />
eine hervorragende Sicht.<br />
Drei Hydraulikmodi, verschiedene Fahrund<br />
Getriebeeinstellungen für den jeweiligen<br />
Einsatz sowie die automatische<br />
Schaufelrückführung sowohl aus der Auskipp-<br />
als auch der Einkippfunktion unterstützen<br />
die Arbeit des Fahrers.<br />
www.volvoce.de<br />
Materialumschlag<br />
schlagtechnik. Ist die Konfiguration<br />
der Maschine abgeschlossen, können<br />
Anbauwerkzeuge sowie Schnellwechselsysteme<br />
ergänzt werden.<br />
Dabei werden nur die für den Maschinentyp<br />
verfügbaren Zubehörprodukte<br />
zur Auswahl angezeigt.<br />
Für die vorgenommene Maschinenkonfiguration<br />
kann jederzeit ein<br />
QR-Code generiert werden. Dadurch<br />
haben Anwender die Möglichkeit,<br />
ihre Konfiguration im Bedarfsfall zu<br />
unterbrechen und zu einem späteren<br />
Zeitpunkt fortzuführen. Ist die Konfiguration<br />
abgeschlossen, kann diese<br />
direkt an den zuständigen Vertriebspartner<br />
versendet und in einem<br />
persönlichen Beratungsgespräch<br />
finalisiert werden.<br />
www.liebherr.com/de<br />
EINZIGARTIG UND DOCH BEWÄHRT<br />
Etwas wirklich Großes mit<br />
elektrischem Antrieb<br />
Mit dem neuen PC4000-11 Electric Drive<br />
unterstreicht Komatsu sein umfassendes<br />
Wissen und seine langjährige Erfahrung<br />
bei der Entwicklung, Produktion<br />
und Wartung elektrisch angetriebener<br />
Hydraulikbagger. Komatsu Germany Mining<br />
begann bereits Anfang der 1980er-<br />
Jahre mit dem Bau der ersten elektrisch<br />
angetriebenen hydraulischen Gewinnungsbagger.<br />
Heute, fast 40 Jahre später,<br />
wurden weltweit über 250 dieser<br />
Maschinen ausgeliefert. Mit über 7 Mio.<br />
Bh gehört Komatsu zu den erfahrensten<br />
und erfolgreichsten Unternehmen, die<br />
diesen Maschinentyp entwickeln, produzieren<br />
und warten.<br />
Die neuen 45°-Zugangssysteme verbessern<br />
Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit.<br />
Bediener und Wartungspersonal<br />
können die Maschine über die<br />
optimierten Stufen zum Maschinenhaus<br />
sowie vom Maschinenhaus zur Kabine<br />
jetzt noch leichter und sicherer erreichen.<br />
Drei Notausstiege, je einer an beiden<br />
Seiten der Maschine sowie eine<br />
Notausstiegsluke vom Maschinenhaus<br />
zum Dach, stellen die höchsten Sicherheitsstandards<br />
für Fahrer sicher. An den<br />
Kabinenseiten und an der gegenüberliegenden<br />
Maschinenhausseite ist je eine<br />
stabile, herunterklappbare zweiteilige<br />
Leiter mit rutschfesten Stufen angebracht,<br />
die ein sicheres Aussteigen ermöglichen.<br />
Das Upgrade des Komtrax-Plus-Systems,<br />
einer zuverlässigen, lange bewährten<br />
Funktion von Komatsu, liefert in Echtzeit<br />
Informationen zum Betriebsstatus<br />
der Maschine. Komtrax Plus überwacht<br />
alle Daten für ein schnelles und effizientes<br />
Handling direkt in der Fahrerkabine. Außerdem<br />
ist ein neues, vereinfachtes Steuerungssystem<br />
jetzt serienmäßig. Die<br />
Controller von Komatsu mit weniger Knoten<br />
sorgen für Redundanz im Steuerungssystem<br />
und damit für effizienteres<br />
Arbeiten.<br />
Ein weiteres Highlight dieser Maschine<br />
ist die optimierte Maschinensteuerung,<br />
die auf einem redundanten CAN-Bussystem<br />
in Verbindung mit einem Komatsu-<br />
Controller basiert. Der maßgeschneiderte<br />
Controller wirkt mit den Komatsu-<br />
Hydraulikpumpen und dem Motor zusammen<br />
und sorgt für maximale Leistung und<br />
Zuverlässigkeit. Außerdem ist das redundante<br />
CAN-Bussystem ein wichtiger Teil<br />
des Maschinensicherheitskonzepts.<br />
Durch die Erfüllung der europäischen Maschinenrichtlinie<br />
kann Komatsu höchste<br />
Sicherheit serienmäßig bereitstellen.<br />
KomVision liefert eine 360°-Sicht aus<br />
der Vogelperspektive für mehr Sicherheit<br />
bei der Arbeit. Auf einem Monitor in<br />
der Kabine wird ein Gesamtbild der Maschine<br />
und ihrer Umgebung angezeigt,<br />
mit der Möglichkeit zur Auswahl einer<br />
der Kameras für eine Detailansicht eines<br />
bestimmten Bereichs auf einem<br />
10''-Touch-Display.<br />
Argus PLM ist eine Nutzlastwaage zur<br />
Messung der Schaufelladung. Mit einer<br />
Information über den Füllstand der<br />
Schaufel kann der Fahrer Muldenkipper<br />
in weniger Ladespielen, also effizienter<br />
und schneller beladen. Das System ist<br />
aktuell als integrierte Argus-Vorbereitung<br />
(als Sonderausrüstung) erhältlich und soll<br />
in Zukunft Standard werden. Integriert<br />
bedeutet ein vollständig umgesetztes<br />
Nutzlastwaagesystem im Maschinensteuerungs-<br />
und -kontrollsystem.<br />
www.komatsu.eu/de<br />
ERLEBEN können Interessenten die beeindruckende<br />
Größe dieses Großhydraulikbaggers von Komatsu in<br />
Kürze auf der bauma 20<strong>22</strong> München. Der Eyecatcher<br />
bringt etwa 400 t Gewicht auf die Waage. Sein Löffelvolumen<br />
beträgt <strong>22</strong> m³. Foto: Komatsu<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
80<br />
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
Fundstücke zur Nassgewinnung aus früheren Jahren<br />
So war das also damals, 1997 (Kasten) waren Neugenehmigungen<br />
auch schon schwer zu erlangen, wenngleich noch<br />
deutlich leichter als heute. Mit der Zeit haben wir gelernt:<br />
„schlimmer geht immer“. Für empfohlene Nachkiesungen<br />
brauchte es aber „mehr Sicht“ bzw. mehr Informationen zu<br />
den Lagerungsverhältnissen unter Wasser. Mit GPS und aufkommendem<br />
Baggersonar sollte dies gelingen. Während sich<br />
rückblickend an der grundsätzlichen Gewinnungstechnik mit<br />
Schwimm- oder Greiferbaggern keine Revolutionen, sondern<br />
vielmehr evolutionäre Verbesserungen feststellen lassen,<br />
haben im Segment sowohl bei der Nassgewinnungstechnik<br />
als auch in der IT-Nutzung fitte Fachleute dafür gesorgt, dass<br />
Gewinnungstechnik dieser Art heute mehr denn je „Durchblick“<br />
bietet. Dieser gewünschte Effekt wird auf dem Silbertablett<br />
an die Betreiber weitergereicht, und zwar ohne unnützes<br />
Datenchaos, sondern als reiner Nutzwert. (gsz)<br />
AUSSCHNITTE aus früheren<br />
Ausgaben der „KSP“ in den<br />
Jahren 1997, 2000 und 2004.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
Zero emission dredging.<br />
Damen’s CSD500 and CSD650 dredgers are now available in a fit-for-the-future form.<br />
The diesel engines have been replaced by electric ones, delivering low maintenance, high<br />
efficiency and green credentials. A multi-drive system offers easy adaptation to the local<br />
energy supply, while the dredgers’ modular design ensures their go-anywhere versatility.<br />
DAMEN.COM
82 NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
Vergangenheit, Gegenwart und<br />
Entwicklungen der<br />
Team GmbH im Verlauf<br />
von 25 Jahren<br />
1997<br />
1999<br />
Start der Entwicklung<br />
von DredgerNaut<br />
Erste DredgerNaut-<br />
Anlage<br />
Mobile Vermessungseinheit<br />
1998<br />
Jubiläen von Personen und Organen gleichermaßen geben den Anlass, einmal<br />
in die Vergangenheit zu schauen, den Status quo zu beleuchten, also<br />
eine Standortbestimmung vorzunehmen, und sich auch Gedanken über die<br />
Zukunft und den Weg in eben diese zu machen.<br />
Vor 25 Jahren, als die ersten<br />
DredgerNaut-Abbaukontrollanlagen<br />
in Betrieb gingen, haben wir uns darüber<br />
gefreut zu sehen, wo die Abbaugeräte<br />
auf einem Baggersee liegen.<br />
Die ersten vagen Informationen über<br />
Wassertiefen haben die „Transparenz“<br />
dann noch einmal deutlich erhöht. Das<br />
sind Erinnerungen an Zeiten, in denen<br />
eine solche Anlage noch zwei Computer<br />
hatte und die gesamte Technik ein Volumen<br />
von etwa einem halben Kubikmeter.<br />
Der Informationsumfang war aus heutiger<br />
Sicht bescheiden und der Augenblick<br />
zählte mehr als die Vergangenheit.<br />
Heute sind wir in einer anderen Situation.<br />
Man könnte meinen, dass die vierte<br />
industrielle Revolution versucht, die Realität<br />
auf der linken Spur zu überholen.<br />
Bisher war es immer so, dass technische<br />
Entwicklungen stattgefunden haben, die<br />
dann zu so grundlegenden und schnellen<br />
Veränderungen in der Gesellschaft geführt<br />
haben, dass der Begriff „Revolution“<br />
zur Beschreibung gerechtfertigt war.<br />
Mittlerweile gilt es wohl als „en vogue“<br />
über „Digitalisierung“ und das „Internet<br />
of Things“ zu fabulieren. Die eigentlichen<br />
Herausforderungen liegen aber nicht in<br />
der Erfassung von Daten und Informationen,<br />
sondern in der Kommunikation.<br />
Die Fragestellung lautet nicht nur: „Welches<br />
System verfügt über welche Daten<br />
und Informationen und kann diese auf<br />
geeignetem Weg anderen Prozessen zur<br />
Verfügung stellen, um sie in verteilten<br />
Systemen nutzen zu können“. Eine weitere<br />
wesentliche Herausforderung liegt<br />
Erste DredgerControl-<br />
Saugbaggersteuerung<br />
2001<br />
2002<br />
Scout – automatisches<br />
Vermessungsboot<br />
Erster Bagger<br />
in Kanada<br />
2004<br />
1998: Als die ersten DredgerNaut-Abbaukontrollanlagen in Betrieb gingen, war es bereits<br />
ein Ereignis, zu sehen, wo die Gewinnungsgeräte auf einem Baggersee liegen.
Zukunft der Nassgewinnung<br />
darin, diese Daten verwertbar zu archivieren.<br />
Warum kultivieren wir diesen Informa-<br />
Es werden Unmengen von Daten tionshunger? Sicher zum einen schlicht<br />
archiviert. Wenn man jedoch die Informationen<br />
deshalb, weil wir es können. Dazu kommt<br />
über die „Umwelt“ dieser aber noch das natürliche Bestreben, die<br />
Daten nicht hat oder gar verliert, dann Gestehungskosten pro Einheit so gering<br />
werden diese Daten zu toten Daten, die wie möglich zu machen. Und das geht in<br />
nicht mehr sinnvoll zu nutzen sind. der Regel nur über Optimierungen im<br />
GP 5-20<strong>22</strong>_210x145mm_DE.qxp_Layout 1 14.07.<strong>22</strong> 13:57 Seite 1<br />
Gestehungsprozess. Man könnte fast<br />
sagen, dass es sich hier um ein eindimensionales<br />
Problem handelt – natürlich<br />
mit beliebig vielen Einflussfaktoren und<br />
höchster Komplexität. Allerdings wächst<br />
seit einiger Zeit mit zunehmender Geschwindigkeit<br />
im Hinblick auf Energie<br />
MIT<br />
STEIGERN SIE DIE<br />
PRODUKTIVITÄT IHRER SIEBE!<br />
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www.majorflexmat.com
2006<br />
DTinsight –<br />
Datenanalyse<br />
Erste Aufbereitungsanlage<br />
in Kanada<br />
2008<br />
2010<br />
25-jähriges<br />
Firmenjubiläum<br />
Steuerung für<br />
Horizontalklassierer<br />
2011<br />
2012<br />
Steuerung Granitwerk<br />
in Sibirien<br />
20<strong>22</strong>: DredgerControl liefert eine große Menge an nutzwerten Daten. Fotos und Grafiken: Team<br />
DTreport –<br />
Autoreportfunktion<br />
2014<br />
2018<br />
2021<br />
2023<br />
2013<br />
Energiemanagement<br />
DTmobile<br />
TeamSurveyUnit<br />
CutterControl<br />
2016<br />
2020<br />
DTanalytics – KI-Tool<br />
Datenanalyse<br />
DT-AutoMove<br />
20<strong>22</strong><br />
… es wird spannend!<br />
und CO 2 eine zusätzliche Dimension<br />
heran, die mit dem ersten Ziel völlig in<br />
Einklang steht.<br />
„Energiekreislaufwirtschaft“<br />
befördert neue Einsatzszenarien<br />
20<strong>05</strong>: Die Compact-Steuerung macht den<br />
Maschinenführern die Arbeiten schon deutlich<br />
leichter.<br />
Vielen reicht die Optimierung des Energiebedarfs<br />
ihrer Anlagen nicht mehr aus.<br />
Die Bestrebungen, mit der Energie in<br />
eine Kreislaufwirtschaft zu kommen,<br />
nehmen – auch ob der neuen Randbedingungen<br />
– an Fahrt auf. Da liegt es<br />
nahe, die zur Verfügung stehenden<br />
Land- und Wasserflächen für die Energieerzeugung<br />
mittels Photovoltaik-Anlagen<br />
zu nutzen und einen Teil des Energiebedarfs<br />
direkt an Ort und Stelle zu<br />
decken. Will man den Eigenverbrauch<br />
maximieren, dann kommt man nicht<br />
umhin, sich ein wenig darauf einzustellen,<br />
dass die Sonne wieder mehr Einfluss<br />
auf den Tagesablauf nimmt, solange wir<br />
keine ausreichenden Möglichkeiten<br />
haben, die erzeugte Energie zu speichern.<br />
In gewisser Weise schließt sich<br />
hier ein Kreis, denn es war die elektrische<br />
Energie, die es ermöglicht hat, unseren<br />
Tagesablauf vom Lauf der Sonne<br />
zu entkoppeln.<br />
Tag und Jahr sind Zeiträume, die direkt<br />
mit der Sonne in Zusammenhang stehen.<br />
Die Woche kommt da nicht vor, dennoch<br />
ist der Wochenzyklus der Zyklus, der<br />
unser Alltagsleben und auch mehrheitlich<br />
unser Arbeitsleben prägt. Wenn wir die<br />
Sonne besser nutzen wollen, dann brauchen<br />
wir in dieser Hinsicht mehr Flexibilität,<br />
auch in Bezug auf die Genehmigungen,<br />
damit auch an Samstagen und<br />
Sonntagen produziert werden kann.<br />
Nun will man sicher seinen Mitarbeitern<br />
nicht nahebringen, in Zukunft auch<br />
noch an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten,<br />
um CO 2 einzusparen. Wir brauchen<br />
deshalb Maschinen, die hoch automatisiert,<br />
vollständig steuerbar und natürlich<br />
auch vollständig beobachtbar sind.<br />
Damit sind wir wieder bei der Digitalisierung.<br />
Nur reicht die alleine nicht aus.<br />
Wenn wir diesen Weg gehen wollen,<br />
dann ist der gegenwärtige Stand dessen,<br />
was wir heute im allgemeinen Automatisierung<br />
nennen, nicht genug. Wir<br />
müssen einen Schritt weiter gehen und<br />
den automatischen Betrieb in einen autonomen<br />
Betrieb überführen. In übertriebener<br />
Weise bedeutet dies, dass die<br />
