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Der Konstrukteur 07-08/2022

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<strong>07</strong>-<strong>08</strong><br />

19<strong>07</strong>3<br />

Juli / August <strong>2022</strong><br />

€ 13,00<br />

AM PULS DER TECHNIK<br />

TAIWAN<br />

Ein Inselstaat in der<br />

Smart Machinery Offensive<br />

<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong>.de


Vollständig<br />

überarbeitet!<br />

Die Berechnung und Gestaltung von<br />

Wälzlagern erreicht eine neue Ära<br />

Wälzlagerpraxis<br />

NOW<br />

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IN ENGLISH<br />

Das Standardwerk für <strong>Konstrukteur</strong>e<br />

und Studenten in der 5. Auflage.<br />

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EDITORIAL<br />

BLEIBEN SIE FLEXIBEL<br />

Digitalisierung und Automatisierung sind Themen, die jedem<br />

Unternehmen innovative und individuelle Lösungen abverlangen.<br />

Um Schritt zu halten, müssen Entscheider reagieren. Die Einführung<br />

technischer Neuerungen, wie sie beispielsweise die Robotik bietet,<br />

ist Triebfeder für den Fortschritt in der produzierenden Industrie.<br />

Hinzu kommt ein hoher Vernetzungsgrad von Maschinen und<br />

Anlagen, der Kommunikationssysteme fordert, die skalierbar<br />

und flexibel sind. Aber damit noch nicht genug: Prozesse sollen<br />

zunehmend auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit gestaltet<br />

werden. <strong>Konstrukteur</strong>e müssen also heute nicht nur technische<br />

Details einzelner Komponenten aus dem Effeff kennen, sondern<br />

auch das große Ganze im Blick haben. Alles an der richtigen<br />

Stelle zusammenzubringen, ist aktuell nicht einfach. Denn viele<br />

Bauteile sind nicht lieferbar, Alternativen sind nicht kompatibel<br />

oder unverhältnismäßig teuer. Momentan ist daher vor allem<br />

Flexibilität gefragt.<br />

In unserer aktuellen Ausgabe zeigen wir Ihnen neue Entwicklungen<br />

und Lösungen, die ein flexibles Engineering ermöglichen. Dazu zählt<br />

beispielsweise ein Profilbaukasten, mit dem sich durchgängige<br />

Montagelinien mit geregeltem Materialfluss entwickeln lassen.<br />

Auch berichten wir über Getriebe in Modulbauweise, die sich beliebig<br />

miteinander kombinieren lassen und daher besonders gut in<br />

Positioniersystemen verbaut werden können. In dieser Ausgabe<br />

dreht sich also alles um möglichst hohe Freiheitsgrade, die dem<br />

<strong>Konstrukteur</strong> viel Spielraum lassen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen – die digitale Version<br />

finden Sie übrigens unter digital.derkonstrukteur.de!<br />

Ihre<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

n.steinicke@vfmz.de


INHALT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Bleiben Sie flexibel<br />

06 DER KONSTRUKTEUR persönlich:<br />

Julian Eble, Neugart GmbH, Kippenheim<br />

10 Ein exklusiver Einblick in<br />

Taiwans Smart Machinery<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

MESSE ACHEMA <strong>2022</strong><br />

16 ACHEMA <strong>2022</strong>: Nachhaltige Wertschöpfung<br />

im Fokus<br />

06<br />

18 Rohstoff-Förderung in der Seifenherstellung – hier<br />

sind robuste und modulare Pumpsysteme gefragt<br />

20 RFID sorgt für Sicherheit in Prozessanlagen<br />

ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

24 Klassische Steuerungstechnik und moderne<br />

Software-Entwicklung passgenau abstimmen<br />

28 Energiemanagement für die Mobilität<br />

von morgen: Ladepark setzt auf Gleichstrom<br />

30 Großdimensionierte Fertigungslinien<br />

sind eine Herausforderung für die<br />

Maschinensicherheit<br />

24<br />

34 Konstruktion elektrischer Geräte: Worauf es<br />

bei Überstromschutz-Lösungen ankommt<br />

WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

34<br />

38 Infrarot-Systeme: Verbundwerkstoffe<br />

sicher verbinden<br />

42 Dichtungen aus Polyurethan sorgen für<br />

zuverlässigen Rundumschutz der Mechanik<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

44 Eine Frage der richtigen Technik in der<br />

mechanischen Formgebung von Folienund<br />

Gummi-Halbzeugen<br />

46 Sicherheit mit Profil: Schutzeinhausungen<br />

für die pharmazeutische Produktion<br />

4 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


SUPPLEMENT<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

S 02 Fließend zu mehr Produktivität<br />

S 06 Immer die passende Höhe<br />

S 10 Mehr Effizienz dank Werkerassistenz<br />

S 12 <br />

Hochgenau positionieren<br />

S 14 So gelingt die Implementierung von Cobots<br />

SERVICE<br />

50 Impressum<br />

51 Vorschau<br />

BILD: – stock.adobe.com 胜 张 张<br />

EXTRA<br />

Von A wie Automatisierung<br />

bis Z wie Zahnstangengetriebe:<br />

Lesen Sie mehr<br />

dazu im Supplement<br />

BILD: Sean Pavone Photo 2014 – stock.adobe.com 胜 张 张<br />

TITELBILD<br />

Taiwan stärkt seine Smart<br />

Machinery Offensive<br />

KLEINER, SCHNELLER,<br />

SMARTER<br />

Ethernet Connectivity für die<br />

industrielle Transformation<br />

Ethernet übernimmt in immer mehr<br />

Bereichen den Job des universellen<br />

Kommunikationsprotokolls. Damit<br />

wird die Vision eines einheitlichen<br />

Protokollstandards für die Kommunikation<br />

von der Cloud bis an jeden<br />

Sensor möglich – damit wird das IIoT<br />

immer mehr Realität. Doch keine<br />

industrielle Transformation mit Ethernet<br />

ohne die passende Infrastruktur.<br />

www.HARTING.com


JULIAN EBLE<br />

ist <strong>Konstrukteur</strong> und Leiter des<br />

Teilbereichs Konstruktionstools<br />

bei Neugart. In seiner Freizeit<br />

spielt er gerne Guggenmusik.<br />

Wann wurde Ihnen klar, dass Sie<br />

<strong>Konstrukteur</strong> werden wollen?<br />

Schon während meiner Schulzeit begeisterten<br />

mich die technischen und naturwissenschaftlichen<br />

Fächer. Zusätzlich war<br />

ich in mehreren Arbeitsgemeinschaften<br />

wie der Roboter- und der Formel-1-AG<br />

aktiv. Ich denke, das war der Zeitpunkt, an<br />

dem ich wusste, dass ich Maschinenbau<br />

studieren will. Vor allem das Zusammenspiel<br />

zwischen der zugrunde liegenden<br />

Physik und deren Umsetzung in einem<br />

Bauteil oder Modell faszinierte mich<br />

schon damals.<br />

Was fasziniert Sie heute an Ihrem Beruf?<br />

Die größte Faszination besteht für mich in<br />

der Übertragung von theoretisch erarbeitetem<br />

Wissen aus Modellen, Simulationen<br />

und Berechnungen auf das tatsächliche<br />

Getriebe. Es begeistert mich, das prognostizierte<br />

Verhalten letztlich auf dem<br />

Prüfstand oder beim Anwender bestätigt<br />

zu sehen. Im Rahmen dieses Entwicklungsprozesses<br />

hat man nicht nur<br />

die Möglichkeit eine bessere Lösung<br />

zu schaffen, sondern auch sich selbst<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Was ist die größte Herausforderung<br />

bei der Konstruktion von Getrieben?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Auch im Getriebebau spielt das Thema<br />

Nachhaltigkeit eine immer wichtigere<br />

Rolle. Eine der großen Herausforderungen<br />

unserer Zeit besteht für mich darin, durch<br />

immer präziser an die Anforderung angepasste<br />

Getriebe einen maximal ressourcenschonenden<br />

und energieeffizienten<br />

Antriebsstrang zu schaffen.<br />

Konstruieren Sie auch in der Freizeit oder<br />

brauchen Sie hier einen Ausgleich?<br />

Auch in meiner Freizeit habe ich schon<br />

das eine oder andere kleine konstruktive<br />

Projekt mithilfe meines 3D-Druckers umgesetzt.<br />

Trotzdem ist von Zeit zu Zeit ein<br />

Ausgleich wichtig und notwendig. Dazu<br />

gehe ich gerne Wandern oder spiele Guggenmusik<br />

in einer Gruppe bei mir im Ort.<br />

6 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de<br />

DIE ÜBERTRAGUNG<br />

VON THEORETISCHEM<br />

WISSEN AUF REALE<br />

GETRIEBE FASZINIERT MICH<br />

JULIAN EBLE, LEITER KONSTRUKTIONSTOOLS,<br />

NEUGART GMBH, KIPPENHEIM


SPATENSTICH IST INVESTITION IN DIE ZUKUNFT<br />

Seit 25 Jahren entwickelt und produziert ifm Prover Sensoren für die<br />

Prozess- und Verfahrenstechnik. Mitte Mai erfolgte der erste Spatenstich<br />

für eine weitere Ausweitung der Kapazitäten. „Unsere Mitarbeiterzahl<br />

ist hier in den letzten Jahren stetig gestiegen. Aktuell sind es rund<br />

730 Beschäftigte“, sagt Lothar Zimmer, Geschäftsführer von ifm Prover,<br />

anlässlich des symbolischen ersten Spatenstichs für das neue Gebäude.<br />

Und Hans Peter Müller, ebenfalls Geschäftsführer von ifm Prover,<br />

ergänzt: „Da wir auch in Zukunft ein kontinuierliches Wachstum<br />

erwarten, ist der Neubau dringend notwendig.“ Die Gesamtinvestition<br />

in das neue Gebäude, das etwa 3.600 m 2 Bruttogeschossfläche haben<br />

wird, beträgt 15 Mio. Euro. Nach der Fertigstellung, die für kommenden<br />

Herbst vorgesehen ist, wird die gesamte zur Verfügung stehende Fläche<br />

um rund 25 % vergrößert. Mehr als die Hälfte der neuen Flächen ist für die Entwicklung vorgesehen, aber auch die Produktionsflächen<br />

werden ausgeweitet. Rund die Hälfte der Beschäftigten am Standort Tettnang sind aktuell in der Entwicklung tätig. Allein in<br />

diesem Bereich werden rund 140 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

www.ifm.com<br />

FRABA-GRUPPE<br />

MELDET ZWEISTELLIGES<br />

WACHSTUM<br />

Die Fraba-Gruppe meldet für<br />

das Geschäftsjahr 2021 ein<br />

Umsatzplus von 23 %. <strong>Der</strong><br />

weltweite Umsatz betrug<br />

48 Millionen Euro, während die<br />

Zahl der Mitarbeitenden auf<br />

300 stieg. „Wir freuen uns sehr<br />

über das starke Wachstum,“<br />

kommentiert Christian Leeser,<br />

CEO und Mehrheitsgesellschafter<br />

von Fraba. „Die schwierige<br />

Driving the world<br />

Das effiziente Leichtgewicht<br />

logistische Situation, die durch<br />

die Covid-Pandemie verursacht<br />

wurde, hat auch unser Business<br />

beeinflusst, wobei wir es<br />

dennoch geschafft haben,<br />

deutlich zu wachsen und die<br />

Kundennachfrage zu befriedigen.“<br />

Fraba gründete 2021 zwei<br />

neue Geschäftsbereiche: die<br />

Workflow-Plattform für<br />

mittelständische Unternehmen<br />

„Credemus“ und die Initiative<br />

zur weiteren Entwicklung und<br />

Förderung der Wiegand-Technologie<br />

„Ubito“. Zudem wurde<br />

Andre Rot zum Leiter für<br />

digitale Transformation bei<br />

Credemus ernannt und<br />

Stéphane Walz hat die Verantwortung<br />

für die Entwicklung<br />

der Geschäfte in Frankreich und<br />

Spanien übernommen.<br />

www.fraba.com<br />

Winkelgetriebe für nahezu jede Anwendung<br />

Die neuen SPIROPLAN®-Getriebe der Baureihe W..9 bieten einen hohen Wirkungsrad<br />

über eine weitere Spanne an Übersetzungen. Mit insgesamt 5 Baugrößen können die<br />

neuen Winkelgetriebe in einer Vielzahl an Anwendungen mit einem Drehmomentbedarf<br />

von bis zu 600 Nm eingesetzt werden. Ein kompaktes Design sowie leichte Materialien<br />

begünstigen den Einsatz auch in mobilen Anwendungen.<br />

Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />

• lange Betriebsdauer durch neuste Dicht- und Schmiertechnologien<br />

• effizienter Betrieb mit hohem Gesamtwirkungsgrad durch<br />

verschleißfreie Winkelgetriebestufe<br />

• geräuscharmer Einsatz auch bei hohen Drehzahlen<br />

www.sew-eurodrive.de/winkelgetriebe-w


BIO-INSPIRIERT ZU NACHHALTIGEN<br />

AUTOMATIONSPROZESSEN<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Greiftechnologie<br />

ADHESO von Schunk mit dem IKU <strong>2022</strong> ausgezeichnet. Dieser energiefreie Haftgreifer<br />

wurde gemeinsam mit dem Start-up Innocise entwickelt. Die Verleihung des<br />

Innovationspreises für Klima und Umwelt (IKU) fand am 16. Mai in Berlin statt.<br />

<strong>Der</strong> neuartige Greifer kann empfindliche oder schwer aufzunehmende Teile sanft,<br />

rückstandsfrei und energielos greifen. Die Inspiration dafür holten sich die Partner<br />

aus der Natur: An den Haftgreifern bilden Kunststoff-Pads aus Spezialpolymeren<br />

eine feine Härchen-Struktur nach, über die auch Geckos verfügen. Nach dem Prinzip<br />

der Adhäsion haften sie sicher an unterschiedlichsten Materialien und können Teile<br />

ganz ohne Druckluft, Vakuum oder Strom halten. Damit reduzieren die Greifer den Energieverbrauch in Automatisierungsprozessen.<br />

„Bei ADHESO handelt es sich um eine der einfachsten und gleichzeitig innovativsten Handhabungstechnologien am Markt“,<br />

so Schunk COO Johannes Ketterer.<br />

www.schunk.com<br />

STABILUS GRUPPE SCHREIBT<br />

ZUKUNFTSSTRATEGIE FÜR 2030 FEST<br />

Mit STAR 2030 definiert die<br />

Stabilus Gruppe ihre weitere<br />

strategische Ausrichtung.<br />

Leitbild ist die Vision „Weltmarktführer<br />

in intelligenten<br />

Bewegungssteuerungstechnologien“.<br />

Bis 2030 soll der<br />

Gruppenumsatz zwei Milliarden<br />

Euro bei einer EBIT-Marge<br />

von 15 Prozent erreichen<br />

(2021: 937,7 Mio. Euro). Um<br />

das Expansionspotential<br />

auszuschöpfen, setzt Stabilus<br />

auch die Transformation zu<br />

einem breit aufgestellten Automobil- und Industriezulieferer<br />

fort. In den vergangenen Jahren wurden bereits akquirierte<br />

Unternehmen wie ACE, Hahn Gasfedern, General Aerospace,<br />

Fabreeka und Tech Products in der neu geschaffenen Business<br />

Unit Industrial gebündelt. Ab 2030 sollen zudem mindestens<br />

25 % des Gruppenumsatzes auf neuen Produkten und<br />

Lösungen basieren. Eine Säule bildet die Entwicklung neuester<br />

mechanischer und elektrischer Komponenten, die sich in<br />

automatisierte Motion-Control-Systeme einbinden lassen.<br />

Dazu will Stabilus unter anderem ein externes Netzwerk<br />

mit strategisch wichtigen Partnern aufbauen.<br />

www.stabilus.com<br />

NEUE PRODUKTIONSHALLE<br />

IN CHENNAI AM START<br />

2006 eröffnete<br />

die Technologiegruppe<br />

Harting<br />

im indischen<br />

Chennai ein<br />

Vertriebsbüro<br />

und schreibt jetzt<br />

mit einer neuen,<br />

3.000 m 2 großen<br />

Produktionshalle<br />

die Erfolgsgeschichte<br />

in Indien fort. Auf die Gründung des Vertriebsbüros<br />

folgte anhaltendes Wachstum, insbesondere in den Bereichen<br />

Maschinen- und Anlagenbau, Energieerzeugung und Transport.<br />

Mit der neuen Produktionshalle soll nun die Nachfrage<br />

des indischen Marktes nach Produkten und Lösungen von<br />

Harting bedient und gleichzeitig Kundennähe im asiatischen<br />

Raum sichergestellt werden. „Wir schaffen hiermit eine<br />

langfristige Perspektive – nicht nur für unsere Landesgesellschaft<br />

in Indien bzw. unsere weltweit tätige Technologiegruppe,<br />

sondern auch für die Zukunft nachfolgender Generationen“,<br />

so Andreas Conrad, Vorstand Operations bei Harting. Damit<br />

stand schon bei der Planung auch ein geringer Carbon-<br />

Footprint im Vordergrund. Infolge entspreche das neue<br />

Gebäude modernsten Standards und sei vollständig auf<br />

Energieeffizienz ausgerichtet.<br />

www.harting.com


BOSCH REXROTH: MINDERHEITSBETEILIGUNG AN BRUSA HYPOWER<br />

Mit Wirkung zum 4. Juli <strong>2022</strong> hat Bosch Rexroth eine Minderheitsbeteiligung<br />

an dem Schweizer Unternehmen Brusa HyPower AG erworben und will die<br />

Zusammenarbeit im Off-Highway-Segment intensivieren.Mit den Produkten<br />

von Brusa HyPower ergänzt Bosch Rexroth sein eLION-Produktportfolio für die<br />

