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Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Anschließend wurden analoge Rechnungen mit den Strukturen 36 und 37 durchgeführt (Abb. 3.11).<br />

Diese dienten als Modellverbindungen für die beiden für die Cycloaddition verantwortlichen<br />

Strukturelemente von 30. Abbildung 3.11 verdeutlicht, dass bei der Reaktion beider Verbindungen<br />

zum 1,5-disubstituierten 1,2,3-Triazol eine Wasserstoffbrücke zwischen der NH-Gruppe und dem<br />

Pyridinstickstoffatom ausgebildet werden kann, bei der Bildung des 1,4-disubstituierten 1,2,3-Tiazols<br />

aber nicht. Die Rechnungen ergaben für die Aktivierungsenergie der Bildung des 1,5-disubstituierten<br />

1,2,3-Triazols 78,1 kJ/mol und für die Aktivierungsenergie der Bildung des 1,4-disubstituierten 1,2,3-<br />

Triazols 93,8 kJ/mol. Der wesentlich geringere Energiebetrag, der gemäß dieser Berechnungen für die<br />

Bildung des 1,5-disubstituierten 1,2,3-Triazols zu erwarten ist, spricht für die Stabilisierung des<br />

entsprechenden Übergangszustands durch die Wasserstoffbrücke. Der Unterschied zwischen den<br />

Aktivierungsenergien beträgt ∆∆G ǂ = 15,7 kJ/mol, was bei Raumtemperatur einer Produktselektivität<br />

von 99,99 % zugunsten des 1,5-disubstituierten 1,2,3-Triazols entsprechen würde. Diese hohe<br />

Produktselektivität ist größer als experimentell beobachtet, möglicherweise weil der Effekt der<br />

Wasserstoffbrücke durch die fehlende Berücksichtigung von Solvatationseffekten bei den<br />

Berechnungen überbetont wird. Qualitativ stehen diese Berechnungen aber im Einklang mit der<br />

beobachteten Regioselektivität der Cyclodimerisierung von 30. Beim zweiten Schritt der Reaktion<br />

kontrolliert die Struktur des zuerst gebildeten Triazols, wie bereits in Kapitel 3.3 erwähnt, dann die<br />

Regioselektivität.<br />

H<br />

1,4-disubstituiertes Triazol 1,5-disubstituiertes Triazol<br />

O<br />

NH<br />

H<br />

N<br />

N N<br />

93,8<br />

N<br />

N3 -279,3 N3 -260,6<br />

HN<br />

HN<br />

O<br />

O<br />

36 36<br />

O<br />

O<br />

N<br />

NH<br />

N<br />

N N<br />

H<br />

N<br />

N<br />

37 37<br />

Abbildung 3.11: Berechnete Reaktionsprofile der Reaktionen zwischen 36 und 37 zum 1,4-disubstituierten<br />

Triazol (links) bzw. 1,5-disubstituierten Triazol mit stabilisierender Wasserstoffbrücke als blaue, gestichelte<br />

Linie (rechts); Energien in kJ/mol.<br />

Experimentelle Hinweise auf eine Wechselwirkung zweier Moleküle von 30 über eine<br />

Wasserstoffbrücke können mittels<br />

50<br />

O<br />

NH<br />

N<br />

N<br />

N N<br />

78,1<br />

H<br />

NH<br />

N<br />

N<br />

N N<br />

1 H-NMR Spektroskopie durch Verfolgung der<br />

konzentrationsabhängigen Lage des NH-Signals gewonnen werden. Verbindung 30 ist jedoch<br />

aufgrund ihrer Instabilität hierfür nicht geeignet, weswegen die Messungen mit 26 durchgeführt<br />

wurden. Verbindung 26 verfügt über die gleichen Wasserstoffbrückendonoren und –akzeptoren wie 30<br />

und unterscheidet sich hiervon nur durch die Mesylgruppe anstelle der Azidgruppe.

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