Maschinen sich nicht nur an die aktuellen<br />
Gegebenheiten des Prozesses mit<br />
ihren Steuerungs- und Regelungsfunktionen<br />
anpassen, sondern auch die Ziele<br />
– also in gewisser Weise die Sollwerte<br />
und Wege selbst – aus den ihnen zur<br />
Verfügung stehenden Daten ermitteln.<br />
Zu diesem Ansatz mag man stehen,<br />
wie man will, aber in der IT-Forschung und<br />
Entwicklung sind wir schon auf diesem<br />
Weg unterwegs. Vor 20 Jahren waren wir
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
85<br />
damit zufrieden, den Maschinenführern<br />
technische Hilfen an die Hand zu geben,<br />
die ihnen das Arbeiten erleichtert und die<br />
Produktivität gesteigert haben.<br />
In der Gegenwart haben wir es mit<br />
Systemen zu tun, die in weiten Bereichen<br />
über einige Zeit automatisch ihren Dienst<br />
an einem Ort verrichten können.<br />
In der Regel kommen die Wege, die<br />
dann beschritten werden, aber wieder<br />
vom Maschinenführer. Die nächste Stufe<br />
wird sein, dass die Maschine keinem fest<br />
vorgegebenen Weg mehr folgt, sondern<br />
aus den Gegebenheiten heraus den Weg<br />
beziehungsweise die nächsten Schritte<br />
selbst bestimmt. Wenn wir das erreicht<br />
haben, dann sind wir in Richtung des<br />
autonomen Betriebs einen deutlichen<br />
Schritt vorangekommen.<br />
Die Vergangenheit war spannend, die<br />
Gegenwart ist hoch spannend, die Zukunft<br />
bleibt eine Herausforderung.<br />
An dieser Stelle bedanken wir uns<br />
für die kreative Zusammenarbeit, wir<br />
wünschen dem Magazin GP Gesteins-<br />
Perspektiven alles Gute und stellen uns<br />
gemeinsam den kommenden Herausforderungen.<br />
Ein Beitrag von Dr. Dirk Blume,<br />
Geschäftsführer Team GmbH, Herten<br />
www.dredgertec.de<br />
20<strong>22</strong>: AutoMove kann mehr. „Wir sind heute so weit, dass wir den Ort der Maschinen<br />
automatisch verändern können“, sagen die Entwickler.<br />
20<strong>22</strong>: Dem VistaGround-Navigator entgeht<br />
am Boden des Baggersees nichts.<br />
SKG-Aufbereitungsanlagen.<br />
Technik intelligent umsetzen.<br />
Die Aufbereitungsprofis<br />
SKG-Aufbereitungstechnik GmbH<br />
HefeHof 25<br />
D-31785 Hameln<br />
Tel.: +49 (0) 5151 106640 - 0<br />
Fax: +49 (0) 5151 106640 - 1<br />
info@skg-aufbereitungstechnik.de<br />
www.skg-aufbereitungstechnik.de
86<br />
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
Bagger der etwas<br />
anderen Art im und<br />
am Wasser<br />
Die hier vorgestellten Besonderheiten sind für spezielle Einsätze<br />
mit definiertem Ziel genau das Richtige. Ganz sicher<br />
sind viele weitere Exoten und Unikate in der Praxis unterwegs.<br />
Sie haben so etwas im Betrieb? Haben Sie vielleicht<br />
auch Zeit für ein Foto mit kurzer Beschreibung? Die Redaktion<br />
GP freut sich auf entsprechende Rückmeldungen.<br />
AMPHIBIENBAGGER des italienischen Herstellers Dragflow. Die Marke wird in Deutschland durch das Unternehmen Heide-Pumpen vertreten. Das<br />
Programm des Spezialisten ist breit und hält einiges bereit, was in Deutschland eher nicht bekannt und gängig ist. Fotos: Dragflow<br />
Satteldachhalle Typ SD15 (Breite: 15,04m, Länge: 21,00m)<br />
• Traufe 4,00m,<br />
Firsthöhe 6,60m<br />
• mit Trapezblech,<br />
Farbe: AluZink<br />
• incl. Schiebetor<br />
4,00m x 4,20m<br />
• feuerverzinkte<br />
Stahlkonstruktion<br />
• incl. prüffähiger<br />
Baustatik<br />
Aktueller<br />
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Schneelastzone 2,<br />
im Internet Windzone 2, a. auf Anfrage<br />
www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />
Mehr Infos<br />
Als ein Unternehmer einen „Schwimmbagger“ nach seinen<br />
Vorstellungen anschaffen wollte, fragte er bei verschiedenen<br />
Bagger-Herstellern an, ob sie in der Lage seien, ihre<br />
Oberwagen auf ein Ponton-Fahrgestell zu montieren.<br />
„Schwierig“, lautete die Antwort. Nur bei Kiesel GmbH stieß<br />
der Suchende sofort auf Begeisterung. Gebraucht wurde der<br />
Baggerspezialist vor allem für Maßnahmen zur Gewässerpflege,<br />
sollte aber trotzdem auch an Land einsetzbar sein.<br />
Die Lösung wurde gefunden in einem schwimmenden Bagger,<br />
der als Amphibien-Fahrzeug arbeiten kann.<br />
Ein passendes Untergestell fand der Interessent selbst auf<br />
der bauma 2019 beim finnischen Hersteller Remu. Dieser ist<br />
auf Ponton-Untergestelle spezialisiert die sich mit Baggern<br />
verschiedenster Hersteller ausrüsten lassen. Am Kiesel-Stand<br />
begann daraufhin unmittelbar schon die Grobplanung. Damit<br />
der Interessent nur ein Unternehmen als Ansprechpartner hat,<br />
erwarb Kiesel das Big-Float-Fahrgestell von Remu. Zusammen<br />
ging es an die Wahl des passenden Baggers: Nicht breiter<br />
als 3 m und nicht höher als 4 m durfte er sein, außerdem<br />
war aus Transportgründen eine Gewichtsbegrenzung zu berücksichtigen.<br />
Die Kiesel-Mitarbeiter rieten zum ZX130, der alle Anforderungen<br />
an die Maße erfüllt und dabei mit einer Motorleistung<br />
von 78,5 kW kraftvoll genug ist, um die Arbeiten zu meistern.<br />
Damit die Maschine mit dem schwimmfähigen Unterwagen<br />
auf Raupen weder an Land noch im Wasser in Schieflage<br />
gerät, wurden Schwerpunkt von Maschine und Ausleger zentimetergenau<br />
berechnet. Ergebnis: Der Schwimmbagger<br />
zeichnet sich durch eine besonders stabile Lage im Wasser<br />
bei gefülltem Löffel und gleichzeitig gestreckter Ausrüstung<br />
in Längs- und Querrichtung aus. Dazu wurde der Ausleger<br />
komplett abmontiert und verlängert. Aus Umweltschutzgrün-<br />
RZ_Tepe_Anzeigen_2021_93x42mm_ft2.indd GESTEINS Perspektiven 7 5 | 20<strong>22</strong><br />
29.06.21 12:35
BADETAG FÜR DEN HITACHI ZX130 mit seinem Ponton-Untergestell. Der Betreiber kann beim Arbeiten bis in 9 m Tiefe sogar alle zuvor mit anderen<br />
Hitachi-Geräten erworbenen Anbauwerkzeuge an seinem Unikat nutzen. Fotos: Kiesel<br />
den bei Wasserarbeiten war außerdem eine Umölung auf Panolin<br />
erforderlich und eine Ausstattung mit ölpflegendem<br />
Nebenstromfilter kam hinzu.<br />
Um auch im tiefen Wasser einsatzfähig zu sein, können an<br />
den Unterwagen weitere Pontons angedockt werden, insgesamt<br />
zwei auf jeder Seite. In Fließgewässern sorgen besonders<br />
lange Ankerstäbe für Halt im Untergrund. Und mit zwei<br />
Bootspropellern kann sich der Schwimmbagger auch über<br />
längere Strecken fortbewegen. Die Propeller werden im Wasser<br />
auf die gleiche Weise bedient wie das Fahrwerk an Land<br />
– auch das haben die Kiesel-Ingenieure beim Umbau berücksichtigt.<br />
Amphibische Bagger als Teil des Programms<br />
Keine Sonderanfertigung, sondern Teil des Dragflow-Angebotes,<br />
das auf Leistung und Effizienz unabhängig von den Standortbedingungen<br />
setzt, sind die Amphibienbagger des italienischen<br />
Herstellers. Vertreten wird dieser in Deutschland durch<br />
das Unternehmen Heide-Pumpen. Das Programm des Spezi-<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
88<br />
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
LANGER STIEL, STATT NASSE FÜSSE: Diverse Bagger wie dieser<br />
Liebherr R944 C-E mit Elektroversorgung eignen sich bestens für Einsätze<br />
an Absetzbecken oder auch direkt für die Rohstoffgewinnung vom Ufer<br />
aus. Fotos: Genannte Hersteller<br />
alisten aus Italien ist breit und hält einiges bereit, was in<br />
Deutschland eher nicht bekannt und gängig ist.<br />
Die Dragflow-Amphibienbagger jedenfalls können am Wasser,<br />
im Wasser oder auf dem Wasser arbeiten. Schwierige<br />
Bodenverhältnisse spielen dabei keine Rolle. Die beiden seitlichen<br />
Raupenschwimmer ermöglichen es dem Fahrzeug, sich<br />
auf dem Boden wie eine normale Erdbewegungsmaschine zu<br />
bewegen, während ihm der zusätzliche zentrale Schwimmer<br />
eine hohe Stabilität beim Einsatz auf Wasserflächen verleiht,<br />
wo er dann wie ein Standard-Dragflow-Bagger arbeitet.<br />
Die in zwei Versionen (DRM und DRSP) erhältlichen Amphibienbagger<br />
können mit Baggerpumpen und anderem Zubehör,<br />
beispielsweise einem Schneidkopf, verwendet werden.<br />
Dank ihrer extremen Vielseitigkeit eignen sie sich in Situationen<br />
als Alleingerät, wo sonst mehrere Maschinen zum Einsatz<br />
kommen müssten. Mit nur einem Bagger, der modular aufgebaut<br />
und leicht zu transportieren ist, lässt sich im Flachwasser<br />
arbeiten, eventuell auch ein Baggersee so vorbereiten, dass<br />
ein größerer Schwimmbagger anschließend zum Zug kommt<br />
– oder bei kleinen Seen bzw. punktweisen Nachkiesungen<br />
direkt die Gewinnung übernehmen. Alles in allem ein interessantes<br />
Gerät mit zahlreichen Ausrüstungsoptionen.<br />
Manchmal genügt eine lange Front<br />
Ein Liebherr R 945, das schwerste Modell der Generation 8 in<br />
„Multi-user“-Konfiguration mit 10,7-m-Ausleger und 7,7-m-<br />
Stiel ist für die Reinigung der Absetzbecken in den Kiesgruben<br />
eines namhaften Unternehmens im Einsatz. On-Board-Systeme<br />
wie die bedarfsgesteuerte Leistungsregelung und das<br />
Liebherr-Positive-Control-Hydrauliksystem bieten eine ausreichende<br />
Leistung, um in die Sedimentschicht im Boden einzudringen.<br />
Das Modell von fast 45 t, Nachfolger des R 950<br />
SHE, zeichnet sich außerdem durch ein völlig neues Grundkonzept<br />
und gesteigerte Leistungsfähigkeit aus.<br />
Eine andere Gruppe, die in der Kiesgewinnung unterwegs<br />
ist, nutzt einen R944 C-E als produktiven Helfer in einem<br />
empfindlichen Arbeitsumfeld für die Rohstoffgewinnung aus<br />
dem Wasserbereich in Ufernähe. Auf solche Anforderungen<br />
ist der Bagger bestens abgestimmt. Im Vergleich zu Diesel-<br />
Pendants braucht dieser Elektrobagger auch keine Stillstandzeiten<br />
und erhöht dadurch die Produktivität. Des Weiteren<br />
hat der Betreiber keine Probleme mit einem Verschmutzungsrisiko<br />
durch Kraftstoff. Gelobt wird im Einsatz die einfache<br />
Handhabung und der Komfort der Maschine, ebenso auch<br />
das GPS-Leitsystem, welches sogar eine klare Visualisierung<br />
der Situation unter Wasser für den Fahrer ermöglicht.<br />
www.dragflow.it/en/<br />
www.heide-pumpen.de<br />
www.kiesel.net<br />
www.liebherr.com<br />
Gelingt dem Traditionsunternehmen aus eigener<br />
Kraft der entscheidende Schritt?<br />
Die Rohr-Idreco Bagger GmbH ist seit 1960 tätig (abweichende Vorläufernamen des Unternehmens werden in der Branche bekannt<br />
sein) und inzwischen Teil der Rohr-Idreco-Gruppe. Spezialisiert auf die Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von<br />
Nassbaggeranlagen und Baggersystemen hoher Qualität genießt der Mannheimer Hersteller mit derzeit rund 50 Mitarbeitern bei<br />
Anwendern ein hohes Ansehen. Jedoch leidet das Unternehmen neben noch immer spürbaren Auswirkungen der Corona-<br />
Phase stark unter den aktuellen Preisanstiegen für Energie und Materialien. Die Mehrzahl der Stahlerzeuger hat ihre Produktionsstätten<br />
in der Ukraine oder Russland. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und seiner Folgen sind die Preise vieler Komponenten<br />
jüngst extrem gestiegen. Das blieb nicht folgenlos.<br />
Eingeleitet wurde nun nach einer Meldung vom Mai dieses Jahres ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Dieses soll es<br />
der Rohr-Idreco Bagger GmbH ermöglichen, sich in eigener Regie unter Aufsicht eines vom Gericht bestellten (vorläufigen)<br />
Sachwalters zu restrukturieren. Unterstützt wird die Geschäftsführung dabei durch ein Team um den Restrukturierungsexperten<br />
Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung, der im Verfahren die Rolle des „Eigenverwalters“ übernimmt. Zum vorläufigen Sachwalter<br />
wurde Rechtsanwalt Steffen Rauschenbusch bestellt.<br />
Ziel der Eigenverwaltung ist die Nutzung rechtlicher Möglichkeiten, um das Unternehmen zu sanieren und nachhaltig wettbewerbsfähig<br />
aufzustellen. Die Rohr-Idreco-Gruppe unterstützt den Sanierungskurs. Weitere Gesellschaften dieser Gruppe sind<br />
vom eingeleiteten Insolvenzverfahren nicht betroffen.<br />
www.rohr-idreco.com/de<br />
Vorläufige Eigenverwaltung angeordnet<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
ENTWICKELT FÜR<br />
ZERO WASTE<br />
Seit 30 Jahren werden wir von unserer Vision einer Welt ohne Abfall angetrieben.<br />
Dieses unermüdliche Bestreben, Abfälle in wertvolle Ressourcen umzuwandeln,<br />
hat uns zum führenden Anbieter von Nassaufbereitungslösungen gemacht.<br />
Unser Know-how ist unübertroffen - wir haben Millionen von Tonnen Abfall<br />
von der Deponie abgezogen und daraus hochwertige, spezifikationsgerechte<br />
Materialien für den Wiederverkauf hergestellt. Unsere Lösungen sind wegweisend -<br />
sie stellen Menschen und Umwelt in den Vordergrund und erschließen neue<br />
Märkte für Ihr Unternehmen. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir<br />
die fortschrittlichsten Abfallrecyclinglösungen der Welt.<br />
Wir verwandeln Abfall in Wert für Ihr Unternehmen.<br />
Weitere Informationen unter cdegroup.com<br />
24-30 Oktober 20<strong>22</strong><br />
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besuchen Sie uns am Stand<br />
528 in der Halle B2.<br />
Scan mich
90 NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
Exakte Ergebnisse bei der Nassgewinnung<br />
Wie die gesamte Industrie steht auch die Rohstoffgewinnung unter einem<br />
stetig zunehmenden Kostendruck. Diesem begegnet SPE in Kooperation<br />
mit Heide-Pumpen mit der Entwicklung eines autonomen Nassbaggers,<br />
welcher ein großes Potenzial zur Produktivitätssteigerung bietet. Gleichzeitig<br />
wird die Sicherheit aufgrund der durchweg planungskonformen<br />