Elektrifizierung von Off-Highway-Fahrzeugen, sodass diese lokal emissionsfrei<br />

arbeiten können. Das Angebot umfasst nahezu 80 Motorenvarianten, passende<br />

Getriebe, Inverter, Software und modernste Hydraulik. Ergänzend kommen nun<br />

die Gleichspannungswandler (DC/DC-Wandler) und Onboard-Ladegeräte von<br />

Brusa HyPower hinzu. „Bosch Rexroth bietet das breiteste Angebot der Branche,<br />

mit optimal aufeinander abgestimmten Komponenten. Hiermit wollen wir das<br />

Fahren und das Arbeiten mit mobilen Arbeitsmaschinen weiter optimieren.<br />

Deshalb ist Brusa HyPower ein wichtiger Partner für uns“, so Thomas Donato,<br />

Mitglied des Vorstands der Bosch Rexroth AG und zuständig für den Produktbereich<br />

Mobilhydraulik.<br />

www.boschrexroth.com<br />

SCHAEFFLER STARTET<br />

MIT „LIFETIME<br />

SOLUTIONS“ NEU DURCH<br />

Bearings<br />

for speed<br />

to<br />

JTEKT<br />

Koyo<br />

•<br />

rebranding to<br />

Our legacy:<br />

JTEKT<br />

• Koyo<br />

Japanese origin & quality – trusted worldwide since 1921<br />

rebranding<br />

Our Future:<br />

rebranding<br />

• Koyo<br />

JTEKT<br />

JTEKT • Koyo<br />

Official Date:<br />

April 1, <strong>2022</strong><br />

to<br />

to<br />

rebranding<br />

Aus Industrie 4.0 wird<br />

Schaeffler Lifetime Solutions:<br />

<strong>Der</strong> neue Name symbolisiert<br />

den Anspruch von Schaeffler,<br />

die Bedürfnisse von Betreibern<br />

über die gesamte<br />

Lebensdauer einer Maschine<br />

hinweg zu bedienen. In<br />

Verbindung mit dem Sub-<br />

Claim „Keep your machines<br />

rolling“ wird damit eine<br />

Neujustierung des Leistungsangebots<br />

betont, das sukzessive<br />

von reinen Produktlösungen<br />

zu ganzheitlichen<br />

Dienstleistungen für die<br />

vorausschauende Instandhaltung<br />

erweitert wurde. „<strong>Der</strong><br />

neue Name zeigt ganz klar<br />

den Weg, den wir beschreiten“,<br />

sagt Rauli Hantikainen,<br />

Leiter der Schaeffler Lifetime<br />

Solutions. „Er ist ein Werteversprechen:<br />

Für weniger<br />

ungeplante Stillstände,<br />

verlängerte Lebensdauer der<br />

Lager und Maschinen, für<br />

mehr Nachhaltigkeit und<br />

höhere Zuverlässigkeit im<br />

Betrieb und vor allem für<br />

einen stressfreien und<br />

planbareren Arbeitsalltag.<br />

www.schaeffler.com<br />

Get to know our bearings at www.koyo.eu


UPDATE<br />

TAIWANS SMART MACHINERY<br />

Taiwan behauptet seinen fünften Platz weltweit als Exporteur von Werkzeugmaschinen und<br />

bleibt weiterhin auf Erfolgskurs. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette reicht das<br />

Portfolio des Inselstaats von der Komponenten-Produktion bis zur Montage ganzer<br />

Maschinenlinien. Jetzt sollen Automatisierung und intelligente Fertigungsprozesse den Schub<br />

noch beschleunigen. Wir stellen Ihnen Unternehmen vor, die hier besonders gut aufgestellt sind.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Mit mehr als 40 Jahren Erfahrung zählt das Unternehmen<br />

You Ji Machine Industrial zu den Global Playern, wenn<br />

es um die Entwicklung und Herstellung von Werkzeugmaschinen<br />

geht. Zahlreiche Preise begleiten den Weg<br />

von You Ji, darunter sogar eine Auszeichnung des Wirtschaftsministeriums<br />

ROC für das außerordentliche internationale Engagement.<br />

Das Portfolio umfasst die Entwicklung und Herstellung<br />

von Hochleistungs-Präzisionsdrehmaschinen, Bohr- und Fräsmaschinen<br />

sowie Spezialmaschinen für die Metallzerspanung in der<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie. Auf letzteres ist man bei You Ji<br />

MIT UNSERER<br />

PRODUKTLINIE<br />

ERFÜLLEN WIR DIE<br />

UNTERSCHIEDLICHSTEN<br />

ANFORDERUNGEN IN<br />

DER INDUSTRIELLEN<br />

FERTIGUNG.<br />

Mr. Bryant Wu, Sales Manager,<br />

YOU JI, Kaohsiung<br />

besonders stolz, denn die Anforderungen und Standards im Aerospace-Segment<br />

sind sehr hoch und verlangen hochpräzise Bearbeitungsprozesse,<br />

z. B. für Triebwerkskomponenten. Mehr als<br />

1000 Maschinen weltweit wurden bereits verkauft, unter anderem<br />

an die französischen Unternehmen Mecachrome und Safran,<br />

die große internationale Luft- und Raumfahrtunternehmen wie<br />

Boeing, Airbus, GE und Rolls Royce beliefern. Wir sprachen mit<br />

Bryant Wu über die hohen Anforderungen des Marktes und wie<br />

sein Unternehmen diesen auf ganzer Linie gerecht wird.<br />

Mr. Bryant Wu, was zeichnet ein Unternehmen wie You Ji aus?<br />

Wir sind in der Lage, vertikale Drehmaschinen mit Ultrahochdruck-Kühlmittel<br />

herzustellen. Zum Einsatz kommt hier ein<br />

spezielles Spindelsystem (350 bar). Für die Teilebearbeitung in<br />

der Luft- und Raumfahrt bieten wir damit eine Lösung auf dem<br />

Markt, die unsere Wettbewerber so nicht vorweisen können.<br />

Welche Maschinen entwickeln und stellen Sie her und wie<br />

kamen Sie zur Luft- und Raumfahrt?<br />

Im Jahr 2000 haben wir in Taiwan eine kundenspezifische<br />

Vertikaldrehmaschine entwickelt, für die wir die internationale<br />

Zertifizierung eines großen Luft- und Raumfahrtunternehmens<br />

für die Herstellung von Flugzeugtriebwerken erhalten haben.<br />

10 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


UPDATE<br />

Angesichts der hohen Anforderungen an die zu verarbeitenden<br />

Materialien wie ultrahochfeste Aluminiumlegierung-Verbundwerkstoffe,<br />

die Arbeitsgenauigkeit und die Qualitätsstabilität<br />

war dies eine große Herausforderung. Erreicht haben wir dieses<br />

Ziel mit unserer langjährigen Technologie-Erfahrung und<br />

unserer engen Zusammenarbeit mit der Aerospace Industrial<br />

Development Corporation (AIDC). Und so stellen wir heute<br />

Vertikaldreh maschinen her, die diesen Anforderungen gewachsen<br />

sind, darunter die Serien VTL, VTL+ Y, VTS sowie die CTV-Serie.<br />

Sie setzen in Ihren Anlagen Capto-Spezialfräser ein? Welche<br />

Vorteile ergeben sich dadurch für Ihre Kunden?<br />

Wir entwickeln Vertikaldrehmaschinen mit Capto-Werkzeugen,<br />

um die Schnittgeschwindigkeit bei der Schruppbearbeitung zu<br />

erhöhen. Durch den Einsatz eines Hochdruckkühlsystems mit<br />

maximal 350 bar für hitzebeständige Nickel-/Titanlegierungen<br />

und ultrahochfeste Aluminiumlegierungen wird ein deutlich<br />

besseres Spanbrechergebnis erzielt.<br />

Ihre Baureihe VTL+Y verwendet Y-Achsen-Dreh-/Fräsfunktionen.<br />

Welchen Vorteil bietet die Konstruktion einer zusätzlichen<br />

Y-Achse im Hinblick auf Dreh- und Bearbeitungsprozesse?<br />

Mit der Y-Achse lassen sich Löcher in Ecken einer gefrästen<br />

Fläche auf einem Zylinder bohren; ohne Y-Achse kommt man<br />

nicht an die Ecken der Fläche heran. Komplexe Teile lassen<br />

sich durch mehrachsige Bearbeitung mit X-, Z-, Y- und C-Achse<br />

wesentlich einfacher herstellen. Ein Beispiel zeigt dieses Video<br />

über effizientes Hochleistungsschneiden bit.ly/VTL1600ATC.<br />

Als Reaktion auf die Bearbeitung von Motorgehäusen mit<br />

mehreren Prozessen hat YOU JI einen automatischen Roboter-<br />

Werkzeugwechsler mit 120 Werkzeugen entwickelt. Was kann<br />

diese hocheffiziente Bearbeitungslösung?<br />

<strong>Der</strong> automatische Roboter-Werkzeugwechsler für 120 Werkzeuge<br />

verkürzt die Zeit für den Werkzeugwechsel erheblich, arbeitet<br />

hocheffizient und vermeidet effektiv Bearbeitungsfehler. Zum<br />

Einsatz kommt ein Werkzeug-Identifikationssystem, durch das<br />

sich eine falsche Werkzeugauswahl vermeiden lässt.<br />

Wann setzt man eigentlich am besten Vertikaldrehmaschinen<br />

und wann Horizontaldrehmaschinen ein?<br />

Die Vertikaldrehmaschine eignet sich zum Drehen von unregelmäßigen,<br />

dünnen und schweren Werkstücken und erleichtert<br />

das Laden und Entladen der Teile. Die horizontale Drehmaschine<br />

ist für die Bearbeitung längerer Wellen konzipiert.<br />

Wohin möchten Sie sich noch entwickeln, wenn wir<br />

beispielsweise an Industrie 4.0 denken?<br />

Wir verfolgen das Ziel zukunftsfähige Industrie-4.0-Lösungen<br />

zu entwickeln und möchten dazu mit externen Anbietern<br />

zusammenarbeiten. Denkbar sind Werkzeug- und Prozessüberwachung,<br />

Maschinenüberwachung, Maschinenschutz, Datenspeicherung<br />

und -analyse, SQL-Datenbank und Modul-Plug-ins.<br />

UNTERNEHMEN<br />

You Ji Machine Industrial Co., Ltd.<br />

No.92, Huanqiu Rd., Zhuyuan Vil.,<br />

Luzhu Dist., Kaohsiung City 82142, Taiwan<br />

Phone: 886-7-695-2669<br />

Mail: youji@ms15.hinet.net<br />

Video: youtu.be/D812aKttlEM<br />

www.youji.com<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 11


UPDATE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Seit über 40 Jahren beschäftigt sich Habor Precision,<br />

Taichung, Taiwan, erfolgreich mit der Entwicklung und<br />

Herstellung sowie dem Vertrieb von Temperatur-Regelungstechnik.<br />

Zum Einsatz kommt sie in Anwendungen<br />

rund um CNC-Maschinen, beispielsweise zur Kühlung von Spindeln,<br />

Hydraulikaggregaten, Linearführungen, Motoren, Achsen<br />

oder auch Schaltschränken. Dabei profitieren Anwender einerseits<br />

von kundenspezifischen Lösungen und andererseits von<br />

den Kostenvorteilen einer Massenfertigung. Die hochpräzisen<br />

Kühlsysteme verfügen über eine konstante Temperaturregelung,<br />

sind hochleistungsfähig und multifunktionell. Sie können je nach<br />

Wärmeentwicklung im Bearbeitungsprozess angepasst werden<br />

und lassen sich damit exakt auf ihr Einsatzgebiet zuschneiden.<br />

Auch in punkto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit setzt Habor<br />

Maßstäbe für die Zukunft. Wie? Das erzählt uns Habor Hsu.<br />

Habor Precision bietet für verschiedenste Anwendungen rund<br />

um Werkzeugmaschinen die passenden Kühl- und Temperaturregelsysteme.<br />

Wann und wo kommen sie zum Einsatz?<br />

Unsere hochpräzisen industriellen Kühlsysteme kommen immer<br />

dann zum Einsatz, wenn Wärme abgeführt werden muss, die<br />

NUR EIN INNOVATIVER<br />

GEIST FÖRDERT<br />

EXZELLENTE PRODUKTE<br />

UND ERMÖGLICHT<br />

UNS, DAS VERTRAUEN<br />

UNSERER KUNDEN<br />

ZU GEWINNEN.<br />

Mr. Habor Hsu, Representative<br />

of HABOR Precision Inc., Taichung<br />

durch thermische Entwicklung während des Bearbeitungsprozesses<br />

an Maschinen entsteht. Unser Portfolio umfasst eine<br />

große Auswahl an hochqualitativen Produkten für verschiedene<br />

Anwendungen an CNC-Werkzeugmaschinen, wie die Kühlung<br />

der Spindel, des Linearmotors, der Kugelumlaufspindel, des<br />

Hydrauliksystems oder der Schneid- und Schleifflüssigkeit.<br />

Auch bieten wir Kühlsysteme für Lasermaschinen, Erodiermaschinen<br />

oder Steuerschränke für CNC-Maschinen.<br />

Warum sind Kühlung und Temperierung so wichtig,<br />

und was zeichnet Ihre Lösungen aus?<br />

Heute erfolgen Metall-Bearbeitungsprozesse häufig in sogenannten<br />

Multitasking-Maschinenzentren. Die Temperatur spielt<br />

hierbei eine wesentliche Rolle, denn sie muss während des<br />

Bearbeitungsprozesses konstant gehalten werden, insbesondere<br />

in Highend-Bearbeitungsbranchen wie der Luft- und Raumfahrt<br />

und der Automobilindustrie. Eine präzise Temperatur regelung<br />

(erforderlich durch thermische Veränderungen<br />

während des Bearbeitungsprozesses) ist daher unabdingbar<br />

und die wichtigste Funktion einer Kühleinheit. Und genau hier<br />

haben wir unsere Kernkompetenz. Herzstück unserer Kühlsysteme<br />

ist eine intelligente Steuerung, in die 40 Jahre Erfahrung<br />

im globalen Industriemaschinensegment eingeflossen ist. Sie<br />

lässt sich flexibel auf die jeweilige Anforderung an passen und<br />

vereint hochpräzise Temperaturregelung mit intelligentem<br />

Betrieb der Maschine. <strong>Der</strong> Habor Kühler verfügt über einen<br />

einzigartigen Controller: Mit Sensoren ausgestattet, sammelt er<br />

während des Betriebs der Kühleinheit relevante Daten und leitet<br />

diese über verschiedene Kommunikationsprotokolle an das<br />

Steuersystem der CNC-Maschine weiter. <strong>Der</strong> Betreiber erhält<br />

damit eine vollständige Datenerfassung des Bearbeitungsstatus<br />

in der Anlage. Unsere Lösung ist damit IoT-fähig!<br />

Die Reduktion von CO 2<br />

spielt in vielen Bereichen eine große<br />

Rolle. Folgen Sie diesem Trend auch bei Ihren Produkten?<br />

12 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


UPDATE<br />

Um dem Thema Energieeffizienz gerecht zu werden, bieten wir<br />

verschiedene Kühleinheiten als energiesparende Lösungen an.<br />

In unseren sogenannten ECO-Produkten verwenden wir weniger<br />

Kältemittel und leisten so einen Beitrag, die CO 2<br />

-Emissionen zu<br />

reduzieren. Zum Einsatz kommt ein Wärmetauschersystem<br />

ohne Kältemittel. Eines unserer Produkte ist unser DC-Inverter-<br />

Kühler (HIG-Serie). Das Konstruktionsprinzip der HIG-Serie<br />

erlaubt einen energiesparsamen Betrieb sowie geringeren Stromverbrauch.<br />

Wir verwenden effiziente Motoren, Inverterverdichter,<br />

weniger Kältemittel im Kühlsystem und eine intelligente Steuerung<br />

mit integriertem Energiemanagement. Und letztendlich<br />

tragen auch die kompakte Größe, weniger Verpackungsmaterial<br />

und niedrigere Transportkosten ihren Teil zu mehr Nachhaltigkeit<br />

bei, ganz ECO also.<br />

Wie wichtig erachten Sie integrierte Intelligenz und Digitalisierung,<br />

zum Beispiel wenn es um vernetzte Maschinen geht?<br />

Das Internet of Things (IoT) ist sehr wichtig, wenn wir an die<br />

intelligente Fertigung denken. Unsere Kühler sind, wie schon<br />

erwähnt, mit Sensoren ausgestattet, die eine durchgängige<br />

Datenerfassung und -kommunikation ermöglichen. Sie erlauben<br />

nützliche Funktionen wie die Einstellung des Kühlers aus der<br />

Ferne, Condition Monitoring und Predicitive Maintenance. Damit<br />

unterstützen wir unsere Kunden bei der Entwicklung intelligenter<br />

Fertigungslösungen und dem Management ihrer Anlagen.<br />

Erfüllen Sie auch ganz individuelle Wünsche Ihrer Kunden?<br />

Ja, denn wir wollen nicht nur fertige Produkte liefern, sondern<br />

gemeinsam mit unserem Kunden an applikationsspezifischen<br />

Entwicklungen arbeiten. Nach dem Verständnis für die vorliegende<br />

Anwendung testen wir die ersten Muster unter Simulation<br />

der Arbeitsbedingungen. Die Umgebungstemperaturregelung<br />

umfasst dabei eine Spanne von -40 bis +80 °C bei 100 bis 480 V.<br />

Mit diesem Test können wir unter Beweis stellen, dass Leistung,<br />

Funktion und Grenzbereiche der Kühleinheit die Anforderungen<br />

der Kundenapplikation erfüllen. Diese Erfahrungen fließen<br />

dann auch in zukünftige Produktentwicklungen mit ein.<br />

Wo sehen Sie Habor Precision in den nächsten Jahren?<br />

Wohin möchten Sie sich noch entwickeln?<br />

In der Ära der kontinuierlichen Verbesserung der Verarbeitungspräzision<br />

und -geschwindigkeit übernehmen Temperaturkontrollsysteme<br />

eine sehr wichtige Aufgabe. Denn nur bei konstanter<br />

Temperatur lässt sich eine hohe Verarbeitungsqualität<br />

sicherstellen. Da sich Metallbe- und Verarbeitungsmaschinen<br />

immer weiter entwickeln, stehen auch wir mit unseren Kühlsystemen<br />

nicht still. Unsere Technologien müssen kontinuierlich<br />

modernisiert und aufgebaut werden. Wir sehen noch viel<br />

Potenzial, um neue Steuer- und Controller-Systeme für die<br />

intelligente Fertigung von morgen zu entwickeln. Und das ist<br />

noch nicht alles. Unsere energieeffizienten ECO-Produkte<br />

müssen in Zukunft weiteren und strengeren Umweltkriterien<br />

gerecht werden und das ist auch gut so. Wir haben stets Ideen<br />

und Visionen für neue Entwicklungen – endlos!<br />

UNTERNEHMEN<br />

Habor Precision Inc.<br />

No.77, Industrial 20th Rd.,Taiping Dist,<br />

Taichung City 411014, Taiwan<br />

Phone: +886-4-2271-3588<br />

www.habor.com<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 13


UPDATE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Sun Firm Machinery verfügt über 63 Jahre Erfahrung in der<br />

