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GesteinsPerspektiven 05/22

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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E 43690<br />

GESTEINS<br />

Ausgabe 5 | 20<strong>22</strong><br />

Perspektiven<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

ZUR SACHE Zeitschrift im Rückspiegel<br />

WIRTSCHAFT Verbände im Miteinander<br />

BAUMASCHINEN Kraftpakete im Sparmodus<br />

NASSGEWINNUNG Klarsicht im Trüben


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OKTOBER 20<strong>22</strong>, MÜNCHEN<br />

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Alles Gute zum<br />

25-jährigen Jubiläum!


LE ITARTIKEL<br />

3<br />

Foto: pixabay<br />

Das Ganze<br />

ist mehr<br />

als die Summe<br />

seiner Teile<br />

Jede Menge Lorbeeren hat es in den vergangenen Wochen auf unser<br />

GP-Team und den Stein-Verlag geregnet. Ein herzliches Dankeschön an<br />

alle Gratulanten, die telefonisch, per E-Mail und auch mit ihrem Auftritt<br />

in diesem Heft ihr Wohlwollen und ihre Wertschätzung ausdrücken. All<br />

das nur, weil wir uns mit einer jugendlichen 25 schmücken. Kann<br />

schlechter laufen! Für Fachzeitschriften sowieso. Die Fülle ist groß. Über<br />

die Jahre sind viele gekommen, andere gegangen (worden). Manchmal<br />

war es auch ein natürlicher Tod. Alles hat seine Zeit. Möglicherweise gilt<br />

das auch für Druckwerke wie dieses generell. Zum Anlass passend<br />

hauen wir trotzdem ein dickes Heft raus. Überhaupt: Diskutieren wir<br />

nicht schon seit Jahrzehnten darüber, dass Print bald out ist? Während<br />

diese Diskussion lief und läuft, wird fleißig weiter gedruckt. Nicht nur in<br />

Verlagen, sondern auch in allen „papierlosen Büros“, wo Beschäftigten<br />

angesichts der wachsenden Dichte diverser Cybercrime-Fälle anempfohlen<br />

wird, doch bitteschön wichtige Inhalte zu sichern – nicht nur<br />

auf Backup-Servern, sondern auch auf einem Blatt Druckpapier. Hätte<br />

man das ahnen können? Klar. Wo es Gebrauch gibt, lauert immer<br />

ebenso Missbrauch.<br />

Letzteren werden wir natürlich vermeiden und uns darauf konzentrieren,<br />

Sie mit unserem gedruckten Magazin und der Online-Ausgabe(!) auf dem<br />

Laufenden zu halten. Ein Daumen hoch geht an alle, die uns dabei unterstützen<br />

und stärken. Jede Rückmeldung hilft uns als Kursvorgabe. Und<br />

wie wertvoll es ist, dabei absolut fitte Mitstreiter um sich zu haben,<br />

schubst einem ein Rückblick wie dieser machtvoll ins Bewusstsein, wo<br />

sich diese Erkenntnis zu Dankbarkeit entfaltet. Schön, das zu erleben.<br />

Künftige KI-Redakteure bedürfen dessen sicher nicht. Sie zapfen sich<br />

das Wissen anderweitig zurecht. Wirkt aus jetziger Sicht absolut steril.<br />

Meinetwegen kann diese angepeilte Transformation, die sich auch die<br />

große nennt, mindestens so viel Zeit in Anspruch nehmen, wie das<br />

ehemals beschworene Print-Sterben. Fazit: Wir leben noch; und das<br />

sogar recht gerne.<br />

Ihre<br />

Gabriela Schulz<br />

Chefredakteurin GP<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


4 INHALT<br />

DredgerTec – Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft<br />

Vor 25 Jahren, als die ersten DredgerNaut-<br />

Abbaukontrollanlagen in Betrieb gingen, haben<br />

wir uns darüber gefreut zu sehen, wo die Gewinnungsgeräte<br />

auf einem Baggersee liegen. Erste<br />

vage Informationen über Wassertiefen haben die<br />

„Transparenz“ dann noch einmal deutlich erhöht.<br />

Das sind Erinnerungen an Zeiten, in denen<br />

die gesamte Technik einer solche Anlage ein<br />

Volumen von etwa einem halben Kubikmeter<br />

hatte. Der Informationsumfang war aus gegenwärtiger<br />

Sicht bescheiden. Der Augenblick<br />

zählte mehr als die Vergangenheit.<br />

Heute gehen die Anforderungen für zeitgemäße<br />

Arbeitsgeräte weit über die Produktivität hinaus.<br />

Auch wenn sich eine hohe Produktivität mit geringem<br />

Verschleiß positiv auf die CO 2 -Bilanz<br />

auswirkt, gibt es zusätzliche Aspekte von großer<br />

Bedeutung. An erster Stelle ist hier die Personen-<br />

und Betriebssicherheit zu nennen. Außerdem<br />

sind die Anwendererwartungen bei Ergonomie,<br />

Service- und Wartungsfreundlichkeit<br />

sowie einer maßgeblichen Reduzierung der<br />

Lärmemissionen gestiegen. Mit einem ausgereiften<br />

Steuerungs- und Regelungssystem,<br />

einem Abbaukontrollsystem mit AutoMove-<br />

Funktion und einem KI-System zur Analyse<br />

der aufgezeichneten Betriebsdaten für die Optimierung<br />

des Regelungsverhaltens sowie der<br />

Störungsanalyse sind diese Gewinnungsgeräte<br />

bestens ausgerüstet für den autonomen Betrieb.<br />

Weitere Informationen:<br />

TEAM GmbH<br />

Herten<br />

Ansprechpartner<br />

Dr. Dirk Blume<br />

Bernd Wittenberg<br />

T +49 (0) 23 66 – 95 97 0<br />

@ info@teamtec.de<br />

70 Rückzugsgebiet: Bagger und Radlader unterliegen evolutionären<br />

Veränderungen, es sei denn, bisweilen werden Revolutionen<br />

durch neue Vorgaben von außen erzwungen. Manche fast ausgestorbene<br />

Spezies „überlebt“ derweil im Steinbruch.<br />

LEITARTIKEL<br />

3 Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile<br />

GP – JUBILÄUM<br />

6 25 Jahre – und (k)ein bisschen weise<br />

8 Erfolg kommt nicht von ungefähr!<br />

10 Die Anfangsjahre 1997 bis 1999<br />

14 Die 2000er-Jahre: Glanz, Farbe und mehr Ausgaben pro Jahr<br />

18 Das nächste Dutzend zur 25<br />

RECHT<br />

28 Die landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />

oberirdische Bodenschatzgewinnung NRW: Hintergrund,<br />

Überblick, Rechtsfragen<br />

WIRTSCHAFT<br />

32 Bauverband fordert nationale Rohstoff- und Energiestrategie<br />

34 Baustoffverband und Gewerkschaft unterzeichnen<br />

„Sozial-Charta“ in Niedersachsen<br />

36 Zeit für innovative, nachhaltige Baustoffe<br />

39 Große Bedeutung für das Saarland<br />

40 Abschied vom Gestein heißt auch Abschied vom Beton<br />

und vom Windradfundament<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

42 Meisterhafte Verbindungen


INHALT<br />

5<br />

80 Wasserarbeiter: Die einen verhelfen zu immer mehr Durchblick und<br />

optimieren die Gewinnung, die im nächsten Schritt sehen in der nassen<br />

Aufbereitung ihre Hauptaufgabe. Dabei zeigt sich fortschrittliches<br />

Unternehmertum auf einer hohen Stufe. Fotos: siehe Artikel<br />

AKTUELL<br />

48 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />

MACH MAL WAS<br />

54 Junger MIRO in Brüssel zu Gast<br />

PRAXIS<br />

56 Klassische Robustheit und zeitgemäße Mobilität<br />

60 Standortkarten bieten erweiterte Möglichkeiten<br />

62 Technik aus der Heimat, für die Heimat<br />

64 Dreifach sparsam im Gewinnungseinsatz<br />

66 Nach 35 Jahren Übung für den Ernstfall:<br />

Maschinenverschleiß runter, Ölwechselintervalle rauf<br />

BAGGER UND RADLADER<br />

70 Rückzugsgebiet für Spezialisten mit Klappe<br />

im Steinbruch<br />

74 Auf „Steinbruchkurs“ in Europa orientiert<br />

76 Ausrüstung erhalten, denn ein zweites Maschinenleben<br />

ist sinnvoll<br />

78 Bereit für den schweren Einsatz mit leichter Hand<br />

NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

80 Fundstücke zur Nassgewinnung aus früheren Jahren<br />

82 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />

der Nassgewinnung<br />

86 Bagger der etwas anderen Art im und am Wasser<br />

90 Exakte Ergebnisse bei der Nassgewinnung<br />

92 Abgestimmter Aufwand bis zum letzten Körnchen<br />

96 Nassaufbereitung von Abraum und Bauschutt in einer<br />

Anlage kombiniert<br />

TREFFPUNKT<br />

100 Traditionsveranstaltung in Schönebeck<br />

102 Von perfekten Möglichkeiten und allerlei Bremsklötzen<br />

104 Die passende Technik für die Herausforderungen<br />

unserer Zeit<br />

106 Drängende Themen und Klassisches im Fokus<br />

107 Treffpunkt Light<br />

STANDARDS<br />

108 GP Top-Online<br />

109 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

112 Terminkalender / Impressum<br />

113 Inserentenverzeichnis<br />

114 Zu guter Letzt / Vorschau<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


6<br />

25 Jahre – und (k)ein bisschen weise<br />

DR.-ING. FRIEDHELM RESE<br />

Als Verlagsleiter und ehemaliger Chefredakteur<br />

bin ich froh und auch ein wenig<br />

stolz, Ihren Blick heute auf die 25-Jahre-<br />

Jubiläumsausgabe Ihrer GP Gesteins-<br />

Perspektiven lenken zu dürfen.<br />

1997 starteten wir mit den Kies+Sand-<br />

Perspektiven, kurz: KSP, die unsere<br />

Chefredakteurin Gabriela Schulz konzipiert<br />

hatte. Aus diesem kleinen Pflänzchen<br />

entstand im Laufe der Jahre eine<br />

Fachzeitschrift für die Roh- und Baustoffindustrie,<br />

die heute durch wertvolle<br />

und in Teilen sehr exklusive Informationen<br />

aus der Branche für die Branche<br />

eine hohe Wertschätzung erfährt.<br />

Dies war damals so nicht absehbar.<br />

Wir befanden uns Ende der 1990er-Jahre<br />

als Verlag in einer wirtschaftlich und auch<br />

sonst durchaus schwierigen Situation.<br />

Die Flaggschiffe des Verlages wurden<br />

veräußert. Der KSP, zunächst als Beilage<br />

zu den etablierten Fachzeitschriften unseres<br />

Hauses gedacht, fehlten nunmehr<br />

diese „Träger“. Als junger Ingenieur<br />

frisch in der Verlagsverantwortung<br />

bekam ich den Ratschlag: „Mach selbst<br />

die Chefredaktion. Du kannst das<br />

schon.“ So habe ich angefangen und bin<br />

in diese neue Rolle eingetaucht. Zum<br />

Start gab es direkt eine „krachende<br />

Klatsche“. Mein erster Leitartikel war ein<br />

flammendes Bekenntnis für den Erhalt<br />

des unabhängigen Mittelstandes, während<br />

ein Konzern unserer Branche die<br />

Titelanzeige dieser meiner ersten Ausgabe<br />

gebucht hatte und sich – genau<br />

passend – als Kooperationspartner für<br />

KMU anempfahl. So lernt man dazu …<br />

Es gelang dann Stück für Stück, die<br />

Kies+Sand-Perspektiven auf sichere,<br />

eigene Füße zu stellen, sie zu einer<br />

veritablen Fachzeitschrift für die Kiesund<br />

Sandsparte zu entwickeln sowie<br />

das Themenspektrum zu erweitern. Damals<br />

hatten noch unterschiedliche Verbände<br />

ihre Interessenvertretungen für<br />

Kies+Sand sowie Naturstein manifestiert.<br />

Beim Schwung des jeweiligen Zepters<br />

waren – heute unvorstellbar – auch<br />

Kämpfe zwischen Vertretern der „runden“<br />

und „eckigen“ Gesteinskörnungen<br />

keine Seltenheit.<br />

Allerdings waren die Probleme und<br />

Fragestellungen im Zusammenhang mit<br />

der Gewinnung mineralischer Gesteinsrohstoffe<br />

derart ähnlich gelagert, dass<br />

sich schließlich die Vernunft durchsetzte.<br />

Die Verbände suchten und fanden ein<br />

gemeinsames Fahrwasser. Ein Signal für<br />

uns, dieser breiteren Aufstellung zu folgen.<br />

So wurden aus den Kies+Sand-<br />

Perspektiven die bis heute bekannten<br />

GP Gesteins-Perspektiven.<br />

Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung<br />

war sicherlich die Tatsache,<br />

dass unser Magazin GP im Zuge der<br />

Verbandsfusion offizielles Organ des<br />

Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe,<br />

MIRO, wurde und damit die Gesteinsindustrie<br />

bis heute publizistisch<br />

nach außen vertritt. Ich möchte mich an<br />

dieser Stelle ausdrücklich bei allen Verantwortlichen<br />

bei MIRO und dessen<br />

Landesverbänden dafür bedanken, dass<br />

wir seit vielen Jahren eine derart vertrauensvolle,<br />

konstruktive und zielführende<br />

Kooperation miteinander pflegen. Ein<br />

Miteinander dieser Art, beruhend auf<br />

gegenseitiger Wertschätzung, ist wahrlich<br />

nicht selbstverständlich!<br />

Selbstverständlich war es auch nicht,<br />

dass Gabriela Schulz wieder an ihren<br />

früheren „Tatort“ Stein-Verlag zurückkehrte<br />

und ab 2011 die Chefredaktion der<br />

GP Gesteins-Perspektiven übernahm.<br />

Diese Personalwahl war nicht nur unser<br />

Wunsch, sondern wurde in Übereinstimmung<br />

mit MIRO favorisiert. Ohne unserer<br />

Chefredakteurin „Honig ums Maul“<br />

zu schmieren, behaupte ich, dass sie zu<br />

den kompetentesten Fachjournalisten<br />

Deutschlands gehört. Als Gesicht der GP<br />

hat sie maßgeblich die positive Entwicklung<br />

des Magazins bestimmt und arbeitet<br />

daran permanent weiter. Das darf und<br />

muss einmal gesagt werden!<br />

Und wenn wir schon beim Team der<br />

GP sind: Viele von Ihnen kennen Susanne<br />

Grimm, die für den Anzeigenverkauf<br />

verantwortlich zeichnet und seit Anfang<br />

an den wirtschaftlichen Erfolg unseres<br />

publizistischen „Flaggschiffes“ vorantreibt.<br />

Das Team wird komplettiert durch<br />

die Mannschaft im Verlag, die dafür<br />

sorgt, dass Ihre GP immer pünktlich zu<br />

Ihnen kommt. Sei es Michel Drexel im<br />

Layout, Gudrun Schwend in der Verwaltung<br />

(sie ging übrigens kürzlich in den<br />

verdienten Ruhestand), Iris Merkel im<br />

Vertrieb und die „Neue“, Olesja Feduk.<br />

Nicht vergessen werden soll auch die<br />

redaktionelle Unterstützung durch Jenni<br />

Schulz und Bodo Wistinghausen, die mit<br />

ihrer Sicht in diversen Beiträgen zusätzliche<br />

Vielfalt im Magazin garantieren.<br />

Kurz gesagt: Viele kompetente und<br />

fleißige Leute sorgen dafür, dass die GP<br />

gut ankommt. Leser wie auch Anzeigenkunden<br />

schätzen es, dass wir neben der<br />

Informationsvermittlung nach wie vor<br />

streitbar geblieben sind. Das Bürsten<br />

gegen den Strich ist zwar allgemein ein<br />

wenig aus der Mode gekommen, aber<br />

nicht so bei uns! Ich denke, auch das<br />

macht den Charme unserer Verlagstitel<br />

und speziell der GP aus.<br />

Auf diese spezielle Ausgabe zur Würdigung<br />

des 25-jährigen Bestehens bin<br />

ich nun selbst gespannt und hoffe, Sie<br />

genießen unsere kleine eingebaute Zeitreise<br />

ebenfalls.<br />

Vielen Dank an alle Beteiligten, alle<br />

Partner, Leser und Kunden. Gemeinsam<br />

gehen wir weiterhin Neues an, und das<br />

selbst dann, wenn es sich stark vom bisher<br />

Bekannten unterscheiden sollte. So<br />

haben wir es noch immer geschafft.<br />

Ihr<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Verlagsleiter<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


Hochleistungs<br />

Bio-Schmierstoffe<br />

Wir gratulieren der GESTEINSPerspektive zum<br />

25-jährigen Jubiläum<br />

• Verschleiss senken<br />

• Kosten senken<br />

• Leistung steigern<br />

• Umwelt schützen<br />

PANOLIN Bio-Schmierstoffe<br />

langzeiterprobt – zuverlässig und zugelassen<br />

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KLEENOIL PANOLIN AG | D-79804 Dogern | +49 7751 83 83 0 | www.kleenoilpanolin.com | info@kleenoil.com


8<br />

WALTER NELLES<br />

Erfolg kommt nicht von ungefähr!<br />

Liebe GP, den Kinderschuhen längst<br />

entwachsen, bist Du heute in der Branche<br />

und darüber hinaus ein namhaft<br />

etabliertes Fach- und Verbandsorgan<br />

und stellst die gesamte Gesteinsbranche<br />

in den Fokus Deiner Betrachtungen.<br />

Ich durfte Deine Entwicklung<br />

seit 1997 – also von Anfang an – begleiten.<br />

Lange tat ich das mit durchaus<br />

gemischten Gefühlen.<br />

Einerseits<br />

nahmst Du „In the<br />

beginning“ mehr<br />

und mehr an Umfang<br />

und Verbreitung<br />

zu, was ich<br />

mit großem Respekt<br />

wahrnahm.<br />

Andererseits schlug mein Herz zu dieser<br />

Zeit aber voll und ganz für eckige<br />

Gesteinsfraktionen und Du berichtetest<br />

über Kies- und Sandbelange, also über<br />

die Konkurrenz am Markt! Das wog<br />

auch deshalb schwer, weil ich zudem<br />

als fachliche Redaktionsunterstützung<br />

der „DNI – Die Naturstein-Industrie“ ja<br />

damals das Festgesteinsorgan ein<br />

Stück weit mit verantwortete. Gerade<br />

was die Anzeigenstrategie und die von<br />

den Partnern aus der Zulieferindustrie<br />

gestalteten Erfahrungs- und Einsatzberichte<br />

anbelangte, war der innere<br />

Widerstreit oft groß: Hätte ich mir diese<br />

oder ähnliche Artikel doch das eine<br />

oder andere Mal gerne für „meine“ DNI<br />

gewünscht.<br />

Etwas Weiteres kam hinzu: Die Geoplan-Veranstaltungsagentur<br />

und Dein<br />

Liebe Zeitschrift GP<br />

<strong>GesteinsPerspektiven</strong>,<br />

herzlichen Glückwunsch<br />

zu Deinem 25. Geburtstag!<br />

herausgebender Stein-Verlag sind als<br />

Geschwister-Unternehmen bekannt.<br />

Wie und auf welche Weise sollte man<br />

gleichermaßen souverän und verantwortungsvoll<br />

mit einem Verlagsund<br />

Event-Management umgehen, das<br />

Naturstein-Großereignisse wie die<br />

steinexpo, das Naturstein-Forum und<br />

vieles mehr mit uns zusammen plante<br />

sowie gestaltete,<br />

gleichzeitig aber<br />

auch das Verbandsorgan<br />

der<br />

Kies- und Sandindustrie<br />

publizierte<br />

und dann später<br />

auch noch als<br />

Organisator der<br />

Aachener Kies- und Sand-Tage auf den<br />

Plan trat? Konnten Vorschläge und Absprachen<br />

mit dem Bundesverband der<br />

deutschen Natursteinindustrie, BVNI,<br />

die exklusiv für den Kreis der Hartgesteinsindustrie<br />

entwickelt und getroffen<br />

wurden, auch vollständig in diesem<br />

Kreis bleiben, oder musste man damit<br />

rechnen, dass diese Ideen dann letztlich<br />

in der Kies- und Sandbranche umgesetzt<br />

würden? Jeder von den heutigen<br />

Partnern hat bestimmt hierzu die<br />

eine oder andere Anekdote parat. Inzwischen<br />

ist diese Skepsis schon lange<br />

abgelegt und selbst zur Anekdote geworden,<br />

auf die sich hier in Deiner Sonderausgabe<br />

hinzuweisen lohnt.<br />

Liebe GP, Deine Erfolgsgeschichte<br />

hat viele Väter (genau genommen:<br />

Eltern). Hierzu zählt aus meiner Sicht<br />

insbesondere, dass an Deinen „Schaltstellen“<br />

nicht Medien- oder PR-Agentur-<br />

Experten sitzen und die Geschicke leiten.<br />

Vielmehr ist der gesteins- oder<br />

rohstoffspezifische Background richtungsweisend,<br />

den Deine Akteure für die<br />

journalistische Arbeit mit einbringen und<br />

nicht umgekehrt. Mit einem ausgeprägten<br />

Verständnis für Technik, Geologie,<br />

Rohstoffwirtschaft, Rechtsfragen und<br />

maßgebenden rohstoffpolitischen Belangen<br />

arbeitet Dein Team sehr gut zusammen,<br />

verdichtet Dein breites Fachwissen<br />

informativ und verdeutlicht, was<br />

die gesamte Branche ausmacht. Schon<br />

ein gutes Stück bevor die Branchenverbände<br />

BVNI resp. MIRO und der BKS<br />

bereit waren, den ultimativen Schritt zur<br />

Fusion zu absolvieren, hast Du das Miteinander<br />

sanft durch Befürwortung gefördert<br />

und unterstützt. Dir gelingt immer<br />

der Spagat zwischen Detail-Schärfe und<br />

journalistischer Aufbereitung, sodass<br />

sowohl für den Branchenkenner als auch<br />

den interessierten Laien etwas Interessantes<br />

dabei ist.<br />

Du präsentierst mit Deinem regelmäßigen,<br />

immer gerne erwarteten Erscheinen<br />

Deine Erfolgsgeschichte nach<br />

außen, im Inneren kannst Du voller Stolz<br />

auf ein kompetentes gut funktionierendes<br />

und mit viel Herzblut und Empathie<br />

agierendes Team blicken. Das produktive,<br />

vertrauensvolle Zusammenspiel der<br />

handelnden Personen ist Dein Salz in der<br />

Suppe. Bitte überbringe Friedhelm, Gabi<br />

und allen Mitarbeitenden meine herzlichsten<br />

Glückwünsche. Viel Erfolg für<br />

die nächsten Jahre! Bitte arbeite weiterhin<br />

daran, als Mahner, Wachrüttler und<br />

Innovationstreiber unsere wichtige Branche<br />

darzustellen.<br />

Rückblickend fühle ich mich sehr geehrt,<br />

dass ich Deine Erfolgsgeschichte<br />

flankierend begleiten und mitgestalten<br />

durfte. Darauf freue ich mich auch für die<br />

nächsten Jahre!<br />

Alles Gute und Glück auf!<br />

Walter Nelles<br />

Sprecher der MIRO-Geschäftsführung<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


Jetzt auch in Deutschland<br />

verfügbar!<br />

Wir möchten die neu zu<br />

Metso Outotec Gruppe<br />

hinzugekommenen mobilen Brechund<br />

Siebanlagen aus dem Hause<br />

Jonsson vorstellen.<br />

Jonsson ist ein renommierter<br />

Hersteller von hochwertigen<br />

raupen- und radmobilen Anlagen,<br />

die speziell für den harten Betrieb<br />

im Steinbruch entwickelt wurden.<br />

Das Jonsson-Portfolio umfasst<br />

große mobile Brecher, Siebe,<br />

Aufgeber, Förderbänder sowie<br />

stationäre Brech- und Siebanlagen.<br />

Für weitere Informationen<br />

kontaktieren Sie:<br />

Andreas Koch<br />

0621-72700-315<br />

andreas.koch@mogroup.com<br />

”Wenn man einen Skoda mit<br />

einem Porsche vergleicht,<br />

dann ist Jonsson ein Porsche.<br />

Ich denke, das sind die besten<br />

mobilen Brecher der Welt.”<br />

Daniel Oderstål<br />

Bottnia Kross, Schweden<br />

”Sehr gute mobile Brecher.<br />

Einfach zu montieren und<br />

in Betrieb zu nehmen. Ihre<br />

Felderfahrung spiegelt sich in<br />

der Konstruktion wider.”<br />

ALLES GUTE ZUM 25. GEBURTSTAG<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />

Örjan Råbom<br />

Råsjö Kross, Schweden


10<br />

Die Anfangsjahre 1997 bis 1999<br />

Angetreten als „Die Kleine mit dem großen<br />

Anspruch“ beleuchtete die schlanke KSP<br />

auf 24 bis 32 Seiten von Beginn an die<br />

Rahmenbedingungen der Branche. Einem<br />

starken Bedarfsboom in den ersten<br />

Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung<br />

folgten inzwischen „Deutschland-ist-gebaut“-Überzeugungen.<br />

Baurohstoffe<br />

schienen mühelos für das „Übrige“<br />

überall verfügbar zu sein, was die<br />

Verbandsappelle im Zusammenhang mit<br />

einer Rohstoffsicherung für die Zukunft<br />

obsolet erscheinen ließ. Wahrnehmungsprobleme<br />

seitens der Öffentlichkeit und<br />

der Behörden, wie wir sie auch heute noch<br />

beklagen, sind also nichts Neues. Die<br />

Rechtsvereinheitlichung für Neuaufschlüsse<br />

in Deutschland war gerade vollzogen<br />

– das Bergrecht zog dabei den<br />

Kürzeren. Im Nachhinein fanden das nicht<br />

wenige Unternehmer bedauerlich.<br />

Umweltschutz und Produktqualität standen<br />

thematisch im Mittelpunkt der beliebten<br />

Aachener Tagung „Produktion von Kies<br />

und Sand“. Vollständige Lagerstättennutzung<br />

– sinnvolle Restkiesgewinnung inklusive<br />

optimale Rekultivierung, Einsatz der am<br />

besten geeigneten Technik – alles Dauerthemen<br />

auch schon damals. Eher selten<br />

zu finden waren Sand- und Kieswerke im<br />

Internet, aber Schritt für Schritt bauten sich<br />

die digitalen Präsenzen auf und aus. Betriebswirtschaftler<br />

appellierten an die Hersteller,<br />

die Preise ihrer Produkte sauber zu<br />

kalkulieren. Zu leicht gerieten speziell kleinere<br />

Betriebe mit allzu großzügiger Preisgestaltung<br />

in ihre eigenen Deckungsbeitragsfallen,<br />

sobald Nachfragerückgänge<br />

den falsch gewählten Ansatz offenbarten.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


11<br />

Im zweiten Erscheinungsjahr übernahm<br />

Birgit Holtz als Redakteurin den Staffelstab<br />

für die KSP, Dr. Max Bönner, Hauptgeschäftsführer<br />

der Duisburger Verbändegemeinschaft,<br />

ging in den Ruhestand, Hans<br />

Peter Braus übernahm das Ruder für die<br />

Baustoffverbände. Eine Regionalplan-Studie<br />

im Zuge der Ambitionen eines vereinten<br />

Europa ging von falschen Voraussetzungen<br />

aus, die der BKS geradezurücken versuchte,<br />

Softwarespezialisten rüsteten sich für<br />

die Umstellung der Tools von D-Mark auf<br />

Euro. Die bauma feierte neue Rekorde nach<br />

dem Umzug auf das neue Messegelände<br />

und die Branche versuchte in verschiedenen<br />

Bundesländern damaligen Konflikten<br />

mit Fakten, Vorschlägen und Sanftmut<br />

zu begegnen.<br />

Innovative<br />

Fördertechnik<br />

seit 1995<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


12<br />

Der heutige bbs, früher Bundesverband<br />

Steine+Erden – noch ohne das Wort Baustoffe<br />

im Wortstamm – feierte 50. Geburtstag<br />

und war damals in gänzlich anderer<br />

Weise auch mit Veranstaltungsangeboten<br />

aktiv als heute. Alles hat eben seine Zeit.<br />

Aber ach … manchmal meint man, es hat<br />

sich in anderen Bereichen mit der Zeit rein<br />

gar nichts getan. Einige Schlagzeilen von<br />

1999 könnten 1:1 auch heute aktuell daherkommen.<br />

Akzeptanzmanagement, Appelle<br />

an die Politik, schwierige Rahmenbedingungen,<br />

Erklärungen zum Kiesbedarf pro<br />

Kopf etc. Übrigens: Normungsumstellungen<br />

waren damals offenbar nicht das gleiche<br />

zeitfressende Hexenwerk wie heute, wo<br />

die EU ihre Finger im Spiel hat.<br />

Schwierig war das Jahr 1999 für den<br />

Stein-Verlag und die Agentur Geoplan. Die<br />

Hauptfachzeitschriften wurden wie geplant<br />

verkauft und die Redakteure reisten mit. Dr.<br />

Friedhelm Rese pflegte das Pflänzchen KSP<br />

weiter.<br />

Die steinexpo 1999 in Wülfrath als Anhängsel<br />

der Minetime in Düsseldorf –<br />

durchgeführt lediglich als Demo-Leistungsschau<br />

von Baumaschinen, sämtliche<br />

Verfahrenstechnik war nach einer damals<br />

unseligen Abstimmung mit dem VDMA ausgeschlossen<br />

– erwies sich als Flop. Erkenntnis:<br />

Eine steinexpo geht nur ganz, mit<br />

allen Produktgruppen für die Roh- und Baustoffindustrie,<br />

oder gar nicht. Am besten<br />

läuft sie in Nieder-Ofleiden. Genau dort lief<br />

sie 2002 auch wieder mit zusammengebissenen<br />

Zähnen an, um sich später in Dreijahrestakten<br />

schließlich zu einem grandiosen,<br />

selbst international beachteten Event<br />

zu entwickeln.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


KEINEN CAT KÖNNEN<br />

WIR UNS NICHT LEISTEN.<br />

Keinen Cat einzusetzen wäre in unserem steinharten Geschäft ein schwerer Fehler. Denn nur mit Cat und Zeppelin haben<br />

wir die leistungsstarken Maschinen und dazu den anerkannt besten Service. Das bedeutet zuverlässigen Einsatz und niedrige<br />

Betriebskosten. Zusätzlich sorgt das Flottenmanagement Product Link von Cat für einen optimalen Produktionsprozess.<br />

Weniger als das will und kann ich mir nicht leisten<br />

Jörg Schwinger, Geschäftsführer der Karl Schwinger GmbH & Co.KG,<br />

Nittenau<br />

zeppelin-cat.de<br />

Wir gratulieren<br />

der GP<br />

zum 25-jährigen<br />

Jubiläum


14<br />

Die 2000er-Jahre: Glanz, Farbe und<br />

mehr Ausgaben pro Jahr<br />

Anfangs als Informationsplus im Segment<br />

Wirtschaft, Politik, Verbandsthemen und<br />

Veranstaltungen gedacht, geht KSP nun<br />

Schritt für Schritt stärker in die Offensive.<br />

Statt anfangs vier, gibt es nun sechs Hefte<br />

pro Jahr, zu gemeinsam von BVNI und<br />

Geoplan organisierten Veranstaltungen<br />

trägt auch bereits der Natursteinverband<br />

mit Berichten bei. Das passt nicht so ganz<br />

zum Titel KSP, zeigt aber, wohin die<br />

selbstbewusste Reise geht. Beton- und<br />

Asphaltthemen bereichern die Berichterstattung,<br />

ebenso Recyclingthemen in<br />

großer Zahl. Technische Schwerpunkte<br />

werden gesetzt. Länderberichte aus<br />

Nachbarstaaten erlauben einen Blick über<br />

den Tellerrand.<br />

Dauerthemen wie Rohstoffgewinnung<br />

und Naturschutz werden durch Initiativen<br />

regionaler Verbände auf eine Verständigungsbasis<br />

bewegt, die eigentlich ein<br />

neues Miteinander begründen soll – das<br />

bis heute immer wieder in Zweifel gezogen<br />

wird. Ebenso bleibt die Branche unter<br />

Druck. Konnte damals niemand ahnen,<br />

dass noch mehr davon aufgebaut werden<br />

kann, wissen wir heute: „Schlimmer geht<br />

immer!“ Im Millenniumjahr erscheint KSP<br />

noch zweimal im alten Layout, um dann<br />

auf eine neue Aufmachung zu wechseln.<br />

Ab 2004 ist das Miteinander mit dem BKS<br />

besiegelt: KSP ist nun offizielles Organ<br />

des Verbandes, trägt diese Botschaft auf<br />

dem Titel und den BKS-Inhalt – kenntlich<br />

gemacht mit gelbem Fond – im Innenteil.<br />

Die Zeitschrift erscheint nun bereits acht<br />

Mal im Jahr. Redaktionelle Verstärkung<br />

sichert sich Dr. Rese mit dem erfahrenen<br />

Fachredakteur Helmut Strauß.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


15<br />

Im Jahr 2004 leiten die kleineren, im<br />

Osten Deutschland zuständigen Verbände<br />

ihre Verschmelzung zu einem gemeinsamen<br />

starken Verband ein. Der UVMB,<br />

Unternehmerverband Mineralische Baustoffe,<br />

heute bekannt als die starke Stimme<br />

der mineralischen Roh- und Baustoffindustrie<br />

in allen ostdeutschen<br />

Bundesländern, entsteht.<br />

SIEB- & BRECHANLAGEN<br />

Seit 1998 unser Werbepartner – wir<br />

gratulieren zum 25 jährigen Jubiläum<br />

der GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong>.


16<br />

Das „Übergangs-Layout“ hält bis 2006,<br />

dann verwandelt sich die KSP in die GP<br />

Gesteins-Perspektiven und kehrt die<br />

BKS-Farbe auch nach außen.<br />

Der BVNI hieß inzwischen bereits MIRO<br />

und Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Ulrich<br />

Hahn feierte 2006 sein 25-jähriges Dienstjubiläum,<br />

der Wirtschaftsverband der<br />

Baustoffindustrie Nord-West, Vorläufer<br />

des heutigen vero, blickte bereits auf 60<br />

aktive Jahre zurück. Im Übrigen schlägt<br />

sich die Branche mit den bekannten Themen<br />

und nochmals verschärften Maßstäben<br />

herum.<br />

Eine Fusion der Bundesverbände<br />

MIRO und BKS steht wie der berühmte<br />

Elefant längst im Raum. Mehrfach diskutiert<br />

und verschoben, wird der vielfach<br />

geäußerte Wunsch der Unternehmerschaft<br />

auf allen Seiten, hier endlich den<br />

gemeinsamen Weg einzuschlagen, immer<br />

lauter. Irgendwo muss in Satzungen oder<br />

Verträgen ein Hemmschuh stecken.<br />

Schließlich wird der Weg geebnet, indem<br />

der Wirtschaftsverband der Baustoffindustrie<br />

Nord-West und der Wirtschaftsverband<br />

Baustoffe-Naturstein zu vero – Verband<br />

der Bau- und Rohstoffindustrie mit<br />

Wirkung zum 1. Januar 2011 fusionierten.<br />

Die Leitung der vero-Verbandsarbeit<br />

übernahmen die bisherigen Hauptgeschäftsführer<br />

Hans-Peter Braus und<br />

Raimo Benger.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


XPower-Radlader<br />

versetzen Berge<br />

XPower® ist ein innovatives Maschinenkonzept, das Leistungs stärke,<br />

Treibstoffeffizienz, Robustheit und Komfort vereint. Mit ihrem leistungsverzweigten<br />

Fahr antrieb arbeiten die XPower-Radlader in allen<br />

Einsatz bereichen effizient und mit dem höchsten Wirkungsgrad.<br />

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E 43690<br />

18<br />

E 43690 Ausgabe 1/2011<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes der Deutschen Kies- und Sandindustrie,<br />

des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe und ihrer Landesverbände<br />

Ausgabe 2 | 20<strong>22</strong><br />

GESTEINS<br />

Perspektiven<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

Praxis Mobile Aufbereitungstechnik<br />

Eine Unterzeile Erläuterung in der Lauftextgröße<br />

Technik Länderbericht Niederlande<br />

Eine Unterzeile Erläuterung in der Lauftextgröße<br />

WirTschafT Vom Abbruch zum Produk<br />

Eine Unterzeile Erläuterung in der Lauftextgröße<br />

rechT Hydraulikbagger im Überblick<br />

Eine Unterzeile Erläuterung in der Lauftextgröße<br />

ZUR SACHE Rückblickende Betrachtung<br />

PRAXIS Begehrte Batterierohstoffe<br />

IT & DATEN Fortschreitende Möglichkeiten<br />

AUFBEREITUNG Eingebautes Flexibilitätsplus<br />

EINSTIEG IN EINE NEUE GP-PHASE: MIRO steht kurz vor der Fusion mit dem Bundesverband der deutschen Kies- und Sandindustrie, BKS,<br />

und überträgt GP die Organschaft. Eine neutrale Farbwahl jenseits von Blau (BVNI/MIRO) und Gelb (BKS) war für diese erste Phase angemessen.<br />

Heute, elf Jahre später, spielt das keine Rolle mehr. Das MIRO-Blau steht für die gesamte Branche und so löste Ende 2019 auch diese<br />

Grundfarbe das Grau ab.<br />

Das nächste Dutzend zur 25<br />

Gibt es etwas Besseres, als zurückzukommen an einen Platz,<br />

wo man erwünscht ist und gebraucht wird? Wenn so ein Angebot<br />

winkt: Pfeif auf das Zweitbeste und lauf los!<br />

Nicht nur die Tatsache, die „KSP“ quasi geboren und ein<br />

kleines Stück aufgepäppelt zu haben, waren der Grund, die<br />

Chefredaktion der gewachsenen GP zu übernehmen. Vor<br />

allem waren es die großartigen Menschen, die nun wieder im<br />

Arbeitsumfeld eine starke Rolle spielen sollten: Fachlich<br />

stark, entscheidungsstark, wegweisend. Hört man in größeren<br />

Verlagsgebilden gar nicht selten Sätze wie „Redaktionelle<br />

Inhalte sind zweitrangig. Wir sind eine Fabrik mit Fließband.<br />

Stimmen muss nur der Umsatz“, sollte nun wieder Ausgewogenheit<br />

herrschen – fachlicher Austausch inklusive. So geht<br />

positive Motivation und gerade dann stimmt am Ende das<br />

Ergebnis erst recht.<br />

Das Durchblättern der früheren Ausgaben und Nachsinnen<br />

über die vergangenen Jahre, die Wendungen, Inhalte, Personen<br />

auf dem Weg und am Rande, politische Entwicklungen etc. hat<br />

zusammen mit der Seitenauswahl allerhand Zeit gefressen.<br />

Alles andere als Fließband, aber wertvoll und erdend.<br />

EIN ENTSCHEIDENDER TERMIN: Der gesellschaftliche Grundkonsens, dass Rohstoffe wie Kies, Sand, Quarz und Naturstein aus heimischen<br />

Vorkommen zur Versorgung der Bauwirtschaft bzw. weiterer Industrien zur Verfügung stehen müssen, geriet seit der Jahrtausendwende immer<br />

stärker ins Wanken. Dieser wachsende Druck verlangte nach einer Gegenreaktion. Die Produzenten verschiedener mineralischer Gesteinskörnungen<br />

bündelten ihre Kräfte, indem der Bundesverband der Deutschen Kies- und Sandindustrie (BKS) auf MIRO verschmolz. Die deutsche Gesteinsindustrie<br />

äußert sich damit seit dem 19. Oktober 2011 nach langer Trennung wieder mit einer einheitlichen Stimme.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


19<br />

Offensive Aufklärung auf allen Politikund<br />

Verwaltungsstufen<br />

Auffällig ist im zurückliegenden Jahresdutzend, dass GP in<br />

der Rolle als Organ von MIRO und seinen Landesverbänden<br />

im Gleichklang mit diesen organisch agiert und interagiert. Als<br />

Meinungsbündler und Interessenvertreter der Branche sind<br />

unsere Verbände ein hervorragender Kompass. Dabei genießt<br />

ein Fachmagazin noch den Vorteil, Missstände bei Verwaltungen,<br />

Behörden und Politik auf eine schärfere Art klar benennen<br />

zu können, als es den in gewissem Umfang zur Diplomatie<br />

verpflichteten Verbandsverantwortlichen ansteht. Alle Verbände<br />

der „MIRO-Familie“ haben in der politischen Arbeit und<br />

Interessenvertretung sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit im<br />

Vergleich zur Vergangenheit stark zugelegt. Dies beflügelt die<br />

Zusammenarbeit enorm. GP ist gefordert, dieses Engagement<br />

kooperativ zu dokumentieren, zu transportieren und die Wirkungen<br />

zu kommentieren. Gerade so hatte sich das der langjährige<br />

BVNI- und spätere MIRO-Hauptgeschäftsführer Prof.<br />

Dr. Ulrich Hahn auch vorgestellt. Das Magazin sollte sich zu<br />

einer Stimme entwickeln, die auch in der Politik gehört wird<br />

– zumindest anteilig. Aus diversen Behörden-Reaktionen auf<br />

Veröffentlichungen wissen wir, dass dieser Plan aufging. Das<br />

Fazit nach vielen Jahren lautet: „Auch wenn alles zur Bedeutung<br />

heimischer mineralischer Rohstoffe und zu den Möglichkeiten<br />

der Substitution durch Recycling schon x-Mal gesagt<br />

ist, denke nie, dass es tatsächlich verstanden wurde.“ Eine<br />

Erkenntnis aus dem Ritt durch die Historie ist: Wenn uns nichts<br />

Neues mehr einfiele, könnten wir getrost die Wiederveröffentlichung<br />

alter Beiträge erwägen. Viele wirken auffällig aktuell,<br />

denn die schwierigen Themen sind im Kern noch die gleichen<br />

… ergänzt und angereichert wurden sie allerdings um weitere<br />

Aspekte, die der Branche nicht gerade zum Vorteil gereichen.<br />

DAUERSCHWERPUNKT: Aufklärung rund um Rohstoffe, Substitution, Rahmenbedingungen, Zusatznutzen der Gewinnung und das häufige<br />

Ausbremsen der Branchenbetriebe, wenn es konkret wird.<br />

„POLITISCHE ARBEIT AUFSTOCKEN“. Dieser MIRO-Plan wurde in den Jahren 2011 ff., MIRO saß noch in Köln, in die Tat umgesetzt. Zu<br />

Beginn hieß das: „Wir besuchen und interviewen Verantwortliche in Ministerien. Die brauchen unsere Expertise“, so Prof. Dr. Hahn. Gemeinsam<br />

zogen der MIRO-HGF und die Redaktion GP los ins Bundeswirtschafts- und -bauministerium. Gute Gespräche wurden geführt, aber ein<br />

lange haltbarer Blumentopf war nicht zu gewinnen. Stattdessen wechselten schon bald die Ansprechpartner. So begann das Spiel von vorn.<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


Ein wenig selbstsüchtig, weil eben um<br />

uns selbst besorgt, fragten wir uns in der<br />

jüngeren Vergangenheit oft: „Was kommt<br />

nach der Ära Hahn?“ Wir meinten damit<br />

das Jahr 2015. Nun müssen wir uns dieser<br />

Frage direkt stellen und sind gleichzeitig<br />

in Gedanken bei seiner Frau Elisabeth<br />

und seiner ganzen Familie. Für eine<br />

berufliche Weiterführung wird sich am<br />

Ende eine Lösung finden. Der Verlust des<br />

geliebten Partners, Sohnes, Vaters, Großvaters<br />

wiegt ungleich schwerer. Man mag<br />

sich kaum vorstellen, wie schwer. Eine<br />

leise Ahnung vom Druck dieser Last<br />

haben all jene unter uns, die mit Ulrich<br />

Hahn einen treuen Freund verloren haben,<br />

denn auch in seiner Art, trotz größter beruflicher<br />

Belastung seine Freundschaften<br />

zu pflegen, war er einzigartig.<br />

Prof. Dr. Ulrich Hahn wurde nur 62<br />

Jahre alt. Mehr als die Hälfte seines Lebens<br />

engagierte er sich für die Gesteinsindustrie<br />

Deutschlands. Engagement<br />

und Einsatz lagen ihm generell im Blut.<br />

LeitartikeL<br />

Prof. Dr. Ulrich Hahn ist vor wenigen Tagen – plötzlich und völlig<br />

unerwartet – an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. Schock<br />

und Unfassbarkeit können kaum ausdrücken, wie tief, sehr tief alle<br />

Menschen aus seinem Umfeld betroffen sind. Mit nur 62 Jahren hat<br />

den scheinbar kerngesunden Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe, der unter anderem zugleich<br />

auch Herausgeber dieser Zeitschrift war, ein plötzlicher und viel zu<br />

früher Tod ereilt. Seine Familie, seine Freunde, Kollegen und<br />

Partner sind völlig fassungs- und ratlos.<br />

Dabei war er selbst niemals fassungs- und ratlos. Ulrich Hahn war<br />

immer ein Mann mit ganz konkreten Vorstellungen und Plänen.<br />

Dem fachkompetenten Ingenieur aus Düren war tatsächlich nichts<br />

zu „schwör“. Seine beruflichen Leistungen, seine fachliche und<br />

menschliche Kompetenz haben ihm überall höchste Wertschätzung<br />

zuteilwerden lassen. Dabei hat er engagiert, zielstrebig, bescheiden<br />

und ohne jede Eitelkeit geführt; und man ist ihm gerne gefolgt.<br />

Der deutschen Gesteinsindustrie konnte nichts Besseres passieren,<br />

als einen Prof. Hahn als Dreh- und Angelpunkt zu haben.<br />

Und der Mensch Ulli Hahn? Ulrich Hahn war keiner, der sein Herz<br />

im Offenen ausschüttete. Nur wenig hat der so in der Öffentlichkeit<br />

Stehende öffentlich gemacht. Dabei war er ein sehr fein fühlender<br />

Mann mit tollen Eigenschaften: stets freundlich, ehrlich, zuverlässig,<br />

mitfühlend und warmherzig. Er half, wo es zu unterstützen galt.<br />

Und er unterstützte auch, wenn es einmal schwierig wurde. Nein,<br />

ein Ulrich Hahn hat auch in stürmischen Zeiten niemals den Kopf<br />

eingezogen.<br />

Seine Familie war immer sein Augapfel. Warmherzig hat er, gemeinsam<br />

mit seiner lieben Gattin Elisabeth, stolz und manchmal<br />

auch väterlich besorgt die Entwicklung seiner Kinder und Enkel<br />

begleitet. Besonders in seiner Familie hinterlässt Ulrich Hahn eine<br />

nicht zu schließende, schmerzliche Lücke. Unsere Gedanken und<br />

unser Mitgefühl gelten den Seinen, an erster Stelle seiner Frau.<br />

Lieber Ulli: Mit Dir verlieren wir einen herausragenden Menschen.<br />

Persönlich verliere ich einen lieben Freund und Wegbegleiter.<br />

Ich bin sehr traurig!<br />

Dr. Friedhelm Rese<br />

1/2013 Gesteins PersPektiven<br />

zur sache<br />

Der leichte und gemütliche Weg war nie len Verdichtungsgrades von grobkörnigen<br />

ungebundenen Straßenbaustoffen“.<br />

sein Ding. Während seines Studiums in<br />

der Studienrichtung Bauingenieurwesen Im gleichen Jahr übernahm er zusätzlich<br />

an der RWTH Aachen engagierte er sich die Verantwortung als Geschäftsführer<br />

bereits ab dem vierten Semester als studentische<br />

Hilfskraft am Institut für Strastein-Industrie.<br />

der Forschungsgemeinschaft Naturßenwesen.<br />

Mit dem Diplom als Ingenieur Seit 1988 setzte sich Professor Hahn<br />

in der Tasche wurde er 1976 als wissenschaftliche<br />

Hilfskraft angestellt. Fleiß, und europäischer Ebene ein. Er leitete<br />

intensiv für die Normung auf nationaler<br />

Können und Ergebnisorientierung brachten<br />

ihm rasche Beförderungen ein. beim Din und war bereits seit 1995 Vor-<br />

den Fachbereich „Verkehrswegebau“<br />

Schon 1977 wurde er Assistent am Lehrstuhl<br />

und avancierte zum Stellvertreter mengebundene Gesteinskörnungen“ bei<br />

sitzender des Unterausschusses „Bitu-<br />

des Institutsleiters für Straßenwesen, der europäischen Normenorganisation<br />

Erd- und Tunnelbau.<br />

Cen. Seit zwölf Jahren leitete er außerdem<br />

die Arbeitsgruppe 6 „Gesteinskör-<br />

Im September 1981 trat Ulrich Hahn<br />

als Angestellter in die Dienste des Bundesverbandes<br />

Naturstein-Industrie in der Forschungsgesellschaft für Straßennungen,<br />

Ungebundene Bauweisen“ in<br />

Bonn ein und fand damit offensichtlich und Verkehrswesen (FGsv). Auch in anderen<br />

Gremien der FGsv war sein Sach-<br />

seine Berufung. 1986 wurde er zum Geschäftsführer<br />

des Bvni bestellt und promovierte<br />

im gleichen Jahr zum Dr.-Ing. liches Engagement in der Gremienarbeit<br />

verstand gefragt. Sein überdurchschnitt-<br />

mit dem praxisbezogenen Thema „Untersuchung<br />

zur Beurteilung des maxima-<br />

Ehrennadel der FGsv<br />

wurde erst im Oktober 2012 mit der<br />

gewürdigt.<br />

1/2013 Gesteins PersPektiven<br />

1<br />

4 e in LeBen für die g esteinsindustrie<br />

Prof. Dr. Ulrich Hahn hat uns am 27. Januar<br />

2013 verlassen. Betroffenheit ist ein ist die Größe des menschlichen und bedaulich<br />

machten und deren Verursacher<br />

sucht Halt im Austausch. Und dennoch hatte, für die Betroffenen leichter ver-<br />

zu schwaches Wort für das, was angesichts<br />

dieses Verlustes auf die Men-<br />

fassen.<br />

Ulrich Hahn hatte bereits über seinen<br />

ruflichen Verlustes noch immer kaum zu nachdenklich stimmte.<br />

schen in seinem privaten wie beruflichen Wie viel Wertschätzung, Respekt und Abschied von der Funktion und von zahlreichen<br />

Ehrenämtern nachgedacht. Im<br />

Umfeld einstürzt. Gerade eben noch Anerkennung Prof. Dr. Ulrich Hahn privat<br />

feierten wir mit Ulrich Hahn im Frühjahr und beruflich genoss, wird jetzt im vollen Herbst 2015 wollte er seine MIRO-Aufgaben<br />

einem bis dahin inthronisierten<br />

2010 seinen 60. Geburtstag, resümierten Umfang deutlich.<br />

das anstrengende Arbeitsjahr 2012 und Wir haben mit ihm eine Persönlichkeit Nachfolger übergeben haben und sich<br />

planten das neu begonnene. Mittendrin, verloren, die wahrhaftig, glaubwürdig, ins Privatleben zurückziehen. Pläne für<br />

mit nur 62 Lebensjahren und scheinbar souverän, verlässlich und eloquent diesen neuen Lebensabschnitt hatte er<br />

kerngesund, ging Ulrich Hahn infolge agierte. Hinzu kam seine Kommunikationsstärke<br />

in Kombination mit subtilem bewusster aufwachsen sehen, Stapel<br />

viele: Für die Familie da sein, die Enkel<br />

eines Herzinfarktes von dieser Welt. Unauffällig,<br />

unwiderruflich und plötzlich. Humor, die manche der schwierigen Botschaften,<br />

die er in seiner Rolle als Haupt-<br />

mehr Klavier spielen, Reisen, Bergwan-<br />

bisher ungelesener Bücher genießen,<br />

Seitdem kommt die Telefonkette nicht<br />

mehr zur Ruhe. Die Fassungslosigkeit geschäftsführer des Bundesverbandes dern. All das bleibt Ulrich Hahn nun verwehrt.<br />

unter seinen Mitstreitern und Freunden Mineralische Rohstoffe zu übermitteln<br />

Die deutsche Gesteinsindustrie trauert ter in der Geschäftsstelle vermeintliche zuletzt menschlicher Wärme geprägt.<br />

um MIRO-Hauptgeschäftsführer Prof. Randaufgaben, die für den reibungslosen<br />

Ablauf aber von Bedeutung sind. Er keit, die Brücken bauen konnte.<br />

Der Verstorbene war eine Persönlich-<br />

Dr.-Ing. Ulrich Hahn.<br />

Er war Dreh- und Angelpunkt der fühlte und lebte seine Verantwortung im So wie auf den Fotos, die innerhalb<br />

Branchenvertretung, aktiver Förderer Ganzen ebenso wie im Detail.<br />

der vergangenen Jahre entstanden sind,<br />

der Verbandsfusion und ein bei Praktikern,<br />

Wirtschaft, Kollegen von Landestragter<br />

an der RWTH Aachen, Heraushalten<br />

und ihm stets ein ehrendes An-<br />

Prof. Hahn war zudem Lehrbeauf-<br />

werden wir Prof. Hahn in Erinnerung beverbänden,<br />

Medien und Politik geschätzter<br />

Gesprächspartner.<br />

steinsPerspektiven“ und hatte die Fegeber<br />

der Verbandszeitschrift „GP Gedenken<br />

bewahren.<br />

Bei MIRO-Veranstaltungen wie dem derführung in zahlreichen deutschen<br />

Forum oder dem Betriebsleiter-Seminar und europäischen Normungsgremien.<br />

übernahm er mit größter Selbstverständlichkeit<br />

ebenso wie seine Mitarbeitenz,<br />

Sachlichkeit, Integrität und<br />

Sein Handeln war von Fachkompe-<br />

nicht<br />

6 Ein LEbEn für diE G EstE insindustriE<br />

Den Europäischen Gesteinsverband sich darstellt. Er gilt als einer der maßgeblichen<br />

Förderer und Architekten der möglich und fruchtbar.<br />

litik, Behörden und Gesellschaft erst<br />

UEPG und seine Erfolge prägte Ulrich<br />

Hahn ebenso durch seine Kompetenz, Fusion aller Gesteinskörnungsverbände Wer Prof. Hahn nicht genau kannte,<br />

kommunikative Stärken und seine Persönlichkeit.<br />

Seine Meinung als „Europäer“ war Sand unter dem einenden Dach von leicht eine kühle Distanz, die sein Leben<br />

im Bereich Naturstein sowie Kies und vermutete hinter seinem Sachbezug viel-<br />

gefragt und geschätzt. Auch hier war er MIRO.<br />

generell bestimmte. Das Gegenteil war<br />

vielfach nicht nur Kollege, sondern Freund. Die Überzeugung, dass nur ein einheitlicher<br />

starker Verband die Interessen ja, auf der anderen Seite bewies er her-<br />

der Fall. Sacharbeit auf der einen Seite<br />

Aufgrund seines Lehrauftrags für<br />

„Güteüberwachung und Qualitätsmanagement<br />

in der Rohstoffindustrie“ an und durchsetzen kann, war sein Antrieb überraschend warmherzige Art verstand<br />

der Unternehmen wirkungsvoll vertreten vorragende Menschenkenntnis. Auf<br />

der RWTH Aachen wurde ihm 2001 der und das Ergebnis gab ihm recht. Dafür, er es nämlich genauso gut, nachhaltig<br />

Titel „Honorarprofessor“ zuerkannt. gegen krasse Widerstände auch scheinbar<br />

Unmögliches zu erreichen, hatte er Wir haben mit Prof. Dr. Ulrich Hahn<br />

seine Anerkennung auszudrücken.<br />

Als „verbandlicher“ Allrounder brachte<br />

Ulrich Hahn das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“<br />

intern und extern voran, würdigkeit. Diese, gepaart mit einer hat in seinem Leben niemals den Schon-<br />

ein exzellentes Werkzeug: seine Glaub-<br />

einen großartigen Menschen verloren. Er<br />

übernahm 1981 die Fachbetreuung der sachlichen und fairen Gesprächsführung,<br />

verschaffte ihm selbst bei höchst viel vor, um jetzt schon zu gehen. Wir<br />

gang gewählt und er hatte noch viel zu<br />

Verbands-Zeitschrift „Die Naturstein-<br />

Industrie“, deren Herausgeber er 2000 problematischen Themen Aufmerksamkeit,<br />

Anerkennung und Wertschätzung. ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

werden Ulrich Hahn vermissen und ihm<br />

wurde und über Namens- und Verlagswechsel<br />

hinweg – inzwischen heißt die Von der Sachebene ließ er sich niemals Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.<br />

Verbandszeitschrift GP-<strong>GesteinsPerspektiven</strong><br />

– blieb.<br />

telnden Taktierens ziehen, sondern blieb er für den gesamten MIRO-Vorstand, für<br />

auf das gefährliche Parkett eifersüch-<br />

Wir verabschieden uns in tiefer Trau-<br />

Ohne das Zutun von Prof. Hahn wäre genau da und nur da, wo sich Lösungen die Geschäftsführerkollegen der MIROdie<br />

