VIKTOR FRANKL ZENTRUM WIEN Begleitmaterial

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25.12.2012 Aufrufe

Mariannengasse 1 / 15 | 1090 Wien | office@franklzentrum.org | +43 699 1096 1068 Univ.-Prof. DDr. Viktor E. Frankl Neurologe und Psychiater Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse Geboren: 26. März 1905, Wien Gestorben: 2. September 1997, Wien Akademische Titel: Univ. Prof. Dr.med. (1930), Dr.phil.(1949), Dr.h.c.mult. Familie: Verwitwet; in 2. Ehe verheiratet (1947) mit Eleonore, geb. Schwindt; Tochter Gabriele; zwei Enkelkinder, Katharina und Alexander; Urenkelin Anna Viktoria Viktor Emil Frankl war Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Wien, hatte aber auch Professuren in Amerika inne, und zwar an der Harvard University sowie an Universitäten in Dallas und Pittsburgh. Die U. S. International University in Kalifornien errichtete eigens für ihn eine Professur für Logotherapie - die von Viktor E. Frankl geschaffene Psychotherapierichtung, auch die „Dritte Wiener Richtung“ genannt (nach der Psychoanalyse von Sigmund Freud und der Individualpsychologie von Alfred Adler). Von Universitäten in aller Welt wurden ihm 29 Ehrendoktorate verliehen. Die Amerikanische Psychiatriegesellschaft verlieh Viktor E. Frankl als erstem nicht-amerikanischen Psychiater den Oskar Pfister-Preis, benannt nach einem Schüler von Sigmund Freud, und die Österreichische Akademie der Wissenschaften wählte ihn zu ihrem Ehrenmitglied. 32 Bücher sind in 32 Sprachen erschienen. Von einem einzigen unter diesen Büchern („Man’s Search for Meaning“) sind weit über neun Millionen Exemplare erschienen. Laut Library of Congress (Washington) ist es „one of the ten most influential books in America“. Auf Deutsch ist das Buch unter dem Titel „... trotzdem Ja zum Leben sagen (Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager)“ erhältlich. Darüber hinaus sei von seinen deutsch erschienenen Büchern erwähnt: „Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn (Eine Auswahl aus dem Gesamtwerk)“. Die letzten beiden Bücher, deren Veröffentlichung er noch erlebte, sind „Was nicht in meinen Büchern steht“ (engl. „Viktor Frankl – Recollections“) und „Man’s Search for Ultimate Meaning“. Die American Medical Society, die American Psychiatric Association und die American Psychological Association haben die Franklsche Logotherapie als eine wissenschaftlich fundierte psychotherapeutische Schule anerkannt. Viktor E. Frankl wurde zu Vorträgen an 209 Universitäten in allen 5 Erdteilen eingeladen. 1940 bis 1942 war Viktor E. Frankl Leiter der Neurologischen Station des Rothschild-Spitals und 1946 bis 1970 Vorstand der Wiener Neurologischen Poliklinik. Viktor E. Frankl war Inhaber des Solo Flight Certificate und des Bergführer-Abzeichens des Alpenvereins Donauland. Drei schwierige Klettersteige (Rax und Peilstein) wurden nach ihm benannt. 1995 wurde Viktor E. Frankl zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. www.franklzentrum.org

Mariannengasse 1 / 15 | 1090 Wien | office@franklzentrum.org | +43 699 1096 1068<br />

Univ.-Prof. DDr. Viktor E. Frankl<br />

Neurologe und Psychiater<br />

Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse<br />

Geboren: 26. März 1905, Wien<br />

Gestorben: 2. September 1997, Wien<br />

Akademische Titel: Univ. Prof. Dr.med. (1930), Dr.phil.(1949), Dr.h.c.mult.<br />

Familie: Verwitwet; in 2. Ehe verheiratet (1947) mit Eleonore, geb. Schwindt; Tochter Gabriele; zwei<br />

Enkelkinder, Katharina und Alexander; Urenkelin Anna Viktoria<br />

Viktor Emil Frankl war Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Wien, hatte aber<br />

auch Professuren in Amerika inne, und zwar an der Harvard University sowie an Universitäten in<br />

Dallas und Pittsburgh. Die U. S. International University in Kalifornien errichtete eigens für ihn eine<br />

Professur für Logotherapie - die von Viktor E. Frankl geschaffene Psychotherapierichtung, auch die<br />

„Dritte Wiener Richtung“ genannt (nach der Psychoanalyse von Sigmund Freud und der<br />

Individualpsychologie von Alfred Adler). Von Universitäten in aller Welt wurden ihm 29 Ehrendoktorate<br />

verliehen.<br />

Die Amerikanische Psychiatriegesellschaft verlieh Viktor E. Frankl als erstem nicht-amerikanischen<br />

Psychiater den Oskar Pfister-Preis, benannt nach einem Schüler von Sigmund Freud, und die<br />

Österreichische Akademie der Wissenschaften wählte ihn zu ihrem Ehrenmitglied.<br />

32 Bücher sind in 32 Sprachen erschienen. Von einem einzigen unter diesen Büchern („Man’s Search<br />

for Meaning“) sind weit über neun Millionen Exemplare erschienen. Laut Library of Congress<br />

(Washington) ist es „one of the ten most influential books in America“. Auf Deutsch ist das Buch unter<br />

dem Titel „... trotzdem Ja zum Leben sagen (Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager)“<br />

erhältlich. Darüber hinaus sei von seinen deutsch erschienenen Büchern erwähnt: „Der Mensch vor<br />

der Frage nach dem Sinn (Eine Auswahl aus dem Gesamtwerk)“. Die letzten beiden Bücher, deren<br />

Veröffentlichung er noch erlebte, sind „Was nicht in meinen Büchern steht“ (engl. „Viktor Frankl –<br />