Herstellung von Drehmaschinen und hat sich dabei auf<br />

präzise, qualitativ hochwertige CNC-Präzisions-Dreh<br />

maschinen spezialisiert. Das Besondere: Die einzelnen<br />

Maschinen können auch im Verbund zu sehr großen horizontalen<br />

Drehmaschinen-Einheiten verbaut werden. Zum Einsatz<br />

kommen sie in zahlreichen Branchen: in der Erdölindustrie, der<br />

Luft-und Raumfahrt, dem Formenbau, der Stahlindustrie, Windenergie<br />

sowie in der allgemeinen Metallbearbeitung.<br />

Sun Firm Machinery Industry Co., Ltd. ist u. a. Mitglied der Taiwan<br />

Aerospace Industry A-Team 4.0 Alliance sowie der Taiwan<br />

Railway Technology Industry R-Team Alliance. Aufgrund seiner<br />

hervorragenden Leistungen und seines Marken-Images ist Sun<br />

der einzige internationale Werkzeugmaschinenhersteller in<br />

Taiwan, der ein komplettes Portfolio an horizontalen CNC-Drehmaschinen<br />

und Präzisionsdrehbänken nach Kundenwünschen<br />

entwickeln und herstellen kann. Kein Wunder also, dass die Maschinen<br />

weltweit nachgefragt sind. Wir sprachen mit Amy Kuo,<br />

General Manager of Sun Firm Machinery über Kompetenz, Erfahrung<br />

und was ein Unternehmen in dieser Klasse auszeichnet.<br />

UM DEN AKTUELLEN<br />

ANFORDERUNGEN DES<br />

MARKTES GERECHT ZU<br />

WERDEN, TREIBEN WIR<br />

UNSERE INNOVATIONEN<br />

KONTINUIERLICH VORAN.<br />

Mrs. Amy Kuo, General Manager<br />

of SUN FIRM Machinery, Taichung<br />

Sun Firm Machinery genießt weltweit einen hervorragenden<br />

Ruf in vielen Industriebranchen. Was zeichnet Ihre<br />

Unternehmensphilosophie aus, was macht sie einzigartig?<br />

Als Taiwans führende Werkzeugmaschinen-Marke investieren<br />

wir kontinuierlich in einem hohen Maß in Forschung und Entwicklung,<br />

sodass wir technisch auf einem hohen Niveau bleiben,<br />

mit innovativen Projekten weit vorne sind und Technologien<br />

entwickeln, die den Veränderungen und Bedürfnissen in der<br />

Industrie folgen. Sun Firm verfügt über ein professionelles F&E-<br />

Team, talentierte Nachwuchskräfte, ausgezeichnete technische<br />

Kompetenz sowie Vertrauen und Anerkennung der Kunden.<br />

Welche Teile und Komponenten können mit Ihren<br />

Maschinen bearbeitet werden?<br />

Unser Bearbeitungszentrum „Sun Firm CNC Lathe“ kann alle<br />

Arten von metallischen und nicht-metallischen Materialien<br />

sowie weiche und harte Werkstoffe bearbeiten – ganz gleich<br />

ob es um Drehen, Fräsen, Schleifen, Bohren, Gewindeschneiden,<br />

Fasenbearbeitung oder sogar um komplexe gekrümmte<br />

Oberflächenbearbeitung geht. Unsere Maschine erlaubt eine<br />

Multi-Prozess-Bearbeitung mit extrem hoher Effizienz und<br />

Präzision. Sie kann beispielsweise in der Stahlindustrie, im<br />

Schiffbau, in der Energiegewinnung, der Windenergieerzeugung,<br />

der Papierherstellung und großen, schwer zu bearbeitenden<br />

Teilen im Bereich der allgemeinen Metallzerspanung<br />

eingesetzt werden. Dazu zählen unter anderem Walzlager,<br />

Stahlbohrrohre, Walzen, lange Stahlrohre, Radnaben, lange<br />

Stangen oder Zahnräder.<br />

Die Automatisierung ist in der Industrie allgegenwärtig.<br />

Spielt sie in Ihren Maschinen eine große Rolle? Wenn ja,<br />

welche Vorteile ergeben sich daraus in der Praxis und im<br />

Betrieb der Maschine?<br />

14 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


UPDATE<br />

TAIWAN EXCELLENCE<br />

Taiwan Excellence ist ein Symbol, das die innovativsten<br />

Produkte Taiwans auszeichnet. <strong>Der</strong> Taiwan Excellence Award<br />

wurde im Jahr 1993 durch das Wirtschafts ministerium ins<br />

Leben gerufen. Mit dieser besonderen Auszeichnung werden<br />

herausragende taiwanesische Produkte nach den Kriterien<br />

Forschung und Entwicklung, Design, Qualität, Marketing<br />

und nach ihrem Innovationsgeist gesucht. Produkte, die für<br />

die Taiwan Excellence Awards ausgewählt werden, dienen<br />

als Beispiele für die regionale Industrie und werden von<br />

der Regierung auf dem globalen Markt gefördert, um<br />

das kreative Image taiwanesischer<br />

Unternehmen zu prägen und weiter<br />

auszu bauen. Youji, Harbor und Sunfirm<br />

haben diesen Preis gewonnen und ihre<br />

besten Produkte wurden<br />

von Taiwan Excellence<br />

anerkannt.<br />

AD BY BOFT<br />

Unsere Maschinen lassen sich flexibel erweitern und erlauben<br />

ein Design mit erweiterten Schnittstellen. Somit lassen sich zum<br />

Beispiel Roboterarme, automatische Aufwickel- und Zuführsysteme,<br />

Power-Revolver oder Doppelspannvorrichtungen<br />

einfach ergänzen. Erforderlich ist dies häufig bei der Bearbeitung<br />

komplexer Bauteile wie im Formenbau, der Stahlindustrie, der<br />

Windenergieerzeugung, der allgemeinen Metallzerspanung oder<br />

dem Großmaschinenbau. Damit folgen wir auch dem Trend der<br />

zukünftigen Nachfrage nach einer einmaligen Bearbeitung und<br />

Zusammenführung mehrerer Prozesse (Done In One).<br />

Sie sind u. a. Mitglied der Taiwan Aerospace Industry A-Team<br />

4.0 Alliance. Was sind hier Ihre Hauptaufgaben?<br />

<strong>Der</strong> nationale Verteidigungsmarkt wächst stark und damit der<br />

Bedarf an Flugzeugen und Schiffen. In der Vergangenheit war die<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie jedoch größtenteils auf importierte,<br />

hochpreisige Maschinen und Anlagen für die Fertigung derartiger<br />

Einheiten angewiesen. Nach jahrelanger Erfahrung und technologischer<br />

Forschung und Entwicklung ist es uns gelungen, die „Frontier<br />

Intelligent Lathe“ zu entwickeln, die heute für die komplexe<br />

Bearbeitung in der Luft- und Raumfahrtindustrie im Einsatz ist.<br />

Und mehr: Sie ist die Antwort auf zukünftige Aufgaben einer Industrie<br />

4.0 und unterstützt Kunden in der intelligenten Fertigung.<br />

Nutzen Sie auch digitale Analysetools in Ihren Maschinen,<br />

zum Beispiel für die vorausschauende Wartung?<br />

Ja, wir sind auch mit unseren digitalen Lösungen schon sehr<br />

weit. Mit dem Sun Firm Cloud Smart System können Maschinenbediener<br />

mit einem einfachen Klick auf das Smartphone den<br />

Arbeitsplan des Tages in das System importieren und die Anweisungen<br />

schnell an alle Geräte auf der Baustelle übertragen.<br />

Jedes Gerät passt dann den Arbeitsplan an und bearbeitet zum<br />

Beispiel die auszuführende Werkzeug- und Maschinenposition.<br />

Gibt eines der Geräte eine Fehlerwarnung aus, benachrichtigt<br />

das Sun Firm Cloud Smart System unmittelbar die verantwortlichen<br />

Ingenieure und zeigt die Optionen zur Fehlerbehebung.<br />

Einige Unternehmen haben derzeit Lieferschwierigkeiten oder<br />

Produktionsprobleme aufgrund eines Mangels an Rohstoffen<br />

oder elektronischen Bauteilen. Sind auch Sie davon betroffen?<br />

Aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der Inflation<br />

sind die Lieferketten weiterhin instabil. Auch die Preise für<br />

Rohstoffe schwanken stark. Daher sind auch wir davon betroffen<br />

und sehen uns in der Pflicht, die Lieferketten zu stärken, die Versorgung<br />

flexibel zu gestalten und die Lagerbestände zu erhöhen.<br />

Denn wir möchten auch weiterhin unser Versprechen für zuverlässige<br />

Qualität, fortschrittliche Technologie und zufriedenstellenden<br />

Service halten. Sun Firm Machinery verkauft seine eigene<br />

Marke „SUN Firm“ und „SFM“ in der ganzen Welt, wobei wir<br />

betonen, dass nur Produkte verkauft werden, die in der eigenen<br />

Fertigung hergestellt werden. Hier sind wir einzigartig.<br />

DIE INTERVIEWS FÜHRTE DIPL.-ING. (FH) NICOLE STEINICKE,<br />

CHEFREDAKTEURIN DER KONSTRUKTEUR<br />

UNTERNEHMEN<br />

SUN FIRM MACHINERY IND. CO., LTD.<br />

No.155,Gongye 11th Rd., Dali Dist.,<br />

Taichung City 41280, Taiwan<br />

Phone: +886-4-24913781<br />

Mail: sunfirm@ms34.hinet.net<br />

Video: youtu.be/k3sOYfYqjCE<br />

www.sunfirm.com<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 15


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

NACHHALTIGE WERTSCHÖPFUNG IM FOKUS<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Neben der Transformation hin zur klimaneutralen chemischen Industrie und<br />

dem Dauerbrennerthema Digitalisierung stellt auch die aktuelle weltpolitische<br />

Lage die Prozessindustrie vor Herausforderungen. Defossilisierung,<br />

Versorgungssicherheit und Lieferketten beschäftigen die Branche und<br />

werden auch auf der diesjährige Achema diskutiert.<br />

Deutschland und Europa wollen bis 2050 klimaneutral werden.<br />

Auch die chemische Industrie arbeitet an Technologien,<br />

um dieses Ziel zu erreichen. Wo liegen die Chancen,<br />

Herausforderungen und Hürden? Was sind die notwendigen<br />

politischen Rahmenbedingungen und Anreize? Welche finanziellen<br />

Instrumente werden benötigt? Diesen Fragen geht die Eröffnungsveranstaltung<br />

der Achema unter dem Titel „Klimaneutrale<br />

Chemische Industrie“ am 22. August <strong>2022</strong> ab 17 Uhr nach.<br />

Dechema e. V., Frankfurt<br />

Im Anschluss an die Begrüßung und Eröffnung der Messe<br />

durch den Covestro-Technologievorstand und Vorsitzenden<br />

des Dechema e. V, Klaus Schäfer, zeigt Martin Brudermüller,<br />

Präsident des CEFIC – The European Chemical Industry Council<br />

und CEO von BASF, in einem Impulsvortrag die Perspektive<br />

der europäischen chemischen Industrie auf. In der anschließenden<br />

Diskussionsrunde, bei der Martijn Smit, Business Development<br />

Director von Northern Lights, sowie Ernst Rauch,<br />

16 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

GESAMTSCHAU AKTUELLER TRENDS<br />

Chief Climate and Geo Scientist von Munich Re, das Podium<br />

ergänzen, werden offene Fragen diskutiert.<br />

GREEN INNOVATION ZONE ZEIGT<br />

LÖSUNGEN FÜR EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT<br />

DIGITALISIERUNG, VERSORGUNGS-<br />

SICHERHEIT UND NACHHALTIGKEIT<br />

STELLEN DIE AKTUELLEN<br />

HERAUSFORDERUNGEN DAR<br />

Die Herausforderungen und Lösungen für eine nachhaltige<br />

Zukunft greift auch die „Green Innovation Zone“ auf: Sie<br />

bringt Vorreiter, Experten und Lösungsanbieter aus Industrie,<br />

Politik und Wissenschaft mit Entscheidungsträgern und Anwendern<br />

zusammen. Die Green Innovation Zone beleuchtet<br />

grüne Innovationen und die Herausforderungen der Prozessindustrie<br />

auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion. Fünf<br />

Bereiche werden auf der Achema im Fokus stehen: klimaneutrale<br />

Produktion, Kreislaufwirtschaft, Industriewasser, nachhaltige<br />

Chemie und biobasierte Wirtschaft.<br />

„Die Prozessindustrie wird ihrer Verantwortung für eine<br />

nachhaltige Wertschöpfung nur dann gerecht, wenn sie ihre<br />

Anlagen konsequent und zu 100 % elektrifiziert und mittelfristig<br />

Wasserstoff als Energiequelle einsetzt“, betont Frank<br />

Jenner, Global Chemicals & Advanced Materials Industry<br />

Leader bei EY. „Die Branche unternimmt hier bereits große<br />

Anstrengungen, und die Herausforderung ist riesig – aber sie<br />

kann gelingen.“<br />

„Mit der Achema setzen wir dieses Jahr – vielleicht mehr<br />

denn je – ein Zeichen dafür, dass technologische Zusammenarbeit<br />

über Branchengrenzen aber auch über Ländergrenzen<br />

hinweg unverzichtbar ist, um die bedeutenden Krisen unserer<br />

Zeit zu lösen“, so Thomas Scheuring, Geschäftsführer der Dechema<br />

Ausstellungs-GmbH. Björn Mathes, stellvertretender<br />

Geschäftsführer der Dechema Ausstellungs-GmbH, ergänzt:<br />

„Als Branchenplattform können wir in unseren Vortragsformaten<br />

und in den Diskussionen an den Ständen einen Nukleus<br />

schaffen, in dem die Branche gemeinsam an einer Lösung<br />

arbeitet.“<br />

EIN DIGITAL HUB UND DIGITAL LAB BIETEN<br />

DIGITALISIERUNG ZUM ANFASSEN<br />

Die Achema ist das Weltforum für chemische Technik,<br />

Verfahrenstechnik und Biotechnologie. Alle drei Jahre<br />

findet die globale Leitmesse der Prozessindustrie in<br />

Frankfurt am Main statt. Das Spektrum umfasst von<br />

Laborausrüstung, Pumpen und Analysegeräten über<br />

Verpackungsmaschinen, Kessel und Rührer bis zu<br />

Sicherheitstechnik, Werkstoffen und Software alle<br />

Produkte, die in der chemischen Industrie, der Pharmaund<br />

Lebensmittelherstellung benötigt werden. Ein<br />

begleitender Kongress ergänzt die Ausstellung mit<br />

wissenschaftlichen Vorträgen sowie Gast- und Partnerveranstaltungen.<br />

Die Branche trifft sich live vom 22. bis<br />

26. August <strong>2022</strong>. www.achema.de<br />

Auch das Thema Digitalisierung belegt endgültig einen Spitzenplatz<br />

auf der Agenda der Prozessindustrie. Dem trägt die<br />

neue Ausstellungsgruppe „Digital Hub“ Rechnung: Sie ist der<br />

zentrale Treffpunkt für Digitalexperten und sämtliche Teilnehmer,<br />

die sich für die digitale Transformation der Prozessindustrie<br />

interessieren oder sie aktiv mitgestalten. Die Ausstellungsfläche<br />

mit zentraler Bühne rückt digitale Showcases<br />

der Prozessindustrie ins Rampenlicht und bietet sowohl neueste<br />

Erkenntnisse von Experten und Lösungsanbietern als<br />

auch Raum für zukunftsorientierte Diskussionen.<br />

Daneben werden auf der Aktionsfläche „Digital Lab“ fünf<br />

Use Cases zum vernetzten und digitalisierten Labor präsentiert<br />

– das smarte Labor von morgen zum Erleben, Anfassen<br />

und Ausprobieren. Geräte- und Softwarehersteller zeigen herstellerübergreifende<br />

Lösungen an relevanten Praxisbeispielen.<br />

Das Spektrum ist breit: Cobot-assistierte Arbeitsprozesse für die<br />

Probenvorbereitung und -analyse, benutzerorientierte Prozessführung<br />

mit Laboratory-Execution-Systeme, horizontal und vertikal<br />

vernetzte und modular anpassbare Gerätelösungen für eine<br />

gemeinsam genutzte Laborinfrastruktur sowie die nahtlose Integration<br />

vom Probeneingang hin zum qualitätsgesicherten Analyseergebnis.<br />

Die Software- und Gerätelösungen sind untersetzt<br />

mit dem Laboratory & Analytical Device Standard (LADS) für<br />

OPC UA.<br />

Bild: Dechema e. V. / Helmut Stettin<br />

www.achema.de<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Hier stimmt die Chemie<br />

