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Der Beginn einer neuen Ära - Glashütte Original

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CHRONOGRAPH<br />

<strong>Der</strong> Zeitschreiber der original <strong>Glashütte</strong>r Uhren 3/2003<br />

<strong>Der</strong> <strong>Beginn</strong> <strong>einer</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Ära</strong><br />

FEIERSTUNDE am 8 . September • LEHRPFAD – faszinierende Einblicke • AUS ALT MACH NEU – Eine Chronologie • DER TAG der offenen Tür •<br />

Ein limitiertes MEISTERWERK • GLANZLICHTER <strong>einer</strong> Manufaktur • Zur Geschichte der UHRENFABRIKATION IN GLASHÜTTE • Kostbarkeit mit<br />

REGULATOR-ZIFFERBLATT • Partnerschaft mit KARLSTEIN • ZEITREISE BEI JUWELIER WEIKHARD in Graz • UHRENMATINEE in Frankfurt


2<br />

EDITORIAL<br />

I N H A L T<br />

SEITE 3<br />

Feierliches zum <strong>Beginn</strong> <strong>einer</strong><br />

<strong>neuen</strong> <strong>Ära</strong><br />

SEITE 4<br />

Lehrpfad – faszinierende<br />

Einblicke<br />

SEITE 6<br />

Aus Alt mach Neu –<br />

eine Chronologie<br />

SEITE 7<br />

Tag der offenen Tür<br />

SEITE 8–9<br />

Ein limitiertes Meisterwerk<br />

SEITE 10-11<br />

Glanzlichter <strong>einer</strong> Manufaktur<br />

SEITE 12–13<br />

Geschichte der Uhrenfabrikation<br />

in <strong>Glashütte</strong><br />

SEITE 14<br />

Kostbarkeit mit Regulator–<br />

Zifferblatt<br />

SEITE 15<br />

Partnerschaft mit Karlstein<br />

Zeitreise bei Juwelier Weikhard<br />

in Graz<br />

SEITE 16<br />

Uhrenmatinee in Frankfurt<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb GmbH<br />

Altenberger Str. 1, D-01768 <strong>Glashütte</strong><br />

Tel.: +49(0)35053/46-0,<br />

Fax: +49(0)35053/46-205<br />

E-Mail: info@glashuette-original.com<br />

Redaktion: Redaktionsbüro A. Linz<br />

Bilder: Archiv, <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb,<br />

Redaktionsbüro A. Linz,<br />

UNION Uhrenfabrik, Jürgen Jeibmann<br />

Abonnement:<br />

Wenn Sie den „Chronograph“ demnächst<br />

regelmäßig beziehen wollen, melden Sie<br />

sich bei uns per E-Mail, Brief oder Fax!<br />

Ihre Fragen und Anregungen erreichen<br />

uns auf demselben Weg!<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Endlich ist es so weit: Nach mehr als 13monatiger<br />

Bauzeit erstrahlt der Stammsitz<br />

der Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong><br />

wieder in neuem Glanz. Nicht immer war es einfach,<br />

jene Belastungen zu ertragen, die nun einmal<br />

ein umfassender Um- und Neubau eines in<br />

die Jahre gekommenen Gebäudes mit sich<br />

bringt. Doch die Mühen haben sich gelohnt.<br />

Denn im kleinen und entlegenen sächsischen<br />

<strong>Glashütte</strong> befindet sich heute eine der weltweit<br />

modernsten Manufakturen für die Herstellung<br />

f<strong>einer</strong> mechanischer Armbanduhren.<br />

Zwei Wünsche haben uns beim Umbau unserer<br />

Werkstätten geleitet: Zum einen wollten wir mit<br />

den umfangreichen Investitionen die Voraussetzungen<br />

schaffen, Ihnen auch in Zukunft einzigartige<br />

Uhren des „Made in Germany“ oder präziser<br />

des „Made in <strong>Glashütte</strong>“ präsentieren zu<br />

dürfen.<br />

Zum anderen hoffen wir, Ihnen in unserer Manufaktur<br />

eine neue und besondere Begegnungsstätte<br />

geschaffen zu haben, in der Sie den klassischen<br />

Uhrenbau „live“ erfahren können. Dazu<br />

haben wir einen Lehrpfad eingerichtet, der Sie in<br />

den faszinierenden Prozess der Entstehung <strong>einer</strong><br />

<strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> entführt. Auf dem spannenden<br />

Rundgang erleben Sie, wie wir unsere Uhrwerke<br />

konstruieren und Platinen, Schrauben,<br />

Wellen, Triebe sowie fast alle Komponenten unserer<br />

Zeitmesser in höchster Präzision fertigen.<br />

Sie werden Augenzeuge, wie unsere Uhrmacherinnen<br />

und Uhrmacher in traditioneller Weise<br />

Hunderte von Einzelteilen zu einem außergewöhnlichen<br />

Zeitmesser zusammenfügen und<br />

schließlich in hoher Handwerkskunst veredeln.<br />

Dies alles frei nach dem Motto: die Manufaktur<br />

unter einem Dach!<br />

Mit dieser Ausgabe des Chronographen laden<br />

wir Sie herzlich ein, einen ersten Blick hinter die<br />

Kulissen unserer Ateliers und Werkstätten zu<br />

werfen. Auf den folgenden Seiten möchten wir<br />

für Sie die Geschichte des Umbaus Revue passieren<br />

lassen, Ihnen die bewegenden Momente der<br />

Manufaktur-Einweihung vermitteln und Sie auf<br />

einen ersten Rundgang durch unser Haus mitnehmen.<br />

Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2003 neigt<br />

sich dem Ende. Für unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter war es erneut ein aufregendes<br />

und sehr erfolgreiches. Das Interesse an den Uhren<br />

unserer Manufaktur war und ist ungebrochen.<br />

Diese Fortsetzung der Erfolgsgeschichte<br />

<strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> verdanken wir Ihnen – und<br />

vielen anderen Menschen mehr: den Juwelieren<br />

in aller Welt, den Vertretern der Medien, den<br />

Kolleginnen und Kollegen unserer Muttergesellschaft,<br />

der Stadt <strong>Glashütte</strong>. Sie haben uns alle<br />

auch in diesem Jahr sehr großzügig motiviert<br />

und unterstützt. Dafür möchten wir Ihnen herzlich<br />

danken. Wir wünschen Ihnen besinnliche<br />

Festtage sowie alles Gute für das kommende<br />

Jahr. Und dies möchten die Belegschaft und ich<br />

an dieser Stelle auch und insbesondere Herrn<br />

Heinz W. Pfeifer für 2004 mit auf den Weg geben,<br />

der das Haus <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> mit Vision<br />

und unternehmerischer Kraft in den vergangenen<br />

Jahren im doppelten Wortsinne wieder aufgebaut<br />

und zu s<strong>einer</strong> heutigen Schönheit geführt<br />

hat. Für seine <strong>neuen</strong> Herausforderungen innerhalb<br />

der Konzernleitung der Swatch Group AG<br />

wünschen wir ihm viel Glück und Erfolg.<br />

Auf das Wiedersehen im nächsten Jahr mit<br />

Ihnen – und dies vielleicht in <strong>Glashütte</strong> – freut<br />

sich<br />

Ihr<br />

Dr. Frank Müller


Das musste natürlich gebührend gefeiert<br />

werden, denn mehr als ein Jahr hatte der<br />

Um- und Neubau die Manufaktur nun<br />

schon beschäftigt. Jetzt erstrahlt das ehrwürdige<br />

Gebäude in der Altenberger Straße 1 in neuem<br />

Glanz und verbindet modernste Technik mit traditioneller<br />

Handarbeit auf ganz besondere Art.<br />

180 Gäste waren zur feierlichen Eröffnung eingeladen;<br />

gleichzeitig war dies der letzte Arbeitstag<br />

von Heinz W. Pfeifer und der erste offizielle seines<br />

Nachfolgers Dr. Frank Müller. <strong>Der</strong> Präsident<br />

der Swatch Group AG und Delegierte des Verwaltungsrates<br />

Nicolas G. Hayek, Nayla Hayek<br />

(Delegierte des Verwaltungsrates) sowie Dr.<br />

Hanspeter Rentsch, Mitglied der Swatch Group<br />

Konzernleitung, waren eigens aus der Schweiz<br />

angereist. Gekommen waren auch Andrea Dombois,<br />

1. Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages,<br />

Dr. Martin Gillo, Staatsminister für Wirtschaft<br />

und Arbeit in Vertretung des sächsischen<br />

Ministerpräsidenten Prof. Dr. Georg Milbradt,<br />

Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, ehemaliger sächsischer<br />