Verbandslandschaft im Bereich der erreichen ließen. Diese seine Art machte Mitgliedsverbände und für die Mitarbeiter<br />

der Gesteinsrohstoffe heute nicht so, wie sie eine Kooperation mit Vertretern aus Po-<br />

MIRO-Geschäftsstellen.<br />

Peter Nüdling Michael Schulz Rudolf Sehring<br />

(Präsident) (stellv. Präsident) (stellv. Präsident)<br />

Fotos: Holger Petsch/191° Fotografie/Wasserbacher/gsz/FGSV<br />

20<br />

Erstmals veröffentlichte GP im Jahr 2017 MIRO-Wahlprüfsteine, nicht<br />

ohne eine Emoji-Kurzbewertung der Antworten, was welche Aussage für<br />

Gesteinsunternehmen bedeutet, mitzuliefern. Im Grunde sah keine Partei<br />

wirklich wählbar aus – es sei denn, man vertraut(e) der FDP. Später<br />

gab es solche Prüfsteine in neuer Aufmachung des Heftes auch für die<br />

Europawahl und die Bundestagswahl 2021. Gesamteinschätzung: Das<br />

Wissen über heimische mineralische Rohstoffe ist mangelhaft oder komplett<br />

nicht vorhanden. Schick dagegen ist es – übrigens bereits seit<br />

vielen Jahren – über Recycling zu reden, und doch nichts für ein vernünftiges<br />

Massenbaustoffmanagement aller mineralischen Stoffgruppen zu<br />

tun. (Energieausbau … braucht mineralische Rohstoffe? … Nie gehört!)<br />

Politische Arbeit im Sinne der Branche dauerhaft zu leisten, bedeutet<br />

am Ende auch, Widrigkeiten in Kauf zu nehmen, trotzdem Kontakte zu<br />

pflegen und weiter zu agieren. Mit der Einrichtung einer Geschäftsstelle<br />

in Berlin (2018) entstanden für MIRO neue Möglichkeiten, in der Bundespolitik<br />

aktiv zu werden. Gespräche mit Abgeordneten, parlamentarisches<br />

Frühstück, Befahrungen mit Abgeordneten, die zuvor Steinbrüche oder<br />

Kiesgruben nur vom Hörensagen kannten, sind heute an der Tagesordnung.<br />

Die Verantwortlichen der Landesverbände agieren in ihren Einzugsbereichen<br />

ganz ähnlich. Ausschnitte dieser Form der politischen<br />

Arbeit bildet GP regelmäßig ab. Im Vergleich zu den früheren Erscheinungsjahren<br />

haben diese Aspekte an Bedeutung gewonnen, gerade weil<br />

sich die Prozesse immer mühsamer gestalten. Kooperationsmuster mit<br />

erweitertem Zuschnitt, bspw. mit Gewerkschaften oder weiteren Verbänden<br />

als Bündnispartner, schaffen eine breitere Basis. Leicht ist die Interessenvertretung<br />

nach wie vor nicht. Und wer die Sichtweisen der unterschiedlich<br />

gefärbten Politik regelmäßig bei den politischen<br />

Podiumsdiskussionen im Rahmen des ForumMIRO verfolgt, staunt nicht<br />

schlecht, wie viel Aufklärungsarbeit noch zu leisten bleibt.<br />

Der Sieg gehört<br />

dem Tüchtigen!<br />

Liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />

zum Jahresstart schrieb unser Herausgeber Prof. Dr.<br />

Ulrich Hahn ein Editorial. Wie immer brachte er dabei<br />

genau auf den Punkt, was zu tun ist. Natürlich wollte er<br />

sich auch all diesen Herausforderungen wieder mit ganzer<br />

Kraft stellen und dabei sein, wenn sich Lösungen<br />

abzeichnen, mit denen die Branche leben kann. Wir drucken<br />

dieses Editorial natürlich ab und denken beim<br />

Lesen mit Achtung, Respekt und großer Trauer an unseren<br />

Prof. Dr. Ulrich Hahn.<br />

zur sache<br />

LeitartikeL<br />

Dem für Ende 2012 angekündigten Weltuntergang haben wir durch<br />

Ignorierung erfolgreich getrotzt. Was kann jetzt noch passieren?<br />

Abergläubische Menschen werden skeptisch auf die „13“ am Ende<br />

der neuen Jahreszahl verweisen. Andere haben Angst vor giftigen<br />

Tieren („Jahr der Schlange“). Vielleicht ist ja doch etwas dran an<br />

dem allgemeinen Unbehagen?<br />

Viele Unternehmen sind zumindest nachdenklich gestimmt, was die<br />

nahe Zukunft angeht. Die Folterkammer des Staates ist jedenfalls<br />

gut gefüllt mit allen möglichen Marterinstrumenten.<br />

Insbesondere im Umweltbereich droht der Strick um den Hals der<br />

Unternehmen enger gezogen zu werden, sofern das überhaupt<br />

noch möglich ist. Die neue Mantelverordnung wird wohl nach wiederholter<br />

Überarbeitung 2013 das Licht der Welt erblicken. Unter<br />

dem Deckmantel des Umweltschutzes werden mit dieser Verordnung<br />

europäische Regeln rücksichtslos verschärft. Wie war das<br />

noch mit der zugesagten 1:1-Umsetzung? Es wird durch Dämonisierung<br />

von Rekultivierungsmaßnahmen in bestehende Genehmigungsverfahren<br />

eingegriffen. Das bisher gut funktionierende System<br />

der Kreislaufwirtschaft bzw. des Baustoff-Recyclings wird erheblich<br />

erschwert, und letztlich wird ein Bürokratiemonster mit erheblichen<br />

Kosten geschaffen.<br />

Von Seiten der angekündigten Bundeskompensationsverordnung<br />

droht den Unternehmen ebenfalls Ungemach. Der Verordnungsentwurf<br />

erhöht die Anforderungen an die Eingriffskompensation und<br />

wird das Ziel der Verfahrensbeschleunigung nicht erreichen. Die<br />

Möglichkeiten der Realkompensation werden enorm eingeschränkt,<br />

was zu einer deutlichen Zunahme der Festsetzung von Ersatzzahlungen<br />

führen wird.<br />

Aufgrund dieses umweltpolitischen Trommelfeuers könnte man<br />

verleitet sein, den Kopf in den Sand zu stecken; das wäre natürlich<br />

eine völlig falsche, weil nutzlose Reaktion. Stattdessen gilt es, sich<br />

mit Vehemenz gegen die zunehmende Strangulierung zur Wehr zu<br />

setzen und mit viel Kraft dafür zu kämpfen, dass letztlich doch die<br />

Sachargumente und die Vernunft siegen werden. Also lassen wir<br />

uns nicht entmutigen und machen uns an die Arbeit.<br />

Ihr Prof. Dr. U. Hahn<br />

1/2013 Gesteins PersPektiven<br />

1/2013 Gesteins PersPektiven<br />

1<br />

7<br />

Ein letzter Gruß<br />

Schmerzlicher Abschied von<br />

Prof. Dr. Ulrich Hahn<br />

Eine unerwartete<br />

MIRO-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr.<br />

Ulrich Hahn sah im Miteinander aller Gesteinskörnungsproduzenten<br />

immer ein<br />

wichtiges Ziel, zumal nicht nur der deutschen<br />

Politik, sondern auch der Europäischen<br />

Kommission tagtäglich etwas einzufallen<br />

schien (und scheint), was sich im<br />

Kern gegen die Tätigkeit der mineralischen<br />

Rohstoffindustrie richtet. Bekannt für begründete<br />

Streitbarkeit und klare Worte<br />

nahm er diese Entwicklung in seinem Editorial<br />

für GP 1/2013 scharf aufs Korn. Indes<br />

– die Erscheinung dieser Ausgabe sollte er<br />

nicht mehr erleben. Die Erinnerung daran<br />

ist bei allen, die ihn kannten und schätzten,<br />

noch wach. Sein Tod kam plötzlich, deutlich<br />

zu früh und hat uns alle neben der<br />

tiefen Trauer auch mobilisiert. Unausgesprochener<br />

Konsens bei MIRO, Stein-<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


46<br />

Anders als vielfach behauptet, ist Deutschland ein Rohstoffland –<br />

zumindest rein geologisch. Das heißt, die Versorgung der Abnehmer mit<br />

heimischen mineralischen Rohstoffen ste lt kein Problem dar. Eigentlich!<br />

Uneigentlich bereitet dagegen die mangelhafte vorsorgende Rohstoffsicherung<br />

im Gespann mit immer komplexeren und langwierigeren Genehmigungsverfahren<br />

Probleme. Die Summe der bürokratischen Randbedingungen<br />

führt zu einer Gutachteritis, die letztlich das Ziel der<br />

ausreichenden Verfügbarkeit zu rechten Zeit gefährdet.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 7/2018<br />

Deutschland – ROHR-IDRECO Bagger<br />

t +49 621 845590 e info@rohr-idreco.de<br />

Niederlande – ROHR-IDRECO Dredgers<br />

t +31 314 667001 e info@rohr-idreco.com<br />

w rohr-idreco.com<br />

*Saugbagger<br />

*Schwimmgreiferanlagen<br />

*Pumpen & Zwischenpumpenstationen<br />

*Schwimmende Förderbänder<br />

*Parts & Services<br />

gen des Geschäftsführers Robert Finke<br />

CHRISTIAN HAESER, bisher gemeinsam mit SUSANNE FUNK<br />

vom MIRO-Standort Berlin aus tätig, verließ den Verband,<br />

um sich neuen Herausforderungen zuzuwenden.<br />

Fotos: Sven Hobbiesiefken<br />

AKTUELL<br />

Glatte zehn Jahre war Christian Haeser für MIRO tätig, bevor er netzt. Vor ihrer Tätigkeit<br />

den Bundesverband zum Jahresende 2019 verließ, um sich neuen am DIBt hat sie mehrere<br />

Jahre als Fachan-<br />

Herausforderungen zu stellen. Bei seiner Verabschiedung im Rahmen<br />

der MIRO-Mitgliederversammlung Ende November 2019 würdigte<br />

MIRO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth im Namen des Präsichitektenrecht<br />

und als<br />

wältin für Bau- und Ardiums,<br />

des Beirats und der Geschäftsführung die geleistete Arbeit Wirtschaftsmediatorin<br />

Christian Haesers ausdrücklich. Er habe es exzellent verstanden, (IHK) in einer Berliner<br />

die gemeinsamen Interessen der deutschen Gesteinsindustrie gegenüber<br />

Gesetzgebern, Behörden, Wirtschaftsverbänden, wissen-<br />

sowohl Bauunterneh-<br />

Kanzlei gearbeitet und<br />

schaftlichen Institutionen und sonstigen Stellen nicht nur in men als auch Architekten<br />

und Ingenieure in DR. JUR. IPEK ÖLCÜM leitet als MIRO-<br />

Deutschland, sondern auch in Brüssel zu vertreten.<br />

Diesen Weg weiter zu verfolgen, obliegt nun seit Jahresbeginn Rechtsfragen begleitet Geschäftsführerin die Bereiche Rohstoffsicherung,<br />

Umweltschutz, Folgenutzung<br />

2020 Dr. jur. Ipek Ölcüm. Sie leitet als MIRO-Geschäftsführerin wie und beraten.<br />

und Recht. Foto: Marion Masuch<br />

zuvor Christian Haeser die Bereiche Rohstoffsicherung, Umweltschutz,<br />

Folgenutzung und Recht. Dafür bringt die Fachfrau her-<br />

Susanne Funk, die als MIRO-Geschäftsführerin die Bereiche<br />

Im Doppel mit<br />

vorragendes Rüstzeug mit. Dr. Ölcüm hat zum deutschen und „Politik und Kommunikation“ seit 2018 erfolgreich leitet, wird Dr.<br />

europäischen Vergaberecht unter Förderung des Begabtenförderungswerks<br />

der Heinrich-Böll-Stiftung promoviert. Bis Jahresende genüber politischen Entscheidungsträgern kommunizieren. Es gilt,<br />

Ölcüm nun in Berlin die Belange der Branche mit Nachdruck ge-<br />

2019 leitete sie die gemeinsame Marktüberwachungsbehörde der die nachhaltige Versorgung der anstehenden<br />

Länder für harmonisierte Bauprodukte am Deutschen Institut für Bau- und Sanierungsprojekte mit heimischen<br />

Bautechnik (DIBt). Zuvor bearbeitete sie am DIBt als Justiziarin Kies-, Sand- und Natursteinprodukten über<br />

Fragen der technischen Normung sowie des europäischen und kurze Transportwege zu sichern. Dafür muss die<br />

deutschen Bauproduktenrechts. Aus dieser Tätigkeit ist ihr die Politik weiter sensibilisiert und geeignete Rahmenbedingungen<br />

geschaffen werden.<br />

Arbeitsweise der Bauministerkonferenz (BMK) und verschiedener<br />

relevanter Gremien gut bekannt. Gleichzeitig ist sie zu den verschiedenen<br />

Gremien der BMK sowie dem DIBt weiterhin gut verburg.<br />

Hier leitet Walter Nelles, stellv. HGF und<br />

Der Sitz des Verbandes ist weiterhin Duis-<br />

Sprecher der Geschäftsführung, die Verbandsgeschicke<br />

und verantwortet die Bereiche Verbandsorganisation,<br />

Gewinnungs- und Aufbereitungstechnik,<br />

Arbeitssicherheit, Forschung und<br />

Quarzthemen.<br />

WALTER NELLES ist<br />

stellv. HGF und Sprecher<br />

www.bv-miro.org<br />

der Geschäftsführung.<br />

1 | 2020 GESTEINS Perspektiven<br />

15<br />

GUT AUFGESTELLT für künftige Aufgaben: Oliver Klauser, Walter<br />

Nelles, Christian Strunk, Susanne Funk. Dr. Hagenguth zieht sich<br />

nach sechs erfolgreichen Jahren zurück (v.l.).<br />

RICHTIGER PRÄSIDENT ZUR RICHTIGEN ZEIT: Christian Strunk<br />

(l.) dankt Dr. Gerd Hagenguth, der sich aus seiner ehrenamtlichen<br />

Verantwortung verabschiedete.<br />

8 | 2021 GESTEINS Perspektiven<br />

GP_0821_01-47.indd 7 06.12.21 08:51<br />

21<br />

Aus der Branche,<br />

für die Branche<br />

POLITISCHE ARBEIT DOKUMENTIERT: Forderungen der Branche werden in Wahlprüfsteine<br />

gemeißelt, beim parlamentarischen Frühstück wird aufgeklärt, bei Befahrungen bieten Bundesverband<br />

und Landesverbände echte Einblicke in die Arbeitswelt von Gesteinsunternehmen, wobei<br />

Letzere auch und gerade eine Lebenswelt für viele seltene Tier- und Pflanzenarten ist.<br />

MACH MAL WAS<br />

Branchenbedeutung am<br />

„lebendigen“ Objekt erklärt<br />

AUFKLÄRUNG GEWÜNSCHT? Durchaus sehr interessiert zeigten sich die Teilnehmer der<br />

Fachexkursion ins Kieswerk Mühlberg am Geschehen in Unternehmen der Branche. Fotos: gsz<br />

kennenlernen. Um das zu erreichen,<br />

wurde eine MIRO-Fachexkursion organisiert.<br />

Eingeladen waren dazu am<br />

LANGFINGER FERNHALTEN: Hört man jetzt nur<br />

noch wenig davon, ging doch vor etwa zehn Jahren<br />

der Kabelklau in unseren Betrieben massiv um. Eine<br />

Befragung bei Mitgliedsunternehmen ergab gewaltige<br />

Schadenssummen, die daraus resultierten. Inzwischen<br />

wurde der digitale Selbstschutz mit Überwachungssystemen<br />

hochgefahren. Gut so, denn nicht<br />

nur auf Kupferkabel, sondern auch auf andere Betriebsgüter<br />

haben es Langfinger abgesehen.<br />

Es scheint sich aus nicht ganz nachvo l- von Behördenstuben aus nicht so ganz<br />

ziehbaren Gründen eingebürgert zu über den Weg traut. Dagegen hilft nur<br />

haben, dass man Rohstoffunternehmen eins: Beide Seiten so lten sich genauer<br />

19. Juni 2018 Mitarbeiter aus dem Deutschen<br />

Bundestag, aus Bundesministerien<br />

und Landesvertretungen, um sich<br />

im brandenburgischen Werk Mühlberg<br />

der Elbekies GmbH aus der Praxis heraus<br />

ein eigenes Bild von einem Gewinnungsbetrieb<br />

zu machen. Wirklich interessiert<br />

folgten die Teilnehmer der<br />

kleinen Delegation vor Ort den Erklärun-<br />

*Eimerke tenbagger<br />

GP0718.indd 46 <strong>05</strong>.11.18 10:07<br />

Zäsur zu Beginn des Jahres 2013<br />

Verlag und GP war: „Wir machen so weiter,<br />

wie Prof. Hahn es selbst getan oder<br />

empfohlen hätte.“ Selten war die Wirkung<br />

eines Menschen nach seinem Erdendasein<br />

so enorm wie in diesem Fall.<br />

Im Grunde ist sie noch immer da und die<br />

Prägung eint uns auf gute Art. Heute, wo<br />

das Augenmaß für das Machbare durch<br />

den kaum noch zu bremsenden Aktionismus<br />

einiger Beamter in Brüssel und<br />

in Deutschland noch mehr verloren gegangen<br />

ist, als damals schon festgestellt<br />

wurde, kämpft „sein“ MIRO weiter: Walter<br />

Nelles, alter Verbandshase mit<br />

Hahn’scher Prägung und nunmehr 26<br />

Jahren Diensterfahrung im Verband, hat<br />

als Sprecher der Geschäftsführung und<br />

stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />

mit vielen Funktionen die Geschäftsführerinnen<br />

Susanne Funk (Politik und Kommunikation)<br />

sowie Dr. Ipek Ölcüm (Recht<br />

und Rohstoffsicherung) mit Sitz in Berlin<br />

zur Seite. In Duisburg bereichern Stefan<br />

Janssen (Anwendungstechnik/Normung)<br />

und Frank Schnitzler (Steuern,<br />

Betriebswirtschaft) das MIRO-Kompe-<br />

ForumMIRO 2021: Ein Stüc<br />

tenzportfolio.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Verlag,<br />

Redaktion GP und MIRO ist beispielhaft.<br />

Dies zu sehen, würde Prof. Hahn gefallen.<br />

Auch gefallen würde ihm, dass Personalwechsel<br />

in Geschäftsführung und Präsidium<br />

nicht zu Verwerfungen oder Rückschlägen<br />

führten und im Einvernehmen<br />

stattfanden. Rückblickend waren und<br />

sind in der Geschäftsführung und im Präsidium<br />

immer die richtigen Personen zur<br />

rechten Zeit in der Verantwortung.<br />

PERSONEN & POSTEN<br />

Wechsel in MIRO-Geschäftsführung<br />

Mitgliederversammlung & Wahlen<br />

Neue Rohstoffoffensive dringend angemahnt!<br />

„Gesteinsrohstoffe sind Teil der Lösung vieler Ziele, die der Standortentscheidung für eine Geschäftsstelle nah an der Bundespolitik<br />

deutlich gewandelt. Dr. Hagenguth zeichnete sich stets<br />

Koalitionsvertrag festschreibt.“ Dr. Gerd Hagenguth warf neben<br />

dieser Feststellung bei der MIRO-Mitgliederversammlung auch durch Zuverlässigkeit und strikte Zielorientierung aus. Seinen<br />

die Frage auf, ob sowohl bei Corona wie auch bei der heimischen<br />

Rohstoffgewinnung eine langfristige Sichtweise nicht tretung, während er selbst mit Respekt für die Leistung und mit<br />

Nachfolgern hinterlässt er eine stark aufgestellte Interessenver-<br />

das bessere Modell gegenüber dem jetzigen Flickenteppich Dankbarkeit im Gepäck nun auf die Reise ins Private geht.<br />

wäre. Alles Mögliche an Baubedarfen werde angemahnt, ohne<br />

jedoch an die Baurohstoffe zu denken. Selbst die Unterstützung www.bv-miro.org<br />

aus dem Wirtschaftsministerium lasse zu wünschen übrig, nun<br />

soll ein Gutachten Klarheit bringen. Noch konnte die Branche<br />

– von regionalen Engpässen abgesehen – die Versorgungssicherheit<br />

gewährleisten. Sowohl 2020 als auch 2021 gestaltete<br />

sich die Umsatzentwicklung erfreulich. Für 20<strong>22</strong> wird parallel<br />

zur Bauentwicklung mit einer Abschwächung gerechnet.<br />

Zweifellos hat der scheidende MIRO-Präsident Dr. Hagenguth<br />

seit seiner Wahl im Jahr 2015 spannende Jahre erlebt und<br />

im Gegensatz zur Politik auch seine in einem Zehn-Punkte-Plan<br />

fixierten Ziele zur MIRO-Struktur und Neupositionierung erreicht.<br />

In Summe ist die Umstrukturierung nunmehr erfolgreich<br />

abgeschlossen. Damit rücken Fachthemen wieder konkurrenzlos<br />

in den Mittelpunkt. Zur Verstärkung wird in Duisburg ein<br />

zusätzlicher Referent Technik (m/w/d) eingestellt und ein Sonderfonds<br />

Öffentlichkeitsarbeit soll die Social-Media-Schiene(n)<br />

befeuern.<br />

Nach sechs Jahren als Präsident hinterlässt Dr. Hagenguth<br />

seinem Nachfolger ein gut bestelltes Feld. Nach einstimmiger<br />

Wahl liegt dessen weitere Pflege nun in den Händen von Christian<br />

Strunk. Der Geschäftsführer der Hülskens Holding GmbH<br />

& Co. KG und frühere Bürgermeister von Xanten hat bereits als<br />

stellvertretender Präsident das MIRO-Spitzengremium mitgeführt.<br />

Thorsten Tonndorf, Geschäftsführer Mitteldeutsche Hartstein-,<br />

Kies- und Mischwerke GmbH, wurde als stellvertretender<br />

Präsident in Abwesenheit bestätigt und Oliver Klauser,<br />

Geschäftsführer Klauser-Wensauer GmbH & Co. KG, neu als<br />

Vize in den Vorstand gewählt.<br />

Christian Strunk würdigte die Arbeit seines Vorgängers an der<br />

Spitze des Bundesverbandes, der zehn Jahre nach dem Zusammengehen<br />

der früher separaten Lockergesteins- und Natursteinverbände<br />

als Einheit der Gesteinsindustrie anerkannt ist.<br />

Wusste einst mit MIRO im politischen Berlin niemand etwas<br />

anzufangen, hat sich dies nicht zuletzt nach der getroffenen<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


<strong>22</strong><br />

IM UMFELD der klassischen Betätigung<br />

entstehen immer wieder neue Pflichten.<br />

Nicht nur betraf es die Wägeeinrichtungen<br />

oder jüngst die Kassensysteme der<br />

Gesteinsbetriebe, auch bei Berichtspflichten<br />

in den nicht technischen Bereichen<br />

reduziert der kontinuierliche Zuwachs<br />

den Spaß an der eigentlichen,<br />

wertschöpfenden Arbeit.<br />

NEUE FORMATE wie der<br />

„Treffpunkt Light“ bereichern<br />

das Magazin um ein Stück<br />

Unterhaltungswert. Fielen<br />

Abend- oder Nebenangebote<br />

als Teambildungs-Begleitprogramm<br />

von Hauptanlässen<br />

früher unter den Tisch, sind<br />

sie nun über Fotostrecken und<br />

kurze Einlassungen präsent<br />

und ziehen viele positive<br />

Leserresonanzen nach sich.<br />

92<br />

TREFFPUNKT<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />

MIRO-MITGLIEDSVERBÄNDE 20<strong>22</strong><br />

Bitte informieren Sie sich bei Ihren<br />

Verbänden rechtzeitig, ob die Durchführung<br />

gewährleistet werden kann.<br />

23.–24. Juni in Stuttgart<br />

Industrieverband Steine und Erden Baden-<br />

Württemberg und Fachgruppen, ISTE<br />

www.iste.de<br />

30. Juni in Berlin<br />

Bundesverband Baustoffe – Steine<br />

und Erden, bbs<br />

www.baustoffindustrie.de<br />

12. Juli in Bensheim<br />

Industrieverband Steine und Erden<br />

Neustadt/Weinstr., VSE<br />

www.verband-steine-erden.de<br />

28. November in Berlin<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe, MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

Perspektiven<br />

Die Top-5plus5-Beiträge in der Gunst<br />

unserer Online- Leser in GP 3/20<strong>22</strong><br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Mineralische Stäube sicher abscheiden<br />

Strengere Grenzwerte erhöhen die Anforderungen<br />

an die Filtrationstechnik. Zur wirkungsvollen<br />

Abscheidung von abrasivem und feinstem<br />

Quarzstaub hat sich die langlebige Oberflächenfiltration<br />

mit Herding-Sinterlamellenfiltern auch in<br />

der Gesteinsindustrie bewährt. (Seite 70)<br />

Artenfreundlich, ressourcenschonend, sozial,<br />

kommunikativ und technisch auf der Höhe<br />

Unternehmen und Partner der deutschen<br />

Gesteinsindustrie beteiligten sich mit 23<br />

beispielgebenden Projekten am aktuellen MIRO-<br />

Nachhaltigkeitswettbewerb. Die Auszeichnung der<br />

Besten und Ehrung aller fand Anfang April in<br />

festlichem Rahmen statt. (Seite 6)<br />

TOP<br />

Online<br />

1<br />

2<br />

(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />

Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />

QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />

Wenn Kostenerhöhungen nicht mehr<br />

zur Kalkulation passen<br />

Die Herausforderungen für produzierende Branchen<br />

sind massiv gewachsen. Davon betroffen ist auch<br />

die mineralische Roh- und Baustoffindustrie. Um<br />

Preissprünge im Kostensegment auffangen zu<br />

können, ist bei Verträgen auf bestimmte Klauseln<br />

zu achten. (Seite 14)<br />

3<br />

Manufakturtechnik zum Bohren<br />

Um aus Quarzit hochwertige Splitt- und<br />

Schotterprodukte herzustellen zu können, muss<br />

das widerstandsfähige Gestein zuerst einmal<br />

gesprengt werden. Dafür setzt das Unternehmen<br />

Böhl beim Bohren schon seit einigen Jahrzehnten<br />

auf österreichische Marken. (Seite 44)<br />

4<br />

• Becherwerke<br />

• Schneckenförderer<br />

• Zellenradschleusen<br />

• Doppelwellenmischer<br />

ONLINE-VERSION IM WEBKIOSK: Seit Anfang 2018 sind alle Zeitschriften des Stein-Verlages<br />

auch digital verfügbar. Die Web-Variante löst die zuvor gebotene App ab und erfreut<br />

sich wachsender Beliebtheit. Nicht selten liegen die Zugriffszahlen über der Abo-Menge<br />

der Print-Version. Über unsere Top-Online-Auswertung ist feststellbar, welche Beiträge im<br />

Ranking der Leserinteressen gerade ganz oben stehen. Das eröffnet neue Möglichkeiten<br />

für die GP-Themenplanung.<br />

RUSSIG Fördertechnik<br />

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GESTEINS Perspektiven 4 | 20<strong>22</strong><br />

Günstige Nebelerscheinung gegen Staub<br />

Durch Wasserzerstäubung künstlich erzeugter<br />

Nebel wird in vielen industriellen Bereichen zur<br />

Staubminderung genutzt, um Staubquellen an<br />

Arbeitsplätzen, im Produktionsumfeld und bei<br />

Transportwegen bestmöglich zu neutralisieren.<br />

(Seite 74)<br />

Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />

zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />

Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />

Frauenpower in der Rohstoffgewinnung (S. 34) 6<br />

Aufbruch in eine erweiterte gemeinsame Zukunft (S. 28) 7<br />

Radargestütztes Monitoring-System überwacht den Förderzustand perfekt (S. 66) 8<br />

Studie zur Rohstoffnachfrage bis 2040 fortgeschrieben (S. 16) 9<br />

Plattformdemonstrator zur Optimierung des Datenmanagements und der<br />

Kapazitätsauslastung in der Steine- und Erdenindustrie (S. 24) 10<br />

GP_04<strong>22</strong>_60-100.indd 92 13.06.<strong>22</strong> 10:01<br />

5<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


23<br />

DEM DAUERHINDERNIS „ABLEHNUNG“ AUF DER SPUR: Die Kommunikation vor Ort und warum sie so oft nicht die erwartbaren Erfolge<br />

bringt, war Thema eines mehrstufigen Forschungsprojektes. Nicht auf dem Wissen von Kommunikationsprofis aufbauend, sondern auf dem<br />

von Sozialwissenschaftlern wurden scheinbare „Nebenaspekte“ beleuchtet, die interessanterweise bei der „Sozialen Akzeptanz von Gewinnungsstätten“<br />

eine Hauptrolle spielen können. Zwischen 2012 und 2021 sind dazu mehrere aufeinander aufbauende Fachartikel erschienen,<br />

die zwar nicht alles lösen, so doch viel erklären können.<br />

Arbeit am Image mit<br />

verschiedenen Mitteln<br />

Natürlich betrachten wir unsere GP als wichtiges Objekt im Sinne<br />

der Imagearbeit unserer Branche. Allerdings ist es wie überall:<br />

Hauptsächlich die bekehrten Christen in unserer Blase sind damit<br />

erreichbar. Innerhalb dieser ist GP ein Vermittler auf der Kaskade:<br />

Gelingt es, möglichst viele Unternehmen zu motivieren, sich an<br />

MIRO-Wettbewerben zu beteiligen, wird der Weg nach „draußen“<br />

geebnet. Wer bspw. beim MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerb einen<br />

der vorderen Plätze belegt, erringt die positive Aufmerksamkeit<br />

regionaler Medien in seinem Umfeld. Der Informationstransport in<br />

die breitere öffentliche Wahrnehmung ist damit gelungen.<br />

„Bewegte Bilder“<br />

sind in der Gegenwart das beste Instrument, um Aufmerksamkeit<br />

zu gewinnen. Damit kann GP natürlich nicht punkten. Auch<br />

hier übernehmen wir stattdessen gerne die Rolle des Hinweisgebers,<br />

um den 2019 preisgekrönten MIRO-Branchenfilm<br />

„1 Kilo Steine pro Stunde!“ und die ebenfalls im Jahr 2021 ausgezeichneten<br />

„Faktencheck-Clips“ so über die Zeitschrift zu<br />

bewerben, dass interessierte Unternehmen, Ausbildungsstätten,<br />

Institutionen usw. diese Tools in großem Umfang nutzen.<br />

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24<br />

Wichtiger Schwerpunkt<br />

Interessenten gewinnen, Fachleuten eine nächste Karrierestufe<br />

bieten, für regelmäßige Weiterbildungen sorgen. Abwechslungsreiche<br />

Berufsbilder in der Gesteinsindustrie, Wege, um<br />

junge Leute darauf aufmerksam zu machen, die Art und Weise,<br />

wie vorbildliche Betriebe ihre Ausbildung gestalten, der Weg<br />

zur Meisterprüfung und das Urteil der Teilnehmer, die regelmäßige<br />

Weiterbildung durch Seminare, Schulungen und Workshops:<br />

Berichte mit Anregungen, neuen oder veränderten Entwicklungsangeboten,<br />

Bewertungen und Ergebnissen gehören<br />

zum regelmäßigen Berichtsprogramm in GP.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


25<br />

Artenschutz und Biodiversität:<br />

Beinahe müßig ist es, immer wieder auf<br />

die Vorteile von Rohstoffgewinnungsstätten<br />

für die Artenansiedlung hinzuweisen,<br />

Nachnutzungsvielfalt<br />

zu beschreiben usw., usf. Im<br />

Grunde gibt es hier nichts, was<br />

es nicht gibt. Das sehen auch<br />

die Unternehmen der Gesteinsindustrie<br />

so. Viele schaffen aus<br />

eigener Kraft und mit Ideenreichtum<br />

immer wieder neue<br />

Möglichkeiten, um noch ein<br />

Stück gastfreundlicher für<br />

definierte Zielarten zu werden.<br />

Hier hat sich über die Definition<br />

von Natur auf Zeit im Insektenschutzgesetz<br />

und einer Ausnahmeregelung<br />

für die Rohstoffunternehmen<br />

tatsächlich in<br />

der jüngeren Vergangenheit für die Branche<br />

und damit für die Artenvielfalt etwas zum<br />

Besseren verändert.<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


26<br />

Und dann wäre da noch …<br />

…etwas, das eigentlich gar nicht zwingend sein müsste, unserer Leserschaft<br />

am Ende aber doch tierischen Spaß bereitet: Gemeint sind damit<br />

unsere gelegentlich gebotenen Fahrberichte mit Kalibern, die sich durch<br />

ihre Geländetauglichkeit für die anspruchsvollen Fahrten in Gewinnungsbetrieben<br />

empfehlen. Dieser Blick über den eng begrenzten Technik-<br />

Tellerrand hinaus bringt durchaus einen Mehrwert für Leser des Magazins.<br />

Auf den jüngsten Fahrbericht gab es unter anderem folgende Reaktion,<br />

die wir anonymisiert gerne wiedergeben:<br />

„Sehr geehrter Herr Autor,<br />

da musste ich heute beim Frühstück ja derbe lachen und habe ihren<br />

tollen Bericht zum ‚Jimny‘ gleich 2x durchgelesen (was bei mir nur äußerst<br />

selten vorkommt). Super recherchiert, viele ‚wahre‘ Details, locker, aber<br />

sehr treffend beschrieben, auch was die vielen kleinen Nuancen angeht.<br />

Passen wie die Faust aufs Auge. Klasse!! Was für ein ‚Lesespaß‘!!<br />

Ich wünsche Ihnen noch weiterhin eine so lockere Feder und viel Freude<br />

an Ihrer Arbeit!<br />

Freundliche Grüße aus XXX“<br />

Stein-Verlag, die DNI und die GP<br />

Nicht die erste<br />

Jubelausgabe zum<br />

25. Jubiläum<br />

Bereits 1964 erhielt die deutsche Naturstein-Industrie mit<br />

Gründung der Fachzeitschrift DNI, das Kürzel erklärt sich<br />

leicht, ein eigenes Fachorgan. Gegründet wurde das Fachblatt<br />

von Dr. Wilhelm Jösch. Als Geschäftsführer der Fachvereinigung<br />

Naturstein Hessen und anderen Verantwortlichkeiten<br />

übernahm der Genannte 1964 vom damals<br />

legendären Geschäftsführer des Bundesverbandes Naturstein-Industrie,<br />

Helmut Janson, den Stein-Verlag. Zusätzlich<br />

frisch gebackener Verleger geworden, brachte er als erstes<br />

bedeutsames Verlagsprodukt die Zeitschrift „Die Naturstein-<br />

Industrie“ heraus. Folglich gab es im Jahr 1989 eine Ausgabe<br />

zum 25. Jubiläum, die wiederum bis in die frühen 1960er-<br />

Jahre zurückblickt. Darin zu lesen ist sehr interessant. Zehn<br />

Jahre später, im Jahr 1999 wurden die Zeitschriftentitel des<br />

Stein-Verlages verkauft. Die Septemberausgabe 6/99 erschien<br />

bereits im Giesel Verlag. Übrig blieb die kleine KSP,<br />

aus der von 1997 an nunmehr eine Jubiläums-GP gewachsen<br />

ist. <strong>GesteinsPerspektiven</strong> und Stein-Verlag: Es ist möglicherweise<br />

kein Zufall, dass dieses Thema an seinen Ursprung<br />

zurückkehrt, während ihm die Weitergabe nicht guttat. Die<br />

einstige DNI existierte zwar weiter, magerte aber ab, wurde<br />

später umbenannt in MIRO und verschwand schließlich ganz.<br />

Spezialmagazine brauchen schlichtweg Verlage, die mit solchen<br />

Themen verbunden sind und ihren Wert einschätzen<br />

können. Nur dann gelingen Sprünge auf Jubiläumsstufen<br />

tatsächlich.<br />

www.stein-verlaggmbh.de<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


27<br />

Allerhand Aufwand und ebenso viel Freude<br />

bereitete dieser Rückblick – ob er treffend ist, entscheiden Sie. Sehr<br />

deutlich wird die permanente Querverbindung zu MIRO. Dafür gibt es<br />

eine Erklärung: MIRO ist, gerade was die Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Außendarstellung der Branche betrifft, gerade in den letzten Jahren<br />

sehr stark in die Offensive gegangen. Auch die Landes- und großen<br />

Regionalverbände legten hier jeweils enorm zu. Musste die Redaktion<br />

früher aus zahlreichen anderen Statistiken und Bauverbandsinformationen<br />

Tendenzen schöpfen, haben wir nun konkrete Branchenmeinungen<br />

und -informationen zur Verfügung, die nach Verbreitung gerade<br />

durch das Verbandsorgan verlangen. Das ist gut so. Für die<br />

hervorragende Zusammenarbeit über viele Jahre bedanke ich mich<br />

an dieser Stelle bei allen jetzigen sowie ehemaligen Verantwortlichen<br />

und Mitarbeitern von MIRO, die dieses Magazin engagiert unterstützen.<br />

Der gleiche Dank geht an die Verantwortlichen in den Landes- und<br />

Regionalverbänden. Sie alle sorgen dafür, dass sich GP als Spiegel<br />

und Plattform der Branche viel Anerkennung verdienen konnte.<br />

Ein weiterer Dank<br />

geht an den Stein-Verlag unter Leitung von Dr. Friedhelm Rese. Er<br />

hatte damals, 1999, den Mut, aus einem kleinen „KSP-Blättchen“<br />

etwas Größeres zu machen. Andere Verlage – ich kenne einige – hätten<br />

„so etwas“ eingestampft. Nicht Dr. Rese. Für ihn war die KSP der<br />

Stützpfeiler, aus dem am Ende wieder ein neues, gut sortiertes Fachzeitschriften-Trio<br />

wuchs. Heute unterstützt er die kleine Kernmannschaft<br />

des Verlages aus angestellten und externen Akteuren auf bestmögliche<br />

Art und ganz im Sinne seines Vorgängers Dr. Wilhelm Jösch,<br />

auf dessen Wunsch letztlich auch die damalige KSP überhaupt entstand.<br />

Allen im Grußwort von Dr. Rese genannten weiteren Mitstreitern<br />

unseres Teams möchte ich an dieser Stelle ebenfalls herzlich danken.<br />

Fehlt noch etwas? – Tatsächlich.<br />

Rückblicke auf technische Artikel über die beschriebene Zeit werden<br />

Sie vielleicht vermisst haben. Wer uns kennt – und Sie als Leser<br />

kennen uns sicher gut – weiß natürlich um das große Gewicht technischer<br />

Beiträge in GP, kennt das schneller, besser, höher, weiter,<br />

stärker, sparsamer, komfortabler, umweltschonender, digitaler, emissionsärmer<br />

etc. seit vielen Jahren. Für diesen Abriss haben wir uns<br />

aber einen anderen Weg überlegt: Technik-Anbieter und Dienstleister<br />

erhielten die Möglichkeit, einen eigenen Vergleich, eine zeitliche<br />

Entwicklung oder Ähnliches in Beiträgen oder auch Anzeigen von<br />

einst und jetzt darzustellen. Was dabei herauskommt, werden Sie<br />

beim Weiterblättern sehen. Viel Vergnügen dabei wünscht Ihnen<br />

Ihre Gabriela Schulz<br />

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sich der erfolgreiche Primärbrecher Premiertrak 400X<br />

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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


28<br />

RECHT<br />

Die landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />

Hintergrund, Überblick, Rechtsfragen<br />

Am 01.10.2021 trat die (neue) landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />

oberirdische Bodenschatzgewinnung (LwWSGVO-OB) in Nordrhein-Westfalen<br />

in Kraft. Durch diese wird die oberirdische Bodenschatzgewinnung in<br />

Wasserschutzgebieten im Land NRW zukünftig einem neuen Regime unterstellt.<br />

Ziel ist die Eröffnung eines größeren Spielraums zur Zulassung der<br />

Gewinnung auch in der Wasserschutzzone III. Das bisher geltende Abbauverbot<br />

gemäß § 35 Abs. 2 LWG a. F. ist entfallen. Der vorliegende Beitrag<br />

bietet einen kurzen Überblick zu den Hintergründen und den wesentlichen<br />

Regelungen der Verordnung und zeigt erste Rechtsfragen auf.<br />

EINZELFALLPRÜFUNG KANN HELFEN:<br />

Die landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />

für NRW wurde im Wege einer<br />

Rechtsverordnung erlassen. Foto: Redeker<br />

schutzgebieten gemäß § 35 Abs. 2 Landeswassergesetz<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

(LWG) mit Gesetz vom 04.<strong>05</strong>.2021 ersatzlos<br />

gestrichen wurde. Vereinbart<br />

worden war dies im Koalitionsvertrag<br />

der CDU/FDP für die Jahre 2017 bis<br />

20<strong>22</strong>. Erschwerungen für die Rohstoffgewinnung<br />

im Wasserbereich sollten<br />

wieder zurückgenommen und die flexiblere<br />

Einzelfallprüfung für eine Rohstoffgewinnung<br />

in Schutzzone III zugelassen<br />

werden. Eine strikte Regelung<br />

wie das bislang geltende allgemeine<br />

Gewinnungsverbot gilt auch in anderen<br />

Bundesländern nicht.<br />

Der vero – Verband der Bau- und<br />

Rohstoffindustrie hatte seinerzeit fortwährend<br />

darauf hingewiesen, dass<br />

wegen des landesplanerischen Entwicklungsziels<br />

der Senkung des Flächenverbrauchs,<br />

die Erweiterung bestehender<br />

Gewinnungsbetriebe (ggf.<br />

auch in den Randbereichen von Wasserschutzgebieten)<br />

weitaus zweckmäßiger<br />

wäre als die Errichtung gänzlich<br />

neuer Betriebe außerhalb der Schutzzonen.<br />

Die auch schon nach alter<br />

Rechtslage theoretisch bestehende<br />

Möglichkeit zur Erteilung einer Befreiung<br />

vom Gewinnungsverbot (§ 35 Abs.<br />

2 Satz 3 LWG i. V. m. § 52 Abs. 1 WHG)<br />

war im Ergebnis ins Leere gelaufen.<br />

Denn auf landesplanerischer Ebene<br />

führte das Leitbild der Verortung der<br />

Rohstoffgewinnung in möglichst konfliktarme<br />

Bereiche regelmäßig dazu,<br />

dass Wasserschutzgebiete wegen des<br />

Abgrabungsverbots als Tabubereiche<br />

festgelegt wurden, sodass eine Befreiung<br />

schon landesplanungsrechtlich<br />

ausgeschlossen war.<br />

Die Landesregierung Nordrhein-<br />

Westfalen hat mit der LwWSGVO-<br />

OB eine – in der Form wohl bislang einzigartige<br />

– landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />

erlassen. Die Verordnung<br />

beschränkt sich auf den Sektor der<br />

oberirdischen Bodenschatzgewinnung,<br />

soll aber Teil eines größeren Verordnungsprojekts<br />

der Landesregierung<br />

sein, wonach auch andere Sachbereiche<br />

zum Regelungsgegenstand der Verordnung<br />

gemacht werden sollen, beispielsweise<br />

die von landwirtschaftlichen<br />

Nutzungen ausgehenden Gewässerverunreinigungen.<br />

Dass die Teilregelung zur oberirdischen<br />

Bodenschatzgewinnung zeitlich<br />

vorgezogen wurde, fand vor dem Hintergrund<br />

statt, dass das bislang geltende<br />

generelle Verbot der oberirdischen<br />

Bodenschatzgewinnung in Wasser-<br />

Kurzüberblick zu den<br />

neuen Regelungen<br />

Die Verordnung sieht ein abgestuftes<br />

Schutzzonenregime in den Zonen I, II,<br />

III A und III B vor (§ 1 Satz 1 und § 3<br />

LwWSGVO-OB). Eine entsprechende<br />

Abstufung ist bereits gemäß § 51 Abs.<br />

2 WHG erforderlich und die meisten<br />

Wasserschutzgebiete sehen heute eine<br />

solche Aufteilung vor.<br />

Die Verordnung unterscheidet zwischen<br />

Trinkwasserschutzgebieten für<br />

Grundwasser einerseits (§ 4 LwWS-<br />

GVO-OB) sowie Trinkwasserschutzgebiete<br />

für Talsperren andererseits (§ 5<br />

LwWSGVO-OB) und legt hierzu leicht<br />

unterschiedliche Regelungen fest. Der<br />

Wortlaut der Verordnung ist an dieser<br />

Stelle leider etwas unübersichtlich.<br />

Im Grundsatz erklären die §§ 4 und<br />

5 LwWSGVO-OB einzelne Maßnahmen<br />

für entweder verboten oder für genehmigungspflichtig.<br />

Grob lassen sich die<br />

Regelungen wie folgt zusammenfassen:<br />

• In Schutzzone III B (Grundwasserschutz)<br />

bzw. Schutzzone III (Talsperren)<br />

sind Maßnahmen der oberirdischen<br />

Bodenschatzgewinnung<br />

grundsätzlich zulässig, aber genehmigungspflichtig,<br />

soweit sie (ausschließlich)<br />

oberhalb des höchsten zu erwartenden<br />

Grundwasserstandes erfolgen<br />

• Betriebserweiterung und -verlängerungen<br />

unterhalb des höchsten zu<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


RECHT<br />

29<br />

oberirdische Bodenschatzgewinnung NRW<br />

erwartenden Grundwasserstandes<br />

können unter bestimmten Voraussetzungen<br />

in Grundwasserschutzgebieten<br />

genehmigt werden<br />

• Sprengungen sind nur zulässig, soweit<br />

eine Verritzung der Gesteinsschichten<br />

unterhalb des höchsten zu<br />

erwartenden Grundwasserstandes<br />

ausgeschlossen werden kann<br />

• im Übrigen sind die oberirdische Bodenschatzgewinnung<br />

und Sprengungen<br />

untersagt<br />

• Wassererhaltungsmaßnahmen zur<br />

Trockenhaltung des Abbaubereiches<br />

sind stets untersagt.<br />

Rechtsfragen<br />

Rechtsgrundlage<br />

Rechtsgrundlage der Verordnung ist<br />

§ 35 Abs. 1 Satz 3 LWG in Verbindung<br />

mit § 51 Abs. 1 Sätze 1 und 2 WHG und<br />

§ 52 WHG. Danach kann die Landesregierung<br />

durch Verordnung „Schutzbestimmungen<br />

für alle oder mehrere Wasserschutzgebiete“<br />

treffen, also (wahrscheinlich)<br />

auch landesweite Regelungen<br />

zur Vereinheitlichung der bestehenden<br />

Wasserschutzgebietsverordnungen<br />

erlassen, um die örtlichen Behörden zu<br />

entlasten.<br />

Geltungsbereich der Verordnung<br />

Nach § 1 Satz 2 LwWSGVO-OB gilt die<br />

Verordnung grundsätzlich für alle Schutzzonen<br />

in bestehenden Wasserschutzgebieten,<br />

soweit dort entsprechende<br />

Schutzzonenregelungen vorhanden<br />

sind. Wenn andere Schutzzonentypen<br />

vor Ort bestimmt wurden, gelten diese<br />

weiter und sollen von der Verordnung<br />

nicht verdrängt werden.<br />

Mit anderen Worten: Ist vor Ort eine<br />

Wasserschutzzone III vorgesehen,<br />

richtet sich das Schutzniveau im Bereich<br />

oberflächennaher Bodenschatzgewinnung<br />

nach den Anforderungen,<br />

die die §§ 4 und 5 LwWSGVO-OB für<br />

die Schutzzone III vorsehen. Nach der<br />

gesetzlichen Regelung bleibt aber zugleich<br />

die Möglichkeit bestehen, durch<br />

eine spätere Verordnung der örtlichen<br />

Wasserschutzbehörden erneut Abweichungen<br />

von der landesweiten Verordnung<br />

zu regeln (§ 35 Abs. 1 Satz 3 a.<br />

E. LWG).<br />

Zuständige Behörden<br />

Zuständig für Vollzug sind die örtlichen<br />

Wasserbehörden, die auch die Wasserschutzgebietsverordnungen<br />

erlassen<br />

haben. Wenn ein anderweitiges Genehmigungsverfahren<br />

Anwendung findet<br />

(z. B. Betriebsplanzulassung, Abgrabungsgenehmigung),<br />

entscheiden die<br />

dafür zuständigen Behörden im Einvernehmen<br />

mit den Wasserbehörden<br />

(§ 6 Abs. 1 und 4 LwWSGVO-OB).<br />

Bestandsschutz<br />

Gemäß § 9 Abs. 1 LwWSGVO-OB genießen<br />

oberirdische Abbautätigkeiten Bestandsschutz,<br />

die vor dem 16.07.2016<br />

• im Regionalplan als Bereiche für die<br />

Sicherung und den Abbau oberflächennaher<br />

Bodenschätze (BASB) festgelegt<br />

worden sind (Nr. 1) oder<br />

• bereits nach BBergG, AbgrabungsG<br />

oder BImSchG zugelassen worden sind,<br />

wobei auch ein Rahmenbetriebsplan<br />

nach BBergG als Zulassung gilt (Nr. 2).<br />

Diese Regelung führt im Grunde den<br />

früheren § 125 LWG NRW fort. Die Anforderungen<br />

der landesweiten Wasserschutzgebietsverordnung<br />

gelten hier<br />

also nicht, sondern für diese Vorhaben<br />

gelten weiterhin die bisherigen örtlichen<br />

Wasserschutzvorschriften.<br />

Rechtmäßigkeit der Verordnung<br />

Gemäß §§ 51, 52 WHG sind Handlungsverbote<br />

– wie z. B. bezüglich der Bodenschatzgewinnung<br />

– in Wasserschutzgebietsverordnungen<br />

nur zulässig, soweit<br />

der Grundwasserschutz die Festsetzung<br />

der Verbote erfordert. Dies setzt wissenschaftlich<br />

abgesicherte hydrogeologische<br />

und hydraulische Erkenntnisse zur<br />

Schutzbedürftigkeit eines Grundwasservorkommens<br />

voraus. Es könnte<br />

durchaus argumentiert werden, dass bei<br />

einer landesweiten Verordnung, die ein<br />

pauschales Verbotsregime für alle Wasserschutzgebiete<br />

vorsieht, der notwendige<br />

Bezug zur Situation vor Ort nicht<br />

gegeben ist. Besonders infrage stehen<br />

könnte dies etwa in Fällen von älteren<br />

örtlichen Wasserschutzgebietsverordnungen,<br />

die möglicherweise ohne die<br />

erforderlichen Datengrundlagen ausgewiesen<br />

wurden.<br />

Zudem dürfen die Verbote mit Blick auf<br />

die Eigentumsfreiheit (Art. 14 GG) nicht<br />

unverhältnismäßig sein. In diesem Rahmen<br />

ist namentlich die spezifische Standortgebundenheit<br />

bergbaulicher Betriebe<br />

zu berücksichtigen. Anders als in einem<br />

vom Oberverwaltungsgericht Niedersachsen<br />

entschiedenen Fall einer Biogasanlage<br />

(vgl. Urt. v. 20.12.2017, Az.: 13<br />

KN 67/14) ist es dem Bergunternehmer<br />

gerade nicht möglich, seine Vorhaben<br />

und Planungen auf Flächen zu richten, die<br />

außerhalb des Schutzgebiets liegen.<br />

Rechtsschutzmöglichkeiten<br />

Die landesweite Wasserschutzgebietsverordnung<br />

wurde im Wege einer<br />

Rechtsverordnung erlassen. Rechtsverordnungen<br />

können als untergesetzliche<br />

Normen gemäß § 47 Abs. 1 Nr. 2 VwGO<br />

i. V. m. § 109a JustG NRW im Wege des<br />

Normenkontrollantrages vor dem Oberverwaltungsgericht<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

binnen Jahresfrist ab<br />

Bekanntmachung (21.09.2021) angegriffen<br />

werden. Diese Frist läuft am<br />

21.09.20<strong>22</strong> ab.<br />

Unabhängig davon kann – und zwar<br />

auch noch nach Ablauf der vorgenannten<br />

Frist – eine inzidente Überprüfung<br />

der Rechtmäßigkeit der Verordnung im<br />

Rahmen von verwaltungsgerichtlichen<br />

Anfechtungs- oder Verpflichtungsklageverfahren<br />

erfolgen, soweit im Einzelfall<br />

die Zulässigkeit eines Gewinnungsvorhabens<br />

strittig ist.<br />

Offene Fragen und Ausblick<br />

Für Bergunternehmer hat sich rechtlicher<br />

Beratungsbedarf im Zusammenhang mit<br />

der Verordnung vor allem im Hinblick auf<br />

die grundlegenden Perspektiven bestehender<br />

Betriebe in Wasserschutzgebieten<br />

gezeigt, etwa weil bestehende Genehmigungen<br />

bzw. Betriebsplanzulassungen<br />

verlängert oder die Betriebe erweitert<br />

werden sollen. Die rechtliche Klärung des<br />

künftig zulässigen Umfangs eines Gewinnungsbetriebs<br />

kann aber auch schon im<br />

Vorfeld bei der Planung größerer Investitionen<br />

bedeutsam werden. Fragestellungen<br />

können beispielweise folgende Gesichtspunkte<br />

betreffen:<br />

• Geltungsbereich der Verordnung<br />

Im Einzelfall können Unklarheiten über<br />

die Anwendbarkeit der Verordnung<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