Treffen Sie uns auf der ACHEMA und erfahren Sie,<br />

was chemikalienbeständige O-Ringe leisten können.<br />

22. – 26. August <strong>2022</strong><br />

Halle 9.0, Stand B4<br />

www.COG.de


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

ROHSTOFFVIELFALT MEISTERN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Das Spektrum der Grundstoffe in der Seifenherstellung ist groß und reicht<br />

von leichtflüssigen Ölen über halbfeste Fette bis hin zu zähen Wachsen.<br />

Diese müssen zuverlässig und sicher der automatischen Produktion aus<br />

den Liefergebinden zugeführt werden. Hierfür eignen sich modulare und<br />

robuste Fass- und Druckluftmembran-Pumpen.<br />

Ob Flüssigseife mit hohem Wassergehalt oder die klassischen<br />

Stück- oder Festseifen, die allermeisten Seifenvariationen<br />

werden heute nach speziellen Rezepturen<br />

aus vielen einzelnen Komponenten hergestellt. Diese<br />

besitzen unterschiedliche Eigenschaften, was Viskosität, chemische<br />

Eigenschaften oder Flammpunkt betrifft und müssen zuverlässig<br />

und sicher der automatischen Produktion aus den Liefergebinden<br />

zugeführt werden. Trotz der Vielfalt der Stoffe sind bei<br />

der Kappus-Gruppe nur drei unterschiedliche Pumpenmodelle<br />

im Einsatz. <strong>Der</strong> Heitersheimer Seifenhersteller Kappus, ein Traditionsunternehmen,<br />

das 1848 gegründet wurde, stellt jährlich<br />

20.000 t Grundseife her. Dafür setzt das Unternehmen bei der<br />

Cynthia Steinbach, Leiterin Vertrieb Deutschland & Marketing<br />

Kommunikation, Dipl. Chem. Andreas Zeiff, Redaktionsbüro Stutensee<br />

Produktion von Festseife auf bewährte Förderpumpen von Flux,<br />

denn der modulare Aufbau aus Pumpe und Antrieb erlaubt es,<br />

immer die passende Pumpenkonfiguration für das jeweilige Medium<br />

zu konfigurieren.<br />

Ulrich Kneip, Leiter Technik bei Kappus, erklärt warum: „Zwei<br />

Fasspumpen vom Typ F 430 S und FP 42 4S und eine Druckluftmembranpumpe<br />

FDM 25 S/TT aus Edelstahl bieten uns die benötigte<br />

Bandbreite für sämtliche in der Produktion eingesetzten<br />

Stoffe und reduzieren damit den Aufwand für die Ersatzteillagerung,<br />

Betriebsanweisungen und Reservepumpen drastisch.<br />

Durch den modularen Aufbau aus der eigentlichen Pumpe und<br />

dem Antriebsmotor, können wir zudem bei Bedarf schnell Teile<br />

wechseln. So kann ein normaler Antrieb falls notwendig schnell<br />

gegen ein ex-geschütztes Modell getauscht oder ein stärkerer<br />

Motor für hochviskose Fluide eingesetzt werden, um die gewünschte<br />

Fördermenge zu erreichen. Neben dem leichten<br />

Motortausch ist aber auch die schnelle Zerlegung zur Reinigung<br />

ein nicht zu unterschätzender Vorteil, um flexibel auf wechselnde<br />

Produktkomponenten zu reagieren.“<br />

18 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

BAUKASTENSYSTEM MIT<br />

LANGER LEBENSDAUER<br />

Das Baukastensystem bietet Pumpen-Antriebe vom einfachen<br />

Kollektormotor über bürstenlose Motoren für den praktisch verschleißfreien<br />

Dauerbetrieb bis hin zum Drehstrom-Getriebemotor<br />

oder einem Druckluftantrieb. Auf Wunsch können die Motoren<br />

auch mit einer Drehzahlverstellung geliefert werden. z. B. um<br />

Fördermengen jederzeit stufenlos zu regulieren. Alle Antriebe<br />

werden bei den beiden Pumpwerken oben auf den Schaft der Antriebswelle<br />

aufgesetzt und mit nur einer Mutter angezogen. Dadurch<br />

sind sie leicht und schnell zu wechseln. Je nach Pumpenmodell,<br />

Medium und Antrieb lassen sich so bis zu 220 l/min bei<br />

einem Druck bis zu ca. 26 mWS (ca. 2,6 bar) mit den elektrischen<br />

Antrieben fördern. <strong>Der</strong> Druckluftmotor erreicht Förderraten von<br />

ca. 240 l/min bei 30 mWS (ca. 3 bar). Die Ansauggeometrie ist<br />

beim Modell FP 425 extra auf geringe Restmenge ausgelegt und<br />

erlaubt es z. B. Fässer über 99 %, also fast restlos zu entleeren.<br />

Für die Seifenproduktion haben sich vor allem zwei Pumpenmodelle<br />

besonders bewährt: das Modell F 430 S mit einer Gleitringabdichtung<br />

zur Antriebswelle hin und die dichtungslose Ausführung<br />

Typ FP 424 S mit besonders gestalteter Wellenführung. Alle bei<br />

MIT DEN VARIABEL AUFGEBAUTEN<br />

PUMPEN KANN FLEXIBEL<br />

AUF WECHSELNDE PRODUKT-<br />

KOMPONENTEN REAGIERT WERDEN<br />

Kappus in der Seifenproduktion eingesetzten Pumpen sind aus<br />

Edelstahl mit einer Sonderlänge von 1.500 mm (Standardlänge ist<br />

1.200 mm für IBCs) gefertigt, um sie universell einsetzen zu können.<br />

Bei Bedarf werden auch Werkstoffe wie Polypropylen, Polyvinylidenfluorid<br />

z. B. für besondere korrosive oder ätzende Medien<br />

eingesetzt.<br />

Bei beiden Pumpen umschließt das äußere Förderrohr das innere<br />

Führungsrohr für die Antriebswelle. Für die Pumpenfunktion<br />

ist eine gute, leichtgängige Lagerung der Antriebswelle wichtig.<br />

Hier setzten die Pumpenspezialisten je nach Medium auf<br />

zwei unterschiedliche Vorgehensweisen: Beim Modell mit Gleitringdichtung<br />

dichtet diese das Führungsrohr mit der Welle unten,<br />

direkt an der Pumpe gegen eindringendes Medium ab. Die<br />

Welle selbst wird in mehreren ins Innenrohr eingesetzten Gleitlagern<br />

gelagert und geführt. Das erlaubt z. B. auch die Förderung<br />

von Wachs, das zur Viskositätsverminderung auf bis zu 85 °C erwärmt<br />

wurde. Im Gegensatz dazu arbeitet das dichtungslose<br />

Modell mit einem etwa in der Mitte auf der Welle sitzenden spiralförmigen<br />

Führungslager im Innenrohr. Dieses fördert im Betrieb,<br />

ähnlich wie eine archimedische Schraube, eindringendes<br />

Medium wieder ins Freie. Damit eignet sich diese Ausführung<br />

besonders für niedrigviskose, auch aggressive und schnell ausfließende<br />

Fluide, die weder aushärten noch auskristallisieren.<br />

Die Konstruktion verhindert unerwünschte Ablagerungen im Inneren<br />

und verlängert dadurch die Pumpenlebensdauer enorm.<br />

Beide Pumpenmodelle lassen sich leicht in die einzelnen Komponenten<br />

zerlegen und so gut reinigen.<br />

DRUCKLUFTMEMBRANPUMPE FÖRDERT<br />

ABRASIVE STOFFE ZUVERLÄSSIG<br />

Für die Laugenaufbereitung sind dagegen ganz andere Pumpeneigenschaften<br />

erforderlich. Daher wird hier eine robuste Druckluftmembranpumpe<br />

in Edelstahlausführung mit bis zu 178 l/min<br />

bei 8 bar Förderdruck eingesetzt. Sie fördert anfallende Abfallauge<br />

aus dem Auffangsumpf in einen Zwischentank zur Aufbereitung.<br />

Da die Pumpe selbst abrasive Partikel ohne Probleme fördert,<br />

ist sie für die Abfallentsorgung ideal geeignet. Die trockenlaufsichere<br />

Pumpe ist trocken selbstansaugend und auch eine<br />

Überflutung macht ihr nichts aus. <strong>Der</strong> ölfreie Betrieb gestattet ihren<br />

Einsatz nicht nur bei der Seifenherstellung, sondern auch in<br />

der Pharma- und Lebensmittelbranche sowie bei Einsätzen mit<br />

Abwasser, Gülle, Chlorbleichlauge, Reinigungsmitteln etc. Je<br />

nach Einsatzgebiet wird die Pumpe aus Alu, Edelstahl, PP oder<br />

Polyvinylidenfluorid gefertigt.<br />

Bilder: Aufmacher elenabdesign – stock.adobe.com, Einklinker Flux-Geräte<br />

GmbH, Bild rechts Kappus<br />

www.flux-pumpen.de<br />

Selbst niedrigviskose, auch aggressive oder<br />

schnell ausfließende Fluide, die weder<br />

aushärten noch auskristallisieren fördert<br />

die dichtungslose Pumpe zuverlässig<br />

Unbenannt-2 1 www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR 10.12.2020 <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 10:40:33 19


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

RFID SORGT FÜR MEHR<br />

SICHERHEIT IN IHREN ANLAGEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Verschiedene flüssige oder pumpfähige Medien werden in großen Anlagen der<br />

Prozessindustrie auf verschiedenen Wegen dem Produktionsprozess über<br />

Rohrleitungssysteme zugeführt. Eine simple Verwechslung oder eine falsch hergestellte<br />

Verbindung an den Kupplungsstellen können einen Ausfall der Produktion oder den<br />

Ausschuss wertvoller Rohstoffe nach sich ziehen. <strong>Der</strong> Einsatz von RFID-Technologie schließt<br />

mit einer automatischen Identifikation derartige Fehler aus.<br />

Verschiedene flüssige beziehungsweise pumpfähige<br />

Medien werden in großen Anlagen der Prozessindustrie<br />

auf verschiedenen Wegen – per Lastkraftwagen, Güterzügen<br />

oder Schiffen – angeliefert und dem Produktionsprozess<br />

oder Lagern über teilweise kilometerlange Rohrleitungssysteme<br />

zugeführt. Die Zuführung und / oder die Übergabe zwischen<br />

verschiedenen Anlagenteilen erfolgt über sogenannte<br />

Schlauchbahnhöfe. Auch aufgrund der Gefährlichkeit vieler hier<br />

Sascha Paeschel, Pepperl+Fuchs SE, Mannheim<br />

eingesetzter Stoffe oder Gemische ist es äußerst wichtig, dass<br />

diese Verbindungen stets zuverlässig und korrekt hergestellt sind.<br />

Auch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit und Dokumentation<br />

der im Prozess verwendeten Chargen ist häufig eine Anforderung<br />

der Qualitätssicherung.<br />

AUTOMATISCHE MEDIEN-IDENTIFIKATION<br />

Eine simple Verwechslung oder eine falsch hergestellte Verbindung<br />

an den Kupplungsstellen können einen Ausfall der Produktion,<br />

einen Ausschuss wertvoller Rohstoffe, einen hohen Reinigungsaufwand<br />

oder sogar einen ungeplanten Stillstand an den<br />

20 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

RFID Schreib- und<br />

Leseköpfe für Anwendungen<br />

in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen inklusive zwei<br />

kompakte Geräte mit<br />

ATEX-Zulassung<br />

für Zone 1 und Zone 21<br />

Anlagen nach sich ziehen. Unter Umständen entstehen auch<br />

gefährliche Gemische mit enormen Auswirkungen auf die Umwelt<br />

oder die Gesundheit der Mitarbeitenden. Dank der automatischen<br />

Identifikation mittels RFID an den Übergabepunkten in<br />

den Schlauchbahnhöfen lassen sich Fehler zuverlässig ausschließen.<br />

Das Aufmachermotiv links zeigt die Stutzen mit RFID Lesekopf<br />

am Schlauchbahnhof. Da RFID keiner Sichtverbindung bedarf,<br />

funktioniert die Erkennung auch in rauen und verschmutzten<br />

Umgebungen, in denen optische Identifikationsverfahren<br />

nicht zum Einsatz kommen können. Ein versehentlicher Fehler<br />

beim Herstellen einer Verbindung wird sofort erkannt und ist<br />

beheb bar. Durch entsprechende Integration in die Steuerung<br />

lässt sich ein Anlaufen von Pumpen oder der Start des nächsten<br />

Prozessschrittes im Fehlerfall verhindern.<br />

EFFIZIENTE QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Neben den Schlauchbahnhöfen ist auch an Probeentnahmestellen<br />

der Einsatz von RFID in Verbindung mit einer Softwarelösung<br />

sinnvoll. Die hohen Anforderungen der Prozessindustrie an<br />

Qualität, Rückverfolgbarkeit und Dokumentation steigen zunehmend.<br />

An verschiedenen Stellen im Prozess werden daher Proben<br />

entnommen, die zu Zwecken der Qualitätssicherung an ein<br />

Labor weitergeleitet und dort analysiert werden. Die Ergebnisse<br />

sind wiederum korrekt der Entnahmestelle zuzuordnen und zu<br />

speichern. Mittels RFID-Transponder am Probenbehälter kann<br />

dieser über einen RFID-Schreib-Lesekopf an der Entnahmestelle<br />

von Beginn an zugeordnet werden. Entnahmestelle, Datum, Uhrzeit,<br />

Produkt-Chargennummer und sonstige Daten sind hinterlegt.<br />

Bei der Untersuchung im Labor lassen sich via Transponder<br />

am Probenbehälter die Informationen automatisch und verwechslungsfrei<br />

auslesen und die Ergebnisse mit dem Datensatz<br />

kombinieren. Fehler werden vermieden und Zeit wird gespart.<br />

RFID FÜR NAHEZU ALLE FREQUENZBEREICHE<br />

Pepperl+Fuchs bietet ein breites RFID-Portfolio für alle in der Industrie<br />

eingesetzten Frequenzbereiche (LF, HF und UHF). Neben<br />

Transpondern für verschiedene Einbausituationen sowie hohe<br />

thermische, mechanische und chemische Anforderungen gehört<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher und bewährter Bauformen von<br />

Schreib-/Leseköpfen zum Angebot. Über die Auswerteeinheiten<br />

der Ident-Control-Reihe können die Schreib-/Leseköpfe über<br />

verschiedene Feldbussysteme beziehungsweise Industrial Ethernet<br />

an speicherprogrammierbaren Steuerungen, Prozessleitsystemen<br />

oder anderen IT-Backend-Systemen angeschlossen<br />

werden. Ergänzend sind auch mobile RFID-Schreib-/Lesegeräte<br />

erhältlich.<br />

Bilder: Pepperl+Fuchs<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

NEUE LÖSUNGEN FÜR<br />

EXPLOSIONSGEFÄHRDETE BEREICHE<br />

Mit den RFID-Schreib-/Leseköpfen IPH-30GM-Ex (LF,<br />

125 kHz) und IQH1-30GM-Ex (HF, 13,56 MHz, ISO 15693)<br />

von Pepperl+Fuchs stehen für Anwendungsfälle in<br />

explosionsgefährdeten Bereichen zwei kompakte Geräte<br />

mit ATEX-Zulassung für Zone 1 und Zone 21 zur Verfügung.<br />

Beide Geräte sind zum Anschluss an das bewährte<br />

Ident-Control-System vorgesehen. Die robusten Edelstahlgehäuse<br />

in 30GM-Bauform sind UV-beständig und in<br />

Schutzart IP68 gefertigt. Sie eigenen sich für den Einbau<br />

in rauer Umgebung. Dank des Betriebstemperaturbereichs<br />

von minus 20 bis plus 70 Grad Celsius sind die<br />

Schreib-/Leseköpfe auch im Außenbereich und in der<br />

Nähe von Kälte- oder Wärmequellen einsetzbar. Je nach<br />

Einbauort der zugehörigen Transponder, benötigter<br />

Reichweite und gegebenenfalls bereits verwendeter<br />

Systeme steht diese Bauform in den Frequenzbereichen<br />

LF und HF zur Verfügung.<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 21


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

LUFT ENTFEUCHTEN UND SCHÄDEN VERMEIDEN<br />

In der Pharmaindustrie sichert eine konstante Luftfeuchte die Produktqualität. Zudem<br />

sorgen Luftentfeuchter für den Schutz von Rohrleitungen, Installationen, Betriebsmitteln<br />

und technischen Einrichtungen vor Rost und Feuchteschäden. Luftentfeuchter der Serie<br />

Condair DC 270 bis 450 sind mit Entfeuchtungsleistungen von 263,1 bis 418,8 l/Tag erhältlich.<br />

Die leistungsstarken Geräte decken damit ein großes Spektrum ab und eignen sich laut<br />

Hersteller auch für hohe Anforderungen, wie beispielsweise in großen Lagerhallen. Das<br />

Gehäuse sei robust und widerstandsfähig. Auch aggressiven Umweltbedingungen sollen<br />

die Komponenten der Geräte standhalten und könnten bei Bedarf noch verstärkt werden.<br />