Ministerpräsident, Frank Reichel, Bürgermeister<br />

der Stadt <strong>Glashütte</strong> und Hans Dürig vom<br />

Schweizerischen Generalkonsulat. Viele gute und<br />

langjährige Freunde des Hauses, wie der Nachrichtenmoderator<br />

Jan Hofer und die Schauspieler<br />

Dieter Pfaff und Uwe Steimle ließen sich diesen<br />

denkwürdigen Tag ebenfalls nicht entgehen.<br />

Sichtlich stolz waren an diesem Tag die Vertreter<br />

der verschiedenen Gewerke, die unter der Leitung<br />

der Hayek Engineering den Umbau durchführten.<br />

Und zu guter Letzt augenfällig beeindruckt<br />

waren die zahlreich erschienen Medienvertreter<br />

von nah und fern.<br />

Heinz W. Pfeifer ließ in s<strong>einer</strong> Eröffnungsrede<br />

keinen Zweifel daran, dass hier ein Projekt für<br />

die Zukunft entstanden sei, nach etlichen Jahren<br />

des Aufbaues und vielen Herausforderungen, mit<br />

denen er als Patron in den Jahren zuvor konfrontiert<br />

gewesen war. Dies sei heute gleichzeitig der<br />

glücklichste und traurigste Tag in seinem Leben.<br />

Zu Recht reklamierte Heinz W. Pfeifer ein letztes<br />

Mal, dass dies „sein Baby“ sei, von dem er sich<br />

„nur schwer trennen“ könne. Nicolas G. Hayek<br />

zollte viel Lob für die geleistete Arbeit und teilte<br />

aus eigener Erfahrung die Wehmut, die der<br />

Unternehmer Heinz W. Pfeifer an diesem Tag<br />

zeigte. „Die Manufaktur des <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebes<br />

hat eine tolle Zukunft vor sich, und<br />

hier werden noch viele schöne Uhren entstehen“,<br />

mit diesen Worten übergab Nicolas G. Hayek das<br />

Gebäude s<strong>einer</strong> <strong>neuen</strong> Bestimmung.<br />

Auf den anschließenden Rundgängen konnten<br />

die Gäste die neue Manufaktur entdecken und<br />

sich davon überzeugen, wie bei <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong><br />

hochwertige mechanischen Uhren entstehen:<br />

in höchster Fertigungstiefe und Präzision.<br />

ERÖFFNUNG<br />

Feierliches zum <strong>Beginn</strong> <strong>einer</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Ära</strong><br />

DAS MANUFAKTURGEBÄUDE DES GLASHÜTTER UHRENBETRIEBES WURDE AM 8. SEPTEMBER SEINER BESTIMMUNG ÜBERGEBEN.<br />

DIE FESTLICHE ERÖFFNUNG IM NEUEN ATRIUM LIESS KEINEN ZWEIFEL OFFEN: HIER GEHT ES AUCH WEITERHIN STEIL BERGAUF.<br />

Wie spät ist es meine Herren? Ein Uhrenvergleich mit <strong>Glashütte</strong>r Chronometern von Heinz W. Pfeifer, Kurt Biedenkopf, Nicolas G. Hayek<br />

und Martin Gillo.<br />

Laudator und Grimme-Preisträger Dieter Pfaff, ein Liebhaber<br />

der <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong>-Uhren, erzählte den Gästen über seine<br />

langjährige Beziehung zu seinem Freund Heinz W. Pfeifer.<br />

Nicolas G. Hayek war der erste, der sich in das Gästebuch<br />

eintrug. <strong>Der</strong> oberste Chef aus der Schweiz geizte nicht mit Lob<br />

für die Manufaktur.<br />

Dr. Frank Müller, der neue Chef im Haus, begrüßte die Gäste und<br />

plauderte mit Hans Dürig vom Schweizerischen Generalkonsulat.<br />

3


4<br />

LEHRPFAD<br />

Mit Hilfe der computergesteuertenDrahterodiertechnikentstehen<br />

Hebel, Federn<br />

und andere Uhrwerksteile,<br />

bei denen es auf<br />

1000stel Millimeter<br />

Präzision ankommt.<br />

Im Messraum werden<br />

Einzelteile strengen<br />

Qualitätsprüfungen<br />

unterzogen. Eine<br />

Werkplatine wird vom<br />

3D-Messcomputer an<br />

nicht weniger als 90 bis<br />

120 Einzelpunkten vermessen.<br />

In der Verzahnerei<br />

bekommen Triebe und<br />

Räder ihre Zähne, die<br />

mitunter so klein sein<br />

können, dass man sie<br />

nur mehr unter<br />

Zuhilfenahme <strong>einer</strong><br />

Lupe erkennen kann.<br />

<strong>Der</strong> hauseigene Werkzeugbau<br />

produziert<br />

alle für den Uhrenbau<br />

erforderlichen Vorrichtungen<br />

und Werkzeuge<br />

selbst. Bohrer,<br />

Fräser und Gravierstichel<br />

gehören zum<br />

Sortiment.<br />

CNC-Maschinen produzieren<br />

Werkteile in<br />

<strong>einer</strong> Genauigkeit von<br />

5/1000 mm. Dabei<br />

wählen sie selbstständig<br />

aus bis zu 90<br />

verschiedenen Werkzeugen,<br />

die sie dafür<br />

benötigen.<br />

In der Finissage werden<br />

Räder, Kloben,<br />

Platinen und andere<br />

Teile mit Zierschliffen<br />

verschönert. Besonders<br />

spektakulär<br />

ist das Gravieren der<br />

Kloben durch die<br />

Meistergraveure.<br />

Faszinierende Einblicke<br />

in die phantastische Welt der<br />

WER DEN LEHRPFAD DER MANUFAKTUR GLASHÜTTE ORIGINAL BESUCHT HAT, FÜR DEN IST<br />

SIEBEN SIEGELN MEHR. MEIST IST ES DER BEGINN EINER LEIDENSCHAFTLICHEN BEZIEHUN<br />

<strong>Der</strong> Lehrpfad der Manufaktur des <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebes ist die neue Attraktion. Das hier Gebotene begeistert, Vergleichbares findet man nicht ei<br />

Er ist schon etwas Außergewöhnliches: <strong>Der</strong><br />

vor wenigen Wochen eröffnete Lehrpfad<br />

der Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong>. Hier<br />

erlebt der Besucher hautnah, wie feine mechanische<br />

Uhren entstehen. Schritt für Schritt taucht<br />

man immer tiefer in die faszinierende und spannende<br />

Welt der Uhren ein, und dabei bleibt<br />

nichts im Dunkeln verborgen. Wer so wie der<br />

<strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetrieb eine Manufaktur mit<br />

beachtenswerter Produktionstiefe ist, der muss<br />

auch nichts verstecken. Dr. Frank Müller, der Geschäftsführer<br />

des Hauses, bringt es auf den<br />

Punkt: „Wir freuen uns, die Welt in <strong>Glashütte</strong> zu<br />

empfangen. Jeder ist herzlich eingeladen, die<br />

Kunst des Uhrenbaus von <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong><br />

kennen zu lernen.“ Geheimnisse gibt es viele, und<br />

so manches wird auch gelüftet. In großer Offen-<br />

heit und gastfreundlicher Atmosphäre entfaltet<br />

sich vor den Augen des Besuchers f<strong>einer</strong> Uhrenbau.<br />

Für den Liebhaber erlesener Uhren, und solche,<br />

die es noch werden wollen, ist die Reise zur<br />

Manufaktur ein unvergessliches Muss.<br />

Damit der Besuch, der im wunderschönen<br />

Atrium beginnt, zu einem Erlebnis wird, sollte<br />

man sich zur Zeit etwa zwei bis drei Wochen<br />

vorher in <strong>Glashütte</strong> anmelden. Es werden kleine<br />

Gruppen zwischen minimal fünf und maximal<br />

20 Besuchern zusammengestellt. Natürlich kann<br />

man sich auch mit <strong>einer</strong> kleinen „Gesellschaft“<br />

anmelden, dann steht der Guide individuell zur<br />

Verfügung. Damit fällt ein Stichwort: Die Tour<br />

durch die Manufaktur wird von einem erfahrenen<br />

Guide begleitet, er informiert an jeder Station<br />

über die genauen Details zu den gezeigten


Uhren<br />

DAS INNENLEBEN EINER UHR KEIN BUCH MIT<br />

G ZWISCHEN MENSCH UND TECHNIK.<br />

nmal in der Schweiz.<br />

Arbeiten und beantwortet gerne Fragen der<br />

Besucher. Unterstützt wird die Arbeit der Guides<br />

durch Animationen und Kurzfilme, die aktiv<br />

über Plasmabildschirme abgerufen werden<br />

können. Wahlweise können Führungen in<br />

Deutsch oder anderen Sprachen gebucht werden.<br />

VON DER IDEE ZUR UHR<br />

<strong>Der</strong> Lehrpfad umfasst verschiedene Stationen, in<br />

denen die Entstehung der Uhren von <strong>Glashütte</strong><br />

<strong>Original</strong> erklärt und gezeigt wird. Die wichtigsten<br />

hier folgend im Überblick:<br />

In der Praxis steht die Arbeit der Uhrwerkskonstrukteure<br />

stets am <strong>Beginn</strong>, sie erstellen ein<br />

Pflichtenheft, gestaltet von der Geschäftsleitung<br />

und den Abteilungen für Produktplanung und<br />

Vertrieb, anhand spezifischer Kriterien wie z. B.<br />

gewünschte Funktionen der zukünftigen Uhr,<br />

Innovationsgrad, Einordnung in die bestehende<br />

Kollektion, Wahrung des Anspruches an Tradition,<br />

Präzision, Qualität u. v. a. m. Aus dem<br />

Pflichtenheft werden dann Konstruktionszeichnungen,<br />

und die Prüfung der Realisierbarkeit beginnt.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem hauseigenen<br />

