AN 2022 01 k1 einzelseiten
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ARCHITEKTURNEWS
seit jeher gerne als Standorte für Kirchen ausgewählt wurden.
Das neue Kinderhaus stellt sich als ein kompaktes, ca. 20
x 20 m großes, viergeschossiges Bauvolumen dar. Die eigentlichen
Kinderbetreuungsräume befinden sich in den oberen
beiden, rundherum belichteten Geschossen. In den beiden „in
den Hang geschobenen“ Stockwerken sind die öffentlicheren
Teile des Raumprogramms untergebracht, die die Idee der
gemeinschaftlichen Nutzung für die Öffentlichkeit auch innerhalb
des Gebäudes realisieren: Der große Bewegungsraum
im Erdgeschoß steht als Mehrzwecksaal der gesamten Bevölkerung
zur Verfügung, im Speisesaal werden auch Kinder der
Volksschule und des Bestandskindergartens bewirtet, der Besprechungsraum
des Personals wird regelmäßig für ärztliche
Untersuchungen genutzt. Architektonische Umsetzung dieser
Idee des halb-öffentlichen Hauses ist der zentrale Treppenraum,
der das Gebäude über die gesamte Länge gliedert und
den Eingang im Erdgeschoss (unterhalb des Hanges) und den
Eingang im 2. Obergeschoss (oberhalb des Hanges) räumlich
verbindet und so die Topographie auch im Gebäudeinneren
architektonisch inszeniert. Die Größe des Kindes wurde zur
Leitidee der Architektur: Die Fensteröffnungen sind aus den
Proportionen der Kinder und den Notwendigkeiten der Räume
abgeleitet: Viele Fenster sind für Erwachsene zu niedrig, die
Laibungen dienen den Kindern als Sitznischen, nur die öffenbaren
Fenster befinden sich auf der für Erwachsene gewohnten
Höhe. Auch im Gebäudeinneren gibt es viele Durchblicke und
Fensternischen, die dem kindlichen Maßstab und Spiel gerecht
werden und komplexe, vielschichtige Raumerfahrungen erzeugen.
Dabei wurde darauf geachtet, das besondere Raumempfinden
von Kindern zu berücksichtigen und dem Wunsch nach
Kleinteiligkeit, verschiedensten Situationen und geschützten