<strong>Der</strong> Betrieb ist freistehend oder auch angeschlossen an ein Lüftungskanalnetz möglich.<br />

www.condair.de<br />

ABWASSERFREIE PRODUKTION<br />

Für drei Standorte eines indischen Pharmaherstellers, der<br />

Medikamentenkapseln herstellt, untersuchte Envirochemie im<br />

Rahmen einer Studie die optimale Lösung für eine abwasserfreie<br />

Produktion. Die Medikamentenkapseln bestehen im<br />

Wesentlichen aus Gelatine oder für die vegane Variante aus<br />

Zellulose und Farbstoffen. Das Abwasser enthält eine relativ<br />

hohe organische Fracht, Stickstoffverbindungen und Farbstoffe.<br />

Vor Ort gibt es keine kommunale Kanalisation. Weil Wasser an<br />

den Produktionsstandorten knapp ist, möchte das Pharmaunternehmen<br />

sein Wassermanagement optimieren. Nachdem<br />

Envirochemie den<br />

aktuellen Stand<br />

der Abwasserbehandlung<br />

ermittelt und die<br />

Wasserströme vor<br />

Ort analysiert<br />

hatte, wurde in<br />

Pilotversuchen in<br />

Roßdorf, Deutschland,<br />

ein Behandlungsverfahren<br />

entwickelt. Ein<br />

Teil des behandelten<br />

Wassers<br />

kann zur Bewässerung genutzt werden. Alternativ kann das<br />

Abwasser weiter aufbereitet werden, damit es unter anderem<br />

für die Kühlsysteme geeignet ist. <strong>Der</strong> verbliebene Rest wird<br />

verdampft. Zero Liquid Discharge sei vor allem in Regionen, in<br />

denen das Wasser knapp ist, eine Alternative. Im Vordergrund<br />

steht hier die Wiederverwertung, beispielsweise zur Kühlung,<br />

Reinigung, Bewässerung oder für Sanitäranlagen. Häufig<br />

werden für Zero Liquid Discharge Verdampfer wie der<br />

Envochem Evaporator eingesetzt, die das verbliebene Wasser<br />

entfernen.<br />

www.envirochemie.com<br />

ANTRIEBSMANAGEMENT: HÖHERE<br />

VERFÜGBARKEIT, WENIGER AUSFÄLLE<br />

Für die gesamte<br />

installierte<br />

Antriebstechnik in<br />

produzierenden<br />

Unternehmen<br />

bietet SEW-<br />

Eurodrive ein<br />

Servicesystem auf<br />

Werks-, Anlagenund<br />

Komponentenebene<br />

an.<br />

Dieses Complete<br />

Drive Management (CDM) umfasst laut Anbieter die technischen<br />

Daten aller Motoren, Getriebemotoren, Industriegetriebe<br />

und Frequenzumrichter, ihre Einsatzinformationen und<br />

Zustandsklassifizierung sowie gegebenenfalls erforderliche<br />

Instandsetzungsmaßnahmen. Die Antriebe werden mit einer<br />

CDM-Komponentennummer eindeutig gekennzeichnet und<br />

die Daten mit SEW-Äquivalenten sowie den aktuellen<br />

Zustandsinformationen in der Webapplikation im Online-<br />

Support hinterlegt. Die Zugriffsberechtigung ist personenbezogen<br />

und wird vom Kunden festgelegt. Laut SEW lasse<br />

sich mit dem CDM die Anlagenverfügbarkeit im zweistelligen<br />

Prozentbereich steigern. Im Schadensfall bekomme der<br />

Kunde schnelle Hilfe – mit den vereinbarten Leistungen,<br />

zum vereinbarten Preis und innerhalb der eventuell vordefinierten<br />

Reaktionsszenarien. Auch Getriebemotoren und<br />

ex-geschützte Normmotoren für die Zone 1/21 (Gas und<br />

Staub) sowie Frequenzumrichter sollen im Stundenbereich<br />

geliefert werden, sofern die Komponenten und Liefersituation<br />

der Montageteile es zulassen. Bei Industriegetriebe<br />

mit einem Drehmoment über 25 kNm liegt die Zeit bei<br />

drei bis fünf Tagen.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

ADAPTER SPEZIELL FÜR RÜHRWERKE<br />

Speziell für Rührwerke hat Nord den Safomi-IEC-Adapter (Safomi: Sealless Adapter For Mixers)<br />

entwickelt. Er ist laut Hersteller kompakt und einfach aufgebaut und verfüge über ein integriertes<br />

Ölausgleichsvolumen. Auf Ölbehälter und -schläuche sowie den leckage- und verschleißanfälligen<br />

Wellendichtring zwischen Getriebe und IEC-Zylinder könne damit verzichtet werden. <strong>Der</strong> Adapter<br />

soll einen Standard-IEC-Adapter am Rührwerksantrieb ersetzen, was zu einer höheren Betriebssicherheit<br />

und einem geringeren Wartungsaufwand führen soll. Gegenüber der Standardanwendung<br />

sei nicht nur das erforderliche Ölvolumen geringer, dank fehlender Anbauteile reduziere sich auch<br />

der Bauraum. Nord bietet den Safomi für Maxxdrive-Stirnradgetriebe in den Baugrößen 7 bis 11<br />

und damit für Abtriebsdrehmomente von 25 bis 75 kNm an.<br />

www.nord.com<br />

22 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

TEMPERATURMESSUNG<br />

IN DER KÄLTESAUNA<br />

Wie lange kann Temperaturmesstechnik<br />

von Phoenix TM bei<br />

-110 °C arbeiten? Dieser Frage<br />

ist das Ingenieurbüro Refolution<br />

auf den Grund gegangen, das<br />

für die Coolinn GmbH eine<br />

Kältesauna entwickelt und<br />

gebaut hat. Refolution ist<br />

spezialisiert auf nachhaltige<br />

Kältetechnik mit natürlichen<br />

Kältemitteln wie Luft, Wasser,<br />

Propan und Ammoniak. In dem<br />

Verweildauertest wurde zudem untersucht, wie gleichmäßig<br />

die Kältesauna die Temperatur halten kann. Dafür<br />

wurde das Messgerät PCM für zwölf Stunden in die tiefkalte<br />

Atmosphäre eingetaucht, wo es trotz Thermoschutzbehälter<br />

vollständig erstarrte. Dennoch zeigte das Messsystem<br />

keine sichtbaren Schäden. Nach dem Auftauen konnte der<br />

Datenlogger angeschaltet werden, über seine USB-Schnittstelle<br />

mit einem PC verbunden und die Messdaten ohne<br />

Probleme gelesen und ausgewertet werden. Zwar dauerte<br />

die Messung nur 8:43 Stunden, was aber um fast die Hälfte<br />

über dem rechnerisch erwarteten Wert von etwa sechs<br />

Stunden lag. „Mit einem größerem Thermoschutzbehälter<br />

wären auch zwölf Stunden gut zu erreichen“, erklärt dazu<br />

Vertriebsingenieur Bastian Sulinski. Im stabilen Messbereich<br />

habe die Temperatur innerhalb der Kältesauna<br />

um maximal 1,9 K geschwankt.<br />

www.phoenixtm.de<br />

DIE QUALITÄT VON ERDGAS BESTIMMEN<br />

Michell Instruments launcht zur Achema <strong>2022</strong> den Taupunkt-<br />

Analysator Condumax CD603. <strong>Der</strong> automatische Online-Analysator<br />

für Kohlenwasserstoff- und Wassertaupunkt basiert<br />

auf der neuen Taupunktspiegeltechnologie und liefert<br />

zuverlässige Daten für die Qualitätsbestimmung von Erdgas.<br />

Neu ist die hochauflösende Detektionstechnologie zur<br />

sicheren Unterscheidung von Wasser- und Kohlenwasserstoffkondensat.<br />

Zusätzlich punktet der CD603 mit zahlreichen<br />

weiteren neuen<br />

Funktionen. Dazu gehört<br />

unter anderem die verbesserte<br />

Harmonisierung des<br />

Kohlenwasserstoff-Kondensationspunkts<br />

mit einer<br />

Nachweisschwelle von<br />

5 mg/m 3 . Eine integrierte<br />

hochauflösende Kamera<br />

liefert mit einem Zeitstempel<br />

versehene Standbilder<br />

oder Videoaufnahmen der<br />

Spiegeloberfläche während<br />

der Messung. <strong>Der</strong> Analysator<br />

ist für den weltweiten<br />

Einsatz in Ex-Bereichen der<br />

Zonen 1 und 2 sowie der<br />

Klasse I, Div. 1 zugelassen. Als weiteres Messe-Highlight<br />

kündigt Michell eine „H2 Lounge“ an, die Besuchern einen<br />

Überblick über das Produktportfolio für Wasserstoffanwendungen<br />

bietet.<br />

www.processsensing.com<br />

AUTOMATISIERTE PRODUKTION<br />

Modulare Produktion ist in der Prozessindustrie nicht mehr<br />

nur Zukunftsmusik. Immer mehr Unternehmen sehen in<br />

dem technischen Konzept MTP (Module Type Package) laut<br />

Copa-Data Vorteile für ihre automatisierte Produktion. Es<br />

beschreibt einheitlich die verfahrenstechnischen Aspekte<br />

eines Anlagenmoduls und funktioniert als Schnittstelle<br />

Wellenfedern & Sicherungsringe<br />

Innovative & platzsparende Design Lösungen<br />

Lamellen-Dichtringe<br />

• Labyrinthdichtung<br />

• Keine Reibung<br />

Wellenfedern<br />

zwischen Verfahrens- und Automationstechnik. Über eine<br />

standardisierte Schnittstelle werden nach dem Baukastenprinzip<br />

verschiedene Komponenten einer Produktionsanlage<br />

digital verknüpft. Unternehmen sollen von dem technischen<br />

Konzept des MTP überall dort profitieren, wo Flexibilität in<br />

der Produktion kleinster Chargen, die Reduzierung von<br />

Engineering-Aufwänden und die schnelle Anpassung von<br />

Prozessen, Anlagen und Maschinen wichtige Erfolgskriterien<br />

sind. Auf Basis seiner Softwareplattform Zenon und<br />

der Zenon POL (Process Orchestration Layer) zeigt Copa-<br />

Data zusammen mit seinen Partnern wie Merck, Beckhoff<br />

und Festo Anwendungsbeispiele der modularen Produktion.<br />

www.copadata.com<br />

• Exakte Einstellung der Vorspannkraft<br />

• bis zu 50% Bauraumeinsparung<br />

Spirolox ® Sicherungsringe<br />

• 360° geschlossene Anlagefläche<br />

• Keine störenden Ösen<br />

Kontaktieren Sie unser technisches Team<br />

+49 (0) 234 923610<br />

www.tfcdeutschland.com<br />

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Kostenlose Muster


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

DER SCHLÜSSEL FÜR ERFOLGREICHE<br />

AUTOMATISIERUNGSPROJEKTE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Kombination von klassischer Steuerungstechnik und moderner<br />

Software-Entwicklung gestaltet sich wie das Zusammenspiel verschiedener<br />

Instrumente in einem Orchester. Welche Anforderungen und Schlüsse<br />

daraus gezogen werden können, beleuchtet der folgende Beitrag.<br />

Im Zentrum steht das offene Ecosystem PLCnext Technology.<br />

Peer Michael Gaus, Technology Specialist im Bereich IMA Engineering,<br />

Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

24 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

Ergänzungen durchzuführen und in das System einzuschleusen.<br />

Zudem häuft sich der Wunsch, dass Geräte ausschließlich als<br />

Edge Device agieren und keine Automatisierungsanteile enthalten,<br />

aber dennoch als Bestandteil eines Schaltschranks verwendet<br />

werden können.<br />

Neben der physischen Nähe an den Prozessabläufen sind die<br />

Devices dadurch gekennzeichnet, dass sie oft im Schaltschrank<br />

und damit separiert von den übrigen IT-Netzen angeschlossen<br />

werden, woraus ein höherer Zugriffsschutz resultiert. Zudem<br />

kann der Betreiber unabhängig von den entsprechenden IT-<br />

Richtlinien eigene Sicherheitsvorschriften im Automatisierungsbereich<br />

implementieren. Durch den offenen Ansatz des Ecosystems<br />

PLCnext Technology steht nun ergänzend zu den beschriebenen<br />

klassischen Steuerungsaufgaben eine Plattform bereit,<br />

welche die Ansprüche hinsichtlich einer freien Erweiterbarkeit<br />

und Nutzung der SPS als Edge Device im Schaltschrank erfüllt.<br />

VON DER KLASSISCHEN STEUERUNG ZU<br />

CLOUD-SYSTEMEN UND CONTAINERLÖSUNGEN<br />

Aktuelle Projekte zeigen, dass der klassische Ansatz der Verarbeitung<br />

von Sensordaten auf der Lokal- und Feldbusebene durch<br />

die Integration von kundenspezifischen Hochsprachenmodulen<br />

und -bibliotheken zunehmend ausgebaut wird. Das macht eine<br />

Anpassung des Systems notwendig. Außerdem setzen einige<br />

Industrien modellgebende Verfahren zum Aufbau von Regelungsstrecken<br />

ein. Nicht zu vergessen die Ankopplung von Cloud-<br />

Systemen, die im einfachsten Fall per Rest API angesprochen<br />

werden können, oder eigene Frameworks mitbringen, die in die<br />

Plattform einzubinden sind.<br />

Im Rahmen von serviceorientierten Anwendungsarchitekturen<br />

nimmt das Generieren containerbasierter Anwendungen ebenfalls<br />

Fahrt auf. Moderne Steuerungssysteme müssen diesen Ansatz<br />

ebenso umsetzen. Aufgrund der weitreichenden Isolierung<br />

containerbasierter Applikationen auf dem System bleibt das<br />

Host-System in seinem Aufbau nahezu unberührt. Es müssen<br />

EIN PASSGENAUES DESIGN DES<br />

AUTOMATISIERUNGSSYSTEMS<br />

IST GENAUSO WICHTIG WIE<br />

EINE FLEXIBLE ERWEITERUNG<br />

In der klassischen Automatisierungstechnik gibt es üblicherweise<br />

Anwendungen, die sich mit der Steuerung und Regelung<br />

von Anlagen sowie der Erfassung von Sensorwerten<br />

und deren Verarbeitung befassen. Dieser Ansatz wird meist<br />

in einer Programmiersprache wie IEC 61131-3 sowie mit mehr<br />

oder weniger proprietären Systemen umgesetzt. Phoenix Contact<br />

bietet dazu diverse Komponenten und Systeme aus dem Inlineund<br />

Axioline-Baukasten mit geschlossenem Echtzeitsystem an;<br />

eine direkte Veränderung oder Erweiterung systemnaher Dienste<br />

ist allerdings nicht möglich. Dies lässt sich lediglich vom<br />

Hersteller durch eine Aktualisierung der Steuerungs-Firmware<br />

beeinflussen.<br />

Mit Internet of Things (IoT) und Industrie 4.0 stellt der Markt<br />

Anforderungen, die mit der klassischen Steuerungstechnik nur<br />

teilweise realisierbar sind. Hier haben offene, frei erweiterbare<br />

Systeme einen entscheidenden Vorteil – etwa die Fähigkeit, eigene<br />

keine Bibliotheks-Abhängigkeiten geprüft und beachtet werden.<br />

Somit ist eine Kompromittierung des Systems fast ausgeschlossen.<br />

Durch geeignete Schnittstellen kann der User allerdings immer<br />

noch auf die eigentliche Steuerungsebene zugreifen, um Sensordaten<br />

zu erfassen und zu verarbeiten. Die Funktion lässt sich<br />

auch schnell auf dem Zielsystem aktualisieren oder gänzlich<br />

ersetzen.<br />

WEITERE DISZIPLINEN EINBEZIEHEN<br />

Insbesondere die Integration der Steuerungstechnik in den Entwicklungsprozess<br />

unter Verwendung passender Integrations-<br />

Tools macht einen hohen Automatisierungsgrad möglich. Als<br />

Beispiele seien die Einbindung in eine CI-Plattform (Continous<br />

Integration) für Build- und Deployment-Prozesse sowie von Test-<br />

Frameworks oder die Abarbeitung von Unit-Tests angeführt. Dies<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 25


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

01<br />

01 Aus dem PLCnext Store können sich die Programmierer<br />

Funktionsbausteine und Apps herunterladen<br />

02 Moderne Applikationen erfordern die Zusammenarbeit<br />

verschiedener Fachdisziplinen<br />

02<br />

Auch bei der konkreten Anforderungsaufnahme stellen Methodiken,<br />

Fachkenntnisse und Erfahrungen wesentliche Bausteine für eine<br />

erfolgreiche Projektrealisierung dar.<br />

Kommt es zur Beauftragung des Projekts, verlangt das mittlerweile<br />

etablierte agile Vorgehen – beispielsweise Scrum – sämtlichen<br />

Projektbeteiligten ein hohes Maß an Kooperation und Kommunikation<br />

ab. Durch kurze Zyklen sowie regelmäßige Reviews<br />

und Retrospektiven lassen sich Herausforderungen, Fehler und<br />

neue Anforderungen schnell erkennen, aufnehmen und direkt in<br />

den Entwicklungs- und Umsetzungsprozess einbinden.<br />

Die Kompetenz eines Automatisierungsanbieters basiert neben<br />

den Softskills der Mitarbeitenden auf einer fachspezifischen<br />

Beteiligung. Hierbei geht es zum Beispiel um die Kombination<br />

aus IEC 61131-3- und Hochsprachen-Programmierung oder die<br />

Erweiterung eines Projektteams durch Administratoren, die die<br />

komplexe Infrastruktur für solche Projekte aufsetzen, bereitstellen<br />

und pflegen. Weiterhin sind Mitarbeitende aus der Web-Entwicklung<br />

erforderlich, um moderne, ansprechende und responsive<br />

Anwendungen zu implementieren und in die Gesamtapplikation<br />

zu integrieren. Wichtig sind hierbei auch die <strong>Konstrukteur</strong>innen<br />

und <strong>Konstrukteur</strong>e, die bewerten können, ob die Lösung<br />

konstruktiv realisierbar ist.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

stellt eine reibungslose Funktion der einzelnen Komponente im<br />

Gesamtsystem sicher. Zur Realisierung moderner Applikationen<br />

bewegen sich die beteiligten Fachdisziplinen also nicht mehr<br />

ausschließlich im Automatisierungsumfeld. In heutigen Industrieanlagen<br />

verschmelzen die Bereiche OT (Operational Technology)<br />

und IT (Information Technology) vielmehr.<br />

Die Projektierung solcher Anlagen zeigt, dass die Fähigkeiten<br />

aller Projektmitglieder einem Wandel unterliegen. Nicht mehr<br />

der Anlagenprogrammierer, der die Anforderungen aufnimmt<br />

und implementiert, tritt mit dem Anwender in Kontakt. Andere<br />

Fachdisziplinen – wie die Konstruktion – werden ebenfalls herangezogen,<br />

um die komplexeren Aufgabenstellungen zu meistern.<br />

Schon bei der unternehmerischen Ausrichtung sowie der Einstellung<br />

und Weiterentwicklung von Mitarbeitenden ist den neuen<br />

Anforderungen daher Rechnung zu tragen.<br />

SYSTEMDESIGN, ARCHITEKTUR UND<br />

KONSTRUKTIVE UMSETZUNG MÜSSEN PASSEN<br />

Bei zukünftigen Projekten wird weiterhin das klassische Vorgehen<br />

der Anforderungsaufnahme und Priorisierung durchgeführt.<br />

Ergänzend ist es jedoch bereits in der frühen Phase der Projektanbahnung<br />

wichtig, Systemdesign, Architektur und Integration<br />

sowie die konstruktive Umsetzung zu prüfen und auszuarbeiten.<br />

Dazu werden immer öfter spezialisierte Fachkräfte benötigt, die<br />

den systemischen Blick auf die ganzheitliche Lösung behalten,<br />

die Schnittstellen bewerten und geeignete Technologien auswählen.<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK, SOFTWARE-<br />

