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Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Spektroskopie ermittelt und verglichen. Aufgrund einer besseren strukturellen Übereinstimmung<br />

bindet der Tris(harnstoff) in dieser Lösungsmittelzusammensetzung Sulfat immer noch stärker als der<br />

Tetrakis(harnstoff). Mit steigendem Wassergehalt sinkt aber die Affinität des Tris(harnstoffs) stark,<br />

während die des Tetrakis(harnstoffs) in deutlich geringerem Umfang abnimmt, bis letzterer in 25%<br />

Wasser/DMSO (v/v) sogar eine höhere Affinität zu Sulfat aufweist. Als Ursache hierfür wurden<br />

hydrophobe Wechselwirkungen verantwortlich gemacht, die bei Komplexbildung zwischen den<br />

endständigen Naphthylresten ausgebildet werden. Wie in den Cyclopeptiden, nimmt dieser Beitrag mit<br />

steigendem Wassergehalt zu. Bei dem Tris(harnstoff) sind analoge Wechselwirkungen nicht möglich,<br />

da sich die Naphthylreste im Komplex nicht nahe genug kommen können, um effektiv miteinander in<br />

Wechselwirkung zu treten.<br />

O<br />

O NH<br />

N<br />

H<br />

N<br />

H<br />

HN O<br />

NH<br />

O<br />

HN<br />

S O O<br />

O<br />

14<br />

O<br />

O<br />

NH HN<br />

NH HN<br />

O<br />

NH<br />

O<br />

HN<br />

O<br />

NH<br />

HN<br />

S O O<br />

O<br />

hydrophobe Wechselwirkung<br />

Abbildung 1.14: Strukturen der Sulfatkomplexe von Rezeptoren mit drei (links) und vier Harnstoffuntereinheiten<br />

(rechts).<br />

Auch aus dem von Zhao untersuchten Faltungsverhalten von Oligocholaten ergaben sich Hinweise auf<br />

Intra-Rezeptor Wechselwirkungen. 76 Oligocholate sind ambiphile Moleküle, die sich in unpolaren<br />

Lösungsmitteln so falten, dass die hydrophilen Gruppen ins Innere des Knäuels gerichtet sind (Abb.<br />

1.15). Kleine Mengen an polaren Lösungsmitteln, die dem unpolaren Lösungsmitteln beigemischt<br />

werden, unterstützen die Faltung, indem sie die Wechselwirkungen zwischen den hydrophilen<br />

Gruppen moderieren. Bei dem in Abbildung 1.15 links dargestellten Oligocholat konnte ein definierter<br />

Übergang vom gefalteten zum offenen System in Abhängigkeit des Methanolgehalts eines<br />

Ethylacetat/Hexan Gemisches beobachtet werden. Bis zu einem Methanolgehlt von 15 % ist dieses<br />

Oligocholat gefaltet. Bei einem Methanolgehalt von >15 % ist der Anteil an polaren<br />

Lösungsmittelmolekülen so groß, dass eine Faltung und Verbergung der hydrophilen Gruppen nicht<br />

mehr nötig ist.<br />

Die beiden Carbonsäureeinheiten in diesen Oligocholaten wurden eingeführt, um als<br />

Bindungsstellen für Gäste im Inneren des Knäuels zu dienen. Als Gäste wurden unter anderem<br />

Diamine untersucht, die über schwache Wasserstoffbrücken an die Carbonsäuren binden. Die<br />

Untersuchungen wurden in einem polaren Lösungsmittelgemisch aus Ethylacetat und kleinen Mengen<br />

an Methanol durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Bindungsaffinität ein Maximum bei 15 %<br />

Methanolgehalt besitzt, obwohl man eigentlich erwartet hätte, dass die Bindungsaffinität bei<br />

geringeren Methanolgehalten stärker ist und mit zunehmender Menge Methanol im<br />

Lösungsmittelgemisch sinkt. Erklärt wurde dieser Befund durch Intra-Rezeptor Wechselwirkungen,<br />

die im gefalteten Molekül kooperativ zur Gastbindung beitragen. Dieser Effekt ist bei der

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