Musterbau erfolgt der Prototypenbau, d. h.<br />

erste Teile werden gefertigt, Baugruppen montiert<br />

und ausgewertet, Fehler lokalisiert und korrigiert;<br />

falls erforderlich, wird die Patentierung<br />

von Innovationen eingeleitet.<br />

Nach der Konstruktion geht es an die Herstellung<br />

der Uhrwerkskomponenten. Auch noch so winzige<br />

Bauteile können mit Hilfe der Drahterodierung<br />

gefertigt werden. Hier arbeitet sich ein haarf<strong>einer</strong><br />

Draht mit tausendstel Millimeter Genauigkeit<br />

durch das Material und „brennt“ z. B. eine<br />

Schwanenhalsfeder aus. Für den Betrachter ist<br />

nur ein kl<strong>einer</strong> blauer Lichtpunkt erkennbar, der<br />

den Arbeitsvorgang erahnen lässt. Auch die Dreherei<br />

dient der Herstellung von Uhrwerksteilen,<br />

so beispielsweise von winzigen Schrauben. Diese<br />

haben in manchen Fällen ein Gewinde von unvorstellbaren<br />

0,35 mm und einen Schraubenkopfdurchmesser<br />

von ganzen 0,5 mm. Da muss<br />

ein Besucher schon sehr genau hinsehen, um<br />

diese auf dem Uhrmachertisch erkennen zu können.<br />

Kaum zu glauben, dass solche winzigen Teile<br />

später von <strong>einer</strong> extrem ruhigen Uhrmacherhand<br />

in den Reif der Schraubenunruh eingedreht<br />

werden.<br />

Im spannenden Gegensatz zu der Fertigung<br />

kleinster Schrauben, Wellen oder Triebe auf modernen<br />

computergestützten Maschinen werden<br />

im Bereich der Finissage die Uhrwerke tradi-<br />

tionell und sehr aufwendig von Hand weiterbearbeitet.<br />

So polieren Uhrmacher z. B. die Oberflächen<br />

der Schwanenhalsfeder so lange in großer Geduld<br />

mit einem Stab aus Zinn, bis sie beim Anblick<br />

durch die Lupe k<strong>einer</strong>lei Unebenheiten und<br />

Kratzer mehr aufweisen. Solche Stahlteile sind<br />

nach der Finissage glänzend wie ein Spiegel.<br />

Schließlich werden am Ende eines langwierigen<br />

Prozesses alle Uhrwerksteile sowie das Zifferblatt,<br />

das Gehäuse und ein hochwertiges Armband aus<br />

Alligatorleder – auch hier in traditioneller Handarbeit<br />

– zu einem feinen mechanischen Zeitmesser<br />

der <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> montiert.<br />

Wer interessante Einblicke in die Entstehung dieser<br />

Kleinode – von der Produktplanung bis hin<br />

zur Montage – werfen möchte, ist in der Manufaktur<br />

sehr willkommen.<br />

Führungen finden von Montag bis Freitag jeweils<br />

um 10.00 und 13.00 Uhr statt. Die Anmeldung<br />

kann entweder:<br />

via E-Mail: besuch@glashuette-original.com<br />

oder via Telefon: +49(0)35053/46-464<br />

bzw. Fax: +49(0)35053/46-466 erfolgen.<br />

Auf den Langdrehautomaten<br />

der Dreherei<br />

werden alle runden<br />

Teile, wie Triebe, Wellen,<br />

Stifte und Schrauben<br />

gefertigt. Letztere<br />

können ein Gewinde<br />

von nur 0,3 mm Durchmesser<br />

haben.<br />

In der Untergruppenmontage<br />

werden die<br />

Baugruppen des Uhrwerkeszusammengesetzt.<br />

Die Unruh wird<br />

montiert und ausgewuchtet,<br />

der Rotor<br />

zusammengebaut,<br />

Räder mit Wellen<br />

komplettiert u. v. a. m.<br />

Das hauseigene Labor<br />

führt härteste Verschleißtests<br />

durch und<br />

prüft die Funktion von<br />

Baugruppen. Damit ist<br />

gewährleistet, dass Innovation<br />

und Fortschritt<br />

nicht zu kurz<br />

kommen.<br />

LEHRPFAD<br />

Uhrmacher montieren<br />

mit erfahrener Hand<br />

aus den Einzelteilen die<br />

verschiedenen Uhren.<br />

Bei einfachen Modellen<br />

sind das 150 bis 180<br />

Teile, bei komplizierten<br />

bis zu 470.<br />

Die Poliererei sorgt für<br />

die Oberflächenveredelungverschiedenster<br />

Einzelteile.<br />

Einige Komponenten<br />

werden mit der aufwendigen<br />

Zinnflachpolitur<br />

veredelt, auch das<br />

Anglieren der Kanten<br />

gehört dazu.<br />

Die letzte Station der<br />

Führung ist der Schauraum<br />

im Erdgeschoss,<br />

in dem die verschiedenen<br />

<strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong>-<br />

Kollektionen in natura<br />

bewundert und Fragen<br />

zu den Uhren des Hauses<br />

gestellt werden<br />

können.<br />

5


6<br />

UMBAU<br />

Das alte Gebäude in der Altenberger Straße 1 wurde während 13 Monaten entkernt, saniert und zum Teil neu aufgebaut. Heute stehen insgesamt 9440 m 2 Netto-Grundfläche zur Verfügung.<br />

Aus Alt mach Neu – eine Chronologie<br />

GROSSE VERÄNDERUNGEN STANDEN BEVOR, ALS 2001 DER STARTSCHUSS FÜR DEN TOTALUMBAU FIEL.<br />

IM AUGUST 2003 WURDEN DIE ARBEITEN BEENDET, DIE NEUE MANUFAKTUR ÖFFNETE WENIGE TAGE SPÄTER IHRE PFORTEN.<br />

Das Gebäude des <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebes<br />

wurde ursprünglich vor der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands in den 80er<br />

Jahren errichtet. <strong>Der</strong> vorhandene Bauzustand erforderte<br />

endgültig umfassende Modernisierungsund<br />

Umbaumaßnahmen. Mit einem Kostenaufwand<br />

von mehreren Millionen Euro wurde das<br />

alte Gebäude schließlich entkernt, saniert und<br />

zum Teil neu aufgebaut. Architektonische Attraktion<br />

und gesellschaftlicher Mittelpunkt des <strong>neuen</strong><br />

Baus ist heute das 23 Meter hohe, lichtdurchflutete<br />

Atrium.<br />

Blicken wir zurück: Nach einem gut halbjährigen<br />

Projektierungszeitraum durch die Firma Hayek<br />

Engineering erfolgten ab Juni 2002 die Vorbereitungen<br />

für das äußerst schwierige Vorhaben, das<br />

Betriebsgebäude bei laufender Produktion umzubauen.<br />

Zunächst mussten alle Abteilungen zusammenrücken,<br />

um einen Teil des Gebäudes für<br />

Bauarbeiten frei zu machen. Die ersten Bauarbeiter<br />

mit Presslufthämmern, Trennschleifern, Baggern<br />

und Containern trafen pünktlich am 1. Juli<br />

2002 ein, um die Bauarbeiten in Angriff zu<br />

nehmen. An diesem Tag begann in dem Betriebsgebäude<br />

mit 11.000 m 2 Nutzfläche eine 13-<br />

monatige Bewährungsprobe. Einerseits galt es, die<br />

feinmechanischen Meisterwerke der Manufaktur<br />

ohne Produktionseinbußen herzustellen, und andererseits<br />

sollten speziell in der Abbruchphase<br />

die gröbsten Bauarbeiten in kürzest möglicher<br />

Zeit über die Bühne gehen. Diese beiden an<br />

„Feinheit“ doch eher konträren Arbeiten fanden<br />

somit Tür an Tür statt. Da bei Bauarbeiten naturgemäß<br />

Vibrationen, Staub und Lärm entstehen,<br />

Faktoren, die bei der Uhrenproduktion unbedingt<br />

zu vermeiden sind, fand letztlich ein Teil<br />

der Bauarbeiten außerhalb der Hauptbetriebszeiten<br />

statt. Dies wiederum strapazierte die Nerven<br />

der Nachbarschaft. Als sich das Zusammenleben<br />

gerade einigermaßen normalisierte und eingespielt<br />

hatte, ereignete sich Anfang August 2002<br />

das Jahrtausendhochwasser, das zunächst alle Bemühungen<br />

zunichte gemacht haben schien.<br />

Das Hochwasser führte auch dazu, dass Herr<br />

Umfangreiche Arbeiten auch im Inneren ließen ein perfektes Umfeld<br />

für die Zukunft entstehen.<br />

Scholze, der „Kapitän“ der Baustelle, das vermeintlich<br />

sinkende Schiff nicht verlassen konnte<br />

und in <strong>Glashütte</strong> eingeschlossen war. Glücklicherweise<br />

bewahrheiteten sich seine ersten Befürchtungen<br />

über das Ausmaß der Zerstörung<br />

nicht, sodass sowohl die Uhrenproduktion als<br />

auch der Baubetrieb bereits nach <strong>einer</strong> Woche<br />

wieder aufgenommen werden konnten. <strong>Der</strong> Zerstörungsgrad<br />

der Infrastruktur in und rund um<br />

<strong>Glashütte</strong> und der Umstand, dass einige Baufirmen<br />

Hochwasserschäden erlitten, erschwerten<br />

die gesamten Bauarbeiten jedoch noch für längere<br />

Zeit.<br />

Im Wesentlichen konnte der 1. Bauabschnitt dennoch<br />

am 23. Dezember 2002 abgeschlossen werden.<br />

Dies ließ jedoch kaum Zeit zum Luftholen,<br />

denn Anfang des Jahres 2003 begannen die Arbeiten<br />

des 2. Bauabschnittes. Die umfangreichen<br />

Erfahrungen, die man aus den bisherigen Arbeiten<br />

gewinnen konnte, waren da sehr hilfreich.<br />

Mit der Beendigung des 2. Bauabschnittes Ende<br />

Mai 2003 entspannte sich die Situation zusehends,<br />

da nun bereits ca. 70 Prozent der fertig gestellten<br />

Fläche zur Verfügung standen und viele<br />

Abteilungen ihren endgültigen Standort fanden.<br />

Trotzdem sehnten alle Beteiligten das Ende dieses<br />

Projektes herbei, welches im August mit dem<br />

Umzug der verbleibenden Abteilungen in die<br />

<strong>neuen</strong> Räumlichkeiten erreicht war und dann offiziell<br />

am 8. September 2003 erklärt wurde.


