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Seite 4 GEMEINDE Nr. 5 / 2010<br />

WO ? WER ? WAS?<br />

Der Kneipp-Club <strong>Henndorf</strong> <strong>am</strong> <strong>Wallersee</strong><br />

vorgestellt von Burgi Schobersberger<br />

1891 wurde in <strong>Henndorf</strong> a.W.<br />

ein „Kneipp-Club” gegründet.<br />

Noch vor der Gründung des<br />

„Salzburger-Kneipp-Clubs”<br />

1894 wurde 1891 in <strong>Henndorf</strong><br />

a.W. der „Kneipp-Club-<strong>Henndorf</strong>”<br />

gegründet. Er war hiermit<br />

wahrscheinlich der älteste<br />

im Land Salzburg.<br />

In der „Salzburger Zeitung”<br />

vom 5. Jänner 1891 ist folgendes<br />

zu lesen: „Kneipp-Klub: In<br />

dem wenig über 1000 Einwohner<br />

zählenden <strong>Henndorf</strong> hat<br />

sich auf Anregung des Johann<br />

Staunegger (= Strumegger),<br />

Kapsbergbauers und unter<br />

Teilnahme des hochw. Koadjutors<br />

Herrn Franz Jetzbacher<br />

ein Kneipp-Klub gebildet, dessen<br />

Zweck vorzüglich darin<br />

besteht, die Kneipp’schen<br />

Schriften, nämlich das Buch<br />

»Meine Wasserkur« zu verbreiten.<br />

Die erste Klubsitzung<br />

war sehr animiert und es traten<br />

gleich bei dieser Sitzung<br />

dem neuen Vereine 35 Mitglieder<br />

bei. Wer einen Beitrag von<br />

mindestens 10 Kreuzern leistet, kann sich vom Klub die Schriften<br />

über Kneipp’s Heilverfahren zu Leihe nehmen.”<br />

Annähernd derselbe Text stand <strong>am</strong> 7. Jänner 1891 in der „Salzburger<br />

Chronik”. Seither berichteten des Öfteren die Salzburger<br />

Zeitungen das Neueste über den „Kneipp-Club-<strong>Henndorf</strong>”. Kurze<br />

Inhaltsangaben einiger Zeitungsberichte von 1893 sollen die d<strong>am</strong>alige<br />

Bedeutung dieses Vereins bestätigen:<br />

Im März 1893 fand beim Postwirt des Franz Gugg die regelmäßige<br />

Monatsvers<strong>am</strong>mlung des „Kneipp-Club-<strong>Henndorf</strong>” statt. Der<br />

Clubvorsitzende Bräumeister Franz Sattlegger machte den Clubmitgliedern<br />

verschiedene Club-Mitteilungen. Gemeindesekretär<br />

Moriz Kotrbelez las aus den „Kneipp-Blättern” und der Club-<br />

Sekretär Emanuel Wagner, der Sohn des Mundartdichters Sylvester<br />

Wagner, verteilte Schriften und Bücher von und über Kneipp<br />

an die Mitglieder. Es wurde betont, dass der vor zwei Jahren von<br />

Johann Strumegger gegründete Verein schon Bedeutendes zuwege<br />

gebracht hat.<br />

Die nächste Vers<strong>am</strong>mlung der „Kneippianer” wurde im April 1893<br />

beim Postwirt abgehalten. Herr Sattlegger eröffnete die Vers<strong>am</strong>mlung<br />

und teilte den Mitgliedern Neuigkeiten aus der „Kneipp-<br />

Szene” mit. Zur Sprache k<strong>am</strong>en u. a. die Vorträge des Pfarrers<br />

Salzburger Zeitung Nr. 3, Mo. 5. Jänner 1891, S. 4<br />

Kneipp in Mannheim. Die Einrichtung<br />

einer eigenen Badehütte<br />

<strong>am</strong> <strong>Wallersee</strong> wurde in<br />

Erwägung gezogen und Plätze<br />

vorgeschlagen. Bei dieser Vers<strong>am</strong>mlung<br />

war auch der <strong>Henndorf</strong>er<br />

Arzt Josef Speckbacher<br />

anwesend.<br />

Die ordentliche Monatsvers<strong>am</strong>mlung<br />

im Mai 1893 war<br />

wieder sehr gut besucht. Es<br />

wurde über die neuesten<br />

„Kneipp-Blätter” diskutiert. Bei<br />

diesem Zus<strong>am</strong>mentreffen war<br />

der Historienmaler Hans<br />

Schock anwesend, der in launiger<br />

Weise verschiedene Episoden<br />

aus den Erlebnissen<br />

mehrerer <strong>Henndorf</strong>er in Wörishofen<br />

zum Besten gab. Die<br />

Vers<strong>am</strong>mlung wurde mit einem<br />

„Dreimal Hoch auf Vater<br />

Kneipp” geschlossen.<br />

Eine Anzeige in der „Salzburger<br />

Zeitung” gibt bekannt, dass<br />

mit Beginn des Winter-Turnus<br />

im Oktober 1893 eine Kneipp-<br />

Vers<strong>am</strong>mlung in <strong>Henndorf</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Wallersee</strong> geplant ist, in der<br />

aus Salzburg der praktische Arzt Gregor Gfrerer einen Vortrag halten<br />

wird. Auch der Pfarrer von Obertrum Hochwürden Herr<br />

Schäfer wird zu dieser Vers<strong>am</strong>mlung beim Bachlerwirt eingeladen.<br />

Die Jahres-Vers<strong>am</strong>mlung und zugleich das dritte Gründungsfest<br />

des <strong>Henndorf</strong>er-Kneipp-Clubs fand <strong>am</strong> 8. Dezember 1893 statt. Die<br />

alten Funktionäre Obmann Sattlegger, Stellvertreter Strumegger<br />

und Schriftführer und Kassier Wagner wurden wieder gewählt. Bei<br />

der Durchsicht der „Kneipp-Blätter” wurde die Ansicht des Pfarrers<br />

Kneipp über Homöopathie bei den Anwesenden wohlwollend<br />

aufgenommen. Das Clubmitglied Schulleiter Mayböck referierte<br />

über „Wichtigkeit und Bedeutung schneller und verständiger Hilfeleistung<br />

bei plötzlichen Erkrankungen und Unglücksfällen”.<br />

Durch die Präsenz, die der „Kneipp-Club-<strong>Henndorf</strong>” in den Salzburger<br />

Medien Ende des 19. Jahrhunderts gefunden hatte, ist ersichtlich,<br />

dass dieser Club d<strong>am</strong>als eine bedeutende Rolle gespielt<br />

hat. Leider ist heute sehr wenig darüber bekannt. Sollte jemand<br />

aus mündlicher Überlieferung etwas über den „Kneipp-Club-<br />

<strong>Henndorf</strong>” wissen oder etwa schriftliche Quellen oder Fotos besitzen,<br />

wird freundlich ersucht dies der Gemeinde <strong>Henndorf</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Wallersee</strong> unter 06214 8204/10 mitzuteilen. Herzlichen Dank im<br />

Voraus.

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