Gewinnungstätigkeit erhöht. Durch das neu entwickelte System der vollautomatischen<br />
Auskiesung erhalten die Automatisierung und Digitalisierung<br />
maximalen Einzug in die Nassgewinnung.<br />
AUTOMATISIERT UNTERWEGS: Ein Dragflow Dreger bei der<br />
Arbeit. Die Partnerunternehmen Heide-Pumpen und SPE stellten<br />
die Weiterentwicklung vor etwa zwei Jahren vor. Foto: Heide-Pumpen<br />
Die Nutzung von Abbaukontrollanlagen<br />
in der Nassgewinnung bietet<br />
seit nunmehr fast drei Jahrzehnten<br />
immer bessere Möglichkeiten der Visualisierung<br />
des Gewinnungsfortschritts<br />
unter Wasser. Neben der Verhinderung<br />
von Überbaggerung und der Minimierung<br />
des Schadenpotenzials bei ordnungsgemäßem<br />
Vorgehen lassen sich<br />
damit auch söhlige Gewinnungsverluste<br />
reduzieren und somit die Lagerstättennutzung<br />
optimieren.<br />
Abbaukontrollanlagen Marpo_DGPS<br />
mit der Software Marpo_Dredger der<br />
SPE GmbH & Co. KG sind keine Unbekannten.<br />
Einen weiteren Schritt bei der<br />
Erhöhung der Produktivität bietet nun<br />
eine durch SPE in Kooperation mit dem<br />
Unternehmen Heide-Pumpen entwickelte<br />
autonome Führung des Gewinnungsgerätes.<br />
Heide-Pumpen vertreibt und<br />
vermietet die Nassbagger und SPE<br />
liefert als Systempartner die Abbaukontrolle<br />
inklusive Automatisierung. Antworten<br />
auf abbau- und vermessungstechnische<br />
Fragestellungen werden zusätzlich<br />
als Service geboten. SPE hat<br />
nun für einen Saugbagger ein individualisiertes<br />
SPS-Programm mit dazugehöriger<br />
Elektronik entwickelt, das mit dem<br />
Programm Marpo_Dredger interagiert<br />
und damit einen vollautomatischen Baggerbetrieb<br />
ermöglicht. Der Bagger arbeitet<br />
damit in einer homogenen Feinsandlagerstätte,<br />
kann aber auch für die<br />
Entschlammung von Teichen, Häfen<br />
oder Staudämmen eingesetzt werden.<br />
Die Planung wird bedarfsgerecht auf<br />
die jeweilige Lagerstätte angepasst. Vor<br />
Start des autonomen Betriebes wird in<br />
Marpo_Dredger ein Pfad festgelegt, entlang<br />
dessen der Verhieb des Gewinnungsgerätes<br />
stattfindet. Für den Pfad<br />
können entweder einzelne Punkte festgelegt<br />
werden, die nacheinander bearbeitet<br />
werden, alternativ ist ein frei nach<br />
Himmelsrichtung rotierbarer Bereich für<br />
einen flächigen Verhieb möglich.<br />
Nach Aktivierung der Automatik verholt<br />
der Bagger mithilfe der Windenautomatik<br />
autonom entlang der Linie des geplanten<br />
Verhiebs und baggert entweder<br />
innerhalb eines definierten Tiefenintervalls<br />
oder auf Höhe der durch Echolote<br />
gemessenen Gewässersohle. Die Abbaugrenze,<br />
welche im digitalen Geländemodell<br />
der Abbaukontrollanlage festgelegt<br />
ist, wird bei aktiver Baggerautomatik aber<br />
in keinem Fall überschritten. Dadurch<br />
bleibt während des Automatikbetriebes,<br />
auch bei unbeabsichtigter Eingabe einer<br />
die Abbaugrenze überschreitenden Tiefe,<br />
eine genehmigungskonforme Nassgewinnung<br />
gesichert. Dies gilt auch für geringere<br />
Tiefen im Böschungsbereich. Bei<br />
Bedarf können auch während des Betriebs<br />
Eckpunkte der Linien in der Verhiebsplanung<br />
geändert oder weitere<br />
Punkte hinzugefügt werden. Baggerführer,<br />
die bisher die gesamte Arbeitszeit auf<br />
dem Bagger präsent sein mussten, überwachen<br />
nun nur noch zwischendurch die<br />
Gewinnungstätigkeit auf einem Tablet,<br />
während sie sich darüber hinaus anderen<br />
Arbeiten zuwenden können.<br />
Ist ein festgelegter Bereich abgearbeitet<br />
worden oder treten Störungen auf,<br />
werden Benachrichtigungen durch das<br />
System an vorab festgelegte Empfänger<br />
ausgegeben, damit zeitnah reagiert werden<br />
kann.<br />
Neben einer Steigerung der Produktivität<br />
bei der Nassgewinnung von Sand<br />
und Kies bietet dieses System durch<br />
die weitgehende Automatisierung des<br />
Gewinnungsbetriebes auch eine erhöhte<br />
Sicherheit aufgrund der durchweg<br />
planungskonformen Gewinnungstätigkeit<br />
bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten.<br />
www.heide-pumpen.de<br />
www.spe-electronics.de<br />
BS Bagger & Service GmbH • 68519 Viernheim • Zeppelinstraße 9 • T. +49 (0) 6204 9669 26<br />
T. +49 (0) 6204 3<strong>05</strong>9 138 • info@baggerundservice.de • www.baggerundservice.de
AUSGEFEILTES KONZEPT: Der Seilbagger 655 HD mit Schleppschaufel eignet sich hervorragend, um Kies bis in 9 m Tiefe zu gewinnen. Dank<br />
der optimierten Seilführung lässt sich das Gerät sehr sicher und präzise steuern. Fotos: Sennebogen<br />
REIBUNGSLOSER LAUF<br />
Schleppschaufelbagger im Gewinnungseinsatz<br />
Kerngeschäft des Familienunternehmens Schlotmann, das<br />
aktuell in zweiter Generation geführt wird, ist der Tief-, Kanalund<br />
Straßenbau. Weiterhin betreibt die Firma einen Recyclingbetrieb<br />
sowie diverse Sand- und Kiesgruben. Vor Kurzem<br />
erwarb Schlotmann im nahe gelegenen Bentfeld einen alten<br />
Kies-See, um diesen zunächst für die Gewinnung zu nutzen<br />
und ihn anschließend zu rekultivieren. Die Kiesgrube wurde<br />
zuletzt in den 1970er-Jahren betrieben und zu dieser Zeit bis<br />
auf 5 m Tiefe ausgebaggert. Verbliebene Restkiese werden<br />
nun bis auf eine Solltiefe von 9 m gewonnen. Geschäftsführer<br />
Mathias Schlotmann war klar, dass für dieses Vorhaben passende<br />
Maschinentechnik benötigt wird. Er wandte sich an<br />
Klaus Bräutigam vom ansässigen Sennebogen-Händler Louis<br />
Scheuch GmbH, mit dem er schon lange zusammenarbeitet.<br />
Die Wahl für eine effiziente Nachkiesung fiel auf den Sennebogen-Seilbagger<br />
655 HD, der für solche Einsätze konzipiert<br />
ist. Ausgerüstet mit einem knapp 30-m-Gittermast-Ausleger,<br />
bewährt er sich ideal im schweren, dynamischen Betrieb.<br />
Zudem ist er dank der starken Zugkraft des Raupenunterwagens<br />
unter voller Last verfahrbar. Seit Oktober 2021 ist der<br />
Seilbagger nun im Einsatz. Er arbeitet sich quer durch den See<br />
und baut seinen eigenen Fahrdamm, der anschließend verdichtet<br />
und mit Baggermatratzen ausgelegt wird. Auf dem Weg<br />
zurück gewinnt der Seilbagger mit seiner 2,2-m³-Schleppschaufel<br />
Material aus einem gut 50 m großen Arbeitsbereich und verlädt<br />
den Kies direkt auf einen Dumper. Ist ein Grubenabschnitt bis<br />
zur Solltiefe ausgebaggert, wird der nächste angegangen – so<br />
lange bis der 5-ha-See vollständig ausgekiest ist. Insgesamt ist<br />
das Vorhaben auf 1,5 bis zwei Jahre ausgelegt.<br />
Wir gratulieren zu<br />
25 Jahren GP!<br />
STICHWEH?<br />
Läuft!<br />
Zuverlässiger geht nicht. Mehr Info unter: smt-stichweh.com<br />
Das Fairlead und die im Ausleger integrierten Umlenkrollen<br />
sorgen für eine optimale und schonende Seilführung, sodass<br />
eine lang anhaltend sichere und koordinierte Steuerung des<br />
Baggers und der Schleppschaufel gewährleistet ist. Die Gewinnungsarbeit<br />
ist somit sehr präzise steuerbar. „So gut wie<br />
das jetzt läuft, werden wir für die Kiesgewinnung weiterhin auf<br />
Seilbagger setzen“, freut sich Mathias Schlotmann, den Blick<br />
auf zukünftige Projekte gerichtet. Gleichzeitig lobt er die Zusammenarbeit<br />
mit und die Betreuung durch die Sennebogen-<br />
Spezialisten als „hervorragend“.<br />
www.sennebogen.de<br />
ÜBER ALLE<br />
UNTIEFEN HINWEG:<br />
Der Kontakt zwischen<br />
KSP/GP sowie<br />
einst FST jetzt SMT<br />
brach nie ab.<br />
Wir sagen Danke!<br />
Mehr Sand. Mehr Kies. Mehr Erfolg.
92<br />
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
Abgestimmter Aufwand<br />
DOPPELTER EINSATZ: Bei Baums in Coesfeld sind gleich zwei Saugschiffe an der Gewinnung beteiligt.<br />
Das Quarzwerk Baums wurde 1992 am Standort Coesfeld-Lette gegründet,<br />
feiert demnach in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum (Glückwunsch!)<br />
und gehört zu den leistungsstärksten und bemerkenswertesten der Branche<br />
auch dank seiner durchdachten Aufbereitungstechnik. Hochwertige<br />
Rohstoffe sowie eine aufwendige Produktveredelung sind Voraussetzungen<br />
für das Interesse anspruchsvoller Kunden in der Gießerei-, Glas-,<br />
Bau- und Baustoffbranche.<br />
Die unter der geologischen Bezeichnung<br />
„Halterner Sande“ zusammengefassten<br />
mächtigen Quarzsandvorkommen,<br />
die das Quarzwerk Baums<br />
im genehmigten Gewinnungsbereich<br />
nutzt, sind für Lockergesteine ungewöhnlich<br />
alt: Sie wurden bereits im Zeitalter<br />
des Santonium abgelagert. Diese<br />
Epoche wird der Oberkreide zugerechnet<br />
und liegt etwa 85 Millionen Jahre<br />
zurück. Heute steht eine Ablagerungsfläche<br />
von ca. 900 km² oberflächennah<br />
an, die sich nördlich des Ruhrgebiets<br />
erstreckt. Der Standort Lette liegt am<br />
westlichen Rand dieses Areals. Durch<br />
die Sortierung während der Sedimentationsentstehung<br />
wurde durchgehend<br />
eine Sandfraktion des Korngrößenspektrums<br />
von 0 bis 0,71 mm abgelagert.<br />
Damit war die Genese der Lagerstätte<br />
aber bei Weitem nicht abgeschlossen.<br />
Über viele nachfolgende Jahrmillionen<br />
INTELLIGENTE LÖSUNG: Der zweite Saugbagger arbeitet auf der angelegten Unterwasserhalde.<br />
konnte sich die Natur Zeit lassen, den<br />
Sandkörper durch saure Grundwässer<br />
fast vollständig zu demineralisieren.<br />
Heute liegen daher hochreine Sande mit<br />
einem Quarzgehalt < 99,5 % SiO 2 und<br />
einem Eisengehalt < 0,<strong>05</strong> % Fe 2 O 3 vor.<br />
Der Habitus der einzelnen Sandkörner<br />
ist kantengerundet, die Oberfläche ist<br />
glatt. Augenfällig ist die leuchtend helle<br />
Eigenfarbe, die von Grau bis leicht Gelb<br />
changiert. Die hochwertigen Rohstoffe<br />
sind für ihre Qualität überregional bekannt.<br />
Zwei Schiffe für Gewinnung und<br />
„Haldenbewirtschaftung“<br />
Das abbauwürdige Vorkommen in Lette<br />
wurde bis in eine Tiefe von 40 m erkundet,<br />
und auch die Nassgewinnung erstreckt<br />
sich bis zu dieser Tiefe. Für die<br />
Gewinnung wurde von der Firma Baums<br />
ein fast einmaliges System erdacht, das<br />
den besonderen Gegebenheiten der Lagerstätte<br />
perfekt Rechnung trägt und<br />
eine effiziente Auslastung der gesamten<br />
Aufbereitungskette einleitet: Die Gewinnung<br />
und Homogenisierung des Rohsandes<br />
stützt sich auf den Einsatz von<br />
gleich zwei Baggerschiffen, die 1994 und<br />
1995 zu Wasser gelassen wurden – und<br />
somit ebenfalls zur Erstausstattung des<br />
Werks Lette gehören. Beide wurden von<br />
der Firma Döpke für den Einsatz individuell<br />
gefertigt. Das größere der beiden<br />
Schiffe verfügt über eine technische Gewinnungstiefe<br />
bis 40 m und übernimmt<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
93<br />
bis zum letzten Körnchen<br />
das eigentliche Lösen des Materials aus<br />
dem Untergrund. Dafür arbeitet die Anlage<br />
mit einer Kombination von<br />
Schneidrad plus Jet-Einrichtung. Nach<br />
derzeitiger Konstellation beträgt der Aktionsradius<br />
300 bis 700 m. Obwohl das<br />
Schiff mannlos betrieben werden kann,<br />
wird in Ufernähe – also bis 200 m Entfernung<br />
– stets bemannt gearbeitet, um<br />
eine optimale Betriebsführung zu gewährleisten.<br />
Zusätzlich werden regelmäßige<br />
Abbaukontrollen mit einer Multibeam-Vermessung,<br />
ähnlich einer<br />
Sonarbootbefahrung, der TH Aachen<br />
durchgeführt.<br />
Wichtig für die Durchführung der<br />
nachfolgenden Nassaufbereitung ist<br />
eine möglichst homogene Zusammensetzung<br />
des zugeführten Rohsandes.<br />
Dies wird am Standort in mehreren<br />
Schritten sichergestellt und beginnt bereits<br />
mit der unmittelbaren Gewinnung:<br />
Um möglichst gleichbleibende Qualitäten<br />
zu fördern, wird horizontal sichelartig<br />
in vertikalen 5-m-Schritten abgebaut.<br />
Das integrierte Abbaukontrollsystem<br />
stellt die Abbaufolge sicher und sorgt für<br />
einen reibungslosen Gewinnungsbetrieb.<br />
Das Saugbaggerschiff pumpt das<br />
Material aber nicht direkt an Land in die<br />
Aufbereitung, sondern in ein Unterwasserspülfeld<br />
am werkseitig gelegenen<br />
Uferbereich. Hier entsteht auf diese<br />
Weise eine ständig aufgefüllte, bereits<br />
teilhomogenisierte Unterwasserhalde,<br />
platzsparend und sehr praktikabel. Denn<br />
hier ist das zweite Baggerschiff positioniert.<br />
Da dieses Döpke-Schiff die Aufgabe<br />
hat, aus der Unterwasserhalde Material<br />
in die Aufbereitungsanlage zu<br />
pumpen, reicht eine reine Jet-Anlage.<br />
Zudem kann das Saugschiff komplett<br />
mannlos gefahren werden. Das hört sich<br />
simpel an, doch ist auch hier eine genaue<br />
Kenntnis der Zusammensetzung<br />
der Unterwasserhalde über die Fließphysik<br />
des Materials erforderlich. Gröberes<br />
Material neigt beim Einspülen eher dazu,<br />
sich in der Mitte der Unterwasserhalde<br />
zu konzentrieren, während die feineren<br />
Bestandteile durch das Einspülen und<br />
beim Absedimentieren eher zu den Rändern<br />
wandern. Zudem muss die Halde<br />
etwa zu zwei Dritteln gefüllt sein, um<br />
optimal verarbeitet werden zu können.<br />
Branchentechnische Erfahrungen<br />
und individuelle Anforderungen<br />
Aus der Unterwasserhalde lässt sich die<br />
Aufbereitung, also die Klassierung,<br />
punktgenau und mit der erforderlichen<br />
KLASSISCHER AUFBEREITUNGSBEGINN: Über<br />
das große Vorsieb läuft das gesamte Material zuerst,<br />
wie Geschäftsführer Julius Jansen zeigt.<br />
AUFSTROMKLASSIERER bilden das Zentrum der<br />
Nassaufbereitung in der eindrucksvollen, komplett<br />
eingehausten Aufbereitung auf fünf Ebenen.