Insgesamt waren mehr als 7000 Besucher gekommen,<br />

um einmal selbst zu sehen, was sich<br />

hinter der <strong>neuen</strong>, modernen Fassade des <strong>Glashütte</strong>r<br />

Uhrenbetriebes verbirgt. „Ein Ansturm,<br />

mit dem k<strong>einer</strong> von uns in diesem Ausmaß gerechnet<br />

hatte“, bestätigte selbst Katrin Böhme, die<br />

Marketingchefin des Hauses. Das Interesse der<br />

Bevölkerung an dem Betrieb in der Altenberger<br />

Straße 1 war ungemein groß. Viele haben hier<br />

einmal gearbeitet, einige waren s<strong>einer</strong>zeit aktiv<br />

dabei, als das Gebäude gebaut wurde, andere hatten<br />

und haben Verwandte, Ehefrauen und Ehemänner,<br />

die in der Manufaktur arbeiten. Auch<br />

Geschäftsführer Dr. Frank Müller zeigte sich<br />

überrascht von dem starken Besucherandrang:<br />

„Wir wollen den Menschen in der Region zeigen,<br />

was in unserer Manufaktur geschieht und wie die<br />

feinen Zeitmesser mit Weltruhm entstehen. An so<br />

einem Tag wie heute gilt es, die Philosophie <strong>einer</strong><br />

Uhrenmanufaktur mit außergewöhnlicher Produktionstiefe<br />

kennen zu lernen.“<br />

7000 BEGEISTERTE BESUCHER<br />

Und genau dazu hatten die vielen Besucher auch<br />

reichlich Gelegenheit. <strong>Beginn</strong>end mit der Historie<br />

der Uhrmacherei in <strong>Glashütte</strong>, die im Atrium<br />

in zehn Vitrinen dargestellt wird, und fortführend<br />

über die insgesamt 16 verschiedenen Stationen<br />

des Lehrpfades, wo die Produktionsabläufe <strong>einer</strong><br />

Uhrenmanufaktur bis ins Detail verfolgt werden<br />

können. Dieser Tag der offenen Tür war aber<br />

nicht nur ein Tag des Sehens, sonder auch ein Tag<br />

des intensiv miteinander Kommunizierens. Besonders<br />

das neue, großzügige, lichtdurchflutete<br />

Atrium eignete sich dafür. Hier kam es des öfteren<br />

zu kleinen Staus, da sich immer wieder größere<br />

Gruppen bildeten, um miteinander Erlebtes<br />

und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Als um 16 Uhr die Türen für die Öffentlichkeit<br />

geschlossen wurden, schätzte man die Besucherzahl<br />

bereits auf rund 6200. Danach durften nur<br />

mehr Angehörige und Freunde der Mitarbeiter<br />

des <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebes hinein und für<br />

diese rund 1000 Gäste öffneten sich dann auch<br />

die Türen zu den Ateliers.<br />

NEUES FÜR DIE MITARBEITER<br />

Für viele Mitarbeiter des Hauses war dieser Tag<br />

auch eine Premiere, durften sie doch erstmals erleben,<br />

was es bedeutet, in der ersten Reihe im<br />

Rampenlicht zu sitzen. Es fiel manchem schwer,<br />

nicht doch wiederholt einen Blick in Richtung<br />

Besucher zu werfen, besonders dann, wenn Familienangehörige<br />

neugierig durch die Scheibe sahen.<br />

Aber auch der eine oder andere zufällige<br />

Blick, gepaart mit einem freundlichen Lächeln,<br />

wurde stets durch einen ebensolchen erwidert,<br />

erzählte uns eine junge Mitarbeiterin. „Das Personal<br />

des <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebes wird sich sicher<br />

rasch an seine neue Rolle gewöhnen“, verriet<br />

uns Katrin Böhme.<br />

Zehn Vitrinen zeigen die Geschichte der Uhrmacherei in <strong>Glashütte</strong> von 1845 bis heute.<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

<strong>Der</strong> Tag der offenen Tür<br />

AM SAMSTAG, DEM 18. OKTOBER 2003 ÖFFNETEN SICH FÜR INTERESSIERTE<br />

AUS NAH UND FERN ERSTMALS DIE PFORTEN DER MANUFAKTUR.<br />

Das Atrium war ein Ort der Begegnung, an dem viel diskutiert<br />

wurde.<br />

Insgesamt vier Plasmabildschirme vermitteln noch tiefere Einblicke<br />

in die Welt der mechanischen Uhren.<br />

Auf dem Lehrpfad können die Besucher den Uhrmachern über die<br />

Schulter gucken.<br />

Ein Seminarraum wurde für detaillierte Erklärungen zur Technik<br />

genutzt.<br />

7


8<br />

PANOMATIC<br />

Ein limitiertes Meisterwerk<br />

DAS NEUE PANOMATICTOURBILLON IST DER PRIMUS INTER PARES INNERHALB DER NEUEN<br />

PANOMATIC-KOLLEKTION.<br />

Die Kombination von<br />

Tourbillon und automatischem<br />

Aufzug ist<br />

in der Uhrmacherei sehr selten<br />

anzutreffen. Meist wird ein Tourbillon<br />

in einem Handaufzug-Kaliber realisiert.<br />

Ein automatischer Aufzug bringt den Vorteil,<br />

dass das Aufziehen entfällt, solange die Uhr regelmäßig<br />

am Handgelenk getragen wird.<br />

Nach dem nicht ganz unerwarteten durchschlagenden<br />

Erfolg der PanoMatic-Uhren war der<br />

Wunsch nach einem <strong>neuen</strong> Leaderprodukt<br />

schnell ausgesprochen, um der anspruchsvollen<br />

Kundschaft des Hauses das besondere Etwas bieten<br />

zu können. Für die Konstrukteure der Manufaktur<br />

<strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> war dies erneut Anlass,<br />

ihr ganzes Können unter<br />

Beweis zu stellen.<br />

Ausgehend vom Kaliber<br />

90 wurde für das neu zu<br />

konstruierende Kaliber 93-01<br />

(Bauhöhe 7,65 mm, Durchmesser 32,2 mm) ein<br />

Pflichtenheft erstellt, das unter anderem folgende<br />

Punkte enthielt: einseitig gelagertes, zifferblattseitiges<br />

Tourbillon, Unruhfrequenz drei Hertz,<br />

Breguetspirale, automatischer Aufzug exzentrisch<br />

gelagert mit <strong>einer</strong> Schwungmasse aus 21 Karat<br />

Gold und Panoramadatum. Ausgehend von<br />

bestehenden Tourbillon-Konstruktionen der<br />

Manufaktur wurde der Käfig überarbeitet und<br />

für das neue Kaliber modifiziert. Die für ein<br />

Tourbillon typische Unruhfrequenz von drei<br />

Das fliegende Tourbillon mit automatischem<br />

Aufzug ist ein technisches Meisterwerk und ein<br />

optischer Leckerbissen zugleich; so etwas<br />

bezeichnet man als German Engineering und/oder<br />

feinen deutschen Uhrenbau.<br />

Hertz oder 21.600 Halbschwingungen pro Stunde<br />

blieb gleich. Dafür mussten jedoch das Reduktionsgetriebe<br />

des Aufzuges und das Federhaus<br />

angepasst werden, da die im Vergleich zu den<br />

PanoMatic-Modellen um ein Hertz herabgesetzte<br />

Unruhfrequenz auch den Kraftbedarf<br />

verringert. Die Gangreserve beläuft sich auf 48<br />

Stunden, bei <strong>einer</strong> üblichen Toleranz von<br />

plus/minus fünf Prozent.<br />

Für die Datumsschaltung mussten ein neuer Programmträger<br />

und ein Korrektor konstruiert werden.<br />

Die Datumskorrektur und/oder -einstellung<br />

erfolgt beim Tourbillon über einen Drücker bei<br />

10 Uhr, bei den PanoMatic-Uhren jedoch über<br />

die Krone. Damit eine etwaige Fehlbedienung<br />

nicht versehentlich das Uhrwerk beschädigen


kann, entwarfen die Konstrukteure eine simple,<br />

aber clevere Begrenzung, die im Falle des Falles<br />

die überschüssige Kraft, ausgehend vom Korrekturdrücker,<br />

bildlich gesehen vernichtet.<br />

EIN MIX AUS PERFEKTER REGLAGE<br />

UND MAKELLOSER OPTIK<br />

<strong>Der</strong> erfahrene Uhrmacher legt bei einem Tourbillon<br />

sein besonderes Augenmerk auf dessen Regulierung.<br />

Im Idealfall, so wie bei <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong>,<br />