Recollections“) und „Man’s Search for Ultimate Meaning“.<br />

Die American Medical Society, die American Psychiatric Association und die American Psychological<br />

Association haben die Franklsche Logotherapie als eine wissenschaftlich fundierte<br />

psychotherapeutische Schule anerkannt.<br />

Viktor E. Frankl wurde zu Vorträgen an 209 Universitäten in allen 5 Erdteilen eingeladen.<br />

1940 bis 1942 war Viktor E. Frankl Leiter der Neurologischen Station des Rothschild-Spitals und 1946<br />

bis 1970 Vorstand der Wiener Neurologischen Poliklinik.<br />

Viktor E. Frankl war Inhaber des Solo Flight Certificate und des Bergführer-Abzeichens des<br />

Alpenvereins Donauland. Drei schwierige Klettersteige (Rax und Peilstein) wurden nach ihm benannt.<br />

1995 wurde Viktor E. Frankl zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt.<br />

www.franklzentrum.org


Logotherapie & Existenzanalyse<br />

Ausgehend von der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Individualpsychologie Alfred Adlers<br />

entwickelte der Psychiater und Neurologe Viktor Emil Frankl (1905–1997) in den frühen dreißiger<br />

Jahren einen eigenständigen Ansatz, für den er den Doppelbegriff „Logotherapie und Existenzanalyse“<br />

prägte. Die Logotherapie und Existenzanalyse, auch „Dritte Wiener Richtung der Psychotherapie“<br />

genannt, ist eine international anerkannte, empirisch untermauerte, sinnzentrierte<br />

Psychotherapierichtung. Ihr Grundkonzept leitet sich aus drei philosophischen und psychologischen<br />

Grundgedanken ab: Freiheit des Willens, Wille zum Sinn und Sinn des Lebens.<br />

1. Freiheit des Willens<br />

Die Logotherapie sieht den Menschen als willensfreies Wesen, das auch zu inneren und äußeren<br />

Bedingungen Stellung nehmen kann. Diese Freiheit ist begründet in der geistigen Dimension des<br />

Menschen, die neben Körper und Psyche seine eigentliche Personalität und Würde ausmacht. Als<br />

geistige Person ist der Mensch nicht mehr nur abreagierendes oder reagierendes, sondern vor allem<br />

agierendes und gestaltendes Wesen. Die Freiheit des Menschen spielt in der angewandten<br />

Psychotherapie eine entscheidende Rolle, insofern sie dem Patienten Freiräume gegenüber der<br />

somatischen oder psychischen Erkrankung aufschließt, bzw. im Rahmen der von Viktor E. Frankl<br />

entwickelten Techniken der Paradoxen Intention, der Dereflexion und der Einstellungsmodulation<br />

durch die Differenzierung von Symptom und Person dem Patienten einen Großteil seiner<br />

Selbstbestimmungsfähigkeit zurückgibt.<br />

2. Wille zum Sinn<br />

Der Mensch ist nicht frei von etwas, sondern frei für etwas, auf etwas oder jemanden hin. Seine<br />

personale Gestaltungsfähigkeit sucht nach Ausdrucksmöglichkeiten, die ihn prägen und die Welt<br />

gestalten. Die Logotherapie und Existenzanalyse betrachtet die Suche nach Sinn als Grundmotivation<br />

des Menschen. Kann der Mensch seinen „Willen zum Sinn“ in der Lebenspraxis nicht zur Geltung<br />

bringen, so entstehen bedrückende Sinn- und Wertlosigkeitsgefühle. Die existentielle Frustration des<br />

Sinnbedürfnisses kann zu Aggression, Sucht, Depression, Verzweiflung und Lebensmüdigkeit führen<br />

und auch psychosomatische Krankheiten und neurotische Störungen auslösen oder verstärken. Die<br />

Logotherapie hilft dem Patienten, Hemmungen und Blockaden, die ihn im Prozess seiner Sinnsuche<br />

behindern, zu erkennen, aufzuheben oder zu bewältigen. Sie sensibilisiert ihn für die Wahrnehmung<br />

von Sinnmöglichkeiten. Dabei macht die Logotherapie dem Menschen keine Sinnangebote, sie<br />

unterstützt ihn vielmehr bei der Verwirklichung der von ihm selbst entdeckten Sinnmöglichkeiten.<br />

3. Sinn des Lebens<br />

Die Logotherapie und Existenzanalyse ist von dem Gedanken getragen, dass Sinn eine Wirklichkeit in<br />

der Welt ist und nicht nur im Auge des Betrachters liegt. Darin unterscheidet sie sich von den<br />

sogenannten „Occupational and Recreational Therapies“, denen es in erster Linie daran gelegen ist,<br />

den Patienten von gestörten oder störenden Erlebnisweisen abzulenken. Vielmehr sieht die<br />

Logotherapie den Menschen durch seine Willensfreiheit und Verantwortungsfähigkeit aufgerufen, das<br />

Bestmögliche in sich und der Welt zur Geltung zu bringen, indem er in jeder Situation den Sinn des<br />

Augenblicks erkennt und verwirklicht. Wesentlich ist hier auch, dass das Sinnangebot des<br />

Augenblicks, obwohl objektiv gegeben, situations- und personengebunden ist und als solches einem<br />

fortwährenden Wandel unterliegt. Die Logotherapie offeriert daher keinen allgemeinen Lebenssinn,<br />

sondern verhilft dem Patienten zu jener Offenheit und Flexibilität, die Voraussetzung für eine sinnvolle<br />

Gestaltung seines Alltags ist. Denn in jeder Situation warten auf jeden Menschen jeweils andere<br />

Sinnmöglichkeiten darauf, von ihm wahrgenommen und verwirklicht zu werden.<br />

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