94<br />
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
SCHNELLE ABFERTIGUNG: Die Verladung ist auf größte Effizienz ausgelegt. Fotos: Wistinghausen<br />
Unser Lieferprogramm<br />
Kapazität beschicken. Auch die eigentliche<br />
Sandaufbereitung ist ausgeklügelt<br />
angelegt und von einer bemerkenswerten<br />
Komplexität. Das beginnt mit der Zusammenstellung<br />
der Anlagentechnik, die<br />
komplett eingehaust ist. Im bereits 1996<br />
vorausschauend auf höchste Qualitätsproduktion<br />
ausgerichteten und errichteten<br />
Werk mit fünf Ebenen bieten Wartungsplattformen<br />
einen optimalen<br />
Zugang zu allen Komponenten. „Aus 300<br />
m³ Beton und 900 t Stahl wurden das<br />
Werk und die Aufbereitungsanlagen in<br />
nur neun Monaten errichtet“, erläutert<br />
Geschäftsführer Julius Jansen. Der Gesamtprozess<br />
wurde damals aufgrund<br />
vielfältiger branchentechnischer Erfahrungen<br />
ausgearbeitet und die Anordnung<br />
der technischen Ablaufschritte wurde<br />
daraufhin optimiert erstellt. Es beginnt<br />
klassisch: Über ein mächtiges Vorsieb<br />
werden störende Bestandteile – wie etwa<br />
Feuerstein- oder Kiesbrocken – abgetrennt.<br />
Danach wird der Sand intensiv<br />
gewaschen und in Zyklonen entschlämmt.<br />
Die im Aufstromwasser mit sogenannten<br />
Hydrosizer klassierten Fraktionen werden<br />
zu Standardsorten zusammengefügt.<br />
Über eine eigens entwickelte Software<br />
lassen sich die einzelnen Aufstromklassierer<br />
in Echtzeit regeln. So wird kontinuierlich<br />
sichergestellt, dass auch bei natürlichen<br />
Schwankungen im Rohmaterial<br />
stets die gleiche Produktqualität hergestellt<br />
werden kann. Dieses System stellt<br />
quasi das technische Rückgrat der gesamten<br />
Aufbereitung dar, denn an dieser<br />
Stelle können alle Stellschrauben genutzt<br />
werden, um unterschiedliche Qualitäten<br />
und Quantitäten zu produzieren.<br />
Optimierter Energieverbrauch und<br />
rasche Abfertigung<br />
• Saugbagger • Pumpen • Rohre • Schwimmer • Kabel • Baggerschläuche<br />
Heinrich Döpke GmbH, Stellmacherstraße 10, 26506 Norden<br />
Tel.: 04931/97201-0, info@doepke-gmbh.de, www.doepke-gmbh.de<br />
Rund 400.000 t Rohstoffe durchlaufen<br />
die Quarzsandaufbereitung in Coesfeld-Lette<br />
pro Jahr. Etwa zu gleichen<br />
Teilen werden produzierte Feuchtsande<br />
als auch Trockensande nachgefragt.<br />
Während die feuchten Produkte<br />
unmittelbar in Silos zur Lagerung<br />
und Entwässerung bis auf eine Restfeuchte<br />
< 7 M.-% verbracht werden,<br />
durchläuft die andere Hälfte der Sande<br />
einen Trocknungsprozess. Die Quarzsande<br />
werden in einem Wirbelbetttrockner<br />
mit Heißluft behandelt und<br />
anschließend mit Luft und Wasser gekühlt.<br />
Ein geschlossenes Fördersystem<br />
transportiert den getrockneten<br />
Quarzsand in die Silos. „Unsere Lagerkapazität<br />
für getrocknete Sande beträgt<br />
4200 t. Für die Energieversorgung<br />
der Trocknung verfügt das Quarzwerk<br />
Baums am Standort über ein eigenes<br />
Blockheizkraftwerk. Eine Kraft-Wärme-Kopplung<br />
mit Gasmotor und eine<br />
automatische Trocknersteuerung optimieren<br />
den Energieverbrauch“, erklärt<br />
Julius Jansen das Konzept.<br />
Für die Übergabe des Quarzsandes<br />
an die Abnehmer stehen vier Verladestationen<br />
zur Verfügung, die ebenfalls<br />
auf höchste Umsatzeffizienz hin ausgelegt<br />
worden sind. Jeder Lkw soll nur<br />
wenige Minuten auf dem Hof verweilen.<br />
Baums hält keine eigenen Lkw vor und<br />
belädt am Standort ausschließlich<br />
Fremd-Lkw. Das Umschlagssystem<br />
sorgt für eine sortenreine und schnelle<br />
Abfertigung der Fahrzeuge. Neben den<br />
Standardsorten werden auch Sorten<br />
nach kundenspezifischen Anforderungen<br />
gemischt und als Rezept gespeichert,<br />
um die Wiederholbarkeit zu sichern.<br />
Die Anlagensteuerung der<br />
Aufbereitung ist dafür mit entsprechenden<br />
Sortenrechnern für die unterschiedlichsten<br />
Sieblinien ausgestattet.<br />
das versetzt das Quarzwerk in die Lage,<br />
die unterschiedlichsten Ansprüche zu<br />
bedienen. Sie reichen besonders in die<br />
überregionale Industrie, wo Abnehmer<br />
in der Bauchemie etwa für Fliesenkleber<br />
und Putze zu finden sind, bis in die<br />
Glasindustrie, beispielsweise für klassisches<br />
Behälterglas wie Flaschen.<br />
Auch Gießereien gehören zu den Abnehmern<br />
der Quarzsande aus Coesfeld-Lette.<br />
Die Vermarktung ist breit<br />
aufgestellt und zukunftssicher. Die genehmigten<br />
Vorräte für das Quarzwerk<br />
Baums lassen auf eine noch langfristige<br />
Gewinnung der Quarzsande am Standort<br />
schließen.<br />
(bwi)<br />
www.quarzwerk-baums.de<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
95<br />
PUMPEN FÜR ALLES MÖGLICHE<br />
Noch besser mit neuem Zubehör<br />
EINMAL DRAN, ALLES DRIN:<br />
Tsurumi-Connect heißt die<br />
Lösung zur Fernsteuerung und<br />
Überwachung von Pumpen und<br />
anderen Geräten.<br />
Neben Pumpen als Hauptelemente im Wassereinsatz zeigen Anwender regelmäßig<br />
Interesse an nützlichem Zubehör. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang<br />
Tsurumis Nachrüstsätze für viele Serien, darunter der neue Leckagesensor<br />
TSS-TEG. Er erkennt Wassereintritte ins Gehäuse. Zum automatischen<br />
Abschalten reicht ein Relais, bevor ein kapitaler Schaden entsteht. Der<br />
Sensor sitzt clever in der Ölschraube. Montiert wird also im Handumdrehen:<br />
alte Schraube raus, neue rein. Schwimmerschalter sind<br />
auch ein Thema, denn es geht besser: Pegelsensoren sind eine ausfallsichere<br />
Alternative, da Elektroden keine Mechanik besitzen.<br />
Mit Tsurumi-Connect hat der Hersteller ein System zur Überwachung<br />
und Steuerung parat. Erforderlich ist lediglich eine kleine<br />
Hardware-Box zur Verbindung mit dem Internet. Gekoppelte Geräte,<br />
sogar von anderen Herstellern, können dann rund um die Uhr überwacht<br />
werden. Auch können Abläufe programmiert, Standorte abgefragt,<br />
Alarme empfangen und Verbräuche abgerufen werden.<br />
www.tsurumi.eu<br />
TAUCHBELÜFTER TRN: Eine in vielen Fällen echte Alternative<br />
zu üblichen Lösungen zum Sauerstoffeintrag, da praktisch<br />
wartungsfrei. Fotos: Tsurumi<br />
MINIMUM AN AUSFALLZEITEN | MAXIMALE EFFIZIENZ<br />
Lesen Sie mehr über unsere intelligent konstruierte Bagger<br />
www.rohr-idreco.com<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
96<br />
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
INTEGRIERTES PROJEKT: Eine hoch leistungsstarke und präzise arbeitende Anlage zur Nassaufbereitung wurde im norwegischen<br />
Sandnes-Steinbruch errichtet.<br />
Nassaufbereitung von Abraum und<br />
Bauschutt in einer Anlage kombiniert<br />
Das besondere Engagement von CDE in der Nassprozessindustrie ist<br />
mittlerweile international bekannt und geschätzt. Um seine 30-jährige<br />
Erfolgsgeschichte zu feiern, nutzt das Team auch die bauma 20<strong>22</strong>.<br />
Immerhin hat diese Messe eine enorm wichtige Rolle in der Geschichte<br />
von CDE gespielt. Sie war Schauplatz vieler der größten Produktneuvorstellungen.<br />
Der Auftritt in diesem Jahr wird, wie das bei Jubiläen<br />
üblich ist, auch von einer Reminiszenz an wichtige Projekte in der<br />
Vergangenheit vervollständigt. Eines davon ist die vor sieben Jahren<br />
errichtete und heute immer noch beispielhafte 300-t/h-Waschanlage<br />
für das norwegische Familienunternehmen Velde Pukk.<br />
Als einer der führenden Anbieter von<br />
Nassaufbereitungsanlagen für Recyclingunternehmen,<br />
Sand- und Kiesgruben,<br />
Steinbrüche und Bergwerke auf<br />
dem Weltmarkt ist CDE mittlerweile<br />
weltweit tätig. Gemeinsam mit Anwendern<br />
erarbeiten die Spezialisten seit 30<br />
Jahren innovative und einzigartige Aufbereitungssysteme.<br />
Ein Rückblick auf umgesetzte Vorhaben<br />
zeigt die Leistungsfähigkeit und<br />
Dauerhaftigkeit der Anlagen. So wurde<br />
beispielsweise im Jahr 2015 in Sandnes,<br />
unweit von Stavanger in Norwegen beim<br />
Unternehmen Velde Pukk die damals<br />
weltweit größte Nassaufbereitungsanlage<br />
für Bau- und Abbruchschutt eingeweiht.<br />
Seither arbeitet das Werk ganz<br />
nach den Erwartungen des Betreibers.<br />
Als erste ihrer Art in Norwegen, bereitet<br />
die Anlage Bau- und Abbruchschutt zu<br />
qualitativ hochwertigem Sand und Zuschlagstoffen<br />
für einen großen Anwendungsbereich<br />
auf. Doch nicht nur das:<br />
Die CDE-Anlage verarbeitet auch Abraum<br />
aus den Steinbrüchen des Unternehmens<br />
am selben Ort. Gerade die<br />
Flexibilität der CDE-Ausrüstung war ein<br />
wichtiger Faktor für die Auftragsvergabe.<br />
Dem dreiköpfigen Familienmanagement<br />
von Velde Pukk war es wichtig, über<br />
einen durchdachten technischen Prozess<br />
aus allen bewegten Massen am<br />
Standort im Sinne der Nachhaltigkeit<br />
und Ressourceneffizienz das Bestmögliche<br />
herauszuholen.<br />
Mit den Möglichkeiten<br />
wächst auch die Verantwortung<br />
Das Unternehmen hat sich nach der<br />
Jahrtausendwende stark vergrößert und<br />
stetig in moderne Technik investiert. In<br />
2006 wurde eine Asphaltmischanlage im<br />
Sandnes-Steinbruch errichtet, 2007<br />
folgte dort aus Sicht des Betreibers die<br />
weltweit größte, modernste und umweltfreundlichste<br />
Produktionsanlage für die<br />
Verarbeitung von gebrochenem Naturstein.<br />
Passend dazu schloss sich die<br />
Gründung eines Straßenbauunternehmens<br />
2008 an und 2009 kam noch eine<br />
Fertigbetonanlage hinzu.<br />
Bei allem Wachstum spielt für die Inhaber<br />
Velde auch die nachhaltige Ausgestaltung<br />
und Verzahnung der Geschäftszweige<br />
eine wichtige Rolle. Mit<br />
dieser Philosophie sehen sich die Norweger<br />
mit CDE-Lösungen und deren<br />
Ansatz im Einklang.<br />
Gerade dieser partnerschaftliche Ansatz<br />
verstärkte die gegenseitigen Effizienzen<br />
während der Projektphase sowie<br />
Übergabe erheblich.<br />
Zuständiger CDE-Projektleiter für diesen<br />
Auftrag war damals Colum Bryson<br />
und er glaubt, dass der Grad an Engagement<br />
der Gebrüder Velde und des<br />
erweiterten Betriebsteams in Sandnes<br />
entscheidend für den Erfolg des Projekts<br />
war. Immerhin handelt es sich um eine<br />
der größten Installationen, die CDE je<br />
umgesetzt hat. Einige sehr spezielle Herausforderungen<br />
in der Konstruktionsund<br />
Übergabephase galt es dabei zu<br />
bewältigen. „Der Sandnes-Steinbruch<br />
ist eine sehr betriebsame Anlage,<br />
sodass die notwendigen Tätigkeiten<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
97<br />
der Naturstein-Aufbereitung, der Betonmischanlage<br />
und des Asphaltmischwerks<br />
während der Installation<br />
und Inbetriebnahme berücksichtigt werden<br />
mussten. In der Anlieferphase waren<br />
55 Lkw am Transport der neuen Waschanlage<br />
zum Sandnes-Steinbruch beteiligt,<br />
wobei die Platzverhältnisse gestaffelte<br />
Lieferungen erzwangen. Aus dem<br />
gleichen Grund wurden so wenig wie<br />
möglich Krane in die Aufstellung eingebunden.<br />
Dank des Zusammenspiels mit<br />
dem gesamten Team von Velde gelang<br />
es aber nicht nur, damit verknüpfte Probleme<br />
in den Griff zu bekommen, sondern<br />
auch die Projektübergabezeit um<br />
40 % zu verkürzen“, erklärt Colum.<br />
Systematisch abgestimmte<br />
Prozessschritte<br />
Für die Aufstellung der Anlage wurde<br />
eine großräumige Betonplatte gegossen,<br />
die gleichfalls einer Vielzahl von<br />
Lagerboxen Platz bietet. Diese Vorbereitung<br />
beinhaltet auch langfristige Vorteile<br />
beim Fahrzeugeinsatz und für den Zugang<br />
zur Anlage.<br />
Für den Austrag der aufbereiteten<br />
Materialfraktionen wurden großzügige<br />
Haldenbänder gewählt, um den Radladerumschlag<br />
auf das Nötigste zu beschränken.<br />
Im Prozess wird der jeweilige Ausgangsstoff<br />
zuerst vom Aufgabetrichter<br />
über Plattenbänder auf zwei parallel angeordnete<br />
Primärsiebanlagen R2500<br />
geleitet. Zwei separate Aufbereitungslinien<br />
mit einer Kapazität von je 150 t/h<br />
schließen sich an. Material > 90 mm wird<br />
über die Doppeldeckvorsiebe mit 5 m x<br />
1,5 m Siebfläche als Überkorn entfernt.<br />
Den Siebdurchgang 0/90 mm transportieren<br />
Förderer in zwei modulare<br />
ALLES BEDACHT: Anlage und Lagerboxen stehen auf einem Betonfundament. Für die Direktaushaldung<br />
in die entsprechenden Boxen sorgen Haldenbänder.<br />
NASSGEWINNUNG?<br />
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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
98<br />
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
SCHOTTER UND SPLITTE aus Primärmaterial des Abraums sowie aus mineralischem Bauschutt<br />
werden in zwei Schwertwäschen AggMax 151 gereinigt.<br />
erforderlich, eine vollständige Wasseraufbereitung<br />
und Schlammbehandlung<br />
in die Anlage für Velde Pukk zu integrieren.<br />
Absetzbecken schieden unter Platzund<br />
Umweltprämissen aus. Ein Vorteil<br />
neben dem räumlichen Plus ist, dass<br />
auch der Frischwasserbedarf um 95 %<br />
geringer ausfällt, als dies bei Absetzbecken<br />
der Fall wäre.<br />
Das Abwasser aus der Anlage gelangt<br />
hierfür zuerst zu einem Eindicker Aqua-<br />
Cycle A1500, wo Flockungsmittel zudosiert<br />
werden. Sedimentierte Schlick- und<br />
Lehmpartikel sinken auf den Boden des<br />
Tanks, geklärtes Prozesswasser fließt<br />
über das Wehr am Rand in einen Speichertank,<br />
um dem Waschprozess wieder<br />
zugeführt zu werden.<br />
Der Schlamm am Boden des Aqua-<br />
Cycle-Eindickers wird bei einem bestimmten<br />
erreichten Druck automatisch<br />
abgeführt und einem anderen Speichertank<br />
mit Rührwerken zugeführt, um dann<br />
als konsistenter Schlamm in der anschließenden<br />
Balkenfilterpresse mit 169<br />
Platten, von denen jede 2 x 2 m misst,<br />
zu Filterkuchen verpresst zu werden.<br />
Das spezifizierte Filterpressenmodell ist<br />
eines der größten im Markt.<br />
Die Filterkuchen mit ihrem hohen Anteil<br />
bindiger Tonminerale werden vom<br />
Anlagenbetreiber für den Dammbau eingesetzt.<br />
Somit ist auch hier ein Verwertungsweg<br />
beschritten worden. Einzig<br />
übrig als Abfall bleiben nach dem 300-t-<br />
Aufgabe-pro-Stunde-Prozess lediglich<br />
leichte und organische Verunreinigungen<br />
aus den Schwertwäschen.<br />
Der Erfolg kann<br />
sich sehen lassen<br />
FEINMATERIAL durchläuft die Sandwaschanlage EvoWash. Hier wird der Sand gereinigt und zu<br />
Material 0/2 und 2/4 mm klassiert. Fotos: CDE<br />
Schwertwäschen AggMax 151. Sämtliches<br />
Material 0/4 mm wird auf dem Weg<br />
dahin bereits durch ein weiteres Sieb<br />
abgezogen und direkt zur Sandwaschanlage<br />
EvoWash 201 gefördert, um einen<br />
effizienten Betrieb der AggMax sicherzustellen.<br />
Auf diese Weise ist der Wascherfolg<br />
bei den gröberen Anteilen, die später<br />
als Zuschlagstoffe eingesetzt werden<br />
sollen, sehr viel höher. Gleichzeitig wird<br />
der AggMax-Verschleiß minimiert und die<br />
Sandproduktion maximiert.<br />
Nach dem effektiven Schwertwäsche-Durchlauf,<br />
bei dem auch sämtliche<br />
leichten und organischen Verunreinigungen<br />
entfernt und ausgetragen werden,<br />
gelangt die Fraktion 4/90 mm zu einem<br />
Klassiersieb ProGrade P2-108 und<br />
sämtlicher Sand, der durch den Abrieb<br />
noch freigesetzt wurde, wird in die Evo-<br />
Wash gefördert.<br />
Das Klassiersieb ProGrade P2-108,<br />
Teil der Siebreihe Infinity von CDE, verfügt<br />
über eine patentierte Seitenwandkonstruktion,<br />
die unnötiges Gewicht<br />
spart und die für den Siebbetrieb erforderliche<br />
Leistung reduziert. Das Sieb ist<br />
für eine Klassierung der Körnungen 4/11,<br />