führt er alle dazu nötigen Arbeitsgänge selbst<br />

aus. Zu <strong>Beginn</strong> bekommt er eine flache Rohspirale<br />

geliefert, an der er zuerst innen die Endkurve<br />

abbiegt und die Rolle aufsteckt. Im nächsten Arbeitsgang<br />

richtet der Uhrmacher die Spirale flach<br />

und verbindet sie mit der Unruh. Nun wird die<br />

Unruh mit der Spirale abgezählt. Ist der Abzählpunkt<br />

gefunden, dann wird die Spirale abgeschnitten<br />

und das Spiralende erhält ihren typischen<br />

Breguetknick. Die Endkurve wird abgebogen<br />

und dazwischen die Spirale abermals rund<br />

und flach gerichtet. Jetzt erst wird das Spiralklötzchen<br />

angesteckt und verstiftet.<br />

In Folge beginnt der eigentliche Reguliervorgang,<br />

indem der Abfall (die Gangsymmetrie) eingestellt<br />

wird. Durch Bewegen des Rückers wird der Vorund<br />

Nachgang korrigiert, Schritt für Schritt immer<br />

f<strong>einer</strong> werdend, bis die interne Chronometernorm<br />

erreicht wird. <strong>Der</strong> dafür erforderliche<br />

Zeitaufwand samt dem Vorbereiten der Spirale<br />

dauert mindestens eine Woche.<br />

Genauigkeit alleine genügt jedoch nicht, daher<br />

werden ausnahmslos alle Teile des Tourbillons<br />

angliert und poliert und somit feinst vollendet.<br />

Wie delikat diese Arbeit ist, mag vielleicht die<br />

Tatsache erklären, dass das Drehgestell des Tourbillons<br />

gerade einmal 0,12 Gramm wiegt, inklusive<br />

der gesamten Hemmung umfasst es 0,19<br />

Gramm. Die Platinen des aus 288 Einzelteilen bestehenden<br />

Uhrwerkes werden ebenso hochfein<br />

vollendet, die Kanten angliert, die Stahlteile poliert,<br />

die Schrauben gebläut und die Oberflächen<br />

mit dem <strong>Glashütte</strong>r Streifenschliff verschönert.<br />

Erst so entsteht ein Mix aus makelloser Optik<br />

und perfekter Reglage und somit ein weiterer Beweis<br />

für die gelebte Tradition und das Wissen um<br />

die hohe Kunst der Uhrmacherei im Hause <strong>Glashütte</strong><br />

<strong>Original</strong>.<br />

EINE KOSTBARKEIT AUS PLATIN<br />

Weltweit kommen nur 50 Exemplare zur Auslieferung.<br />

Jedes Gehäuse wird ausschließlich in Platin<br />

gefertigt und mit einem handguillochierten,<br />

massiven Weißgold-Zifferblatt versehen. Die<br />

Klarheit der Anzeigen lässt k<strong>einer</strong>lei Wünsche offen,<br />

eine kleine Spitze auf dem Tourbillonkäfig<br />

fungiert als Sekundenzeiger und die Ablesbarkeit<br />

des Panoramadatums ist einmal mehr vorbildlich.<br />

Geliefert wird das PanoMaticTourbillon mit<br />

einem Armband in Louisiana-Krokodilleder und<br />

signierter Dornschließe.<br />

Deckdiamant & Lochstein<br />

Rücker<br />

Sekundenzeiger<br />

oberer Boden<br />

Unruhreifen<br />

Spiralklötzchen<br />

Spirale<br />

Gangkloben<br />

Anker & Ankerrad<br />

Pfeiler<br />

unterer Boden<br />

PANOMATIC<br />

Lochstein & Diamant für Unruhwelle<br />

Gangtriebkloben<br />

Flansch<br />

Tourbillonblock<br />

Tourbillontrieb<br />

Chaton & Lagerstein für Trieb<br />

9


10<br />

DIE SCHÖNSTEN UHREN<br />

Glanzlichter<strong>einer</strong> Manufakt<br />

EIN JEDER HAT SO SEINE LIEBLINGE, UNS GEHT ES DA NICHT ANDERS, DESHALB MÖCHTEN<br />

FAVORITEN DER GLASHÜTTE ORIGINAL-KOLLEKTION VORSTELLEN.<br />

Bei der großen Auswahl an schönen Uhren<br />

fällt es schwer, sich überhaupt festzulegen<br />

und ein paar persönliche Lieblinge dingfest<br />

zu machen. Viele Modelle der <strong>Glashütte</strong><br />

<strong>Original</strong> verdienen es, sich Ihnen hier zu<br />

präsentieren. Jede Uhr hat ihren interessanten<br />

Charakter. Für diese Ausgabe des<br />

Chronographen holen wir fürs Erste<br />

einmal vier Uhren auf die Bühne.<br />

Vorhang auf also für die Lady Karree<br />

in Roségold verziert mit Brillanten,<br />

für den Senator Ewiger Kalender<br />

in Stahl, für den PanoRetro-<br />

Graph in Platin und die PanoReserve<br />

in Roségold. Diese Uhren sind wichtige<br />

Hauptdarsteller in der Kollektion und verfügen<br />

alle über ein Manufaktur-Kaliber, das<br />

komplett in <strong>Glashütte</strong> entworfen wurde und gefertigt<br />

wird.<br />

DIE LADY KARREE<br />

Selbst die Damenuhr Lady Karree ist mit einem<br />

eigens entwickelten Handaufzug-Kaliber ausgestattet.<br />

Ein Quarzwerk wäre schlicht undenkbar<br />

und mit der Philosophie des Hauses nicht zu vereinen.<br />

Da waren die Uhrmacher von <strong>Glashütte</strong><br />

<strong>Original</strong> ihrer Zeit ein wenig voraus, denn es<br />

ist nicht lange her, da war die Nachfrage<br />

nach mechanischen Damenuhren noch<br />

nicht so groß wie heute. Mittlerweile gehört<br />

es freilich zum guten Ton, dass die<br />

Frau von Welt ihre Uhr bei Bedarf aufzieht<br />

und sich an der wunderbaren Mechanik erfreut.<br />

Technik ist keine reine Männerdomäne<br />

mehr, ein Glasboden, der die Sicht auf das<br />

wertvolle Innere freigibt, ist auch bei<br />

Damen gefragt. Wie unser Beispiel<br />

zeigt, dürfen ruhig<br />

wertvolle Brillanten das<br />

Gehäuse schmücken,<br />

die der Uhr eine ganz<br />

persönliche Note verleihen.<br />

Trotzdem soll<br />

es immer wieder vorkommen,<br />

dass die Lady<br />

Karree mit Verzü-<br />

ckung umgedreht wird, um so einen Blick auf das<br />

Kaliber 21 zu erhaschen. Das Ensemble, bestehend<br />

aus dem gleichmäßigen Schwingen der Unruh,<br />

dem leisen Ticken, den hochfein veredelten<br />

Oberflächen, den polierten Stahlteilen und den<br />

gebläuten Schrauben, ist ein Auftritt, der seine<br />

Wirkung nicht verfehlt.<br />

DER SENATOR EWIGER KALENDER<br />

Nicht sehr viel anders steht es um den Senator<br />

Ewiger Kalender in Stahl: Für den Mann das perfekte<br />

Objekt des Understatements, edle Technik,<br />

dezent verpackt. Egal, ob zum Businessanzug<br />

oder in der Freizeit getragen, dieses Senator-Modell<br />

setzt stets Akzente und zieht neugierige<br />

Blicke auf sich. Wie bei einem perfekt ergonomisch<br />

gestalteten Cockpit liegen alle Anzeigen<br />

gut im Blick. Niemals verdeckt von einem Zeiger<br />

und stets gut abzulesen. Besonders das Panoramadatum<br />

lässt keine Wünsche offen, auch für<br />

den, der seine Brille einmal nicht gleich parat hat.<br />

Die Uhr gerät mit dem automatischen Aufzug<br />

und dem ewigen Kalendarium zum Dauerläufer<br />

mit Marathonqualitäten. Das Umstellen des Datums<br />

entfällt, der Mechanismus hat alle wesentlichen<br />

Informationen, inklusive den Besonderheiten<br />

der Schaltjahre, gespeichert. <strong>Der</strong> effizient<br />

aufziehende Rotor des Basiskalibers 39 sorgt für<br />

ständigen Kraftfluss in Richtung Federhaus,<br />

damit das gleichmäßige Ticken der Hemmung<br />

niemals verstummt. Selbst wenn man die Uhr<br />

einmal vom Arm nimmt, verbleiben noch 40<br />

Stunden, bis die Räder stillstehen. Doch wer will<br />

sich schon so lange von s<strong>einer</strong> Senator trennen?<br />

Wie schon beim Kaliber 21 der Lady Karree lohnt<br />

auch hier ein Blick durch das Saphirglas in das<br />

Innere der Uhr. Eine feine und klare Optik erfreut<br />

das Auge des Kenners.<br />

DER PANORETROGRAPH<br />

Über unseren preisgekrönten PanoRetroGraph<br />

in Platin mit Count-down-Funktion lässt sich<br />

schwärmen. Ein Traum ging in Erfüllung, als die<br />

Uhr das Licht der Welt erblickte. Sie zog die ge-


ur (Teil 1)<br />

WIR IHNEN UNSERE GANZ PERSÖNLICHEN<br />

steigerte Aufmerksamkeit der Fachwelt<br />

auf sich. Diese war voll des<br />

Lobes, und die Leser der Fachzeitung<br />

