Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern
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1.7 Aufgabenstellung<br />
Intra-Rezeptor Wechselwirkungen können nicht nur in Proteinen, sondern auch in kleineren,<br />
synthetischen Rezeptoren wirksam sein. Damit ist die Voraussetzung gegeben, in dieser Doktorarbeit<br />
das Ausmaß und die Einflüsse dieser sekundären Wechselwirkungen zur Gesamtstabilität von Wirt-<br />
Gast-Komplexen anhand von Modellsystemen systematisch zu untersuchen. Die dabei erhaltenen<br />
Ergebnisse sollten zu einem besseren Verständnis dieses grundlegenden Konzeptes der molekularen<br />
Erkennung beitragen. Besonderes Augenmerk sollte in diesem Zusammenhang auf der exakten<br />
kalorimetrischen Charakterisierung von struktur-, substrat- und lösungsmittelabhängigen<br />
enthalpischen und entropischen Beiträgen liegen, die in der Summe die Bindungsaffinität eines<br />
Rezeptors kontrollieren. 79,80 Die so gewonnenen Rückschlüsse können dazu dienen,<br />
Bindungsprinzipien natürlicher Rezeptoren besser zu verstehen und sollten die Entwicklung<br />
effizienterer synthetischer Rezeptoren erleichtern.<br />
Die systematische Evaluierung des Einflusses von Intra-Rezeptor Wechselwirkungen auf die<br />
Bindungsaffinität synthetischer Rezeptoren sollte im Rahmen dieser Arbeit in zwei unabhängigen<br />
Projekten erfolgen.<br />
In Projekt 1 sollte eine Modellverbindung entwickelt werden, mit welcher es möglich ist, den<br />
Einfluss von Intra-Rezeptor Wechselwirkungen systematisch zu studieren. Für eine effiziente<br />
Durchführung dieser Arbeiten ist vorteilhaft, wenn diese Modellverbindung weitgehend modular<br />
aufgebaut ist, um strukturelle Veränderungen möglichst einfach durchzuführen und deren Einfluss auf<br />
die Bindungsaffinität untersuchen zu können. Die in unserer Gruppe entwickelten Cyclopeptide als<br />
Modellsysteme zu verwenden, ist aufgrund ihrer relativ aufwendigen Synthese ungünstig. Daher<br />
musste eine neue Verbindung konzipiert und untersucht werden, die für dieses Projekt besser geeignet<br />
ist.<br />
Molecular Modeling Studien zeigten, dass Bis(kronenether)-Derivate wie sie in Abbildung<br />
1.16 dargestellt sind, hierfür gut geeignet sein sollten. Diese Strukturen können Metallkationen<br />
zwischen den Kronenethern binden. Durch die konformative Kopplung der Kronenether und der Reste<br />
R, sollten letztere bei der Komplexbildung in räumliche Nähe gelangen und so miteinander<br />
wechselwirken. Durch systematische strukturelle Veränderung der Reste sollte es möglich sein, Stärke<br />
und Art der der Intra-Rezeptor Wechselwirkungen gezielt zu beeinflussen, weswegen eine<br />
systematische Untersuchung von Intra-Rezeptor Wechselwirkung mit diesem System gelingen könnte.<br />
RO<br />
RO<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
6 R = H R =<br />
16<br />
O O O O<br />
O O<br />
O<br />
Abbildung 1.16: Strukturen der zu untersuchenden Bis(kronenether)-Derivate zur systematischen Evaluierung<br />
von Intra-Rezeptor Wechselwirkungen in einem synthetischen Modellsystem.