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Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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4 Zusammenfassung<br />

In verschiedenen biologischen Systemen werden bei Substratbindung intramolekulare<br />

Wechselwirkungen innerhalb der Struktur des Liganden, z.B. einem Protein, verstärkt oder ermöglicht,<br />

die einen positiven kooperativen Beitrag zur Bindungsaffinität liefern. Ziel meiner Arbeit war es, mit<br />

Hilfe von Modellsystemen die potentiellen Beiträge solcher Intra-Rezeptor Wechselwirkungen zur<br />

Gesamtaffinität eines Liganden exakt zu charakterisieren und damit ein besseres Verständnis dieses<br />

fundamentalen Mechanismus in der molekularen Erkennung zu erlangen.<br />

In einem Teilprojekt wurde, beruhend auf Molecular Modeling Studien, der Bis(kronenether)<br />

6 als Modellverbindung zur Untersuchung von Intra-Rezeptor Wechselwirkungen synthetisiert (Abb.<br />

4.1, links). Solche Bis(kronenether) bilden mit Alkalimetallkationen sandwich-artige Komplexe, in<br />

denen das Kation von den zwei Kronenetherringen umgeben ist. Im meso-Diastereomer von 6 sollten<br />

die OH-Gruppen bei Komplexierung übereinander zu liegen kommen (Abb. 4.1, Mitte). Eine<br />

Veresterung dieser beiden OH-Gruppen mit geeigneten Carbonsäuren, z.B. Cyclohexancarbonsäure,<br />

würde dementsprechend zu Verbindungen führen, in denen Substituenten, die nicht direkt an der<br />

Substratbindung beteiligt sind, bei Komplexbildung in räumliche Nähe kommen (Abb. 4.1, rechts).<br />

Wechselwirkungen zwischen den Substituenten, im einfachsten Fall hydrophobe Wechselwirkungen<br />

in wässrigen Lösungsmitteln, sollten die Komplexstabilität demzufolge insgesamt positiv<br />

beeinflussen.<br />

RO<br />

RO<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

6 R = H<br />

9a R =<br />

O<br />

O<br />

O<br />

Abbildung 4.1: Strukturen von 6 und 9a (links) und berechnete Strukturen des Kaliumkomplexes von meso-6,<br />

ohne Substituenten (Mitte) und mit Cyclohexansubstituenten (rechts).<br />

Verbindung 6 wurde als Diastereomerengemisch synthetisiert und die für die Untersuchung der<br />

Komplexbildung des meso-Diastereomers von 6 notwendige Diastereomerentrennung konnte durch<br />

Veresterung von 6 mit (1S)-(‒)-Camphanoylchlorid zu Verbindung 9a realisiert werden (Abb. 4.1).<br />

Die getrennte lösungsmittelabhängige Charakterisierung der Kaliumkomplexierung des meso- und des<br />

chiralen Diastereomers (letzteres als Enantiomerengemisch) in Methanol/Wasser-Gemischen von 9a<br />

mittels isothermer Titrationskalorimetrie (ITC) ergab, dass beide Verbindungen in allen untersuchten<br />

Lösungsmittelgemischen dieselbe Substrataffinität besitzen. Allerdings wurden für die beiden<br />

Diastereomere signifikant unterschiedliche Enthalpie- und Entropiebeiträge beobachtet, die zeigten,<br />

dass die Substituenten von 9a und deren relative räumliche Anordnung charakteristisch<br />

unterschiedliche Einflüsse auf die Thermodynamik der Komplexbildung ausüben. Aufgrund von<br />

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