30<br />

WIRTSCHAFT<br />

entstehen. Dies z. B. dann, wenn – wie<br />

beispielsweise im Warsteiner Raum<br />

– die Rechtswidrigkeit einer örtlichen<br />

Wasserschutzgebietsverordnung<br />

nicht im Rahmen eines Normkontrollverfahrens<br />

allgemeingültig festgestellt<br />

wurde, sondern lediglich im Einzelfall<br />

für rechtswidrig und damit unanwendbar<br />

erklärt worden ist (vgl. OVG NRW,<br />

Urt. v. 18.11.2015, Az.: 11 A 3048/11).<br />

• Betriebserweiterungen und<br />

-verlängerungen<br />

Wie bereits angedeutet, sieht § 4 Abs.<br />

4 LwWSGVO-OB die Möglichkeit vor,<br />

bestehende Gewinnungsbetriebe<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

auch dann zu erweitern bzw. zu verlängern,<br />

wenn diese unterhalb des höchsten<br />

zu erwartenden Grundwasserstandes<br />

liegen und nicht unter die<br />

Bestandsschutzregeln gemäß § 9<br />

LwWSGVO-OB fallen. Die hohen Anforderungen<br />

des § 4 Abs. 4 LwWS-<br />

GVO-OB bedürfen einer genauen Prüfung,<br />

um nicht behördenseitig mehr als<br />

nötig eingeschränkt zu werden.<br />

• Reichweite des Bestandsschutzes<br />

Im Zusammenhang mit befristeten Genehmigungen<br />

und Betriebsplanzulassungen<br />

kann es zu Unklarheiten über<br />

die tatsächliche Reichweite des gewährten<br />

Bestandsschutzes gemäß § 9<br />

LwWSGVO-OB kommen. Etwa dann,<br />

wenn Grundlage des Bestandsschutzes<br />

landesplanerisch festgelegte Abbaubereiche<br />

(BSAB) sind, kann es in<br />

den Randbereichen der (nicht parzellenscharfen)<br />

Festlegungen – je nach<br />

Position der jeweiligen Wasser- und<br />

Genehmigungsbehörden – zu empfindlichen<br />

Beschränkungen des Bestandsschutzes<br />

kommen.<br />

• Klärung der materiell-rechtlichen<br />

Genehmigungsanforderungen<br />

Die LwWSGVO-OB bestimmt keine<br />

eigenen materiell-rechtlichen An-<br />

forderungen für die Erteilung der<br />

Genehmigung zur oberirdischen Bodenschatzgewinnung<br />

in Wasserschutzgebieten.<br />

Unternehmer wie<br />

Behörden sind daher damit konfrontiert,<br />

den maßgeblichen wasserschutzrechtlichen<br />

Rahmen zunächst<br />

zu klären und dann abzuarbeiten.<br />

Bei den vorstehend aufgezeigten<br />

Beispielen kann erfahrungsgemäß<br />

auch und gerade in der Abstimmung<br />

der konkret zulässigen Reichweite<br />

eines Gewinnungsbetriebs nicht unerheblicher<br />

Unterstützungsbedarf in<br />

der Kommunikation mit den zuständigen<br />

Behörden entstehen.<br />

Ein Beitrag von RA Dr. Matthias Ganske,<br />

Fachanwalt für Verwaltungs- und Vergaberecht,<br />

sowie RA Dr. Dominik Snjka,<br />

Redeker Sellner Dahs Rechtsanwälte<br />

Partnerschaftsgesellschaft mbB, Bonn<br />

www.redeker.de<br />

Junge Menschen für Technik begeistern<br />

„Kommt jetzt die solare Revolution? 100 % Sonnenenergie für<br />

die ganze Welt – Science oder Fiction?“, das und mehr fragt<br />

das „Technoseum“. Das Landesmuseum für Technik und Arbeit<br />

in Mannheim sucht mit provokanten Fragen und interaktiven<br />

Medienangeboten die Diskussion mit Jugendlichen. Können<br />

technische Innovationen die großen Zukunftsherausforderungen<br />

beantworten, oder ist das nur Ausdruck eines technisch<br />

geprägten Wunschdenkens?<br />

„Wir stehen vor immensen globalen Kraftanstrengungen. Ob<br />

wir diese meistern, wird sich zu einem wesentlichen Teil an<br />

technologischen Innovationen entscheiden – und an der Begeisterung<br />

der jungen Generation, sich auf Technik und Naturwissenschaft<br />

einzulassen“, erklärt Prof. Dr. Hartwig Lüdtke,<br />

Direktor des Technoseum. Um die junge Generation zu erreichen,<br />

verlässt das Museum<br />

deshalb seine Ausstellungshallen<br />

und Sammlungsarchive<br />

und versucht<br />

zusätzlich in sozialen Netzwerken<br />

wie Instagram und<br />

TikTok sowie mit thematischen<br />

Web-Angeboten die<br />

Aufmerksamkeit der jungen<br />

Leute zu gewinnen.<br />

„Digitales Storytelling<br />

und Social-Media-Aktionen<br />

dienen dazu, die Jugendlichen<br />

dort abzuholen, wo sie<br />

sich bewegen“, erklärt Prof.<br />

Dr. Hartwig Lüdtke, der vor<br />

zehn Jahren die Initiative<br />

Science oder Fiction?<br />

„Jugend für Technik“ ins Leben gerufen hat. Auf zeitgemäße<br />

und spannende Weise werden Möglichkeiten und Grenzen der<br />

Technik diskutiert – immer anhand wissenschaftlicher Fakten<br />

und mit einem Blick auf die Technikgeschichte, auf deren<br />

Grundlagen sich die nächsten Innovationen entwickeln werden.<br />

Die Aktion, die vordergründig spielerisch erscheint, hat einen<br />

ernsten Hintergrund: Technik und Wissenschaft sehen sich in<br />

dieser Phase der Umwälzung mit den zusätzlichen Herausforderungen<br />

konfrontiert. Meinungen ersetzen in zahlreichen Debatten<br />

echte Fakten. Zudem wählen immer weniger junge Menschen<br />

einen technischen oder naturwissenschaftlichen<br />

Studien- oder Ausbildungsgang. Der Fachkräftemangel ist in<br />

diesem Bereich besonders groß: Laut MINT-Herbstreport 2021<br />

des Instituts der deutschen Wirtschaft gibt es etwa 460.900<br />

offene Stellen in den MINT-<br />

Berufen (Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften<br />

und Technik).<br />

www.technoseum.de<br />

MASCHINELLES LERNEN<br />

macht immer größere Fortschritte.<br />

Immer mehr Entscheidungen<br />

werden bereits<br />

von Computersystemen<br />

gefällt. „Herrschaft der künstlichen<br />

Intelligenz – Science<br />

oder Fiction?“, fragt deshalb<br />

das Technoseum in Mannheim.<br />

Bild: Technoseum<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


KURZ<br />

PORTRAIT<br />

WIR BEWEGEN WAS.<br />

AUFBEREITUNGSANLAGEN VERMIETUNG & VERKAUF<br />

BAUMASCHINEN VERMIETUNG & VERKAUF<br />

SPEZIAL- UND SCHWERTRANSPORTE<br />

NUTZFAHRZEUGTECHNIK<br />

STRASSENREINIGUNG<br />

MINERALÖLHANDEL<br />

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32<br />

WIRTSCHAFT<br />

Bauverband fordert nationale<br />

Rohstoff- und Energiestrategie<br />

Immens steigende Baustoffkosten machen seriöse Kalkulationen für Bauunternehmen<br />

immer schwieriger. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer<br />

beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe, ZDB, fordert deshalb<br />

schnellstens eine nationale Rohstoff- und Energiestrategie für verschiedene<br />

Baustoffe und Materialien.<br />

PREISENTWICKLUNG einzelner Baustoffgruppen. Der ZDB fordert eine nationale bzw.<br />

europäische Rohstoffstrategie für Baustoffe, um wenigstens bei einigen Baustoffgruppen<br />

Resilienz zu erreichen. Tabelle: Stat. Bundesamt/ZDB<br />

eutschland muss alles dafür tun,<br />

„Dum resilienter gegen Krisen zu<br />

werden. Ein nationaler Bau- und Rohstoffgipfel<br />

wäre dafür ein wichtiger erster<br />

Schritt“, so der ZDB-Hauptgeschäftsführer<br />

Anfang Juli 20<strong>22</strong> nach Auswertung<br />

der Zahlen des Statistischen Bundesamtes<br />

zu den Baupreisen für<br />

Wohngebäude: „Wir sehen derzeit in<br />

allen Bausparten teilweise heftige Preissprünge.<br />

(…) Gerade die Preise im Wohnungsbau<br />

sind im Mai 20<strong>22</strong> um 17,6 %<br />

gegenüber Mai 2021 gestiegen. Das ist<br />

der höchste Anstieg seit Mai 1970.“<br />

Die Folge: Bereits im April sanken die<br />

Auftragseingänge bei Bauunternehmen<br />

ab und zunehmend würden Aufträge<br />

storniert. Das betrifft derzeit vor allem<br />

den Wohnungsbau. Die öffentliche Hand<br />

sei daher gefordert, mit intelligenten Investitionsimpulsen<br />

gegenzusteuern und<br />

nicht Aufträge zurückzuhalten, bis die<br />

Preise wieder sinken. Zur Untermauerung<br />

der Aussagen stellt der ZDB auf<br />

seiner Website ein Positionspapier zur<br />

Verfügung. Demnach hat sich nach Angaben<br />

des Statistischen Bundesamtes<br />

die Preisentwicklung für wichtige Baustoffe<br />

im Mai 20<strong>22</strong> unvermindert fortgesetzt.<br />

Auf das im Vorjahr bereits hohe<br />

Niveau kommen Steigerungen bei Betonstahl<br />

von über 70 %, Bitumen über<br />

60 %, Bauholz um etwa 40 % hinzu. Wie<br />

in den Vormonaten folgen die übrigen<br />

Baustoffe dieser Entwicklung. Auch die<br />

mineralischen Baustoffe wie Kies ziehen<br />

um 10 % nach oben, energieintensive<br />

mineralische Baustoffe wie Zement um<br />

ca. 20 %.<br />

Dass mineralische Massenbaustoffe<br />

im Vergleich zu anderen bei der Preisentwicklung<br />

moderate Steigerungen<br />

verzeichnen, ist der Tatsache geschuldet,<br />

dass sie größtenteils aus Deutschland<br />

bzw. aus Europa kommen. Was<br />

den ZDB jedoch besorgt, ist die Tatsache,<br />

dass in einigen Teilen Deutschlands<br />

bereits Versorgungsengpässe bei<br />

einzelnen Gesteinskörnungen festzustellen<br />

sind.<br />

Als Beispiel für aktuelle Herausforderungen<br />

der heimischen Rohstoffversorgung<br />

wird die Versorgung mit Gips für<br />

die Bauwirtschaft angeführt. Die Hälfte<br />

des Gipsbedarfes in Deutschland wird<br />

derzeit mit REA-Gips, die restlichen Bedarfe<br />

werden mit Naturgips gedeckt. Mit<br />

der Reduktion der Kohleverstromung<br />

entfallen zukünftig auch große Kapazitäten<br />

zur Herstellung von REA-Gips, die<br />

aufgrund der unverändert hohen Nachfrage<br />

mit Naturgips oder Recyclingmaterial<br />

gedeckt werden müssen. Gipsrecycling<br />

wird aber den zukünftigen Bedarf<br />

vor allem aufgrund der geringen Mengen<br />

von recycelbaren Gipsabfällen nur in begrenztem<br />

Maße decken können. „Es ist<br />

Aufgabe der Politik, in einer nationalen<br />

bzw. europäischen Rohstoffstrategie die<br />

Versorgung der deutschen Wirtschaft,<br />

und hier besonders der Bauwirtschaft,<br />

mit Rohstoffen sicherzustellen“, so<br />

Pakleppa.<br />

Für den Bereich der Primärrohstoffe<br />

bedeute dies, dass ihre Gewinnung weiterhin<br />

möglich sein muss. Deutschland<br />

verfügt über genügend Rohstoffe wie<br />

Holz, Sand, Kies, Naturstein und Gips.<br />

Man muss diese nur nutzen dürfen! Das<br />

heißt, Kies- und Sandgruben, Steinbrüche<br />

sowie Abbaugebiete für Gips müssen<br />

weiterhin genehmigt und nicht als<br />

unnötiger Eingriff in die Landschaft abgelehnt<br />

werden.<br />

Vorteile dabei: Beim Bauen mit heimischen<br />

Rohstoffen entfallen lange Transportwege,<br />

der Emissionsausstoß wird<br />

reduziert. Die Verfügbarkeit von heimischen<br />

Baustoffen verringert zudem die<br />

Abhängigkeit von internationalen Rohstoffmärkten<br />

und damit verbundenen<br />

Preis- und Lieferrisiken.<br />

Darüber hinaus verbleiben die Wertschöpfung<br />

sowie Investitionen im eigenen<br />

Land. Die Umsetzung wichtiger<br />

Aufgaben im Wohnungsbau, der energetischen<br />

Sanierung, des Bau- und Ausbaus<br />

des deutschen Straßen- und<br />

Schienennetzes sowie zur Erreichung<br />

der Klimaschutzziele wird ermöglicht –<br />

so das Fazit der Bewertung.<br />

www.zdb.de<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


WIRTSCHAFT<br />

33<br />

UNZUREICHENDE KORREKTUR<br />

Potenzial von Photovoltaik auf Baggerseen verschenkt<br />

Will die Ampel-Koalition nun den Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien – oder nicht?<br />

Der Kabinettsbeschluss Anfang April<br />

20<strong>22</strong>, auch bekannt als „Osterpaket“ der<br />

Bundesregierung, wurde nach gründlicher<br />

Prüfung durch den Bundesverband<br />

Mineralische Rohstoffe, MIRO, im Hinblick<br />

auf den Ausbau der Photovoltaik<br />

(PV) auf Baggerseen bereits vor einigen<br />

Wochen kritisch bewertet. Ein Bruchteil<br />

davon wurde Anfang Juli korrigiert, aber<br />

längst sind entscheidende Hürden für<br />

schwimmende PV auf Baggerseen nicht<br />

ausgeräumt. Dabei hätte die Lösung recht<br />

leicht sein können: Auf zahlreichen dezentral<br />

gelegenen Baggerseen wäre es schon<br />

während und auch nach der Sand- und<br />

Kiesgewinnung möglich, schwimmende<br />

PV-Anlagen zu installieren. Viele Unternehmen<br />

der Gesteinsindustrie sind bereit,<br />

entsprechend zu investieren und einen<br />

Beitrag zum flächendeckenden Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien zu leisten.<br />

Das aber macht ihnen der Gesetzgeber<br />

nicht leicht: Die in zweiter und dritter<br />

Lesung beschlossenen Änderungen im<br />

„Entwurf eines Gesetzes zu Sofortmaßnahmen<br />

für einen beschleunigten Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien und weiteren<br />

Maßnahmen im Stromsektor“<br />

beinhalten zwar eine Verringerung des<br />

Abstandes zum Ufer von ursprünglich 50<br />

auf nunmehr 40 m – gefordert hatte<br />

MIRO basierend auf belastbaren Erfahrungswerten<br />

15 m – ansonsten aber<br />

SEE, SONNE, MÖGLICHKEITEN: Alles Erforderliche vorhanden. Nur leider sattelt der Gesetzgeber<br />

andere Pferde auf. Foto: geralt/pixabay<br />

wurde keiner der praxisorientierten Vorschläge<br />

berücksichtigt.<br />

Das ist insofern bedauerlich, als dass<br />

insbesondere die Forderungen der Branche,<br />

die Flächenbegrenzung von 15 %<br />

aufzuheben oder erheblich aufzustocken<br />

und darüber hinaus eine Einzelfallprüfung<br />

zu ermöglichen, ignoriert<br />

wurden. Im Ergebnis werden die Möglichkeiten<br />

des Ausbaus von PV auf Baggerseen<br />

jedenfalls drastisch reduziert.<br />

Als Grund der Entscheidung wurde ein<br />

Erkenntnismangel hinsichtlich wasserökologischer<br />

Veränderungen durch<br />

schwimmende PV-Anlagen angeführt.<br />

Weiter heißt es, Deutschland hätte genügend<br />

Flächenpotenzial für Photovoltaik<br />

beispielsweise auf Dachflächen, sodass<br />

der Druck, künstliche Gewässer zu<br />

nutzen, nicht gegeben sei. MIRO sieht<br />

diese Begründungen mit Skepsis. Mit<br />

dem Verzicht von PV auf Wasserflächen<br />

verschwindet ein erhebliches Potenzial<br />

aus dem Spektrum der Möglichkeiten,<br />

dass nur schwerlich über Dachanlagen<br />

zu kompensieren sein dürfte. Zu Letzterem<br />

trägt auch die leicht zu ermittelnde<br />

Tatsache bei, dass im Moment entscheidende<br />

Komponenten für kleinere Anlagenkonzepte<br />

kaum zu beschaffen, und<br />

wenn doch, dann mit utopischen Lieferzeiträumen<br />

verbunden sind. (gsz)<br />

www.bv-miro.org


34<br />

WIRTSCHAFT<br />

EIN ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLENES PROJEKT<br />

Baustoffverband und Gewerkschaft unterzeichnen<br />

„Sozial-Charta“ in Niedersachsen<br />

DAUMEN HOCH für das Charta-Projekt bei Raimo<br />

Benger, Nico Steudel, Eckhard Stoermer, Landeschef<br />

IG Bau Niedersachsen, und Holger Vermeer, Baustoffindustrie-Experte<br />

IG Bau-Bundesvorstand. Fotos: vero<br />

In Niedersachsen begann gerade eine<br />

neue Ära, eingeleitet vom Verband der<br />

Bau- und Rohstoffindustrie, vero, und<br />

der IG Bau. Die Partner haben dafür am<br />

12. Juli 20<strong>22</strong> in Hannover ihre Unterschrift<br />

geleistet. Als einen „revolutionären,<br />

ganz neuen Ansatz, den ich anderen<br />

Verbänden sämtlicher Industrien ausdrücklich<br />

empfehle“, beschrieb Umwelt-<br />

Staatssekretär Frank Doods die neue<br />

„Sozial-Charta“, um die es dabei geht.<br />

Darin bekennen sich beide Seiten unter<br />

anderem zu fairen Einkommen mit Tarifbindung,<br />

mit bestimmten Arbeitszeitmodellen,<br />

zur Vermeidung von Leiharbeit,<br />

aber auch zum Umweltschutz und zur<br />

UNGEWÖHNLICHES MEDIENECHO für einen Baustoffverband. Eine Partnerschaft dieser<br />

Art scheint Unmögliches möglich zu machen. Gemeinsam beantworteten die Gewerkschafter<br />

und Verbandsvertreter die Fragen der Presse.<br />

gemeinsamen politischen Einflussnahme.<br />

Für vero waren Hauptgeschäftsführer<br />

Raimo Benger, der Geschäftsführer<br />

Rohstoffe und Umwelt, Dr. Stefan Löbens,<br />

die Leiterin Kommunikation und<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Kim Walter, sowie<br />

der vero-Landesvorsitzende für Niedersachsen,<br />

Nico Steudel, vor Ort.<br />

Die Unterzeichnung fand im Rahmen<br />

einer Pressekonferenz statt. Das Medienecho<br />

war enorm groß. Raimo Benger<br />

sieht die neue „Sozial-Charta“ als<br />

Chance für die Bau- und Rohstoffindustrie,<br />

Jobs in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

attraktiver und sicherer zu gestalten<br />

sowie gute Ausbildungen zu garantieren.<br />

Er erklärt: „Innerhalb dieser neuen konzertierten<br />

Aktion ist für die Arbeitnehmer<br />

einer der zentralen Punkte, dass wir die<br />

Mitbestimmungen in den Betrieben besonders<br />

stärken wollen.“ Und das sei nur<br />

einer der insgesamt 21 Punkte der „Sozial-Charta“.<br />

Auch die Stärkung der Tarifbindung<br />

wird angesprochen. „Fast alle<br />

unserer Unternehmen sind tarifgebunden.<br />

Flächentarife mit Öffnungsklauseln<br />

sind wichtig für den sozialen Frieden“, so<br />

Benger.<br />

Für den DGB-Bezirksvorsitzenden<br />

Mehrdad Payandeh ist die Sozial-Charta<br />

ein „Leuchtturmprojekt“, weil sie die<br />

soziale, ökonomische und ökologische<br />

Nachhaltigkeit zum Ziel hat. Mit der Vereinbarung<br />

gebe die Roh- und Baustoffindustrie<br />

eine Antwort auf den Fachkräftemangel,<br />

der „das Wachstumshemmnis<br />

Nummer 1“ sei. Payandeh: „Die Branche<br />

setzt hier auf Innovation, Effizienz und<br />

Produktivität.“<br />

„Damit beginnt in Niedersachsen eine<br />

neue Ära in der Rohstoffgewinnung: Niedersachsen<br />

produziert quasi ‚sozialen<br />

Sand‘ und ‚fairen Kies‘. Auch mehr<br />

Nachhaltigkeit bei Natursteinen ist angesagt“,<br />

erläuterte IG-BAU-Landeschef<br />

Eckhard Stoermer.<br />

Laut Nico Steudel verfolgt die Branche<br />

noch ein anderes Ziel: „Es geht<br />

darum, eine drohende Versorgungsknappheit<br />

bei Gütern, die ohnehin teurer<br />

werden, abzuwenden“, mahnt der Geschäftsführer<br />

der Unternehmensgruppe<br />

Rhein-Umschlag aus Oldenburg. Aufgrund<br />

von auslaufenden Genehmigungen<br />

drohe der niedersächsischen Bauwirtschaft<br />

ein Baustoffmangel. „Der<br />

Rohstoff ist da, aber wir werden ihn nicht<br />

gewinnen können, da wir genehmigungsseitig<br />

ein Problem bekommen. Bei<br />

einem Drittel der Sand- und Kieswerke<br />

reichen die Vorräte, für deren Gewinnung<br />

eine Genehmigung vorliegt, keine fünf<br />

Jahre mehr. Ein weiteres Drittel hat genehmigte<br />

Vorräte von maximal zehn Jahren“,<br />

so Steudel. In der Natursteinindustrie<br />

würden bis 2027 jedem sechsten<br />

Betrieb die Ressourcen ausgehen. „Eine<br />

Politik, die den Menschen Wohnungen<br />

verspricht, muss auch die Gewinnung<br />

von Rohstoffen genehmigen“, fordert<br />

der Landesvorsitzende.<br />

Insgesamt stellt die „Sozial-Charta“<br />

laut vero ein bislang in dieser Form einzigartiges<br />

Projekt dar. Interessant auch,<br />

dass es „mit Vorlauf“ entstand: IG BAU<br />

und DGB unterstützten vero in der<br />

Vergangenheit schon erfolgreich in Niedersachsen<br />

dabei, Rohstoffsicherungsflächen<br />

innerhalb des Landesraumordnungsprogramms<br />

zu erhalten.<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


WIRTSCHAFT<br />

35<br />

Bilanz bei den Mitgliedern der MIRO-Familie<br />

Landauf, landab luden in diesem Jahr wieder alle Verbände der<br />

MIRO-Familie zu analogen Treffen bei perfekt organisierten<br />

Mitgliederversammlungen ein. Alles, was im vorigen Jahr …<br />

und dem davor … noch schiefging, situationsbedingt aus Vorsicht<br />

vermieden bzw. als Hybrid für unterschiedliche Interessenlagen<br />

zur Verfügung gestellt wurde, ist in diesem Jahr wieder<br />

„echt“ und zumindest fast so wie vor der C-Zeit. Hier und<br />

da sind die Teilnehmerzahlen ein wenig geschrumpft, aber wer<br />

kam, genoss das Miteinander mit sichtlichem Vergnügen,<br />

wenngleich sich das Umfeld gerade nicht vergnüglich darstellt.<br />

Wir werden nicht für alles, was sich als künftige Möglichkeit<br />

andeutet, gewappnet sein. Doch wenn eine Branche die Kraft<br />

hat, auch ein großes Dilemma zu durchlaufen und trotzdem<br />

wieder neu anzupacken, dann wohl die unsere. Vielleicht hat<br />

das ewige Ringen mit Widerständen – gerade erst wieder frisch<br />

Versammlungen der Landesverbände<br />

präsent durch den Rückblick auf 25 Jahrgänge dieser Zeitschrift<br />

– auch sein Gutes: Man ist einfach für Widrigkeiten gerüstet.<br />

Die meisten Verbände haben anlässlich ihrer JMV auch<br />

frisch gedruckte Geschäftsberichte vorgelegt, in denen sich<br />

Mitglieder und Interessierte über die Verbandsaktivitäten im<br />

vergangenen Jahr sowie neue Projekte informieren können. Wer<br />

es also ganz genau wissen möchte, fordert gerne ein gedrucktes<br />

Exemplar beim jeweiligen Verband an. Wem ein Kurzabriss<br />

genügt, findet diesen auf den nächsten Seiten. Ganz vollständig<br />

ist dieser nicht, denn das Treffen des Industrieverbandes<br />

Steine und Erden Neustadt/Weinstraße fiel genau auf den<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Sobald verfügbar, reichen<br />

wir diesen Text natürlich nach. <br />

(gsz)<br />

www.bv-miro.org<br />

23.–26. August 2023<br />

Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


36<br />

WIRTSCHAFT<br />

Zeit für innovative, nachhaltige Baustoffe<br />

Am 20. Mai 20<strong>22</strong> hielt der Bayerische Industrieverband Baustoffe, Steine<br />

und Erden, BIV, seine erste Mitgliederversammlung nach den Coronajahren<br />

ab. 100 Mitgliedsunternehmen und Gäste folgten der Einladung nach<br />

Augsburg. Die Bau- und Rohstoffunternehmen stehen vor einem tiefgreifenden<br />

Wandel. Viele dieser Umbrüche wurden jedoch schon weit in der<br />

Vergangenheit angestoßen. Schlanke, temperaturregulierende Bauteile<br />

sind bspw. keine Erfindungen der unmittelbaren Gegenwart. Präsident<br />

Georg Fetzer richtete deshalb und aus weiteren Gründen einen einerseits<br />

hoffnungsvollen, aber auch kritischen Blick in die Zukunft.<br />

TREFFEN IN AUGSBURG: Kritische Zeiten voraus. Die BIV-Mitglieder und ihr Vorsitzender<br />

verdeutlichten im Rahmen ihrer Versammlung, an welchen Stellen der Schuh drückt.<br />

gungspraxis bei der Installation von<br />

schwimmenden PV-Anlagen auf ausgekiesten<br />

Baggerseen. Hier gibt es enormes<br />

Potenzial, das nach Untersuchungen bis<br />

zu 20 GWp (GigaWattPeak) Leistung aus<br />

Photovoltaik ermöglichen würde. Geplante<br />

Beschränkungen im Entwurf des Wasserhaushaltsgesetzes<br />

würden diese auf<br />

rund 1 GWp Leistung schmälern.<br />

Weiteres Beispiel: Viele der im BIV organisierten<br />

Unternehmen bieten vorgefertigte<br />

Lösungen an, um die hohe Nachfrage<br />

im Wohnungsbau zu bedienen.<br />

Dabei werden ausgeklügelte technische<br />

Ideen umgesetzt. Diese sind häufig materialsparender,<br />

effizienter und damit kostengünstiger<br />

umsetzbar, aber leider nicht<br />

durch bestehende Normen abgedeckt.<br />

Aufwendige bauaufsichtliche Zulassungen<br />

durch das Deutsche Institut für Bautechnik<br />

sind erforderlich. Auch das dauert<br />

häufig Jahre und bremst zukunftsweisende<br />

Innovationen aus.<br />

Gemeinsames Positionspapier<br />

zum Baustoffrecycling<br />

In einem mit dem BRB (Baustoffrecycling<br />

Bayern) verfassten Positionspapier bekennt<br />

sich der BIV zur Bedeutung und<br />

Förderung von Recyclingbaustoffen als<br />

einen wesentlichen Baustein für eine langfristige<br />

Versorgung mit mineralischen Baustoffen.<br />

Auf der anderen Seite wird von der<br />

Recyclingsparte selbst klargestellt, dass<br />

ein kompletter Ersatz von Primärbaustoffen<br />

durch die Aufbereitung mineralischer<br />

Abfälle nicht möglich ist und die Sicherung<br />

von Rohstoffgewinnungsflächen auch<br />

weiterhin eine wesentliche volkswirtschaftliche<br />

Aufgabe bleiben muss.<br />

Das Klima für private wie öffentliche<br />

Bauinvestitionen hat sich in den letzten<br />

Monaten rapide verschlechtert. Bauund<br />

Rohstoffe werden teurer oder sind gar<br />

nicht mehr verfügbar, Bauvorhaben werden<br />

gestoppt, Bauunternehmen berichten<br />

von Stornierungen beim Einfamilienhausbau.<br />

Bereits im letzten Jahr sind die Preise<br />

für europäisch gehandelte CO 2 -Zertifikate<br />

stark angestiegen, was zu einer Verteuerung<br />

des wichtigsten Ausgangsstoff, für<br />

Beton, nämlich des Zements, führte. Die<br />

Preise für Gesteinskörnungen steigen aufgrund<br />

zurückgehender Verfügbarkeiten an<br />

Grund und Boden und aufwendiger Genehmigungen<br />

bereits seit vielen Jahren<br />

überproportional. Auch die in letzter Zeit<br />

stark gestiegenen Kraftstoffpreise tragen<br />

dazu bei. Umso mehr ein Aufruf, Transportwege<br />

kurz zu halten, eine regionale Rohund<br />

damit Baustoffversorgung zu verfolgen.<br />

Im Sinne des Umweltgedankens und<br />

der Unabhängigkeit von Importen.<br />

Wir brauchen Bürokratieabbau und<br />

eine schnelle Wende in der Energiepolitik.<br />

Wirklich Ernst machen muss der Staat<br />

jetzt beim Abbau von bürokratischen Hürden.<br />

Jede kleinste innovative Maßnahme<br />

wird im Dickicht von Bedenken und genehmigungsrechtlichen<br />

Vorschriften erstickt.<br />

Aktuelles Beispiel ist die Genehmi-<br />

Wahlgang wie am Schnürchen<br />

Satzungsgemäß war in diesem Jahr<br />

zudem eine Vorstandswahl vorzunehmen.<br />

Dabei wurde die Arbeit des bisherigen<br />

Vorstandes gewürdigt und das Dreierteam<br />

bestätigt: Präsident Georg Fetzer<br />

von der Dachser J. GmbH & Co. KG<br />

Fertigbeton-Kieswerke und die Vizepräsidenten<br />

Andreas Moßandl, Karl<br />

Mossandl GmbH & Co., sowie Andreas<br />

Veitinger von der HeidelbergCement AG<br />

repräsentieren nach einstimmigem Votum<br />

weiter die Verbandsspitze. Ein Zeichen<br />

der Beständigkeit in unruhigen Zeiten.<br />

www.biv.bayern<br />

WIEDERGEWÄHLT: Vizepräsident Andreas Moßandl, Georg Fetzer und Andreas Veitinger (v.l.)<br />

repräsentieren weiterhin den BIV-Vorstand. Fotos: BIV<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


BAUEN, BAUEN, BAUEN – aber womit, wenn Genehmigungen ausbleiben und der Baurohstoffnachschub fehlt? Ministerin Razavi wird an ihren<br />

Worten zu messen sein. Peter Röhm (l.) und Thomas Beißwenger machten ihre Erwartungen an die Landespolitik deutlich.<br />

Preisexplosionen, Genehmigungshürden<br />

und Wohnraumbedarf sind größte Sorgen<br />

„Stehen wir vor dem perfekten Sturm<br />

oder erleben wir nur ein vorübergehendes<br />

Gewitter?“ Thomas Beißwenger,<br />

Hauptgeschäftsführer des<br />

Industrieverbands Steine und Erden<br />

Baden-Württemberg, ISTE, brachte<br />

die Sorgen der Branche bei der diesjährigen<br />

Jahreshauptversammlung<br />

im Juni in Stuttgart auf den Punkt.<br />

Inflation, Baupreisexplosion, Zinserhöhungen,<br />

Fachkräftemangel und Lieferengpässe<br />

seien Faktoren, welche für Unternehmen<br />

zu finanziellen Schwierigkeiten führen könnten,<br />

so der ISTE-HGF. Die baden-württembergische<br />

Bauministerin Nicole Razavi MdL<br />

betonte in ihrer Rede die Bedeutung regionaler<br />

mineralischer Rohstoffe; diese seien<br />

für jegliche Zukunftsprojekte unverzichtbar.<br />

Der Landesregierung seien die aktuellen<br />

Herausforderungen der Rohstoffbranche<br />

bewusst. Sie strebe deshalb eine Beschleunigung<br />

von Genehmigungsverfahren an,<br />

ohne den Interessensausgleich aller Beteiligten<br />

aus den Augen zu verlieren.<br />

Trotz großen Zeitdrucks verfolgte<br />

Ministerin Razavi den anschließenden<br />

Bericht von Walter Nelles über die MIRO-<br />

Arbeit und quittierte viele Ausführungen mit<br />

Zustimmung. Der im Entwurf des Wind-an-<br />

Land-Gesetzes eingeräumte „Vorrang“ des<br />

Windkraftausbaus, mit dem bereits feststehende<br />

Ziele der Raumordnung in Flächennutzungsplänen<br />

(und damit auch Rohstoffbelange!)<br />

wieder revidiert werden können,<br />

löste bei ihr ein Kopfschütteln aus.<br />

Der Wohnungsbau bereitete Sorgen,<br />

beklagte Beißwenger. Jährlich fehlten in<br />

Deutschland 400.000 Wohnungen. Mit großen<br />

Anstrengungen sei es möglich, 300.000<br />

zu bauen. Vor dem aktuellen wirtschaftlichen<br />

Hintergrund und der unkalkulierbaren<br />

Preisentwicklung sei es jedoch unwahrscheinlich,<br />

dass dieser enorme Bedarf<br />

an Wohnraum befriedigt werden kann.<br />

Beißwenger: „Dies ist nicht nur wirtschaftlich<br />

eine fatale Situation, sondern auch eine<br />

mit großem sozialen Sprengstoff.“ Schwarze<br />

Wolken sieht der ISTE-Hauptgeschäftsführer<br />

auch am Horizont, wenn es um die<br />

Energiewende, um Infrastrukturmaßnahmen<br />

und um Gebäudesanierungen geht.<br />

„Dies alles ist ohne mineralische Rohstoffe<br />

nicht möglich. Wenn die Preise für Energie<br />

weiter so dramatisch steigen, könnte es in<br />

diesen Bereichen zu schmerzhaften Einbrüchen<br />

kommen.“ Bestenfalls sieht Beißwenger<br />

für die kommenden Jahre eine wirtschaftliche<br />

Seitwärtsbewegung der<br />

Steine- und Erden-Branche.<br />

ISTE-Präsident Peter Röhm beklagte<br />

zudem die vielfach sich über viele Jahre<br />

erstreckenden Verfahrensdauern, wenn es<br />

um Erweiterungen oder Neuaufschlüsse<br />

von Gewinnungsstätten geht: „Wir müssen<br />

schneller mehr Wohnraum bauen. Deshalb<br />

müssen die zuständigen Behörden auch<br />

beschleunigte Verfahren gewährleisten.“<br />

Die Ministerin, im Stuttgarter Kabinett zuständig<br />

für Landesentwicklung und Wohnen,<br />

zeigte für diese Sorgen großes Verständnis.<br />

Man habe aus diesen Gründen<br />

eine regionale Planungsoffensive auf den<br />

Weg gebracht, in der die zwölf Regionalverbände<br />

Baden-Württembergs mitarbeiteten.<br />

Außerdem arbeite man in der Regierung<br />

ressortübergreifend zusammen.<br />

Razavi: „Rohstoffversorgung muss sicher<br />

und bedarfsnah stattfinden. Es ist wichtig,<br />

einen Interessensausgleich zwischen allen<br />

Beteiligten zu finden. Rohstoffe zu verlangen,<br />

aber eine Gewinnung zu verhindern,<br />

ist allerdings pharisäerhaft.“ Die CDU-<br />

Politikerin betonte, dass mangelnder bezahlbarer<br />

Wohnraum nicht nur den sozialen<br />

Frieden bedrohe, sondern auch zur<br />

Standortfrage werde. Wenn Fachkräfte<br />

keinen Wohnraum für sich und ihre Familie<br />

fänden, habe dies direkte Auswirkungen<br />

auf die Unternehmen und die Wirtschaft.<br />

Razavi: „Wir müssen bauen, bauen,<br />

bauen!“ Dabei sollte man bei mineralischen<br />

Rohstoffen nicht auf andere angewiesen<br />

sein, sagte sie mit Blick auf den<br />

Ost-West-Konflikt. Gleichzeitig sei es<br />

wichtig, auch die Bedürfnisse und Möglichkeiten<br />

künftiger Generationen im Auge<br />

zu behalten. „Transformation braucht Platz<br />

und Fläche“, so die Ministerin, die auch die<br />

Bedeutung von Natur- und Artenschutz<br />

und in diesem Zusammenhang außerdem<br />

die Funktion von Gewinnungsstätten als<br />

Biotope würdigte.<br />

www.iste.de<br />

BEGLEITEND: Bei den jeweils anschließenden Fachgruppenversammlungen unterstrichen<br />

Benedikt Fahrland (Vors. Naturstein, l.) und Oliver Mohr (stellv. Vors. Sand und Kies) die<br />

Forderungen und gingen auf die Situation ihrer Teilbranche ein. Fotos: ISTE<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


GUTE SITUATION im Rückblick, doch was bringt die Zukunft? Nach der Eröffnung der JMV durch<br />

Michael Müller benennen Bert Vulpius und Dr. Steffen Wiedenfeld absehbare Schwierigkeiten.<br />

Politische Kommunikation<br />

ist jetzt wichtiger denn je<br />

Für das politische Grußwort zum anschließenden<br />

Unternehmerforum konnten<br />

die Verbände Staatssekretärin Stefanie<br />

Pötzsch aus dem Ministerium für<br />

Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft<br />

und Forsten Sachsen-Anhalt gewinnen.<br />

Die Staatssekretärin hob die grundlegende<br />

Bedeutung der Baustoffindustrie<br />

hervor und berichtete von aktuellen wirtschaftlichen<br />

Impulsen durch große Unternehmensansiedlungen<br />

in Sachsen-<br />

Anhalt, die weitere Bauvorhaben und<br />

den Bedarf an mineralischen Baustoffen<br />

in den kommenden Jahren nach sich<br />

ziehen werden.<br />

Nach zwei Jahren reduziertem Betrieb unter dem Einfluss von Corona hat<br />

das Verbandsleben im UVMB und in den Partnerverbänden im Herbst 2021<br />

und Frühjahr 20<strong>22</strong> wieder Fahrt aufgenommen. Vom 15. bis 17. Juni 20<strong>22</strong><br />

begrüßen der UVMB und sein Partnerverband Bau-Zert rund 150 Gäste zu<br />

den Verbandstagen und Mitgliederversammlungen in Wernigerode.<br />

ROHSTOFFPOLITIK und Lobbyarbeit auf<br />

Bundesebene: Susanne Funk berichtet aus<br />

der Arbeit des Bundesverbandes MIRO.<br />

UVMB-Vorstandsvorsitzender Michael<br />

Müller, Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Steffen Wiedenfeld und Geschäftsführer<br />

Bert Vulpius berichteten, dass<br />

die Branche wirtschaftlich mehrheitlich<br />

gut durch die Pandemiejahre gekommen<br />

ist. Aktuell dämpfen jedoch Materialengpässe<br />

und Preissteigerungen die<br />

Wirtschaftsaussichten für die Baustoffbranche<br />

und viele weitere Industrien.<br />

Ein wichtiger Schritt für die Unternehmen<br />

war daher die Einführung von<br />

Preisgleitklauseln, die die Baustoffverbände<br />

im Frühjahr 20<strong>22</strong> auf Bundesebene<br />

erwirken konnten.<br />

In der gemeinsamen Mitgliederversammlung<br />

der UVMB-Fachgruppen Asphalt<br />

und Gesteinsbaustoffe erläuterten<br />

Thorsten Tonndorf (Vorsitzender Gesteinsbaustoffe)<br />

und Bert Vulpius die<br />

wirtschaftliche Lage im Verbandsgebiet<br />

und die Verbandsaktivitäten der vergangenen<br />

Monate. Für den Bundesverband<br />

Mineralische Rohstoffe nahmen MIRO-<br />

Präsident Christian Strunk und Geschäftsführerin<br />

Susanne Funk, die zur<br />

aktuellen politischen Kommunikation mit<br />

Vertretern der verschiedenen Bundestagsfraktionen<br />

in Berlin berichtete, an<br />

der Veranstaltung teil.<br />

Unternehmerforum ist,<br />

wenn der Schiri pfeift<br />

GESPRÄCH mit Staatssekretärin Stefanie<br />

Pötzsch: Dr. Steffen Wiedenfeld (l.) und<br />

Bert Vulpius.<br />

Im Erlebnisvortrag ging es sportlich<br />

zur Sache: TV-Fußballexperte Lutz Wagner<br />

berichtete lebhaft und unterhaltsam<br />

aus seiner 20-jährigen Erfahrung als<br />

Profi-Schiedsrichter in der Fußball-Bundesliga.<br />

Wie bedeutsam eine schnelle<br />

Entscheidungsfindung auf dem Platz und<br />

im Arbeitsalltag ist und wie sie erfolgreich<br />

gelingt, erläuterte der Führungskräfte-<br />

Coach an zahlreichen Beispielen. Im laufenden<br />

Spiel trifft ein Schiedsrichter eine<br />

Entscheidung im Durchschnitt in 0,7 s.<br />

Ob die Reaktionsfähigkeit der begeisterten<br />

Teilnehmer da mithalten kann, durften<br />

diese dann zu gezeigten Spielsequenzen<br />

selbst mit gezückten gelben und roten<br />

Karten ausprobieren.<br />

Die nächsten Verbandstage sollen vom<br />

8. bis 10. Juni 2023 im Pentahotel Berlin-<br />

Köpenick stattfinden. (Franziska Seifert, UVMB)<br />

www.uvmb.de<br />

ANGEFEUERT von Gastreferent Lutz Wagner<br />

wurden alle Teilnehmer zum Schiri. Fotos: Michael<br />

Schlutter, UVMB<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


WIRTSCHAFT<br />

39<br />

Große Bedeutung für das Saarland<br />

Die Saarländische Baustoffindustrie traf sich zu<br />

ihrer alljährlichen Frühjahrsmitgliederversammlung<br />

am 10. Mai 20<strong>22</strong> in Saarbrücken. Dabei<br />

wurde die hohe regionale Bedeutung des Wirtschaftszweiges<br />

unterstrichen.<br />

Insbesondere unter ökologischen Aspekten kann die<br />

Branche mit ihrer flächendeckenden und damit auch<br />

kundennahen Präsenz punkten. Bundesweit liegt die<br />

durchschnittliche Entfernung, über die mineralische Primärrohstoffe<br />

transportiert werden, bei rund 35 km, im<br />

Saarland bei nur 25 km. Das ist weniger als ein Viertel<br />

der Entfernungen, die zum Beispiel im Fahrzeug- und<br />

Maschinenbau anfallen. Betont wurde auch die Bedeutung<br />

der mineralischen Baurohstoffe im Zusammenhang<br />

mit Neubau- und Sanierungsprogrammen nach<br />

den Plänen der Bundesregierung. Inhalt waren außerdem<br />

die in anderen Regionen benannten Probleme<br />

bei Kosten, Genehmigungssituation und diversen Engpass-Szenarien.<br />

Gastredner Janek Böffel, SR-Politikexperte, sprach<br />

abschließend über die aktuelle wirtschaftspolitische<br />

Situation des Saarlandes nach der Wahl.<br />

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Dr.<br />

Christoph Kopper in Nachfolge von Jürgen Heinz, der<br />

nach 14 Jahren Amtszeit den Staffelstab weitergab, zum<br />

Vorsitzenden gewählt. Dr. Kopper ist Geschäftsführer<br />

der Alois Omlor und Alois Omlor Recycling GmbH in<br />

Homburg, seit 2012 im Vorstand des VBS und Vorsitzender<br />

der Gütegemeinschaft der Baustoffindustrie<br />

Saarland. Seine Schwerpunkte will Kopper künftig in<br />

der Sicherung und Stärkung der Primär- und Sekundärrohstofferzeuger<br />

zur Sicherung der Grundversorgung<br />

der heimischen Bevölkerung und zum Erhalt der Arbeitsplätze<br />

setzen. Zentrale Themen sind weiterhin die Stärkung<br />

der Zusammenarbeit mit dem Nabu, der seit langem<br />

überfällige LEP Saarland und die Mantelverordnung.<br />

Unterstützt wird der neue Vorsitzende von seinem Stellvertreter<br />

Dr. Hendrik Huppert und den weiteren Vorstandsmitgliedern<br />

Anja Schmeer, Michael Arweiler,<br />

Frank Becker, Frank Berchem-Trockle, Max van der<br />

Heyde, Moritz Recktenwald und Christian Schencking.<br />

Jürgen Heinz wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.<br />

Der Verband der Baustoffindustrie trat am 1. Juli 2007<br />

dem AGV Bau Saar unter Wahrung seiner Eigenständigkeit<br />

als korporatives Mitglied bei. In einer Laudatio wies<br />

der frühere AGV-Bau-Saar-Vizepräsident Klaus Heller<br />

auf die vielseitigen Win-win-Effekte dieser 15-jährigen<br />

Verbindung hin.<br />

www.vbs-saar.de<br />

VBS-SPITZE: Im Rahmen der MV wurde 20<strong>22</strong> auch gewählt. Jürgen<br />

Heinz ist nun Ehrenvorsitzender. Dr. Hendrik Huppert, Dr. Christoph<br />

Kopper und Verbandsgeschäftsführer Claus Weyers (v.l.) dankten ihm<br />

für die langjährige Arbeit.<br />

DR. CHRISTOPH KOPPER (R.) übergab Janek Böffel eine von VBS<br />

und AGV gestiftete Spende in Höhe von 3.333 Euro für die SR-Herzenssache<br />

für geflüchtete Kinder aus der Ukraine. Fotos: VBS<br />

35.000 qm Kiesabbauland zu verkaufen<br />

Planung, Hydrogeologisches Gutachten und Rekultivierungsplan bereits erstellt, Kiesvorkommen ca. 300.000 cbm,<br />

Z-0 Verfüllung beantragt, evtl Z-1.1 Verfüllung möglich, Laufzeit 15 Jahre, Genehmigungsprozess in der<br />

Endphase, Raum 83278 Traunstein/Obb. Angebote ab 3 Mio. Euro erbeten an: challenge5216@outlook.com<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


40<br />

WIRTSCHAFT<br />

Abschied vom Gestein heißt auch Abschied<br />

Die Mitglieder des Verbandes der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, trafen<br />

sich am 10. Juni zu ihrer diesjährigen Mitgliederversammlung in Hamburg.<br />

Zu behandelnden „Stoff“ gab es reichlich, denn die Herausforderungen<br />

im großen Verbandsgebiet werden nicht kleiner, ebenso wächst die Lücke<br />

zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Politik. Eine Situation, die<br />

Zweifel an der Lauterkeit grundsätzlicher Aussagen maßgeblicher<br />

politischer Akteure nährt.<br />

für Politik und Kommunikation die parlamentarisch-politischen<br />

Spielregeln und<br />

setzt sie zum Nutzen der gesamten Verbandsfamilie<br />

ein.<br />

Im Würgegriff der<br />

zugespitzten Situation<br />

WAS WILL DIE POLITIK WIRKLICH?<br />

Christian Strunk warf Fragen auf, zu denen<br />

entsprechende Antworten ausstehen. Fotos: gsz<br />

Rückgänge beim Wohnungsbau statt<br />

geplanter Aufstockung, längst erkannte<br />

Probleme bei Brückenbauwerken,<br />

die ausgesessen statt angegangen<br />

werden, überbordende Bürokratie, die<br />

allen der Wertschöpfung verpflichteten<br />

Menschen maßlos auf den Senkel geht<br />

– so stellt sich die Situation bei klarem<br />

Blick dar. Hinzu kommen die bekannten<br />

Probleme bei Genehmigungsverfahren,<br />

die trotz erkannter Knappheiten ignoriert<br />

werden, sowie eine ganze Reihe andere<br />

Tabus und sinnbefreite Entscheidungen,<br />

die vero-Vorsitzender Christian Strunk<br />

zur Eröffnung als momentanen Status<br />

quo aufzählte. Fragen wie: „Will niemand,<br />

dass die Behebung der erkannten<br />

Mängel schneller vorangeht?“, oder:<br />

„Steht sich der Behördenstaat selbst im<br />

Weg?“ drängen sich auf. Wie ernst sind<br />

Bekenntnisse zur Klimaneutralität sowie<br />

zur (erneuerbaren) Energieautarkie zu<br />

nehmen, wenn doch die bedarfsnahe<br />

Nutzung heimischer mineralischer Rohstoffe<br />

ein Schlüssel zu Ersterem wäre<br />

und die Photovoltaik auf Baggerseen<br />

ohne unsinnige Restriktionen im sog.<br />

„Osterpaket“ im zweiten Fall einen wesentlichen<br />

Beitrag leisten könnte?<br />

Da die Blase des „Nicht-erkennen-<br />

Wollens“ offenbar schützt, sorgen bekannt<br />

gewordene Kontaktverbote zwischen<br />

wichtigen politischen Entscheidern<br />

sowie Kommissionsmitgliedern mit Verbandsvertretern<br />

für die gewünschte<br />

Ruhe. Das wiederum führt zu Unruhe bei<br />

jenen, die der Überzeugung sind, dass<br />

sich Erfolge nur aus Zusammenarbeit und<br />

guten Gesprächen ergeben. Hoffnungen<br />

richten sich nun auf Bundesbauministerin<br />

Geywitz, die sich in einem Gespräch mit<br />

MIRO als höchst sachkundig erwiesen<br />

hat und bis zum nächsten Jahr eine Änderung<br />

des Baugesetzbuches ankündigt.<br />

In diesem Zusammenhang lobt Christian<br />

Strunk, gleichfalls Präsident des Bundesverbandes,<br />

die produktive Arbeit zwischen<br />

den Landesverbänden und MIRO,<br />

im konkreten Fall meinte er die politische<br />

Arbeit gemeinsam mit Susanne Funk. Sie<br />

beherrscht als MIRO-Geschäftsführerin<br />

Wie alle Wirtschaftsbereiche kämpft natürlich<br />

auch die mineralische Roh- und<br />

Baustoffindustrie mit misslichen Entwicklungen<br />

bei Energie und weiteren Krisenerscheinungen.<br />

Hier besteht die reale Gefahr,<br />

dass die gesamte Bauwirtschaft in<br />

dieser rotierenden Spirale Schaden<br />

nimmt. So sieht es auch Ingo Lothmann,<br />

der zur Entwicklung der Fachgruppe<br />

Transportbeton/Betonförderer berichtete.<br />

Immerhin attestiert er Politik und Verwaltungen<br />

zumindest einen langsamen<br />

Aufwachprozess, welcher an den ermöglichen<br />

Vertragsanpassungen und Preisgleitklauseln<br />

festzumachen sei. Als<br />

weitere Themen kamen die Primärrohstoffsteuer,<br />

in NRW soll diese nun per<br />

grün-schwarzem Koalitionsvertrag über<br />

einen sogenannten „Kieseuro“ lanciert<br />

werden, und der nicht abreißende Recy-<br />

SERVUS MIT VORLAUF: Rita Höwner wird<br />

noch vor der JMV im nächsten Juni aus dem<br />

aktiven Dienst für vero aussteigen.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


WIRTSCHAFT<br />

41<br />

NACH HAMBURG lud vero seine Mitglieder zur<br />

Jahreshauptversammlung ein. Auf dem Podium: Franz-Bernd<br />

Köster (stellv. Vors.), Raimo Benger und Christian Strunk.<br />

vom Beton und vom Windradfundament<br />

cling- bzw. Upcycling-Hype zur Sprache.<br />

Übersehen werde dabei, dass Kies, Sand<br />

und Natursteinkörnungen nicht verbraucht,<br />

sondern „umgelagert“ würden.<br />

Später erhalten sie in Recyclingprozessen<br />

ein zweites oder drittes Leben. Womit wir<br />

beim jetzigen Recycling gelandet sind:<br />

Fakt ist, dass beinahe alle Transportbetonwerke<br />

ohnehin anteilig RC-Körnungen<br />

in Beton verarbeiten können, wenn er<br />

denn so bestellt wird – was wiederum gerade<br />

bei öffentlichen Ausschreibungen<br />

nicht stattfindet. Bleibt als Ergebnis, dass<br />

gerade diejenigen, die theoretisch RC fordern,<br />

in der Praxis davon dann doch lieber<br />

Abstand nehmen.<br />

Verbindendes beim<br />

Vorankommen nutzen<br />

Hauptgeschäftsführer Raimo Benger<br />

verwies in seinem Bericht auf die Aktivitäten,<br />

Ereignisse und Erfolge im vergangenen<br />

Geschäftsjahr. So war es vero, der<br />

den Anstoß zur rechtlichen Klärung der<br />

Vertragsgestaltung im Hinblick auf die<br />

derzeit nicht absehbare Marktentwicklung<br />

inklusive aufklärender Videokonferenz<br />

mit mehr als 900 Teilnehmern aus<br />

Unternehmen der Gesteinsindustrie gab.<br />

Regional hat die Gesteinsindustrie in<br />

keinem der Bundesländer des vero-Betreuungsgebietes<br />

einen leichten Stand.<br />

Die Aufklärungsarbeit fruchtet, bisweilen<br />

zusätzlich gebremst durch Personalwechsel<br />

in den Behörden, selten im gewünschten<br />

Tempo, was jedoch nicht<br />

bedeutet, dass nichts geht. Vorankommen<br />

heißt in diesen Zeiten, dass etwa<br />

die Landesregierung in Schleswig-Holstein<br />

den gesetzwidrigen Zustand der<br />

nicht fortgeschriebenen Regionalplanungen<br />

erkennt und die betreffenden<br />

Ministerien so nach fünf bis sieben Jahren<br />

anhaltender Gespräche realisieren,<br />

dass sie aktiv werden und Rohstoffgewinnungsvorhaben<br />

erleichtern müssen.<br />

In NRW wurden über die neue Wasserschutzgebietsverordnung<br />

(siehe auch<br />

Artikel auf S. 28) wieder Einzelfallprüfungen<br />

pro Gewinnung in WS-Zonen III erreicht.<br />

Ein echter Coup jedoch konnte in<br />

Niedersachsen gelandet werden: Wurde<br />

zur MV schon die hier bestehende Koalition<br />

der Branchenvertretung mit Umweltverbänden<br />

sowie der Gewerkschaft<br />

IG Bau als Erfolgsmodell vorgestellt,<br />

folgte am 12. Juli ein publizistisch vielbeachteter<br />

Paukenschlag (siehe S. 34).<br />

Ja, Gemeinsamkeit in jeglicher Form<br />

macht stark. Im Miteinander gelang es<br />

zuvor, eine Änderung des Landesraumordnungsprogramms<br />

– nach der einige<br />

für die Rohstoffgewinnung ausgewiesene<br />

Flächen gestrichen werden sollten –<br />

zu verhindern. Glück für Niedersachsen!<br />

Nicht nur die entsprechenden Unternehmen<br />

dürfen aufatmen, auch Wirtschaft,<br />

Verwaltung und Behörden sollten das<br />

machen – selbst dann, wenn sie noch<br />

gar nicht wissen, welchen Gefallen sie<br />

sich damit eigentlich getan haben.<br />

Besondere Menschen sieht<br />

man nicht gerne gehen<br />

VORBEREITUNG ZUM ABSCHLUSSVORTRAG:<br />

Nach zehn Jahren war erneut Hans Kammerlander (M.)<br />

zu Gast und zog die Runde unmittelbar in den Bann<br />

seiner Bergabenteuer.<br />

… und doch sei es ihnen gegönnt. Rita<br />

Höwner, jetzt mehr als 17 Jahre bei der<br />

Duisburger Verbändegemeinschaft und<br />

Assistentin des Hauptgeschäftsführers,<br />

gilt längst als entscheidender Dreh- und<br />

Angelpunkt aller internen Führungsaufgaben<br />

für die diversen 16 vertretenen<br />

Baustoffverbände aller Größenordnungen.<br />

Im Frühjahr des nächsten Jahres<br />

wird sie in den (etwas vorgezogenen)<br />

Ruhestand wechseln. Das bedeutet, sie<br />

absolvierte in Hamburg 20<strong>22</strong> ihre letzte,<br />

aktiv selbst organisierte vero-Mitgliederversammlung<br />

… routiniert wie immer bis<br />

zur letzten Sekunde. Das heißt – nicht<br />

ganz: Kurz vor Schluss wurde nämlich<br />

ihre großartige Arbeit offiziell gewürdigt.<br />

Flugs brach die Routine unter vielen<br />

guten Emotionen zusammen, angefacht<br />

noch von den unterhaltsamen Laudationes<br />

des Vorsitzenden und des Hauptgeschäftsführers<br />

sowie dem Beifall der<br />

Anwesenden. Benger & Höwner galten<br />

(und gelten noch) als arbeitstechnisches<br />

„Traumpaar“ unserer Verbandsszene.<br />

Und wie das bei Paaren so ist, wurde<br />

auch hier im Sinne der bestmöglichen<br />

Sache regelmäßig gefochten, gekämpft,<br />

geglättet und sich am Ende gemeinsam<br />

über das Ergebnis gefreut. Ein dickes<br />

Lob für die gemeinsame Zeit gibt’s auch<br />

von GP & gsz: Hätte Verlässlichkeit einen<br />

Namen, wäre dieser „Rita“! <br />

(gsz)<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


42<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

GLÜCKLICH: Der Abschlussjahrgang 20<strong>22</strong> zusammen mit den Verantwortlichen aus den Verbänden, die im Hintergrund immer wieder für das<br />

Gelingen des Meisterkurses aktiv wurden und bleiben. Mit dabei auch Ines Friedl (3.v.l.), Kurszuständige bei den Eckert-Schulen.<br />

Meisterhafte<br />

Verbindungen<br />

Am 19. Mai 20<strong>22</strong> konnten die diesjährigen Absolventen des Industriemeisterlehrganges<br />

„Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik“ ihren Prüfungsabschluss<br />

bei einem gemeinsamen Abendessen in Regensburg feiern.<br />

Ganze vier Tage stellten sie sich zuvor den Prüfungsherausforderungen<br />

der handlungsspezifischen Qualifikation (HQ). Das rief nach einer wohlverdienten<br />

Belohnung: Nachdem es zwei Jahre nicht möglich war, bei<br />

einem gemeinsamen Essen die Lehrgangszeit und die überstandenen<br />

Prüfungen zu feiern, trafen sich die Prüflinge sowie Verantwortliche der<br />

Verbände, der Ausbildungsstätte und der IHK in angenehmer und lockerer<br />

Atmosphäre. Mit einer schönen Überraschung dazu …<br />

Denn eingeladen waren an diesem<br />

lauschigen, fast sommerlichen<br />

Abend nicht nur die diesjährigen „schwer<br />

Geprüften“, sondern auch die Abschlussjahrgänge<br />

von 2020 und 2021.<br />

Coronabedingt konnten sie ihr traditionelles<br />

Abschlussessen während der<br />

letzten Jahre nicht durchführen. Also<br />

wurde kurzerhand das wohlverdiente<br />

Meisterdinner zusammengelegt. So entwickelte<br />

sich der Abend nicht nur zu<br />

einer Abschlussfeier, sondern ebenso zu<br />

einem Ehemaligentreffen der besonderen<br />

Art. Dr. Bettina Nickel (Vorsitzende<br />

des MIRO-Arbeitsausschusses Ausund<br />

Weiterbildung), die sich von Beginn<br />

an stark für den Kurs engagiert hatte,<br />

gratulierte allen herzlich zu ihren Erfolgen<br />

und würdigte die frischen und vergangenen<br />

Absolventen und Absolventinnen<br />

mit persönlichen Worten. Sie<br />

verwies auf die Bedeutung der branchenspezifischen<br />

Meisterausbildung für<br />

die mineralische Roh- und Baustoffindustrie<br />

und schloss einen Dank an alle Beteiligten<br />

für ihr Engagement an. Vor allem<br />

der gemeinsame Einsatz habe die Meisterausbildung<br />

zu einem festen Bestandteil<br />

der beruflichen Weiterbildung und<br />

somit zu einem Erfolgsprojekt gemacht.<br />

Insgesamt 56 Personen bestehend<br />

aus frisch Geprüften, Ehemaligen,<br />

Dozenten, Verantwortlichen der Eckert-<br />

Schulen und der IHK Regensburg sowie<br />

Angehörige des Prüfungsausschusses<br />

und der unterstützenden Verbände<br />

füllten die Tafel.<br />

Wie ein wohlwollendes Uhrwerk<br />

Ungewöhnlich für manche?! Nicht für<br />

uns. Der Zusammenhalt unserer Branche<br />

eilt häufig unserem Ruf voraus.<br />

Daher überrascht es nicht, dass sich alle<br />

Beteiligten an einem Tisch zusammenfinden.<br />

So auch in diesem eigens initiierten,<br />

speziellen Meisterkurs. Ohne die<br />

durchdachte Unterstützung der Verbände<br />

unserer mineralischen Roh- und Baustoffindustrie<br />

wäre dieses Weiterbildungsangebot<br />

nicht so ein Erfolg<br />

geworden – und auch noch nicht einmal<br />

entstanden. Doch nur die Idee allein genügte<br />

noch nicht. Dadurch, dass die IHK<br />

Regensburg die Prüfungen organisiert,<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