11/16, 16/<strong>22</strong> und <strong>22</strong>/90 mm bespannt.<br />
Die Sandwaschanlage EvoWash produziert<br />
die Sandfraktionen 0/2 und 2/4 mm.<br />
Angesichts der Platzverhältnisse war es<br />
Etwa 600.000 t zuvor eingelagerte Bauund<br />
Abbruchabfälle sowie Abraummaterial<br />
verarbeitet die CDE-Anlage im<br />
Sandnes-Steinbruch pro Jahr. Velde<br />
Pukk hat Verwendungsmöglichkeiten<br />
aller Materialfraktionen bei eigenen Tätigkeiten<br />
entwickelt. Das Projekt hat sich<br />
damit sowohl unter technischen als auch<br />
unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
als Erfolg erwiesen.<br />
Das Beispiel Velde signalisiert nicht<br />
nur, welchen Wert Steinbruchunternehmen<br />
auch der Verwertung von Bauschutt<br />
beimessen, sondern auch, dass dieser<br />
bei ihnen in guten Händen ist, wenn ein<br />
Rad in das andere greift.<br />
www.cdegroup.com<br />
www.veldeas.no/english<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />
99<br />
ZUWACHS BEI SCHLICKERPUMPENSERIE<br />
Für periphere Einsatzfelder<br />
In Gewinnungsbetrieben gibt es diverse Einsatzfelder, bei denen<br />
Schlickerpumpen eine Rolle spielen können. Der Essener Pumpen-<br />
Spezialist Söndgerath hat seine entsprechende Serie gerade um<br />
das Modell 750R-V erweitert. Die neue Pumpe hat eine Leistungsaufnahme<br />
von nur 0,75 kW. Damit erreicht sie eine maximale<br />
Förderhöhe von 10 m sowie einen Förderstrom von<br />
bis zu 34 m³/h. Robust und verschleißfest eignet sich die<br />
Entwässerungspumpe mit effektivem Rührkopf aus Hartmetall<br />
für sandhaltiges Regen-, Grund- oder<br />
Schmutzwasser. Der freie Durchgang beträgt<br />
bis zu 7 mm. Ausgelegt ist sie für den Dauerbetrieb<br />
ab einem Wasserstand von <strong>22</strong>5 mm mit<br />
einem Feststoffanteil von bis zu 3 %. Je nach<br />
Version lässt sich die Pumpe mit Wechsel- oder<br />
Drehstrom betreiben. Sie ist nur 41,4 cm hoch bei<br />
einem Durchmesser von 30 cm und wiegt<br />
gerade einmal 18,1 kg.<br />
www.spt-pumpen.de<br />
AUSGELEGT für sandhaltiges Wasser<br />
beträgt der freie Durchgang der robusten<br />
und sehr verschleißfesten Pumpe SPT<br />
750R-V bis zu 7 mm. Foto: SPT V<br />
EIN DANKESCHÖN an Müller & Co. für jahrzehntelanges Miteinander.<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
100<br />
TREFFPUNKT<br />
ZAHLREICHE VERTRETER von Unternehmen, Behörden und Ämtern waren der Einladung des UVMB nach Schönebeck gefolgt.<br />
Traditionsveranstaltung in Schönebeck<br />
Die Infrastrukturplanung Sachsen-Anhalts, Artenschutz und Biodiversität<br />
sowie rechtliche, energetische und technische Themen standen beim<br />
diesjährigen 19. Rohstoffkolloquium in Schönebeck auf dem Vortragsprogramm.<br />
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause waren Mitte Mai<br />
erneut Vertreter der Bau- und Rohstoffindustrie sowie von Behörden<br />
und Ämtern der Einladung des Unternehmerverbandes Mineralische<br />
Baustoffe (UVMB) gefolgt.<br />
MEINUNGSAUSTAUSCH: Die Pausen gaben individuellen<br />
Gesprächen viel Raum. Fotos: UVMB/Schlutter<br />
Einleitend stellte Dr. Stefan Hörold von<br />
der Landesstraßenbaubehörde<br />
Sachsen-Anhalt aktuelle Aufgaben und<br />
Straßenbauplanungen für das Bundesland<br />
mit ausgewählten Großprojekten<br />
vor. 2040 km Bundes-, 4<strong>05</strong>0 km Landesund<br />
773 km Kreisstraßen liegen in ihrem<br />
Verantwortungsbereich. Das Hauptaugenmerk<br />
liegt auf der Erhaltung und Instandsetzung<br />
der bestehenden Infrastruktur.<br />
Hierfür findet eine regelmäßige<br />
Zustandserfassung und Bewertung<br />
statt. Nach einer Analyse von 2020 gelten<br />
850 km der Bundesstraßen und 2458<br />
km der Landesstraßen als sanierungsbedürftig.<br />
Hauptursachen für die Schäden<br />
ist eine ausgeprägte Rissigkeit. Generell<br />
lege die Straßenbaubehörde viel<br />
Wert auf eine gute fachliche Zusammenarbeit<br />
mit Verbänden wie dem UVMB,<br />
um gemeinsam praktikable Lösungen zu<br />
finden. Die Auswirkungen der Alkali-<br />
Kieselsäure-Reaktion (AKR), Probleme<br />
rund um den Hochverdichtungsasphalt<br />
(HVA), Arbeitsplatzgrenzwerte beim Asphalteinbau<br />
und die Umsetzung der Ersatzbaustoffverordnung<br />
(EBV) seien<br />
Herausforderungen, die man miteinander<br />
bewältigen möchte.<br />
Einen Überblick über Anforderungen,<br />
welche auf die Steine- und Erdenindustrie<br />
mit der neuen Mantelverordnung<br />
zukommen, gab Bert Vulpius. Dabei<br />
stand besonders die EBV im Mittelpunkt.<br />
„Wir sind im Moment dabei, alle fachlichen<br />
Fragen zu sammeln, um dann mit<br />
den zuständigen Behörden und Ämtern<br />
in einen konstruktiven Austausch treten<br />
zu können“, informierte der UVMB-Geschäftsführer.<br />
Die Einführung sei ein<br />
„fließender Prozess“. Ab August 2023<br />
trete die Verordnung in Kraft. Die Bundesregierung<br />
überprüfe bis zum August<br />
2025 die Auswirkungen des Vollzugs auf<br />
die Verwertung mineralischer Abfälle<br />
und will gegebenenfalls Anpassungen<br />
der Verordnung vornehmen. Weiterhin<br />
soll die Umsetzung durch ein wissenschaftliches<br />
Monitoring begleitet werden,<br />
dessen Ergebnisse dem Deutschen<br />
Bundestag bis August 2027 berichtet<br />
werden sollen. Generell würde manches<br />
besser. Neben der lange geforderten<br />
Schaffung bundeseinheitlicher Grundlagen,<br />
einem einheitlichen Vollzug und<br />
vereinfachter Genehmigungen – insbesondere<br />
dem Entfall der wasserrechtlichen<br />
Erlaubnis –, der nachhaltigen Sicherung<br />
und Wiederherstellung der<br />
Funktionen des Bodens sowie der Umsetzung<br />
neuer Erkenntnisse zum Grundwasserschutz<br />
gebe es aber Handlungsbedarf<br />
für mehr Akzeptanz von<br />
mineralischen Ersatzbaustoffen sowie<br />
die Gewährleistung der bestmöglichen<br />
Verwertung. Negativ sei, dass sich der<br />
Gesetzgeber trotz Güteüberwachung<br />
nicht dazu durchringen konnte, RC-Baustoffe<br />
mit einem Produktstatus zu adeln.<br />
Weiterhin sind die umfangreichen Anforderungen<br />
an die Dokumentation für Hersteller<br />
und Verwender beim RC-Einsatz<br />
nicht anwenderfreundlich und stärken<br />
auch die Akzeptanz für Sekundärbaustoffe<br />
nicht. Über die Biodiversitätsdatenbank<br />
der Steine- und Erdenindustrie berichtete<br />
UVMB-Biologe Oliver Fox. Damit<br />
will die Branche ihren Beitrag zum Erhalt<br />
und zur Förderung der biologischen Vielfalt<br />
langfristig erfassen, dokumentieren<br />
und auswerten. Um eine solide Datenbasis<br />
zu schaffen, führe das System Biodiversitätsdaten<br />
aus der Vorhabenzulassung<br />
sowie Monitoring-Daten aus der<br />
Betriebsphase und renaturierten und rekultivierten<br />
Abbauflächen zusammen. Die<br />
Koordination des Projektes mit zahlreichen<br />
Partnern obliegt dem Bundesverband<br />
Baustoffe – Steine und Erden (bbs).<br />
Die Unternehmen der Branche greifen<br />
aus wirtschaftlicher Notwendigkeit zwar<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
RUNDE SACHE: Die Referenten Bert Vulpius, Oliver Fox, Dr. Stefan Hörold, Dr. Ipek<br />
Ölcüm, Peter Ronig und Dr. Torsten Bachmann (v.l.) lieferten wichtige Informationen.<br />
temporär in die Natur und Landschaft<br />
ein, schaffen aber gleichzeitig wertvolle<br />
Lebensräume, und das schon während<br />
des laufenden Betriebs. „Natur auf Zeit“<br />
sei hier ein wichtiges Stichwort. Mit der<br />
Änderung der entsprechenden Gesetzlichkeiten<br />
im vergangenen Jahr hat der<br />
Gesetzgeber dieses Prinzip als bedeutsam<br />
anerkannt und insbesondere den<br />
Beitrag der rohstoffgewinnenden Unternehmen<br />
gewürdigt. Mit den Amphibienschutzprogrammen<br />
in Sachsen und<br />
Thüringen, dem Uferschwalben-Monitoring<br />
oder dem sächsischen Schwarzkopfmöwen-Projekt<br />
hat der UVMB mit<br />
verschiedenen Partnern zudem eine<br />
Reihe eigener Artenschutzprojekte etabliert.<br />
Auch in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Brandenburg und Sachsen-Anhalt<br />
sind derartige Projekte in Vorbereitung.<br />
Über das seit Juni 2020 geltende Geologiedatengesetz<br />
berichtete Dr. Ipek<br />
Ölcüm. Laut der Fachanwältin und MIRO-<br />
Geschäftsführerin resultieren aus dem<br />
Gesetz eine Reihe von Pflichten für Unternehmen,<br />
die im Rahmen von Aufsuchungsarbeiten<br />
geologische Daten<br />
erheben. Je nach Kategorisierung in<br />
Nachweis-, Fach- und Bewertungsdaten<br />
gelten unterschiedliche Anzeige-, Übermittlungs-<br />
und Veröffentlichungsfristen.<br />
Wichtig ist, dass die Unternehmen ihre<br />
Daten selbst richtig einstufen, um Betriebs-<br />
und Geschäftsgeheimnisse zu<br />
schützen. Hier empfiehlt es sich, aktiv auf<br />
die Geologischen Dienste der Länder zuzugehen<br />
und das Gespräch zu suchen.<br />
Von Vorteilen wie „guten Platzverhältnissen<br />
ohne zusätzlichen Flächenentzug,<br />
wenig Verschattung, Wasserflächen zur<br />
Kühlung der PV-Module und somit Effizienzsteigerungen“,<br />
aber auch zunehmenden<br />
gesetzlichen Regulierungen berichtete<br />
Peter Ronig von Sybae Solar in<br />
seinem Beitrag zur Photovoltaik auf Baggerseen.<br />
„Schwimmende PV-Anlagen<br />
sind zwar durch den höheren Wirkungsgrad<br />
recht effektiv, aber auch die gesetzlichen<br />
Hürden für deren Errichtung sind<br />
momentan sehr hoch.“ Deshalb gebe es<br />
in Deutschland in Gewinnungsbetrieben<br />
bisher nur wenige solcher Anlagen und<br />
dann nur mit einer relativ geringen Flächengröße.<br />
In anderen europäischen<br />
Ländern sei man hier weiter. Die Lage auf<br />
dem Solarstrommarkt stelle sich derzeit<br />
so dar, dass durch ständig steigende<br />
Strom- und gesunkene Anlagenpreise die<br />
Errichtung und der Betrieb von PV-Anlagen<br />
dennoch wirtschaftlich durchaus<br />
lukrativ sei. Ronig erläuterte verschiedene<br />
Anlagenvarianten und Stromvermarktungsmodelle<br />
für PV-Anlagen.<br />
Über die zukünftige Gewinnung von<br />
Lithium in Mitteldeutschland berichtete<br />
Dr. Torsten Bachmann, Deutsche Lithium,<br />
in seinem Vortrag „Rohstoffe für die<br />
Elektromobilität aus dem Erzgebirge“.<br />
Der Rohstoff hat eine große Bedeutung<br />
für die Transformation. Der erwartete<br />
europäische Bedarf der Wirtschaft für<br />
die Batterietechnologie wird für 2030 mit<br />
800.000 t/a angegeben. 2020 lag er bei<br />
ca. 50.000 t. Für das „Zinnwald Lithium<br />
Projekt“ hat das Unternehmen (in chinesischer<br />
Hand, Anm. d. Red.) rund um den<br />
gleichnamigen Ort und das benachbarte<br />
Altenberg Bergrechte erworben.<br />
Dabei handele es sich um eine Lagerstätte<br />
mit ca. 35,5 Mio. t Erz mit einem<br />
Gehalt von durchschnittlich 3,5 ppm<br />
Lithium. Die Planungen gehen davon<br />
aus, als Hauptprodukt etwa 10.000 t/a<br />
Lithiumhydroxid-Monohydrat in Batteriequalität<br />
herzustellen. Als Nebenprodukte<br />
fallen Kaliumsulfat für Düngemittel<br />
und die chemische Industrie, gefälltes<br />
Calciumcarbonat und Quarzsand an.<br />
Der bergmännische Untertageaufschluss<br />
soll ab ca. 2025 beginnen.<br />
www.uvmb.de<br />
Broschüre und Flyer zum Gestein des Jahres 20<strong>22</strong><br />
Die erfolgreiche UVMB-Schriftenreihe zum Gestein des Jahres wird seit Kurzem durch eine umfangreiche Broschüre mit hochkarätigen<br />
Fachbeiträgen zahlreicher Autoren zum Gips ergänzt. Die 120 Seiten starke Publikation im handlichen A5-Format<br />
informiert über die wertvollen Eigenschaften des Rohstoffs, beschreibt die geologischen Vorkommen<br />
in Thüringen sowie die Gewinnung und Verarbeitung. Natürlich spielt bei Rohstoffen immer<br />
auch das kulturelle Erbe der Region, wo sie<br />
vorkommen eine Rolle. Selbstredend ist die<br />
große Bedeutung der Gewinnungsstätten<br />
als Lebensraum für bedrohte Tier- und<br />
Pflanzenarten ebenfalls Bestandteil dieser<br />
gelungenen Übersicht.<br />
Der ergänzende Flyer ist dazu gedacht,<br />
Besuchern und Schülergruppen einen leicht<br />
verständlichen Überblick über alle interessanten<br />
Fakten zum Gestein des Jahres 20<strong>22</strong><br />
an die Hand zu geben.<br />
www.uvmb.de<br />
Frisch aufgelegt<br />
Cover: UVMB<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
102<br />
TREFFPUNKT<br />
Von perfekten Möglichkeiten<br />
und allerlei Bremsklötzen<br />
GROSSZÜGIGER RAHMEN: Im Rantastic in Baden-Baden fand das jüngste KiWi-Forum<br />
statt. Fotos: ISTE/M.Bode<br />
Schwimmende PV-Anlagen, die Strom für den Maschinen- und Fuhrpark<br />
der Kieswerke liefern; Elektro-Lkw, die auf kurzen Wegen die heimischen<br />
Rohstoffe zu Abnehmern bringen; neue Zementsorten, bei deren Herstellung<br />
weniger Treibhausgase entstehen; Baggerseen als Biotope, Erholungsgebiete<br />
und Lernorte, an denen allen Generationen die Natur und<br />
die heimische Rohstoffwirtschaft nähergebracht wird. Das sind nur einige<br />
der Ansätze, die Mitgliedsunternehmen der Initiative KiWi unter dem<br />
Dach des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg<br />
(ISTE) am Oberrhein und im ganzen Land verfolgen. Vorgestellt wurden<br />
sie beim KiWi-Forum Umwelt in Baden-Baden Ende Mai 20<strong>22</strong>. Dabei zeigte<br />
sich, dass die Verwirklichung dieser Ideen nicht einfach ist – und dass<br />
es nicht immer an den Unternehmen liegt.<br />
KiWi steht für die Kieswirtschaft am<br />
Oberrhein. Die Initiative baustoffproduzierender<br />
und -verarbeitender Unternehmen<br />
aus den Branchen Sand und Kies,<br />
Asphalt, Recycling, Transportbeton und<br />
Betonfertigteile sucht mit Veranstaltungen<br />
wie dem KiWi-Forum den Dialog mit Öffentlichkeit,<br />
Behörden und Politik. In Baden-Baden<br />
diskutierten Organisatoren,<br />
Gäste und die Umweltaktivistin und Nachhaltigkeitsexpertin<br />
Rebecca Freitag über<br />
die Frage, ob wir „Mit Vollgas in die Klimafalle?“<br />
rauschen. Schwimmenden Photovoltaik-Anlagen<br />
wurde dabei ein enormes<br />
Potenzial zur Beschleunigung der Energiewende<br />
in Baden-Württemberg zuerkannt.<br />
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für<br />
Solare Energiesysteme ISE in Freiburg<br />
ergab, dass im Land zahlreiche Wasserflächen,<br />
viele davon Baggerseen, für schwimmende<br />
PV-Anlagen besonders geeignet<br />
sind. Auf der Fläche von zusammengerechnet<br />
2000 ha könnte rund ein Gigawatt<br />
Strom erzeugt werden. Das würde der<br />
Leistung eines Kohle-Kraftwerks entsprechen.<br />
Deswegen will das Umweltministerium<br />
des Landes möglichst schnell weitere<br />
Pilotprojekte starten, wie Staatssekretär<br />
Dr. Andre Baumann ankündigte – weshalb<br />
sich das Land im Bund dafür eingesetzt<br />
hat, die bislang geplante Flächenbegrenzung<br />
von maximal 15 % der Wasserfläche<br />
für eine solche PV-Anlage zu streichen.<br />
Ein Pilotprojekt gibt es im Südwesten<br />
bereits: Auf dem Maiwaldsee bei Renchen<br />
werden seit Mitte 2019 mit der damals<br />
größten schwimmenden PV-Anlage<br />
Deutschlands Erfahrungen gesammelt.<br />
Kieswerksbetreiber Armin Ossola hat – gemeinsam<br />
mit der Erdgas Südwest – eine<br />
Anlage mit 2300 PV-Modulen realisiert, die<br />
mehr als 800.000 kWh Sonnenstrom pro<br />
Jahr erzeugt. Bis zu 75 % davon fließen in<br />
den Eigenverbrauch. Er konnte so seine<br />
Stromkosten reduzieren und jedes Jahr<br />
Hunderte Tonnen CO 2 einsparen.<br />
Konstantin Ilgen vom Fraunhofer-Institut<br />
für Solare Energiesysteme ISE ist Wissenschaftler<br />
und am Maiwaldsee der<br />
Frage „Wie umweltverträglich ist PV auf<br />
Baggerseen?“ nachgegangen. Der Maiwaldsee<br />
der Ossola GmbH hat eine Fläche<br />
von 37 ha und ist bis zu 70 m tief. Die PV-<br />
Anlage misst rund 7500 m² und bedeckt<br />
etwa 2 % der Seefläche. Das bisherige<br />
Ergebnis von Ilgens aufwendigen Messungen<br />
