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Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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die mit zunehmendem Wasseranteil im „meso“-Diasteromer von 9a Bedeutung erlangen. Hierfür<br />

spricht der mit zunehmendem Wasseranteil günstiger werdende entropische Beitrag zur<br />

Kaliumkomplexierung. Dieser könnte ein Hinweis darauf sein, dass die unpolaren<br />

Camphanoylsubstituenten im Komplex in räumliche Nähe zueinander gelangen. Der durch diese<br />

hydrophoben Wechselwirkungen hervorgerufene entropische Gewinn wird allerdings durch<br />

gegenläufige ungünstige enthalpische Beiträge so kompensiert, dass sich die Kaliumaffinität von<br />

„meso“-9a in keinem verwendeten Lösungsmittelgemisch von der von „rac“-9a unterscheidet.<br />

Es ist zu bedenken, dass, obwohl die beobachteten Unterschiede der Bindungsenthalpie und<br />

Bindungsentropie von „meso“-9a und „rac“-9a im Einklang mit postulierten Substituenteneffekten<br />

stehen, auch andere Ursachen für die unterschiedlichen Beiträge von Enthalpie und Entropie zur<br />

Komplexbildung von „meso“-9a und „rac“-9a verantwortlich sein können. So könnte z.B. auch ein<br />

unterschiedliches Ausmaß der Lösungsmittelreorganisation bei der Komplexbildung die Unterschiede<br />

im Bindungsverhalten beider Stereoisomere erklären. Verlässliche Aussagen sind auf Basis des<br />

vorliegenden Datenmaterials allerdings schwierig. Das Vorhandensein von hydrophoben<br />

Wechselwirkungen zeigt sich nämlich nur in seinen energetischen Auswirkungen und ist mit anderen<br />

physikalischen Methoden, wie NMR-Untersuchungen, nicht zu erfassen.<br />

Mit diesen Untersuchungen konnte also eindeutig ein Substituenteneffekt auf das<br />

Bindungsverhalten von „meso“-9a und „rac“-9a nachgewiesen werden, auch wenn dessen Ursache<br />

nicht eindeutig geklärt wurde. Einen Einfluss der Anordnung der Substituenten in diesen<br />

Bis(kronenethern) auf die Bindungsaffinität wurde allerdings nicht beobachtet. Der beobachtete<br />

Verlauf der Bindungsentropie von „meso“-9a in Abhängigkeit von der<br />

Lösungsmittelzusammensetzung steht allerdings im Einklang mit den postulierten hydrophoben<br />

Wechselwirkungen, welche im Komplex möglich werden.<br />

2.4 Synthese und Bindungsstudien der Derivate von 6<br />

Zur weiteren Aufklärung des Substituenteneffekts war es nun notwendig, „meso“-9a in Derivate mit<br />

anderen Substituenten zu überführen. Hierzu musste „meso“-9a hydrolysiert werden und das so<br />

zugängliche Diol meso-6 mit verschiedenen Carbonsäurederivaten umgesetzt werden. Die typischen<br />

Bedingungen zur Esterhydrolyse unter Verwendung von Alkalimetallbasen, wie Natriumhydroxid<br />

oder Kaliumhydroxid, konnten hierbei nicht angewendet werden, da die Anwesenheit der Kronenether<br />

im Produkt die Abtrennung der Alkalimetallionen erschwert. Allerdings zeigten einleitende<br />

Experimente, dass „meso“-9a auch unter sehr milden Bedingungen in 50 % Methanol/Wasser (v/v)<br />

bei 60 °C ohne Zusatz von Basen hydrolysiert werden kann (Schema 2.3).<br />

Unter diesen Bedingungen wurde neben Verbindung 6 allerdings noch eine weitere<br />

Verbindung isoliert, welche als das einfach methylierte Derivat 10 identifiziert wurde. Die Entstehung<br />

dieser Verbindung kann erklärt werden, wenn man annimmt, dass bei der Esterspaltung ein<br />

benzylisches Carbeniumion als Zwischenstufe auftritt, welches von Methanol unter Bildung von 10<br />

abgefangen wird. Das Carbeniumion resultiert aus der Esterhydrolyse, wenn diese einem AAL1-<br />

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