Armbanduhren wählten den<br />

PanoRetroGraph postwendend zu<br />

ihrer Uhr des Jahres. Andere<br />

internationale Auszeichnungen<br />

folgten, und bis heute ist<br />

die Technik Vorzeigeobjekt<br />

deutscher Uhrmacherkunst<br />

auf allerhöchstem<br />

Niveau. Wer zu den wenigen<br />

Glücklichen zählt und<br />

heute schon einen PanoRetroGraph<br />

sein eigen nennen<br />

darf, kommt aus dem Schwärmen<br />

und Erzählen nicht mehr<br />

heraus.<br />

Das Kaliber 60 ist ein Meisterwerk<br />

der Manufaktur mit nicht weniger<br />

als 463 Einzelteilen. Großteils von<br />

Hand gefertigt und auf allerhöchstem<br />

Niveau veredelt. Schlicht Haute Horlogerie<br />

nennt man das in der Welt der Uhren; ein<br />

Begriff, der nur ganz wenigen Manufakturen auf<br />

dieser Welt zuteil wird. <strong>Der</strong> Blick durch das Saphirglas<br />

auf das spektakuläre Uhrwerk gerät immer<br />

wieder zu einem zum Träumen einladenden<br />

Erlebnis.<br />

DIE PANORESERVE<br />

Zurück in der Realität begegnet uns die PanoReserve<br />

in Roségold mit dem Kaliber 65-01. Die<br />

Verwandtschaft zum PanoRetroGraph ist unverkennbar,<br />

gehören doch beide Uhren in die gleiche<br />

Familie. Ausgeführt mit mechanischem Aufzug<br />

animiert die PanoReserve ihren Träger regelmäßig,<br />

Hand anzulegen und die Technik hautnah zu<br />

erleben. Ein Moment besonderer Hingabe, berichten<br />

uns Liebhaber exklusiver Mechanik aus dem<br />

Hause <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong>. Ein Ritual nach dem<br />

Aufstehen, vor dem Schlafengehen oder ganz einfach<br />

innerhalb der ca. 42 Stunden Gangautonomie.<br />

Klare Linien zeichnen die Uhr aus, kein<br />

Schnörkel stört das edle Erscheinungsbild. In jedem<br />

Moment kann die Uhrzeit und auch das Da-<br />

tum dank großer Panorama-<br />

Schau perfekt abgelesen werden.<br />

Wendet man die PanoReserve,<br />

dann offenbart sich das Kaliber<br />

65-01 mit s<strong>einer</strong> Duplex-Schwanenhals-Feinregulierung<br />

– ein technisches<br />

„Bonbon“. Das Werk ist hochfein vollendet<br />

und die Unruhbrücke und der<br />

Sekundenkloben aufwendig von Meisterhand<br />

verziert. Alleine schon deswegen ist jede<br />

Uhr ein Unikat.<br />

Die Schönheit liegt im Detail –<br />

deshalb wurden die hier abgebildeten<br />

Uhrwerke der Manufaktur<br />

entsprechend vergrößert.<br />

DIE SCHÖNSTEN UHREN<br />

11


12<br />

GESCHICHTE<br />

Zur Geschichte der Uhrenfabrikation in G<br />

Teil 10: 1945 bis 1990<br />

Nach dem Krieg wird der größte Teil der<br />

<strong>Glashütte</strong>r Uhren- und feinmechanischen<br />

Betriebe unter Sequester gestellt (einstweilige<br />

behördliche Verwaltung). 1946–1950 erfolgt<br />

die Überführung in Volkseigentum, die Abkürzung<br />

VEB – Volkseigener Betrieb – erscheint an Werktoren<br />

und auf Zifferblättern. Am 1. Juli 1951 kommt<br />

es mit der Gründung des „VEB <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebe“<br />

(GUB) zu <strong>einer</strong> Fusionierung der bedeutendsten<br />

Fertigungsstätten in <strong>Glashütte</strong>: VEB Lange;<br />

VEB Urofa mit den Abteilungen Ufag und Basalt<br />

(Steinefertigung); VEB Mechanik Feintechnik<br />

(vormals Gössel und Co. bzw. Burkhard); VEB Optik<br />

Messtechnik (vormals Mühle und Sohn); VEB<br />

Estler; VEB Präzision <strong>Glashütte</strong> (vormals Liwos);<br />

Berufsschule Makarenko (1946 gegründet).<br />

1951–1967: HERAUSFORDERUNGEN<br />

Die technischen Herausforderungen jener Zeit sind<br />

groß für die <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbauer. Mangelnde Importmöglichkeiten<br />

verlangen nach – meist in großer<br />

Eile realisierten – Neuentwicklungen. 1951 wird das<br />

Taschenstoppuhren-Kal. 65 entwickelt, dessen Produktion<br />

drei Jahre später nach Ruhla verlagert wird.<br />

Die erfolgreiche Palette der Kaminuhren wird ab<br />

1959 vom neu gegründeten Uhrenbetrieb in Weimar<br />

übernommen, die seit 1946 aufgebaute Steinefertigung<br />

übernimmt 1962 die Tschechoslowakei. <strong>Der</strong><br />

Bau der Flugzeugborduhr Kal. 71 dauert nur kurz –<br />

von 1959 bis zum Ende der ostdeutschen Flugzeugindustrie.<br />

Unter Umgehung von Patenten konstruiert<br />

und produziert man jedoch eine eigene Stoßsicherung.<br />

Nun ensteht in „Gemeinschaftsarbeit” ein breites<br />

Angebot an Damen- (Kal. 63) und Herrenarmbanduhren<br />

(Kal. 60, 62, 66), das in jeder Hinsicht<br />

dem Qualitätsbegriff „<strong>Glashütte</strong>“ entspricht – stoßfest,<br />

wasserdicht, zentrale Sekundenanzeige, Datumsanzeige<br />

und erhöhte Gangleistung. Armbandstopper<br />

(Kal. 64), Taschenstoppuhren, Marinechronometer<br />

und Beobachtungsuhren werden in das Produktionsprogramm<br />

aufgenommen. Mitte der 50er Jahre beginnt<br />

– mit Blickrichtung auf die Serienfertigung –<br />

die Entwicklung eines Grundwerkes mit Handaufzug<br />

und Automatik (Serie 67 bis 70). Als Damenarmbanduhr<br />

läuft Kal. 63.4 (ab 1959 in Fließband-Montage)<br />

weiter. Dem internationalen Trend entsprechend<br />

wird Kaliber 74/75, „Spezimatic“, mit extra<br />

flachem Werk konstruiert – und 1965 auf der Leipziger<br />

Messe mit <strong>einer</strong> Goldmedaille ausgezeichnet.<br />

1951–1967: GERÄTEPRODUKTION UND<br />

SOZIALE AUFGABEN<br />

Nach Gründung des VEB <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebe<br />

nimmt man eine Profilierung des umfangrei-<br />

chen Sortiments vor. Von der Wohnraumuhrenproduktion<br />

bleibt nur die der Schiffswanduhren<br />

in <strong>Glashütte</strong>. Ausgebaut werden<br />

die Fertigung von Lauf- und Antriebswerken<br />

für Schreib-, Registrier- und Schaltgeräte und<br />

die Produktion von Gangreglern (Echappements),<br />

Bronze- und Stahlspiralen. Mit kundenspezifischen<br />

Baugruppen wird GUB ein<br />

wichtiger Zulieferer für Technik, Industrie<br />

und Medizin. Weitere Firmen – noch in Privatbesitz<br />

– werden durch Verstaatlichung der<br />

GUB angegliedert, was die Produktpalette<br />

ständig verändert.<br />

<strong>Der</strong> größte Betrieb im <strong>Glashütte</strong>r Territorium<br />

hatte im Auftrag des Staates zusätzlich viele<br />

soziale Aufgaben zu realisieren: Lehrausbildung,<br />

Wohnungsbau, Gesundheitsfürsorge, Kinderbetreuung,<br />

Personenbeförderung und Urlaubsbetreuung<br />

der Betriebsangehörigen. Stadt und Betrieb<br />

werden vielfach zu <strong>einer</strong> Einheit.<br />

1967–1978: VEB UHRENKOMBINAT<br />

RUHLA UND RATIONELLE PRODUKTION<br />

Im Jahre 1967 erfolgt der Zusammenschluss der<br />

Ruhlaer, <strong>Glashütte</strong>r und Weimarer Uhrenbetriebe<br />

zum VEB Uhrenkombinat Ruhla. In <strong>Glashütte</strong> werden<br />

nun ausschließlich ein Damenuhrenkaliber, das<br />

Kaliber 08-20 (später 09-20), und die weitgehend<br />

identischen Herrenuhrenkaliber 74 (Automatik)<br />

und 75 (Automatik und Datum) – bekannt als<br />

„Spezimatic“ – gefertigt, nicht zu vergessen das Sortiment<br />

der Gerätefertigung. Die Zusammenarbeit<br />

dieser Firmen bewährt sich, als mit dem 5 1/2"-Kaliber<br />

08-20 das seit 1953 produzierte Kal. 63 abgelöst<br />

wird – erstmalig erfolgt die Gestellfertigung<br />

vollautomatisch und damit kostensparend.<br />

Rationalisierung und Qualitätsverbesserung werden<br />

bei der Vormontage der Baugruppen Unruh<br />

Oben: Spezimatic Herrenarmbanduhr mit automatischem Aufzug.<br />

Eine Spezialität des VEB <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebe.<br />

