Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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Das in Abb. 2.1 vorgestellte Modellsystem ist aus vier Untereinheiten aufgebaut (Abb. 2.2):<br />
− den beiden Bindungsstellen für den Gast,<br />
− einer zentralen Untereinheit, die für die Flexibilität des Rezeptors verantwortlich ist und<br />
gleichzeitig für eine konformative Kopplung zwischen den Bindungsstellen und den<br />
Kontaktstellen sorgt,<br />
− den beiden Kontaktstellen für Intra-Rezeptor Wechselwirkungen,<br />
− Verknüpfungsstellen zwischen Untereinheit und Kontaktstellen, welche die strukturelle<br />
Variation des Gesamtsystems erlauben.<br />
Bindungsstellen<br />
für Gast<br />
zentrale Untereinheit<br />
Verknüpfungsstellen zwischen<br />
Untereinheit und Kontaktstellen<br />
19<br />
Kontaktstellen für<br />
Intra-Rezeptor Wechselwirkungen<br />
Abbildung 2.2 : Schematischer Aufbau des Modellsystems, bestehend aus vier Untereinheiten.<br />
Im Folgenden werden die Anforderungen, welche die jeweiligen Untereinheiten erfüllen müssen,<br />
näher beschrieben.<br />
Bindungsstellen für den Gast: Die Bindungsstellen sollen den Gast in Form von Sandwich-<br />
Komplexen binden. Für diese Rezeptorgeometrie eignen sich Bis(kronenether). 81,82 Es handelt sich<br />
hierbei um zwei Kronenether, die kovalent über einen Linker verbunden sind. Die Größe der<br />
Kronenetherringe und ihr durch den Linker definierter Abstand bestimmen, welche Art von Alkali-<br />
oder Erdalkalimetallkationen besonders stark gebunden werden. Durch ihre gute Wasserlöslichkeit<br />
lassen sich Untersuchungen mit Kronenethern auch in wässrigen Lösungsmitteln durchführen,<br />
wodurch eine Nähe zu natürlichen Systemen gegeben ist. Des Weiteren sind schon ausführliche<br />
thermodynamische Untersuchungen zu der Wechselwirkung von Bis(kronenethern) mit<br />
Alkalimetallkationen in wässrigen Lösungsmittelgemischen durchgeführt worden. 83,84 Diese zeigen,<br />
dass die Bindung z.B. in wässrigem Methanol in den meisten Fällen exotherm verläuft und von einem<br />
ungünstigen entropischen Beitrag begleitet wird. Weiterhin ist die Komplexstabilität in diesen<br />
Lösungsmittelgemischen eher gering, was von Vorteil ist, da so auch kleinere Effekte von Intra-<br />
Rezeptor Wechselwirkungen in den geplanten Untersuchungen detektiert werden können.<br />
Zentrale Untereinheit: Die zentrale Untereinheit muss ein gewisses Maß an Flexibilität besitzen,<br />
aber gleichzeitig die konformative Kopplung der Bindungsstellen mit den Kontaktstellen<br />
gewährleisten. Insgesamt scheinen substituierte Aromaten diesen Anforderungen am besten zu<br />
genügen, wobei meta-disubstituierte Aromaten einen guten Kompromiss aus Konvergenz der<br />
Substituenten, freier Drehbarkeit um die Bindung zwischen der Aryleinheit und den Substituenten,<br />
sowie Abstand der Bindungsstellen darstellen.