lautet zusammengefasst: „Die Anlage<br />
hat keine signifikanten Auswirkungen auf<br />
die Konzentration von gelöstem Sauerstoff<br />
und die thermische Schichtung.“<br />
Und: „Floating PV hat das Potenzial, den<br />
Auswirkungen des Klimawandels auf Seen<br />
entgegenzuwirken.“ Jetzt will Armin Ossola<br />
sein schwimmendes PV-Kraftwerk von<br />
aktuell 750 Kilowatt Peak (kWp) auf<br />
1,2 Megawatt Peak (MWp) ausbauen.<br />
Thomas Peter ist Vorsitzender der<br />
Initiative Kieswirtschaft im Dialog, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Hermann Peter KG und würde auf seinem<br />
60 ha großen Baggersee bei Breisach-<br />
Niederrimsingen auch gerne eine Floating-<br />
PV-Anlage schwimmen und Strom produzieren<br />
lassen. Dafür gebe es vor Ort sogar<br />
von Bürgerinitiativen eine Riesenzustimmung,<br />
erzählte er, was auch der Bürgermeister<br />
von Breisach, Oliver Rein, bestätigte.<br />
Die Planung stand, 8 MWp-Leistung<br />
fragte er bei der Bundesnetzagentur an.<br />
Die Antwort war ernüchternd: Die Agentur<br />
genehmigt ihm maximal 1,1 MWp, für mehr<br />
reiche die Stromleitungsinfrastruktur bei<br />
Weitem nicht aus.<br />
MIT VOR ORT: Das KiWi-Mobil mit<br />
Thomas Beißwenger (ISTE-HGF), Dr. Andre<br />
Baumann und Thomas Peter (v.l.) im<br />
Vordergrund.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
(Lippen-)Bekenntnisse zum<br />
Bürokratieabbau?<br />
Solche Hemmnisse ärgern auch die bei der<br />
Veranstaltung mitdiskutierenden Landespolitiker.<br />
„Genau für diese Themen müssen<br />
wir eine Lösung finden“, sagte beispielsweise<br />
der Vorsitzende der Landtagsfraktion<br />
von Bündnis 90/Die Grünen, Andreas<br />
Schwarz. „Wir müssen da noch wesentlich<br />
schneller unterwegs sein.“ Auch der Landtagsabgeordnete<br />
Raimund Haser (CDU)<br />
forderte, Verfahren und Denkweisen einer<br />
genauen Prüfung zu unterziehen. „Wir brauchen<br />
jede Technologie, jede Kilowattstunde,<br />
jeden Rohstoff.“ Ähnlich äußerten sich<br />
Daniel Karrais (FDP) und Gernot Gruber<br />
(SPD): „Wir müssen schneller werden, bei<br />
den Verfahren einfacher und ehrlicher.“<br />
Neues in Sachen<br />
Zement und Beton<br />
Ulrich Nolting, Geschäftsführer des Informationszentrums<br />
Beton, zeigte den „Weg<br />
FRAGEN BEANTWORTEN für ihre Parteien die<br />
Landespolitiker Andreas Schwarz, Raimund Haser,<br />
Daniel Karrais, Gernot Gruber (v.r.) sowie die Keynote-<br />
Speakerin Rebecca Freitag.<br />
der Zement- und Betonindustrie zur Klimaneutralität<br />
und Dekarbonisierung“ auf.<br />
Zemente sollen bis 2<strong>05</strong>0 klimaneutral hergestellt<br />
werden, Grundlage dafür ist der<br />
5C-Ansatz der Europäischen Zementvereinigung.<br />
5C steht dabei für Klinker (Englisch:<br />
Clinker), Zement (Cement), Beton<br />
(Concrete), Bauen (Construction) und Carbonatisierung<br />
(Carbonation). Ansätze auf<br />
dem Weg sind beispielsweise die Speicherung<br />
von aus dem Kalkstein herausgepresstem<br />
CO 2 in unterirdischen Lagern<br />
oder der zunehmende Einsatz von klinkerreduzierten<br />
Zementen. Klinker ist der<br />
Hauptbestandteil von Zement und wird bei<br />
hohen Temperaturen, also auch bei hohem<br />
Energieeinsatz, aus Ton und Kalk gebrannt.<br />
Je niedriger der Klinkeranteil ist, desto weniger<br />
CO 2 -Emissionen entstehen bei der<br />
Produktion. In diesem Jahr kommt laut<br />
Nolting eine neue klinkereffiziente Zementgeneration<br />
auf den Markt. Auch an Beton<br />
als CO 2 -Speicher wird geforscht.<br />
Bei der ganztägigen KiWi-Veranstaltung,<br />
an der rund 100 Vertreterinnen und Vertreter<br />
von Unternehmen, aus der Verwaltung,<br />
von Verbänden und aus der Forschung teilnahmen,<br />
wurde auch immer wieder die<br />
dezentrale Struktur der Steine- und Erdenindustrie<br />
in Baden-Württemberg hervorgehoben,<br />
die kurze Transportwege ermögliche.<br />
Gastrednerin Rebecca Freitag regte<br />
unter anderem an: „Wir müssen wieder lokal<br />
werden, dürfen das Globale dabei aber<br />
nicht vergessen.“ Aus Branchensicht könnte<br />
man dies mit einem: „Schließt euch an,<br />
wir sind es schon“, parieren.<br />
www.kiwi-oberrhein.de<br />
Meggener Rohstofftage<br />
Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) lädt zu den 8. Meggener Rohstofftagen in Lennestadt ein, die vom<br />
13. bis 16. September in Lennestadt-Meggen stattfinden. Die Rohstofftage werden vom BDG in Verbindung mit seiner<br />
Bildungsakademie veranstaltet. Sie sind eine offizielle Fortbildungsmaßnahme für Rohstoffgeologen und zertifizierte Euro-<br />
Geologen. Die Veranstaltung wird von der EFG (European Federation of Geologists) als offizieller Fortbildungskurs anerkannt.<br />
Das Programm des zweitägigen Seminars und der zwei Konferenztage beinhaltet Vorträge in deutscher und überwiegend<br />
englischer Sprache. Programm und Anmeldung sind unter der angegebenen Webadresse zu finden.<br />
www.die-ba-bdg.de/seminare/<br />
Euroschotter 20<strong>22</strong><br />
Gemäß dem langjährig bewährten Turnus ist in diesem Jahr der Verband Schweizerischer Hartsteinbrüche, VSH, zuständig für<br />
die Organisation der Euroschotter-Tagung 20<strong>22</strong>, die vom 15. bis 17. September in Bad Ragaz (CH) stattfindet. Die beliebte,<br />
grenzüberschreitende Veranstaltung führt schon seit vielen Jahren Fachleute – vorzugsweise „Natursteiner“ aus Österreich, der<br />
Schweiz sowie aus Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Zum jeweils tiefgründigen Fachprogramm mit Situationsanalyse,<br />
was sich bei Wirtschaft, Technik, Gesetzgebung und anderen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern gerade tut oder<br />
entwickelt, wird immer auch begleitend ein eindrucksvolles Rahmenerlebnis geboten. Wer zur „Zielgruppe“ der Veranstaltung<br />
gehört und sie einmal erlebt hat, kommt regelmäßig wieder.<br />
https://vsh-web.ch/<br />
Grundlagen und Technik der Gesteinsindustrie<br />
TERMINBLITZ<br />
Das MIRO-Angebot zur kompakten Wissensvermittlung kommt in der Praxis sehr gut an. Das nächste Seminar findet vom<br />
29. September bis 1. Oktober 20<strong>22</strong> an der Fachschule für Wirtschaft und Technik in Clausthal-Zellerfeld statt. Kaufleute und<br />
Controller, aber auch Techniker oder Ingenieure mit Weiterbildungsbedarf profitieren von einer Teilnahme. Vermittelt wird umfassendes<br />
Grundlagenwissen zur Branche, zur Lagerstättenkunde, zu Erkundungsverfahren, unterschiedlichen Gewinnungs- und<br />
Aufbereitungstechniken und zum Einsatz von Gesteinsprodukten. Behandelt werden außerdem Normen und Prüfungen, spezielle<br />
Logistik sowie die Themen Grunderwerb, Genehmigung, Rekultivierung/Renaturierung im Kontext relevanter Spannungsfelder.<br />
www.bv-miro.org<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
104<br />
TREFFPUNKT<br />
Die passende Technik für die<br />
Herausforderungen unserer Zeit<br />
Die bauma, Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen,<br />
Baufahrzeuge und Baugeräte, ist nun nach Verschiebungen tatsächlich<br />
in greifbare Nähe gerückt. Große Aussteller haben bereits jetzt so viel Geld<br />
und Zeit in die Vorbereitungen gesteckt, dass eine Absage einem Fiasko gleichkäme.<br />
Also hoffen wir auf ein gutes Gelingen. Irgendetwas Großes muss doch<br />
noch klappen in diesem Land und in diesem Jahr, selbst um den Preis, dass<br />
vielleicht einige internationale Besucher ausbleiben (müssen).<br />
STARTKLAR: Etwas anders als 2019 wird sich die bauma zwar darstellen, aber im Wesentlichen<br />
bleibt die Struktur der Ausstellungsbereiche gleich.<br />
Nach aktuellem Stand bietet sich im<br />
Mining-Bereich eine starke Präsentation<br />
an. Das ist wichtig, denn nicht zuletzt<br />
der weltweit proklamierte Klimaschutz<br />
braucht große Mengen an<br />
nachhaltig gewonnenen Rohstoffen. Wie<br />
das funktionieren soll, wurde in einem<br />
bauma-Talk (Webinar) im Frühsommer<br />
schon einmal intensiv erörtert. Sehr große<br />
Mengen an Metallen und mineralischen<br />
Rohstoffen werden demnach benötigt,<br />
die auf absehbare Zeit unmöglich allein<br />
durch Recycling generiert werden können.<br />
Dafür sollten parallel aber die Haupttrends:<br />
Automatisierung, Digitalisierung<br />
und Elektrifizierung Hand in Hand gehen,<br />
begleitet von einer engen Kooperation<br />
zwischen Wissenschaft und Industriepartnern.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor für<br />
zukünftige Rohstoffgewinnung ist deren<br />
gesellschaftliche Akzeptanz. Wie viel eine<br />
bauma dazu beitragen könnte, ist fraglich,<br />
weil hier ganz andere Faktoren eine<br />
Rolle spielen. Nicht nur im Mining-Bereich,<br />
auch in allen Bau- und Baustoff-<br />
Branchensegmenten nimmt die bauma<br />
einen hohen Stellenwert ein, schließlich<br />
hat sie hier ihre Wurzeln und gilt mit zahlreichen<br />
Innovationen der Aussteller seit<br />
vielen Jahren als unumstrittener Innovationstreiber.<br />
Untermauert wird dieser Anspruch<br />
zusätzlich zu den Exponaten<br />
durch die Innovationshalle LAB0 mit den<br />
Sonderbereichen bauma Forum, Virtual<br />
Reality, MIC 4.0, Start-ups und Science<br />
Hub. Zudem wird auch die Think-Big-<br />
Nachwuchsförderung als wichtiges<br />
Thema der Branche erneut abgebildet.<br />
Standards auf einer<br />
neuen Stufe<br />
Langjährige Branchenkenner mag es<br />
irritieren, dass Ressourcenschonung<br />
durch Kreislaufführung von mineralischen<br />
Bauabfällen immer wieder als Erfindung<br />
der jeweiligen Gegenwart verkauft<br />
wird, aber sei es drum. Recycling<br />
gehört selbstverständlich längst zum<br />
normalen Geschehen. Es flankiert nicht<br />
nur Baustellen, sondern auch Steinbrüche<br />
und Kiesgruben, weil die Betreiber<br />
der dortigen Technik das komplette<br />
Aufbereitungs-Know-how auch in dieser<br />
Sparte nutzen, um ihre Ressourceneffizienz<br />
zu erhöhen.<br />
Das breite Spektrum der Baumaschinen-<br />
und Anlagentechnik, selbstverständlich<br />
inklusiver aller Antriebsformen,<br />
die Zuverlässigkeit versprechen, steht<br />
bei Fachleuten der Gesteinsindustrie<br />
hoch im Kurs. Und wie auf dem vorgelagerten<br />
bauma-Mediendialog mit Ausstellern<br />
zu erfahren war, werden Besucher<br />
unserer Branche keinesfalls<br />
enttäuscht. Das wenige große Marken<br />
bei Baumaschinen in diesem Jahr erstmals<br />
in München fehlen, freut andere,<br />
die sich zuvor mit Randplätzen zufriedengeben<br />
mussten und nun stärker in<br />
den Mittelpunkt rücken können. Auch im<br />
Anlagenbausegment ist die klammheimliche<br />
Freude über das Fernbleiben großer<br />
Wettbewerber in der Vergangenheit<br />
nicht zu übersehen gewesen. Die Abwägung,<br />
was nun richtiger ist, obliegt ganz<br />
sicher nicht der externen Bewertung.<br />
Moderne Baumaschinen<br />
machen Berufe attraktiver<br />
Was alle gerne von der neuen Technik<br />
hätten, ist ein maßgeblicher Produktivitätsschub.<br />
Schon angesichts des Fachkräftemangels<br />
kann nur dieser auf Sicht<br />
Entspannung bringen. Die Hoffnung ruht<br />
auf KI-unterstützten Prozessen, die wiederum<br />
auch in anspruchsvollen Berufen<br />
am Bau und in der Gewinnung bei der<br />
Nachwuchssuche hilfreich sein können.<br />
Laut dem Hauptverband der deutschen<br />
Bauindustrie führt die moderne Baumaschinentechnik<br />
gerade wieder zu steigenden<br />
Azubi-Zahlen, was bedeutet,<br />
dass das Berufsbild des Baumaschinenführers<br />
deutlich an Attraktivität gewinnt.<br />
Immerhin ist auch der Arbeitsplatz in der<br />
Fahrerkabine in den letzten Jahren nicht<br />
nur digitaler, sondern insgesamt zur absoluten<br />
Komfortzone geworden.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
TREFFPUNKT<br />
1<strong>05</strong><br />
ANTRIEB DER ZUKUNFT oder Versuch<br />
und Übergangslösung? Welches System<br />
sich über die Zeit durchsetzt, ist offen.<br />
Fotos: bauma/Messe München<br />
Das serielle Bauen und der 3D-Betondruck<br />
sollen Baumaßnahmen zudem bei<br />
weniger Personal beschleunigen. Wie<br />
der Beton zum Drucken aussieht, sollte<br />
auch unsere Branche interessieren,<br />
denn die Zuschlagsanforderungen für<br />
den Einsatz in Druckrobotern werden<br />
deutlich vom klassischen Transportbeton<br />
abweichen. Damit sind wir bei einem<br />
der Leitthemen der bauma, den „Bauweisen<br />
und Materialien von morgen“.<br />
Wenn marktbestimmende Unternehmen<br />
hierzu ihre neuen Lösungen präsentieren,<br />
kann vielleicht auch der spezielle<br />
Druckroboterwunsch eruiert werden.<br />
Die Entwicklung autonomer Baumaschinen<br />
zählt bei Herstellern wie auch<br />
Forschungseinrichtungen zu den großen<br />
aktuellen Zielen. Dementsprechend wird<br />
sich das Thema auch in vielen Facetten<br />
auf der Messe wiederfinden. Zwar ist die<br />
„ganz echte“ Autonomie auf Baustellen in<br />
absehbarer Zeit kaum vorstellbar, in großen<br />
Tagebauen oder Bergwerken mit sich<br />
über längere Zeit wiederholenden Abläufen<br />
gibt es dagegen schon länger Erfolg<br />
versprechende Einsätze dieser Art. Bevor<br />
aber die Pilotversuche zum Standard<br />
werden, wird der Einsatz „intelligenter“<br />
Baumaschinen mit halb automatisierten,<br />
automatisierten oder unterstützenden<br />
Funktionen das geeignete Mittel der Wahl<br />
bleiben. Eine Standortbestimmung auf<br />
dem Weg dahin ermöglicht die bauma auf<br />
alle Fälle. Und wie sieht es mit der E-<br />
Mobilität bei Baumaschinen aus? Nun,<br />
bei lärmsensiblen Einsätzen spielt sie<br />
sicher ihre Karten aus. Allerdings sollten<br />
uns Gas-, Öl- und Stromspardiskussionen<br />
auch die Kehrseite vor Augen führen.<br />
Auch E-Antriebe müssen ihre Energie<br />
von irgendwoher bekommen. Gibt es<br />
vielleicht noch bessere Ideen? Falls ja,<br />
werden sie auf der bauma zu finden sein.<br />
Während des Mediendialogs gaben<br />
einige Ausstellervertreter auch zu bedenken,<br />
dass es doch vorerst klug wäre,<br />
alle im Zusammenhang mit bereits vorhandenen<br />
Baumaschinengenerationen<br />
gebotenen Möglichkeiten „zusammenzudenken“,<br />
um relativ leicht positive Effekte<br />
zu generieren. Wo früher ausgemustert<br />
und neu gekauft wurde, sind<br />
heute Rebuildprogramme vielleicht das<br />
bessere Mittel der Wahl, Reparaturprogramme<br />
sowieso, hochwertige Betriebsmittel<br />
und Ölpflegetechnik tragen ein<br />
Übriges zum Erhalt der Investitionsgüter<br />
bei. Hier gibt es noch einige Aspekte<br />
mehr, die Vertreter führender Marken<br />
deutlich benennen können.<br />
Also schauen wir mal, dass wir sie<br />
zusammen gewuppt bekommen, diese<br />
lang ersehnte bauma mit anhaltendem<br />
Zittereffekt. Einen Vorgeschmack mit<br />
konkreten Schwerpunkten branchenbedeutsamer<br />
Aussteller liefert GP 6. (gsz)<br />
www.bauma.de<br />
DER HERZSCHLAG<br />
UNSERER BRANCHE<br />
bauma, München, 24.–30. Oktober 20<strong>22</strong><br />
33. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen,<br />
Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte<br />
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106<br />
TREFFPUNKT<br />
VERSCHIEDENSTE ENERGIEFORMEN stehen erneut im Fokus der Messe.<br />
Drängende Themen und<br />
Klassisches im Fokus<br />
In diesem Jahr startet die Nordbau bereits zum 67. Mal – aber von Rente ist<br />
keine Rede. Eher nimmt die „bauma des Nordens“ jedes Jahr an Fahrt auf. Das<br />
liegt nicht zuletzt an den fachbezogenen Sonderthemen, die je nach Aktualität<br />
und Bedarf verstärkt präsentiert werden. Auf der diesjährigen Kompaktmesse<br />
vom 7. bis 11. September 20<strong>22</strong> richtet sich der Blick auf aktuelle Herausforderungen<br />
rund um Bau, Infrastruktur und Mobilität. Im Fokus steht die Wasserstofftechnologie<br />