Links: Spezimatic-Kaliber 06-25 (74) ohne Datum und 06-25 (75)<br />

mit Datum. Bauhöhe nur 4,4 mm, Werkdurchmesser 28 mm, 26<br />

Lagersteine.<br />

mit Spirale erreicht: Man führt den Halbautomat<br />

„Balance-o-Matic“ für das Auswuchten der Unruhen<br />

ein, die Klassifizierung der Unruhen nach ihrem<br />

Trägheitsmoment und der Spiralen nach ihrem<br />

Drehmoment erfolgt nun ebenfalls mit einem<br />

Halbautomat („Classe-o-Matic“). Die Klebetechnik<br />

für die Befestigung der Spiralfeder am Spiralklötzchen<br />

führt zu <strong>einer</strong> Qualitätsverbesserung bei<br />

gleichzeitiger Kostensenkung. Bei der Werk- und<br />

Fertigmontage wird in den 60er Jahren die Prüfung<br />

der Hemmung mittels Projektoren eingeführt. 1978<br />

erfolgt schrittweise die halbautomatische Uhrenmontage,<br />

moderne Montagetische mit Speicher<br />

und Werketransport führen mehrere Arbeitsschritte,<br />

z. B. Schrauben und Ölen, automatisch aus.<br />

Wie bekannt ist, sollten die nächsten Jahre nicht<br />

nur ein Segen sein. Die Quarzuhr war drauf und<br />

dran, die mechanische Uhr zu verdrängen. Bereits<br />

im Jahre 1974 wird in <strong>Glashütte</strong> das quarzgesteuerte<br />

Marinechronometer entwickelt und danach<br />

Quarz-Wand- und Quarz-Tischuhren. Mit der Integration<br />

des Uhrenwerkes <strong>Glashütte</strong> in den Wirtschaftsverband<br />

des Kombinates Mikroelektronik


lashütte<br />

im Jahre 1978 unterstehen die <strong>neuen</strong> Kooperationspartner,<br />

die Schaltkreisproduzenten, den gleichen<br />

Leitungsorganen. Das Kaliber 31 für Damen mit 6<br />

3/4 x 8" ist das erste <strong>Glashütte</strong>r Quarzarmbanduhrwerk,<br />

bald kommt das Kal. 33 (Fertigung von Ruhla)<br />

hinzu, ein digital anzeigendes Kaliber.<br />

1978–1990: DIE ÄRA DER QUARZUHREN<br />

Abseits der internationalen Uhrenfabrikation werden<br />

in <strong>Glashütte</strong> zahlreiche Quarzuhrenkaliber<br />

entwickelt: die Kaliber 38, 39 und 30 als 6 3/4 x 8"-<br />

Kaliber unterschiedlicher Bauhöhe mit 2- und 3-<br />

Zeiger-Werk sowie die Kaliber 1-04 und 1-18 als<br />

Analog-Digital-Uhrwerke für Herrenarmbanduhren.<br />

Neben den Quarzuhren wird in <strong>Glashütte</strong> die<br />

Fertigung des Automatik-Kalibers 1-11 bis 1985,<br />

die des mechanischen Damenuhrenkalibers 09-20<br />

bis 1989 weitergeführt. In der westeuropäischen<br />

Uhrenindustrie waren diese traditionellen Produkte<br />

bereits Opfer der „Uhrenkrise“ geworden. Ausdruck<br />

bleibender Wertschätzung für <strong>Glashütte</strong>r<br />

Erzeugnisse ist die Verleihung von neun Goldmedaillen<br />

auf Leipziger Messen. Das Bewahren von<br />

Wissen und Erfahrung um die Konstruktion, Fertigung<br />

und Montage mechanischer Uhren auch zu<br />

Zeiten des Sozialismus sollte sich später noch sehr<br />

segensreich auf die Renaissance der Luxusuhren<br />

aus <strong>Glashütte</strong> auswirken.<br />

Damenuhr „Spange“<br />

Kaliber 09-20 mit<br />

17 Lagersteinen.<br />

GESCHICHTE<br />

Die Titelseite des Katalogs<br />

der Spezimatic<br />

Armbanduhren.<br />

Eine Blick in den<br />

Katalog der<br />

Spezimatic.<br />

<strong>Glashütte</strong>r Marinechronometer<br />

waren<br />

ein Exportschlager.<br />

Im Jahre 1970 kosteten<br />

sie 1800 DM.<br />

13


14<br />

HISTORISCHE UHREN<br />

Kostbarkeit mit Regulator-Zifferblatt<br />

DIE DEZENTRALE ANORDNUNG DER ZEITANZEIGEN AUF DEM ZIFFERBLATT AUS DEM JAHRE 1905.<br />

Das Museum des <strong>Glashütte</strong>r Uhrenbetriebes<br />

ist stolzer Eigentümer <strong>einer</strong> weiteren<br />

Rarität: Die Taschenuhr mit Regulator-<br />

Zifferblatt von Union zählt zu den ganz wenigen<br />

Exemplaren, die in <strong>Glashütte</strong> je mit<br />

dieser Form der Zeitanzeige gefertigtwurden.<br />

Die goldeneHerrentaschenuhr<br />

der Uhrenfabrik<br />

Union <strong>Glashütte</strong><br />

trägt die<br />

Werk- und Gehäuse-<br />

Nr. 54 661. Leider liegen<br />

dem Museum heute keine<br />

aufschlussreichen Verkaufsunterlagen<br />

von Union vor. <strong>Der</strong><br />

Vertrieb der Union-Uhren lief s<strong>einer</strong> Zeit direkt<br />

über die Uhrenhandlung Dürrstein in Dresden.<br />

Beim furchtbaren Bombenangriff auf die Stadt<br />

Dresden am 13. Februar 1945 dürften alle nennenswerten<br />

Unterlagen verbrannt sein. Das<br />

Museum ist lediglich im Besitz einzelner Rechnungen<br />

und Kataloge, aus denen ersichtlich ist,<br />

dass die Taschenuhr vermutlich im Jahre 1905<br />

hergestellt und verkauft wurde. Es sind generell<br />

nur sehr wenige <strong>Glashütte</strong>r Taschenuhren mit<br />

Regulatorzifferblatt bekannt. Dies macht diese<br />

Union-Taschenuhr historisch bedeutsam und für<br />

Sammler zu einem mehr als besitzenswerten<br />

Objekt.<br />

Das wertvolle Innere, ein Uhrwerk in der damali-<br />

gen Qualität Ia, wird von einem 14-Karat-Gold-<br />

Sprungdeckelgehäuse in der Form „Lucia“ mit<br />

„a-goutte“-Schlüssen geschützt.<br />

Qualität Ia bedeutete, dass<br />

sämtliche Lagersteine<br />

in Goldchatons<br />

gefasst<br />

waren und über<br />

der Unruhe ein mehrfach<br />

geschliffener Diamantdeckstein<br />

angebracht wurde.<br />

Weitere typische <strong>Glashütte</strong>r<br />

Merkmale waren eine klassi-<br />

Eine weitere Besonderheit aus dem Museum:<br />

Sehr seltene Taschenuhr von Union mit Regulatorzifferblatt<br />

gefertigt, ca. 1905; das<br />

14-Karat-Goldgehäuse mit Sprungdeckeln<br />

beherbergt ein<br />

Uhrwerk der Qualität Ia.<br />

sche 3/4-Platine,<br />

der dekorative Sonnenschliff<br />

auf den<br />

Aufzugsrädern, ein<br />

Goldanker und Goldankerrad<br />

und natürlich eine<br />

Kompensationsunruh mit<br />

Breguetspirale.<br />

DEZENTRALE ANORDNUNG<br />

DER ANZEIGEN<br />

Das eigentlich Besondere dieser Uhr ist ihr Regulatorzifferblatt,<br />

eine sehr spezielle Anordnung<br />

der Anzeigen auf dem Zifferblatt. Die Stundenanzeige<br />

befindet sich oberhalb der Zifferblattmitte,<br />

die Sekundenanzeige unterhalb und nur die<br />

Minutenanzeige kommt aus der Mitte. Vorbild<br />

für diese Zifferblattaufteilung sind und waren die<br />

Präzisions-Pendeluhren. Die endgültige Form<br />

und Proportion eines Regulatorzifferblattes für<br />

die Deutschen Präzisionspendeluhren wurde um<br />

das Jahr 1830 vom deutsch-dänischen Chronometermacher<br />

und Pendeluhrenhersteller Johann<br />

Heinrich Kessels festgelegt. Einerseits garantierte<br />

diese dezentrale Anordnung der Anzeigen die<br />

perfekte Ablesbarkeit der vor allem relevanten<br />

Minuten, andererseits sparte man mit dieser<br />

Zeigeranord- nung ein Räderwerk<br />

ein. Damit verringerte<br />

sich<br />

die Gesamtreibung<br />

und die<br />

Uhr „ging“ leichter.<br />

Damals profitierte man<br />

auch von dem Umstand,<br />

dass die Zeiger separat gestellt<br />

werden konnten und<br />

die doch recht „kipplige“ Lagerung<br />

der einzelnen Zeigerwellen<br />

(Stunden- bzw. Minutenrohr)<br />

ineinander entfiel.<br />

Die Verwendung eines Regulatorzifferblattes<br />

bei <strong>einer</strong> Taschenuhr oder heute bei <strong>einer</strong> Armbanduhr<br />

ist eigentlich nur mehr technische Finesse,<br />

respektive eine nostalgische Anlehnung an<br />

die legendären Präzisionspendeluhren.