ENTWICKLUNG UND METHODIK IM EINKLANG<br />

Projekte werden heute durch Prozesse angereichert, die sich in<br />

der Entwicklung von IT-Software schon seit Jahren etabliert haben.<br />

Trotz der vielen neuen Herausforderungen und Methoden bleibt<br />

eine Steuerungsplattform eine Steuerungsplattform, die der Abarbeitung<br />

von zyklisch aufgerufenen deterministischen Programmen<br />

sowie dem Zugriff auf und der Verarbeitung von Sensordaten<br />

dient. Mit PLCnext Technology bietet Phoenix Contact eine Plattform,<br />

die sich durch einen offenen, komponentenbasierten und<br />

erweiterbaren Ansatz auszeichnet.<br />

Die clevere Kombination von klassischer Automatisierungstechnik,<br />

Einbindung moderner Prozesse der Software-Entwicklung<br />

sowie Nutzung neuer Methodiken, von Hochsprache und<br />

modellgebenden Verfahren erlaubt einen modularen und nachhaltigen<br />

Projektaufbau, dessen Umsetzbarkeit als Maschine oder<br />

Anlage von erfahrenen Konstruktionsmitarbeitenden evaluiert<br />

wird. Hier zeigt sich, dass die Auswahl und Koordination der<br />

Fachkräfte aus den unterschiedlichen Disziplinen der Schlüsselfaktor<br />

für die erfolgreiche Durchführung moderner Steuerungslösungen<br />

sein kann. Als offene und erweiterbare Plattform leistet<br />

PLCnext Technology einen entsprechenden Beitrag, der bereits<br />

in verschiedenen großen Projekten ersichtlich ist. Weitere Informationen<br />

unter www.plcnext.de<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

26 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

PLUG-AND-CHECK: CONDITION-<br />

MONITORING-SENSOR MIT IO-LINK<br />

Turcks Feuchte- und<br />

Temperatursensor<br />

CMTH ist jetzt in<br />

einer kompakten<br />

Variante mit<br />

verbesserter<br />

IIoT-Integration für<br />

Condition-Monitoring-Anwendungen<br />

in Produktion und<br />

Lager verfügbar.<br />

<strong>Der</strong> IP67-Sensor CMTH im M12-Gehäuse misst nur 57 mm<br />

in der Länge und deckt einen Temperaturbereich von -40 bis<br />

+100 °C ab. Das standardisierte IO-Link-Smart-Sensor-Profil<br />

(Stand 4.1.2.) mit 64 Bit auf zwei Kanälen vereinfacht die<br />

Integration auch in herstellerübergreifend vernetzte<br />

Systeme. <strong>Der</strong> Sensor gibt im Simple-I/O-Modus (SIO) für<br />

Temperatur und Feuchte je ein Schaltsignal aus. Dieser<br />

Modus eignet sich auch für die Nachrüstung von Klimadaten<br />

in bestehenden Applikationen, wo selten digitale<br />

Schnittstellen wie IO-Link vorliegen. Dank IO-Link-Modus<br />

kann der CMTH-Sensor sowohl stetig Prozesswerte ausgeben<br />

als auch selbstständig den situativen Taupunkt<br />

ermitteln. Über den IO-Link-Master lässt sich der Sensor<br />

ohne Zusatzsoftware per Webbrowser des Masters<br />

konfigurieren und in Betrieb nehmen.<br />

www.turck.com<br />

VIELFÄLTIGE ANWENDUNGEN MIT<br />

NUR EINEM GERÄT MANAGEN<br />

Höchstmögliche Flexibilität<br />

war die Maxime bei der<br />

Entwicklung der neuen<br />

Zuhaltung CTS von Euchner.<br />

Ergebnis ist ein kompakter<br />

Sicherheitsschalter mit hoher<br />

Zuhaltekraft und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

via IO-Link.<br />

Wo sonst mehrere Schaltervarianten<br />

benötigt werden,<br />

vereint CTS sämtliche Funktionen<br />

in einem Gerät. Auch die<br />

geringen Abmessungen von<br />

135 × 31 × 31 mm, verbunden<br />

mit einer maximalen Zuhaltekraft<br />

von 3.900 N, überzeugen.<br />

Die Besonderheit steckt jedoch<br />

im transpondercodierten Betätiger: FlexFunction. Dieses<br />

patentierte Konzept ermöglicht es Anwendern, mit dem<br />

passenden Betätiger genau die Funktion freizuschalten, die<br />

sie benötigen. So lässt sich je nach Anforderung zwischen<br />

Prozessschutz- und Personenschutz-Zuhaltung umschalten.<br />

Auch die Wahl zwischen hoher und niedriger Codierungsstufe<br />

ist möglich. <strong>Der</strong> Sicherheitsschalter CTS erreicht auf Basis der<br />

Transpondertechnik Kategorie 4 /PL e nach EN ISO 13849-1<br />

und erfüllt die Vorgaben gemäß EN ISO 14119.<br />

www.euchner.de<br />

FLEXIBLE KABELDURCHFÜHRUNG<br />

UND KLEMMEN PER PUSH<br />

KISSsoft AG<br />

A Gleason Company<br />

T. +41 55 254 20 50<br />

info@kisssoft.com<br />

Conta-Clip präsentiert eine Kabeldurchführung,<br />

über die Dichtelemente<br />

ohne Rahmendemontage<br />

ausgetauscht werden können.<br />

Ebenfalls neu sind Klemmen mit vergrößerten Einführungskanälen<br />

und Push-In-Anschluss. Die KDS-Kabeldurchführungssysteme<br />

verfügen über einen einteiligen Rahmen<br />

und einsteckbare Inlays. Dichtelemente lassen sich ohne<br />

Rahmendemontage und unter Erhalt der IP66-Abdichtung<br />

austauschen. So sind auch jederzeit Änderungen in puncto<br />

Verkabelung oder Verschlauchung möglich. Schaltschrankhersteller<br />

und Maschinenbauer können ihre Produkte mit<br />

KDS-Kabeldurchführungen einheitlich vorkonfektionieren,<br />

ohne die späteren Verkabelungsanforderungen zu kennen.<br />

Mit PRK sind zudem Reihenklemmen erhältlich, die dank<br />

vergrößerter Einführungskanäle, minimierter Steckkräfte<br />

und integriertem Pusher einfach zu handhaben sind.<br />

Ihr hoher Aufbau sowie die senkrechte Adern-Einführung<br />

lassen eine Montage in minimaler Distanz zu den<br />

Verdrahtungskanälen und kompakte Betriebsmittelanordnungen<br />

zu.<br />

www.conta-clip.de<br />

KISSsoft Features<br />

▪ Einfluss von Flankenwelligkeit auf Drehwegabweichung<br />

▪ Zahnfusswechselfestigkeit aus Zeitreihen<br />

▪ Wälzkörperbelastung bei modifizierten Laufbahnen<br />

▪ Innere Wälzlagergeometrie von Schaeffler und Timken<br />

▪ Optimierte Oberfläche beim Schraubenmodul<br />

Anfragen für eine Testversion über www.kisssoft.com<br />

NEU<br />

Release<br />

<strong>2022</strong><br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 27


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

LADEPARK SETZT AUF GLEICHSTROM<br />

Vor einem Jahr wurde in Zusmarshausen bei Augsburg eine der größten und<br />

modernsten Ladestationen für Elektroautos in Europa eröffnet. Im Endausbau sollen<br />

144 Ladepunkte entstehen, ausgestattet mit modernster DC-Ladetechnik.<br />

Guido Ege, Leiter Produktmanagement<br />

und Produktentwicklung,<br />

U.I. Lapp GmbH, Stuttgart<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

<strong>Der</strong> Ausbau der Ladeinfrastruktur kommt in Deutschland<br />

voran. Besonders verkehrsgünstig, direkt an der<br />

Autobahn A8 zwischen München und Stuttgart, liegt<br />

der Sortimo-Innovationspark Zusmarshausen (SIZ).<br />

Im Endausbau sollen hier mehr als 144 Ladepunkte auf<br />

35.000 m 2 Fläche für Lade-, Rast- und Einkaufsmöglichkeiten<br />

installiert sein. In der ersten Ausbaustufe wurden 72 Ladepunkte<br />

in Betrieb genommen; für die nächste Ausbaustufe sind weitere<br />

72 Ladepunkte vorgesehen, die abhängig von der Nachfrage<br />

in den weiteren Bauabschnitten realisiert werden. Allein 60<br />

der 72 Ladepunkte sind mit modernster DC-Ladetechnik<br />

ausgestattet, was eine unkomplizierte und schnelle Beladung<br />

der Fahrzeuge ermöglicht. Dabei kann je nach Fahrzeug aus<br />

unterschiedlichen Leistungsstufen von 35 bis 475 kW ausgewählt<br />

werden. <strong>Der</strong> Ladevorgang dauert zwischen 15 und 45 Minuten.<br />

Für Tesla-Fahrer stehen außerdem zwölf V3-Supercharger<br />

bereit.<br />

SCHNELLES LADEN MIT DC-ENERGIELEITSYSTEM<br />

<strong>Der</strong> Standort ist als DC-Energie-Hub geplant, der möglichst<br />

schnell und effizient regional erzeugten Strom an die Elektromobilisten<br />

bringen soll. „Die Deutschen müssten viel mehr Mut<br />

haben, in neue Technologien zu investieren. Mit der erhöhten<br />

Förderung von Elektrofahrzeugen in Deutschland erhoffe ich mir,<br />

dass die Elektromobilität als wichtiger Teil der Energiewende<br />

endlich stimuliert und beschleunigt wird“, sagt Frank Steinbacher,<br />

Geschäftsführer und Gesellschafter von der eLoaded GmbH<br />

und Steinbacher-Consult. Er ist Ideengeber und Planer des Sortimo-Innovationsparks<br />

Zusmarshausen. Ein ausgeklügeltes DC-<br />

Energieleitsystem bringt die korrekte und gewünschte Ladeleistung<br />

an die Ladesäule. Durch das modulare Aufbau- und Stromversorgungskonzept<br />

sind die 140-kW-Schnelllader ohne weitere<br />

Infrastruktureingriffe erweiterbar auf bis zu 475 kW – dank neuer<br />

technischer Lösungen in der Bauform eines derzeitigen Langsamladers<br />

mit 22 kW Leistung.<br />

PERSÖNLICHE ZEIT NUTZEN WÄHREND<br />

DES LADEVORGANGS<br />

In der sogenannten Energy-Boxx steht nicht nur ein Ladewart bereit,<br />

sondern es besteht auch die Möglichkeit, Snacks, Fahrzeugbedarf<br />

oder frische Blumensträuße zu beziehen. Für Kinder gibt<br />

es einen kleinen Spielplatz. Auf dem Gelände ist sowohl Platz für<br />

Gastronomie, Café und kleine Läden sowie im nächsten Bauabschnitt<br />

auch für Büros und für elektroaffine Betriebe und Wirkungsstätten<br />

für Forschung und Innovation. Jeder sollte die Zeit<br />

während des Ladens so optimal wie möglich nutzen können –<br />

auch ein kleiner Spaziergang in den renaturierten Rothauen ist<br />

möglich. „Ganz oder gar nicht“, nennt Sortimo-Geschäftsführer<br />

Klaus Emler sein Motto. Das Unternehmen investiert im ersten<br />

Schritt einen zweistelligen Millionenbetrag.<br />

28 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

Für den Ladepark<br />

Zusmarshausen<br />

wurde eine verlustarme<br />

DC-Sonderleitung<br />

entwickelt<br />

ist über ein DC-Versorgungsnetz aufgebaut. Lapp, Anbieter von<br />

integrierten Verbindungssystemen, hat für das Projekt eine DC-<br />

Sonderleitung entwickelt, mit der auch kurzfristig größere Leistung<br />

möglich ist und womit parallel die Wärmeentwicklung in<br />

der Leitung kontrolliert werden kann.<br />

Zum Anschluss der Ladestationen hat Lapp den kompletten<br />

DC-Bus samt Hybrid-DC-Kabel zur Steuerung und Online-<br />

Überwachung entwickelt. <strong>Der</strong> Kabelaufbau ist anspruchsvoll:<br />

Das speziell für eLoaded designte Kabel besteht aus einem Aluminiumleiter<br />

mit 630 mm 2 Querschnitt. Die Aderisolierung ist<br />

strahlenvernetzt und besteht aus Polyethylen. Die Schirmung<br />

wird über spiralförmig über den Kern aufgetragene Kupferdrähte<br />

erreicht. <strong>Der</strong> Aufbau wird ergänzt durch zwei Edelstahlrohre<br />

bestückt mit jeweils sechs Lichtwellenleitern. Diese dienen zur<br />

Temperaturmessung und schlagen Alarm, wenn die Temperatur<br />

DIE DEUTSCHEN MÜSSTEN VIEL<br />

MEHR MUT HABEN, IN NEUE<br />

TECHNOLOGIEN ZU INVESTIEREN<br />

AUCH DER ÖPNV NUTZT DEN LADEPARK<br />

<strong>Der</strong> Ladepark wird für den eigenen Fuhrpark und den Fuhrpark<br />

von Kunden genutzt, auch der des ÖPNV. 2021 ging die erste<br />

e-Schnellbusroute zwischen Zusmarshausen und der Stadt<br />

Augsburg an den Start. <strong>Der</strong> Energiebezug im Fahrplan wird dynamisch<br />

auf die tagesaktuelle erneuerbare regionale Erzeugung angepasst.<br />

Betreiber brauchen somit keinen Depotstandort und<br />

kostenintensives Laden in der Nachtstunde. Auch für den Individualverkehr<br />

steht der Ladepark zur Verfügung. Bei Sortimo lädt<br />

man erneuerbaren Strom vor allem aus einer regionalen Photovoltaikanlage.<br />

Das Besondere am Standort: Die Energieverteilung<br />

MODULARES VERSORGUNGSKONZEPT<br />

Bauherr und Investor des Ladeparks ist die Sortimo<br />

Innovationspark Zusmarshausen GmbH, Hersteller für<br />

Fahrzeugeinrichtungen und mobile Transportlösungen.<br />

Am Standort können täglich bis zu 4.000 Autos aufgeladen<br />

werden. Das entspricht aufs Jahr gerechnet einer<br />

Fahrleistung von gut 400 Mio. km. Die Kapazität entspricht<br />

rund 30 Mio. l Kraftstoff und 60.000 t klimaschädliches<br />

Kohlendioxid pro Jahr.<br />

an den Ladepunkten zu groß wird. Über den Bus wird gesteuert,<br />

wo alternativ entsprechend freie Ladekapazitäten zur Verfügung<br />

stehen. <strong>Der</strong> Außenmantel besteht aus PVC nach IEC 60502. Die<br />

Nutzung von Gleichstrom spielt bei den Projekten von eLoaded<br />

eine zentrale Rolle. Durch die Umstellung könnten 20 bis 25 %<br />

Energieeinsparung erreicht werden. Denn bei Gleichstrom fallen<br />

Verluste weg, die bei der Umwandlung zwischen Wechselstrom<br />

und Gleichstrom und umgekehrt entstehen. Ein konsequent auf<br />

Gleichstrom ausgelegtes Energienetz könnte einen Gesamtwirkungsgrad<br />

von 90 % – gegenüber heute 56 % – erzielen.<br />

AUSGEKLÜGELTES ENERGIEMANAGEMENT<br />

Die Energieverteilung wird im Sortimo-Innovationspark exakt<br />

auf den Ladebetrieb abgestimmt. Das clevere Energiemanagement<br />

hat die Ladeprozesse im Blick und auch die unmittelbar<br />

angebundene Produktion. Lapp hat bereits ein breites DC-Leitungsportfolio<br />

für verschiedenste Anwendungen. Darunter die<br />

Ölflex DC 100 mit neuer Farbcodierung der Adern nach der 2018<br />

aktualisierten Norm DIN EN 60445 (VDE 0197):2018-02 für<br />

Gleichstromleitungen: rot, weiß und grün-gelb. Weitere Leitungen<br />

sind die Ölflex DC Servo 700 für stationäre und die Ölflex DC<br />

Chain 800 aus TPE für bewegte Anwendungen.<br />

Zugleich erforscht Lapp die Langzeitstabilität von Isolationsmaterialien<br />

für Kabel und Leitungen. Die Isolationsmaterialien<br />

im Gleichspannungsfeld zeigen ein anderes Alterungsverhalten<br />

als in einem Wechselspannungsfeld. Die Gleichstromnutzung<br />

birgt Effizienzpotenzial; Umrichter entfallen, es werden weniger<br />

Komponenten benötigt, dezentrale Energiequellen sind einfacher<br />

integrierbar. Auch die Rückspeisung von Bewegungsenergie<br />

erfolgt über DC – so wird der E-Motor zum Generator.<br />

Bilder: Aufmacher eLoaded GmbH; sonstiges U.I. Lapp GmbH<br />

www.lappkabel.de<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 29


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

Sylvia Blömker, PR Managerin,<br />

Schmersal Gruppe, Wuppertal<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