Persönliche Eindrücke<br />

von Absolventen des<br />

Jahrgangs 20<strong>22</strong><br />

LEONARD STEIN, Schwerpunkt Naturstein, beschäftigt<br />

bei der Johannes Nickel GmbH & Co.<br />

KG, ein Unternehmen der MHI-Gruppe. Foto: MIRO<br />

Wurden Ihre Erwartungen an den<br />

Meisterkurs und die Inhalte erfüllt?<br />

„Ja, ich bin auch im Nachhinein noch sehr<br />

zufrieden, den Meisterkurs gemacht zu haben, da<br />

ich viele neue, kompetente und nette Leute kennenlernen<br />

durfte. Außerdem konnte ich mein Wissen, welches ich<br />

mir bereits während der Gesellenausbildung angeeignet<br />

habe, weiter ausbauen und vertiefen. Ich denke, dass ich<br />

durch das erworbene Wissen eine andere Blickweise auf<br />

manche Abläufe gewonnen habe, wodurch ich nun<br />

effektiver und effizienter arbeiten kann.“<br />

Was bleibt als Erinnerung an den Abend vom<br />

Meisterabschluss?<br />

„Mir ist besonders positiv aufgefallen, dass es eine<br />

entspannte Stimmung zwischen allen Teilnehmern,<br />

Prüfern und Dozenten gab sowie viele angenehme Gespräche.<br />

In Zukunft kann ich mir durchaus auch ein<br />

regelmäßiges Jahrgangs-/Absolvententreffen gut vorstellen.<br />

Für mich war es diesmal schön, auch die beiden<br />

vorherigen Jahrgänge zu treffen, weil ich dadurch<br />

sogar einen alten Ausbildungskollegen durch Zufall<br />

wiedertreffen konnte.“<br />

MATHIAS RUHBAUM, Schwerpunkt Sand &<br />

Kies, Hülskens Holding GmbH & Co. KG<br />

Wurden Ihre Erwartungen an den<br />

Meisterkurs und die Inhalte erfüllt?<br />

„Ich bin nach wie vor mit meiner Entscheidung<br />

für den Kurs zufrieden. Das erlernte<br />

Wissen kann ich gut in unserem Betrieb anwenden. Ich<br />

sehe dort viele Dinge jetzt mit anderen Augen und achte<br />

aufmerksamer auf Aspekte, die ich vorher als selbstverständlich<br />

gegeben betrachtet habe.“<br />

Was bleibt als Erinnerung an den Abend vom<br />

Meisterabschluss?<br />

„Ich fand es wirklich schön, alle Beteiligten, die dieses<br />

ermöglicht haben und diesen speziellen Meister ins<br />

Leben gerufen haben, wiederzusehen ... Und angeregte<br />

Gespräche zu führen. Dass die vorherigen Absolventen<br />

ebenfalls bei dieser Gelegenheit ‚ihre‘ Feier<br />

nachholen konnten, war eine Bereicherung für alle:<br />

man konnte sich sehr gut austauschen. Wenn sich die<br />

Möglichkeit bietet, würde ich auch in Zukunft gerne bei<br />

solchen Veranstaltungen dabei sein und meine Erfahrungen<br />

weitergeben.“


44<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

NACHGEHOLTE FREUDE: Auch Absolventen der Jahrgänge 2021 und 2020<br />

holten (nicht vollständig, aber zahlreich) ihre Abschlussfeier gemeinsam mit den<br />

„Neuen“ nach. So bot der Abend viel Gelegenheit zum Netzwerken, Kennenlernen<br />

und zum Austausch.<br />

durchführt und letztlich abnimmt, wird<br />

die Qualität gewährleistet. Ihre Arbeit<br />

hatte großen Einfluss auf den Erfolg des<br />

Meisterkurses. Die Kooperation mit den<br />

Eckert-Schulen erwies sich zusätzlich<br />

als Glücksfall, weil diese auf Lehrende<br />

aus der Berufspraxis setzen, die theoretisches<br />

Fachwissen und Anwendungs-<br />

Know-how sinnvoll verknüpfen und praxisgerecht<br />

weitergeben. Vor jedem<br />

neuen Jahrgang wird zudem überprüft,<br />

ob die angebotenen Inhalte den aktuellen<br />

Anforderungen und Neuerungen der<br />

Branche genügen. Das wiederum wird<br />

gewährleistet durch einen konstanten<br />

Informationsfluss und -austausch zwischen<br />

den vier wirkenden Verbänden.<br />

Denn am Ende liegt es ja im Interesse<br />

aller Involvierten, dass die Teilnehmenden<br />

des Lehrgangs so optimal wie möglich<br />

in entscheidenden Themenbereichen<br />

weitergebildet werden. Durch<br />

praxisnahe Ergänzungen wird anschließend<br />

das erlernte Wissen erfahren, ausprobiert<br />

und somit vertieft. Die Zusammenarbeit<br />

aller Seiten läuft quasi wie ein<br />

funktionierendes Uhrwerk. Was dieser<br />

Einsatz bringt, spiegelte sich in den<br />

freudig-stolzen Gesichtern der Absolventen<br />

und Absolventinnen.<br />

Jahrelang erprobt – auch<br />

über Krisen hinweg<br />

Doch wie kam es eigentlich dazu? Der<br />

Fachkräftemangel hat Deutschland<br />

schon etliche Jahre fest im Griff. Auch<br />

die mineralische Roh- und Baustoffbranche<br />

klagte über fehlenden Fach- und<br />

Führungskräfte-Nachwuchs. Zudem<br />

klaffte zwischen der Möglichkeit, als<br />

Facharbeiter oder Akademiker in der mineralischen<br />

Roh- und Baustoffindustrie<br />

tätig zu sein, eine Lücke. Also galt es,<br />

diesen Trittstein zu schaffen. Die vier<br />

Verbände der Baustoffgruppen Transportbeton,<br />

Asphalt, Betonfertigteile und<br />

mineralische Rohstoffe erarbeiteten gemeinsam<br />

mit den Eckert-Schulen Regensburg<br />

ein spezielles Meisterkurs-<br />

Konzept. Die bundesweit einmalige<br />

Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister<br />

IHK in der Fachrichtung Aufbereitungs-<br />

und Verfahrenstechnik nahm<br />

STOLZE MEISTER: Dr. Bettina Nickel, die sich von Beginn an für den Lehrgang eingesetzt hatte, nutzte die Gelegenheit, um die neuen<br />

(und vorherigen) Absolventen in einer kleinen Ansprache zu beglückwünschen. Fotos: MIRO<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

45<br />

Der nächste Meisterkurs startet im September<br />

Vielleicht haben wir Sie mit unserem Nachbericht zur „Meisterfeier“ zusätzlich ein wenig inspiriert. Also: Wollten Sie, liebe<br />

Fachleute in der Gesteinsindustrie, schon immer ein per Urkunde anerkannter Meister Ihres Fachs sein? Oder Sie, verehrte<br />

Arbeitgeber: Hatten Sie nicht vor, Ihren besten Fachleuten die Teilnahme an der Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister<br />

Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK (m/w/d) zu ermöglichen?<br />

Rasche Ergebnisse in dieser Richtung verlangen nun rasches Handeln, denn schon am 5. September 20<strong>22</strong> startet der<br />

nächste entsprechende Präsenzkurs in Vollzeit. Wer die Vollzeit-Ausbildung nicht stemmen kann, hat immer noch die Teilzeit-<br />

Version als Alternative. Eine Evaluation unter den Schülern bezüglich der Dozenten des Meisterkurses ergab ausschließlich<br />

positive Rückmeldungen. Die Themen seien fachlich gut erklärt worden und an Motivation habe es nicht gefehlt. Ein Qualitätsbeweis<br />

erster Güte!<br />

Zulassungsvoraussetzungen sind eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung<br />

in einem anerkannten technischen Ausbildungsberuf,<br />

der den Berufen der Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik<br />

zugeordnet werden kann, alternativ eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung<br />

in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf<br />

und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis oder – als<br />

dritte Variante: eine mindestens vierjährige Berufspraxis.<br />

Werfen Sie am besten gleich einen Blick in den aktuellen Flyer.<br />

Auch interessante Fördermöglichkeiten sind dort schon mit dargestellt.<br />

Wer in Bayern seinen Wohnsitz hat, profitiert zusätzlich<br />

vom Meisterpreis für erfolgreich absolvierte Abschlussprüfungen.<br />

Alle Informationen hierzu finden Sie unter der angegebenen<br />

Webadresse.<br />

www.ihk.de/regensburg/goto/652488<br />

Auf zur aktuellen Runde!<br />

Cover: Eckert Schulen<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


46<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

Fahrt auf. Die Lehrgangsinhalte, in enger<br />

Zusammenarbeit mit Unternehmen und<br />

Verbänden erstellt, werden zudem regelmäßig<br />

aktualisiert. Dementsprechend<br />

ergeben sich für die Absolvierenden<br />

auch optimale Karriereperspektiven und<br />

Aufstiegsmöglichkeiten in einer vielseitigen<br />

Branche. Und der anhaltende<br />

Erfolg gibt dem Angebot recht.<br />

Erfolgsgeschichte<br />

und Einladung<br />

Die 19 Absolventen des Industriemeisterlehrganges<br />

20<strong>22</strong> bilden bereits den<br />

vierten Durchgang des beliebten Fortbildungskurses.<br />

Unter den 18 Teilnehmern<br />

beim Abschlussessen des diesjährigen<br />

Jahrgangs fanden sich 16 Spezialisierungen<br />

in den Bereichen: Naturstein (5),<br />

Sand und Kies (5), Asphalt (3), Betonmischer<br />

(1), Fertigteile (2), neben den restlichen<br />

nicht spezifischen. MIRO gratuliert<br />

hiermit noch einmal herzlich allen<br />

Absolventen des Jahres 20<strong>22</strong>! Auch die<br />

Erfolgreichen vom Jahrgang 2021, von<br />

denen 14 zur Feier nach Regensburg<br />

kamen, und vom Jahrgang 2020, hier<br />

schafften es acht Leute, sich die Teilnahme<br />

einzurichten, verdienen eine nachträgliche<br />

Gratulation. Fest in ihre Betriebsprozesse<br />

eingebunden, setzen sie<br />

nun ihr potenziertes Wissen zur eigenen<br />

Freude und zu der ihrer Arbeitgeber bereits<br />

in der Praxis um. Mittlerweile hat<br />

sich die Meisterausbildung dauerhaft fest<br />

in der Branche etabliert, was das rege<br />

Interesse am nächsten Kurs bestätigt.<br />

GASTGEBER: Der Abend wurde organisiert und finanziert durch die vier treibenden Verbände hinter<br />

dem Meisterkurs: (v.l.) Hannes Krüger (BTB), Susanne Funk und Dr. Bettina Nickel (MIRO), Thomas<br />

Reschke (Asphalt). Gramatiki Satslidis als Vertreterin der Beton- und Fertigteilindustrie gehört noch<br />

dazu, konnte an der Veranstaltung aber leider nicht teilnehmen.<br />

WILLKOMMENES TREFFEN: Im Zuge der vorangegangenen Jahrgänge wurden erfolgreich<br />

auch Meisterinnen ausgebildet. Eileen Scholz (Fachbereich Beton, l.) und Jennifer<br />

Hauck (Fachbereich Fertigteile) vertieften sich rasch ins Gespräch.<br />

Der folgende fünfte Durchgang wird am<br />

5. September 20<strong>22</strong> beginnen. Zahlreiche<br />

Anmeldungen liegen bereits vor, weitere<br />

werden gerne angenommen. Wieder<br />

dabei sind auch die bereits bekannten<br />

Dozentinnen und Dozenten. Eine interne<br />

Evaluation ergab regelmäßig eine hohe<br />

Zufriedenheit sowohl mit der fachlichen<br />

Übermittlung als auch mit dem inhaltlichen<br />

Angebot der Lehrenden. Für die<br />

Gesteinsindustrie ist Dozent Uwe Heider<br />

mittlerweile zum „Gesicht“ des Lehrgangs<br />

geworden. „Man spürt förmlich,<br />

wie sehr ihm der Jahrgangserfolg immer<br />

wieder am Herzen liegt“, bestätigten beim<br />

Abschlussessen in Regensburg alle Befragten.<br />

Kein Wunder: war es ihm persönlich<br />

doch von Beginn an ein großes Anliegen,<br />

den speziellen Meisterkurs zum<br />

Laufen zu bringen und zu begleiten.<br />

Interessierte am Lehrgang sind herzlich<br />

eingeladen, sich detaillierter über die<br />

Bedingungen und zu vermittelnden Inhalte<br />

zu informieren – und natürlich auch,<br />

sich für den kommenden Durchgang<br />

anzumelden. Willkommen sind auch Personen,<br />

die schon länger auf diesen Positionen<br />

arbeiten. Der aktuelle Flyer zum<br />

kommenden Meisterkurs 20<strong>22</strong>/23 ist auf<br />

der MIRO-Internetseite verfügbar, ebenso<br />

steht er bei den Eckert-Schulen<br />

bereit. Gedruckte Flyer gibt es außerdem<br />

beim jeweils zuständigen Landesverband.<br />

<br />

(jis)<br />

www.bv-miro.de<br />

www.eckert-schulen.de<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


EDITORIAL<br />

FLEX-MAT ® AKTIVDRAHTSIEBE.<br />

VERBESSERTE SIEBLEISTUNG - HOHE SIEBEFFIZIENZ.<br />

FLEX-MAT ® Aktivdrahtsiebe setzen neue Maßstäbe, wenn es gilt<br />

Produktionskosten pro Tonne zu reduzieren. Die Durchsatzleistungen<br />

lassen sich deutlich steigern und der Drahtverschleiß<br />

reduzieren. Steckkorn und Anbackungen werden verhindert.<br />

Die markanten grünen PU-Verbindungen fixieren die frei<br />

schwingenden Kettdrähte aus OptimumWire ® , die in hohen<br />

Frequenzen unabhängig voneinander schwingen und die<br />

Schichtenbildung beschleunigen.<br />

FLEX-MAT ® Aktivdrahtsiebe sind für Feinstprodukte mit Trennschnitten<br />

von bis zu 0,5 mm und für gröbere Materialien bis zu<br />

100 mm verfügbar. Sie können auf Quer- und Längsspanner-<br />

Siebmaschinen sowie bei allen gängigen Stecksystemen eingesetzt<br />

werden. Die Polyurethan-Querverbindungen werden in<br />

Einzelfertigung entsprechend der Position der Traversen<br />

kundenspezifisch aufgebracht.<br />

FLEX-MAT ® und Drahtsiebböden aus OptimumWire ® werden<br />

von Major Wire Industries produziert, einem Haver & Boecker<br />

Unternehmen. Hohe Fertigungskapazitäten garantieren weltweit<br />

eine schnelle Lieferung.<br />

Autorisierte Major Händler werden von unseren Siebexperten<br />

geschult, zertifiziert und vor Ort unterstützt. Sie führen Analysen<br />

der kundenspezifischen Siebungen durch, unterstützen bei technischen<br />

Fragen und führen Schulungen für Mitarbeiter durch.<br />

So wird die Siebleistung in den jeweiligen Werken maximiert.<br />

Ebenso für Produzenten und Lohnverarbeiter in der Sand,<br />

Steine und Erden Industrie sowie für Recycling Unternehmen<br />

und die Kunstdüngerfertigung. Major Europe in Belgien ist<br />

Direktlieferant für Deutschland, Österreich und Belgien.<br />

Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Siebböden:<br />

Hohe Siebeffizienz - bis zu 40 % mehr Durchsatz<br />

Hohe Lebensdauer - bis zu 5x längere Standzeit<br />

Hohe Rentabilität - hohe Produktqualität, geringere<br />

Stillstandzeit und Wartungskosten<br />

Sie sind daran interessiert, Händler zu werden?<br />

Bitte kontaktieren Sie uns.<br />

saleseurope@majorflexmat.com<br />

www.majorflexmat.com


48<br />

AKTUELL<br />

INVESTITIONEN<br />

& ERWEITERUNGEN<br />

Interessante Mehrheitsbeteiligung<br />

MEHRHEITSBETEILIGUNG an<br />

Prostein. Die beiden großen Steinbrüche<br />

der Amprophyr-Steinbruch<br />

Oberottendorf und der Granodiorit-Steinbruch<br />

Kindisch in Sachsen<br />

sind über Gleise an die Metropolen<br />

angebunden. Fotos: Cemex<br />

Deutschland/Romano Hirsch<br />

Das Baustoffunternehmen Cemex hat eine Mehrheitsbeteiligung am ostdeutschen<br />

Hartsteinunternehmen Prostein erworben. Die Transaktion wurde Anfang<br />

Juli 20<strong>22</strong> abgeschlossen. Die Unternehmensgruppe Prostein gilt als perfekte<br />

Ergänzung im Portfolio der Cemex Deutschland AG, die damit ideal aufgestellt<br />

ist, um gleich mehrere der wichtigsten Metropolmärkte zu bedienen. Das ergänzende<br />

Produktangebot der Prostein macht Cemex zu einem Komplettanbieter<br />

von Zuschlagstoffen im Raum Berlin.<br />

Der Jahresabsatz der Prostein beläuft sich auf<br />

3 Mio. t mineralischer Rohstoffe. Die Unternehmensgruppe<br />

mit insgesamt sechs aktiven Hartsteinwerken<br />

besteht aus der Prostein GmbH & Co.<br />

KG, der Steinbruch Oberottendorf GmbH und der<br />

VMB Vertriebsgesellschaft mineralische Baustoffe<br />

mbH. Mit der Mehrheitsbeteiligung wird sich der<br />

Absatz der Cemex Deutschland AG in dieser Produktsparte<br />

verdoppeln.<br />

www.cemex.com<br />

Heimische Expansion<br />

BEKENNTNIS PER NEUBAU: Georg Graf Kesselstatt, Susanne<br />

Gräfin Kesselstatt (beide geschäftsführende Gesellschafter), NL-Leiter<br />

Jochen Barany und der Inzigkofener Bürgermeister (v.l.). Foto: Storz<br />

Vorbildliches<br />

Standort-Bekenntis<br />

Das Unternehmen Storz hat den Neubau seiner Niederlassung<br />

Sigmaringen mit Sitz in Inzigkofen nun offiziell eröffnet. Zusammen<br />

mit dem Inzigkofener Bürgermeister feierten rund 100 Gäste<br />

und Firmenangehörige dieses moderne Gebäude, bei dem das<br />

Wohlbefinden der Beschäftigten sowie maximale Nachhaltigkeit<br />

im Mittelpunkt stehen. Die Millionen-Investition ist gleichermaßen<br />

ein langfristiges Bekenntnis zum seit 1983 betriebenen Standort<br />

wie auch das mit Abstand schönste Bürogebäude in der gesamten<br />

Storz-Unternehmensgruppe. Bürgermeister Bernd Gombold<br />

würdigte die hohe Bedeutung des zweitgrößten Arbeitgebers in<br />

der Gemeinde. Mit seiner besonderen Ästhetik setzt der Neubau<br />

ein Statement: Ganz bewusst wurde viel Beton verbaut und damit<br />

ein klares Bekenntnis zu den mineralischen Baustoffen abgegeben,<br />

die bei Storz produziert und verwendet werden.<br />

www.storz-tuttlingen.de<br />

Kuhn Baumaschinen feierte im Juni 20<strong>22</strong> die Eröffnung ihres neuen<br />

Standortes in Traun, Oberösterreich. Nach 12 Monaten intensiver<br />

Bauzeit sichert die neue Niederlassung, die unter Berücksichtigung<br />

modernster ökologischer Standards errichtet wurde, hochwertige<br />

Serviceleistungen aus den Geschäftsbereichen Ladetechnik und<br />

Baumaschinen für Kunden im Einzugsbereich Linz und schafft gleichzeitig<br />

neue Arbeitsplätze.<br />

Das rund 2600 m² große, neue Kuhn-Servicewerk, errichtet auf<br />

einer 18.000 m² großen Grundstücksfläche, bietet sogar Platz für<br />

einen weiteren Geschäftsbereich der Kuhn Baumaschinen mit einem<br />

zusätzlichen Servicestützpunkt in Österreich und ermöglicht dort<br />

insbesondere die Wartung und Reparatur von Komatsu-Baumaschinen.<br />

Mit zwölf Standorten, darunter neun Servicewerken, und 300<br />

Beschäftigten in Österreich zählt Kuhn zu einem der größten privaten<br />

Arbeitgeber innerhalb der Branche.<br />

www.kuhn-gruppe.com<br />

SICHERE<br />

ARBEITSPLÄTZE<br />

in zeitgerechter<br />

Unternehmenskultur:<br />

Das Team des neuen<br />

Kuhn-Servicewerks<br />

bei der feierlichen<br />

Schlüsselübergabe<br />

am neuen Standort<br />

in Traun. Foto:<br />

Brilliant Communications<br />

Consulting/Kuhn<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


Gut für beide Seiten<br />

Die FAM-Gruppe, Anbieter von Förderanlagen und Verladetechnik, gehört<br />

nun zu 100 % zur Beumer Group. Der Anfang Mai unterzeichnete<br />

Kaufvertrag wurde am 9. Juni 20<strong>22</strong> rechtlich vollzogen. Die FAM mit ihrer<br />

Zentrale in Magdeburg ist ein international agierender mittelständischer<br />

Konzern mit 750 Beschäftigten. Das Unternehmen zählt zu den weltweit<br />

führenden Komplettanbietern von Schüttgutumschlags- und Aufbereitungsanlagen.<br />

Die Beumer Group hat sich in der Schüttgut-Technologie seit Jahrzehnten<br />

stabil am Markt etabliert. Mit dem Kauf stärkt der Systemanbieter seine Marktposition in den Bereichen Minerals und Mining signifikant.<br />

Neben der Erweiterung des Portfolios ergänzt die FAM-Gruppe mit ihrem Know-how und der globalen Aufstellung die Kompetenz<br />

der Beumer Group bei der Projektierung von Anlagen. FAM bringt neben Planung und Engineering die komplette Wertschöpfung<br />

samt After-Sales-Service in die Beumer Group ein. Die Beumer Group wiederum bietet FAM dafür eine langfristige Perspektive<br />

auf Basis höchster Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation.<br />

www.beumer.com<br />

SIEHT NACH WIN-WIN AUS: Die FAM-Gruppe gehört seit Juni<br />

20<strong>22</strong> offiziell zur Beumer Group. Foto: Christian Bierwagen<br />

Rekord auf dem Silbersee<br />

Am 24. Mai haben die Quarzwerke in Haltern am See Deutschlands größte schwimmende Photovoltaik-Anlage in Betrieb<br />

genommen. Ungefähr 110 geladene Gäste erlebten mit, wie der „Schalter umgelegt“ wurde. Bis Ende Mai arbeitete die Anlage<br />

im Probebetrieb und stellte planungsgemäß ab Juni Strom für die eigene Produktion und Abnehmer in der Region zur<br />

Verfügung. Errichtet wurde die Anlage auf einem Baggersee, dem Silbersee III. Sie nimmt eine Fläche von knapp 1,8 ha ein,<br />

was rund 2,3 % der Seefläche entspricht.<br />

Insgesamt 5800 Solarmodule wurden im April am Ufer des Sees auf insgesamt 360 Floating-Elemente geschraubt und mit<br />

speziellen Solarbooten auf den See gebracht. Für eine optimale Energieausbeute sind die Solarmodule nach Ost-West ausgerichtet<br />

und mit einer Neigung von 12° installiert. So kann ein gleichmäßig hoher Energieertrag über den gesamten Tag erzielt<br />

werden. Durch die Verwendung von Glas-Glas-Modulen wird gewährleistet, dass auch weiterhin genügend Licht auf die<br />

Wasseroberfläche einfallen kann. <strong>22</strong>30 Schwimmkörper halten die Anlage zuverlässig über Wasser und 24 Spezialanker, die<br />

in einer Tiefe von 13,5 m bis 23 m festgemacht sind, sorgen dafür, dass sie exakt an ihrem dafür definierten Ort schwimmt.<br />

Ein knapp 300 m langer Wellenbrecher schützt die Investition vor Stürmen.<br />

Die Floating-PV-Anlage wird eine Nennleistung von ca. 3,1 Megawatt-Peak erreichen und jährlich etwa 3 Mio. kWh Strom<br />

produzieren, was einem CO 2 -Sparpotenzial von 1100 t entspricht. Ein Teil des Stroms wird ins öffentliche Netz eingespeist.<br />

Nachdem bereits an verschiedenen Standorten Anlagen an Land vom Unternehmen geplant bzw. gebaut wurden, ist nun auf<br />

dem Silbersee III die erste schwimmende Quarzwerke-Photovoltaikanlage entstanden.<br />

www.quarzwerke.com<br />

BEIM SCHALTERUMLEGEN DABEI: Andreas Stegemann, BM Stadt Haltern am See, Daniel Duric, Werkleiter Haltern, Robert-Lindemann-Berk,<br />

Geschäftsführer Ges. Quarzwerke, Dr. Heinrich Bottermann, StS im MULNV NRW, Benedikt Ortmann, GD Solar Projects<br />

BayWa r.e. (v.l.). Foto: Quarzwerke/Luftbild BayWa r.e.<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


50<br />

AKTUELL<br />

Gesteinsrohstoffe für Europa<br />

PLANMÄSSIG GEWACHSEN: Die<br />

Schüttflix-App ist nun auch in Österreich,<br />

Polen und der Tschechischen Republik<br />

aufgestellt und nutzbar. Foto: Schüttflix<br />

Schotter, Sand und Kies einfach digital bestellen und liefern lassen – das ist künftig auch in<br />

Österreich, Polen und der Tschechischen Republik möglich. Derzeit liegt der Schwerpunkt<br />

von Schüttflix noch auf dem Onboarding der Lieferanten und Spediteure, bald darauf sollen<br />

auch Schüttgutbestellungen über die digitale Plattform abgewickelt werden können. Ziel ist<br />

für Schüttflix, in allen drei hinzugekommenen Märkten bis Ende des Jahres die führende<br />

Logistik-Plattform in der Baubranche zu werden.<br />

Im heimischen Markt Deutschland erweitert Schüttflix sein Produktangebot im Laufe des<br />

Jahres auf den Bereich „Entsorgung“. Kunden können ab dann auch Entsorgungsdienstleistungen<br />

von bestimmten Bau- und Abbruchabfällen über die Plattform beauftragen.<br />

www.schuettflix.com<br />

Neue Profis starten im Gebrauchtmaschinengeschäft durch<br />

Nach intensiver Zeit der Rekrutierung und Hintergrundarbeit ist die Auktionsplattform Blinto nunmehr mit vollständigem Vertriebsteam<br />

und neu besetzten Schlüsselpositionen an den Start gegangen. Blinto hat bereits acht Außendienst-Mitarbeitende in ganz<br />

Deutschland im Einsatz, die verschiedenste Unternehmen der<br />

Umgebung beim Verkauf von gebrauchten Maschinen und Anlagen<br />

unterstützen. Alle verfügen über weitreichende Erfahrungen und<br />

Kenntnisse sowohl im Verkauf als auch bei Maschinen.<br />

Die ersten Auktionen auf Blinto.de endeten bereits am 20. Juli<br />

20<strong>22</strong>. Geboten wurde eine Fülle an begehrten Verkaufsobjekten für<br />

die D/A/CH-Region. Für Profis aus der ganzen Region ist die Blinto-<br />

Auktionsplattform eine großartige Gelegenheit, gebrauchte Maschinen<br />

zu einem guten Preis zu finden und gleichzeitig der Umwelt<br />

einen Dienst zu erweisen, indem die Maschinen in den Händen<br />

neuer Besitzer eine längere Lebens- und Einsatzdauer erhalten.<br />

NEUE ALTE PROFIS: Mit diesem professionellen Vertriebsteam<br />

ging Blinto.de für gebrauchte Baumaschinen an den Start. Einige<br />

www.blinto.de<br />

kommen GP-Lesern sicher bekannt vor. Foto: Blinto<br />

PERSONEN & POSTEN<br />

Führungswechsel im Familienunternehmen<br />

RUDOLF HAUSLADEN ist neuer CEO des Familienunternehmens<br />

Beumer. Foto: Beumer Group<br />

Zum Juni 20<strong>22</strong> fand ein Führungswechsel im Familienunternehmen Beumer<br />

Group statt: Rudolf Hausladen ist jetzt neuer CEO und folgt damit<br />

auf Dr. Christoph Beumer, der seit 2000 als geschäftsführender Gesellschafter<br />

die Geschicke der Unternehmensgruppe lenkte. Dr. Beumer wird<br />

noch bis Ende des Jahres Mitglied der Geschäftsführung sein und anschließend<br />

in den Beirat wechseln.<br />

Der neue CEO Rudolf Hausladen ist Dipl.-Ing. Maschinenbau mit MBA<br />

und war zuvor in leitenden Positionen bei namhaften Intralogistik-Anbietern<br />

national und international tätig. Bereits seit Oktober 2020 ist er bei<br />

der Beumer Group beschäftigt und Mitglied der Geschäftsführung.<br />

www.beumer.com<br />

23.–26. August 2023<br />

Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


AKTUELL<br />

51<br />

Ausbau des Kundendienstes in<br />

professioneller Hand<br />

MATTHIAS AUER übernahm die neue Position<br />

Business Development innerhalb der Kuhn-Gruppe.<br />

Foto: Kuhn-Gruppe<br />

Bestehende Partner noch zufriedenerstellen und neue Kunden gewinnen.<br />

So lautet die Devise bei Kuhn, weshalb eine neue Position „Business Development“<br />

im Bereich Baumaschinen geschaffen und mit Matthias Auer<br />

besetzt wurde, der langjährige Erfahrungen in der Baumaschinenbranche<br />

vorweisen kann. Als Profi in der Branche bringt er im Bereich Verkauf und<br />

vor allem auch After Sales viel Expertise mit und will speziell für weitere<br />

Fortschritte im Kundendienst- und Servicegeschäft bei Kuhn sorgen. Über<br />

zehn Jahre hat Auer zuvor für Ascendum (Volvo) gearbeitet, bevor er zum<br />

April 20<strong>22</strong> zur Kuhn-Gruppe wechselte.<br />

www.kuhn-gruppe.com<br />

Wechsel an der Messespitze<br />

Klaus Dittrich, ehemals Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, schied planmäßig Ende Juni 20<strong>22</strong> aus dem<br />

Unternehmen aus. In seinen zwölf Jahren an der Unternehmensspitze hat er die Messe München unter die weltweit erfolgreichsten<br />

Messeunternehmen geführt und dabei ihre internationale,<br />

digitale und nachhaltige Ausrichtung maßgeblich<br />

geprägt.<br />

Seit Juli 20<strong>22</strong> wird das Unternehmen nun von Dr. Reinhard<br />

Pfeiffer und Stefan Rummel als gleichberechtigte<br />

Geschäftsführer in einer CEO-Doppelspitze geleitet.<br />

Reinhard Pfeiffer gehört seit 2008 der Geschäftsführung<br />

der Messe München an, seit 2014 in der Funktion als Stellvertretender<br />

Vorsitzender. Stefan Rummel ist seit 2010 bei<br />

der Messe München in leitender Funktion tätig und seit<br />

2015 Mitglied der Geschäftsführung. Beide Geschäftsführer<br />

verantworten bereits jetzt wesentliche Teile des Portfolios<br />

der Messe München.<br />

VERABSCHIEDUNG von Klaus Dittrich (3.v.l.), dem ehemals Vorsitzenden<br />

der Geschäftsführung der Messe München, im Rahmen<br />

www.messe-muenchen.de<br />

der Aufsichtsratssitzung. Foto: Messe München<br />

PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />

Einer der nachhaltigsten<br />

Mittelständler Deutschlands<br />

Die auf das professionelle Management mineralischer Abfälle<br />

und die Rückgewinnung darin enthaltener Ressourcen spezialisierte<br />

Remex GmbH ist eines der nachhaltigsten mittelständischen<br />

Unternehmen Deutschlands. Dies geht aus einem<br />

Ranking des Magazins WirtschaftsWoche hervor, das jetzt<br />

veröffentlicht wurde. In der Gesamtbetrachtung belegte Remex<br />

dabei Platz 25 von insgesamt 50 ausgewählten Unternehmen.<br />

Für das Ranking wurden die Nachhaltigkeitsaktivitäten von insgesamt<br />

4000 deutschen Mittelständlern analysiert. Über alle<br />

ESG-Dimensionen hinweg erreichte Remex in der Analyse einen<br />

Nachhaltigkeitsscore von 258 Punkten.<br />

www.remex.de<br />

SONDERTHEMA<br />

Grüne Energie der<br />

Zukunft – H2 Wasserstoff<br />

07.–11. September 20<strong>22</strong><br />

Messe Holstenhallen Neumünster<br />

Neuheiten entdecken:<br />

Baumaschinen<br />

Digitale Baustelle<br />

Recycling im Hoch- und Tiefbau<br />

E-Nutzfahrzeuge<br />

Faszination Bauberufe<br />

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Nordeuropas<br />

größte Kompaktmesse<br />

rund ums Bauen<br />

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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


52<br />

AKTUELL<br />

Vier Preise für ein Halleluja<br />

VIER AUF EINEN STREICH: Marangoni konnte<br />

bei den Recircle Awards gleich mehrere Auszeichnungen<br />

abräumen. Foto: Marangoni<br />

Der Reifenspezialist Marangoni hat gleich vier Preise bei den Recircle Awards 20<strong>22</strong> gewonnen:<br />

ein Rekord bei der Veranstaltung zum Thema Kreislaufwirtschaft in der Reifenrunderneuerung<br />

und im Recyclingsektor. Marangoni schaffte es in den Kategorien:<br />

„Best Tread Rubber Supplier“, „Circular Economy Award“; „Best Tyre Retreader“<br />

(zum zweiten Mal in Folge) sowie „Best Retreading Equipment Supplier“ jeweils auf<br />

den ersten Platz.<br />

Der Recircle Award wurde ins Leben gerufen, um Unternehmen aus dem Bereich Runderneuerung<br />

und Recycling für ihre Beiträge zur Kreislaufwirtschaft auszuzeichnen. Die<br />

Gewinner der Recircle Awards wurden bei der Preisverleihung am 25. April online bekannt<br />

gegeben, die Trophäen anschließend im Rahmen einschlägiger Fachmessen verliehen.<br />

www.marangoni.de<br />

Bester Volvo-Baumaschinenfahrer gekrönt<br />

Nach zwei Jahren Pause begrüßte Volvo CE Anfang Juni 20<strong>22</strong> die<br />

erfahrensten 25 Fahrer aus insgesamt 13 Ländern Europas in<br />

seinem Customer Center in Eskilstuna, Schweden, zum Finale des<br />

Fahrerklubs. Zusätzlich waren die ausgewiesenen Könner erstmals<br />

auch Eingeladene der Kundenveranstaltung „Volvo Days“ und gehörten<br />

zu den Ersten, die mit den neuesten Maschinen, darunter<br />

zahlreiche Elektromodelle, Probefahrten absolvieren durften.<br />

Beim Wettbewerb kämpften die Fahrer in drei Vorrunden um<br />

die Qualifikation zum Halbfinale und anschließend für das Finale.<br />

In einem Kopf-an-Kopf-Rennen sicherte sich Jonathan Legeard<br />

aus Frankreich am Ende den ersten Platz auf dem Siegertreppchen,<br />

Reijer van der Grift und Christ-Jan Jansen, beide aus den<br />

Niederlanden, belegten die Plätze zwei und drei. Der 25-jährige<br />

Franzose setzte sich gegen seine 24 anderen talentierten Konkurrenten<br />

in einer Reihe zermürbender Herausforderungen durch<br />

und durfte am Ende den Pokal mit nach Hause nehmen.<br />

www.volvoce.com<br />

PARCOURS FAHREN, ohne Hindernisse zu berühren, Kugeln<br />

durch ein Labyrinth bewegen oder mit der Schaufel eine winzige<br />

Streichholzschachtel verschließen? Die besten Fahrer können all<br />

das und mehr! Jonathan Legeard konnte es am besten. Foto: Volvo CE<br />

Gut und viel vermieten lohnt sich<br />

DAS TEAM der Zeppelin Rental GmbH durfte sich über<br />

den Preis in der Kategorie „Large Rental Company of the<br />

Year“ freuen. Foto: Kaspars Dobrovolskis<br />

Zeppelin Rental hat den von der European Rental Association vergebenen<br />

diesjährigen Preis als „Large Rental Company of the Year“ gewonnen. Bei<br />

der Preisverleihung in Riga begründete die Jury ihre Wahl vor allem mit der<br />

positiven Entwicklung des Umsatzes sowie der Innovationskraft und dem<br />

stetigen Streben nach mehr Nachhaltigkeit des Unternehmens.<br />

Weiterhin positiv erwähnt wurde die App Rental+, die durch eine geringere<br />

Zahl benötigter Transportfahrten Emissionen spart. Auch das zehnjährige<br />

Jubiläum des Umweltsiegels Ecorent, das ökologische und ökonomische<br />

Mietmaschinen und -geräte bei Zeppelin Rental kennzeichnet,<br />

erwähnte die Jury lobend.<br />

Auf die Auswahlliste der möglichen Preisträger in der Kategorie, für die<br />

sich Vermietunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 15 Millionen<br />

Euro bewerben können, hatten es insgesamt drei Unternehmen geschafft.<br />

Den Ausschlag für Zeppelin Rental gab laut Jury letztendlich auch die<br />

positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung während der schwierigen Situation<br />

der Corona-Phase.<br />

www.zeppelin-rental.de<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


© OpenStreetMap<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2019/2020<br />

Ausgabe | 2020<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Ausgabe | 2020<br />

Ausgabe<br />

2015/2016<br />

STANDORTKARTEN<br />

Nachruf<br />

Abschied von<br />

Thorsten Stellmacher<br />

Die Mitarbeiter der<br />

Metso Outotec Germany<br />

GmbH trauern um<br />

ihren langjährigen Mitarbeiter<br />

Thorsten Stellmacher,<br />

der im Alter<br />

von nur 58 Jahren unerwartet<br />

verstorben ist.<br />

Geschäftsführung, Betriebsrat<br />

sowie die Kolleginnen<br />

und Kollegen<br />

würdigen die Verdienste<br />

von Thorsten Stellmacher.<br />

Mit seiner Art<br />

und großer Leidenschaft<br />

hat er das Un-<br />

Foto: Metso Outotec<br />

ternehmen immer vorbildlich<br />

nach außen vertreten und auch seinen Bereich<br />

geprägt. Thorsten Stellmacher ist im Jahr 1992 in eine<br />

der Vorgängergesellschaften (Nordberg) der heutigen<br />

Unternehmensgruppe eingetreten. Nachdem er zunächst<br />

im Vertrieb für Verschleiß- und Ersatzteile tätig<br />

war, wechselte er bald in den Vertrieb für Brech- und<br />

Siebmaschinen und bekleidete hier mehrere verantwortliche<br />

Positionen als Regionalvertriebsleiter Zentral/Nord,<br />

Bereichsleiter Vertrieb für Brecher und Siebe<br />

bis hin zum Vertriebsleiter Aufbereitungstechnik. Nachdem<br />

er das Unternehmen 2013 verließ, kam er 2018 zur<br />

damaligen Metso Germany als Sales Manager Nord-/<br />

Ostdeutschland zurück. Auf allen seinen Stationen leistete<br />

der Spezialist für die Brech- und Siebtechnik großartige<br />

Arbeit. Er prägte seine Bereiche mit seinem<br />

Fachwissen und seinen Entscheidungen. Doch nicht<br />

nur sein Fachwissen war hoch anerkannt und hinterlässt<br />

große Spuren in der Welt der Brech- und Siebtechnik,<br />

auch seine menschliche Art wurde hoch<br />

geschätzt: Für Kolleginnen und Kollegen hatte Thorsten<br />

Stellmacher immer ein offenes Ohr, ebenso für die<br />

gesamte Kundschaft – ganz gleich wie groß oder klein<br />

das jeweilige Anliegen gewesen sein mag. In tiefer Trauer<br />

nimmt die Belegschaft Abschied. Unser tiefes Mitgefühl<br />

gilt seiner gesamten Familie, mit der wir in diesen<br />

schweren Stunden verbunden sind. Thorsten Stellmacher<br />

wird uns sehr fehlen. Sein Tod ist ein großer Verlust<br />

für uns alle.<br />

Im Namen aller, die ihn kannten und schätzten<br />

Carsten Stark<br />

Geschäftsführer Metso Outotec Germany GmbH<br />

www.mogroup.com<br />

Über 7.600 Adressen von Verwaltungen und<br />

Werken unterschiedlicher Baustoffindustrien<br />

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Transportbeton<br />

STANDORTKARTEN<br />

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Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstä te der Firma (Mischanlagen)<br />

© A le Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />

des Adressmaterials für kommerzie le Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gesta tet. Stand: 2020<br />

www.steinexpo.de<br />

Ausgabe | 2020<br />

Transportbeton<br />

Adressregister<br />

STANDORTKARTEN<br />

Asphalt<br />

Adressregister<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

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Naturstein/Steinbrüche<br />

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Anzahl der Mitarbeiter<br />

• Genaue Standorte der Verwaltungen und Werke dank GPS-Codierung<br />

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D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

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Adressregister<br />

Hessen<br />

Baden-Württemberg


54<br />

MACH MAL WAS<br />

Junger MIRO in Brüssel zu Gast<br />

Zu einem besonderen Ereignis wurde die Reise junger Unternehmer und<br />

Unternehmerinnen der deutschen Gesteinsbranche am 17./18. Mai 20<strong>22</strong><br />

nach Brüssel. Auf dem Programm standen Meetings mit Branchenvertretern<br />

des Europäischen Gesteinsverbandes UEPG sowie mit Vertretern<br />

des Europäischen Parlaments. Fazit: Derartige Termine mit Gesprächspartnern,<br />

zu denen der direkte Kontakt sonst nicht so leicht zu knüpfen<br />

ist, bringen eine ganze Menge. Auf jeden Fall verbessern sie das gegenseitige<br />

Verständnis.<br />

BESUCH IN BRÜSSEL: Marcella Kugler, Axel Rohr jr., Paulina Rohr, Philipp Hagemeier, Dr. Ipek<br />

Ölcüm, MdEP Christine Schneider, MdEP Rainer Wieland, Maximilian Kern, Sergiu Scolobiuc,<br />

Dirk Fincke (v.l.).<br />

Unser MIRO wird jung! Genau genommen<br />

war er das immer, aber seit<br />

Kurzem ist die Jugendlichkeit auch institutionalisiert.<br />

Nachdem die „Treffen<br />

junger Fach- und Führungskräfte der<br />

Gesteinsindustrie“ im Rahmen des<br />

ForumMIRO sehr viel Anklang fanden,<br />

entwickelte sich aus diesem Netzwerkangebot<br />

auch der Kristallisationskeim<br />

für ein regelmäßigeres Miteinander.<br />

Diesem Ansatz folgend, wurde im Januar<br />

20<strong>22</strong> der „JungeMIRO“ als neues<br />

MIRO-Gremium gegründet. MIRO hat<br />

dazu junge Unternehmensnachfolger<br />

und Unternehmensnachfolgerinnen<br />

angesprochen und zum neuen MIRO-<br />

Gremium eingeladen. Aus den Landesverbänden<br />

kann jeweils eine junge Vertretung<br />

in das Gremium entsendet<br />

werden.<br />

Einer der ersten Termine führte einige<br />

JungMIROs nach Brüssel. Begleitet von<br />

MIRO-Geschäftsführerin Dr. Ipek Ölcüm<br />

tauschten sich die Reisenden zum<br />

abendlichen Einstieg mit MdEP Ismail<br />

Ertug aus. Dieser zeigte sich sehr an der<br />

Branche interessiert und bestätigte gegenüber<br />

den jungen Fachleuten nach<br />

dem Gespräch hinsichtlich der Situation<br />

mineralischer Rohstoffe in Deutschland,<br />

eine steile Lernkurve in den ihm bislang<br />

unbekannten problematischen Details<br />

hingelegt zu haben. Sein Twitter-Eintrag<br />

bestätigt ein entspanntes Miteinander.<br />

Am Folgetag standen intensive Gespräche<br />

zur Zukunft der nachgewiesen<br />

nachhaltigen heimischen Gesteinsindustrie<br />

in Deutschland und Europa auf<br />

dem Programm. Dazu gab es gemeinsam<br />

mit UEPG-Geschäftsführer Dirk<br />

Fincke und weiteren Kollegen des<br />

Europäischen Gesteinsverbandes einen<br />

angeregten Austausch über Rohstoffgewinnung,<br />

Rohstoffeffizienz sowie<br />

Möglichkeiten und Grenzen der Kreislaufwirtschaft<br />

mit MdEP Malte Gallée.<br />

Eine anschließende Führung durch<br />

das Europäische Parlament übernahm<br />

der Vizepräsident des Europäischen<br />

Parlaments, MdEP Rainer Wieland,<br />

höchstselbst.<br />

Zum krönenden Abschluss des Tages<br />

verfolgten die JungMIROs als Gäste die<br />

Verleihung des Natura2000-Preises für<br />

das Jahr 20<strong>22</strong> durch den EU-Kommissar<br />

für Umwelt, Virginijius Sinkevijius. Vieles,<br />

was auf dem Reiseweg und vor Ort zur<br />

Sprache kam, wird die Gruppenteilnehmer,<br />

aber auch die gesamte Branche<br />

weiterbringen. Auch deshalb sind solche<br />

Kontakte wichtig. Es entstehen Ideen<br />

und Lösungen, die im Arbeitsalltag oder<br />

in größerer Runde untergehen würden.<br />

Fest steht deshalb: Weitere Treffen sind<br />

fest eingeplant! Es muss ja nicht immer<br />

Brüssel sein.<br />

www.bv-miro.org<br />

KURZES TREFFEN am Rande der Nachhaltigkeitspreisverleihung<br />

von Dirk Finke,<br />

Virginijius Sinkevijius, und Dr. Ipek Ölcüm.<br />

Fotos: MIRO<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


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56 PRAXIS<br />

Klassische Robustheit und<br />

zeitgemäße Mobilität<br />

Bereits um das Jahr 1900 wurde unweit des nordwesthessischen Dorfes Dainrode im Landkreis Waldeck-Frankenberg<br />

der Steinbruch Hunold erschlossen. Der Standort ist noch heute im Besitz der Familie Mütze und liefert<br />

hochwertige Splittprodukte für die Bauwirtschaft. Die anstehenden feinkonglomeratischen Grauwacken des<br />

Karbon zeichnen sich durch eine hervorragende Festigkeit und Witterungsbeständigkeit aus. Nicht umsonst gibt<br />

es im Umkreis von mehreren Dutzend Kilometern keine vergleichbare Gewinnung. Technisch hat sich eine gute<br />

und imposante Mischung aus Tradition und Moderne im Steinbruch gewissermaßen organisch herausgebildet.<br />

PRIMÄRSTUFE MIT<br />

GESCHICHTE: Der<br />

mächtige Weserhütte-<br />

Vorbrecher hat in<br />

über 60 Jahren schon<br />

gigantische Massen an<br />

Material verarbeitet.<br />

MODERN<br />

NACHGERÜSTET:<br />

Ein permanenter<br />

Überbandmagnet<br />

sichert die<br />

nachfolgenden<br />

Brechstufen ab.<br />

UNSCHEINBAR, ABER WICHTIG: Der<br />

Nordberg-GP11-Kreiselbrecher ist eminent<br />

für die Produktveredelung.


