#SPACES - Das Coworking-Magazin - Ausgabe 02

VOM FACH
Prof. Dr. Axel Minten
der Raumgestaltung natürliche Materialien und
verzichten bewusst auf unnötige Unnatürlichkeit.
Dieser Trend geht Hand in Hand mit einer Zunahme
von Spaces mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt.
Von der Nutzung natürlicher Energiequellen bis
hin zu Zero-Waste und Zero-Plastik leisten solche
Spaces ihren Beitrag zu Natur- und Klimaschutz.
Die Idee naturnaher Spaces kann noch gesteigert
werden: Wellness-Spaces und Workation-Angebote
entstehen. Zwischen dem fokussierten Arbeiten
eine Massage oder eine Runde Floating zur Entspannung
genießen? Oder gleich weit weg vom
gewohnten stressigen Umfeld in das Abenteuer
eines Arbeitsurlaubs? Kein Problem. Ob in den Bergen
Österreichs, den sonnigen Kanaren oder dem
exotischen Bali, wenn das Arbeiten „nur“ Laptop
und Internet bedarf, lassen sich die vier Cs des Coworking
fast überall auf der Welt realisieren.
Auch mit essenzielleren Bedarfen von Coworkern
lassen sich die Angebote von Spaces verbinden
und schaffen kreative Angebote. Besonders begeistert
möchte ich die Kombinationen von Coworking
und Kinderbetreuung erwähnen. Hier wird eine
schmerzliche Lücke zwischen dem klassischen
Büro und dem Homeoffice geschlossen. Die Frage
nach einer hochwertigen Betreuung kann hier
neu gedacht werden. Konzentriertes Arbeiten und
kreative Meetings mit der Kinderbetreuung unter
einem Space-Dach bieten sicherlich Zukunftschancen.
Etwas exotisch kommt die Kombination
von Coworking Space und Tagespflege daher.
Überdenkt man jedoch die immensen Bedarfe an
»Für mich sind
dies alles
faszinierende
Ideen, Bedarfe
lebensnah und
zeiteffizient
«
zu
verbinden.
Pflege von Angehörigen und Familienmitgliedern,
kommt mir die Idee der Kombination von Arbeiten
und Pflege absolut sinnvoll vor.
Weiß man den lieben Menschen gut versorgt, lässt
sich das Arbeiten im Space sicherlich sorgenfreier
angehen.
Letztlich findet die Idee des Coworkings noch
Einzug in Lebensbereiche, in denen wir uns doch
alle schon häufiger gefragt haben, warum man
dort nicht bessere Arbeitsbedingungen vorfindet,
während man dort doch eh Zeit verbringt. Die
Deutsche Bahn investiert in die Gestaltung ihrer
Lounges und Hotels bieten mittlerweile mehr als
nur die spartanisch eingerichtete Computerecke
mit Drucker.
Persönlich ist es mir wichtig, noch eine Anmerkung
zu machen. Ich plädiere nicht für die permanente
Vermengung von Freizeit und Arbeit. Eine
Life-Balance ist sicherlich wichtig. Ich kann verstehen,
dass manche Cafés die Laptop-Junkies vertreiben
und sogar noch mehr verständlich ist mir,
wenn man den Computer mal zuhause lässt. Mir
geht es darum, wie Coworking und das Arbeiten in
Spaces Synergien mit anderen Lebensbereichen
schaffen. Diese Vorteile können genutzt werden –
müssen aber ja nicht.
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