als wichtiger Baustein beim Wandel der Energiebeschaffung<br />
und vieles mehr. Natürlich fehlt auch der traditionelle Aufmarsch der Baumaschinen-<br />
und Anlagentechnik im Freigelände nicht.<br />
Ja, neue Energieformen werden auf<br />
der Messe eine große Rolle spielen.<br />
Auf der Sonderschau in Halle 6 können<br />
sich Interessierte beispielsweise grundlegend<br />
über die Möglichkeiten des Ausbaus<br />
und des Einsatzes von Wasserstofftechnologie<br />
und der dazugehörigen<br />
Energie-Infrastruktur informieren. Auch<br />
der E-Mobilität wird ein Podium geboten.<br />
Drängender denn je ist zudem das Sonderthema<br />
Heiz- und Energietechnik.<br />
Dafür soll im Freigelände Süd ein Beratungsstand<br />
eingerichtet werden. Immerhin<br />
sind die „Nordlichter“ gemäß dem<br />
Energiewende- und Klimaschutzgesetz<br />
Schleswig-Holstein mit einer Nutzungspflicht<br />
von erneuerbaren Energien in der<br />
Wärmeversorgung von Bestandsgebäuden<br />
konfrontiert. Informationen zur möglichen<br />
Umsetzung sowie Hinweise zu<br />
den Gesetzesänderungen können da<br />
nicht schaden.<br />
Im Freigelände Nord bietet auch in<br />
diesem Jahr wieder die Bandbreite der<br />
Baumaschinen und Anlagentechnik eine<br />
besondere Faszination, und das nicht<br />
nur für Fachbesucher. Der quasi ausgebuchte<br />
Ausstellungsbereich zeigt, wie<br />
groß der Wunsch bei Ausstellern ist, das<br />
Geräteportfolio zu präsentieren. Die<br />
Schwerpunkte sind dabei vielfältig gesetzt:<br />
vom Straßenbau über Recycling<br />
bis zur Aufbereitungstechnik, von Anbauwerkzeugen<br />
für den Hochbau über<br />
Krantechnik bis zur Baustellenausstattung.<br />
Auch die Digitalisierung von Baustellen<br />
und die Motorenentwicklung sind<br />
Themen der Aussteller und ihrer Produkte.<br />
Neben der Nordbau „zum Anfassen“<br />
werden verschiedene Sonderveranstaltungen<br />
und Fachvorträge angeboten, wie<br />
der Workshop „Aufbruch im Abbruch“<br />
sowie das traditionelle Treffen der Initiative<br />
Bauwesen. Als Premiere ist ein zentraler<br />
Anlaufpunkt zu Forschung, Lehre<br />
und Studierenden-Austausch in Halle 1<br />
angekündigt. Auch für unsere Branche ist<br />
konkret gesorgt: Traditionell treffen sich<br />
am ersten Messetag Vertreter aus regionalen<br />
Unternehmen der Roh- und Baustoffindustrie,<br />
Verbänden, Institutionen<br />
und Behörden zum „Norddeutschen<br />
Baustofftag“ in den Holstenhallen. Organisiert<br />
wird die Veranstaltung seitens der<br />
vero-Geschäftsstelle Kiel.<br />
Generell werden die verschiedenen<br />
Möglichkeiten zum (Informations-)Austausch<br />
nach den eher schmalen letzten<br />
zwei Jahren den Bedürfnissen aller entgegenkommen.<br />
Genug Möglichkeiten<br />
wird es geben. Denn jedes Jahr besuchen<br />
rund 60.000 Menschen die Fachmesse<br />
im Norden mit rund 89.000 m² Gesamtfläche.<br />
Stetiges Ziel der Nordbau, als<br />
einer der größten Baufachmessen im<br />
nördlichen Europa, war und ist es, alle<br />
Bereiche der Bauwirtschaft in ihrer Gesamtheit<br />
mit den daraus entstehenden<br />
Verknüpfungen der einzelnen Gewerke<br />
vorzustellen und jüngste Weiterentwicklungen<br />
dabei zu verdeutlichen.<br />
www.nordbau.de<br />
NEUES ENTDECKEN bei Baumaschinen, Anbauwerkzeugen und Anlagen. Die Messe der kurzen Wege verhilft zu einem raschen<br />
Überblick. Fotos: Nordbau<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
LIGHT<br />
TREFFPUNKT<br />
107<br />
Volltreffer<br />
in Hamburg<br />
Treffer 1:<br />
Große Hafenrundfahrt<br />
Hamburger Hafen und Umfeld –<br />
kennt jeder? Nicht wirklich! Airbus-<br />
Werk, Blankenese, Containerhafen:<br />
Das Riesenareal hat vom Wasser<br />
aus Erstaunliches zu bieten.<br />
Die HH-kundige Führerin Maike<br />
musste so viel erklären, dass sie<br />
(fast) unmöglich das Mikro aus der<br />
Hand geben konnte. Eine Ausnahme<br />
unter strenger Beobachtung gab’s<br />
für vero-Vorsitzenden Christian<br />
Strunk. Der ebenfalls für kurzweilige<br />
Unterhaltung eingeladene Ludger K.<br />
musste wacker bis in die Dunkelheit<br />
um die Inanspruchnahme des<br />
Sprachverstärkers kämpfen.<br />
Fotos: gsz/Dominik Rese/vero<br />
Treffer 2:<br />
Bunter Abend im east-Hotel<br />
Nördlich der Reeperbahn gelegen,<br />
ist dieses Hotel ein echter<br />
Geheimtipp: Kulinarik, kleines<br />
Casino, Tanzfläche, Barbetrieb.<br />
Für vero-Gäste das volle<br />
Programm, „Spielgeld“ inklusive.<br />
„Verspielgeld“ für die meisten,<br />
die Besten ergatterten<br />
dafür Preise.<br />
Und dann wäre da noch der<br />
„Cocktail Rita“ – exklusiv, nicht<br />
zu süß, ehrlich, umwerfend,<br />
so wie die namensgebende<br />
Person. Typische Benger-Idee.<br />
Kam gut an.<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
108<br />
TREFFPUNKT<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />
DER MIRO-VERBANDSFAMILIE<br />
Bitte informieren Sie sich bei Ihren<br />
Verbänden rechtzeitig, ob die Durchführung<br />
gewährleistet werden kann.<br />
14. Oktober in Grassau<br />
Bayerischer Industrieverband Baustoffe,<br />
Steine und Erden, BIV<br />
Gemeinsame Fachgruppenversammlung<br />
Naturstein / Sand und Kies<br />
www.biv.bayern<br />
28. November in Berlin<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
8.–10. Juni 2023 in Berlin<br />
Unternehmerverband Mineralische<br />
Baustoffe, UVMB<br />
www.uvmb.de<br />
Perspektiven<br />
Die Top-5plus5-Beiträge in der Gunst<br />
unserer Online- Leser in GP 4/20<strong>22</strong><br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Vom einstigen Rest zum keramischen Rohstoff<br />
Primären Ziegeltonen werden zunehmend feinteilige<br />
Überschussminerale aus der Gesteinsindustrie<br />
(toniger Abraum, Filterkuchen und<br />
Gesteinsfüller) zugesetzt. Feuchte, Lieferfähigkeit<br />
und Sauberkeit sind entscheidend. Als Lohn<br />
winken langfristige und kontinuierliche<br />
Lieferbeziehungen. (Seite 26)<br />
Aufbereitung von Produkten für<br />
die Region in der Region<br />
Die regionale Versorgung mit mineralischen Rohstoffen<br />
ist wichtiger denn je. Um die notwendigen<br />
Gesteinskörnungen zum Veredeln seines Natursteinschotters<br />
selbst herstellen zu können,<br />
investierte ein Unternehmer über Christophel in<br />
einen Premiertrak 330 von Powerscreen. (Seite 52)<br />
1<br />
2<br />
TOP<br />
Online<br />
(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />
Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />
QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />
Mehrwert dank Elektrifizierung<br />
und Digitalisierung<br />
Als Vorreiter in der Elektrifizierung baut die RM Group<br />
schon lange Brecher mit elektrischen Antrieben.<br />
Dieses Know-how kommt nun auch den RM-Hybrid-<br />
Brechern und Sieben zugute. Als digitaler Assistent<br />
stellt RM Xsmart wichtige Daten bereit und<br />
erleichtert in Echtzeit den Arbeitsalltag. (Seite 60)<br />
3<br />
Kreisschwinger mit positiv auffälligen<br />
Verbesserungen in Serie<br />
Das Antriebskonzept des Multi-Schwingsiebs goovi<br />
von Thyssenkrupp MT wird nun auch für die<br />
bewährten Kreisschwingsiebe einer Baureihe in<br />
vereinfachter Form verwendet. Kompaktere<br />
Bauweise sowie eine signifikante Reduktion des<br />
Wartungsaufwandes sind positive Folgen. (Seite 46)<br />
4<br />
• Becherwerke<br />
• Schneckenförderer<br />
• Zellenradschleusen<br />
• Doppelwellenmischer<br />
RUSSIG Fördertechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Auf dem Tigge 58<br />
D-59269 Beckum<br />
T +49 2521 / 14091<br />
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Schick, kantig und klettertauglich:<br />
Ein Kraxler mit Stil<br />
Der Urenkel des Suzuki LJ80 bekommt als leichter<br />
Jimny NFZ seine Daseinsberechtigung. Als<br />
sympathischer und robuster Geländegänger mit<br />
Allradantrieb, durch nichts zu bremsender<br />
Kletterer und auch als Baustellenfahrzeug hat er<br />
sich eine Fangemeinde aufgebaut. (Seite 32)<br />
Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />
zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />
Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />
Gelungener Austausch zu nachhaltigen Themen (S. 88) 6<br />
Betriebsleiter-Seminar 20<strong>22</strong> per Online-Wiederholung (S. 82) 7<br />
Von weißem Gold und grünen Zinsen (S. 20) 8<br />
Schritt für Schritt in Richtung Vielfalt und Beständigkeit (S. 36) 9<br />
Beste Bedingungen für Verladung und Transport (S. 74) 10<br />
5<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
109<br />
Abbaukontrollanlagen Arbeitssicherheit Aufbereitung<br />
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• Steuerungstechnik<br />
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SPE GmbH & Co. KG<br />
Niederlassung Hamburg<br />
Klopstockstraße 13<br />
<strong>22</strong>765 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40 390 63 55<br />
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EFD Elektrotechnische Fabrik Düsseldorf<br />
GmbH, Eichsfelder Str. 17, 4<strong>05</strong>95 Düsseldorf<br />
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think big – Maschinen und Anlagen für<br />
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• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02041/7715390 –<br />
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(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />
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Fax 00-31-495-592315<br />
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Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />
Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />
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Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />
45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
110<br />
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Sandvik Mining and Rock Technology ist<br />
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Sandvik Mining and Construction Central<br />
Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />
45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />
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bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />
Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02041/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
www.hs-schoch.de<br />
Im Bereich des Baumaschinenzubehörs<br />
steht Ihnen mit der HS-Schoch Gruppe<br />
ein unschlagbarer Partner zur Seite. Wir<br />
entwickeln, produzieren und regenerieren<br />
Anbaugeräte wie Löffel, Schaufeln und<br />
Greifer für die Gewinnung:<br />
• Reißlöffel<br />
• Felsschaufel<br />
• Vibrations-Reißzahn<br />
• Hydraulikhammer<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
HS-Schoch GmbH&Co.KG | Am Mühlweg 4<br />
73466 Lauchheim | 0736396096<br />
info@hs-schoch.de<br />
Sandvik Rock Processing<br />
ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />
Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />
Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />
der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />
Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />
Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />
für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />
in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />
Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />
Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />
Sandvik Mining and Construction Central<br />
Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />
45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
111<br />
Dosiergeräte<br />
ERP-Software<br />
Gewinnung<br />
www.woehwa.com<br />
WÖHWA bietet innovative Lösungen für<br />
die Schüttgutindustrie. Dosierflachschieber,<br />
Dosierförderbänder oder Kombinationen,<br />
Mischer und Verladegarnituren für die<br />
perfekte Mischung bei Dosier- und Verladevorgängen<br />
von Schüttgut, unabhängig<br />
von Material, Qualität und Körnung.<br />
Unsere Wägetechnik beschleunigt und<br />
erleichtert die Verwiegung und Verladung<br />
bspw. in Kies- und Schotterwerken. Wir<br />
entwickeln kundenspezifische Sonderlösungen,<br />
die Maßstäbe setzen. Wir beraten<br />
Sie gerne – rufen Sie uns an.<br />
Tel.: 07941-9131-0<br />
info@woehwa.com<br />
Branchensoftware -<br />
made in Germany<br />
OGSiD ® 10 ist ein durchgängiges und tief integriertes<br />
ERP Software System für die Schüttgutindustrie-<br />
mit den Lösungen für morgen.<br />
Industrie 4.0 ist für uns mehr als nur ein Begriff.<br />
Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir<br />
passgenaue Lösungen und modernste Infrastrukturen<br />
für ein digitales Zeitalter. Wir vernetzen<br />
Werke und Arbeitsgebiete und schaffen so<br />
echten Mehrwert. OGSiD ® integriert nicht nur<br />
Ihre kompletten kaufmännischen Prozesse, sondern<br />
optimiert auch Ihre branchenspezifischen<br />
Prozesskomponenten. Effektiv und zuverlässig.<br />
OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung<br />
und Systemberatung mbH<br />
Hohenfelder Straße 17-19 • 56068 Koblenz<br />
www.ogs.de<br />
www.achenbach-siegen.de<br />
Achenbach-Hauben für Förderbänder<br />
Achenbach produziert Schutzhauben in<br />
vier unterschiedlichen Wellprofilen für nahezu<br />
jede Bandbreite. Das bedeutet für den<br />
Betreiber die optimale und preisgünstige<br />
Lösung.<br />
Einfache Öffnungsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />
Haubenbefestigungen und der<br />
Vertrieb von Organit-Hauben aus Hart-PVC<br />
komplettieren das interessante Produktprogramm<br />
des Hauben-Spezialisten.<br />
Zudem verfügt Achenbach über ein Hauben-Spannband-System<br />
und ist zertifiziert<br />
nach DIN EN ISO 9001:<br />
Tel.: 02737 / 98630<br />
Nassgewinnung<br />
Verschleißschutz<br />
Verschleißschutz<br />
MRS Greifer GmbH<br />
www.mrs-greifer.de<br />
Abraservice GmbH<br />
www.abraservice.com<br />
www.craco.de<br />
Mit über 50 Jahren Erfahrung im Greiferbau<br />
stehen unsere Greifer für Zuverlässigkeit,<br />
Langlebigkeit und Qualität. Jeder unserer<br />
Greifer wird nach den Wünschen des Kunden<br />
gebaut und passt somit perfekt zu den<br />
Anforderungen. Neben Motor-, Seil- und<br />
Hydraulikgreifern bieten wir einen exzellenten<br />
Ersatzteil- und After-Sales Service, um<br />
Stillstandszeiten für unsere Kunden so kurz<br />
wie möglich zu halten.<br />
Talweg 15–17,<br />
74921 Helmstadt-Bargen, Germany<br />
Tel: +49 7263 - 91 29 0<br />
Fax: +49 7263 - 91 29 12<br />
export@mrs-greifer.de<br />
Mit unserem modernen Maschinenpark<br />
und kompetenten Serviceleistungen<br />
realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />
von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />
Selbstverständlich liefern wir<br />
Ihnen auch handelsübliche und kundenspezifische<br />
Blechformate und Rohrabmessungen<br />
aus unserem Produktprogramm.<br />
Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO 9001:2015<br />
Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />
DIN EN ISO 3834-3<br />
T. +49 (0)211 99550-0<br />
a.deutschland@abraservice.com<br />
CRACO – Ihr Spezialist für Verschleißteile<br />
Die Firma CRACO aus Atzelgift ist ein führender Anbieter<br />
von Verschleißschutzlösungen. Das Familienunternehmen<br />
wächst schon seit seiner Gründung vor 80 Jahren stetig<br />
und erweitert dabei ständig seine Möglichkeiten. Durch<br />
modernste Maschinen ist CRACO in der Lage effizient und<br />
wirtschaftlich ein enormes Produktspektrum zu fertigen.<br />
CRACO entwickelt Ihre Lösung<br />
Den Fokus setzt man auf die Kostenreduzierung für den<br />
Kunden durch Optimierung der Verschleiß-Situation vor Ort.<br />
Hierfür steht ein flächendeckendes Netz an Außendienstlern<br />
zur Verfügung.Von der Entwicklung speziell angepasster<br />
