Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Mechanismus folgt. Es kann aber auch aus dem Diol meso-6 durch Dehydratisierung entstehen. Die<br />
Bildung von Carbeniumionen in direkten SN1-Reaktionen aus analogen Benzylhydrylalkoholen in<br />
Wasser ist beschrieben. 94<br />
Das Auftreten einer solchen Carbeniumionzwischenstufe hat neben der Entstehung von<br />
Nebenprodukt 10 auch zur Konsequenz, dass die Hydrolyse von „meso“-9a wieder in einem<br />
Diastereomerengemisch von 6 resultiert. Eine erneute Umsetzung des bei der Hydrolyse anfallenden<br />
Produkts, mit (1S)-(‒)-Camphanoylchlorid belegte, dass 6 epimerisiert war. Leider war diese<br />
Epimerisierung auch unter milderen Hydrolysebedingungen nicht zu vermeiden. Hierzu wurde<br />
„meso“-9a z.B. bei Elution von der semi-präperativen HPLC direkt in einer 1M-Ammoniaklösung<br />
aufgefangen, um auch nur schwach saure Bedingungen zu vermeiden. Aber auch unter diesen<br />
Bedingungen wurde Epimerisierung beobachtet.<br />
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29<br />
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6 60 % 10 40 %<br />
Schema 2.3: Hydrolyse von Verbindung „meso“-9a über das stabilisierte Benzylhydrylkation; i. CH3OH/H2O<br />
1:1 (v/v), 60 °C, 2 h.<br />
Damit führten diese Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die Überführung von „meso“-9a in<br />
diastereomerenreine Derivate mit anderen Substituenten aufgrund der hohen Epimerisierungstendenz<br />
von 6 präparativ äußerst schwierig, wenn überhaupt realisierbar ist. Daher sollte in weiterführenden<br />
Versuchen geprüft werden, ob für die Bindungsstudien der Einsatz von diastereomerenreinen<br />
Derivaten von 6 notwendig ist oder ob auch Aussagen über das Bindungsverhalten aus dem Verhalten<br />
von Diastereomerengemischen abgeleitet werden können. Unter der Voraussetzung, dass nur die<br />
Substituenten im meso-Diastereomer kooperative Beiträge zur Komplexstabilität liefern, während sie<br />
im rac-Diasteromer keine signifikanten positiven oder negativen Effekte auf die Bindung ausüben,<br />
wäre auch die Verwendung von Diastereomerengemischen in den Bindungsstudien möglich.<br />
Um diese Hypothese zu überprüfen, wurden Titrationsexperimente mit einem<br />
Stereoisomerengemisch von 9a durchgeführt, welches die „meso“- und „rac“-Diastereomere in<br />
gleichen Mengen enthält. Die Ergebnisse dieser Experimente sind zusammen mit den für die<br />
Einzeldiastereomere „meso“-9a und „rac“-9a erhaltenen Daten in Abbildung 2.10 dargestellt.<br />
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