VIELE TÜREN – SICHER<br />

GESCHLOSSEN<br />

Für die Absicherung von zwanzig Schutztüren an einer Maschine zur<br />

Herstellung von Verpackungen hat ein Unternehmen in Frankreich<br />

elektromechanische Sicherheitszuhaltungen eingebaut – mit schlankem Design<br />

und hoher Codierung. Sie sind mit unterschiedlichen Betätigern für<br />

verschiedene Anbausituationen kombinierbar.<br />

30 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

01<br />

01 Maschine zur Herstellung von<br />

Lebensmittelverpackungen, die ein<br />

französisches Start-up entwickelt hat<br />

mehrere Sicherheitskreise“, sagt Stylianos Elefheriou. Wegen des<br />

Umfangs von 20 Türen sollte das Sicherheitssystem möglichst<br />

kostengünstig sein, aber vor allem die Türen sicher verschließen<br />

und fehlerfrei arbeiten. Weitere Kriterien waren eine einfache<br />

Montage und ein zuverlässiges Funktionieren auch unter anspruchsvollen<br />

industriellen Umgebungsbedingungen. Ublo entschied<br />

sich deshalb für die Sicherheitszuhaltung AZM150, die zudem<br />

erkennen lässt, welche Tür an der ausgedehnten Anlage geöffnet<br />

ist. „Neben dieser Erkennungsfunktion sind für uns auch<br />

Qualität und Zuverlässigkeit wichtige Anforderung an das Produkt.<br />

Denn nur so kann es dem guten Image der Maschinen von<br />

Ublo gerecht werden“, so Eleftheriou. Diese Anforderungen kann<br />

die Sicherheitszuhaltung AZM150 problemlos erfüllen.<br />

Das junge Unternehmen Ublo mit zehn Mitarbeitern in<br />

der Nähe von Nantes hat sich auf Maschinen zur Herstellung<br />

von Verpackungen aus Kunststofffolien spezialisiert.<br />

„Ich habe dieses Start-up 2018 mit dem Ziel gegründet,<br />

insbesondere für die Nahrungsmittelbranche Maschinen<br />

zur Verpackungsherstellung zu produzieren, die aufgrund<br />

unserer innovativen Konzepte Kosteneinsparungen sowie eine<br />

höhere Flexibilität ermöglichen“, sagt Stylianos Eleftheriou,<br />

Gründer und Geschäftsführer von Ublo. „Diese Verpackungen<br />

können dank unseres Know-hows im Bereich des Blasformens<br />

besondere Formen annehmen. Aufbauend auf diesem Kerngeschäft<br />

entwickeln wir auch nachgeschaltete Maschinen, zum Beispiel<br />

Abfüllanlagen.“<br />

Ublo produziert Spezialmaschinen und meterlange Fertigungslinien,<br />

die mit 20 oft sogar 25 Schutztüren ausgestattet sind.<br />

„Die verschiedenen Zonen mit autonomen Einheiten sind eine<br />

Herausforderung für die Maschinensicherheit und erfordern<br />

SCHLANKES DESIGN UND HOHE CODIERUNG<br />

<strong>Der</strong> AZM150 ist gekennzeichnet durch ein schlankes Design sowie<br />

eine Zuhaltekraft von 1.500 N. Sie ist mit drei unterschiedlichen<br />

Betätigern für verschiedene Anbausituationen kombinierbar: ein<br />

gerader Betätiger für Schiebetüren, ein gewinkelter Betätiger für<br />

große Drehtüren sowie ein beweglicher Betätiger für kleinere<br />

DIE ZUHALTUNG MUSS<br />

SICHER VERSCHLIESSEN UND<br />

FEHLERFREI ARBEITEN<br />

Drehtüren. Ein Pluspunkt der Zuhaltung ist der drehbare Betätigerkopf,<br />

der – statt durch Verschraubung – durch einfaches Aufsetzen<br />

des Deckels arretiert werden kann. <strong>Der</strong> drehbare Betätigerkopf<br />

mit seinen zwei Einführschlitzen ermöglicht verschiedene<br />

Montagepositionen und Anfahrmöglichkeiten. Damit ist die<br />

Zuhaltung vielseitig einsetzbar. Bei dem AZM150 handelt es sich<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 31


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

02<br />

02 Loys Millescamp und Stylianos<br />

Eleftheriou, Geschäftsführer des<br />

französischen Unternehmens Ublo<br />

03 Schmersal bietet die schlanke<br />

Sicherheitszuhaltung AZM150<br />

jetzt optional mit dem<br />

Türgriffsystem DHS-150 an.<br />

03<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

um eine elektromechanische Ausführung, die mit einem hohen<br />

Sicherheitsstandard kombiniert werden kann: Die Zuhaltung ist<br />

standardmäßig mit einer niedrigen Codierstufe und optional mit<br />

einer hohen Codierstufe lieferbar. <strong>Der</strong> Vorteil für den Anwender:<br />

Bei einer hohen Codierung sind gemäß ISO 14119 weniger<br />

zusätzliche Maßnahmen gegen das Umgehen von Verriegelungseinrichtungen<br />

erforderlich, etwa ein Anbringen außer Reichweite<br />

oder in verdeckter Position. Schmersal kann elektromechanische Sicherheitsschalter<br />

und -zuhaltungen mit hoher Codierung anbieten.<br />

Aufgrund seines platzsparenden Designs ist der AZM150 für<br />

kleinere Maschinen, aber auch für Verpackungs- und Werkzeugmaschinen<br />

geeignet. Die Sicherheitszuhaltung ist sowohl in der<br />

Arbeitsstrom- als auch in der Ruhestromvariante verfügbar. Zuhaltungen,<br />

die nach dem Ruhestromprinzip arbeiten, werden bevorzugt<br />

dann eingesetzt, wenn es gilt, Personen vor gefährlichen<br />

Nachlaufbewegungen zu schützen. Zuhaltungen mit Arbeitsstromprinzip<br />

sind vor allem für den Prozessschutz geeignet, da<br />

sie im Fehlerfall, beispielsweise einem Stromausfall, Zutritt zum<br />

Gefahrenbereich gewähren.<br />

ERGONOMISCHES TÜRGRIFFSYSTEM<br />

MIT PRAKTISCHEM ZUBEHÖR<br />

Mit dem neuen praktischen und ergonomischen Türgriffsystem<br />

DHS-150 ist die Zuhaltung AZM150 noch anwendungsfreundlicher,<br />

denn ein separater Türgriff ist nicht mehr nötig. Das System ist<br />

für Maschinenumhausungen oder -umzäunungen sowie für alle<br />

Standard-Aluminiumprofile in 40 mm Breite geeignet. <strong>Der</strong><br />

robuste Türriegel kommt vor allem bei schweren Schwenktüren<br />

zum Einsatz und ist auch unter rauen Umgebungsbedingungen<br />

verwendungsfähig. Ein Vorteil dieses Zubehörs ist, dass der Betätiger<br />

durch den Riegel im DHS-System vorpositioniert wird<br />

und damit optimal ins Gerät einfährt. Damit ist das System stabil<br />

gegen Querkräfte. Treten bei Zuhaltungen Querkräfte auf,<br />

die nicht überwunden werden können, wird die Schutztür nicht<br />

geöffnet – mit entsprechenden Verzögerungen im Produktionsprozess.<br />

In diesem Sinne trägt das Türgriffsystem DHS-150 in<br />

DAS TÜRGRIFFSYSTEM MIT<br />

SICHERHEITSZUHALTUNG<br />

ERHÖHT DIE ANLAGEN-<br />

VERFÜGBARKEIT<br />

Verbindung mit der Sicherheitszuhaltung AZM150 zu einer<br />

Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit bei. Außerdem ist das DHS-<br />

150 mit einer integrierten Sperrvorrichtung versehen (LOTO).<br />

Diese Sperrzangenfunktion schützt das Bedienpersonal bei<br />

größeren, begehbaren Maschinen und Anlagen davor, bei Wartungs-<br />

und Reparaturarbeiten irrtümlich eingeschlossen zu<br />

werden. Die Sperrvorrichtung sorgt dafür, dass die Tür der<br />

Schutzeinrichtung nicht geschlossen werden kann und ein unabsichtlicher<br />

Maschinenanlauf verhindert wird.<br />

Bilder: Aufmacher, 01, 02 Ublo; 03 Schmersal GmbH & Co. KG<br />

Text: Olivier Guillon, Production Maintence<br />

www.schmersal.com<br />

32 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

XXX<br />

TEMPERATUR BERÜHRUNGSLOS ERFASSEN<br />

Ein Infrarotsensor wandelt Wärmestrahlung<br />

in ein Spannungssignal um.<br />

Deshalb kommen für eine berührungslose<br />

Temperaturmessung IR-Sensoren<br />

in zahlreichen Anwendungen zum<br />

Einsatz. Dabei wird die Infrarotstrahlung,<br />

die von der Oberfläche von<br />

Objekten emittiert wird, vom IR-Sensor<br />

absorbiert und über eine Anordnung<br />

von Thermoelementen als Spannungssignal ausgegeben. Um den optimalen<br />

Sensor für eine Anwendung zu ermitteln, sind drei Parameter zur Bestimmung<br />

ausschlaggebend: Temperaturbereich, Sichtfeld und Filter. <strong>Der</strong> Temperaturbereich<br />

legt die Skalierung fest. Das Sichtfeld bemisst die Fläche, die erfasst<br />

werden soll, und der Filter reduziert die nicht relevanten Wellenlängen, um das<br />

eigentliche Messsignal hervorzuheben. Bei Telemeter Elektronik sind Infrarotsensoren<br />

in den Ausführungen „Digital“ oder „Analog“ in den Bauformen TO5<br />

und TO18 erhältlich. Ihr Temperaturbereich liegt zwischen 0 und 100 °C.<br />

www.telemeter.info<br />

Elektrische<br />

Verbindungstechnik<br />

aus<br />

einer Hand<br />

SMARTE SENSOREN EINFACH NUTZEN<br />

Die Baumer Sensor Suite (BSS) ist eine<br />

intuitive, PC-basierte Software zum<br />

Evaluieren, Parametrieren und effizienten<br />

Nutzen von Smart Sensor Solutions.<br />

Sie beschleunigt in Kombination<br />

mit dem neuen USB-C-IO-Link-Master<br />

von Baumer das Engineering von<br />

smarten Sensoren deutlich.<br />

Die BSS erlaubt es Anwendern, das<br />

volle Potential von IO-Link-Geräten<br />

schnell zu verstehen und zu nutzen –<br />

und das herstellerübergreifend. Nutzer sehen dabei am Computer, was der<br />

Sensor sieht. Durch ein direktes visuelles Feedback kann der Anwender IO-Link-<br />

Geräte effizienter, präziser und schneller parametrieren. Das macht die BSS zu<br />

einem zentralen Werkzeug in der Applikationsentwicklung, da sie mit allen<br />

am Markt verfügbaren IO-Link-Geräten über IO-Link-Master kommuniziert.<br />

Zusätzlich hat Baumer einen neuen USB-C-IO-Link-Master gelauncht, der in<br />

jede Hosentasche passt.<br />

www.baumer.com<br />

UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE EIN-GERÄT-<br />

EINE-SCHNITTSTELLE-STRATEGIE<br />

Das SPE Industrial Partner Network treibt einen<br />

neuen Standard für hybride M12 Single Pair Ethernet<br />

+ Power Schnittstellen voran. Bei diesem handelt<br />

es sich um eine Weiterentwicklung der Norm<br />

IEC 63171-7. IEC 63171-7, im Jahr 2021 von TE Connectivity,<br />

Gründungsmitglied des Netzwerks,<br />

initiiert, ist wiederum eine Weiterentwicklung der hybriden M8 SPE + Power Interfaces,<br />

die 2020 als Standard IEC 63171-6 „Industrial Style“ veröffentlicht<br />

wurde. Die gewonnene SPE-Konnektivität versteht sich als Schlüssel auf dem<br />

Weg zur nahtlosen Sensor-to-Cloud-Ethernet-Kommunikation und Spannungsversorgung<br />

und folgt der Strategie „ein Gerät – eine Schnittstelle“ für miniaturisierte<br />

zukünftige Gerätegenerationen. „Wir freuen uns, dass immer mehr<br />

Unternehmen auf dem Markt Lösungen für SPE anbieten, die auf unseren<br />

Entwicklungen basieren“, so Frank Welzel, Vorstandsvorsitzer des Netzwerks.<br />

Das signalisiere die Akzeptanz und den Bedarf nach einer einheitlichen Lösung<br />

für industrielle Applikationen.<br />

www.harting.com<br />

Überall auf der Welt sorgen Kabel,<br />

Leitungen und Zubehör von<br />

HELUKABEL dafür, dass Energie<br />

und Daten dort ankommen, wo<br />

sie gebraucht werden. Erfahrung,<br />

Know-how und Kompetenz bei<br />

der Entwicklung individueller<br />

Lösungen zeichnen uns dabei aus<br />

– und das schon seit mehr als 40<br />

Jahren. Vertrauen auch Sie dem<br />

Experten!<br />

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UMWEGE<br />

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ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

SICHERHEIT OHNE KOMPROMISSE<br />

Laufen Maschinen nach einem Spannungsausfall selbständig wieder an,<br />

besteht für den Benutzer eine hohe Verletzungsgefahr.<br />

Kombi-Schutzschalter verhindern ein ungewolltes Wiederanlaufen<br />

und gewährleisten zudem eine hohe Maschinenverfügbarkeit.<br />

Konrad Sörgel, E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Altdorf<br />

34 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


WIR BIETEN EINEN MASSGESCHNEIDERTEN<br />

UND PROFESSIONELLEN ÜBERSTROMSCHUTZ<br />

Unsere Schutzschalter ermöglichen die sichere Konstruktion<br />

von Maschinen mit Schutz vor Überlast und Unterspannung.<br />

Dabei sind unsere Produkte nicht „von der Stange“, sondern für<br />

alle Anwendungen perfekt abgestimmt.<br />

KONRAD SÖRGEL,<br />

Leiter Produktsparte Equipment bei E-T-A<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 35


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

01<br />

02<br />

03<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Unter die Maschinenrichtlinie fallen Werkzeug-, Verpackungs-<br />

und Holzbearbeitungsmaschinen ebenso wie<br />

Pressen, Hebebühnen und Automatisierungssysteme.<br />

Für alle Hersteller gilt: Maschinen sind so zu konstruieren<br />

und zu bauen, dass sie ihrer Funktion gerecht werden und unter<br />

den vorgesehenen Bedingungen eingerichtet, betrieben und<br />

gewartet werden können, ohne dass Personen einer Gefährdung<br />

ausgesetzt sind. Dabei sind vernünftigerweise vorhersehbare<br />

Fehlanwendungen zu berücksichtigen.<br />

<strong>Der</strong> Wiederanlaufschutz spielt für die Sicherheit eine besonders<br />

wichtige Rolle. Ohne diesen Schutz könnte beispielsweise eine<br />

Kreissäge nach einem Netzausfall oder einem Ziehen des<br />

Steckers bei Spannungswiederkehr selbstständig wieder anlaufen.<br />

Mit möglicherweise verheerenden Folgen. Denn hat der Betreiber<br />

zu diesem Zeitpunkt gerade einen Finger am Sägeblatt, wären<br />

Verletzungen unvermeidbar. Oder ein Holzspan löst sich vom<br />

Sägeblatt und bedroht das Auge des Bedieners.<br />

WIEDERANLAUFSCHUTZ: AUS BLEIBT AUS<br />

Mit dem Kombi-Schutzschalter Typ 3120 mit integriertem Unterspannungsmodul<br />

von E-T-A können Anwender Maschinen einund<br />

ausschalten. Ein Bimetall als thermisches Auslöseelement<br />

sorgt im Überlastfall für eine rechtzeitige Unterbrechung des<br />

Stromkreises. Somit verhindert der Schutzschalter Überhitzungsschäden.<br />

Bei einem Spannungsausfall springen die Druckknöpfe<br />

oder die Schaltwippe des Schalters sofort in die Aus-Stellung und<br />

verbleiben in dieser Position auch bei Spannungswiederkehr.<br />

01 Ein zentrales Sicherheitsmerkmal des Kombi-Schutzschalters<br />

ist seine unbeeinflussbare, positive Freiauslösung<br />

02 Das Unterspannungsmodul ist direkt mit dem<br />

Hauptstromkreis des Schutzschalters verbunden und<br />

befindet sich vor dessen Kontaktsystem<br />

03 Neben der Ein-/Ausschaltfunktion sowie des Überlast- und<br />

Unterspannungsschutzes lässt sich mit dem Kombi-Schutzschalter<br />

zusätzlich ein Sicherheitsstromkreis über das galvanisch getrennte<br />

Unterspannungsmodul aufbauen<br />

ZUSÄTZLICHE SICHERHEIT<br />

Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG fordert unter Punkt<br />

1.2.3. unmissverständlich: Das Wiederingangsetzen<br />

einer Maschine nach einem Stillstand darf nur durch<br />

absichtliches Betätigen einer dazu vorgesehenen Befehlseinrichtung<br />

möglich sein. Die Ursache des Aussetzens<br />

spielt dabei keine Rolle. Eine elegante Möglichkeit für die<br />

Übernahme dieser Schutzaufgabe ist der Einsatz von<br />

Kombi-Schutzschaltern mit Unterspannungsauslösung.<br />

Sie stellen sicher, dass die Maschinen nach einem<br />

Netzausfall nicht selbstständig wieder anlaufen.<br />

36 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />

XXX<br />

<strong>Der</strong> Stromkreis wird sicher und dauerhaft unterbrochen. Um die Maschine<br />