PRAXIS<br />

57<br />

FAST ZU SCHÖN: Der Ausblick aus dem Steinbruch recht weit<br />

über die Ebene – noch weiter reicht das Einzugsgebiet der hochwertigen<br />

Grauwacke.<br />

FLOTTE FLOTTE: Betriebsleiter Willi Eckel (l.) und Prokurist Marco Flatzek)<br />

vor einem der Mütze-Fahrzeuge, das auf seinen Fahrten für Azubis wirbt.<br />

Fotos: Wistinghausen<br />

Ein mächtiger Vorbrecher bildet die Basis für den Aufbereitungsprozess.<br />

Wie in vielen Steinbrüchen der Fall, hat<br />

das robuste Schwergewicht auch in Dainrode schon ein<br />

„paar“ Jahre auf dem Buckel, genau genommen sind es mehr<br />

als 60: Bei Mütze arbeitet ein Doppelkniehebelbrecher der<br />

– leider lange vergangenen – Marke Weserhütte aus dem<br />

Ursprungsjahr 1961 mit einer Einlaufdimension von 800 x<br />

1000 mm. „Die Anlage leistet noch heute 100%ig ihren Dienst<br />

und hat uns noch nie im Stich gelassen“, freut sich Prokurist<br />

Marco Flatzek. Moderner sind die anschließenden Stufen.<br />

Der Sekundärbrecher ist ein Kreiselbrecher vom Typ Nordberg<br />

GP11. In einer anschließenden ersten Trockensiebung<br />

werden die Körnungen 0/32 mm bis 0/45 mm separiert. Das<br />

Überkorn veredelt ein Tertiärkegelbrecher Nordberg HP100<br />

zu Feinsplitt weiter, der in einer zweiten Trockensiebmaschine<br />

zu Standardkörnungen (0–5/2–8/8–16 mm) klassiert wird.<br />

Die gesamte Aufbereitung ist aufeinander abgestimmt und<br />

in den wesentlichen Bereichen auf zeitgemäßem Niveau<br />

technisch miteinander vernetzt. Der Sekundärbrecher verfügt<br />

über ein vorgeschaltetes Puffersilo für 100 t, um die für<br />

Kreiselbrecher eminente kontinuierliche Beschickung sicherzustellen.<br />

Wenn das Silo voll ist, wird über eine Ultraschallüberwachung<br />

der Vorschub in den Vorbrecher abgeschaltet.<br />

Bei Materialstau schaltet sich der Vorbrecher ebenfalls automatisch<br />

aus. Dazu wacht ein Metalldetektor in Gestalt eines<br />

permanenten Überbandmagneten darüber, dass keine unbrechbaren<br />

Fremdstoffe in die Sekundärstufe gelangen können.<br />

Für die Produktvermarktung etwa im städtischen Bereich<br />

ist eine effektive Staubunterdrückung wichtig. Über<br />

eine eigene Wasserversorgung werden die Splitte bei Bedarf<br />

bis auf 3 % mit Wasser beaufschlagt. Zudem verfügt der<br />

Standort über eine eigene Dosieranlage, mittels der etwas<br />

gewaschener Sand 0/2 mm beigefügt wird, um die Sieblinie<br />

zu perfektionieren.<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


58<br />

PRAXIS<br />

Hohes Maß an Mobilität ist auch im Steinbruch wichtig<br />

EINGESPIELT BEIM LADESPIEL: Der Komatsu-Groß-Bagger passt<br />

zum Skw HD4<strong>05</strong>. Auch der 30-t-Dumper und der 25-t-Radlader<br />

harmonieren in ihren Leistungsklassen.<br />

Die „mobilen“ Arbeiten im Steinbruch Dainrode verrichtet eine Flotte<br />

von Fahrzeugen und Maschinen, die einen guten Querschnitt<br />

über die hiesigen Möglichkeiten bietet. Für die Rückverladung ist<br />

ein mächtiger Kettenbagger Komatsu PC800LC im Einsatz, der<br />

mittels einer speziellen Steinbruchausstattung in der 90-t-Klasse<br />

antreten kann. Ausgelegt als konventioneller Tieflöffelbagger wird<br />

er neben dem Beladen auch zum klassischen Knäppern mit einer<br />

5-t-Stahlkugel eingesetzt. „Das ersetzt den Einsatz eines Baggers<br />

mit Hydraulikhammer, den wir früher mal vorgehalten haben. Jetzt<br />

ist der zweite Bagger – ein moderner Hybridbagger Komatsu HB365<br />

der 30-t-Klasse – für andere Aufgaben frei“, erklärt Betriebsleiter<br />

Willi Eckel. Den Materialtransport zum Vorbrecher erledigt ein<br />

40-t-Skw Komatsu HD4<strong>05</strong>. Zwei weitere Komatsu-HM300-Dumper<br />

sorgen für die Zwischentransporte der gebrochenen Splitte von<br />

den Silos zu den Halden auf dem Werksgelände. Für einen der<br />

beiden hat sich Mütze etwas Besonderes einfallen lassen: Das<br />

30-t-Exemplar ist zur Verstärkung der Mulde mit zusätzlichem Hardox<br />

ausgekleidet. So gestählt kann der HM300 auch vom Bagger<br />

an der Gewinnungsstelle beladen werden und ist damit in der Lage<br />

den Vorbrecher mit Steinen zu beschicken, ohne dass die Mulde<br />

Schaden nimmt. Standardmulden von Knicklenkern sind erfahrungsgemäß<br />

dafür nicht unbedingt geeignet. Die radgestützte Flotte<br />

am Standort wird komplettiert durch zwei Radlader Komatsu<br />

WA470, die alle Materialverladungen erledigen, die in einem Steinbruch<br />

erforderlich sind.<br />

Insgesamt 800 bis 1000 t Splitt verlassen in der Bausaison am<br />

Tag das Werk. Um den hochwertigen Rohstoff zu gewinnen, sind<br />

drei- bis viermal im Jahr Sprengkampagnen erforderlich, die durch<br />

Maxxam als Dienstleister ausgeführt werden. Bis vor etwa 20<br />

Jahren hat Mütze diese Sprengungen noch in eigener Regie<br />

durchgeführt. „Aber irgendwann haben wir erkannt, dass ein Outsourcing<br />

hier der bessere Weg ist, allein schon über den Wegfall<br />

des Vorhaltens einer eigenen Bohranlage“, so Betriebsleiter Willi<br />

Eckel, der seit 55 Jahren im Betrieb den Überblick hat.<br />

Auch der Erfolg gibt dem gewählten Konzept recht<br />

SAUBERE UNTERSTÜTZUNG: Die Nebenarbeiten am Standort<br />

übernimmt der moderne Hybridbagger.<br />

PASST GENAU: Für die Silodurchfahren ist der Komatsu HM300 wie<br />

geschaffen.<br />

Heute leitet Geschäftsführer Ulrich Mütze unter anderem den<br />

Steinbruch Hunold in vierter Generation – und er wird nicht der<br />

Letzte in der Geschichte des Standortes sein. „Wohl bestimmt<br />

noch bis 2075 könnten die Reserven reichen“, hofft Marco Flatzek.<br />

Der Bedarf ist derzeit groß und das hochwertige Baumaterial<br />

verfügt nicht nur wegen der singulären Lage des Vorkommens<br />

über ein ausgedehntes Einzugsgebiet, das bis in die hessischen<br />

Städte Fritzlar, Marburg, Korbach reicht. Neben Fremdabnehmern<br />

werden auch eigene Baustellen versorgt, denn bereits seit<br />

1965 gibt es mit der Heinrich Mütze Bauunternehmen GmbH & Co.<br />

KG auch ein eigenes mittelständiges Bauunternehmen mit Sitz<br />

in Frankenberg/Eder. Seit 1976 ergänzt zudem ein eigenes Betonwerk<br />

– ebenfalls in Frankenberg – die Abnehmerschaft der<br />

Grauwackensplitte aus Dainrode. Neben Fremdfahrzeugen, die<br />

hier beladen werden, verfügt Mütze auch über eine eigene Flotte<br />

aus Sattelaufliegern, Lastzügen, Einzel-Lkw und Containermulden.<br />

Auf insgesamt 85 Beschäftigte ist das Personal derzeit<br />

angewachsen – für die Gewinnung und Aufbereitung des Rohstoffs<br />

sind davon nur sieben im Einsatz – den durchdachten<br />

Abläufen sei Dank. <br />

(bwi)<br />

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GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


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60<br />

PRAXIS<br />

BRANCHEN-STANDORTE IM BLICK: Das Angebot ist DSGVOkonform<br />

aufgebaut. Screenshots: Stein-Verlag<br />

REGIONALE SITUATION: Welche Betriebe sind vertreten, welche<br />

Materialien von wem und wo verfügbar, u.v.m.<br />

Standortkarten bieten erweiterte Möglichkeiten<br />

Seit nun fast 50 Jahren publiziert der Stein-Verlag Standortkarten von und für zahlreiche<br />

Branchen der mineralischen Roh- und Baustoffindustrie. Ausgehend von den<br />

gedruckten Varianten zum Blättern sind mit der Welt der Daten und ihrer Lokalisierung<br />

die Angebotsmöglichkeiten gewachsen. Wer nach Standorten von Steinbrüchen,<br />

Kies- und Sandbetrieben, Asphaltmischwerken, Transportbetonwerken oder<br />

Recyclingbetrieben sucht, hat schon seit 2018 die Möglichkeit, das Tool „Standortkarten<br />

Online“ zu nutzen. Dieses wird seither kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

KALKULATIONS-HILFSMITTEL: Durch die Eingabe<br />

von Adressen, z. B. einer Baustelle, sind Werke in einem<br />

definierten Umkreis zu finden. Angezeigt werden<br />

die tatsächlichen straßenbezogenen km-Entfernungen.<br />

tandortkarten Online“ ist ein<br />

„SWeb-basiertes Tool, in dem die<br />

vom Nutzer erworbenen Zugriffsrechte<br />

in einer oder mehreren bestimmten Regionen<br />

auf Standorte der gewählten<br />

Branchen punktmäßig dargestellt werden.<br />

Ein Klick auf den jeweiligen Punkt<br />

– und die zugehörigen Adress- und<br />

Kontaktdaten werden angezeigt. Umgekehrt<br />

gilt natürlich das gleiche.<br />

Selbstverständlich sind die Kontaktdaten<br />

verlinkt, sodass sowohl die Website<br />

des jeweiligen Unternehmens als auch<br />

die Mail-Adresse einfach erreichbar<br />

sind. Wichtig zu wissen: Alle Daten sind<br />

DSGVO-konform abgelegt, was auch<br />

bedeutet, dass personenbezogene<br />

Daten eliminiert werden mussten.<br />

Der Nutzwert des Tools ist hoch. Geboten<br />

wird ein rascher Überblick über<br />

die Situation in einzelnen Regionen: Welche<br />

Betriebe sind in den Regionen vertreten,<br />

welche Materialien von wem und<br />

wo verfügbar, wo sind die Werke und wo<br />

ihre Verwaltungen? Deutlich wird über<br />

die Anzahl der angezeigten Standorte<br />

auch die Wettbewerbssituation in der<br />

Region.<br />

Zudem sind „Standortkarten Online“<br />

ein wertvolles Kalkulations-Hilfsmittel.<br />

Durch die Eingabe von Adressen, z. B.<br />

einer Baustelle, sind Werke in einem definierten<br />

Umkreis-Radius zu finden.<br />

Dabei wird nicht einfach nur ein Kreis um<br />

die frei eingebbare Baustelle als Bedarfsträger<br />

gezogen, sondern es werden<br />

die tatsächlichen straßenbezogenen<br />

km-Entfernungen angezeigt. Ganz konkret<br />

gibt das System auch die Entfernung<br />

einer Baustelle zu einem Werk im<br />

Umkreis an, sodass Transportkosten<br />

schnell und effizient zu errechnen sind.<br />

Außerdem sind die Daten frei ausgewählter<br />

Regionen als PDF exportierbar.<br />

Anwender können somit ihre eigenen<br />

Standort-Karten in frei wählbaren Ausschnitten<br />

selbst generieren, speichern,<br />

ausdrucken oder Ähnliches.<br />

Neue Aspekte kommen hinzu<br />

Der Verlag arbeitet nun daran, die Themen<br />

Regionalität und Klimaschutz in<br />

„Standortkarten Online“ zu implementieren.<br />

Transportkosten und CO 2 -Fußabdruck<br />

bilden für gewöhnlich eine Einheit.<br />

Und da dieser Aspekt bei künftigen Aufträgen<br />

an Bedeutung gewinnt, wird er im<br />

nächsten Update neben weiteren Verbesserungen<br />

eine wichtige Rolle spielen.<br />

„Standortkarten Online“ bieten aufbauend<br />

auf einer detaillierten, intensiven<br />

und permanenten Datenrecherche ein<br />

wertvolles DSGVO-konformes und neutrales<br />

Hilfsmittel für unterschiedliche<br />

Nutzer. Interessenten haben die Möglichkeit,<br />

das Tool zuerst als Testversion<br />

zu nutzen, bevor sie eine Kaufentscheidung<br />

treffen.<br />

standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />

DATENEXPORT:<br />

Daten frei ausgewählter<br />

Regionen<br />

sind als PDF exportierbar.<br />

Anwender<br />

können<br />

ihre eigenen<br />

Standort-Karten<br />

in frei wählbaren<br />

Ausschnitten<br />

generieren.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


PRAXIS<br />

61<br />

Wir schätzen die langjährige freundschaftliche Partnerschaft<br />

Auch wir als Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software- Entwicklung<br />

AG möchten die Gelegenheit nutzen, der GP zum<br />

25-jährigen Jubiläum zu gratulieren.<br />

Als vor 25 Jahren der erste Beitrag von Praxis in dieser Fachzeitschrift<br />

erschien, hatten wir bereits die Branchen-Software<br />

WDV 32 entwickelt, welche damals auf der Grundlage einer<br />

Lieferscheinerfassung, Bepreisung und Abrechnung arbeitete.<br />

Es war das erste Softwareprodukt, welches als Standardsoftware<br />

unter Windows an die Branche ausgeliefert wurde.<br />

GP bzw. KSP gab uns damit schon vor 25 Jahren die Plattform,<br />

um unser Produkt WDV 32 vorzustellen.<br />

Inzwischen hat sich unglaublich viel getan. Klein angefangen,<br />

hat sich das Magazin GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong> mittlerweile zu<br />

einer in der Branche sehr geschätzten Informationsquelle entwickelt.<br />

Unser Unternehmen Praxis ist in dieser Zeit zu einem<br />

Partner des Vertrauens für viele mittelständische Branchenunternehmen<br />

geworden. Heute, im Jahre 20<strong>22</strong>, liefern wir die Branchensoftware<br />

unter der Bezeichnung „WDV20<strong>22</strong> Team“ aus. Mit<br />

über 350 Unternehmenskunden und mehr als 1700 Produktionsstätten<br />

in den unterschiedlichsten Schüttgut- und Veredelungsbereichen<br />

hat die „WDV20<strong>22</strong> Team“ mit all den entstandenen<br />

Modulen einen enormen Anteil an Softwareinstallationen.<br />

PRAXIS EDV gratuliert zum 25-jährigen Jubiläum!<br />

Wir freuen uns, dass wir nach dieser langen Zeit nach wie vor<br />

auf einer oft sehr persönlichen, geschäftlichen Ebene auch mit<br />

dem GP-Team und unseren Kunden zusammenarbeiten dürfen.<br />

Mit der „WDV 2024 Team“, an der wir aktiv arbeiten, werden wir<br />

unseren Bestands- und Neukunden im Jahr 2023 die nächste<br />

Generation mit künstlicher Intelligenz zur Verfügung stellen.<br />

Wir wünschen der GP weiterhin die richtige Zielstellung, welche<br />

sie in den letzten 25 Jahren in jeder Ausgabe gezeigt hat,<br />

und freuen uns auf weitere Zusammenarbeit.<br />

Alles Gute!<br />

… wünscht das Praxis-Team!<br />

ALLERERSTE ANZEIGE der Praxis EDV AG in KSP aus dem Jahr 2002.<br />

Gemeinsam fingen wir klein und bescheiden an. Motiv: Praxis EDV<br />

Automatisierungsprozesse im Werk<br />

Minimieren Sie mit der Waage XS 21<strong>22</strong>1 und deren digitalen Prozessen manuelle Arbeitsabläufe rund um Ihr Werk.<br />

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Digitale Belege und<br />

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die Automatisierung fördert<br />

und flexibel ausgebaut sowie<br />

an individuelle Betriebsabläufe<br />

angepasst werden kann.<br />

Auch als OEM-Version verfügbar.<br />

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mit Fahrzeugfreigabe<br />

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62<br />

PRAXIS<br />

Technik aus der Heimat, für die Heimat<br />

SCHAFFT PLATZ für die wichtige Folgenutzung und produziert dabei wertvolle<br />

Gesteinsbaustoffe: die neu ausgelieferte Anlage Giporec R 131 FDR Giga.<br />

Der jüngste von Gipo ausgelieferte Gesteinsbrecher bleibt im Kanton Uri, wo<br />

die Kies AG in Butzen bei Amsteg Anfang Juni den brandneuen Brecher Giporec<br />

R 131 FDR Giga mit einem Gewicht von 70 t in Betrieb genommen hat.<br />

Diese Maschine ersetzt eine Vorgängeranlage, die über viele Jahre für die<br />

Kiesaufbereitung eingesetzt wurde. Die Kaufentscheidung für den Nachfolger<br />

stand für Geschäftsführer Leo Baumann schon fest: Es sollte wieder ein Brecher<br />

der Gipo AG im benachbarten Seedorf sein.<br />

Entscheidungen fallen auf diese<br />

Weise, wenn es zuvor gut gelaufen<br />

ist. So war die Vorgängeranlage seit<br />

2006 mit der Aufbereitung von rund<br />

60.000 t Gestein pro Jahr gut beschäftigt<br />

und lief einwandfrei. Im Servicefall<br />

zahlte sich die Standortnähe maximal<br />

aus. Reichlich Erfahrung hat der Anlagenbetreiber<br />

außerdem: Seit nunmehr<br />

<strong>22</strong> Jahren betreibt die Kies AG Butzen<br />

mit Verwaltungsratspräsident Georges<br />

ÜBERGABE VOR ORT durch Marc Glarner (Leiter<br />

Verkauf Innendienst Gipo, l.) und Pius Imholz (Verkauf<br />

Außendienst) an Leo Baumann (M.). Fotos: Gipo<br />

Schelbert jun. an der Spitze und unter<br />

Leitung von Leo Baumann in dem zum<br />

Gemeindegebiet von Gurtnellen gehörenden<br />

Areal Butzen den Kiesabbau<br />

und eine Deponie. Dabei setzt sich das<br />

Unternehmen für Nachhaltigkeit bei der<br />

Gewinnung sowie für die Wiederverwendung<br />

mineralischer Abbruchmassen<br />

ein und sorgt für die Deponierung<br />

nicht verwertbarer Reste. Der Gipo-<br />

Gesteinsbrecher leistet dabei die<br />

Hauptarbeit in der Aufbereitung von<br />

Gesteinskörnungen.<br />

Systematisches<br />

Vorgehen<br />

Parallel zur Gewinnung der Gesteinsrohstoffe<br />

entsteht Platz für die Lagerung von<br />

Rückbaumaterial. Dazu wurde das<br />

bestehende Gewinnungskonzept vor einigen<br />

Jahren angepasst und ein Erweiterungsprojekt<br />

für die kombinierte<br />

Typ-B- und Aushubdeponie erarbeitet.<br />

Dieses umfasst in bisher drei Etappen<br />

die Schaffung einer Ablagerungskapazität<br />

von 655.000 m³. Etappe 1 ist abgeschlossen,<br />

das Areal bereits begrünt,<br />

Etappe 2 wird im Laufe nächsten Jahres<br />

fertiggestellt. Bleibt noch die dritte und<br />

parallel ist die Erweiterung um eine vierte<br />

Etappe in Richtung Norden geplant.<br />

Mit dieser Ausdehnung kann das Unternehmen<br />

für einen Zeithorizont von 15 bis<br />

20 Jahren Entsorgungssicherheit für<br />

nicht verwertbare Bauabfälle bieten.<br />

Dazu war eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVP) mit einer Nutzungsplananpassung<br />

zu erarbeiten. Das<br />

Deponieprojekt wird von umfassenden<br />

ökologischen Kompensationsvorgaben<br />

flankiert und es sind zahlreiche Umweltschutzmaßnahmen<br />

zu erfüllen.<br />

Parallel arbeitet sich der Brecher<br />

voran und schöpft mit einer Aufgabekapazität<br />

von bis zu 400 t/h dabei alle seine<br />

Qualitäten aus. Wesentliche technische<br />

Ausstattungsmerkmale sind die bewährte<br />

und leistungsstarke Gipo-Prallmühle<br />

P 131 mit einem Prallmühlen-Einlauf von<br />

1270 auf 920 mm und einem Rotordurchmesser<br />

von 1200 mm und die große<br />

Zwei-Deck-Nachsiebmaschine mit Siebflächen<br />

von 1500 auf 5000 mm. Höchst<br />

zuverlässig steigert die separate Zwei-<br />

Deck-Vorabsiebung die Endproduktqualität,<br />

indem Feinmaterial, plattiges Korn<br />

und Verunreinigungen zuvor abgetrennt<br />

werden und nicht den Brechprozess belasten.<br />

Auch wird so die Brechkapazität<br />

erhöht und der Verschleiß reduziert.<br />

Der Brecheraustrag mit der bewährten<br />

Vibrations-Austragsrinne und dem<br />

1400 mm breiten Austragsband verhindert<br />

Materialstauungen unter dem Rotor<br />

und an den Übergabestellen. Überkorn<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


PRAXIS<br />

63<br />

kann wahlweise seitlich ausgetragen<br />

oder per Vibrations-Aufgaberinne in den<br />

Brecher zurückgeführt werden. Das Förderband<br />

mit Überkornrückführung ist für<br />

die Funktion als Haldenband auf einer<br />

stabilen Drehkonsole 180° hydraulisch<br />

schwenkbar und steht bedarfsweise zur<br />

Haldenaufschüttung zur Verfügung.<br />

Das einfache An- und Abkuppeln der<br />

Siebeinheit an die Brechanlage ist mit<br />

Hilfe eines Hydraulikzylinders ohne<br />

fremdes Hebegerät einfach möglich<br />

und dank der guten Zugänglichkeit lassen<br />

sich auch die Siebbeläge einfach<br />

und schnell wechseln. Das bekannte<br />

Gipo-Materialflusskonzept vermeidet<br />

eine Verengung des Materialstroms, die<br />

Systembreiten der Förderelemente „öffnen“<br />

sich dazu in Materialflussrichtung.<br />

Motorseitig liefert ein moderner Stufe-V-Cat-Dieselmotor<br />

C13 Acert mit 430<br />

kW und Partikelfiltersystem entsprechend<br />

den neusten Abgasnormen die<br />

notwendige Leistung für anspruchsvolle<br />

Brechaufgaben. Da die Anlage ohne zusätzliche<br />

Abstützungen betrieben werden<br />

kann, ist größte Mobilität garantiert.<br />

www.gipo.ch<br />

IM JAHR 2004, Ausgabe 7, stellte Gipo in KSP den gemeinsam mit Magotteaux<br />

entwickelten ersten Vertikal-Prallbrecher seiner Art mit der Bezeichnung Gipokombi<br />

RC MAG 2400 FDR vor.<br />

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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


64<br />

PRAXIS<br />

STOLZE PARADE: Wilhelm Rinsche (l.) präsentiert mit zwei Maschinenführern die drei firmeneigenen Liebherr-Radlader L 586 XPower.<br />

Fotos: Liebherr<br />

Dreifach sparsam im Gewinnungseinsatz<br />

In der Soester Börde gewinnt das Natursteinwerk Rinsche „deutschen Blaustein“<br />

und „Anröchter Grünstein“, auch bekannt als Anröchter Dolomit.<br />

Zudem produziert das Familienunternehmen in Anröchte Schotter. Dabei<br />

übernehmen drei Radlader von Liebherr wichtige Aufgaben. Im Load-and-<br />

Carry-Einsatz, bei dem sie pro Ladevorgang bis zu 12 t Material bewegen,<br />

überzeugen sie mit geringem Verbrauch und hoher Leistung.<br />

TYPISCHE AUFGABEN: Die Radlader beladen den<br />

Trichter des Vorbrechers im Schotterwerk und sind<br />

gut mit den Load-and-Carry-Einsätzen ausgelastet.<br />

Seit vergangenem Sommer bereichert<br />

ein dritter Liebherr-Radlader L 586<br />

XPower den Maschinenpark des Schotterwerks<br />

Rinsche. Ausschlaggebend für<br />

die Neuanschaffung waren die positiven<br />

Erfahrungen mit den beiden bisherigen<br />

L 586 XPower, die Geschäftsführer<br />

Wilhelm Rinsche bereits 2019 gekauft hat.<br />

„Unsere L 586 verbrauchen mit ihrem leistungsverzweigten<br />

Antrieb nur circa 20 l<br />

Diesel pro Betriebsstunde. Das sind rund<br />

12 l weniger als ein vergleichbarer Radlader<br />

eines anderen Herstellers, den wir bei<br />

uns im Steinbruch hatten“, erklärt Rinsche<br />

einen der positiven Effekte. Der geringe<br />

Kraftstoffverbrauch ist besonders bemerkenswert,<br />

weil die über 33 t schweren<br />

Radlader über diverse Sonderausstattungen<br />

für den Gewinnungseinsatz verfügen.<br />

Vor allem die Reifenschutzketten sind<br />

markant, die je nach Ausführung pro<br />

Stück bis zu 800 kg wiegen. In Kombination<br />

mit den automatisch wirkenden<br />

Selbstsperrdifferenzialen der Radlader<br />

dienen sie vorwiegend der besseren Traktion.<br />

Der Kalksteinboden in unseren Steinbrüchen<br />

ist vor allem nach Regentagen<br />

schlammig und rutschig. Das macht die<br />

Reifenschutzketten erforderlich. Das<br />

Kernprodukt, der „Anröchter Grünsandstein“,<br />

ist ein besonderer Sandstein, der<br />

mit seiner blauen bzw. grünen Färbung<br />

weltweit als hochwertiges und natürliches<br />

Baumaterial beliebt ist. Die Hauptaufgabe<br />

der Radlader ist es, gesprengtes Material<br />

von der Wand zum Brecher zu transportieren.<br />

In diesem Load-and-Carry-Einsatz<br />

legen die Maschinen einfach Wegstrecken<br />

von bis zu 200 m zurück. Zudem<br />

unterstützen die Radlader bei der Rückverladung.<br />

Die Betreiber schätzen ihre<br />

konstant hohe Kraft. Egal ob bei der Materialaufnahme<br />

an der Wand, bei der Streckenfahrt<br />

oder der Rückverladung: die<br />

Radlader liefern stets volle Leistung. Der<br />

L 586 XPower ist das größte Radlader-<br />

Modell von Liebherr und verfügt serienmäßig<br />

über den robusten und effizienten<br />

leistungsverzweigten Fahrantrieb.<br />

Wie Liebherr ist auch das Schotterwerk<br />

Rinsche ein langjähriges Familienunternehmen.<br />

Der Betrieb beschäftigt 35<br />

Mitarbeiter und verfügt zwischen dem<br />

Münsterland und dem Sauerland über<br />

drei firmeneigene Steinbrüche, in denen<br />

jährlich etwa 500.000 t Material gewonnen<br />

werden.<br />

www.liebherr.com<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


PRAXIS<br />

65<br />

GROSSES GERÄT FÜR GROSSEN STEINBRUCH<br />

Der Bagger hat, wovon manche Autofahrer träumen<br />

EINSATZKONFORM: Der neue Cat 374 bietet durch die verstärkte Ausführung von Auslegern,<br />

Gestängen sowie Rahmen beste Voraussetzungen für schwere Steinbruchanwendungen.<br />

Foto: Hartsteinwerke Sooneck<br />

Stolz haben die Hartsteinwerke Sooneck<br />

im gleichnamigen Steinbruch in<br />

Trechtingshausen bei Bingen ihren<br />

neuen großen Hydraulikbagger Cat 374<br />

in Betrieb genommen. Dieser „Bagger<br />

der nächsten Generation“ soll für mehr<br />

Produktivität und niedrigere Wartungskosten<br />

im Vergleich zur bisherigen Situation<br />

sorgen.<br />

„Mit der Neuanschaffung sind wir in<br />

der Lage, über die bisherige Planung<br />

hinausgehende Aufträge zu erfüllen“,<br />

sagt Betriebsleiter Stephan Abraham.<br />

Der neue Bagger kann im Steinbruch bei<br />

Bedarf pro Stunde bis zu 33 Muldenkipper<br />

mit 36 t beladen. Ein sogenannter<br />

Schwerlastmodus sorgt für hohen Systemdruck,<br />

sodass sich schwere Lasten<br />

mühelos aufnehmen und platzieren lassen.<br />

Im Vergleich zu Vorgängergenerationen<br />

bietet der neue Cat 374 laut<br />

Hersteller eine zweimal höhere Dauerhaftigkeit<br />

der Konstruktion. Dies wird<br />

erreicht durch die verstärkte Ausführung<br />

von Auslegern, Gestängen sowie oberem<br />

und unterem Rahmen für harte,<br />

schwere Einsätze, wie sie in einem Steinbruch<br />

an der Tagesordnung sind. Das<br />

10 % höhere Schwenkmoment gewährleistet<br />

schnellere Zykluszeiten und eine<br />

reibungslose, vorhersagbare Leistung.<br />

Dank einer verringerten Ölmenge und<br />

verbesserten Filtern mit verlängerten<br />

Serviceintervallen sinken die Wartungskosten<br />

um bis zu 20 %.<br />

Das, wovon viele Autofahrer möglicherweise<br />

träumen, hat der neue<br />

Sooneck-Bagger längst an Bord: Software-Updates<br />

per Fernzugriff. Das bedeutet,<br />

dass vom Hersteller regelmäßig<br />

Funktionsverbesserungen für das Modell<br />

per Funk übermittelt werden.<br />

Zudem kann sich der Betriebsleiter jederzeit<br />

am Rechner oder Smartphone<br />

über Betriebsstunden, Kraftstoffverbrauch,<br />

Produktivität, Leerlaufzeiten<br />

und andere Maschinendaten informieren,<br />

um die Effizienz hoch und die laufenden<br />

Betriebskosten niedrig zu halten.<br />

Drei Leistungsstufen ermöglichen<br />

die Anpassung an unterschiedliche<br />

Aufgabenstellungen: Power für maximalen,<br />

Smart für ausgewogenen und<br />

Eco für besonders energieeffizienten<br />

Betrieb. Die im Steinbruch eingesetzten<br />

Baggerführer profitieren von einer<br />

modernen Fahrerkabine mit Klimaautomatik,<br />

modernen Viskoseauflagen, um<br />

die Kabinenvibrationen zu verringern,<br />

und griffgünstig angeordneten Bedienelementen.<br />

Sicherheit wird in Sooneck seit jeher<br />

großgeschrieben und die Neuanschaffung<br />

reiht sich in das Sicherheitskonzept<br />

des Steinbruchs ein. So verfügt der Cat<br />

374 über eine sogenannte e-Fence-<br />

Funktion zur Begrenzung des Schwenkbereichs,<br />

die die Bewegung auf die vom<br />

Fahrer eingestellten Grenzen limitiert.<br />

Eine Hubunterstützung sorgt dafür, dass<br />

sich die Last stets innerhalb des sicheren<br />

Arbeitsbereichs des Baggers befindet.<br />

Heck- und Seitenkamera dienen<br />

ebenfalls der Sicherheit.<br />

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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


66<br />

PRAXIS<br />

Nach 35 Jahren Übung<br />

Maschinenverschleiß runter, Öl<br />

EFFIZIENZPLUS VON 20 %: Wie das System funktioniert, wird in einem Video auf der Website<br />

anschaulich erklärt. Fotos: Kleenoil<br />

Seit 1986 werden die Kleenoil-Nebenstromfiltration und Panolin-Bio-<br />

Langzeitöle erfolgreich eingesetzt. Die Schonung der Umwelt, längere<br />

Ölwechselintervalle bis hin zu Lebensdauerfüllungen waren von Anfang<br />

an die zentralen Botschaften an die Maschinenanwender. Nicht nur im<br />

Zuge der Umweltverantwortung erfahren hochwertige Schmierstoffe<br />

nun eine immer höhere Bedeutung, auch vielfach feststellbare Versorgungsengpässe<br />

sollten dazu anregen, einer weiteren Verknappung von<br />

Betriebsstoffen aller Art mit geeigneten Mitteln entgegenzuwirken. Der<br />

Begriff Krisenbewältigung rückt immer deutlicher in den Vordergrund.<br />

FÜR DIE ERSTBEFÜLLUNG und Feinstfilterung von Ölen in den üblichen Serviceintervallen<br />

werden Kleenoil-Filteranlagen eingesetzt. Je nach Ausstattung sind damit auch<br />

Reinheit und Ölqualität kontrollierbar.<br />

HOCHWERTIGE ÖLE im Nebenstrom feinstfiltern<br />

und in Echtzeit mit Sensoren die Qualität<br />

überwachen. So sieht das Konzept für ölwechselfreie<br />

Maschinen aus.<br />

F<br />

eststellbar ist: Die Preise für Betriebs-<br />

und Schmierstoffe steigen,<br />

ihre Verfügbarkeit sinkt. Angesichts dieser<br />

Tatsache sind technische Lösungen,<br />

wie sie die Kleenoil-Mikrofiltration bietet,<br />

eine wirksame Präventivmaßnahme. Zuverlässigkeit<br />

und Verfügbarkeit von Arbeitsmaschinen<br />

stehen in direktem Zusammenhang<br />

unter anderem mit der<br />

Qualität der Maschinenöle sowie der<br />

Häufigkeit und Qualität der Wartung. Da<br />

aber sowohl die Maschinenhersteller<br />

und -händler als auch die Betreiber<br />

selbst immer größere Probleme damit<br />

haben, ausreichend qualifiziertes Personal<br />

für die Bedienung und Wartung der<br />

Maschinen zu finden und zu halten, wird<br />

die Wartung gerne outgesourct. So entsteht<br />

zusehends eine zu hohe Anfrage,<br />

der ein zu geringes Angebot gegenübersteht.<br />

Die Versorgung mit Ersatzteilen ist<br />

in vielen Bereichen von der bequemen<br />

Overnight-Belieferung in Richtung Open-<br />

End-Lieferzeiten abgedriftet. Jeder Gedanke<br />

an das Prinzip „Weiter so wie bisher“<br />

bricht mangels Durchführbarkeit<br />

in sich zusammen. Andere Wege zu<br />

wählen, wird zwingend.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


PRAXIS<br />

67<br />

für den Ernstfall:<br />

wechselintervalle rauf<br />

Filtrieren<br />

statt wechseln<br />

Kleenoil-Mikrofiltration ist, bei sachgerechter<br />

Anwendung, ein Garant für die<br />

Reduzierung von Systemstörungen, Verschleiß<br />

und Ausfällen von Aggregaten.<br />

Werden aus dem Öl alle schädlichen,<br />

abrasiv und katalytisch wirkenden Verunreinigungen<br />

ausgefiltert, verlangsamt<br />

sich der Alterungsprozess der Schmieröle<br />

insbesondere deswegen, weil neben<br />

der Feststoffverunreinigung auch Wasser<br />

(Grundbasis für Säurebildung) aus<br />

dem Öl ausgefiltert wird. Die Ölwechselintervalle<br />

können deutlich verlängert<br />

werden. Erstrangig wurde die Kleenoil-<br />

Mikrofiltration für die Feinstfilterung aller<br />

kohlenwasserstoffbasischen Flüssigkeiten,<br />

also technischen Ölen und Kraftstoffen,<br />

konzipiert. Die zuverlässigste<br />

Art der Anwendung ist ein fest in der<br />

Maschine integrierter Nebenstromfilter.<br />

Für den universellen Einsatz steht eine<br />

breite Palette unterschiedlichster Filteranlagen<br />

zur Verfügung.<br />

In den letzten etwa 35 Jahren sind<br />

diese Filtersysteme am häufigsten für die<br />

aktive Pflege von Hydraulikölen eingesetzt<br />

worden. Zwischenzeitlich existieren<br />

keine Zweifel mehr, dass damit hochwertige<br />

Hydrauliköle über sehr lange Zeit<br />

innerhalb ihrer vorgegebenen Arbeitsspezifikation<br />

erhalten werden können.<br />

Insbesondere sind Panolin-HLP-Synth-<br />

Öle langzeittauglich und müssen,<br />

NEBEN FESTSTOFFVERUNREINIGUNG ist Wasserkontamination<br />

der größte Feind für jede Hydraulikanlage.<br />

Kleenoil-Mikrofiltration entfernt vollständig<br />

die schädliche Wasserkontamination aus dem Öl, wie<br />

der Vergleich vor (l.) und nach der Filtration zeigt.<br />

bei Beachtung der von den Herstellern<br />

herausgegebenen Anwendungsrichtlinien,<br />

nicht in vorgegebenen Intervallen<br />

gewechselt werden.<br />

Da aber in der letzten Zeit auffällig<br />

wurde, dass gerade komplexe Getriebeund/oder<br />

Motoröle teilweise schlecht<br />

verfügbar sind, scheint die Ausweitung<br />

der Anwendungsfelder für die Kleenoil-<br />

Mikrofiltration unausweichlich. Dafür,<br />

dass drei verschiedene Ölkreisläufe<br />

www.kobelco-europe.com<br />

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68<br />

PRAXIS<br />

einer Maschine mit einem einheitlichen<br />

Filtersystem gefiltert werden können,<br />

wurde die Kleenoil-Triple-Unit entwickelt.<br />

Lieferbar ist die Einheit in drei<br />

verschiedenen Baugrößen für alle<br />

Anwendungsfälle, bei denen Verbrennungsmotoren<br />

bis 600 kW / 100 l Motoröl,<br />

150 l Getriebeöl und 500 l<br />

Hydrauliköl (Systeminhalt) im Einsatz<br />

sind. Die Feinstfilterelemente werden in<br />

synchronisierten Intervallen gewechselt,<br />

was die Wartung vereinfacht.<br />

SAUBERE TRASSEN: Seit über 25 Jahren werden in Bahnbaumaschinen biologisch<br />

schnell abbaubare Hydrauliköle, am häufigsten Panolin HLP Synth, eingesetzt.<br />

Vertrauen ist gut,<br />

Kontrolle ist besser<br />

In der Regel werden Ölwechselintervalle<br />

von den Herstellern anhand gewonnener<br />

Erfahrungen und der Auswertung anwendungsrelevanter<br />

Daten empirisch<br />

festgelegt. Die Maschinen zeigen dann<br />

praktisch selbstständig einen erforderlichen<br />

Ölwechsel an. Eine Ölqualitätsüberwachung<br />

findet jedoch hierbei nicht<br />

statt. Es wird vielmehr davon ausgegangen,<br />

dass das Öl in dieser Zeitspanne<br />

innerhalb ihrer Anwendungsspezifikation<br />

geblieben ist. Meistens ist das auch<br />

der Fall, zumal die Wechselintervalle aus<br />

Sicherheitsgründen lieber kürzer als länger<br />

festgelegt werden. Das ist logisch<br />

und dient dem sicheren Betrieb der Arbeitsmaschinen.<br />

Wenn es jedoch zu extremer<br />

Kontamination und/oder Überbelastung<br />

kommt, kann das Öl in relativ<br />

kurzer Zeit die erlaubte Grenze ihrer<br />

Einsatzspezifikation übertreten. In mehr<br />

als 90 % aller Fälle aber werden Öle (aus<br />

Sicherheitsgründen) zu früh gewechselt.<br />

Anwender erhalten im Allgemeinen<br />

weder die Information, ob das Öl hätte<br />

länger im Einsatz verbleiben können,<br />

oder vielleicht, im Extremfall, schon früher<br />

hätte gewechselt werden müssen.<br />

Mit regelmäßigen Laboranalysen haben<br />

sich viele Unternehmen deshalb eigenes<br />

Know-how aufgebaut. Das ist einschränkungslos<br />

zu begrüßen. Was hierbei<br />

jedoch fehlt, ist eine Ölqualitätsüberwachung<br />

in Echtzeit. Dafür ist der Ölanalysesensor<br />

Kleenoil ICC (Industriepreisträger<br />

2009) entwickelt worden. Der<br />

Sensor wird als integrierter Bestandteil<br />

des Kleenoil-Nebenstromfilters angeboten.<br />

So werden die Nebenstromfiltereinheiten<br />

zu einer effektiven Reinhaltungsund<br />

Überwachungszentrale des Öls.<br />

Der kapazitive Sensor zur Messung<br />

der Ölqualität im Vergleich zur hinterlegten<br />

Kalibrierung nutzt die Änderung des<br />

Öl-Dielektrikums als Hinweisgeber auf<br />

die tatsächliche Ölqualität während des<br />

Betriebes. Viele anwendungsrelevante<br />

Ölwerte stehen in Abhängigkeit zueinander.<br />

Deswegen wurde Kleenoil ICC mit<br />

GUTE ERFAHRUNG: Alle Baumaschinen<br />

der Firma Reif aus Rastatt werden mit<br />

Panolin HLP Synth befüllt und mit Kleenoil-<br />

Nebenstromfiltration ausgestattet.<br />

seinem installierten Mess- und Analyseprinzip<br />

für die Ermittlung und Überwachung<br />

des Gesamtzustandes während<br />

des Betriebes konzipiert. Der Maschinenbediener<br />

erhält die Information als<br />

verständliche Ampelanzeige auf seinem<br />

Display. Über einen separaten, digitalen<br />

Ausgang kann das Signal weiterverarbeitet<br />

werden, bspw. für eine Fernüberwachung.<br />

Aspekte von zunehmender<br />

Bedeutung<br />

Das bereits vor über zehn Jahren entwickelte<br />

Konzept der Panolin-Greenmachine<br />

verknüpft die Anwendung von umweltschonenden<br />

und langzeittauglichen<br />

Schmierstoffen mit einer Bewertung der<br />

direkten und indirekten CO 2 -Reduktion.<br />

Die Panolin-Greenmachine-Zertifizierung<br />

(mit Zertifikat und Plakette) basiert auf<br />

einer unternehmenseigenen Entwicklung<br />

der Panolin AG. Die so ermittelte und ausgewiesene<br />

Reduktion von CO 2 kann jedoch<br />

in die gesamte Bewertung der CO 2 -<br />

Bilanz eines Unternehmens oder<br />

Fuhrparks eingegliedert werden.<br />

Sämtliche laufende und geplante,<br />

Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen<br />

gewinnen an Fahrt. Die Welt, wie wir sie<br />

kennen, wird sich verändern. In diesem<br />

Kontext wird im November 20<strong>22</strong> anlässlich<br />

der UN-Weltklimakonferenz in<br />

Sharm El-Sheikh das Projekt „Vision<br />

2045“ vorgestellt. Eine Besonderheit der<br />

diesjährigen Konferenz besteht darin,<br />

dass neben den Politikern und Konzernchefs<br />

(wie bis anhin üblich) auch ausgewählte<br />

Mittelstandsunternehmen aus<br />

unterschiedlichen Branchen zeigen, wie<br />

sie durch innovatives und nachhaltiges<br />

Handeln die zukünftige Welt aktiv mitgestalten.<br />

Zu diesen ausgewählten Mittelständlern<br />

gehört auch die Kleenoil Panolin<br />

AG.<br />

„Vision 2045“ ist ein Projekt der UN<br />

und reflektiert auf das hundertjährige<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


PRAXIS<br />

69<br />

Bestehen dieser Organisation im Jahre<br />

2045. Inhaltlich verbergen sich darin 17<br />

Ziele der Vereinten Nationen, die aufzeigen<br />

sollen, wie es durch innovatives und<br />

nachhaltiges Handeln möglich sein wird,<br />

die Welt umzugestalten.<br />

Die zukunftsweisenden Anwendungskonzepte<br />

der Kleenoil Panolin AG für<br />

Schmierstoffanwendungen waren ausschlaggebend<br />

für die Auswahl des Unternehmens,<br />

um diesem höchsten Gremium<br />

der Welt ihre Systeme vorzustellen.<br />

Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit<br />

spielen hierbei eine vordergründige<br />

Rolle. Der Aspekt der Krisenbewältigung<br />

ist sozusagen zeitaktuell hinzugekommen.<br />

Vorab wurden die Technologieträger,<br />

das gesamte zukunftsorientierte<br />

Anwendungskonzept und die Erfahrungswerte<br />

bei langjährigen Nutzern<br />

anlässlich des 50. VDBUM-Großseminars<br />

im Juli vorgestellt.<br />

Fazit und<br />

Ausblick<br />

Maschinenkomponenten zu schonen,<br />

Ressourcen zu sparen und Betriebskosten<br />

zu senken, war und ist zu jeder<br />

Zeit sinnvoll. In den hinter uns liegenden<br />

„boomenden Jahren“ schienen diese<br />

Maßnahmen aber häufig entbehrlich.<br />

Sehr oft äußerten Maschinenanwender,<br />

dass sie nicht darauf angewiesen seien,<br />

„ein Paar Liter“ Öl einzusparen, und<br />

dass der Maschinenverschleiß für sie<br />

keine Rolle spielt, weil sie diese aus der<br />

Verwendung nehmen, bevor die großen<br />

Reparaturen fällig werden. In seltenen,<br />

aber durchaus aufgetretenen Fällen<br />

wurden unsere Verbesserungsvorschläge<br />

milde belächelt, geringschätzig<br />

GERADE BEI<br />

HOCHLEISTUNGS-<br />

MASCHINEN<br />

ist es von besonderer<br />

Bedeutung, dass<br />

die eingesetzten<br />

Öle sauber bleiben.<br />

Hier ein Cat 992 mit<br />

Kleenoil-Nebenstromfiltration<br />

für zwei<br />

Hydraulikölkreisläufe<br />

und Motorölfiltration,<br />

jeweils mit integriertem<br />

Kleenoil ICC.<br />

ignoriert und aus solchen Gründen<br />

nicht umgesetzt.<br />

Die Situation, wie sie sich seit Anfang<br />

2020 darstellt, projiziert diametral andere<br />

Rahmenbedingungen. Wir nennen<br />

diese Situation „Ernstfall“. Mit unseren<br />

Produkten, Anwendungskonzepten und<br />

nach 35 Jahren Übung sozusagen sind<br />

wir für eben diesen Ernstfall bestens<br />

positioniert.<br />

Ein Beitrag von Milorad Krstic, Vorstandsvorsitzender<br />

der Kleenoil Panolin AG<br />

www.kleenoilpanolin.com<br />

LEISTUNG, KRAFT UND LEIDENSCHAFT.<br />

ES IST DEIN WEYCOR.<br />

GEMEINSAM. GROSSES. GESCHAFFEN.


70 BAGGER UND RADLADER<br />

FAST EIN MONOPOLIST: Bei Liebherr sind die Modelle ab dem R956 in<br />

der 56-t-Klasse alternativ als Hoch- oder Tieflöffelversion zu haben …<br />

… UND DER DIREKTE VERGLEICH zeigt die großen<br />

Unterschiede zwischen beiden Varianten. Der Hersteller<br />

bietet seine Hochlöffelvarianten als spezifizierte<br />

Steinbruchbagger mit dem verstärkten Unterwagen<br />

des nächstgrößeren Raupenbaggers sowie einem<br />

schweren Ballastgewicht für den Einsatz eines größeren<br />

Löffels an. Fotos: Liebherr<br />

Rückzugsgebiet für Spezialisten mit<br />

Klappe im Steinbruch<br />

Über die letzten Jahrzehnte haben sich hierzulande bei den Raupenbaggern<br />

die Modelle mit sogenannten Tieflöffeln fast vollständig durchgesetzt.<br />

Eines der verbliebenen Biotope für klassische Hochlöffelbagger –<br />

oft auch als Klapp- oder Ladeschaufelbagger bezeichnet – sind<br />

Steinbrüche. Da stellt sich die Frage: Haben diese deutlich älteren Entwicklungstypen<br />

heute noch ihren Platz im Markt?<br />

Angefangen von den Minibaggern für<br />

den Galabau bis hin zu den hierzulande<br />

in der Regel größten Klassen um<br />

die 100 t arbeiten die Baggertypen nach<br />

dem gleichen Prinzip: Am drehbaren<br />

Oberwagen sind Ausleger und Stiel angebracht,<br />

die über ein Gelenk verbunden<br />

sind und heutzutage meist voll hydraulisch<br />

betätigt werden. Dem Material nähert<br />

sich die Schaufel in einer von oben<br />

kommenden, meist rotierenden Bewegung.<br />

Das sind die Kennzeichen der Tieflöffelbagger.<br />

Im Vergleich zu den Hochlöffelbaggern<br />

stellen sie die bei Weitem<br />

modernere Entwicklung dar. Erst ab den<br />

1950er-Jahren begann ihr Durchbruch<br />

– in unmittelbarem Zusammenhang mit<br />

der Entwicklung vollhydraulischer Maschinen.<br />

Zuvor ging in der über 100-jährigen<br />

Ära der Seilbagger kein Weg an<br />

Hochlöffeln vorbei. Der technische Umschwung<br />

in der jüngeren Vergangenheit<br />

hatte einen simplen Grund: Ein seilgeführter<br />

Tieflöffel kann nur über seine eigene<br />

Masse und die Schwerkraft in das<br />

Haufwerk eindringen, was seine potenzielle<br />

Grabfähigkeit und in der Folge natürlich<br />

auch die Ladeleistungen deutlich<br />

limitierte.<br />

Die dann entwickelten Hydraulikbagger<br />

können im Gegensatz dazu ihren<br />

Ausleger unter aktiver Krafteinwirkung<br />

senken und so den Tieflöffel mit großer<br />

Kraft in Haufwerke oder den Untergrund<br />

eindringen lassen. Der Erfolg ließ nicht<br />

lange auf sich warten und bereits in den<br />

frühen 1970er-Jahren hatten sich Hydraulikbagger<br />

fast überall durchgesetzt.<br />

Fast einzig in Steinbruchbetrieben haben<br />

sich die Hochlöffelvarianten der Hydraulikbagger<br />

bis heute ihren speziellen Einsatzbereich<br />

erhalten.<br />

Gute Gründe für den<br />

Hochlöffel-Artenschutz<br />

Dass die Baggerkategorie hier „überleben“<br />

konnte, liegt an den besonderen<br />

Merkmalen dieser Maschinengattung.<br />

Durch die Form der Schaufel ist es möglich,<br />

Gestein direkt aus dem Boden zu<br />

lösen und vertikal anzuheben, um es<br />

anschließend auf Transporter zu verladen.<br />

Als weiterer spezifischer Vorteil gilt<br />

die bessere Handhabung großer Brocken,<br />

die schneller aufgenommen werden<br />

können. Auch können große Trümmer<br />

wegen der Schaufelform auf der<br />

Kippmulde in eine bessere Position geschoben<br />

werden. In der Regel verfügen<br />

die Hochlöffel über eine Klappfunktion<br />

– das Gestein im Löffel fällt also nach<br />

unten heraus, wenn eine entsprechende<br />

Klappe am Boden der Schaufel entriegelt<br />

wird. Diese Funktion stand folgerichtig<br />

Pate für die Bezeichnung Klappschaufelbagger.<br />

Mit dieser Technik lässt<br />

sich das geladene Material dosierter auf<br />

dem Verladefahrzeug schütten als mit<br />

einem Tieflöffel – ein wesentlicher Punkt,<br />

der auch heute noch für Hochlöffelbagger<br />

spricht. Beim Beladen quer zur<br />

Mulde ist die Gefahr, dass Gestein vorbeifällt,<br />

bei Hochlöffeln geringer als bei<br />

Tieflöffeln, die mehr Augenmaß und<br />

Sorgsamkeit verlangen.<br />

Um die Eignung der klassischen<br />

Hochlöffelbagger in der Gewinnungsindustrie<br />

im Detail beurteilen zu können,<br />

empfiehlt sich ein Blick auf das zu gewinnende<br />

Material sowie die Konstellation<br />

an der Wand. Soll der Bagger auch<br />

zum Lösen oder Reißen des Gesteins<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


BAGGER UND RADLADER<br />

71<br />

UNTERGEGANGENE KLASSE: Früher gab es sogar radgestützte<br />

Hochlöffelbagger wie diesen norwegischen Broyt D600w. Foto: Wistinghausen<br />

eingesetzt werden, spricht besonders<br />

bei härterem Fels viel für den Tieflöffel.<br />

Über ihre systemspezifische Grabkinematik<br />

können Tieflöffelausleger effektive<br />

Kräfte deutlich besser umsetzen. Nach<br />

praktischen Erfahrungen ist dieser Vorteil<br />

eventuell so bedeutsam, dass bei<br />

gleicher Leistung der Einsatz einer kleineren<br />

Baggerklasse möglich erscheint.<br />

Eine maßgebliche Rolle kommt der Abbautechnologie<br />

zu. Wenn etwa direkt an<br />

der Wand abgebaut werden kann, spielt<br />

der Hochlöffel seine Stärken aus. Seine<br />

Auslegerkinematik ermöglicht einen<br />

waagerechten Vorschub, weshalb Abraumschichten<br />

oder Zwischenmittel<br />

über die gesamte Hubhöhe selektiv entfernt<br />

respektive gewonnen werden können.<br />

Unmittelbar an der Wand sind die<br />

spezifischen Grab- und Losbrechkräfte<br />

der Hochlöffler effizienter und vielfältiger<br />

ansetzbar. So lassen sich sogar Einschlüsse<br />

aus der Wand hebeln. Auch für<br />

den sogenannten Hochschnitt, also die<br />

Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA · Michelinstraße 4 · 76185 Karlsruhe · Deutschland<br />

MICHELIN und die grafi sche Darstellung des Michelin Männchens<br />

sind Eigentum der Compagnie Générale des Etablissements Michelin . 07/20<strong>22</strong><br />

Michelin<br />

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72<br />

BAGGER UND RADLADER<br />

BESTELLMODELL: Nach Erfolgen bereits 2014 in Asien hat Volvo CE im Jahr 2019 in Zusammenarbeit mit SNS seinen ersten Hochlöffelbagger<br />

in Europa an einen slowakischen Dolomit-Steinbruch-Betreiber geliefert. In der Standardrange auf der Website findet sich der<br />

48-Tonner EC480EL mit Hochlöffel nicht. Foto: Volvo CE<br />

Gewinnung oberhalb der Standebene,<br />

ist der Hochlöffelbagger im Vorteil. Einen<br />

weiteren Punkt für sich kann der Hochlöffelbagger<br />

im Knäppern mit der Freifallkugel<br />

verbuchen. Mittels Klappschaufel<br />

sind eine einfache, feinfühlige<br />

und sichere Handhabung und ein zielgenauer<br />

Abwurf der Kugel gewährleistet,<br />

während mit dem Tieflöffel beim Knäppern<br />

eher Erfahrungswissen vorhanden<br />

sein muss, um wegen der nicht zu unterschätzenden<br />

Anforderungen auch tatsächlich<br />

Treffer an der richtigen Stelle zu<br />

landen: Aus dem Tieflöffel muss die<br />

Kugel regelrecht geworfen werden,<br />

wobei es immer wieder passiert, dass<br />

der Bagger selbst beschädigt wird.<br />

Der Standplatz, und damit die<br />

Betriebsplanung, ist entscheidend<br />

IM VORJAHR VORGESTELLT: Der neue Cat-6040-Stufe-V-Ladeschaufelbagger mit rund 400 t<br />

Einsatzgewicht und 39,6 t Nutzlast wird von zwei Cat-C32-Motoren mit einer Gesamtbruttoleistung<br />

von 1550 kW angetrieben. Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />

Es gibt im Praxiseinsatz einen prinzipiellen<br />

Unterschied bei den erforderlichen<br />

Vor-Ort-Gegebenheiten für die<br />

Beladung der jeweiligen Transportfahrzeuge.<br />

So steht ein Tieflöffelbagger<br />

beim Ladebetrieb optimal auf einem<br />

erhöhten Standplatz – einer Art Podest<br />

– aus eben dem Haufwerk, das es zu<br />

verladen gilt. Auf grob gesprengtem<br />

Haufwerk mit wenig Feinanteil ergeben<br />

sich mitunter unsichere Standbedingungen,<br />

die ein solches Vorgehen erschweren.<br />

Im Gegensatz dazu stehen<br />

Hochlöffelbagger in der Regel unmittelbar<br />

auf der Sohle und beladen Transportfahrzeuge<br />

auf gleichem Standniveau.<br />

Das Sortieren des Gesteins<br />

und die Beladung auf engeren Sohlen<br />

gelingt demzufolge mit einem Hochlöffel<br />

besser.<br />

Ein Nachteil stellt in der heutigen Zeit<br />

allerdings die Tatsache dar, dass Hochlöffelbagger<br />

als Einzweckmaschine anzusehen<br />

sind. Im Gegensatz zu Tieflöffelbaggern<br />

lässt sich die Schaufel kaum<br />

gegen andere Geräte austauschen.<br />

Somit sind Bagger mit Tieflöffel vielseitiger<br />

einsetzbar. Das und einiges mehr<br />

hat ihren Siegeszug begünstigt. Selbst<br />

in der Gewinnungsindustrie hiesiger<br />

Steinbrüche fristen die Hochlöffelbagger<br />

mittlerweile ein Nischendasein – und<br />

dennoch: Es gibt sie noch und wer sie<br />

nutzt, schwört auf die Spezialisten. Das<br />

ist schon deshalb der Fall, weil eben<br />

dann auch alles Nötige auf sie abgestimmt<br />

wurde. Auch in den Größenordnungen<br />

der überschweren Miningbagger<br />

sind heute noch Hochlöffelbagger an der<br />

Tagesordnung. Bei Caterpillar werden<br />

sie als Ladeschaufelbagger bezeichnet<br />

und sind sogar erst ab 300 t Einsatzgewicht<br />

im Angebot. Nach oben gibt es<br />

kaum Limits: Hochlöffelbagger mit Gewichten<br />

von fast 1000 t sind in den großen<br />

Tagebauen der Welt durchaus ein<br />

häufiger Anblick. <br />

(bwi)<br />

www.stein-verlaggmbh.de<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


BAGGER UND RADLADER<br />

73<br />

KOMPROMISSLOSE SCHWERARBEITER<br />

Verstärkte Strukturen für eine lange Lebensdauer<br />

In der Klasse der schwereren Raupenbagger<br />

hat Cat zwei neue Pfeile im<br />

Köcher: Der Cat 336 mit 38 t und der<br />

neue Cat 340 mit 40 t Einsatzgewicht der<br />

neuen Generation gehören zu den meistverkauften<br />

ihrer Art. Ihr leistungsstarkes<br />

Hydrauliksystem gewährleistet kraftvolles<br />

Ausheben und schnelles Schwenken<br />

für hohen Materialumsatz. Die serienmäßigen<br />

Assistenzsysteme der Bagger versprechen<br />

eine hohe Effizienz mit der<br />

richtigen Balance zwischen Kosten und<br />

Leistung. Hervorragende Produktionsleistungen<br />

bei reduzierten Vorhalte- und<br />

Betriebskosten sprechen für sich. Die<br />

verstärkten Strukturen der neuen Typen<br />

gewährleisten eine lange Lebensdauer<br />

bei Massenaushub, Hub- und Beladearbeiten<br />

sowie Einsätzen mit schweren<br />

Hydraulikhämmern. Drei Motormodi stehen<br />

zur Verfügung: Der Power-Modus<br />

liefert maximale Leistung, der Smart-<br />

Modus passt die Motor- und Hydraulikleistung<br />

automatisch an den Einsatz an,<br />

um den Kraftstoffverbrauch zu senken.<br />

Der Eco-Modus reduziert die Motordrehzahl<br />

auf konstant 1500 U/min und<br />

minimiert den Kraftstoffverbrauch. Synchronisierte,<br />

auf 1000 Bh ausgedehnte<br />

Wartungsintervalle bei Öl- und Kraftstofffilter<br />

sollen die Servicekosten deutlich<br />

reduzieren. Die Maschinen sind voll<br />

betriebsfähig bis zu einer Umgebungstemperatur<br />

von 52 ˚C, dazu sicher<br />

kaltstartfähig noch bei -18 ˚C. Die automatische<br />

Erwärmung der Hydraulikkreisläufe<br />

bei kalten Temperaturen lässt<br />

die Maschinen schneller starten und<br />

verlängert die Lebensdauer der Maschinenkomponenten.<br />

Der Lufteinlassfilter<br />

mit Vorfilter bietet eine hohe Staubkapazität<br />

und ein effizienter hydraulischer<br />

Lüfter mit optionaler Drehrichtungsumkehr<br />

hält die Kühler frei von störenden<br />

Ablagerungen. Das Cat-Flottenmanagement,<br />

inzwischen Standard bei fast jeder<br />

Cat-Maschine und vieltausendfach genutzt,<br />

liefert Informationen wie Standort,<br />

Betriebsstunden, Kraftstoffverbrauch,<br />

Leerlaufzeiten, Wartungswarnungen, Diagnosecodes<br />

und Maschinenzustand<br />

online über Web- und mobile Anwendungen.<br />

Mit Remote Troubleshoot und Remote<br />

Flash kann Zeppelin sich aus der<br />

Ferne mit der Maschine verbinden, um<br />

Fehlercodes zu diagnostizieren und die<br />

Betriebssoftware zu aktualisieren. Von<br />

Deluxe bis Premium sind Kabinenausstattungsvarianten<br />

der nächsten Generation<br />

erhältlich. Beide haben eine<br />

klappbare Konsole links für einen leichteren<br />

Ein- und Ausstieg. Ein Touchscreen-Monitor<br />

und ein Jog-Dial-Multifunktionsgriff<br />

ermöglichen eine schnelle<br />

Navigation durch die Maschinensteuerung<br />

und einen einfachen Zugriff auf die<br />

digitale Bedienungsanleitung der Maschine.<br />

Der schlüssellose Start per<br />

Knopfdruck ist Standard und ein Bluetooth-Schlüsselanhänger<br />

als Wegfahrsperre<br />

ist ebenfalls verfügbar. Eine Bediener-ID<br />

sichert das Starten des<br />

Motors, gleichzeitig speichert sie individuelle<br />

Einstellungen für einzelne Bediener<br />

und ruft diese bei Eingabe sofort<br />

passend auf. Ganz neu in dieser Klasse<br />

ist die Joysticklenkung, die das Rangieren<br />

und das Fahren über längere Strecken<br />

vereinfacht. Aus anderen Typen<br />

bewährte Assistenzsysteme – Cat-Payload-On-Board-Wägung,<br />

Grade Assist<br />

mit Tiefen- und Neigungsanzeige – steigern<br />

die Bedienereffizienz und die Maschinenproduktivität.<br />

Alle Cat-Grade-<br />

Systeme sind mit Funkgeräten und<br />

Basisstationen von führenden Drittanbietern<br />

für Vermessungssysteme und<br />

Maschinensteuerungen kompatibel. Bediener<br />

können bis zu vier Tiefen- und<br />

Neigungsoffsets speichern, um schnell<br />

und ohne Vermessung Böschungen und<br />

Ebenen anzulegen. Auto Hammer Stop<br />

warnt den Bediener nach 15 Sekunden<br />

Dauerbetrieb und schaltet den Hammer<br />

nach 30 s ab, um Verschleiß zu vermeiden.<br />

Auto Dig Boost und Auto Heavy Lift<br />

erhöhen das Eindringvermögen des Löffels<br />

und die Hubkapazität um 8 % und<br />

Lift Assist hilft dem Fahrer, ein Kippen<br />

der Maschine zu vermeiden.<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

MÄCHTIGE WERTE: Die aktuellen Kettenbagger<br />

von Cat und Zeppelin überzeugen mit robusten Konstruktionen<br />

sowie zahlreichen Assistenzsystemen<br />

für maximale Effizienz. Foto: Cat/Zeppelin<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