Materialien über kundenindividuelle Konstruktionen mit<br />
modernster 3D-Software bis hin zur Auslieferung: CRACO<br />
entwickelt Ihre Lösung.<br />
CRACO GmbH • Naubergstraße 6 • 57629 Atzelgift<br />
Tel. +49 (0)2662- 9552-0 • info@craco.de<br />
WPK und Eigenüberwachung<br />
STANDORTKARTEN<br />
Online<br />
Für PC, Tablet und Smartphone!<br />
Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />
Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />
Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />
für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />
intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />
praxisnahe Software.<br />
Kwüp, unser Programm für die WPK<br />
und Eigenüberwachung wird seit über<br />
20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />
Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />
Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />
Tel. <strong>05</strong>11 – 388 51 82<br />
E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />
www.helgebeyergmbh.de<br />
Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem – über 7.600 Standorte und Adressen<br />
deutscher Baustoff-Werke und -Verwaltungen inklusive Routenplaner und umfangreicher<br />
Suchfunktionen.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling, Naturstein betriebe, Sand<br />
und Kies, Transportbeton.<br />
Die wichtigsten Punkte im Überblick:<br />
• Genaue Standorte durch geocodierte Daten<br />
• Übersichtliche Kennzeichnung der<br />
Verwaltungen und Werke<br />
• Vollständige Adressansicht<br />
• Präzise Abgrenzung der Bundesländer<br />
und Landkreise<br />
• Einfachere und schnellere<br />
Routenplanung<br />
• Detaillierte Routenbeschreibung<br />
• Umkreissuche in Entfernung<br />
oder Fahrzeit<br />
• Suche nach PLZ, Ort oder<br />
Werk möglich<br />
Testversion unter: standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
Weitere Informationen im Onlineshop unter shop.stein-verlagGmbH.de<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
Ausgabe | 2020<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2020<br />
112<br />
INFO<br />
TERMINE 20<strong>22</strong><br />
Bitte informieren Sie sich jeweils aktuell<br />
über Online-Alternativen, Terminverschiebungen<br />
oder -ausfälle von<br />
Präsenzveranstaltungen.<br />
7. September in Neumünster<br />
TAG DER BAUSTOFFWIRTSCHAFT<br />
(VERO)<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
7.–11. September in Neumünster<br />
NORDBAU<br />
www.nordbau.de<br />
13.–16. September<br />
in Lennstadt-Meggen<br />
MEGGENER ROHSTOFFTAGE<br />
www.die-ba-bdg.de<br />
15.–17. September in Bad Ragaz<br />
(Ostschweiz)<br />
EUROSCHOTTERTAGUNG<br />
www.vsh-web.ch<br />
18.–21. September in Telfs (A)<br />
WINTERARBEITSTAGUNG<br />
www.iste.de<br />
29. September bis 1. Oktober<br />
in Clausthal-Zellerfeld.<br />
GRUNDLAGEN UND TECHNIK<br />
DER GESTEINSINDUSTRIE<br />
www.bv-miro.org<br />
13.–14. Oktober in Willingen<br />
GENEHMIGUNGSVERFAHREN<br />
IN ROHSTOFFBETRIEBEN<br />
www.bv-miro.org<br />
www.geoplangmbh.de<br />
25. Oktober in Augsburg<br />
BIV-ROHSTOFFSEMINAR<br />
www.biv.bayern<br />
24.–30. Oktober in München<br />
BAUMA<br />
www.bauma.de<br />
28.–30. November in Berlin<br />
FORUM MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
30. November bis 1. Dezember<br />
in Leipzig<br />
BETONFACHTAGUNG<br />
www.betonfachtagung.de<br />
1. Dezember in Hannover<br />
BGR-TAGUNG SAND UND KIES<br />
IN DEUTSCHLAND<br />
www.bgr.bund.de<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredaktion<br />
Gabriela Schulz (gsz)<br />
gsz-Fachpressebüro<br />
Tel.: +49 171 5369629<br />
gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Redaktion<br />
Bodo Wistinghausen (bwi)<br />
Tel.: +49 251 297535<br />
Mobil: +49 173 4424859<br />
bodo.wistinghausen@<br />
stein-verlagGmbH.de<br />
Jenni Isabel Schulz (jis)<br />
jenni.schulz@<br />
gsz-fachpressebuero.de<br />
Herstellung/Layout<br />
Michel Drexel<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-23<br />
Anzeigenverkauf<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigen und<br />
Vertriebskoordination<br />
Olesja Feduk<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-36<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 26 vom 01.01.20<strong>22</strong><br />
Herausgeber<br />
Geschäftsführung<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe e. V.<br />
info@bv-miro.org<br />
www.bv-miro.org<br />
STANDORTKARTEN<br />
Asphalt<br />
Adressregister<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Technische Herstellung<br />
W. Kohlhammer<br />
Druckerei GmbH + Co. KG<br />
70329 Stuttgart<br />
Bezugspreise<br />
Jahresabonnement 58,00 Euro<br />
(inkl. Versandkosten,<br />
zzgl. ges. MwSt.)<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 20<strong>22</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />
4 (Juni), 5 (August), 6 (Oktober),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion.<br />
Die Redaktion übernimmt keine<br />
Haftung für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte. Sie behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter<br />
Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />
vor.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />
GmbH, Iffezheim<br />
20<strong>22</strong> (26. Jahrgang)<br />
ISSN 1864-95<strong>05</strong><br />
Gendergerechte Sprache<br />
Wir streben an, gut lesbare Texte zu veröffentlichen und dennoch alle Geschlechter<br />
abzubilden. Das kann durch Nennung des gängigen generischen<br />
Maskulinums, Nennung beider Formen (Unternehmerinnen und Unternehmer)<br />
oder die Nutzung von neutralen Formulierungen geschehen. Bei allen Formen<br />
sind selbstverständlich immer alle Geschlechtergruppen gemeint – ohne jede<br />
Einschränkung. Von sprachlichen Sonderformen und -zeichen sehen wir ab.<br />
Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
Hessen<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Adressregister<br />
Standortkarten<br />
Sand und Kies<br />
Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis<br />
für Entscheider der<br />
Bau- und Baustoffbranche<br />
Die Standortkarten sind für folgende Branchen<br />
erhältlich: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de<br />
Ausgabe<br />
2015/2016<br />
Baden-Württemberg<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
INFO<br />
113<br />
INSERENTENVERZEICHNIS GP 5/20<strong>22</strong><br />
Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .......................................S. 57<br />
B+W Ges. für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop ....................................S. 25<br />
Bertram Förderanlagen und Arbeitsbühnen GmbH, 30179 Hannover ..........................S. 65<br />
BS Bagger & Service GmbH, 68519 Viernheim ............................................S. 90<br />
CDE Global Ltd, BT80 9DG Cookstown, GROSSBRITANNIEN ...............................S. 89<br />
CIB Hoffbauer GmbH & Co. KG, 96047 Bamberg. .........................................S. 45<br />
Damen Dredging Equipment, 3861 NE Nijkerk, NIEDERLANDE. ..............................S. 81<br />
Dosiertechnik GmbH, 48268 Greven. ...................................................S. 63<br />
Düchting Pumpen Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, 58453 Witten ...........................S. 97<br />
EAG Einfach Aufbereiten GmbH, 01109 Dresden ..........................................S. 23<br />
GIPO AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ. ...........................................Umschlagseite 2<br />
HAVER & BOECKER OHG Drahtweberei, 59302 Oelde .............................. S. 47 u. S. 83<br />
Heinrich Döpke GmbH, 26506 Norden ..................................................S. 94<br />
Hepu Pumpen und Maschinen GmbH, 45699 Herten. ......................................S. 77<br />
Holstenhallen Neumünster GmbH Messe NordBau, 24537 Neumünster ........................S. 51<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ..........................................S. 43<br />
Hydropipe Vertriebsges. m.b.H, 5082 Grödig, ÖSTERREICH. ................................S. 35<br />
Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ..............................................S. 27<br />
KLEENOIL PANOLIN AG, 79804 Dogern. .................................................S. 7<br />
Kobelco Construction Machinery Europe B.V., 1327 AE Almere, NIEDERLANDE .................S. 67<br />
Kurz Holding GmbH, 71292 Friolzheim ..................................................S. 31<br />
Liebherr-Baumaschinen Vertriebs- und Service GmbH, 88457 Kirchdorf/Iller. ...................S. 17<br />
LiuGong Machinery Europe B.V., 1314 CH Almere, NIEDERLANDE ............................S. 59<br />
Messe München GmbH, 81823 München ...............................................S. 1<strong>05</strong><br />
Metso Outotec Germany GmbH, 40235 Düsseldorf .........................................S. 9<br />
Michelin Reifenwerke AG & Co., 76185 Karlsruhe ..........................................S. 71<br />
MRS Greifer- und Maschinenbau Helmstadt GmbH, 74921 Helmstadt .........................S. 87<br />
Müller & Co Aufbereitungstechnik AG, 5608 Stetten, SCHWEIZ ..............................S. 99<br />
Nebolex Umwelttechnik GmbH, 55481 Kirchberg. .........................................S. 75<br />
Oppermann & Fuss GmbH, 25451 Quickborn. ............................................S. 15<br />
Paul Schützinger, 83278 Traunstein. ....................................................S. 39<br />
Praxis EDV Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG, 99869 Pferdingsleben ............S. 61<br />
PUCEST Protect GmbH, 63820 Elsenfeld ................................................S. 33<br />
Rohr-Idreco Systems B.V., 7007 CJ Doetinchem, NIEDERLANDE .............................S. 95<br />
Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum ....................................S. 108<br />
Sany Germany GmbH, 50181 Bedburg ..................................................S. 55<br />
SKG Aufbereitungstechnik GmbH, 31785 Hameln .........................................S. 85<br />
SMT STICHWEH Maschinen & Service GmbH, 31020 Salzhemmendorf/Thüste. .................S. 91<br />
Team GmbH, 45701 Herten ................................................. Titelseite u. S. 93<br />
Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ..................................................S. 86<br />
Tsurumi (Europe) GmbH, 40472 Düsseldorf ..............................................S. 49<br />
VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .................................................S. 11<br />
Weyhausen, F. AG & Co. KG, 27793 Wildeshausen. ........................................S. 69<br />
World Dredgers B.V., 7041 GW’s-Heerenberg, NIEDERLANDE ......................Umschlagseite 4<br />
Zandt cargo, 95643 Tirschenreuth .....................................................S. 65<br />
Zeppelin Baumaschinen GmbH, 85748 Garching ..........................................S. 13<br />
Beilage:<br />
GEOPLAN GmbH, 76473 Iffezheim<br />
JOBbörse, Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, 76473 Iffezheim<br />
5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
114 ZU GUTER LETZT<br />
Foto: Pixabay<br />
Heißer Sand<br />
Cover: rateyourmusic - rateyourmusic,<br />
PD-Schöpfungshöhe, https://de.wikipedia.<br />
org/w/indexphp?curid=5833209<br />
Passend zu den Julitemperaturen mag manchem gereifteren<br />
Semester vielleicht der so betitelte Schlager eingefallen sein,<br />
der im Jahr 1962 durch die italienische Sängerin Mina zum<br />
Hit wurde. In Deutschland bis dahin unbekannt, landete sie<br />
mit „Heißer Sand“ von Werner Scharfenberger (Musik) und<br />
Kurt Feltz (Text) direkt einen Treffer.<br />
Connie Francis nahm den Song am 19. Juni 1966 auf.<br />
Kristina Bach veröffentlichte eine Coverversion im September<br />
1984. Coverinfo verweist auf inzwischen 28 Fassungen des<br />
Titels. Die aktuellste dürfte die von Moses C. sein. Laut xtreme-sound.de<br />
verpasste er dem Klassiker 2021 ein aktuelles<br />
Design mit viel Power. Das wiederum könnten auch jüngere<br />
Schlager-Enthusiasten kennen. Das generationenübergreifende<br />
Stück handelt übrigens von einem Eifersuchtsmord und<br />
der Flucht des Tatverdächtigen.<br />
Weiterhin gab es unter dem Titel „Heißer Sand“ 1970 einen<br />
BR-Spielfilm nach dem gleichnamigen Roman von C. C.<br />
Bergius. Hier geht es um die heikle Mission eines Piloten: Mitten<br />
in der Sahara soll er für künstlichen Regen sorgen, indem<br />
er Trockeneis in die Wolken schießt. Bevor es gelingt, stürzt er<br />
in einem Sandsturm ab und schlägt sich allein durch die Wüste.<br />
Alles im Internet nachseh- und hörbar bei jedem Wetter!<br />
Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Heißer_Sand/xtreme-sound.de/www.filmportal.de/film/heisser-sand<br />
Vorschau Ausgabe 6/20<strong>22</strong><br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
FÖRDERN UND UMSCHLAGEN<br />
Foto: Scrapetec Trading<br />
Eine neue Bandstraße muss her,<br />
eine alte repariert und modernisiert<br />
werden? Wie wäre es denn bei dieser<br />
Gelegenheit, über einen „Spurhalteassistenten“<br />
oder eine ganze<br />
Reihe weiterer Umrüstungen nachzudenken?<br />
Die Fülle der Möglichkeiten<br />
ist groß.<br />
HALLEN UND BOXEN<br />
Neue Runde im Beton-Lego. Die<br />
Systemsteine eignen sich zur Umsetzung<br />
verschiedenster Ideen,<br />
die in jedes Budget passen sollten<br />
– erst recht attraktiv wird es, wenn<br />
ein Selbstaufbau geplant ist.<br />
Foto: bbloxx.de<br />
SKW UND DUMPER<br />
Neuigkeiten und ihre expliziten Vorteile bei der diskontinuierlichen<br />
Haufwerk- und Schüttgutverfrachtung im innerbetrieblichen<br />
Prozess wie im Transport zu Abnehmern<br />
werden im Rahmen dieses Schwerpunkts vorgestellt.<br />
Foto: Volvo<br />
BAUMA-SPEZIAL<br />
„Branchenbedeutsame Aussteller und Exponate“ sieht unser großer Vorberichtsteil zur Weltleitmesse vor.<br />
Eichhörnchenfleißig gesammelte Informationen werden ausgewertet und extrahiert, um eine bestmögliche<br />
Vorbereitung des Rundgangs auf der bauma 20<strong>22</strong> zu ermöglichen.<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>
© OpenStreetMap<br />
KLEINANZEIGEN<br />
115<br />
Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />
STANDORTKARTEN<br />
Übersichtlich | Präzise | Informativ<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2021<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Baden-Württemberg<br />
GESTEINS<br />
Perspektiven<br />
Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 6/20<strong>22</strong><br />
ist der 12.9.20<strong>22</strong>, Erscheinungstermin: 14.10.20<strong>22</strong><br />
A 0<br />
FORMAT<br />
plus Adressregister<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2020<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Adressregister<br />
E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
digitale<br />
E-Paper<br />
Angebote<br />
+++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
E-Paper +++ Stein-Verlags<br />
Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++<br />
News webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
Ihres<br />
Neue<br />
www.stein-verlaggmbh.de<br />
www.geoplangmbh.de<br />
www.steinexpo.de<br />
Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstätte der Firma (Steinbrüche, Schotterwerke)<br />
© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />
des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gestattet. Stand: 2020<br />
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23.–26. 8.<br />
2023<br />
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