Partnerschaft mit Karlstein<br />

Die Uhrmacherschule in Karlstein<br />

(www.htl-karlstein.ac.at), im Waldviertel<br />

nahe der Tschechischen Grenze gelegen,<br />

ist Österreichs einzige Schule dieser Art. Nach<br />

dem Abschluss der Schule kann die Uhrmacher-<br />

Meisterprüfung mit nur zwei Jahren Praxiserfahrung<br />

abgelegt werden.<br />

„Mit steigender Bedeutung der mechanischen<br />

Uhr wird die Ausbildung des Uhrmachernachwuchses<br />

immer wichtiger“, sagt Hofrat Dipl-Ing.<br />

Ingo Faseth, Direktor der Schule. „Die Kooperation<br />

mit der Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong><br />

unterstreicht diese Bedeutung. Durch die Bereit-<br />

stellung von Lehrmaterialien können wir unsere<br />

hohen Standards in der Ausbildung weiter<br />

steigern, und die Schüler erhalten einen noch<br />

besseren Einblick in die modernen Fertigungsverfahren<br />

und -techniken.“<br />

Karlstein kann ein wenig Werbung und eine tatkräftige<br />

Unterstützung gut gebrauchen. <strong>Glashütte</strong><br />

<strong>Original</strong> engagiert sich als Uhrenmanufaktur,<br />

die Tageszeitung „Die Presse“ fungiert als Sprachrohr.<br />

So hoffen alle Beteiligten heute schon, dass<br />

die Ausbildung zum Uhrmacher noch attraktiver<br />

wird und sich die Schule in <strong>einer</strong> breiteren Öffentlichkeit<br />

mehr Gehör verschaffen kann.<br />

Dabei ergänzten sich Geschichte und Uhren<br />

in <strong>einer</strong> beinahe perfekten Form. Aus jeder<br />

wichtigen Epoche konnte zumindest<br />

eine exklusive Uhr gezeigt werden. Die Leihgaben<br />

stammten von der Stadt Graz, privaten Sammlern,<br />

der Uhrmacherschule Karlstein, dem Omega<br />

Museum und dem Museum des <strong>Glashütte</strong>r<br />

Uhrenbetriebes. Zusammen ergab dies ein beachtliches<br />

Panoptikum. Ergänzt wurde die Schau<br />

durch die Präsentation neuester Modelle renommierter<br />

Schweizer Uhrenmanufakturen und der<br />

sächsischen Marken <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> und<br />

Union. Jeder Besucher erhielt seinen Ausstellungskatalog,<br />

und so konnte man sich auf die<br />

UHRMACHERSCHULE / ZEITREISE<br />

VOR WENIGEN TAGEN WURDE EINE OFFIZIELLE PARTNERSCHAFT ZWISCHEN DER UHRMACHERSCHULE KARLSTEIN,<br />

DER UHRENMANUFAKTUR GLASHÜTTE ORIGINAL UND DER ÖSTERREICHISCHEN TAGESZEITUNG „DIE PRESSE“ VEREINBART.<br />

Das Gebäude der Uhrmacherschule Karlstein.<br />

Zeitreise bei Juwelier Weikhard in Graz<br />

WER EINE CLEVERE IDEE HAT, MACHT VON SICH REDEN. EINE ANSPRECHENDE ZEITREISE DURCH DIE GESCHICHTE<br />

DER LETZTEN 500 JAHRE WAR DIE PLATTFORM FÜR EINE EBENSO INTERESSANTE UHRENAUSSTELLUNG.<br />

Links<br />

Vater und Sohn<br />

Weikhard zeigen stolz<br />

ihre Uhren.<br />

Mitte:<br />

v. l. n. r: Vater und<br />

Sohn Weikhard, das<br />

Bürgermeisterehepaar<br />

Nagl und der<br />

Grazer Szenewirt<br />

Charly Temmel.<br />

Unten:<br />

Die Fassade der<br />

Firma Weikhard in<br />

Graz ließ keinen<br />

Zweifel daran, wo die<br />

Zeitreise stattfand.<br />

<strong>Der</strong> Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl war von der gelungenen Ausstellung sichtlich begeistert. Besonders<br />

die Uhrenmarken <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> und Union und deren Geschichte hatten es ihm angetan.<br />

Reise begeben. Es wurden auch Führungen angeboten,<br />

die auf großes Interesse stießen. Reisen<br />

macht ja bekanntlich hungrig und deshalb durfte<br />

ein vorzügliches Büffet nicht fehlen. Das gemütliche<br />

Beisammensein bei Speis und Trank bot<br />

wiederum Gelegenheit für ausgiebige Gespräche,<br />

die angeregt vom gerade Gesehenen und Erlebten<br />

sich zumeist um Uhren und ihre Geschichte<br />

drehten. Ein Abend wie dieser hat gezeigt, dass<br />

eine zündende Idee in der Lage ist, Kunden zu<br />

mobilisieren. Sowohl der Eröffnungsabend der<br />

Ausstellung als auch die darauf folgenden Tage<br />

waren sehr gut besucht. Die Grazer haben das<br />

Gebotene zu würdigen gewusst.<br />

15


16<br />

MATINEE<br />

Uhrenmatinee in Frankfurt<br />

DAS UHRENATELIER IN DER FRANKFURTER GOETHESTRASSE 14 LUD AM 20. SEPTEMBER ZU EINER MATINEE,<br />

IN DEREN RAHMEN DIE NEUE PANOMATIC-EDITION ERSTMALS VORGESTELLT WURDE.<br />

Willkommen bei der Uhrenmatinee! In dem kleinen Zelt vor dem Geschäft in der Goethestraße wurden<br />

die Gäste in netter Atmosphäre zuerst einmal mit einem Glas Champagner empfangen.<br />

Stammkunden und Freunde des Hauses<br />

<strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> haben es gut, denn sie<br />

zählen häufig zu den Ersten, wenn es darum<br />

geht, Neuheiten zu entdecken. So geschehen<br />

auch am 20. September, als die <strong>neuen</strong> PanoMatic-Uhren<br />

gezeigt wurden. <strong>Der</strong> Einladung in den<br />

Flagshipstore der feinen deutschen Uhrenmanufaktur<br />

folgten annähernd 100 Personen; vor dem<br />

Geschäft wurden sie in dem dafür eigens aufgebauten<br />

Zelt mit einem Gläschen Champagner begrüßt.<br />

Nach kurzem Smalltalk tauchte man dann<br />

ein in die Welt der Uhren ...<br />

Neben allen <strong>neuen</strong> Modellen der PanoMatic waren<br />

auch die Handaufzuguhren der PanoDate<br />

und das exklusive PanoMaticTourbillon zu bewundern.<br />

Letzteres bildet ab sofort das Highlight<br />

Uhrmachermeister Mathias Elbe stand Rede und Antwort. Dank<br />

Mikroskop konnte er jedes noch so kleine Detail genau erklären.<br />

der <strong>neuen</strong> Kollektion, weltweit wird es nur 50 mal<br />

verkauft werden. Mitgebracht und gezeigt wurden<br />

auch Raritäten aus dem <strong>Glashütte</strong>r Uhrenmuseum,<br />

sowie weitere limitierte Meisterwerke<br />

der Manufaktur.<br />

Uhrmachermeister Mathias Elbe zeigte und erklärte<br />

dem interessierten Publikum jedes auch<br />

noch so kleine Detail <strong>einer</strong> mechanischen Armbanduhr.<br />

Dafür standen reichlich Hilfsmittel zur<br />

Verfügung, wie z. B. ein hochauflösendes Mikroskop,<br />

ausgestattet mit einem Bi-Okular. Über einen<br />

Bildschirm wurde der Eröffnungs-Event der<br />

Manufaktur <strong>Glashütte</strong> <strong>Original</strong> am 8. September<br />

Die Begeisterung über faszinierende Einblicke in den Mikrokosmos der<br />

Uhrmacherei war groß.<br />

„Ja, dafür könnte ich mich sofort begeistern“, ein Satz, den man an diesem Samstag öfter zu hören<br />

bekam. Die Uhren der Manufaktur fanden nicht nur bei den Männern regen Zuspruch.<br />

gezeigt, sodass die Gäste einen kleinen Eindruck<br />

von dieser denkwürdigen Feierstunde erhielten.<br />

Die wohl wichtigste Beschäftigung der vielen Anwesenden<br />

war aber das Gespräch über Uhren.<br />

Besonders die <strong>neuen</strong> PanoMatic-Modelle wurden<br />

genau beäugt und anschließend entspann sich eine<br />

angeregte Diskussion. Kein Detail blieb den aufmerksamen<br />

Liebhabern <strong>Glashütte</strong>r Uhren verborgen.<br />

Es dauerte dann auch nicht lange, bis die<br />

ersten <strong>neuen</strong> Lieblinge auserkoren waren. Unter<br />

ihnen die PanoMaticLunar ausgestattet mit <strong>einer</strong><br />

Mondphasenanzeige, dem besonders gut ablesbaren<br />

Panoramadatum und dem <strong>neuen</strong> Automatik-<br />

Kaliber 90-02. Einzig der Liefertermin konnte<br />

nicht sofort begeistern, denn die Auslieferung<br />

dieser Uhren beginnt erst im Dezember 2003.<br />

Die PanoMatic–Uhren sorgten für Gesprächsstoff. Das Funkeln in<br />

den Augen der geladenen Gäste war nicht zu übersehen.

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