74<br />

BAGGER UND RADLADER<br />

DEBÜTANTEN VORGESTELLT<br />

Auf „Steinbruchkurs“ in Europa orientiert<br />

Liugong setzt seine erfolgreiche branchenspezifische<br />

Ausrichtung fort und ist<br />

zuversichtlich, dass eine neu platzierte<br />

Maschinenreihe absolut die harten Anforderungen<br />

der Steinbruchbranche erfüllen<br />

wird. Vorgestellt wurden einige der<br />

Neuheiten durch Liugong UK anlässlich<br />

der diesjährigen Hillhead. Dazu zählen<br />

OPTIMISTISCH in Richtung Rohstoffbranche. Auf der Hillhead zeigten die Verantwortlichen,<br />

welchen Kurs Liugong einschlägt. Foto: Liugong<br />

insbesondere die Reihen der Radlader<br />

von 11 (835H) bis 31 t (890H), Raupenbagger<br />

von 13 (913FCR) bis 95 t (995F)<br />

sowie Dressta-Raupen mit Betriebsgewichten<br />

von 19 bis 42 t.<br />

Laut Steven Ford, Geschäftsführer<br />

Liugong Direct UK, sind die Maschinen<br />

perfekt auf schwere Anforderungen abgestimmt.<br />

Das Flaggschiff von Liugong,<br />

der 995F, demonstrierte an der Steinbruchwand<br />

seine beeindruckende Umschlagstärke.<br />

Den Bedarf in gängigen<br />

Größenordnungen auch kleinerer<br />

Gewinnungsbetriebe beantworten die<br />

frisch eingeführten Modelle der 30- bis<br />

42-t-Klasse der F-Serie mit den Typenbezeichnungen<br />

930F, 933F, 936F, 939F<br />

und 942F, wobei der völlig neue 936F<br />

diese Serie in Hillhead vertrat. Diese Maschinen<br />

setzen neue Maßstäbe in Sachen<br />

Robustheit, Komfort und Zuverlässigkeit<br />

und teilen die mit dem Red Dot<br />

Award ausgezeichnete Design-DNA von<br />

Liugong.<br />

Das größte F-Serienmodell 942F<br />

wurde mit einem breiteren und robusteren<br />

Unterwagen, Auslegerzylindern mit<br />

größerem Durchmesser und einem<br />

schwereren Gegengewicht ausgestattet,<br />

um Hubkapazität und Massenaushubleistung<br />

zu maximieren.<br />

Ebenfalls für schwere Anwendungen<br />

und Materialumschlag wurden die Radlader<br />

entwickelt, an deren Spitze der<br />

890H mit einem Gewicht von 31 t als<br />

Größter der Reihe hervorsticht.<br />

www.liugong-europe.com<br />

Allrounder mit großer Stapelhöhe<br />

Als eine der Neuheiten der Kramer-Werke wurde vor wenigen Monaten der Teleskoplader 3610 als Allrounder mit 9,5 m Stapelhöhe<br />

vorgestellt. Seine Hubhöhe und Reichweite erreicht neue Dimensionen, dabei sorgt ein dreiteiliger Ausleger für maximale<br />

Kompaktheit. Das Fahrzeug hat eine Länge (ohne Schaufel) von nur 5,03 m und ist 2,28 m breit. Mit einem Betriebsgewicht von<br />

8,2 t, die natürlich optionsabhängig sind, und einer maximalen Nutzlast von 3,6 t ist die Maschine ideal für vielfältige Aufgaben.<br />

Um sie an die individuellen Einsatzverhältnisse anzupassen,<br />

stehen zwei Kabinenoptionen zur Verfügung. Für niedrige<br />

Durchfahrtshöhen ist das Fahrzeug mit der Standardkabine<br />

prädestiniert. Mit der serienmäßigen 24-Zoll-Bereifung erreicht<br />

der Lader eine Gesamthöhe von nur 2,31 m, was in dieser<br />

Größenklasse eine Besonderheit darstellt. Ist die maximale<br />

Fahrzeughöhe kein begrenzender Faktor, steht optional eine um<br />

18 cm erhöhte Kabine für optimale Rundumsicht, vor allem zur<br />

rechten Seite, zur Verfügung. Auch der Typ 3610 ist mit den<br />

bekannten Features Smart Handling, einem intelligenten Überlastsystem,<br />

einer Schaufelrückführautomatik und der Telematiklösung<br />

EquipCare ausgestattet. Zudem ist eine enorme<br />

Optionsvielfalt geboten.<br />

www.kramer.de<br />

Teleskoplader<br />

PLUS AN HUBHÖHE UND REICHWEITE: Der Teleskoplader 3610 wird<br />

vom Hersteller als robust und zuverlässig beschrieben. Foto: Kramer<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


ERPROBTE WERTE: Der neue<br />

Sany SY390H wurde in Europa ausgiebig<br />

getestet. Foto: Sany<br />

DER WILL ES WISSEN!<br />

Anforderungen europäischer Kunden adressiert<br />

Mit dem neuen SY390H erweitert Sany sein Raupenbagger-<br />

Programm über 30 t noch einmal. Konzipiert ist die Maschine<br />

mit ihren knapp 40 t Gewicht für schwere Erdbewegungen und<br />

zum Einsatz in der Gewinnung. Wie schon bei anderen jüngsten<br />

Neueinführungen steht auch hier die Anpassung an europäische<br />

Ansprüche im Fokus – mit einem umfassenden Bedienkomfort<br />

und moderner Technologie, die höchste Wirtschaftlichkeit ermöglicht.<br />

„Das „H“ in der Typbezeichnung steht für „Heavy“ und<br />

verweist auf die Konfiguration für den harten Einsatz“, so Timm<br />

Hein, European Marketingmanager bei Sany Europe. Überall<br />

dort, wo höchste Robustheit und volle Leistung gefragt ist, ist<br />

der neue Raupenbagger in seinem Element. Der Unterwagen<br />

wurde deshalb besonders breit konzipiert und mit seinen 3200<br />

mm perfekt abgestimmt auf Stabilität und produktives Arbeiten,<br />

wie es in der Gewinnung gefordert ist. Unterstützt wird die optimale<br />

Standsicherheit durch Zwei-Steg-Platten. Mit ihrer höheren<br />

Flächenpressung bieten sie vor allem in festem, felsigem<br />

Gelände ausgezeichneten Halt. Dafür, dass der SY390H auch<br />

bei herausfordernden Aufgaben kräftig zupacken kann, ist unter<br />

anderem die spezielle Kinematik des Arms und des Auslegers<br />

zuständig. Sie bringt die Kraft der Maschine optimal zur Geltung.<br />

Dabei dürfen natürlich Sicherheit und Langlebigkeit nicht zu kurz<br />

kommen. Ein umlaufender Rammschutz sorgt ebenso wie beidseitig<br />

gestützte Tragrollen und ein zuverlässiger Einlaufschutz<br />

dafür, dass die Maschine auch bei härtesten Einsatzbedingungen<br />

zuverlässig ihren Dienst versieht. Das bewährte, hochauflösende<br />

Touchdisplay in der Fahrerkabine des SY390H sorgt für eine<br />

schnelle Übersicht über alle relevanten Informationen – und für<br />

eine intuitive Bedienung. Alle wichtigen Maschinenparameter<br />

lassen sich am Display überwachen und die verschiedenen Anbaugeräte<br />

einfach und schnell konfigurieren. Ausgezeichnete<br />

Lesbarkeit auch bei starkem Lichteinfall, unterschiedliche<br />

Sprachversionen und eine sichere Bedienbarkeit – selbst mit<br />

Handschuhen – kommen bei den Fahrern gut an. Was die beiden<br />

serienmäßigen Kameras zeigen, lässt sich ebenfalls auf dem<br />

großen Bildschirm abrufen – ein guter Rundumblick ist damit<br />

sichergestellt. Per Berührung des Touchscreens lassen sich die<br />

Aufnahmen unterschiedlich darstellen und dadurch besonders<br />

leicht auf die jeweilige Arbeitssituation oder die Sicht<br />

des Bedieners anpassen. Nach außen schützt die gute Isolierung<br />

wirksam gegen Lärm und Staub. Die verschiedenen Anbaugeräte<br />

lassen sich mit den unterschiedlichen Parametern im Menü<br />

abbilden und speichern. Und auch die Bedienung des Schnellwechslers<br />

ist komplett in das intuitive Menü integriert. Besonders<br />

einfach ist der Wechsel der Werkzeuge auf einen Hammer – dank<br />

automatischer Umschaltung der Hydraulik. Bei der Eingabe des<br />

Werkzeugwechsels im Monitor wird der Rücklauf automatisch<br />

geöffnet, um Fehlbedienungen vorzubeugen.<br />

Gerade in der Gewinnung oder beim Aushub ist Höchstleistung<br />

gefragt. Hier überzeugt der neue SY390H mit seinem Stufe-<br />

V-Cummins-L9-C-Aggregat und 252 kW Leistung. Damit lässt<br />

er vergleichbare Maschinen seiner Klasse hinter sich. Das führt<br />

in Kombination mit der etablierten Kawasaki-Hydraulikanlage<br />

neben einer Extra-Kraftreserve auch zu besonders wirtschaftlichen<br />

Einsatzmöglichkeiten. Aber der Neue kann nicht nur extrem<br />

stark, er kann auch besonders kraftstoffeffizient arbeiten. Wenn<br />

der Einsatz einmal weniger Leistung fordert, kann diese bequem<br />

über die Wahl des Betriebsmodus auf die aktuellen Bedingungen<br />

angepasst werden. Um die abgerufene Leistung immer so gering<br />

zu halten, wie gerade benötigt, wurde auch der Lüfter mit einer<br />

Kupplung ausgestattet – entsprechend reduziert sich der Kraftstoffbedarf.<br />

www.sanyglobal.com<br />

zuviel Staub?<br />

Wassernebel bindet Staub!<br />

NEBOLEX Umwelttechnik GmbH<br />

www.nebolex.de<br />

+49 6763 30267-0<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


76<br />

BAGGER UND RADLADER<br />

VORHER-NACHHER-VERGLEICH eines Sandvik Toro, der wieder in einen neuwertigen Zustand versetzt wurde. Fotos: Sandvik<br />

Ausrüstung erhalten, denn ein zweites<br />

Maschinenleben ist sinnvoll<br />

Die Notwendigkeit zu reduzieren, wiederzuverwenden und zu recyceln, wird<br />

allgemein beschworen. Auch Maschinen sollten unter diese Prämisse fallen.<br />

Der Geschäftsbereich Rebuilds & Upgrades bei Sandvik bewahrt lang gediente<br />

Speziallader, aber auch andere Maschinen und Bohrgeräte aus seinem Programm<br />

vor dem Schrottplatz.<br />

Die Sandvik-Spezialisten sind in der<br />

Lage, praktisch jede ihrer älteren Maschinen<br />

komplett zu überholen und auf<br />

den neuesten Stand zu bringen. In jeder<br />

der 70 Sandvik-Werkstätten auf der ganzen<br />

Welt kann ein Instandsetzungsservice<br />

„Rebuild“ angeboten werden. Dieser ist<br />

nicht nur für Maschinen gedacht, die sich<br />

dem Ende ihrer Lebensdauer nähern, sondern<br />

peilt als Mid-Life-Service auch mittelalte<br />

Maschinen an. Rebuilds sollen<br />

dann sogar am effektivsten sein. Die<br />

wachsende Erkenntnis über den Wert dieser<br />

Dienstleistungen erklärt, warum viele<br />

große Unternehmen auf den Rebuild-Zug<br />

aufspringen, statt – wie noch vor wenigen<br />

Jahren üblich – neu zu investieren.<br />

Inzwischen sind die Reparaturwerkstätten<br />

immer stärker ausgelastet. Ihr<br />

Angebot reicht von einfachen Custom<br />

Rebuilds über Life Extension bis hin zu<br />

Reborn und Reborn+. Bei Sandvik beginnt<br />

die Regeneration mit einer gründlichen<br />

Bewertung, um zu entscheiden,<br />

welche Komponenten erforderlich sind.<br />

Die Teile werden bestellt, bevor die eigentliche<br />

Arbeit beginnt. Etwa sechs bis<br />

sieben Monate dauert der gesamte Prozess<br />

normalerweise, in Sonderfällen genügen<br />

auch zwei bis drei Monate.<br />

Durch den Rebuild nach festgelegten<br />

Sandvik-Standards in den Werkstätten<br />

des Anbieters erhalten Auftraggeber je<br />

nach Umfang eine „wie neu“- oder eine<br />

Standardgarantie.<br />

Auseinandernehmen, um<br />

wieder zusammenzubauen<br />

In der Sandvik-Werkstatt eingetroffen,<br />

werden über 1000 Messungen, Diagnosen<br />

und Kontrollpunkte analysiert, bevor<br />

die Instandsetzung überhaupt beginnt.<br />

Nachdem die Maschine vollständig zerlegt<br />

wurde, führen die erfahrenen Ingenieure<br />

des Unternehmens zerstörungsfreie<br />

Prüfungen durch, um das Ausmaß<br />

der Metallermüdung festzustellen und<br />

sicherzustellen, dass ein Rebuild tatsächlich<br />

möglich ist. Nach der Freigabe<br />

und der Neulackierung wird die Maschine<br />

mit allen Schrauben und Muttern restauriert,<br />

wobei nur Originalteile verwendet<br />

werden.<br />

Um die Durchlaufzeit zu verkürzen,<br />

werden oft vormontierte Kits verwendet,<br />

wobei in der Regel alle wichtigen Komponenten<br />

ersetzt werden. Ältere Maschinen<br />

werden häufig nach den Spezifikationen<br />

der neuen Generation umgebaut,<br />

z. B. mit den neuesten Motorentechnologien<br />

oder Upgrades in Bezug auf Hardund<br />

Software bzw. den neuesten Sicherheitsfunktionen.<br />

Anschließend werden die Maschinen<br />

auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft,<br />

bevor sie wieder in Betrieb genommen<br />

werden. Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes<br />

besteht darin, dass der Bediener, anders<br />

als beim Austausch einer alten Maschine<br />

gegen ein neues Modell, nicht neu<br />

geschult werden muss. Er kann einfach<br />

einsteigen und sofort mit der gleichen<br />

(wenn nicht sogar höheren) Produktivität<br />

arbeiten wie zuvor, allerdings mit mehr<br />

Komfort und Sicherheit.<br />

Da wiederaufbereitete Maschinen in<br />

der Regel mindestens 90 % der Lebensdauer<br />

neuer Geräte erreichen, liegen die<br />

wirtschaftlichen Vorteile für die Betreiber<br />

auf der Hand.<br />

Zwar können die meisten Untertagemaschinen<br />

laut Sandvik wegen struktureller<br />

Ermüdung nur einmal überholt werden,<br />

Maschinen wie drehschneidende Bohrgeräte<br />

über Tage lassen sich aber ohne Weiteres<br />

zwei- oder dreimal verjüngen, sodass<br />

sie weit über 100.000 Bh leisten,<br />

bevor sie ausgemustert werden müssen.<br />

www.rocktechnology.sandvik<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


BAGGER UND RADLADER<br />

77<br />

GRENZVERSCHIEBUNG<br />

Ein Eleve in der Riege der 100-t-Klasse<br />

NEUES FLAGGSCHIFF: Der DX1000LC-7 wurde in erster Linie für Anwender in der Bergbau-<br />

und Steinbruchbranche entwickelt. Foto: Doosan<br />

SERVICE<br />

KONSTRUKTION<br />

FERTIGUNG<br />

HEPU PUMPEN UND<br />

MASCHINEN GMBH<br />

HoHewardstrasse 353<br />

d - 45699 Herten<br />

teL: +49 23 66 / 360 57<br />

Fax: +49 23 66 / 8 79 19<br />

InFo@Hepu-pumpen.de<br />

www.HEPU-PUMPEN.DE<br />

Doosan hat den neuen 100-t-Raupenbagger<br />

DX1000LC-7 V auf den Markt<br />

gebracht, das größte jemals vom Unternehmen<br />

gefertigte Baggermodell. Alle<br />

Komponenten und Baugruppen sind<br />

nach Angaben des Herstellers so konstruiert,<br />

dass eine lange Lebensdauer<br />

gewährleistet ist. Das Konzept beinhaltet<br />

auch mehrstufige Filter und Leistungsmerkmale<br />

wie Kettenschützer sowie<br />

Schutzvorrichtungen für die Zylinder von<br />

Ausleger und Löffelstiel, die Schmierautomatik<br />

sowie geschmierte und abgedichtete<br />

Kettenglieder. Der Bagger<br />

DX1000LC-7 wird vom bewährten Perkins-Dieselmotor<br />

2806J angetrieben und<br />

liefert eine Leistung von 469 kW. Dank<br />

Abgasrückführung, SCR-Katalysator,<br />

Diesel-Oxidationskatalysator sowie dem<br />

Abgasnachbehandlungsverfahren mit<br />

Dieselpartikelfilter (DPF) erfüllt der Motor<br />

die Vorschriften der Abgasnorm Stufe V.<br />

Der DPF regeneriert sich automatisch alle<br />

25 Stunden; der Bagger arbeitet während<br />

dieser Regenerationsphase unverändert<br />

weiter. Der DPF-Status lässt sich über<br />

das Display an der Instrumententafel in<br />

der Kabine ablesen. Die Motorausgangsleistung<br />

wird mit einem Virtual-Bleed-<br />

Off-Hydrauliksystem (VBO) vom Typ D-<br />

Ecopower+ kombiniert und über einen<br />

elektrisch-vorgesteuerten Joystick (FEH)<br />

gesteuert. Diese Technologie von Doosan<br />

nutzt eine Pumpe mit elektronischer<br />

Druckregelung in einem Closed-Center-<br />

Hydraulikkreis. Je nach ausgewählter<br />

Betriebsart optimiert dies die Produktivität<br />

und den Kraftstoffverbrauch. Das<br />

Closed-Center-Hauptsteuerventil minimiert<br />

Druckverluste, die Pumpe mit elektronischer<br />

Druckregelung sorgt für eine<br />

optimierte Regelung der Motorleistung<br />

und somit für einen höheren Wirkungsgrad.<br />

Zum Gewährleisten eines optimierten<br />

Betriebs bei der Arbeit mit dem Bagger<br />

DX1000LC-7 lässt sich zwischen zwei<br />

Betriebsarten (Ausleger- oder Schwenk-<br />

Priorität) wählen. Hierbei haben jeweils<br />

Ausleger- bzw. Schwenkbewegungen<br />

Vorrang, wodurch sich die Maschine am<br />

besten an den jeweiligen Einsatzfall anpassen<br />

lässt. Schnellere Arbeitsgeschwindigkeiten<br />

sind durch das Regenerationssystem<br />

beim Absenken des<br />

Auslegers (Boom Down Regeneration) im<br />

DX1000LC-7 gegeben, was ebenfalls den<br />

Kraftstoffverbrauch senkt. Das Hydrauliksystem<br />

erhöht auch den Hydraulikvolumenstrom<br />

und die Arbeitsgeschwindigkeit<br />

des Löffels, was ebenfalls den<br />

Kraftstoffverbrauch senkt. Das Kühlsystem<br />

liefert eine höhere Kühlleistung bei<br />

reduzierter Lüfterdrehzahl und geringerem<br />

Leistungsbedarf für den Kühlungslüfter.<br />

In der Serienausrüstung ist ein<br />

Umkehrlüfter installiert. Ergänzend zur<br />

erstklassigen Leistung ist der DX-<br />

1000LC-7 für maximale Betriebszeit<br />

vor Ort ausgelegt und mit bewährten,<br />

hochwertigen und langlebigen Komponenten<br />

wie Bosch-Rexroth-MCV- und<br />

Hauptpumpensystemen, einem Doosan-Mottrol-Schwenkwerk<br />

sowie einem<br />

äußerst robusten Berco-Unterwagen<br />

ausgestattet. Der Bagger verfügt über<br />

eine neue Hochleistungs-Frontpartie mit<br />

insgesamt fünf möglichen verschiedenen<br />

Frontkombinationen, die auf dem<br />

7,2-m-Kurzausleger und dem 8,4-m-<br />

Langausleger basieren. Die Gegengewichtskonstruktion<br />

wurde modifiziert,<br />

damit der 100-Tonner ein System für die<br />

Horizontalmontage aufnehmen kann,<br />

das einfach an- und abzubauen sowie<br />

langlebiger ist.<br />

PUMPEN UND MASCHINEN GMBH<br />

HORIZONTALpumpe<br />

HEPU<br />

www.eu.doosanequipment.com


78<br />

BAGGER UND RADLADER<br />

EVOLUTIONSERGEBNIS<br />

Bereit für den schweren Einsatz mit leichter Hand<br />

Der aktualisierte Radlader L350H von<br />

Volvo CE wurde für härteste Einsätze gebaut.<br />

Das Flaggschiff der Radlader-Palette<br />

des Herstellers ist nun mit zahlreichen<br />

Verbesserungen bereit für anspruchsvolle<br />

Anwendungen bei höherer Produktivität<br />

und Kraftstoffeffizienz sowie geringeren<br />

Servicekosten als sein Vorgänger.<br />

Dank der bewährten Z-Kinematik mit<br />

doppelter Abdichtung an jedem der Bolzen<br />

und der starken Rahmenstruktur, die durch<br />

ein verstärktes oberes Knickgelenklager<br />

und neue Volvo-Achsen ergänzt wird, ist<br />

der Lader bereits ab Werk für schwere Einsätze<br />

bestens gerüstet. Spezielle Maschinenoptionen,<br />

Reifen und Anbaugeräte<br />

stehen zusätzlich zur Verfügung.<br />

Das Heavy-Duty-Upgrade baut auf dem<br />

Erfolg seiner Vorgänger auf – eine Tradition,<br />

die bis zum ersten Radlader des Typs<br />

L320 im Jahr 1985 zurückreicht – mit einigen<br />

bemerkenswerten Verbesserungen.<br />

Ein reaktionsschnelleres Hydrauliksystem<br />

mit neuen Hub- und Kippzylindern sowie<br />

ein höherer hydraulischer Arbeitsdruck<br />

sorgen für 10 % schnellere Arbeitszyklen<br />

und höhere Produktivität. Der verbesserte<br />

Antriebsstrang umfasst neue Volvo-Achsen<br />

und ein völlig neues Volvo-Getriebe,<br />

das die serienmäßige Ausstattung mit Op-<br />

tiShift der dritten Generation ermöglicht.<br />

Diese Technologie, die bereits bei den<br />

Volvo-Radladern L110H bis L260H zum<br />

Einsatz kommt, integriert die Funktion Reverse<br />

by Braking (RBB) und die Wandlerüberbrückung<br />

im Getriebe, um die Kraftstoffeffizienz<br />

um bis zu 15 % zu verbessern.<br />

Die Effizienz wird durch eine optimierte<br />

Getriebeübersetzung und den neuen<br />

Wandler weiter gesteigert, der je nach gewähltem<br />

Gang und Maschinengeschwindigkeit<br />

bis zu <strong>22</strong> % mehr Zugkraft liefert.<br />

Dank eines neuen, robusteren oberen<br />

Knickgelenklagers und eines überarbeiteten<br />

Hauptrahmens, der die neuen Achsen<br />

und das neue Getriebe aufnimmt, ist die<br />

Maschine zudem noch robuster. Die Wartungsintervalle<br />

wurden auf 1000 Bh für<br />

den Motor und auf 4000 Bh für den Ölwechsel<br />

an den Achsen verdoppelt dank<br />

eines serienmäßigen Achsölkühlers mit<br />

Filtration. Bewährte Komponenten wie die<br />

hochbelastbaren Achsen mit schwimmend<br />

gelagerten Antriebswellen, Planetenradnabenuntersetzung<br />

und einer<br />

wartungsfreien Hinterachslagerung minimieren<br />

die Stillstandzeiten zusätzlich.<br />

Telematik-Konnektivität und bewährte<br />

Funktionen wie die Load Assist-Apps verbessern<br />

die Effizienz und Betriebszeit weiter.<br />

Optional steht ein Reifendrucküberwachungssystem<br />

zur Verfügung.<br />

Die App On-Board-Weighting bietet<br />

Echtzeiteinblicke in die Beladung der<br />

HOCHLEISTUNGS-KRAFTPAKET: Die laut Hersteller bisher innovativste<br />

und raffinierteste Version des Volvo L350 bietet geringere<br />

Gesamtbetriebskosten für eine profitablere Leistung. Foto: Volvo CE<br />

INDIVIDUALISIERUNGEN JETZT INSTITUTIONALISIERT<br />

Maßgeschneiderte Konfigurationen für Erdbewegung und<br />

INSTITUTIONALISIERTE Unterstützung oder eigene<br />

Konfiguration? Neue Möglichkeiten auf dem Weg zur<br />

individuellen Liebherr-Wunschmaschine stehen zur Verfügung<br />

und werden stetig weiter ergänzt. Foto: Liebherr<br />

Zwar sind Sonderanfertigungen seit jeher<br />

ein wichtiges Leistungsmerkmal und in<br />

der Liebherr-Geschichte verankert, allerdings<br />

steigt der Bedarf aufgrund der Vielzahl<br />

heterogener Anwendungen. Das<br />

neue Liebherr Application Center, das<br />

Spezialaufträge für „maßgeschneiderte“<br />

Maschinen abwickelt, soll deshalb der<br />

weiter steigenden Kundennachfrage nach<br />

individuellen Lösungen eine Plattform bieten.<br />

Die über das Vertriebsnetzwerk eingehenden<br />

Anfragen werden systematisch<br />

von einem Team aus Spezialisten analysiert,<br />

das sowohl die Produkte als auch<br />

die potenziellen Anwendungsbereiche<br />

genau kennt. So kann die beste Lösung<br />

für die jeweilige Anforderung definiert<br />

werden. Zum Leistungsumfang des „Liebherr<br />

Application Center“ gehören Machbarkeitsstudien<br />

und Untersuchungen zur<br />

Anpassungsfähigkeit anhand der Standardmodelle,<br />

die garantierte CE-Kennzeichnung,<br />

das bewährte Hersteller-Qualitätsniveau<br />

und nicht zuletzt eine hohe<br />

Ersatzteilverfügbarkeit.<br />

Ebenfalls führte Liebherr jüngst für die<br />

beiden Produktsegmente Erdbewegungs-<br />

und Materialumschlagmaschinen<br />

einen digitalen Produktkonfigurator ein.<br />

Der Earthmoving Configurator ermöglicht<br />

es Interessenten, sich ihre genau abgestimmte<br />

Maschine zu konfigurieren. Das<br />

neue Tool ist seit Juli 20<strong>22</strong> zunächst für<br />

die Märkte Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz sowie Frankreich verfügbar und<br />

kann auch auf Tablets und Smartphones<br />

genutzt werden.<br />

Die Anwendung ist einfach und intuitiv<br />

zu bedienen. Eine gute visuelle Aufbereitung<br />

sowie weiterführende Beschreibungstexte<br />

machen Informationen<br />

leicht und verständlich zugänglich.<br />

Gleichzeitig werden die jeweiligen Preise<br />

transparent angezeigt und ein Überblick<br />

zu den Gesamtkosten gegeben. Interessenten<br />

finden den Produktkonfigurator<br />

auf der Liebherr-Homepage im Bereich<br />

der Erdbewegung sowie Materialum-<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


BAGGER UND RADLADER<br />

79<br />

Schaufel und die Nutzlast des Lastaufnehmers<br />

an, Operator Coaching Advanced<br />

unterstützt Anwender dabei, das volle Potenzial<br />

des L350H auszuschöpfen, um eine<br />

optimale Produktivität und Kraftstoffeffizienz<br />

sowie einen geringeren Maschinenverschleiß<br />

zu erzielen. Darüber hinaus bietet<br />

ein Portfolio ergänzender Volvo-Dienste<br />

wertvolle Einblicke in die Möglichkeiten zur<br />

Senkung der Kosten pro Tonne und zu wirksamen<br />

Änderungen an der Art, wie die Maschine<br />

betrieben wird. Hinzu kommen beim<br />

aufgerüsteten L350H höchste Bedienerfreundlichkeit<br />

mit erstklassigem Komfort,<br />

Bequemlichkeit und Sicherheit. Neben<br />

der serienmäßigen ferngesteuerten Türöffnung,<br />

der Klimaanlage und dem sekundären<br />

Lenkungssystem bieten die optionalen<br />

elektrisch verstellbaren und beheizbaren<br />

Rückspiegel zusammen mit der Rückfahrkamera<br />

und dem Radarerkennungssystem<br />

eine hervorragende Sicht.<br />

Drei Hydraulikmodi, verschiedene Fahrund<br />

Getriebeeinstellungen für den jeweiligen<br />

Einsatz sowie die automatische<br />

Schaufelrückführung sowohl aus der Auskipp-<br />

als auch der Einkippfunktion unterstützen<br />

die Arbeit des Fahrers.<br />

www.volvoce.de<br />

Materialumschlag<br />

schlagtechnik. Ist die Konfiguration<br />

der Maschine abgeschlossen, können<br />

Anbauwerkzeuge sowie Schnellwechselsysteme<br />

ergänzt werden.<br />

Dabei werden nur die für den Maschinentyp<br />

verfügbaren Zubehörprodukte<br />

zur Auswahl angezeigt.<br />

Für die vorgenommene Maschinenkonfiguration<br />

kann jederzeit ein<br />

QR-Code generiert werden. Dadurch<br />

haben Anwender die Möglichkeit,<br />

ihre Konfiguration im Bedarfsfall zu<br />

unterbrechen und zu einem späteren<br />

Zeitpunkt fortzuführen. Ist die Konfiguration<br />

abgeschlossen, kann diese<br />

direkt an den zuständigen Vertriebspartner<br />

versendet und in einem<br />

persönlichen Beratungsgespräch<br />

finalisiert werden.<br />

www.liebherr.com/de<br />

EINZIGARTIG UND DOCH BEWÄHRT<br />

Etwas wirklich Großes mit<br />

elektrischem Antrieb<br />

Mit dem neuen PC4000-11 Electric Drive<br />

unterstreicht Komatsu sein umfassendes<br />

Wissen und seine langjährige Erfahrung<br />

bei der Entwicklung, Produktion<br />

und Wartung elektrisch angetriebener<br />

Hydraulikbagger. Komatsu Germany Mining<br />

begann bereits Anfang der 1980er-<br />

Jahre mit dem Bau der ersten elektrisch<br />

angetriebenen hydraulischen Gewinnungsbagger.<br />

Heute, fast 40 Jahre später,<br />

wurden weltweit über 250 dieser<br />

Maschinen ausgeliefert. Mit über 7 Mio.<br />

Bh gehört Komatsu zu den erfahrensten<br />

und erfolgreichsten Unternehmen, die<br />

diesen Maschinentyp entwickeln, produzieren<br />

und warten.<br />

Die neuen 45°-Zugangssysteme verbessern<br />

Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit.<br />

Bediener und Wartungspersonal<br />

können die Maschine über die<br />

optimierten Stufen zum Maschinenhaus<br />

sowie vom Maschinenhaus zur Kabine<br />

jetzt noch leichter und sicherer erreichen.<br />

Drei Notausstiege, je einer an beiden<br />

Seiten der Maschine sowie eine<br />

Notausstiegsluke vom Maschinenhaus<br />

zum Dach, stellen die höchsten Sicherheitsstandards<br />

für Fahrer sicher. An den<br />

Kabinenseiten und an der gegenüberliegenden<br />

Maschinenhausseite ist je eine<br />

stabile, herunterklappbare zweiteilige<br />

Leiter mit rutschfesten Stufen angebracht,<br />

die ein sicheres Aussteigen ermöglichen.<br />

Das Upgrade des Komtrax-Plus-Systems,<br />

einer zuverlässigen, lange bewährten<br />

Funktion von Komatsu, liefert in Echtzeit<br />

Informationen zum Betriebsstatus<br />

der Maschine. Komtrax Plus überwacht<br />

alle Daten für ein schnelles und effizientes<br />

Handling direkt in der Fahrerkabine. Außerdem<br />

ist ein neues, vereinfachtes Steuerungssystem<br />

jetzt serienmäßig. Die<br />

Controller von Komatsu mit weniger Knoten<br />

sorgen für Redundanz im Steuerungssystem<br />

und damit für effizienteres<br />

Arbeiten.<br />

Ein weiteres Highlight dieser Maschine<br />

ist die optimierte Maschinensteuerung,<br />

die auf einem redundanten CAN-Bussystem<br />

in Verbindung mit einem Komatsu-<br />

Controller basiert. Der maßgeschneiderte<br />

Controller wirkt mit den Komatsu-<br />

Hydraulikpumpen und dem Motor zusammen<br />

und sorgt für maximale Leistung und<br />

Zuverlässigkeit. Außerdem ist das redundante<br />

CAN-Bussystem ein wichtiger Teil<br />

des Maschinensicherheitskonzepts.<br />

Durch die Erfüllung der europäischen Maschinenrichtlinie<br />

kann Komatsu höchste<br />

Sicherheit serienmäßig bereitstellen.<br />

KomVision liefert eine 360°-Sicht aus<br />

der Vogelperspektive für mehr Sicherheit<br />

bei der Arbeit. Auf einem Monitor in<br />

der Kabine wird ein Gesamtbild der Maschine<br />

und ihrer Umgebung angezeigt,<br />

mit der Möglichkeit zur Auswahl einer<br />

der Kameras für eine Detailansicht eines<br />

bestimmten Bereichs auf einem<br />

10''-Touch-Display.<br />

Argus PLM ist eine Nutzlastwaage zur<br />

Messung der Schaufelladung. Mit einer<br />

Information über den Füllstand der<br />

Schaufel kann der Fahrer Muldenkipper<br />

in weniger Ladespielen, also effizienter<br />

und schneller beladen. Das System ist<br />

aktuell als integrierte Argus-Vorbereitung<br />

(als Sonderausrüstung) erhältlich und soll<br />

in Zukunft Standard werden. Integriert<br />

bedeutet ein vollständig umgesetztes<br />

Nutzlastwaagesystem im Maschinensteuerungs-<br />

und -kontrollsystem.<br />

www.komatsu.eu/de<br />

ERLEBEN können Interessenten die beeindruckende<br />

Größe dieses Großhydraulikbaggers von Komatsu in<br />

Kürze auf der bauma 20<strong>22</strong> München. Der Eyecatcher<br />

bringt etwa 400 t Gewicht auf die Waage. Sein Löffelvolumen<br />

beträgt <strong>22</strong> m³. Foto: Komatsu<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


80<br />

NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

Fundstücke zur Nassgewinnung aus früheren Jahren<br />

So war das also damals, 1997 (Kasten) waren Neugenehmigungen<br />

auch schon schwer zu erlangen, wenngleich noch<br />

deutlich leichter als heute. Mit der Zeit haben wir gelernt:<br />

„schlimmer geht immer“. Für empfohlene Nachkiesungen<br />

brauchte es aber „mehr Sicht“ bzw. mehr Informationen zu<br />

den Lagerungsverhältnissen unter Wasser. Mit GPS und aufkommendem<br />

Baggersonar sollte dies gelingen. Während sich<br />

rückblickend an der grundsätzlichen Gewinnungstechnik mit<br />

Schwimm- oder Greiferbaggern keine Revolutionen, sondern<br />

vielmehr evolutionäre Verbesserungen feststellen lassen,<br />

haben im Segment sowohl bei der Nassgewinnungstechnik<br />

als auch in der IT-Nutzung fitte Fachleute dafür gesorgt, dass<br />

Gewinnungstechnik dieser Art heute mehr denn je „Durchblick“<br />

bietet. Dieser gewünschte Effekt wird auf dem Silbertablett<br />

an die Betreiber weitergereicht, und zwar ohne unnützes<br />

Datenchaos, sondern als reiner Nutzwert. (gsz)<br />

AUSSCHNITTE aus früheren<br />

Ausgaben der „KSP“ in den<br />

Jahren 1997, 2000 und 2004.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


Zero emission dredging.<br />

Damen’s CSD500 and CSD650 dredgers are now available in a fit-for-the-future form.<br />

The diesel engines have been replaced by electric ones, delivering low maintenance, high<br />

efficiency and green credentials. A multi-drive system offers easy adaptation to the local<br />

energy supply, while the dredgers’ modular design ensures their go-anywhere versatility.<br />

DAMEN.COM


82 NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Entwicklungen der<br />

Team GmbH im Verlauf<br />

von 25 Jahren<br />

1997<br />

1999<br />

Start der Entwicklung<br />

von DredgerNaut<br />

Erste DredgerNaut-<br />

Anlage<br />

Mobile Vermessungseinheit<br />

1998<br />

Jubiläen von Personen und Organen gleichermaßen geben den Anlass, einmal<br />

in die Vergangenheit zu schauen, den Status quo zu beleuchten, also<br />

eine Standortbestimmung vorzunehmen, und sich auch Gedanken über die<br />

Zukunft und den Weg in eben diese zu machen.<br />

Vor 25 Jahren, als die ersten<br />

DredgerNaut-Abbaukontrollanlagen<br />

in Betrieb gingen, haben wir uns darüber<br />

gefreut zu sehen, wo die Abbaugeräte<br />

auf einem Baggersee liegen.<br />

Die ersten vagen Informationen über<br />

Wassertiefen haben die „Transparenz“<br />

dann noch einmal deutlich erhöht. Das<br />

sind Erinnerungen an Zeiten, in denen<br />

eine solche Anlage noch zwei Computer<br />

hatte und die gesamte Technik ein Volumen<br />

von etwa einem halben Kubikmeter.<br />

Der Informationsumfang war aus heutiger<br />

Sicht bescheiden und der Augenblick<br />

zählte mehr als die Vergangenheit.<br />

Heute sind wir in einer anderen Situation.<br />

Man könnte meinen, dass die vierte<br />

industrielle Revolution versucht, die Realität<br />

auf der linken Spur zu überholen.<br />

Bisher war es immer so, dass technische<br />

Entwicklungen stattgefunden haben, die<br />

dann zu so grundlegenden und schnellen<br />

Veränderungen in der Gesellschaft geführt<br />

haben, dass der Begriff „Revolution“<br />

zur Beschreibung gerechtfertigt war.<br />

Mittlerweile gilt es wohl als „en vogue“<br />

über „Digitalisierung“ und das „Internet<br />

of Things“ zu fabulieren. Die eigentlichen<br />

Herausforderungen liegen aber nicht in<br />

der Erfassung von Daten und Informationen,<br />

sondern in der Kommunikation.<br />

Die Fragestellung lautet nicht nur: „Welches<br />

System verfügt über welche Daten<br />

und Informationen und kann diese auf<br />

geeignetem Weg anderen Prozessen zur<br />

Verfügung stellen, um sie in verteilten<br />

Systemen nutzen zu können“. Eine weitere<br />

wesentliche Herausforderung liegt<br />

Erste DredgerControl-<br />

Saugbaggersteuerung<br />

2001<br />

2002<br />

Scout – automatisches<br />

Vermessungsboot<br />

Erster Bagger<br />

in Kanada<br />

2004<br />

1998: Als die ersten DredgerNaut-Abbaukontrollanlagen in Betrieb gingen, war es bereits<br />

ein Ereignis, zu sehen, wo die Gewinnungsgeräte auf einem Baggersee liegen.


Zukunft der Nassgewinnung<br />

darin, diese Daten verwertbar zu archivieren.<br />

Warum kultivieren wir diesen Informa-<br />

Es werden Unmengen von Daten tionshunger? Sicher zum einen schlicht<br />

archiviert. Wenn man jedoch die Informationen<br />

deshalb, weil wir es können. Dazu kommt<br />

über die „Umwelt“ dieser aber noch das natürliche Bestreben, die<br />

Daten nicht hat oder gar verliert, dann Gestehungskosten pro Einheit so gering<br />

werden diese Daten zu toten Daten, die wie möglich zu machen. Und das geht in<br />

nicht mehr sinnvoll zu nutzen sind. der Regel nur über Optimierungen im<br />

GP 5-20<strong>22</strong>_210x145mm_DE.qxp_Layout 1 14.07.<strong>22</strong> 13:57 Seite 1<br />

Gestehungsprozess. Man könnte fast<br />

sagen, dass es sich hier um ein eindimensionales<br />

Problem handelt – natürlich<br />

mit beliebig vielen Einflussfaktoren und<br />

höchster Komplexität. Allerdings wächst<br />

seit einiger Zeit mit zunehmender Geschwindigkeit<br />

im Hinblick auf Energie<br />

MIT<br />

STEIGERN SIE DIE<br />

PRODUKTIVITÄT IHRER SIEBE!<br />

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Fehlkorn<br />

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Siebung<br />

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saleseurope@majorflexmat.com<br />

www.majorflexmat.com


2006<br />

DTinsight –<br />

Datenanalyse<br />

Erste Aufbereitungsanlage<br />

in Kanada<br />

2008<br />

2010<br />

25-jähriges<br />

Firmenjubiläum<br />

Steuerung für<br />

Horizontalklassierer<br />

2011<br />

2012<br />

Steuerung Granitwerk<br />

in Sibirien<br />

20<strong>22</strong>: DredgerControl liefert eine große Menge an nutzwerten Daten. Fotos und Grafiken: Team<br />

DTreport –<br />

Autoreportfunktion<br />

2014<br />

2018<br />

2021<br />

2023<br />

2013<br />

Energiemanagement<br />

DTmobile<br />

TeamSurveyUnit<br />

CutterControl<br />

2016<br />

2020<br />

DTanalytics – KI-Tool<br />

Datenanalyse<br />

DT-AutoMove<br />

20<strong>22</strong><br />

… es wird spannend!<br />

und CO 2 eine zusätzliche Dimension<br />

heran, die mit dem ersten Ziel völlig in<br />

Einklang steht.<br />

„Energiekreislaufwirtschaft“<br />

befördert neue Einsatzszenarien<br />

20<strong>05</strong>: Die Compact-Steuerung macht den<br />

Maschinenführern die Arbeiten schon deutlich<br />

leichter.<br />

Vielen reicht die Optimierung des Energiebedarfs<br />

ihrer Anlagen nicht mehr aus.<br />

Die Bestrebungen, mit der Energie in<br />

eine Kreislaufwirtschaft zu kommen,<br />

nehmen – auch ob der neuen Randbedingungen<br />

– an Fahrt auf. Da liegt es<br />

nahe, die zur Verfügung stehenden<br />

Land- und Wasserflächen für die Energieerzeugung<br />

mittels Photovoltaik-Anlagen<br />

zu nutzen und einen Teil des Energiebedarfs<br />

direkt an Ort und Stelle zu<br />

decken. Will man den Eigenverbrauch<br />

maximieren, dann kommt man nicht<br />

umhin, sich ein wenig darauf einzustellen,<br />

dass die Sonne wieder mehr Einfluss<br />

auf den Tagesablauf nimmt, solange wir<br />

keine ausreichenden Möglichkeiten<br />

haben, die erzeugte Energie zu speichern.<br />

In gewisser Weise schließt sich<br />

hier ein Kreis, denn es war die elektrische<br />

Energie, die es ermöglicht hat, unseren<br />

Tagesablauf vom Lauf der Sonne<br />

zu entkoppeln.<br />

Tag und Jahr sind Zeiträume, die direkt<br />

mit der Sonne in Zusammenhang stehen.<br />

Die Woche kommt da nicht vor, dennoch<br />

ist der Wochenzyklus der Zyklus, der<br />

unser Alltagsleben und auch mehrheitlich<br />

unser Arbeitsleben prägt. Wenn wir die<br />

Sonne besser nutzen wollen, dann brauchen<br />

wir in dieser Hinsicht mehr Flexibilität,<br />

auch in Bezug auf die Genehmigungen,<br />

damit auch an Samstagen und<br />

Sonntagen produziert werden kann.<br />

Nun will man sicher seinen Mitarbeitern<br />

nicht nahebringen, in Zukunft auch<br />

noch an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten,<br />

um CO 2 einzusparen. Wir brauchen<br />

deshalb Maschinen, die hoch automatisiert,<br />

vollständig steuerbar und natürlich<br />

auch vollständig beobachtbar sind.<br />

Damit sind wir wieder bei der Digitalisierung.<br />

Nur reicht die alleine nicht aus.<br />

Wenn wir diesen Weg gehen wollen,<br />

dann ist der gegenwärtige Stand dessen,<br />

was wir heute im allgemeinen Automatisierung<br />

nennen, nicht genug. Wir<br />

müssen einen Schritt weiter gehen und<br />

den automatischen Betrieb in einen autonomen<br />

Betrieb überführen. In übertriebener<br />

Weise bedeutet dies, dass die<br />

Maschinen sich nicht nur an die aktuellen<br />

Gegebenheiten des Prozesses mit<br />

ihren Steuerungs- und Regelungsfunktionen<br />

anpassen, sondern auch die Ziele<br />

– also in gewisser Weise die Sollwerte<br />

und Wege selbst – aus den ihnen zur<br />

Verfügung stehenden Daten ermitteln.<br />

Zu diesem Ansatz mag man stehen,<br />

wie man will, aber in der IT-Forschung und<br />

Entwicklung sind wir schon auf diesem<br />

Weg unterwegs. Vor 20 Jahren waren wir


NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

85<br />

damit zufrieden, den Maschinenführern<br />

technische Hilfen an die Hand zu geben,<br />

die ihnen das Arbeiten erleichtert und die<br />

Produktivität gesteigert haben.<br />

In der Gegenwart haben wir es mit<br />

Systemen zu tun, die in weiten Bereichen<br />

über einige Zeit automatisch ihren Dienst<br />

an einem Ort verrichten können.<br />

In der Regel kommen die Wege, die<br />

dann beschritten werden, aber wieder<br />

vom Maschinenführer. Die nächste Stufe<br />

wird sein, dass die Maschine keinem fest<br />

vorgegebenen Weg mehr folgt, sondern<br />

aus den Gegebenheiten heraus den Weg<br />

beziehungsweise die nächsten Schritte<br />

selbst bestimmt. Wenn wir das erreicht<br />

haben, dann sind wir in Richtung des<br />

autonomen Betriebs einen deutlichen<br />

Schritt vorangekommen.<br />

Die Vergangenheit war spannend, die<br />

Gegenwart ist hoch spannend, die Zukunft<br />

bleibt eine Herausforderung.<br />

An dieser Stelle bedanken wir uns<br />

für die kreative Zusammenarbeit, wir<br />

wünschen dem Magazin GP Gesteins-<br />

Perspektiven alles Gute und stellen uns<br />

gemeinsam den kommenden Herausforderungen.<br />

Ein Beitrag von Dr. Dirk Blume,<br />

Geschäftsführer Team GmbH, Herten<br />

www.dredgertec.de<br />

20<strong>22</strong>: AutoMove kann mehr. „Wir sind heute so weit, dass wir den Ort der Maschinen<br />

automatisch verändern können“, sagen die Entwickler.<br />

20<strong>22</strong>: Dem VistaGround-Navigator entgeht<br />

am Boden des Baggersees nichts.<br />

SKG-Aufbereitungsanlagen.<br />

Technik intelligent umsetzen.<br />

Die Aufbereitungsprofis<br />

SKG-Aufbereitungstechnik GmbH<br />

HefeHof 25<br />

D-31785 Hameln<br />

Tel.: +49 (0) 5151 106640 - 0<br />

Fax: +49 (0) 5151 106640 - 1<br />

info@skg-aufbereitungstechnik.de<br />

www.skg-aufbereitungstechnik.de


86<br />

NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

Bagger der etwas<br />

anderen Art im und<br />

am Wasser<br />

Die hier vorgestellten Besonderheiten sind für spezielle Einsätze<br />

mit definiertem Ziel genau das Richtige. Ganz sicher<br />

sind viele weitere Exoten und Unikate in der Praxis unterwegs.<br />

Sie haben so etwas im Betrieb? Haben Sie vielleicht<br />

auch Zeit für ein Foto mit kurzer Beschreibung? Die Redaktion<br />

GP freut sich auf entsprechende Rückmeldungen.<br />

AMPHIBIENBAGGER des italienischen Herstellers Dragflow. Die Marke wird in Deutschland durch das Unternehmen Heide-Pumpen vertreten. Das<br />

Programm des Spezialisten ist breit und hält einiges bereit, was in Deutschland eher nicht bekannt und gängig ist. Fotos: Dragflow<br />

Satteldachhalle Typ SD15 (Breite: 15,04m, Länge: 21,00m)<br />

• Traufe 4,00m,<br />

Firsthöhe 6,60m<br />

• mit Trapezblech,<br />

Farbe: AluZink<br />

• incl. Schiebetor<br />

4,00m x 4,20m<br />

• feuerverzinkte<br />

Stahlkonstruktion<br />

• incl. prüffähiger<br />

Baustatik<br />

Aktueller<br />

Aktionspreis<br />

Schneelastzone 2,<br />

im Internet Windzone 2, a. auf Anfrage<br />

www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />

Mehr Infos<br />

Als ein Unternehmer einen „Schwimmbagger“ nach seinen<br />

Vorstellungen anschaffen wollte, fragte er bei verschiedenen<br />

Bagger-Herstellern an, ob sie in der Lage seien, ihre<br />

Oberwagen auf ein Ponton-Fahrgestell zu montieren.<br />

„Schwierig“, lautete die Antwort. Nur bei Kiesel GmbH stieß<br />

der Suchende sofort auf Begeisterung. Gebraucht wurde der<br />

Baggerspezialist vor allem für Maßnahmen zur Gewässerpflege,<br />

sollte aber trotzdem auch an Land einsetzbar sein.<br />

Die Lösung wurde gefunden in einem schwimmenden Bagger,<br />

der als Amphibien-Fahrzeug arbeiten kann.<br />

Ein passendes Untergestell fand der Interessent selbst auf<br />

der bauma 2019 beim finnischen Hersteller Remu. Dieser ist<br />

auf Ponton-Untergestelle spezialisiert die sich mit Baggern<br />

verschiedenster Hersteller ausrüsten lassen. Am Kiesel-Stand<br />

begann daraufhin unmittelbar schon die Grobplanung. Damit<br />

der Interessent nur ein Unternehmen als Ansprechpartner hat,<br />

erwarb Kiesel das Big-Float-Fahrgestell von Remu. Zusammen<br />

ging es an die Wahl des passenden Baggers: Nicht breiter<br />

als 3 m und nicht höher als 4 m durfte er sein, außerdem<br />

war aus Transportgründen eine Gewichtsbegrenzung zu berücksichtigen.<br />

Die Kiesel-Mitarbeiter rieten zum ZX130, der alle Anforderungen<br />

an die Maße erfüllt und dabei mit einer Motorleistung<br />

von 78,5 kW kraftvoll genug ist, um die Arbeiten zu meistern.<br />

Damit die Maschine mit dem schwimmfähigen Unterwagen<br />

auf Raupen weder an Land noch im Wasser in Schieflage<br />

gerät, wurden Schwerpunkt von Maschine und Ausleger zentimetergenau<br />

berechnet. Ergebnis: Der Schwimmbagger<br />

zeichnet sich durch eine besonders stabile Lage im Wasser<br />

bei gefülltem Löffel und gleichzeitig gestreckter Ausrüstung<br />

in Längs- und Querrichtung aus. Dazu wurde der Ausleger<br />

komplett abmontiert und verlängert. Aus Umweltschutzgrün-<br />

RZ_Tepe_Anzeigen_2021_93x42mm_ft2.indd GESTEINS Perspektiven 7 5 | 20<strong>22</strong><br />

29.06.21 12:35


BADETAG FÜR DEN HITACHI ZX130 mit seinem Ponton-Untergestell. Der Betreiber kann beim Arbeiten bis in 9 m Tiefe sogar alle zuvor mit anderen<br />

Hitachi-Geräten erworbenen Anbauwerkzeuge an seinem Unikat nutzen. Fotos: Kiesel<br />

den bei Wasserarbeiten war außerdem eine Umölung auf Panolin<br />

erforderlich und eine Ausstattung mit ölpflegendem<br />

Nebenstromfilter kam hinzu.<br />

Um auch im tiefen Wasser einsatzfähig zu sein, können an<br />

den Unterwagen weitere Pontons angedockt werden, insgesamt<br />

zwei auf jeder Seite. In Fließgewässern sorgen besonders<br />

lange Ankerstäbe für Halt im Untergrund. Und mit zwei<br />

Bootspropellern kann sich der Schwimmbagger auch über<br />

längere Strecken fortbewegen. Die Propeller werden im Wasser<br />

auf die gleiche Weise bedient wie das Fahrwerk an Land<br />

– auch das haben die Kiesel-Ingenieure beim Umbau berücksichtigt.<br />

Amphibische Bagger als Teil des Programms<br />

Keine Sonderanfertigung, sondern Teil des Dragflow-Angebotes,<br />

das auf Leistung und Effizienz unabhängig von den Standortbedingungen<br />

setzt, sind die Amphibienbagger des italienischen<br />

Herstellers. Vertreten wird dieser in Deutschland durch<br />

das Unternehmen Heide-Pumpen. Das Programm des Spezi-<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


88<br />

NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

LANGER STIEL, STATT NASSE FÜSSE: Diverse Bagger wie dieser<br />

Liebherr R944 C-E mit Elektroversorgung eignen sich bestens für Einsätze<br />

an Absetzbecken oder auch direkt für die Rohstoffgewinnung vom Ufer<br />

aus. Fotos: Genannte Hersteller<br />

alisten aus Italien ist breit und hält einiges bereit, was in<br />

Deutschland eher nicht bekannt und gängig ist.<br />

Die Dragflow-Amphibienbagger jedenfalls können am Wasser,<br />

im Wasser oder auf dem Wasser arbeiten. Schwierige<br />

Bodenverhältnisse spielen dabei keine Rolle. Die beiden seitlichen<br />

Raupenschwimmer ermöglichen es dem Fahrzeug, sich<br />

auf dem Boden wie eine normale Erdbewegungsmaschine zu<br />

bewegen, während ihm der zusätzliche zentrale Schwimmer<br />

eine hohe Stabilität beim Einsatz auf Wasserflächen verleiht,<br />

wo er dann wie ein Standard-Dragflow-Bagger arbeitet.<br />

Die in zwei Versionen (DRM und DRSP) erhältlichen Amphibienbagger<br />

können mit Baggerpumpen und anderem Zubehör,<br />

beispielsweise einem Schneidkopf, verwendet werden.<br />

Dank ihrer extremen Vielseitigkeit eignen sie sich in Situationen<br />

als Alleingerät, wo sonst mehrere Maschinen zum Einsatz<br />

kommen müssten. Mit nur einem Bagger, der modular aufgebaut<br />

und leicht zu transportieren ist, lässt sich im Flachwasser<br />

arbeiten, eventuell auch ein Baggersee so vorbereiten, dass<br />

ein größerer Schwimmbagger anschließend zum Zug kommt<br />

– oder bei kleinen Seen bzw. punktweisen Nachkiesungen<br />

direkt die Gewinnung übernehmen. Alles in allem ein interessantes<br />

Gerät mit zahlreichen Ausrüstungsoptionen.<br />

Manchmal genügt eine lange Front<br />

Ein Liebherr R 945, das schwerste Modell der Generation 8 in<br />

„Multi-user“-Konfiguration mit 10,7-m-Ausleger und 7,7-m-<br />

Stiel ist für die Reinigung der Absetzbecken in den Kiesgruben<br />

eines namhaften Unternehmens im Einsatz. On-Board-Systeme<br />

wie die bedarfsgesteuerte Leistungsregelung und das<br />

Liebherr-Positive-Control-Hydrauliksystem bieten eine ausreichende<br />

Leistung, um in die Sedimentschicht im Boden einzudringen.<br />

Das Modell von fast 45 t, Nachfolger des R 950<br />

SHE, zeichnet sich außerdem durch ein völlig neues Grundkonzept<br />

und gesteigerte Leistungsfähigkeit aus.<br />

Eine andere Gruppe, die in der Kiesgewinnung unterwegs<br />

ist, nutzt einen R944 C-E als produktiven Helfer in einem<br />

empfindlichen Arbeitsumfeld für die Rohstoffgewinnung aus<br />

dem Wasserbereich in Ufernähe. Auf solche Anforderungen<br />

ist der Bagger bestens abgestimmt. Im Vergleich zu Diesel-<br />

Pendants braucht dieser Elektrobagger auch keine Stillstandzeiten<br />

und erhöht dadurch die Produktivität. Des Weiteren<br />

hat der Betreiber keine Probleme mit einem Verschmutzungsrisiko<br />

durch Kraftstoff. Gelobt wird im Einsatz die einfache<br />

Handhabung und der Komfort der Maschine, ebenso auch<br />

das GPS-Leitsystem, welches sogar eine klare Visualisierung<br />

der Situation unter Wasser für den Fahrer ermöglicht.<br />

www.dragflow.it/en/<br />

www.heide-pumpen.de<br />

www.kiesel.net<br />

www.liebherr.com<br />

Gelingt dem Traditionsunternehmen aus eigener<br />

Kraft der entscheidende Schritt?<br />

Die Rohr-Idreco Bagger GmbH ist seit 1960 tätig (abweichende Vorläufernamen des Unternehmens werden in der Branche bekannt<br />

sein) und inzwischen Teil der Rohr-Idreco-Gruppe. Spezialisiert auf die Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von<br />

Nassbaggeranlagen und Baggersystemen hoher Qualität genießt der Mannheimer Hersteller mit derzeit rund 50 Mitarbeitern bei<br />

Anwendern ein hohes Ansehen. Jedoch leidet das Unternehmen neben noch immer spürbaren Auswirkungen der Corona-<br />

Phase stark unter den aktuellen Preisanstiegen für Energie und Materialien. Die Mehrzahl der Stahlerzeuger hat ihre Produktionsstätten<br />

in der Ukraine oder Russland. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und seiner Folgen sind die Preise vieler Komponenten<br />

jüngst extrem gestiegen. Das blieb nicht folgenlos.<br />

Eingeleitet wurde nun nach einer Meldung vom Mai dieses Jahres ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Dieses soll es<br />

der Rohr-Idreco Bagger GmbH ermöglichen, sich in eigener Regie unter Aufsicht eines vom Gericht bestellten (vorläufigen)<br />

Sachwalters zu restrukturieren. Unterstützt wird die Geschäftsführung dabei durch ein Team um den Restrukturierungsexperten<br />

Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung, der im Verfahren die Rolle des „Eigenverwalters“ übernimmt. Zum vorläufigen Sachwalter<br />

wurde Rechtsanwalt Steffen Rauschenbusch bestellt.<br />

Ziel der Eigenverwaltung ist die Nutzung rechtlicher Möglichkeiten, um das Unternehmen zu sanieren und nachhaltig wettbewerbsfähig<br />

aufzustellen. Die Rohr-Idreco-Gruppe unterstützt den Sanierungskurs. Weitere Gesellschaften dieser Gruppe sind<br />

vom eingeleiteten Insolvenzverfahren nicht betroffen.<br />

www.rohr-idreco.com/de<br />

Vorläufige Eigenverwaltung angeordnet<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


ENTWICKELT FÜR<br />

ZERO WASTE<br />

Seit 30 Jahren werden wir von unserer Vision einer Welt ohne Abfall angetrieben.<br />

Dieses unermüdliche Bestreben, Abfälle in wertvolle Ressourcen umzuwandeln,<br />

hat uns zum führenden Anbieter von Nassaufbereitungslösungen gemacht.<br />

Unser Know-how ist unübertroffen - wir haben Millionen von Tonnen Abfall<br />

von der Deponie abgezogen und daraus hochwertige, spezifikationsgerechte<br />

Materialien für den Wiederverkauf hergestellt. Unsere Lösungen sind wegweisend -<br />

sie stellen Menschen und Umwelt in den Vordergrund und erschließen neue<br />

Märkte für Ihr Unternehmen. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir<br />

die fortschrittlichsten Abfallrecyclinglösungen der Welt.<br />

Wir verwandeln Abfall in Wert für Ihr Unternehmen.<br />

Weitere Informationen unter cdegroup.com<br />

24-30 Oktober 20<strong>22</strong><br />

Buchen Sie einen Termin und<br />

besuchen Sie uns am Stand<br />

528 in der Halle B2.<br />

Scan mich


90 NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

Exakte Ergebnisse bei der Nassgewinnung<br />

Wie die gesamte Industrie steht auch die Rohstoffgewinnung unter einem<br />

stetig zunehmenden Kostendruck. Diesem begegnet SPE in Kooperation<br />

mit Heide-Pumpen mit der Entwicklung eines autonomen Nassbaggers,<br />

welcher ein großes Potenzial zur Produktivitätssteigerung bietet. Gleichzeitig<br />

wird die Sicherheit aufgrund der durchweg planungskonformen<br />

Gewinnungstätigkeit erhöht. Durch das neu entwickelte System der vollautomatischen<br />

Auskiesung erhalten die Automatisierung und Digitalisierung<br />

maximalen Einzug in die Nassgewinnung.<br />

AUTOMATISIERT UNTERWEGS: Ein Dragflow Dreger bei der<br />

Arbeit. Die Partnerunternehmen Heide-Pumpen und SPE stellten<br />

die Weiterentwicklung vor etwa zwei Jahren vor. Foto: Heide-Pumpen<br />

Die Nutzung von Abbaukontrollanlagen<br />

in der Nassgewinnung bietet<br />

seit nunmehr fast drei Jahrzehnten<br />

immer bessere Möglichkeiten der Visualisierung<br />

des Gewinnungsfortschritts<br />

unter Wasser. Neben der Verhinderung<br />

von Überbaggerung und der Minimierung<br />

des Schadenpotenzials bei ordnungsgemäßem<br />

Vorgehen lassen sich<br />

damit auch söhlige Gewinnungsverluste<br />

reduzieren und somit die Lagerstättennutzung<br />

optimieren.<br />

Abbaukontrollanlagen Marpo_DGPS<br />

mit der Software Marpo_Dredger der<br />

SPE GmbH & Co. KG sind keine Unbekannten.<br />

Einen weiteren Schritt bei der<br />

Erhöhung der Produktivität bietet nun<br />

eine durch SPE in Kooperation mit dem<br />

Unternehmen Heide-Pumpen entwickelte<br />

autonome Führung des Gewinnungsgerätes.<br />

Heide-Pumpen vertreibt und<br />

vermietet die Nassbagger und SPE<br />

liefert als Systempartner die Abbaukontrolle<br />

inklusive Automatisierung. Antworten<br />

auf abbau- und vermessungstechnische<br />

Fragestellungen werden zusätzlich<br />

als Service geboten. SPE hat<br />

nun für einen Saugbagger ein individualisiertes<br />

SPS-Programm mit dazugehöriger<br />

Elektronik entwickelt, das mit dem<br />

Programm Marpo_Dredger interagiert<br />

und damit einen vollautomatischen Baggerbetrieb<br />

ermöglicht. Der Bagger arbeitet<br />

damit in einer homogenen Feinsandlagerstätte,<br />

kann aber auch für die<br />

Entschlammung von Teichen, Häfen<br />

oder Staudämmen eingesetzt werden.<br />

Die Planung wird bedarfsgerecht auf<br />

die jeweilige Lagerstätte angepasst. Vor<br />

Start des autonomen Betriebes wird in<br />

Marpo_Dredger ein Pfad festgelegt, entlang<br />

dessen der Verhieb des Gewinnungsgerätes<br />

stattfindet. Für den Pfad<br />

können entweder einzelne Punkte festgelegt<br />

werden, die nacheinander bearbeitet<br />

werden, alternativ ist ein frei nach<br />

Himmelsrichtung rotierbarer Bereich für<br />

einen flächigen Verhieb möglich.<br />

Nach Aktivierung der Automatik verholt<br />

der Bagger mithilfe der Windenautomatik<br />

autonom entlang der Linie des geplanten<br />

Verhiebs und baggert entweder<br />

innerhalb eines definierten Tiefenintervalls<br />

oder auf Höhe der durch Echolote<br />

gemessenen Gewässersohle. Die Abbaugrenze,<br />

welche im digitalen Geländemodell<br />

der Abbaukontrollanlage festgelegt<br />

ist, wird bei aktiver Baggerautomatik aber<br />

in keinem Fall überschritten. Dadurch<br />

bleibt während des Automatikbetriebes,<br />

auch bei unbeabsichtigter Eingabe einer<br />

die Abbaugrenze überschreitenden Tiefe,<br />

eine genehmigungskonforme Nassgewinnung<br />

gesichert. Dies gilt auch für geringere<br />

Tiefen im Böschungsbereich. Bei<br />

Bedarf können auch während des Betriebs<br />

Eckpunkte der Linien in der Verhiebsplanung<br />

geändert oder weitere<br />

Punkte hinzugefügt werden. Baggerführer,<br />

die bisher die gesamte Arbeitszeit auf<br />

dem Bagger präsent sein mussten, überwachen<br />

nun nur noch zwischendurch die<br />

Gewinnungstätigkeit auf einem Tablet,<br />

während sie sich darüber hinaus anderen<br />

Arbeiten zuwenden können.<br />

Ist ein festgelegter Bereich abgearbeitet<br />

worden oder treten Störungen auf,<br />

werden Benachrichtigungen durch das<br />

System an vorab festgelegte Empfänger<br />

ausgegeben, damit zeitnah reagiert werden<br />

kann.<br />

Neben einer Steigerung der Produktivität<br />

bei der Nassgewinnung von Sand<br />

und Kies bietet dieses System durch<br />

die weitgehende Automatisierung des<br />

Gewinnungsbetriebes auch eine erhöhte<br />

Sicherheit aufgrund der durchweg<br />

planungskonformen Gewinnungstätigkeit<br />

bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten.<br />

www.heide-pumpen.de<br />

www.spe-electronics.de<br />

BS Bagger & Service GmbH • 68519 Viernheim • Zeppelinstraße 9 • T. +49 (0) 6204 9669 26<br />

T. +49 (0) 6204 3<strong>05</strong>9 138 • info@baggerundservice.de • www.baggerundservice.de


AUSGEFEILTES KONZEPT: Der Seilbagger 655 HD mit Schleppschaufel eignet sich hervorragend, um Kies bis in 9 m Tiefe zu gewinnen. Dank<br />

der optimierten Seilführung lässt sich das Gerät sehr sicher und präzise steuern. Fotos: Sennebogen<br />

REIBUNGSLOSER LAUF<br />

Schleppschaufelbagger im Gewinnungseinsatz<br />

Kerngeschäft des Familienunternehmens Schlotmann, das<br />

aktuell in zweiter Generation geführt wird, ist der Tief-, Kanalund<br />

Straßenbau. Weiterhin betreibt die Firma einen Recyclingbetrieb<br />

sowie diverse Sand- und Kiesgruben. Vor Kurzem<br />

erwarb Schlotmann im nahe gelegenen Bentfeld einen alten<br />

Kies-See, um diesen zunächst für die Gewinnung zu nutzen<br />

und ihn anschließend zu rekultivieren. Die Kiesgrube wurde<br />

zuletzt in den 1970er-Jahren betrieben und zu dieser Zeit bis<br />

auf 5 m Tiefe ausgebaggert. Verbliebene Restkiese werden<br />

nun bis auf eine Solltiefe von 9 m gewonnen. Geschäftsführer<br />

Mathias Schlotmann war klar, dass für dieses Vorhaben passende<br />

Maschinentechnik benötigt wird. Er wandte sich an<br />

Klaus Bräutigam vom ansässigen Sennebogen-Händler Louis<br />

Scheuch GmbH, mit dem er schon lange zusammenarbeitet.<br />

Die Wahl für eine effiziente Nachkiesung fiel auf den Sennebogen-Seilbagger<br />

655 HD, der für solche Einsätze konzipiert<br />

ist. Ausgerüstet mit einem knapp 30-m-Gittermast-Ausleger,<br />

bewährt er sich ideal im schweren, dynamischen Betrieb.<br />

Zudem ist er dank der starken Zugkraft des Raupenunterwagens<br />

unter voller Last verfahrbar. Seit Oktober 2021 ist der<br />

Seilbagger nun im Einsatz. Er arbeitet sich quer durch den See<br />

und baut seinen eigenen Fahrdamm, der anschließend verdichtet<br />

und mit Baggermatratzen ausgelegt wird. Auf dem Weg<br />

zurück gewinnt der Seilbagger mit seiner 2,2-m³-Schleppschaufel<br />

Material aus einem gut 50 m großen Arbeitsbereich und verlädt<br />

den Kies direkt auf einen Dumper. Ist ein Grubenabschnitt bis<br />

zur Solltiefe ausgebaggert, wird der nächste angegangen – so<br />

lange bis der 5-ha-See vollständig ausgekiest ist. Insgesamt ist<br />

das Vorhaben auf 1,5 bis zwei Jahre ausgelegt.<br />

Wir gratulieren zu<br />

25 Jahren GP!<br />

STICHWEH?<br />

Läuft!<br />

Zuverlässiger geht nicht. Mehr Info unter: smt-stichweh.com<br />

Das Fairlead und die im Ausleger integrierten Umlenkrollen<br />

sorgen für eine optimale und schonende Seilführung, sodass<br />

eine lang anhaltend sichere und koordinierte Steuerung des<br />

Baggers und der Schleppschaufel gewährleistet ist. Die Gewinnungsarbeit<br />

ist somit sehr präzise steuerbar. „So gut wie<br />

das jetzt läuft, werden wir für die Kiesgewinnung weiterhin auf<br />

Seilbagger setzen“, freut sich Mathias Schlotmann, den Blick<br />

auf zukünftige Projekte gerichtet. Gleichzeitig lobt er die Zusammenarbeit<br />

mit und die Betreuung durch die Sennebogen-<br />

Spezialisten als „hervorragend“.<br />

www.sennebogen.de<br />

ÜBER ALLE<br />

UNTIEFEN HINWEG:<br />

Der Kontakt zwischen<br />

KSP/GP sowie<br />

einst FST jetzt SMT<br />

brach nie ab.<br />

Wir sagen Danke!<br />

Mehr Sand. Mehr Kies. Mehr Erfolg.


92<br />

NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

Abgestimmter Aufwand<br />

DOPPELTER EINSATZ: Bei Baums in Coesfeld sind gleich zwei Saugschiffe an der Gewinnung beteiligt.<br />

Das Quarzwerk Baums wurde 1992 am Standort Coesfeld-Lette gegründet,<br />

feiert demnach in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum (Glückwunsch!)<br />

und gehört zu den leistungsstärksten und bemerkenswertesten der Branche<br />

auch dank seiner durchdachten Aufbereitungstechnik. Hochwertige<br />

Rohstoffe sowie eine aufwendige Produktveredelung sind Voraussetzungen<br />

für das Interesse anspruchsvoller Kunden in der Gießerei-, Glas-,<br />

Bau- und Baustoffbranche.<br />

Die unter der geologischen Bezeichnung<br />

„Halterner Sande“ zusammengefassten<br />

mächtigen Quarzsandvorkommen,<br />

die das Quarzwerk Baums<br />

im genehmigten Gewinnungsbereich<br />

nutzt, sind für Lockergesteine ungewöhnlich<br />

alt: Sie wurden bereits im Zeitalter<br />

des Santonium abgelagert. Diese<br />

Epoche wird der Oberkreide zugerechnet<br />

und liegt etwa 85 Millionen Jahre<br />

zurück. Heute steht eine Ablagerungsfläche<br />

von ca. 900 km² oberflächennah<br />

an, die sich nördlich des Ruhrgebiets<br />

erstreckt. Der Standort Lette liegt am<br />

westlichen Rand dieses Areals. Durch<br />

die Sortierung während der Sedimentationsentstehung<br />

wurde durchgehend<br />

eine Sandfraktion des Korngrößenspektrums<br />

von 0 bis 0,71 mm abgelagert.<br />

Damit war die Genese der Lagerstätte<br />

aber bei Weitem nicht abgeschlossen.<br />

Über viele nachfolgende Jahrmillionen<br />

INTELLIGENTE LÖSUNG: Der zweite Saugbagger arbeitet auf der angelegten Unterwasserhalde.<br />

konnte sich die Natur Zeit lassen, den<br />

Sandkörper durch saure Grundwässer<br />

fast vollständig zu demineralisieren.<br />

Heute liegen daher hochreine Sande mit<br />

einem Quarzgehalt < 99,5 % SiO 2 und<br />

einem Eisengehalt < 0,<strong>05</strong> % Fe 2 O 3 vor.<br />

Der Habitus der einzelnen Sandkörner<br />

ist kantengerundet, die Oberfläche ist<br />

glatt. Augenfällig ist die leuchtend helle<br />

Eigenfarbe, die von Grau bis leicht Gelb<br />

changiert. Die hochwertigen Rohstoffe<br />

sind für ihre Qualität überregional bekannt.<br />

Zwei Schiffe für Gewinnung und<br />

„Haldenbewirtschaftung“<br />

Das abbauwürdige Vorkommen in Lette<br />

wurde bis in eine Tiefe von 40 m erkundet,<br />

und auch die Nassgewinnung erstreckt<br />

sich bis zu dieser Tiefe. Für die<br />

Gewinnung wurde von der Firma Baums<br />

ein fast einmaliges System erdacht, das<br />

den besonderen Gegebenheiten der Lagerstätte<br />

perfekt Rechnung trägt und<br />

eine effiziente Auslastung der gesamten<br />

Aufbereitungskette einleitet: Die Gewinnung<br />

und Homogenisierung des Rohsandes<br />

stützt sich auf den Einsatz von<br />

gleich zwei Baggerschiffen, die 1994 und<br />

1995 zu Wasser gelassen wurden – und<br />

somit ebenfalls zur Erstausstattung des<br />

Werks Lette gehören. Beide wurden von<br />

der Firma Döpke für den Einsatz individuell<br />

gefertigt. Das größere der beiden<br />

Schiffe verfügt über eine technische Gewinnungstiefe<br />

bis 40 m und übernimmt<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

93<br />

bis zum letzten Körnchen<br />

das eigentliche Lösen des Materials aus<br />

dem Untergrund. Dafür arbeitet die Anlage<br />

mit einer Kombination von<br />

Schneidrad plus Jet-Einrichtung. Nach<br />

derzeitiger Konstellation beträgt der Aktionsradius<br />

300 bis 700 m. Obwohl das<br />

Schiff mannlos betrieben werden kann,<br />

wird in Ufernähe – also bis 200 m Entfernung<br />

– stets bemannt gearbeitet, um<br />

eine optimale Betriebsführung zu gewährleisten.<br />

Zusätzlich werden regelmäßige<br />

Abbaukontrollen mit einer Multibeam-Vermessung,<br />

ähnlich einer<br />

Sonarbootbefahrung, der TH Aachen<br />

durchgeführt.<br />

Wichtig für die Durchführung der<br />

nachfolgenden Nassaufbereitung ist<br />

eine möglichst homogene Zusammensetzung<br />

des zugeführten Rohsandes.<br />

Dies wird am Standort in mehreren<br />

Schritten sichergestellt und beginnt bereits<br />

mit der unmittelbaren Gewinnung:<br />

Um möglichst gleichbleibende Qualitäten<br />

zu fördern, wird horizontal sichelartig<br />

in vertikalen 5-m-Schritten abgebaut.<br />

Das integrierte Abbaukontrollsystem<br />

stellt die Abbaufolge sicher und sorgt für<br />

einen reibungslosen Gewinnungsbetrieb.<br />

Das Saugbaggerschiff pumpt das<br />

Material aber nicht direkt an Land in die<br />

Aufbereitung, sondern in ein Unterwasserspülfeld<br />

am werkseitig gelegenen<br />

Uferbereich. Hier entsteht auf diese<br />

Weise eine ständig aufgefüllte, bereits<br />

teilhomogenisierte Unterwasserhalde,<br />

platzsparend und sehr praktikabel. Denn<br />

hier ist das zweite Baggerschiff positioniert.<br />

Da dieses Döpke-Schiff die Aufgabe<br />

hat, aus der Unterwasserhalde Material<br />

in die Aufbereitungsanlage zu<br />

pumpen, reicht eine reine Jet-Anlage.<br />

Zudem kann das Saugschiff komplett<br />

mannlos gefahren werden. Das hört sich<br />

simpel an, doch ist auch hier eine genaue<br />

Kenntnis der Zusammensetzung<br />

der Unterwasserhalde über die Fließphysik<br />

des Materials erforderlich. Gröberes<br />

Material neigt beim Einspülen eher dazu,<br />

sich in der Mitte der Unterwasserhalde<br />

zu konzentrieren, während die feineren<br />

Bestandteile durch das Einspülen und<br />

beim Absedimentieren eher zu den Rändern<br />

wandern. Zudem muss die Halde<br />

etwa zu zwei Dritteln gefüllt sein, um<br />

optimal verarbeitet werden zu können.<br />

Branchentechnische Erfahrungen<br />

und individuelle Anforderungen<br />

Aus der Unterwasserhalde lässt sich die<br />

Aufbereitung, also die Klassierung,<br />

punktgenau und mit der erforderlichen<br />

KLASSISCHER AUFBEREITUNGSBEGINN: Über<br />

das große Vorsieb läuft das gesamte Material zuerst,<br />

wie Geschäftsführer Julius Jansen zeigt.<br />

AUFSTROMKLASSIERER bilden das Zentrum der<br />

Nassaufbereitung in der eindrucksvollen, komplett<br />

eingehausten Aufbereitung auf fünf Ebenen.


94<br />

NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

SCHNELLE ABFERTIGUNG: Die Verladung ist auf größte Effizienz ausgelegt. Fotos: Wistinghausen<br />

Unser Lieferprogramm<br />

Kapazität beschicken. Auch die eigentliche<br />

Sandaufbereitung ist ausgeklügelt<br />

angelegt und von einer bemerkenswerten<br />

Komplexität. Das beginnt mit der Zusammenstellung<br />

der Anlagentechnik, die<br />

komplett eingehaust ist. Im bereits 1996<br />

vorausschauend auf höchste Qualitätsproduktion<br />

ausgerichteten und errichteten<br />

Werk mit fünf Ebenen bieten Wartungsplattformen<br />

einen optimalen<br />

Zugang zu allen Komponenten. „Aus 300<br />

m³ Beton und 900 t Stahl wurden das<br />

Werk und die Aufbereitungsanlagen in<br />

nur neun Monaten errichtet“, erläutert<br />

Geschäftsführer Julius Jansen. Der Gesamtprozess<br />

wurde damals aufgrund<br />

vielfältiger branchentechnischer Erfahrungen<br />

ausgearbeitet und die Anordnung<br />

der technischen Ablaufschritte wurde<br />

daraufhin optimiert erstellt. Es beginnt<br />

klassisch: Über ein mächtiges Vorsieb<br />

werden störende Bestandteile – wie etwa<br />

Feuerstein- oder Kiesbrocken – abgetrennt.<br />

Danach wird der Sand intensiv<br />

gewaschen und in Zyklonen entschlämmt.<br />

Die im Aufstromwasser mit sogenannten<br />

Hydrosizer klassierten Fraktionen werden<br />

zu Standardsorten zusammengefügt.<br />

Über eine eigens entwickelte Software<br />

lassen sich die einzelnen Aufstromklassierer<br />

in Echtzeit regeln. So wird kontinuierlich<br />

sichergestellt, dass auch bei natürlichen<br />

Schwankungen im Rohmaterial<br />

stets die gleiche Produktqualität hergestellt<br />

werden kann. Dieses System stellt<br />

quasi das technische Rückgrat der gesamten<br />

Aufbereitung dar, denn an dieser<br />

Stelle können alle Stellschrauben genutzt<br />

werden, um unterschiedliche Qualitäten<br />

und Quantitäten zu produzieren.<br />

Optimierter Energieverbrauch und<br />

rasche Abfertigung<br />

• Saugbagger • Pumpen • Rohre • Schwimmer • Kabel • Baggerschläuche<br />

Heinrich Döpke GmbH, Stellmacherstraße 10, 26506 Norden<br />

Tel.: 04931/97201-0, info@doepke-gmbh.de, www.doepke-gmbh.de<br />

Rund 400.000 t Rohstoffe durchlaufen<br />

die Quarzsandaufbereitung in Coesfeld-Lette<br />

pro Jahr. Etwa zu gleichen<br />

Teilen werden produzierte Feuchtsande<br />

als auch Trockensande nachgefragt.<br />

Während die feuchten Produkte<br />

unmittelbar in Silos zur Lagerung<br />

und Entwässerung bis auf eine Restfeuchte<br />

< 7 M.-% verbracht werden,<br />

durchläuft die andere Hälfte der Sande<br />

einen Trocknungsprozess. Die Quarzsande<br />

werden in einem Wirbelbetttrockner<br />

mit Heißluft behandelt und<br />

anschließend mit Luft und Wasser gekühlt.<br />

Ein geschlossenes Fördersystem<br />

transportiert den getrockneten<br />

Quarzsand in die Silos. „Unsere Lagerkapazität<br />

für getrocknete Sande beträgt<br />

4200 t. Für die Energieversorgung<br />

der Trocknung verfügt das Quarzwerk<br />

Baums am Standort über ein eigenes<br />

Blockheizkraftwerk. Eine Kraft-Wärme-Kopplung<br />

mit Gasmotor und eine<br />

automatische Trocknersteuerung optimieren<br />

den Energieverbrauch“, erklärt<br />

Julius Jansen das Konzept.<br />

Für die Übergabe des Quarzsandes<br />

an die Abnehmer stehen vier Verladestationen<br />

zur Verfügung, die ebenfalls<br />

auf höchste Umsatzeffizienz hin ausgelegt<br />

worden sind. Jeder Lkw soll nur<br />

wenige Minuten auf dem Hof verweilen.<br />

Baums hält keine eigenen Lkw vor und<br />

belädt am Standort ausschließlich<br />

Fremd-Lkw. Das Umschlagssystem<br />

sorgt für eine sortenreine und schnelle<br />

Abfertigung der Fahrzeuge. Neben den<br />

Standardsorten werden auch Sorten<br />

nach kundenspezifischen Anforderungen<br />

gemischt und als Rezept gespeichert,<br />

um die Wiederholbarkeit zu sichern.<br />

Die Anlagensteuerung der<br />

Aufbereitung ist dafür mit entsprechenden<br />

Sortenrechnern für die unterschiedlichsten<br />

Sieblinien ausgestattet.<br />

das versetzt das Quarzwerk in die Lage,<br />

die unterschiedlichsten Ansprüche zu<br />

bedienen. Sie reichen besonders in die<br />

überregionale Industrie, wo Abnehmer<br />

in der Bauchemie etwa für Fliesenkleber<br />

und Putze zu finden sind, bis in die<br />

Glasindustrie, beispielsweise für klassisches<br />

Behälterglas wie Flaschen.<br />

Auch Gießereien gehören zu den Abnehmern<br />

der Quarzsande aus Coesfeld-Lette.<br />

Die Vermarktung ist breit<br />

aufgestellt und zukunftssicher. Die genehmigten<br />

Vorräte für das Quarzwerk<br />

Baums lassen auf eine noch langfristige<br />

Gewinnung der Quarzsande am Standort<br />

schließen.<br />

(bwi)<br />

www.quarzwerk-baums.de<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

95<br />

PUMPEN FÜR ALLES MÖGLICHE<br />

Noch besser mit neuem Zubehör<br />

EINMAL DRAN, ALLES DRIN:<br />

Tsurumi-Connect heißt die<br />

Lösung zur Fernsteuerung und<br />

Überwachung von Pumpen und<br />

anderen Geräten.<br />

Neben Pumpen als Hauptelemente im Wassereinsatz zeigen Anwender regelmäßig<br />

Interesse an nützlichem Zubehör. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang<br />

Tsurumis Nachrüstsätze für viele Serien, darunter der neue Leckagesensor<br />

TSS-TEG. Er erkennt Wassereintritte ins Gehäuse. Zum automatischen<br />

Abschalten reicht ein Relais, bevor ein kapitaler Schaden entsteht. Der<br />

Sensor sitzt clever in der Ölschraube. Montiert wird also im Handumdrehen:<br />

alte Schraube raus, neue rein. Schwimmerschalter sind<br />

auch ein Thema, denn es geht besser: Pegelsensoren sind eine ausfallsichere<br />

Alternative, da Elektroden keine Mechanik besitzen.<br />

Mit Tsurumi-Connect hat der Hersteller ein System zur Überwachung<br />

und Steuerung parat. Erforderlich ist lediglich eine kleine<br />

Hardware-Box zur Verbindung mit dem Internet. Gekoppelte Geräte,<br />

sogar von anderen Herstellern, können dann rund um die Uhr überwacht<br />

werden. Auch können Abläufe programmiert, Standorte abgefragt,<br />

Alarme empfangen und Verbräuche abgerufen werden.<br />

www.tsurumi.eu<br />

TAUCHBELÜFTER TRN: Eine in vielen Fällen echte Alternative<br />

zu üblichen Lösungen zum Sauerstoffeintrag, da praktisch<br />

wartungsfrei. Fotos: Tsurumi<br />

MINIMUM AN AUSFALLZEITEN | MAXIMALE EFFIZIENZ<br />

Lesen Sie mehr über unsere intelligent konstruierte Bagger<br />

www.rohr-idreco.com<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


96<br />

NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

INTEGRIERTES PROJEKT: Eine hoch leistungsstarke und präzise arbeitende Anlage zur Nassaufbereitung wurde im norwegischen<br />

Sandnes-Steinbruch errichtet.<br />

Nassaufbereitung von Abraum und<br />

Bauschutt in einer Anlage kombiniert<br />

Das besondere Engagement von CDE in der Nassprozessindustrie ist<br />

mittlerweile international bekannt und geschätzt. Um seine 30-jährige<br />

Erfolgsgeschichte zu feiern, nutzt das Team auch die bauma 20<strong>22</strong>.<br />

Immerhin hat diese Messe eine enorm wichtige Rolle in der Geschichte<br />

von CDE gespielt. Sie war Schauplatz vieler der größten Produktneuvorstellungen.<br />

Der Auftritt in diesem Jahr wird, wie das bei Jubiläen<br />

üblich ist, auch von einer Reminiszenz an wichtige Projekte in der<br />

Vergangenheit vervollständigt. Eines davon ist die vor sieben Jahren<br />

errichtete und heute immer noch beispielhafte 300-t/h-Waschanlage<br />

für das norwegische Familienunternehmen Velde Pukk.<br />

Als einer der führenden Anbieter von<br />

Nassaufbereitungsanlagen für Recyclingunternehmen,<br />

Sand- und Kiesgruben,<br />

Steinbrüche und Bergwerke auf<br />

dem Weltmarkt ist CDE mittlerweile<br />

weltweit tätig. Gemeinsam mit Anwendern<br />

erarbeiten die Spezialisten seit 30<br />

Jahren innovative und einzigartige Aufbereitungssysteme.<br />

Ein Rückblick auf umgesetzte Vorhaben<br />

zeigt die Leistungsfähigkeit und<br />

Dauerhaftigkeit der Anlagen. So wurde<br />

beispielsweise im Jahr 2015 in Sandnes,<br />

unweit von Stavanger in Norwegen beim<br />

Unternehmen Velde Pukk die damals<br />

weltweit größte Nassaufbereitungsanlage<br />

für Bau- und Abbruchschutt eingeweiht.<br />

Seither arbeitet das Werk ganz<br />

nach den Erwartungen des Betreibers.<br />

Als erste ihrer Art in Norwegen, bereitet<br />

die Anlage Bau- und Abbruchschutt zu<br />

qualitativ hochwertigem Sand und Zuschlagstoffen<br />

für einen großen Anwendungsbereich<br />

auf. Doch nicht nur das:<br />

Die CDE-Anlage verarbeitet auch Abraum<br />

aus den Steinbrüchen des Unternehmens<br />

am selben Ort. Gerade die<br />

Flexibilität der CDE-Ausrüstung war ein<br />

wichtiger Faktor für die Auftragsvergabe.<br />

Dem dreiköpfigen Familienmanagement<br />

von Velde Pukk war es wichtig, über<br />

einen durchdachten technischen Prozess<br />

aus allen bewegten Massen am<br />

Standort im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

und Ressourceneffizienz das Bestmögliche<br />

herauszuholen.<br />

Mit den Möglichkeiten<br />

wächst auch die Verantwortung<br />

Das Unternehmen hat sich nach der<br />

Jahrtausendwende stark vergrößert und<br />

stetig in moderne Technik investiert. In<br />

2006 wurde eine Asphaltmischanlage im<br />

Sandnes-Steinbruch errichtet, 2007<br />

folgte dort aus Sicht des Betreibers die<br />

weltweit größte, modernste und umweltfreundlichste<br />

Produktionsanlage für die<br />

Verarbeitung von gebrochenem Naturstein.<br />

Passend dazu schloss sich die<br />

Gründung eines Straßenbauunternehmens<br />

2008 an und 2009 kam noch eine<br />

Fertigbetonanlage hinzu.<br />

Bei allem Wachstum spielt für die Inhaber<br />

Velde auch die nachhaltige Ausgestaltung<br />

und Verzahnung der Geschäftszweige<br />

eine wichtige Rolle. Mit<br />

dieser Philosophie sehen sich die Norweger<br />

mit CDE-Lösungen und deren<br />

Ansatz im Einklang.<br />

Gerade dieser partnerschaftliche Ansatz<br />

verstärkte die gegenseitigen Effizienzen<br />

während der Projektphase sowie<br />

Übergabe erheblich.<br />

Zuständiger CDE-Projektleiter für diesen<br />

Auftrag war damals Colum Bryson<br />

und er glaubt, dass der Grad an Engagement<br />

der Gebrüder Velde und des<br />

erweiterten Betriebsteams in Sandnes<br />

entscheidend für den Erfolg des Projekts<br />

war. Immerhin handelt es sich um eine<br />

der größten Installationen, die CDE je<br />

umgesetzt hat. Einige sehr spezielle Herausforderungen<br />

in der Konstruktionsund<br />

Übergabephase galt es dabei zu<br />

bewältigen. „Der Sandnes-Steinbruch<br />

ist eine sehr betriebsame Anlage,<br />

sodass die notwendigen Tätigkeiten<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

97<br />

der Naturstein-Aufbereitung, der Betonmischanlage<br />

und des Asphaltmischwerks<br />

während der Installation<br />

und Inbetriebnahme berücksichtigt werden<br />

mussten. In der Anlieferphase waren<br />

55 Lkw am Transport der neuen Waschanlage<br />

zum Sandnes-Steinbruch beteiligt,<br />

wobei die Platzverhältnisse gestaffelte<br />

Lieferungen erzwangen. Aus dem<br />

gleichen Grund wurden so wenig wie<br />

möglich Krane in die Aufstellung eingebunden.<br />

Dank des Zusammenspiels mit<br />

dem gesamten Team von Velde gelang<br />

es aber nicht nur, damit verknüpfte Probleme<br />

in den Griff zu bekommen, sondern<br />

auch die Projektübergabezeit um<br />

40 % zu verkürzen“, erklärt Colum.<br />

Systematisch abgestimmte<br />

Prozessschritte<br />

Für die Aufstellung der Anlage wurde<br />

eine großräumige Betonplatte gegossen,<br />

die gleichfalls einer Vielzahl von<br />

Lagerboxen Platz bietet. Diese Vorbereitung<br />

beinhaltet auch langfristige Vorteile<br />

beim Fahrzeugeinsatz und für den Zugang<br />

zur Anlage.<br />

Für den Austrag der aufbereiteten<br />

Materialfraktionen wurden großzügige<br />

Haldenbänder gewählt, um den Radladerumschlag<br />

auf das Nötigste zu beschränken.<br />

Im Prozess wird der jeweilige Ausgangsstoff<br />

zuerst vom Aufgabetrichter<br />

über Plattenbänder auf zwei parallel angeordnete<br />

Primärsiebanlagen R2500<br />

geleitet. Zwei separate Aufbereitungslinien<br />

mit einer Kapazität von je 150 t/h<br />

schließen sich an. Material > 90 mm wird<br />

über die Doppeldeckvorsiebe mit 5 m x<br />

1,5 m Siebfläche als Überkorn entfernt.<br />

Den Siebdurchgang 0/90 mm transportieren<br />

Förderer in zwei modulare<br />

ALLES BEDACHT: Anlage und Lagerboxen stehen auf einem Betonfundament. Für die Direktaushaldung<br />

in die entsprechenden Boxen sorgen Haldenbänder.<br />

NASSGEWINNUNG?<br />

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5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


98<br />

NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

SCHOTTER UND SPLITTE aus Primärmaterial des Abraums sowie aus mineralischem Bauschutt<br />

werden in zwei Schwertwäschen AggMax 151 gereinigt.<br />

erforderlich, eine vollständige Wasseraufbereitung<br />

und Schlammbehandlung<br />

in die Anlage für Velde Pukk zu integrieren.<br />

Absetzbecken schieden unter Platzund<br />

Umweltprämissen aus. Ein Vorteil<br />

neben dem räumlichen Plus ist, dass<br />

auch der Frischwasserbedarf um 95 %<br />

geringer ausfällt, als dies bei Absetzbecken<br />

der Fall wäre.<br />

Das Abwasser aus der Anlage gelangt<br />

hierfür zuerst zu einem Eindicker Aqua-<br />

Cycle A1500, wo Flockungsmittel zudosiert<br />

werden. Sedimentierte Schlick- und<br />

Lehmpartikel sinken auf den Boden des<br />

Tanks, geklärtes Prozesswasser fließt<br />

über das Wehr am Rand in einen Speichertank,<br />

um dem Waschprozess wieder<br />

zugeführt zu werden.<br />

Der Schlamm am Boden des Aqua-<br />

Cycle-Eindickers wird bei einem bestimmten<br />

erreichten Druck automatisch<br />

abgeführt und einem anderen Speichertank<br />

mit Rührwerken zugeführt, um dann<br />

als konsistenter Schlamm in der anschließenden<br />

Balkenfilterpresse mit 169<br />

Platten, von denen jede 2 x 2 m misst,<br />

zu Filterkuchen verpresst zu werden.<br />

Das spezifizierte Filterpressenmodell ist<br />

eines der größten im Markt.<br />

Die Filterkuchen mit ihrem hohen Anteil<br />

bindiger Tonminerale werden vom<br />

Anlagenbetreiber für den Dammbau eingesetzt.<br />

Somit ist auch hier ein Verwertungsweg<br />

beschritten worden. Einzig<br />

übrig als Abfall bleiben nach dem 300-t-<br />

Aufgabe-pro-Stunde-Prozess lediglich<br />

leichte und organische Verunreinigungen<br />

aus den Schwertwäschen.<br />

Der Erfolg kann<br />

sich sehen lassen<br />

FEINMATERIAL durchläuft die Sandwaschanlage EvoWash. Hier wird der Sand gereinigt und zu<br />

Material 0/2 und 2/4 mm klassiert. Fotos: CDE<br />

Schwertwäschen AggMax 151. Sämtliches<br />

Material 0/4 mm wird auf dem Weg<br />

dahin bereits durch ein weiteres Sieb<br />

abgezogen und direkt zur Sandwaschanlage<br />

EvoWash 201 gefördert, um einen<br />

effizienten Betrieb der AggMax sicherzustellen.<br />

Auf diese Weise ist der Wascherfolg<br />

bei den gröberen Anteilen, die später<br />

als Zuschlagstoffe eingesetzt werden<br />

sollen, sehr viel höher. Gleichzeitig wird<br />

der AggMax-Verschleiß minimiert und die<br />

Sandproduktion maximiert.<br />

Nach dem effektiven Schwertwäsche-Durchlauf,<br />

bei dem auch sämtliche<br />

leichten und organischen Verunreinigungen<br />

entfernt und ausgetragen werden,<br />

gelangt die Fraktion 4/90 mm zu einem<br />

Klassiersieb ProGrade P2-108 und<br />

sämtlicher Sand, der durch den Abrieb<br />

noch freigesetzt wurde, wird in die Evo-<br />

Wash gefördert.<br />

Das Klassiersieb ProGrade P2-108,<br />

Teil der Siebreihe Infinity von CDE, verfügt<br />

über eine patentierte Seitenwandkonstruktion,<br />

die unnötiges Gewicht<br />

spart und die für den Siebbetrieb erforderliche<br />

Leistung reduziert. Das Sieb ist<br />

für eine Klassierung der Körnungen 4/11,<br />

11/16, 16/<strong>22</strong> und <strong>22</strong>/90 mm bespannt.<br />

Die Sandwaschanlage EvoWash produziert<br />

die Sandfraktionen 0/2 und 2/4 mm.<br />

Angesichts der Platzverhältnisse war es<br />

Etwa 600.000 t zuvor eingelagerte Bauund<br />

Abbruchabfälle sowie Abraummaterial<br />

verarbeitet die CDE-Anlage im<br />

Sandnes-Steinbruch pro Jahr. Velde<br />

Pukk hat Verwendungsmöglichkeiten<br />

aller Materialfraktionen bei eigenen Tätigkeiten<br />

entwickelt. Das Projekt hat sich<br />

damit sowohl unter technischen als auch<br />

unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

als Erfolg erwiesen.<br />

Das Beispiel Velde signalisiert nicht<br />

nur, welchen Wert Steinbruchunternehmen<br />

auch der Verwertung von Bauschutt<br />

beimessen, sondern auch, dass dieser<br />

bei ihnen in guten Händen ist, wenn ein<br />

Rad in das andere greift.<br />

www.cdegroup.com<br />

www.veldeas.no/english<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


NASSGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG<br />

99<br />

ZUWACHS BEI SCHLICKERPUMPENSERIE<br />

Für periphere Einsatzfelder<br />

In Gewinnungsbetrieben gibt es diverse Einsatzfelder, bei denen<br />

Schlickerpumpen eine Rolle spielen können. Der Essener Pumpen-<br />

Spezialist Söndgerath hat seine entsprechende Serie gerade um<br />

das Modell 750R-V erweitert. Die neue Pumpe hat eine Leistungsaufnahme<br />

von nur 0,75 kW. Damit erreicht sie eine maximale<br />

Förderhöhe von 10 m sowie einen Förderstrom von<br />

bis zu 34 m³/h. Robust und verschleißfest eignet sich die<br />

Entwässerungspumpe mit effektivem Rührkopf aus Hartmetall<br />

für sandhaltiges Regen-, Grund- oder<br />

Schmutzwasser. Der freie Durchgang beträgt<br />

bis zu 7 mm. Ausgelegt ist sie für den Dauerbetrieb<br />

ab einem Wasserstand von <strong>22</strong>5 mm mit<br />

einem Feststoffanteil von bis zu 3 %. Je nach<br />

Version lässt sich die Pumpe mit Wechsel- oder<br />

Drehstrom betreiben. Sie ist nur 41,4 cm hoch bei<br />

einem Durchmesser von 30 cm und wiegt<br />

gerade einmal 18,1 kg.<br />

www.spt-pumpen.de<br />

AUSGELEGT für sandhaltiges Wasser<br />

beträgt der freie Durchgang der robusten<br />

und sehr verschleißfesten Pumpe SPT<br />

750R-V bis zu 7 mm. Foto: SPT V<br />

EIN DANKESCHÖN an Müller & Co. für jahrzehntelanges Miteinander.<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


100<br />

TREFFPUNKT<br />

ZAHLREICHE VERTRETER von Unternehmen, Behörden und Ämtern waren der Einladung des UVMB nach Schönebeck gefolgt.<br />

Traditionsveranstaltung in Schönebeck<br />

Die Infrastrukturplanung Sachsen-Anhalts, Artenschutz und Biodiversität<br />

sowie rechtliche, energetische und technische Themen standen beim<br />

diesjährigen 19. Rohstoffkolloquium in Schönebeck auf dem Vortragsprogramm.<br />

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause waren Mitte Mai<br />

erneut Vertreter der Bau- und Rohstoffindustrie sowie von Behörden<br />

und Ämtern der Einladung des Unternehmerverbandes Mineralische<br />

Baustoffe (UVMB) gefolgt.<br />

MEINUNGSAUSTAUSCH: Die Pausen gaben individuellen<br />

Gesprächen viel Raum. Fotos: UVMB/Schlutter<br />

Einleitend stellte Dr. Stefan Hörold von<br />

der Landesstraßenbaubehörde<br />

Sachsen-Anhalt aktuelle Aufgaben und<br />

Straßenbauplanungen für das Bundesland<br />

mit ausgewählten Großprojekten<br />

vor. 2040 km Bundes-, 4<strong>05</strong>0 km Landesund<br />

773 km Kreisstraßen liegen in ihrem<br />

Verantwortungsbereich. Das Hauptaugenmerk<br />

liegt auf der Erhaltung und Instandsetzung<br />

der bestehenden Infrastruktur.<br />

Hierfür findet eine regelmäßige<br />

Zustandserfassung und Bewertung<br />

statt. Nach einer Analyse von 2020 gelten<br />

850 km der Bundesstraßen und 2458<br />

km der Landesstraßen als sanierungsbedürftig.<br />

Hauptursachen für die Schäden<br />

ist eine ausgeprägte Rissigkeit. Generell<br />

lege die Straßenbaubehörde viel<br />

Wert auf eine gute fachliche Zusammenarbeit<br />

mit Verbänden wie dem UVMB,<br />

um gemeinsam praktikable Lösungen zu<br />

finden. Die Auswirkungen der Alkali-<br />

Kieselsäure-Reaktion (AKR), Probleme<br />

rund um den Hochverdichtungsasphalt<br />

(HVA), Arbeitsplatzgrenzwerte beim Asphalteinbau<br />

und die Umsetzung der Ersatzbaustoffverordnung<br />

(EBV) seien<br />

Herausforderungen, die man miteinander<br />

bewältigen möchte.<br />

Einen Überblick über Anforderungen,<br />

welche auf die Steine- und Erdenindustrie<br />

mit der neuen Mantelverordnung<br />

zukommen, gab Bert Vulpius. Dabei<br />

stand besonders die EBV im Mittelpunkt.<br />

„Wir sind im Moment dabei, alle fachlichen<br />

Fragen zu sammeln, um dann mit<br />

den zuständigen Behörden und Ämtern<br />

in einen konstruktiven Austausch treten<br />

zu können“, informierte der UVMB-Geschäftsführer.<br />

Die Einführung sei ein<br />

„fließender Prozess“. Ab August 2023<br />

trete die Verordnung in Kraft. Die Bundesregierung<br />

überprüfe bis zum August<br />

2025 die Auswirkungen des Vollzugs auf<br />

die Verwertung mineralischer Abfälle<br />

und will gegebenenfalls Anpassungen<br />

der Verordnung vornehmen. Weiterhin<br />

soll die Umsetzung durch ein wissenschaftliches<br />

Monitoring begleitet werden,<br />

dessen Ergebnisse dem Deutschen<br />

Bundestag bis August 2027 berichtet<br />

werden sollen. Generell würde manches<br />

besser. Neben der lange geforderten<br />

Schaffung bundeseinheitlicher Grundlagen,<br />

einem einheitlichen Vollzug und<br />

vereinfachter Genehmigungen – insbesondere<br />

dem Entfall der wasserrechtlichen<br />

Erlaubnis –, der nachhaltigen Sicherung<br />

und Wiederherstellung der<br />

Funktionen des Bodens sowie der Umsetzung<br />

neuer Erkenntnisse zum Grundwasserschutz<br />

gebe es aber Handlungsbedarf<br />

für mehr Akzeptanz von<br />

mineralischen Ersatzbaustoffen sowie<br />

die Gewährleistung der bestmöglichen<br />

Verwertung. Negativ sei, dass sich der<br />

Gesetzgeber trotz Güteüberwachung<br />

nicht dazu durchringen konnte, RC-Baustoffe<br />

mit einem Produktstatus zu adeln.<br />

Weiterhin sind die umfangreichen Anforderungen<br />

an die Dokumentation für Hersteller<br />

und Verwender beim RC-Einsatz<br />

nicht anwenderfreundlich und stärken<br />

auch die Akzeptanz für Sekundärbaustoffe<br />

nicht. Über die Biodiversitätsdatenbank<br />

der Steine- und Erdenindustrie berichtete<br />

UVMB-Biologe Oliver Fox. Damit<br />

will die Branche ihren Beitrag zum Erhalt<br />

und zur Förderung der biologischen Vielfalt<br />

langfristig erfassen, dokumentieren<br />

und auswerten. Um eine solide Datenbasis<br />

zu schaffen, führe das System Biodiversitätsdaten<br />

aus der Vorhabenzulassung<br />

sowie Monitoring-Daten aus der<br />

Betriebsphase und renaturierten und rekultivierten<br />

Abbauflächen zusammen. Die<br />

Koordination des Projektes mit zahlreichen<br />

Partnern obliegt dem Bundesverband<br />

Baustoffe – Steine und Erden (bbs).<br />

Die Unternehmen der Branche greifen<br />

aus wirtschaftlicher Notwendigkeit zwar<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


RUNDE SACHE: Die Referenten Bert Vulpius, Oliver Fox, Dr. Stefan Hörold, Dr. Ipek<br />

Ölcüm, Peter Ronig und Dr. Torsten Bachmann (v.l.) lieferten wichtige Informationen.<br />

temporär in die Natur und Landschaft<br />

ein, schaffen aber gleichzeitig wertvolle<br />

Lebensräume, und das schon während<br />

des laufenden Betriebs. „Natur auf Zeit“<br />

sei hier ein wichtiges Stichwort. Mit der<br />

Änderung der entsprechenden Gesetzlichkeiten<br />

im vergangenen Jahr hat der<br />

Gesetzgeber dieses Prinzip als bedeutsam<br />

anerkannt und insbesondere den<br />

Beitrag der rohstoffgewinnenden Unternehmen<br />

gewürdigt. Mit den Amphibienschutzprogrammen<br />

in Sachsen und<br />

Thüringen, dem Uferschwalben-Monitoring<br />

oder dem sächsischen Schwarzkopfmöwen-Projekt<br />

hat der UVMB mit<br />

verschiedenen Partnern zudem eine<br />

Reihe eigener Artenschutzprojekte etabliert.<br />

Auch in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Brandenburg und Sachsen-Anhalt<br />

sind derartige Projekte in Vorbereitung.<br />

Über das seit Juni 2020 geltende Geologiedatengesetz<br />

berichtete Dr. Ipek<br />

Ölcüm. Laut der Fachanwältin und MIRO-<br />

Geschäftsführerin resultieren aus dem<br />

Gesetz eine Reihe von Pflichten für Unternehmen,<br />

die im Rahmen von Aufsuchungsarbeiten<br />

geologische Daten<br />

erheben. Je nach Kategorisierung in<br />

Nachweis-, Fach- und Bewertungsdaten<br />

gelten unterschiedliche Anzeige-, Übermittlungs-<br />

und Veröffentlichungsfristen.<br />

Wichtig ist, dass die Unternehmen ihre<br />

Daten selbst richtig einstufen, um Betriebs-<br />

und Geschäftsgeheimnisse zu<br />

schützen. Hier empfiehlt es sich, aktiv auf<br />

die Geologischen Dienste der Länder zuzugehen<br />

und das Gespräch zu suchen.<br />

Von Vorteilen wie „guten Platzverhältnissen<br />

ohne zusätzlichen Flächenentzug,<br />

wenig Verschattung, Wasserflächen zur<br />

Kühlung der PV-Module und somit Effizienzsteigerungen“,<br />

aber auch zunehmenden<br />

gesetzlichen Regulierungen berichtete<br />

Peter Ronig von Sybae Solar in<br />

seinem Beitrag zur Photovoltaik auf Baggerseen.<br />

„Schwimmende PV-Anlagen<br />

sind zwar durch den höheren Wirkungsgrad<br />

recht effektiv, aber auch die gesetzlichen<br />

Hürden für deren Errichtung sind<br />

momentan sehr hoch.“ Deshalb gebe es<br />

in Deutschland in Gewinnungsbetrieben<br />

bisher nur wenige solcher Anlagen und<br />

dann nur mit einer relativ geringen Flächengröße.<br />

In anderen europäischen<br />

Ländern sei man hier weiter. Die Lage auf<br />

dem Solarstrommarkt stelle sich derzeit<br />

so dar, dass durch ständig steigende<br />

Strom- und gesunkene Anlagenpreise die<br />

Errichtung und der Betrieb von PV-Anlagen<br />

dennoch wirtschaftlich durchaus<br />

lukrativ sei. Ronig erläuterte verschiedene<br />

Anlagenvarianten und Stromvermarktungsmodelle<br />

für PV-Anlagen.<br />

Über die zukünftige Gewinnung von<br />

Lithium in Mitteldeutschland berichtete<br />

Dr. Torsten Bachmann, Deutsche Lithium,<br />

in seinem Vortrag „Rohstoffe für die<br />

Elektromobilität aus dem Erzgebirge“.<br />

Der Rohstoff hat eine große Bedeutung<br />

für die Transformation. Der erwartete<br />

europäische Bedarf der Wirtschaft für<br />

die Batterietechnologie wird für 2030 mit<br />

800.000 t/a angegeben. 2020 lag er bei<br />

ca. 50.000 t. Für das „Zinnwald Lithium<br />

Projekt“ hat das Unternehmen (in chinesischer<br />

Hand, Anm. d. Red.) rund um den<br />

gleichnamigen Ort und das benachbarte<br />

Altenberg Bergrechte erworben.<br />

Dabei handele es sich um eine Lagerstätte<br />

mit ca. 35,5 Mio. t Erz mit einem<br />

Gehalt von durchschnittlich 3,5 ppm<br />

Lithium. Die Planungen gehen davon<br />

aus, als Hauptprodukt etwa 10.000 t/a<br />

Lithiumhydroxid-Monohydrat in Batteriequalität<br />

herzustellen. Als Nebenprodukte<br />

fallen Kaliumsulfat für Düngemittel<br />

und die chemische Industrie, gefälltes<br />

Calciumcarbonat und Quarzsand an.<br />

Der bergmännische Untertageaufschluss<br />

soll ab ca. 2025 beginnen.<br />

www.uvmb.de<br />

Broschüre und Flyer zum Gestein des Jahres 20<strong>22</strong><br />

Die erfolgreiche UVMB-Schriftenreihe zum Gestein des Jahres wird seit Kurzem durch eine umfangreiche Broschüre mit hochkarätigen<br />

Fachbeiträgen zahlreicher Autoren zum Gips ergänzt. Die 120 Seiten starke Publikation im handlichen A5-Format<br />

informiert über die wertvollen Eigenschaften des Rohstoffs, beschreibt die geologischen Vorkommen<br />

in Thüringen sowie die Gewinnung und Verarbeitung. Natürlich spielt bei Rohstoffen immer<br />

auch das kulturelle Erbe der Region, wo sie<br />

vorkommen eine Rolle. Selbstredend ist die<br />

große Bedeutung der Gewinnungsstätten<br />

als Lebensraum für bedrohte Tier- und<br />

Pflanzenarten ebenfalls Bestandteil dieser<br />

gelungenen Übersicht.<br />

Der ergänzende Flyer ist dazu gedacht,<br />

Besuchern und Schülergruppen einen leicht<br />

verständlichen Überblick über alle interessanten<br />

Fakten zum Gestein des Jahres 20<strong>22</strong><br />

an die Hand zu geben.<br />

www.uvmb.de<br />

Frisch aufgelegt<br />

Cover: UVMB<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


102<br />

TREFFPUNKT<br />

Von perfekten Möglichkeiten<br />

und allerlei Bremsklötzen<br />

GROSSZÜGIGER RAHMEN: Im Rantastic in Baden-Baden fand das jüngste KiWi-Forum<br />

statt. Fotos: ISTE/M.Bode<br />

Schwimmende PV-Anlagen, die Strom für den Maschinen- und Fuhrpark<br />

der Kieswerke liefern; Elektro-Lkw, die auf kurzen Wegen die heimischen<br />

Rohstoffe zu Abnehmern bringen; neue Zementsorten, bei deren Herstellung<br />

weniger Treibhausgase entstehen; Baggerseen als Biotope, Erholungsgebiete<br />

und Lernorte, an denen allen Generationen die Natur und<br />

die heimische Rohstoffwirtschaft nähergebracht wird. Das sind nur einige<br />

der Ansätze, die Mitgliedsunternehmen der Initiative KiWi unter dem<br />

Dach des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg<br />

(ISTE) am Oberrhein und im ganzen Land verfolgen. Vorgestellt wurden<br />

sie beim KiWi-Forum Umwelt in Baden-Baden Ende Mai 20<strong>22</strong>. Dabei zeigte<br />

sich, dass die Verwirklichung dieser Ideen nicht einfach ist – und dass<br />

es nicht immer an den Unternehmen liegt.<br />

KiWi steht für die Kieswirtschaft am<br />

Oberrhein. Die Initiative baustoffproduzierender<br />

und -verarbeitender Unternehmen<br />

aus den Branchen Sand und Kies,<br />

Asphalt, Recycling, Transportbeton und<br />

Betonfertigteile sucht mit Veranstaltungen<br />

wie dem KiWi-Forum den Dialog mit Öffentlichkeit,<br />

Behörden und Politik. In Baden-Baden<br />

diskutierten Organisatoren,<br />

Gäste und die Umweltaktivistin und Nachhaltigkeitsexpertin<br />

Rebecca Freitag über<br />

die Frage, ob wir „Mit Vollgas in die Klimafalle?“<br />

rauschen. Schwimmenden Photovoltaik-Anlagen<br />

wurde dabei ein enormes<br />

Potenzial zur Beschleunigung der Energiewende<br />

in Baden-Württemberg zuerkannt.<br />

Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für<br />

Solare Energiesysteme ISE in Freiburg<br />

ergab, dass im Land zahlreiche Wasserflächen,<br />

viele davon Baggerseen, für schwimmende<br />

PV-Anlagen besonders geeignet<br />

sind. Auf der Fläche von zusammengerechnet<br />

2000 ha könnte rund ein Gigawatt<br />

Strom erzeugt werden. Das würde der<br />

Leistung eines Kohle-Kraftwerks entsprechen.<br />

Deswegen will das Umweltministerium<br />

des Landes möglichst schnell weitere<br />

Pilotprojekte starten, wie Staatssekretär<br />

Dr. Andre Baumann ankündigte – weshalb<br />

sich das Land im Bund dafür eingesetzt<br />

hat, die bislang geplante Flächenbegrenzung<br />

von maximal 15 % der Wasserfläche<br />

für eine solche PV-Anlage zu streichen.<br />

Ein Pilotprojekt gibt es im Südwesten<br />

bereits: Auf dem Maiwaldsee bei Renchen<br />

werden seit Mitte 2019 mit der damals<br />

größten schwimmenden PV-Anlage<br />

Deutschlands Erfahrungen gesammelt.<br />

Kieswerksbetreiber Armin Ossola hat – gemeinsam<br />

mit der Erdgas Südwest – eine<br />

Anlage mit 2300 PV-Modulen realisiert, die<br />

mehr als 800.000 kWh Sonnenstrom pro<br />

Jahr erzeugt. Bis zu 75 % davon fließen in<br />

den Eigenverbrauch. Er konnte so seine<br />

Stromkosten reduzieren und jedes Jahr<br />

Hunderte Tonnen CO 2 einsparen.<br />

Konstantin Ilgen vom Fraunhofer-Institut<br />

für Solare Energiesysteme ISE ist Wissenschaftler<br />

und am Maiwaldsee der<br />

Frage „Wie umweltverträglich ist PV auf<br />

Baggerseen?“ nachgegangen. Der Maiwaldsee<br />

der Ossola GmbH hat eine Fläche<br />

von 37 ha und ist bis zu 70 m tief. Die PV-<br />

Anlage misst rund 7500 m² und bedeckt<br />

etwa 2 % der Seefläche. Das bisherige<br />

Ergebnis von Ilgens aufwendigen Messungen<br />

lautet zusammengefasst: „Die Anlage<br />

hat keine signifikanten Auswirkungen auf<br />

die Konzentration von gelöstem Sauerstoff<br />

und die thermische Schichtung.“<br />

Und: „Floating PV hat das Potenzial, den<br />

Auswirkungen des Klimawandels auf Seen<br />

entgegenzuwirken.“ Jetzt will Armin Ossola<br />

sein schwimmendes PV-Kraftwerk von<br />

aktuell 750 Kilowatt Peak (kWp) auf<br />

1,2 Megawatt Peak (MWp) ausbauen.<br />

Thomas Peter ist Vorsitzender der<br />

Initiative Kieswirtschaft im Dialog, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

Hermann Peter KG und würde auf seinem<br />

60 ha großen Baggersee bei Breisach-<br />

Niederrimsingen auch gerne eine Floating-<br />

PV-Anlage schwimmen und Strom produzieren<br />

lassen. Dafür gebe es vor Ort sogar<br />

von Bürgerinitiativen eine Riesenzustimmung,<br />

erzählte er, was auch der Bürgermeister<br />

von Breisach, Oliver Rein, bestätigte.<br />

Die Planung stand, 8 MWp-Leistung<br />

fragte er bei der Bundesnetzagentur an.<br />

Die Antwort war ernüchternd: Die Agentur<br />

genehmigt ihm maximal 1,1 MWp, für mehr<br />

reiche die Stromleitungsinfrastruktur bei<br />

Weitem nicht aus.<br />

MIT VOR ORT: Das KiWi-Mobil mit<br />

Thomas Beißwenger (ISTE-HGF), Dr. Andre<br />

Baumann und Thomas Peter (v.l.) im<br />

Vordergrund.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


(Lippen-)Bekenntnisse zum<br />

Bürokratieabbau?<br />

Solche Hemmnisse ärgern auch die bei der<br />

Veranstaltung mitdiskutierenden Landespolitiker.<br />

„Genau für diese Themen müssen<br />

wir eine Lösung finden“, sagte beispielsweise<br />

der Vorsitzende der Landtagsfraktion<br />

von Bündnis 90/Die Grünen, Andreas<br />

Schwarz. „Wir müssen da noch wesentlich<br />

schneller unterwegs sein.“ Auch der Landtagsabgeordnete<br />

Raimund Haser (CDU)<br />

forderte, Verfahren und Denkweisen einer<br />

genauen Prüfung zu unterziehen. „Wir brauchen<br />

jede Technologie, jede Kilowattstunde,<br />

jeden Rohstoff.“ Ähnlich äußerten sich<br />

Daniel Karrais (FDP) und Gernot Gruber<br />

(SPD): „Wir müssen schneller werden, bei<br />

den Verfahren einfacher und ehrlicher.“<br />

Neues in Sachen<br />

Zement und Beton<br />

Ulrich Nolting, Geschäftsführer des Informationszentrums<br />

Beton, zeigte den „Weg<br />

FRAGEN BEANTWORTEN für ihre Parteien die<br />

Landespolitiker Andreas Schwarz, Raimund Haser,<br />

Daniel Karrais, Gernot Gruber (v.r.) sowie die Keynote-<br />

Speakerin Rebecca Freitag.<br />

der Zement- und Betonindustrie zur Klimaneutralität<br />

und Dekarbonisierung“ auf.<br />

Zemente sollen bis 2<strong>05</strong>0 klimaneutral hergestellt<br />

werden, Grundlage dafür ist der<br />

5C-Ansatz der Europäischen Zementvereinigung.<br />

5C steht dabei für Klinker (Englisch:<br />

Clinker), Zement (Cement), Beton<br />

(Concrete), Bauen (Construction) und Carbonatisierung<br />

(Carbonation). Ansätze auf<br />

dem Weg sind beispielsweise die Speicherung<br />

von aus dem Kalkstein herausgepresstem<br />

CO 2 in unterirdischen Lagern<br />

oder der zunehmende Einsatz von klinkerreduzierten<br />

Zementen. Klinker ist der<br />

Hauptbestandteil von Zement und wird bei<br />

hohen Temperaturen, also auch bei hohem<br />

Energieeinsatz, aus Ton und Kalk gebrannt.<br />

Je niedriger der Klinkeranteil ist, desto weniger<br />

CO 2 -Emissionen entstehen bei der<br />

Produktion. In diesem Jahr kommt laut<br />

Nolting eine neue klinkereffiziente Zementgeneration<br />

auf den Markt. Auch an Beton<br />

als CO 2 -Speicher wird geforscht.<br />

Bei der ganztägigen KiWi-Veranstaltung,<br />

an der rund 100 Vertreterinnen und Vertreter<br />

von Unternehmen, aus der Verwaltung,<br />

von Verbänden und aus der Forschung teilnahmen,<br />

wurde auch immer wieder die<br />

dezentrale Struktur der Steine- und Erdenindustrie<br />

in Baden-Württemberg hervorgehoben,<br />

die kurze Transportwege ermögliche.<br />

Gastrednerin Rebecca Freitag regte<br />

unter anderem an: „Wir müssen wieder lokal<br />

werden, dürfen das Globale dabei aber<br />

nicht vergessen.“ Aus Branchensicht könnte<br />

man dies mit einem: „Schließt euch an,<br />

wir sind es schon“, parieren.<br />

www.kiwi-oberrhein.de<br />

Meggener Rohstofftage<br />

Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) lädt zu den 8. Meggener Rohstofftagen in Lennestadt ein, die vom<br />

13. bis 16. September in Lennestadt-Meggen stattfinden. Die Rohstofftage werden vom BDG in Verbindung mit seiner<br />

Bildungsakademie veranstaltet. Sie sind eine offizielle Fortbildungsmaßnahme für Rohstoffgeologen und zertifizierte Euro-<br />

Geologen. Die Veranstaltung wird von der EFG (European Federation of Geologists) als offizieller Fortbildungskurs anerkannt.<br />

Das Programm des zweitägigen Seminars und der zwei Konferenztage beinhaltet Vorträge in deutscher und überwiegend<br />

englischer Sprache. Programm und Anmeldung sind unter der angegebenen Webadresse zu finden.<br />

www.die-ba-bdg.de/seminare/<br />

Euroschotter 20<strong>22</strong><br />

Gemäß dem langjährig bewährten Turnus ist in diesem Jahr der Verband Schweizerischer Hartsteinbrüche, VSH, zuständig für<br />

die Organisation der Euroschotter-Tagung 20<strong>22</strong>, die vom 15. bis 17. September in Bad Ragaz (CH) stattfindet. Die beliebte,<br />

grenzüberschreitende Veranstaltung führt schon seit vielen Jahren Fachleute – vorzugsweise „Natursteiner“ aus Österreich, der<br />

Schweiz sowie aus Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Zum jeweils tiefgründigen Fachprogramm mit Situationsanalyse,<br />

was sich bei Wirtschaft, Technik, Gesetzgebung und anderen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern gerade tut oder<br />

entwickelt, wird immer auch begleitend ein eindrucksvolles Rahmenerlebnis geboten. Wer zur „Zielgruppe“ der Veranstaltung<br />

gehört und sie einmal erlebt hat, kommt regelmäßig wieder.<br />

https://vsh-web.ch/<br />

Grundlagen und Technik der Gesteinsindustrie<br />

TERMINBLITZ<br />

Das MIRO-Angebot zur kompakten Wissensvermittlung kommt in der Praxis sehr gut an. Das nächste Seminar findet vom<br />

29. September bis 1. Oktober 20<strong>22</strong> an der Fachschule für Wirtschaft und Technik in Clausthal-Zellerfeld statt. Kaufleute und<br />

Controller, aber auch Techniker oder Ingenieure mit Weiterbildungsbedarf profitieren von einer Teilnahme. Vermittelt wird umfassendes<br />

Grundlagenwissen zur Branche, zur Lagerstättenkunde, zu Erkundungsverfahren, unterschiedlichen Gewinnungs- und<br />

Aufbereitungstechniken und zum Einsatz von Gesteinsprodukten. Behandelt werden außerdem Normen und Prüfungen, spezielle<br />

Logistik sowie die Themen Grunderwerb, Genehmigung, Rekultivierung/Renaturierung im Kontext relevanter Spannungsfelder.<br />

www.bv-miro.org<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


104<br />

TREFFPUNKT<br />

Die passende Technik für die<br />

Herausforderungen unserer Zeit<br />

Die bauma, Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen,<br />

Baufahrzeuge und Baugeräte, ist nun nach Verschiebungen tatsächlich<br />

in greifbare Nähe gerückt. Große Aussteller haben bereits jetzt so viel Geld<br />

und Zeit in die Vorbereitungen gesteckt, dass eine Absage einem Fiasko gleichkäme.<br />

Also hoffen wir auf ein gutes Gelingen. Irgendetwas Großes muss doch<br />

noch klappen in diesem Land und in diesem Jahr, selbst um den Preis, dass<br />

vielleicht einige internationale Besucher ausbleiben (müssen).<br />

STARTKLAR: Etwas anders als 2019 wird sich die bauma zwar darstellen, aber im Wesentlichen<br />

bleibt die Struktur der Ausstellungsbereiche gleich.<br />

Nach aktuellem Stand bietet sich im<br />

Mining-Bereich eine starke Präsentation<br />

an. Das ist wichtig, denn nicht zuletzt<br />

der weltweit proklamierte Klimaschutz<br />

braucht große Mengen an<br />

nachhaltig gewonnenen Rohstoffen. Wie<br />

das funktionieren soll, wurde in einem<br />

bauma-Talk (Webinar) im Frühsommer<br />

schon einmal intensiv erörtert. Sehr große<br />

Mengen an Metallen und mineralischen<br />

Rohstoffen werden demnach benötigt,<br />

die auf absehbare Zeit unmöglich allein<br />

durch Recycling generiert werden können.<br />

Dafür sollten parallel aber die Haupttrends:<br />

Automatisierung, Digitalisierung<br />

und Elektrifizierung Hand in Hand gehen,<br />

begleitet von einer engen Kooperation<br />

zwischen Wissenschaft und Industriepartnern.<br />

Ein weiterer wichtiger Faktor für<br />

zukünftige Rohstoffgewinnung ist deren<br />

gesellschaftliche Akzeptanz. Wie viel eine<br />

bauma dazu beitragen könnte, ist fraglich,<br />

weil hier ganz andere Faktoren eine<br />

Rolle spielen. Nicht nur im Mining-Bereich,<br />

auch in allen Bau- und Baustoff-<br />

Branchensegmenten nimmt die bauma<br />

einen hohen Stellenwert ein, schließlich<br />

hat sie hier ihre Wurzeln und gilt mit zahlreichen<br />

Innovationen der Aussteller seit<br />

vielen Jahren als unumstrittener Innovationstreiber.<br />

Untermauert wird dieser Anspruch<br />

zusätzlich zu den Exponaten<br />

durch die Innovationshalle LAB0 mit den<br />

Sonderbereichen bauma Forum, Virtual<br />

Reality, MIC 4.0, Start-ups und Science<br />

Hub. Zudem wird auch die Think-Big-<br />

Nachwuchsförderung als wichtiges<br />

Thema der Branche erneut abgebildet.<br />

Standards auf einer<br />

neuen Stufe<br />

Langjährige Branchenkenner mag es<br />

irritieren, dass Ressourcenschonung<br />

durch Kreislaufführung von mineralischen<br />

Bauabfällen immer wieder als Erfindung<br />

der jeweiligen Gegenwart verkauft<br />

wird, aber sei es drum. Recycling<br />

gehört selbstverständlich längst zum<br />

normalen Geschehen. Es flankiert nicht<br />

nur Baustellen, sondern auch Steinbrüche<br />

und Kiesgruben, weil die Betreiber<br />

der dortigen Technik das komplette<br />

Aufbereitungs-Know-how auch in dieser<br />

Sparte nutzen, um ihre Ressourceneffizienz<br />

zu erhöhen.<br />

Das breite Spektrum der Baumaschinen-<br />

und Anlagentechnik, selbstverständlich<br />

inklusiver aller Antriebsformen,<br />

die Zuverlässigkeit versprechen, steht<br />

bei Fachleuten der Gesteinsindustrie<br />

hoch im Kurs. Und wie auf dem vorgelagerten<br />

bauma-Mediendialog mit Ausstellern<br />

zu erfahren war, werden Besucher<br />

unserer Branche keinesfalls<br />

enttäuscht. Das wenige große Marken<br />

bei Baumaschinen in diesem Jahr erstmals<br />

in München fehlen, freut andere,<br />

die sich zuvor mit Randplätzen zufriedengeben<br />

mussten und nun stärker in<br />

den Mittelpunkt rücken können. Auch im<br />

Anlagenbausegment ist die klammheimliche<br />

Freude über das Fernbleiben großer<br />

Wettbewerber in der Vergangenheit<br />

nicht zu übersehen gewesen. Die Abwägung,<br />

was nun richtiger ist, obliegt ganz<br />

sicher nicht der externen Bewertung.<br />

Moderne Baumaschinen<br />

machen Berufe attraktiver<br />

Was alle gerne von der neuen Technik<br />

hätten, ist ein maßgeblicher Produktivitätsschub.<br />

Schon angesichts des Fachkräftemangels<br />

kann nur dieser auf Sicht<br />

Entspannung bringen. Die Hoffnung ruht<br />

auf KI-unterstützten Prozessen, die wiederum<br />

auch in anspruchsvollen Berufen<br />

am Bau und in der Gewinnung bei der<br />

Nachwuchssuche hilfreich sein können.<br />

Laut dem Hauptverband der deutschen<br />

Bauindustrie führt die moderne Baumaschinentechnik<br />

gerade wieder zu steigenden<br />

Azubi-Zahlen, was bedeutet,<br />

dass das Berufsbild des Baumaschinenführers<br />

deutlich an Attraktivität gewinnt.<br />

Immerhin ist auch der Arbeitsplatz in der<br />

Fahrerkabine in den letzten Jahren nicht<br />

nur digitaler, sondern insgesamt zur absoluten<br />

Komfortzone geworden.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


TREFFPUNKT<br />

1<strong>05</strong><br />

ANTRIEB DER ZUKUNFT oder Versuch<br />

und Übergangslösung? Welches System<br />

sich über die Zeit durchsetzt, ist offen.<br />

Fotos: bauma/Messe München<br />

Das serielle Bauen und der 3D-Betondruck<br />

sollen Baumaßnahmen zudem bei<br />

weniger Personal beschleunigen. Wie<br />

der Beton zum Drucken aussieht, sollte<br />

auch unsere Branche interessieren,<br />

denn die Zuschlagsanforderungen für<br />

den Einsatz in Druckrobotern werden<br />

deutlich vom klassischen Transportbeton<br />

abweichen. Damit sind wir bei einem<br />

der Leitthemen der bauma, den „Bauweisen<br />

und Materialien von morgen“.<br />

Wenn marktbestimmende Unternehmen<br />

hierzu ihre neuen Lösungen präsentieren,<br />

kann vielleicht auch der spezielle<br />

Druckroboterwunsch eruiert werden.<br />

Die Entwicklung autonomer Baumaschinen<br />

zählt bei Herstellern wie auch<br />

Forschungseinrichtungen zu den großen<br />

aktuellen Zielen. Dementsprechend wird<br />

sich das Thema auch in vielen Facetten<br />

auf der Messe wiederfinden. Zwar ist die<br />

„ganz echte“ Autonomie auf Baustellen in<br />

absehbarer Zeit kaum vorstellbar, in großen<br />

Tagebauen oder Bergwerken mit sich<br />

über längere Zeit wiederholenden Abläufen<br />

gibt es dagegen schon länger Erfolg<br />

versprechende Einsätze dieser Art. Bevor<br />

aber die Pilotversuche zum Standard<br />

werden, wird der Einsatz „intelligenter“<br />

Baumaschinen mit halb automatisierten,<br />

automatisierten oder unterstützenden<br />

Funktionen das geeignete Mittel der Wahl<br />

bleiben. Eine Standortbestimmung auf<br />

dem Weg dahin ermöglicht die bauma auf<br />

alle Fälle. Und wie sieht es mit der E-<br />

Mobilität bei Baumaschinen aus? Nun,<br />

bei lärmsensiblen Einsätzen spielt sie<br />

sicher ihre Karten aus. Allerdings sollten<br />

uns Gas-, Öl- und Stromspardiskussionen<br />

auch die Kehrseite vor Augen führen.<br />

Auch E-Antriebe müssen ihre Energie<br />

von irgendwoher bekommen. Gibt es<br />

vielleicht noch bessere Ideen? Falls ja,<br />

werden sie auf der bauma zu finden sein.<br />

Während des Mediendialogs gaben<br />

einige Ausstellervertreter auch zu bedenken,<br />

dass es doch vorerst klug wäre,<br />

alle im Zusammenhang mit bereits vorhandenen<br />

Baumaschinengenerationen<br />

gebotenen Möglichkeiten „zusammenzudenken“,<br />

um relativ leicht positive Effekte<br />

zu generieren. Wo früher ausgemustert<br />

und neu gekauft wurde, sind<br />

heute Rebuildprogramme vielleicht das<br />

bessere Mittel der Wahl, Reparaturprogramme<br />

sowieso, hochwertige Betriebsmittel<br />

und Ölpflegetechnik tragen ein<br />

Übriges zum Erhalt der Investitionsgüter<br />

bei. Hier gibt es noch einige Aspekte<br />

mehr, die Vertreter führender Marken<br />

deutlich benennen können.<br />

Also schauen wir mal, dass wir sie<br />

zusammen gewuppt bekommen, diese<br />

lang ersehnte bauma mit anhaltendem<br />

Zittereffekt. Einen Vorgeschmack mit<br />

konkreten Schwerpunkten branchenbedeutsamer<br />

Aussteller liefert GP 6. (gsz)<br />

www.bauma.de<br />

DER HERZSCHLAG<br />

UNSERER BRANCHE<br />

bauma, München, 24.–30. Oktober 20<strong>22</strong><br />

33. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen,<br />

Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte<br />

Boost your success: die Zukunft der Baumaschinenbranche beginnt<br />

auf der bauma. Alle Key Player, Trends und Innovationen an einem<br />

Ort – für Ihren Businesserfolg von morgen.<br />

JETZT TICKET SICHERN:<br />

bauma.de/ticket<br />

bauma.de


106<br />

TREFFPUNKT<br />

VERSCHIEDENSTE ENERGIEFORMEN stehen erneut im Fokus der Messe.<br />

Drängende Themen und<br />

Klassisches im Fokus<br />

In diesem Jahr startet die Nordbau bereits zum 67. Mal – aber von Rente ist<br />

keine Rede. Eher nimmt die „bauma des Nordens“ jedes Jahr an Fahrt auf. Das<br />

liegt nicht zuletzt an den fachbezogenen Sonderthemen, die je nach Aktualität<br />

und Bedarf verstärkt präsentiert werden. Auf der diesjährigen Kompaktmesse<br />

vom 7. bis 11. September 20<strong>22</strong> richtet sich der Blick auf aktuelle Herausforderungen<br />

rund um Bau, Infrastruktur und Mobilität. Im Fokus steht die Wasserstofftechnologie<br />

als wichtiger Baustein beim Wandel der Energiebeschaffung<br />

und vieles mehr. Natürlich fehlt auch der traditionelle Aufmarsch der Baumaschinen-<br />

und Anlagentechnik im Freigelände nicht.<br />

Ja, neue Energieformen werden auf<br />

der Messe eine große Rolle spielen.<br />

Auf der Sonderschau in Halle 6 können<br />

sich Interessierte beispielsweise grundlegend<br />

über die Möglichkeiten des Ausbaus<br />

und des Einsatzes von Wasserstofftechnologie<br />

und der dazugehörigen<br />

Energie-Infrastruktur informieren. Auch<br />

der E-Mobilität wird ein Podium geboten.<br />

Drängender denn je ist zudem das Sonderthema<br />

Heiz- und Energietechnik.<br />

Dafür soll im Freigelände Süd ein Beratungsstand<br />

eingerichtet werden. Immerhin<br />

sind die „Nordlichter“ gemäß dem<br />

Energiewende- und Klimaschutzgesetz<br />

Schleswig-Holstein mit einer Nutzungspflicht<br />

von erneuerbaren Energien in der<br />

Wärmeversorgung von Bestandsgebäuden<br />

konfrontiert. Informationen zur möglichen<br />

Umsetzung sowie Hinweise zu<br />

den Gesetzesänderungen können da<br />

nicht schaden.<br />

Im Freigelände Nord bietet auch in<br />

diesem Jahr wieder die Bandbreite der<br />

Baumaschinen und Anlagentechnik eine<br />

besondere Faszination, und das nicht<br />

nur für Fachbesucher. Der quasi ausgebuchte<br />

Ausstellungsbereich zeigt, wie<br />

groß der Wunsch bei Ausstellern ist, das<br />

Geräteportfolio zu präsentieren. Die<br />

Schwerpunkte sind dabei vielfältig gesetzt:<br />

vom Straßenbau über Recycling<br />

bis zur Aufbereitungstechnik, von Anbauwerkzeugen<br />

für den Hochbau über<br />

Krantechnik bis zur Baustellenausstattung.<br />

Auch die Digitalisierung von Baustellen<br />

und die Motorenentwicklung sind<br />

Themen der Aussteller und ihrer Produkte.<br />

Neben der Nordbau „zum Anfassen“<br />

werden verschiedene Sonderveranstaltungen<br />

und Fachvorträge angeboten, wie<br />

der Workshop „Aufbruch im Abbruch“<br />

sowie das traditionelle Treffen der Initiative<br />

Bauwesen. Als Premiere ist ein zentraler<br />

Anlaufpunkt zu Forschung, Lehre<br />

und Studierenden-Austausch in Halle 1<br />

angekündigt. Auch für unsere Branche ist<br />

konkret gesorgt: Traditionell treffen sich<br />

am ersten Messetag Vertreter aus regionalen<br />

Unternehmen der Roh- und Baustoffindustrie,<br />

Verbänden, Institutionen<br />

und Behörden zum „Norddeutschen<br />

Baustofftag“ in den Holstenhallen. Organisiert<br />

wird die Veranstaltung seitens der<br />

vero-Geschäftsstelle Kiel.<br />

Generell werden die verschiedenen<br />

Möglichkeiten zum (Informations-)Austausch<br />

nach den eher schmalen letzten<br />

zwei Jahren den Bedürfnissen aller entgegenkommen.<br />

Genug Möglichkeiten<br />

wird es geben. Denn jedes Jahr besuchen<br />

rund 60.000 Menschen die Fachmesse<br />

im Norden mit rund 89.000 m² Gesamtfläche.<br />

Stetiges Ziel der Nordbau, als<br />

einer der größten Baufachmessen im<br />

nördlichen Europa, war und ist es, alle<br />

Bereiche der Bauwirtschaft in ihrer Gesamtheit<br />

mit den daraus entstehenden<br />

Verknüpfungen der einzelnen Gewerke<br />

vorzustellen und jüngste Weiterentwicklungen<br />

dabei zu verdeutlichen.<br />

www.nordbau.de<br />

NEUES ENTDECKEN bei Baumaschinen, Anbauwerkzeugen und Anlagen. Die Messe der kurzen Wege verhilft zu einem raschen<br />

Überblick. Fotos: Nordbau<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


LIGHT<br />

TREFFPUNKT<br />

107<br />

Volltreffer<br />

in Hamburg<br />

Treffer 1:<br />

Große Hafenrundfahrt<br />

Hamburger Hafen und Umfeld –<br />

kennt jeder? Nicht wirklich! Airbus-<br />

Werk, Blankenese, Containerhafen:<br />

Das Riesenareal hat vom Wasser<br />

aus Erstaunliches zu bieten.<br />

Die HH-kundige Führerin Maike<br />

musste so viel erklären, dass sie<br />

(fast) unmöglich das Mikro aus der<br />

Hand geben konnte. Eine Ausnahme<br />

unter strenger Beobachtung gab’s<br />

für vero-Vorsitzenden Christian<br />

Strunk. Der ebenfalls für kurzweilige<br />

Unterhaltung eingeladene Ludger K.<br />

musste wacker bis in die Dunkelheit<br />

um die Inanspruchnahme des<br />

Sprachverstärkers kämpfen.<br />

Fotos: gsz/Dominik Rese/vero<br />

Treffer 2:<br />

Bunter Abend im east-Hotel<br />

Nördlich der Reeperbahn gelegen,<br />

ist dieses Hotel ein echter<br />

Geheimtipp: Kulinarik, kleines<br />

Casino, Tanzfläche, Barbetrieb.<br />

Für vero-Gäste das volle<br />

Programm, „Spielgeld“ inklusive.<br />

„Verspielgeld“ für die meisten,<br />

die Besten ergatterten<br />

dafür Preise.<br />

Und dann wäre da noch der<br />

„Cocktail Rita“ – exklusiv, nicht<br />

zu süß, ehrlich, umwerfend,<br />

so wie die namensgebende<br />

Person. Typische Benger-Idee.<br />

Kam gut an.<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


108<br />

TREFFPUNKT<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />

DER MIRO-VERBANDSFAMILIE<br />

Bitte informieren Sie sich bei Ihren<br />

Verbänden rechtzeitig, ob die Durchführung<br />

gewährleistet werden kann.<br />

14. Oktober in Grassau<br />

Bayerischer Industrieverband Baustoffe,<br />

Steine und Erden, BIV<br />

Gemeinsame Fachgruppenversammlung<br />

Naturstein / Sand und Kies<br />

www.biv.bayern<br />

28. November in Berlin<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe, MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

8.–10. Juni 2023 in Berlin<br />

Unternehmerverband Mineralische<br />

Baustoffe, UVMB<br />

www.uvmb.de<br />

Perspektiven<br />

Die Top-5plus5-Beiträge in der Gunst<br />

unserer Online- Leser in GP 4/20<strong>22</strong><br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Vom einstigen Rest zum keramischen Rohstoff<br />

Primären Ziegeltonen werden zunehmend feinteilige<br />

Überschussminerale aus der Gesteinsindustrie<br />

(toniger Abraum, Filterkuchen und<br />

Gesteinsfüller) zugesetzt. Feuchte, Lieferfähigkeit<br />

und Sauberkeit sind entscheidend. Als Lohn<br />

winken langfristige und kontinuierliche<br />

Lieferbeziehungen. (Seite 26)<br />

Aufbereitung von Produkten für<br />

die Region in der Region<br />

Die regionale Versorgung mit mineralischen Rohstoffen<br />

ist wichtiger denn je. Um die notwendigen<br />

Gesteinskörnungen zum Veredeln seines Natursteinschotters<br />

selbst herstellen zu können,<br />

investierte ein Unternehmer über Christophel in<br />

einen Premiertrak 330 von Powerscreen. (Seite 52)<br />

1<br />

2<br />

TOP<br />

Online<br />

(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />

Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />

QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />

Mehrwert dank Elektrifizierung<br />

und Digitalisierung<br />

Als Vorreiter in der Elektrifizierung baut die RM Group<br />

schon lange Brecher mit elektrischen Antrieben.<br />

Dieses Know-how kommt nun auch den RM-Hybrid-<br />

Brechern und Sieben zugute. Als digitaler Assistent<br />

stellt RM Xsmart wichtige Daten bereit und<br />

erleichtert in Echtzeit den Arbeitsalltag. (Seite 60)<br />

3<br />

Kreisschwinger mit positiv auffälligen<br />

Verbesserungen in Serie<br />

Das Antriebskonzept des Multi-Schwingsiebs goovi<br />

von Thyssenkrupp MT wird nun auch für die<br />

bewährten Kreisschwingsiebe einer Baureihe in<br />

vereinfachter Form verwendet. Kompaktere<br />

Bauweise sowie eine signifikante Reduktion des<br />

Wartungsaufwandes sind positive Folgen. (Seite 46)<br />

4<br />

• Becherwerke<br />

• Schneckenförderer<br />

• Zellenradschleusen<br />

• Doppelwellenmischer<br />

RUSSIG Fördertechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Auf dem Tigge 58<br />

D-59269 Beckum<br />

T +49 2521 / 14091<br />

F +49 2521 / 13621<br />

www.russig.de<br />

Schick, kantig und klettertauglich:<br />

Ein Kraxler mit Stil<br />

Der Urenkel des Suzuki LJ80 bekommt als leichter<br />

Jimny NFZ seine Daseinsberechtigung. Als<br />

sympathischer und robuster Geländegänger mit<br />

Allradantrieb, durch nichts zu bremsender<br />

Kletterer und auch als Baustellenfahrzeug hat er<br />

sich eine Fangemeinde aufgebaut. (Seite 32)<br />

Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />

zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />

Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />

Gelungener Austausch zu nachhaltigen Themen (S. 88) 6<br />

Betriebsleiter-Seminar 20<strong>22</strong> per Online-Wiederholung (S. 82) 7<br />

Von weißem Gold und grünen Zinsen (S. 20) 8<br />

Schritt für Schritt in Richtung Vielfalt und Beständigkeit (S. 36) 9<br />

Beste Bedingungen für Verladung und Transport (S. 74) 10<br />

5<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

109<br />

Abbaukontrollanlagen Arbeitssicherheit Aufbereitung<br />

www.spe-electronics.de www.sitec-components.com www.august-mueller.com<br />

• Abbaukontrolle,<br />

• Erkundung & Vermessung<br />

• Steuerungstechnik<br />

• Automatisierung<br />

• Beratung<br />

• Optimierung<br />

SPE GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Hamburg<br />

Klopstockstraße 13<br />

<strong>22</strong>765 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 390 63 55<br />

info@spe-electronics.de<br />

SiTec- wir sichern das. Die EFD Elektrotechnische<br />

Fabrik Düsseldorf GmbH ist ein<br />

Hersteller von Sicherheitsschaltern für die<br />

Schüttgutindustrie „Made in Germany“.<br />

Wir bieten:<br />

• Seilzugnotschalter<br />

• Positions-Schieflaufschalter<br />

• Positions- Endlagenschalter<br />

• Wartungsschalter<br />

Unsere Schalter erhalten Sie im Aluminium<br />

oder Duroplast Gehäuse.<br />

EFD Elektrotechnische Fabrik Düsseldorf<br />

GmbH, Eichsfelder Str. 17, 4<strong>05</strong>95 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 88933003<br />

info@sitec-components.com<br />

think big – Maschinen und Anlagen für<br />

die Aufbereitung – seit 125 Jahren<br />

In unserem Sortiment finden Sie:<br />

• Kettenförderer<br />

• Schubaufgeber<br />

• Rollenroste<br />

• Fingerrollenroste<br />

• Stufenstabroste<br />

• Brecher<br />

• Plattenbänder<br />

• Förderbänder<br />

• Sonderkonstruktionen<br />

Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />

service@august-mueller.com<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02041/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

Die GIPO- Anlagen zeichnen sich generell<br />

durch die hohe Zuverlässigkeit, grosse<br />

Leistung, robuste Bauweise und ihre erwiesene<br />

Langlebigkeit aus.<br />

• Raupenmobile Brech- und Siebanlagen<br />

• Raupenmobile Haldenbänder<br />

• Stationäre Brech- und Siebanlagen<br />

• Nassaufbereitungsanlagen<br />

• Schlacken- Entschrottungsanlagen<br />

• Windsichtungsanlagen<br />

• Prall- und Backenbrecher<br />

• Siebmaschinen<br />

• Rollenroste und Plattenbänder<br />

GIPO AG, CH – 6462 Seedorf UR<br />

T +41 41 874 81 10, info@gipo.ch<br />

• Sieben (Vorabscheider, Sieb- und<br />

Klassiermaschinen, Fremdkörpersiebe)<br />

• Waschen<br />

(HAVER NIAGARA HYDRO-CLEAN)<br />

• Pelletieren<br />

(HAVER NIAGARA SCARABAEUS)<br />

• Fördern<br />

• Engineering<br />

• NIAflow professionelle Prozess-Simulation<br />

• Aufbereitungsanlagen<br />

• Vorbrechanlagen<br />

HAVER NIAGARA GmbH, Robert Bosch Str. 6,<br />

48153 Münster, Tel.: +49 (0) 251 9793 0<br />

E-Mail: b.kloss@haverniagara.com<br />

www.haverniagara.com<br />

Aufbereitung<br />

Sofort Lieferbar:<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

Gebrauchte und<br />

ungebrauchte AUFBEREITUNGS-<br />

UND RECYCLINGMASCHINEN<br />

J. G. M. N. Hensen Maschinenhandel B. V.<br />

’t Winkel 17a<br />

NL-6027 NT Soerendonk<br />

(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />

Tel. 00-31-495-592388,<br />

Fax 00-31-495-592315<br />

info@hensen.com, www.hensen.com<br />

± 50St. BRECHER<br />

± 100St. SIEBMASCHINEN<br />

± 90St. FÖRDERINNEN<br />

± 90St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNET-<br />

ROLLEN, HEBEMAGNETE<br />

Hunderte ELEKTROMOTORE<br />

Hunderte GETRIEBEMOTORE<br />

UND GETRIEBE<br />

FÖRDERBÄNDER komplett und in Teile<br />

KW-Generator produziert Synchron Generatoren<br />

im Leistungsbereich von 7-500kVA.<br />

Unsere Generatoren sind für harten Einsatz,<br />

starke Vibrationen und schmutzige<br />

Umgebung ausgelegt. Für den Schrottumschlag<br />

bieten unsere Magnetanlagen eine<br />

schnelle Magnetisierung sowie eine geregelte<br />

Abmagnetisierung. Ebenso verfügen<br />

wir über Schutzmaß nahmen wie Kurzschluss,<br />

Temperatur oder Unterbrechung.<br />

KW-Generator GmbH &Co.KG<br />

73527 Schwäbisch Gmünd – Lindach<br />

Tel +49 (0) 7171 104 17 – 0<br />

info@kw-generator.com<br />

Sandvik Rock Processing<br />

ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />

Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />

Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />

der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />

Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />

Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />

für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />

in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />

Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />

Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


110<br />

EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

Automatisierung<br />

Bohr- und Sprengtechnik<br />

Dienstleistungen<br />

www.woehwa.com<br />

WÖHWA Dosier- und Verladesteuerungen,<br />

Systeme zur Selbstverladung und Versandautomation<br />

realisieren eine Verladung von<br />

Schüttgütern ohne Personal rund um die Uhr.<br />

Unsere Planung und Optimierung der<br />

Bedienung, Steuerung sowie Regelung<br />

von kompletten Aufbereitungsanlagen für<br />

Kies und Schotter setzt Maßstäbe. Wir<br />

beschleunigen und erleichtern die Verwiegung<br />

und Verladung. Unser Energie<br />

Controlling steigert die Produktivität<br />

bei Kostenreduzierung. Wir beraten Sie<br />

gerne – rufen Sie uns an.<br />

Tel.: 07941-9131-0<br />

info@woehwa.com<br />

Sandvik Mining and Rock Solutions<br />

ROCKTECHNOLOGY.SANDVIK<br />

Sandvik Mining and Rock Technology ist<br />

ein Geschäftsbereich innerhalb der Sandvik-<br />

Gruppe und ein weltweit führender Anbieter<br />

von Maschinen und Werkzeugen, Ersatzteilen,<br />

Dienstleistungen und technischen<br />

Konzepten für die Bau- und Bergbauindustrie.<br />

Zu den Anwendungsbereichen gehören<br />

Gesteinsbohren, Gesteinsschneiden, Laden<br />

und Fördern, Tunnelbau und Gesteinsabbau.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />

MARKTPLATZ FÜR<br />

STEINBETRIEBE UND<br />

INVESTOREN<br />

Angebote von natürlichen Ressourcen an<br />

nationale oder internationale Investoren.<br />

Öffentlich oder streng vertraulich.<br />

www.steinbruchverkauf.de<br />

Das internationale weltweite Portal:<br />

www.quarryforsale.com<br />

Balke & Partner<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>1 168.18.990<br />

info@steinbruchverkauf.de<br />

Gewinnung<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02041/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

GESTEINS<br />

Perspektiven<br />

Ihre Ansprechpartnerin<br />

für Ihren Eintrag im<br />

Einkaufsführer<br />

Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gerne:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

+49 8364 986079<br />

+49 162 9094328<br />

susa.grimm@t-online.de<br />

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Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />

Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />

Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />

für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />

intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />

praxisnahe Software.<br />

Kwüp, unser Programm für die WPK<br />

und Eigenüberwachung wird seit über<br />

20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />

Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />

Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />

Tel. <strong>05</strong>11 – 388 51 82<br />

E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />

www.helgebeyergmbh.de<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

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FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02041/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

www.hs-schoch.de<br />

Im Bereich des Baumaschinenzubehörs<br />

steht Ihnen mit der HS-Schoch Gruppe<br />

ein unschlagbarer Partner zur Seite. Wir<br />

entwickeln, produzieren und regenerieren<br />

Anbaugeräte wie Löffel, Schaufeln und<br />

Greifer für die Gewinnung:<br />

• Reißlöffel<br />

• Felsschaufel<br />

• Vibrations-Reißzahn<br />

• Hydraulikhammer<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

HS-Schoch GmbH&Co.KG | Am Mühlweg 4<br />

73466 Lauchheim | 0736396096<br />

info@hs-schoch.de<br />

Sandvik Rock Processing<br />

ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />

Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />

Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />

der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />

Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />

Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />

für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />

in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />

Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />

Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 201 1785-300<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

111<br />

Dosiergeräte<br />

ERP-Software<br />

Gewinnung<br />

www.woehwa.com<br />

WÖHWA bietet innovative Lösungen für<br />

die Schüttgutindustrie. Dosierflachschieber,<br />

Dosierförderbänder oder Kombinationen,<br />

Mischer und Verladegarnituren für die<br />

perfekte Mischung bei Dosier- und Verladevorgängen<br />

von Schüttgut, unabhängig<br />

von Material, Qualität und Körnung.<br />

Unsere Wägetechnik beschleunigt und<br />

erleichtert die Verwiegung und Verladung<br />

bspw. in Kies- und Schotterwerken. Wir<br />

entwickeln kundenspezifische Sonderlösungen,<br />

die Maßstäbe setzen. Wir beraten<br />

Sie gerne – rufen Sie uns an.<br />

Tel.: 07941-9131-0<br />

info@woehwa.com<br />

Branchensoftware -<br />

made in Germany<br />

OGSiD ® 10 ist ein durchgängiges und tief integriertes<br />

ERP Software System für die Schüttgutindustrie-<br />

mit den Lösungen für morgen.<br />

Industrie 4.0 ist für uns mehr als nur ein Begriff.<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir<br />

passgenaue Lösungen und modernste Infrastrukturen<br />

für ein digitales Zeitalter. Wir vernetzen<br />

Werke und Arbeitsgebiete und schaffen so<br />

echten Mehrwert. OGSiD ® integriert nicht nur<br />

Ihre kompletten kaufmännischen Prozesse, sondern<br />

optimiert auch Ihre branchenspezifischen<br />

Prozesskomponenten. Effektiv und zuverlässig.<br />

OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung<br />

und Systemberatung mbH<br />

Hohenfelder Straße 17-19 • 56068 Koblenz<br />

www.ogs.de<br />

www.achenbach-siegen.de<br />

Achenbach-Hauben für Förderbänder<br />

Achenbach produziert Schutzhauben in<br />

vier unterschiedlichen Wellprofilen für nahezu<br />

jede Bandbreite. Das bedeutet für den<br />

Betreiber die optimale und preisgünstige<br />

Lösung.<br />

Einfache Öffnungsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />

Haubenbefestigungen und der<br />

Vertrieb von Organit-Hauben aus Hart-PVC<br />

komplettieren das interessante Produktprogramm<br />

des Hauben-Spezialisten.<br />

Zudem verfügt Achenbach über ein Hauben-Spannband-System<br />

und ist zertifiziert<br />

nach DIN EN ISO 9001:<br />

Tel.: 02737 / 98630<br />

Nassgewinnung<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

MRS Greifer GmbH<br />

www.mrs-greifer.de<br />

Abraservice GmbH<br />

www.abraservice.com<br />

www.craco.de<br />

Mit über 50 Jahren Erfahrung im Greiferbau<br />

stehen unsere Greifer für Zuverlässigkeit,<br />

Langlebigkeit und Qualität. Jeder unserer<br />

Greifer wird nach den Wünschen des Kunden<br />

gebaut und passt somit perfekt zu den<br />

Anforderungen. Neben Motor-, Seil- und<br />

Hydraulikgreifern bieten wir einen exzellenten<br />

Ersatzteil- und After-Sales Service, um<br />

Stillstandszeiten für unsere Kunden so kurz<br />

wie möglich zu halten.<br />

Talweg 15–17,<br />

74921 Helmstadt-Bargen, Germany<br />

Tel: +49 7263 - 91 29 0<br />

Fax: +49 7263 - 91 29 12<br />

export@mrs-greifer.de<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark<br />

und kompetenten Serviceleistungen<br />

realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />

von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />

Selbstverständlich liefern wir<br />

Ihnen auch handelsübliche und kundenspezifische<br />

Blechformate und Rohrabmessungen<br />

aus unserem Produktprogramm.<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9001:2015<br />

Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />

DIN EN ISO 3834-3<br />

T. +49 (0)211 99550-0<br />

a.deutschland@abraservice.com<br />

CRACO – Ihr Spezialist für Verschleißteile<br />

Die Firma CRACO aus Atzelgift ist ein führender Anbieter<br />

von Verschleißschutzlösungen. Das Familienunternehmen<br />

wächst schon seit seiner Gründung vor 80 Jahren stetig<br />

und erweitert dabei ständig seine Möglichkeiten. Durch<br />

modernste Maschinen ist CRACO in der Lage effizient und<br />

wirtschaftlich ein enormes Produktspektrum zu fertigen.<br />

CRACO entwickelt Ihre Lösung<br />

Den Fokus setzt man auf die Kostenreduzierung für den<br />

Kunden durch Optimierung der Verschleiß-Situation vor Ort.<br />

Hierfür steht ein flächendeckendes Netz an Außendienstlern<br />

zur Verfügung.Von der Entwicklung speziell angepasster<br />

Materialien über kundenindividuelle Konstruktionen mit<br />

modernster 3D-Software bis hin zur Auslieferung: CRACO<br />

entwickelt Ihre Lösung.<br />

CRACO GmbH • Naubergstraße 6 • 57629 Atzelgift<br />

Tel. +49 (0)2662- 9552-0 • info@craco.de<br />

WPK und Eigenüberwachung<br />

STANDORTKARTEN<br />

Online<br />

Für PC, Tablet und Smartphone!<br />

Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />

Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />

Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />

für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />

intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />

praxisnahe Software.<br />

Kwüp, unser Programm für die WPK<br />

und Eigenüberwachung wird seit über<br />

20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />

Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />

Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />

Tel. <strong>05</strong>11 – 388 51 82<br />

E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />

www.helgebeyergmbh.de<br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem – über 7.600 Standorte und Adressen<br />

deutscher Baustoff-Werke und -Verwaltungen inklusive Routenplaner und umfangreicher<br />

Suchfunktionen.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling, Naturstein betriebe, Sand<br />

und Kies, Transportbeton.<br />

Die wichtigsten Punkte im Überblick:<br />

• Genaue Standorte durch geocodierte Daten<br />

• Übersichtliche Kennzeichnung der<br />

Verwaltungen und Werke<br />

• Vollständige Adressansicht<br />

• Präzise Abgrenzung der Bundesländer<br />

und Landkreise<br />

• Einfachere und schnellere<br />

Routenplanung<br />

• Detaillierte Routenbeschreibung<br />

• Umkreissuche in Entfernung<br />

oder Fahrzeit<br />

• Suche nach PLZ, Ort oder<br />

Werk möglich<br />

Testversion unter: standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Weitere Informationen im Onlineshop unter shop.stein-verlagGmbH.de<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


Ausgabe | 2020<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2020<br />

112<br />

INFO<br />

TERMINE 20<strong>22</strong><br />

Bitte informieren Sie sich jeweils aktuell<br />

über Online-Alternativen, Terminverschiebungen<br />

oder -ausfälle von<br />

Präsenzveranstaltungen.<br />

7. September in Neumünster<br />

TAG DER BAUSTOFFWIRTSCHAFT<br />

(VERO)<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

7.–11. September in Neumünster<br />

NORDBAU<br />

www.nordbau.de<br />

13.–16. September<br />

in Lennstadt-Meggen<br />

MEGGENER ROHSTOFFTAGE<br />

www.die-ba-bdg.de<br />

15.–17. September in Bad Ragaz<br />

(Ostschweiz)<br />

EUROSCHOTTERTAGUNG<br />

www.vsh-web.ch<br />

18.–21. September in Telfs (A)<br />

WINTERARBEITSTAGUNG<br />

www.iste.de<br />

29. September bis 1. Oktober<br />

in Clausthal-Zellerfeld.<br />

GRUNDLAGEN UND TECHNIK<br />

DER GESTEINSINDUSTRIE<br />

www.bv-miro.org<br />

13.–14. Oktober in Willingen<br />

GENEHMIGUNGSVERFAHREN<br />

IN ROHSTOFFBETRIEBEN<br />

www.bv-miro.org<br />

www.geoplangmbh.de<br />

25. Oktober in Augsburg<br />

BIV-ROHSTOFFSEMINAR<br />

www.biv.bayern<br />

24.–30. Oktober in München<br />

BAUMA<br />

www.bauma.de<br />

28.–30. November in Berlin<br />

FORUM MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

30. November bis 1. Dezember<br />

in Leipzig<br />

BETONFACHTAGUNG<br />

www.betonfachtagung.de<br />

1. Dezember in Hannover<br />

BGR-TAGUNG SAND UND KIES<br />

IN DEUTSCHLAND<br />

www.bgr.bund.de<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion<br />

Gabriela Schulz (gsz)<br />

gsz-Fachpressebüro<br />

Tel.: +49 171 5369629<br />

gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Redaktion<br />

Bodo Wistinghausen (bwi)<br />

Tel.: +49 251 297535<br />

Mobil: +49 173 4424859<br />

bodo.wistinghausen@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Jenni Isabel Schulz (jis)<br />

jenni.schulz@<br />

gsz-fachpressebuero.de<br />

Herstellung/Layout<br />

Michel Drexel<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-23<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigen und<br />

Vertriebskoordination<br />

Olesja Feduk<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-36<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 26 vom 01.01.20<strong>22</strong><br />

Herausgeber<br />

Geschäftsführung<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe e. V.<br />

info@bv-miro.org<br />

www.bv-miro.org<br />

STANDORTKARTEN<br />

Asphalt<br />

Adressregister<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer<br />

Druckerei GmbH + Co. KG<br />

70329 Stuttgart<br />

Bezugspreise<br />

Jahresabonnement 58,00 Euro<br />

(inkl. Versandkosten,<br />

zzgl. ges. MwSt.)<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>22</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (Oktober),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion.<br />

Die Redaktion übernimmt keine<br />

Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte. Sie behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter<br />

Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />

vor.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />

GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>22</strong> (26. Jahrgang)<br />

ISSN 1864-95<strong>05</strong><br />

Gendergerechte Sprache<br />

Wir streben an, gut lesbare Texte zu veröffentlichen und dennoch alle Geschlechter<br />

abzubilden. Das kann durch Nennung des gängigen generischen<br />

Maskulinums, Nennung beider Formen (Unternehmerinnen und Unternehmer)<br />

oder die Nutzung von neutralen Formulierungen geschehen. Bei allen Formen<br />

sind selbstverständlich immer alle Geschlechtergruppen gemeint – ohne jede<br />

Einschränkung. Von sprachlichen Sonderformen und -zeichen sehen wir ab.<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Hessen<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Adressregister<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis<br />

für Entscheider der<br />

Bau- und Baustoffbranche<br />

Die Standortkarten sind für folgende Branchen<br />

erhältlich: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de<br />

Ausgabe<br />

2015/2016<br />

Baden-Württemberg<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


INFO<br />

113<br />

INSERENTENVERZEICHNIS GP 5/20<strong>22</strong><br />

Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .......................................S. 57<br />

B+W Ges. für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop ....................................S. 25<br />

Bertram Förderanlagen und Arbeitsbühnen GmbH, 30179 Hannover ..........................S. 65<br />

BS Bagger & Service GmbH, 68519 Viernheim ............................................S. 90<br />

CDE Global Ltd, BT80 9DG Cookstown, GROSSBRITANNIEN ...............................S. 89<br />

CIB Hoffbauer GmbH & Co. KG, 96047 Bamberg. .........................................S. 45<br />

Damen Dredging Equipment, 3861 NE Nijkerk, NIEDERLANDE. ..............................S. 81<br />

Dosiertechnik GmbH, 48268 Greven. ...................................................S. 63<br />

Düchting Pumpen Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, 58453 Witten ...........................S. 97<br />

EAG Einfach Aufbereiten GmbH, 01109 Dresden ..........................................S. 23<br />

GIPO AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ. ...........................................Umschlagseite 2<br />

HAVER & BOECKER OHG Drahtweberei, 59302 Oelde .............................. S. 47 u. S. 83<br />

Heinrich Döpke GmbH, 26506 Norden ..................................................S. 94<br />

Hepu Pumpen und Maschinen GmbH, 45699 Herten. ......................................S. 77<br />

Holstenhallen Neumünster GmbH Messe NordBau, 24537 Neumünster ........................S. 51<br />

HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ..........................................S. 43<br />

Hydropipe Vertriebsges. m.b.H, 5082 Grödig, ÖSTERREICH. ................................S. 35<br />

Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ..............................................S. 27<br />

KLEENOIL PANOLIN AG, 79804 Dogern. .................................................S. 7<br />

Kobelco Construction Machinery Europe B.V., 1327 AE Almere, NIEDERLANDE .................S. 67<br />

Kurz Holding GmbH, 71292 Friolzheim ..................................................S. 31<br />

Liebherr-Baumaschinen Vertriebs- und Service GmbH, 88457 Kirchdorf/Iller. ...................S. 17<br />

LiuGong Machinery Europe B.V., 1314 CH Almere, NIEDERLANDE ............................S. 59<br />

Messe München GmbH, 81823 München ...............................................S. 1<strong>05</strong><br />

Metso Outotec Germany GmbH, 40235 Düsseldorf .........................................S. 9<br />

Michelin Reifenwerke AG & Co., 76185 Karlsruhe ..........................................S. 71<br />

MRS Greifer- und Maschinenbau Helmstadt GmbH, 74921 Helmstadt .........................S. 87<br />

Müller & Co Aufbereitungstechnik AG, 5608 Stetten, SCHWEIZ ..............................S. 99<br />

Nebolex Umwelttechnik GmbH, 55481 Kirchberg. .........................................S. 75<br />

Oppermann & Fuss GmbH, 25451 Quickborn. ............................................S. 15<br />

Paul Schützinger, 83278 Traunstein. ....................................................S. 39<br />

Praxis EDV Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG, 99869 Pferdingsleben ............S. 61<br />

PUCEST Protect GmbH, 63820 Elsenfeld ................................................S. 33<br />

Rohr-Idreco Systems B.V., 7007 CJ Doetinchem, NIEDERLANDE .............................S. 95<br />

Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum ....................................S. 108<br />

Sany Germany GmbH, 50181 Bedburg ..................................................S. 55<br />

SKG Aufbereitungstechnik GmbH, 31785 Hameln .........................................S. 85<br />

SMT STICHWEH Maschinen & Service GmbH, 31020 Salzhemmendorf/Thüste. .................S. 91<br />

Team GmbH, 45701 Herten ................................................. Titelseite u. S. 93<br />

Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ..................................................S. 86<br />

Tsurumi (Europe) GmbH, 40472 Düsseldorf ..............................................S. 49<br />

VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .................................................S. 11<br />

Weyhausen, F. AG & Co. KG, 27793 Wildeshausen. ........................................S. 69<br />

World Dredgers B.V., 7041 GW’s-Heerenberg, NIEDERLANDE ......................Umschlagseite 4<br />

Zandt cargo, 95643 Tirschenreuth .....................................................S. 65<br />

Zeppelin Baumaschinen GmbH, 85748 Garching ..........................................S. 13<br />

Beilage:<br />

GEOPLAN GmbH, 76473 Iffezheim<br />

JOBbörse, Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, 76473 Iffezheim<br />

5 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


114 ZU GUTER LETZT<br />

Foto: Pixabay<br />

Heißer Sand<br />

Cover: rateyourmusic - rateyourmusic,<br />

PD-Schöpfungshöhe, https://de.wikipedia.<br />

org/w/indexphp?curid=5833209<br />

Passend zu den Julitemperaturen mag manchem gereifteren<br />

Semester vielleicht der so betitelte Schlager eingefallen sein,<br />

der im Jahr 1962 durch die italienische Sängerin Mina zum<br />

Hit wurde. In Deutschland bis dahin unbekannt, landete sie<br />

mit „Heißer Sand“ von Werner Scharfenberger (Musik) und<br />

Kurt Feltz (Text) direkt einen Treffer.<br />

Connie Francis nahm den Song am 19. Juni 1966 auf.<br />

Kristina Bach veröffentlichte eine Coverversion im September<br />

1984. Coverinfo verweist auf inzwischen 28 Fassungen des<br />

Titels. Die aktuellste dürfte die von Moses C. sein. Laut xtreme-sound.de<br />

verpasste er dem Klassiker 2021 ein aktuelles<br />

Design mit viel Power. Das wiederum könnten auch jüngere<br />

Schlager-Enthusiasten kennen. Das generationenübergreifende<br />

Stück handelt übrigens von einem Eifersuchtsmord und<br />

der Flucht des Tatverdächtigen.<br />

Weiterhin gab es unter dem Titel „Heißer Sand“ 1970 einen<br />

BR-Spielfilm nach dem gleichnamigen Roman von C. C.<br />

Bergius. Hier geht es um die heikle Mission eines Piloten: Mitten<br />

in der Sahara soll er für künstlichen Regen sorgen, indem<br />

er Trockeneis in die Wolken schießt. Bevor es gelingt, stürzt er<br />

in einem Sandsturm ab und schlägt sich allein durch die Wüste.<br />

Alles im Internet nachseh- und hörbar bei jedem Wetter!<br />

Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Heißer_Sand/xtreme-sound.de/www.filmportal.de/film/heisser-sand<br />

Vorschau Ausgabe 6/20<strong>22</strong><br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

FÖRDERN UND UMSCHLAGEN<br />

Foto: Scrapetec Trading<br />

Eine neue Bandstraße muss her,<br />

eine alte repariert und modernisiert<br />

werden? Wie wäre es denn bei dieser<br />

Gelegenheit, über einen „Spurhalteassistenten“<br />

oder eine ganze<br />

Reihe weiterer Umrüstungen nachzudenken?<br />

Die Fülle der Möglichkeiten<br />

ist groß.<br />

HALLEN UND BOXEN<br />

Neue Runde im Beton-Lego. Die<br />

Systemsteine eignen sich zur Umsetzung<br />

verschiedenster Ideen,<br />

die in jedes Budget passen sollten<br />

– erst recht attraktiv wird es, wenn<br />

ein Selbstaufbau geplant ist.<br />

Foto: bbloxx.de<br />

SKW UND DUMPER<br />

Neuigkeiten und ihre expliziten Vorteile bei der diskontinuierlichen<br />

Haufwerk- und Schüttgutverfrachtung im innerbetrieblichen<br />

Prozess wie im Transport zu Abnehmern<br />

werden im Rahmen dieses Schwerpunkts vorgestellt.<br />

Foto: Volvo<br />

BAUMA-SPEZIAL<br />

„Branchenbedeutsame Aussteller und Exponate“ sieht unser großer Vorberichtsteil zur Weltleitmesse vor.<br />

Eichhörnchenfleißig gesammelte Informationen werden ausgewertet und extrahiert, um eine bestmögliche<br />

Vorbereitung des Rundgangs auf der bauma 20<strong>22</strong> zu ermöglichen.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>22</strong>


© OpenStreetMap<br />

KLEINANZEIGEN<br />

115<br />

Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />

STANDORTKARTEN<br />

Übersichtlich | Präzise | Informativ<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2021<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Baden-Württemberg<br />

GESTEINS<br />

Perspektiven<br />

Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 6/20<strong>22</strong><br />

ist der 12.9.20<strong>22</strong>, Erscheinungstermin: 14.10.20<strong>22</strong><br />

A 0<br />

FORMAT<br />

plus Adressregister<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2020<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Adressregister<br />

E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />

WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />

Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />

+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />

E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />

WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />

Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />

+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />

digitale<br />

E-Paper<br />

Angebote<br />

+++ Facebook +++ News Channel +++<br />

WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />

Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />

+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />

E-Paper +++ Stein-Verlags<br />

Facebook +++ News Channel +++<br />

WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />

Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />

+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />

E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />

WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++<br />

News webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />

Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />

Ihres<br />

Neue<br />

www.stein-verlaggmbh.de<br />

www.geoplangmbh.de<br />

www.steinexpo.de<br />

Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstätte der Firma (Steinbrüche, Schotterwerke)<br />

© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />

des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gestattet. Stand: 2020<br />

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