wieder in Betrieb zu nehmen, ist ein erneuter und bewusster Einschaltvorgang<br />

notwendig.<br />

Ein zentrales Sicherheitsmerkmal des Kombi-Schutzschalters 3120 ist weiterhin<br />

seine unbeeinflussbare, positive Freiauslösung. Das bedeutet: Auch<br />

bei blockiertem Betätigungselement – etwa dann, wenn ein eingeklemmter<br />

Fremdgegenstand eine Schalterbewegung verhindert – erfolgt bei Spannungsabfall<br />

eine sichere Abschaltung. Um die Maschine erneut starten zu<br />

können, muss in diesem Fall zuerst der Fremdgegenstand entfernt werden,<br />

damit der Schalter seine Aus-Position erreicht. Erst danach lässt sich die Maschine<br />

wieder einschalten. So ist auch im Fall eines blockierten Betätigungselementes<br />

ein automatischer und unkontrollierter Wiederanlauf nach einer<br />

Spannungswiederkehr ausgeschlossen.<br />

SICHERHEIT DURCH AKTIVE,<br />

BEWUSSTE EINSCHALTVORGÄNGE<br />

Klassischerweise erfolgt die Konstruktion elektrischer Geräte so, dass das<br />

Unterspannungsmodul direkt mit dem Hauptstromkreis des Schalters oder<br />

Schutzschalters verbunden wird und sich vor dessen Kontaktsystem befindet.<br />

Dadurch kann der Betreiber im Einsatzfall die Maschine erst einschalten,<br />

wenn Spannung anliegt. Denn im Unterspannungsmodul ist eine Spule verbaut,<br />

die beim Anlegen einer Spannung ein magnetisches Feld erzeugt und<br />

somit den Einschaltvorgang freigibt. Liegt keine Spannung an, gibt es auch<br />

kein magnetisches Feld – das Einschalten ist nicht möglich. Bei einem Spannungsausfall<br />

während des Betriebs wird das vorhandene Magnetfeld abgebaut<br />

– die Auslösemechanik veranlasst eine Öffnung des Stromkreises. Außerdem<br />

springt das Bedienelement in die Aus-Stellung. Bei Wiederkehr der<br />

Spannung bleibt es in dieser Stellung. Erst ein bewusster Einschaltvorgang<br />

setzt die Maschine wieder in Gang.<br />

<strong>Konstrukteur</strong>e haben weitere Einsatzmöglichkeiten für das Unterspannungsmodul<br />

– zum Beispiel für den Aufbau von Sicherheitsstromkreisen.<br />

Das Unterspannungsmodul ist in dieser Ausführung zwar mechanisch mit<br />

dem Kombi-Schutzschalter gekoppelt, aber nicht elektrisch mit dessen<br />

Hauptstromkreis verbunden und somit galvanisch getrennt. Dadurch lässt<br />

sich über die beiden herausgeführten Flachsteckanschlüsse eine vom Hauptstromkreis<br />

abweichende Spannung an das Unterspannungsmodul anlegen.<br />

Eine für Sicherheitsstromkreise gängige Spannung ist 24 V Gleichstrom (DC<br />

24 V); sie bietet Vorteile im Vergleich zur Spannung des Hauptstromkreises<br />

mit 230 V Wechselstrom. Zum einen ergeben sich Kosteneinsparungen durch<br />

einen geringeren Stromverbrauch. Zum anderen fällt DC 24 V unter die Kategorie<br />

Kleinspannung und ist deshalb berührungssicher. So sind gefährliche<br />

Stromschläge ausgeschlossen.<br />

Ein Hersteller von Bohr- und Fräsmaschinen schlägt mit diesem Aufbau<br />

sicherheitstechnisch zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen hat er im DC-<br />

24-V-Sicherheitsstromkreis einen Not-Aus-Schalter installiert. Bei Betätigung<br />

dieses Schalters unterbricht die Stromzufuhr des Unterspannungsmoduls.<br />

Dadurch ist es möglich, bei Gefahr die Maschine aus der Ferne abzuschalten.<br />

Zum anderen schützt eine höhenverstellbare Schutzscheibe den Anwender<br />

vor herumfliegenden Spänen und Teilen. Die Scheibe ist mit einem Mikroschalter<br />

versehen. Erst bei richtiger Positionierung der Scheibe schließt der<br />

Mikroschalter den Stromkreis und versorgt den Unterspannungsauslöser mit<br />

Spannung. Nun lässt sich der Schalter einschalten. Ebenso unterbricht der<br />

Mikroschalter den Stromkreis, falls die Scheibe während des Betriebs geöffnet<br />

wird – und schaltet die Maschine ab.<br />

<strong>Der</strong> ein- oder zwei-polige Schutzschalter 3120 von E-T-A mit integriertem<br />

Überstromschutz und angebautem Unterspannungsmodul unterstützt Entwickler<br />

auch bei der Reduzierung der Anzahl der eingesetzten Bauteile – einer<br />

der zentralen Schlüssel einer kostensparenden, kompakten Konstruktion.<br />

Letztlich bedeuten weniger Einzelbauteile auch weniger Fehlerquellen.<br />

Bilder: E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH<br />

www.eta.de<br />

HYGIENIC<br />

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DER PMS<br />

AUS EDEL-<br />

STAHL.<br />

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<strong>Der</strong> neue Ultraschallsensor pms aus<br />

Edelstahl ist mit seinem intelligenten<br />

Hygienic Design prädestiniert für anspruchsvolle<br />

Aufgaben in der Lebensmittel- und<br />

Pharmaindustrie.<br />

+ 4 Tastweiten:<br />

von 20 –1.300 mm<br />

+ 3 Ausgangsstufen: Push-Pull-Schaltausgang<br />

mit IO-Link oder Analogausgang<br />

+ 2 Gehäusevarianten: D12-Adapterschaft<br />

und D12-Bajonettverschluss<br />

microsonic.de/pms


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

EXAKTES ZUSAMMENSPIEL<br />

Produkte aus Kunststoff und Verbundwerkstoffen werden häufig<br />

in mehreren Einzelteilen gefertigt und danach zusammengesetzt.<br />

Infrarot-Systeme arbeiten reproduzierbar und effizient. Mit ihrer Wärme<br />

werden die Kunststoffteile ohne zusätzlichen Kleber oder<br />

andere Hilfsmittel verschweißt.<br />

Dr. Marie-Luise Bopp, Marketing Manager Industrial,<br />

Heraeus Noblelight GmbH, Kleinostheim<br />

38 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

WÄRME UND KRAFT SIND DAS A UND O<br />

Allen gängigen Schweiß-Verfahren ist gemeinsam, dass Wärme<br />

und Kraft eingesetzt werden, um die Kunststoffe an der Oberfläche<br />

anzuschmelzen und dann zu verbinden. Das Vibrations- ist<br />

ebenso wie das Ultraschallschweißen ein einstufiger Prozess, bei<br />

dem gleichzeitig Wärme und Kraft auf die Kunststoffteile einwirken.<br />

Diese Verfahren sind sehr schnell und robust, allerdings entstehen<br />

zu Beginn, wenn alles noch kalt ist, Abrieb und diese<br />

Kunststoffpartikel lagern sich in den Produkten ab.<br />

IR-Schweißen und Kontaktschweißen erfolgen dagegen<br />

zweistufig, zuerst wird das Material erwärmt und dann mit<br />

Kraft zusammengefügt. So entstehen keine störenden Partikel<br />

und die Schweißnaht wird sehr fest. Kontaktschweißen erfolgt<br />

mit Heizelementen. An diesen Kontaktplatten kann geschmolzener<br />

Kunststoff hängen bleiben und das erfordert regelmäßige<br />

Reinigungsschritte. Kontaktschweißen eignet sich nicht für alle<br />

Wenn faserverstärkte<br />

Kunststoffe erwärmt<br />

werden, schmilzt der<br />

Kunststoff und die Fasern<br />

bleiben bestehen<br />

Beim Kunststoffschweißen kommt es auf das exakte Zusammenspiel<br />

zwischen Wärmetechnik, Produkt und<br />

Prozess an. Richtig aufeinander angepasst, kann man<br />

hier viel Zeit, Geld und Energie sparen. Die dafür nötigen<br />

Fügeprozesse sind allerdings komplex und darum halten<br />

viele Unternehmen an ihrem bestehenden Schweiß-Verfahren<br />

fest und scheuen das Risiko, von der bewährten Technologie<br />

abzuweichen. „Das kann man als Techniker gut nachvollziehen,“<br />

sagt Michael Jauch, Anwendungsexperte bei Heraeus Noblelight,<br />

„allerdings stößt man an seine Grenzen, wenn die Anforderungen<br />

steigen, wenn immer mehr Ausstoß gefragt ist und<br />

der Kostendruck stärker wird.“<br />

Nicht jeder Schweißprozess kann reibungslos weiter funktionieren,<br />

wenn sich etwa die Kunststoffe ändern oder die Anwendungen<br />

komplexer werden. Fusselbildung und Abrieb oder der<br />

Verschleiß an Kontaktflächen führen zu einer minderen Qualität<br />

und verursachen einen erhöhten Ausschuss. <strong>Der</strong> Wartungsaufwand<br />

steigt und mit langen Werkzeugwechselzeiten steigen auch<br />

die Betriebskosten.<br />

INFRAROT-STRAHLER<br />

ÜBERTRAGEN DIE ENERGIE<br />

DIREKT INS MATERIAL UND<br />

ERZEUGEN DORT WÄRME<br />

Materialien, denn Kunststoffe mit geringer Viskosität, z. B. PA<br />

(Polyamide), bilden keinen Schmelzefilm. Materialien mit abrasiven<br />

Füllstoffen können das Heizelement zerstören. Zudem<br />

ist ein hoher Energieeintrag nötig, da die teilweise großen Heizelemente<br />

lange vorgeheizt und dann dauernd auf Temperatur<br />

gehalten werden müssen. Sie sind auch nach dem Gebrauch<br />

noch sehr lange heiß.<br />

<strong>Der</strong> besondere Vorteil beim Infrarot-Schweißen liegt in der<br />

schnellen, kontaktlosen Erwärmung des Kunststoffs. Infrarot-<br />

Strahler übertragen die Energie direkt ins Material und erzeugen<br />

dort Wärme. Dadurch können auch dreidimensionale Konturen<br />

gut verschweißt werden. Infrarot-Strahler übertragen viel Energie<br />

in kurzer Zeit. Dadurch sind sie besonders geeignet für Materialien<br />

mit hohem Schmelzpunkt und geringer Viskosität, wie etwa PA.<br />

Infrarot-Strahler benötigen kaum Aufheizzeiten und verbunden<br />

mit sekundenschnellen Reaktionszeiten lässt sich einiges an<br />

Energie sparen.<br />

VERBUNDWERKSTOFFE SICHER VERBINDEN<br />

Glasfasern in einer Kunststoffmatrix dienen der Verstärkung des<br />

Materials, wie es etwa für Druckbehälter nötig ist. Allerdings stören<br />

die Fasern beim Schweißen, denn sie schmelzen nicht zusammen<br />

mit dem Kunststoff. „Es kommt auf den Anteil der Glasfasern<br />

im Verbundwerkstoff an,“ sagt Michael Jauch, „etwa bis zu<br />

30 % Glasfaseranteil kann man durch geeignete Parameter noch<br />

verschweißen, Kunststoffe mit noch höherem Anteil lassen das<br />

unserer Erfahrung nach nicht mehr zu.“ Wie gut sich glasfaserverstärktes<br />

Polypropylen verschweißen lässt, zeigt ein Beispiel<br />

aus Großbritannien.<br />

Harvey Softeners Ltd. stellt Behälter für die Wasseraufbereitung<br />

her. Die zylindrischen Behälter werden aus zwei Hälften gefertigt,<br />

die dann verschweißt werden müssen. Glasfasern sorgen<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 39


WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Automatisiertes<br />

Infrarotschweißen<br />

von Kunststoff<br />

dafür, dass die Behälter im Gebrauch einem Druck von etwa<br />

10 bar standhalten können.<br />

Ein IR-Modul erhitzt zwischen den Enden der vorgefertigten<br />

Zylinder das Polypropylen an der Oberfläche, dann wird das Modul<br />

wieder herausgefahren, die Hälften werden zusammengedrückt<br />

und so verschweißt. Tests haben gezeigt, dass diese Verbindung<br />

flüssigkeitsdicht ist und auch unter sehr hohem Druck<br />

hält. In den Versuchen wurden bis zu 28 bar angelegt, ohne die<br />

Verbindung zu zerstören.<br />

KEIN KUNSTSTOFFTEIL IST WIE DAS ANDERE<br />

Verschiedene Kunststoffe sind unterschiedlich gut für den<br />

Schweißprozess geeignet. Aus Tests bei Kunden und im Anwendungszentrum<br />

kann man zu hilfreichen Einschätzungen<br />

kommen:<br />

n Den allergrößten Einfluss nimmt der Kunststoff selbst. Thermoplaste<br />

wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyamid<br />

(PA), lassen sich prinzipiell noch einmal erwärmen. Duroplaste,<br />

wie Phenolformaldehyd-, Polyester- oder Melaminharze,<br />

lassen sich nicht mehr soweit erwärmen, dass sie an der Oberfläche<br />

angeschmolzen werden können.<br />

n Manche Kunststoffe enthalten Zusätze oder Füllstoffe, wie beispielsweise<br />

Carbon oder Glasfasern. Wenn faserverstärkte<br />

Kunststoffe erwärmt werden, schmilzt der Kunststoff und die<br />

Fasern bleiben bestehen. Wenn der Anteil der Fasern zu hoch<br />

ist, kann der Kunststoff kaum noch verschweißt werden.<br />

n Schwarze Kunststoffe absorbieren Infrarot-Strahlung besser als<br />

weiße oder transparente Materialien. Schweiß-Versuche mit<br />

zwei Halbschalen aus Polyamid zeigen dies. Bei gleicher Temperatur<br />

benötigen sie nur 12 Sekunden Wärme, wenn sie aus<br />

schwarzem Material bestehen; sie brauchen aber bis zu 40 Sekunden,<br />

wenn der Kunststoff hell ist.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

IM INFRAROTSCHWEISSEN<br />

LIEGT VIEL POTENZIAL ZUR<br />

VERBESSERUNG DER QUALITÄT<br />

UND ZUR EINSPARUNG<br />

VON ENERGIE<br />

MICHAEL JAUCH, Anwendungsexperte<br />

bei Heraeus Noblelight, Kleinostheim<br />

WÄRME GENAU DA, WO SIE NÖTIG IST<br />

Wie der Einsatz von Infrarot-Strahlern einen Prozess der Kunststoffverarbeitung<br />

verbessern kann, zeigt ein weiteres Beispiel.<br />

Inspektionswerkzeuge für Kanäle werden aus Polypropylen<br />

gefertigt, indem verschiedene Rohre mit einer Basiseinheit verbunden<br />

werden. Früher wurde hierfür Heißkleber verwendet.<br />

Anforderungen des Umweltschutzes und der Wunsch nach<br />

Kosteneinsparung ließ das britische Unternehmen Hepworth<br />

Drainage jedoch nach effizienteren Lösungen suchen.<br />

Ein komplexer Prozess mit Robotern, die automatisiert die verschiedenen<br />

Stücke in einer Infrarot-Schweißkammer zueinander<br />

bringen und verschweißen, braucht jetzt nur noch 22 Sekunden.<br />

Durch Infrarot-Strahler die dem Produkt dreidimensional nachgeformt<br />

wurden entsteht die Wärme genau da, wo sie nötig ist.<br />

Damit wurden die Zykluszeiten deutlich verkürzt und die Qualität<br />

der Teile signifikant erhöht. Im Gegensatz zur vorherigen<br />

Heißklebermethode entstehen jetzt wesentlich weniger Dämpfe.<br />

SONDERFORM DES KUNSTSTOFFVERBINDENS<br />

Die automatisierte Faserplatzierung (AFP) bezeichnet das automatisierte<br />

Legen von Bändern für Verbundwerkstoffe. Mithilfe<br />

des AFP-Verfahrens werden beispielsweise Tragflächen von Flugzeugen<br />

aufwendig hergestellt. Die Humm3-Technologie ist eine<br />

hochentwickelte Impuls-Lichtanwendung für die schnelle Ablage<br />

von faserverstärkten Kunststoffbauteilen. Sie liefert über ein<br />

breites Temperatur-Spektrum hinweg einheitliche und stark regulierbare<br />

Wärme, gleichzeitig sorgt sie für eine Platzersparnis in<br />

der Produktionsstätte. Für die AFP-Produktion ist die Humm3-<br />

Technologie ein bedeutsamer Schritt nach vorne. Leistungsstarke,<br />

gezielte Wärme ohne den Sicherheitsaufwand, den ein<br />

Laser fordern würde.<br />

Bilder: Aufmacher oatawa – stock.adobe.com,<br />

sonstige Heraeus Noblelight GmbH<br />

www.heraeus-noblelight.com<br />

40 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


WERKSTOFF- / VERBINDUNGSTECHNIK<br />

SPALTTÖPFE FÜR PUMPEN – KERAMIK STATT<br />

METALL SENKT DEN ENERGIEVERBRAUCH<br />

Anstelle des Pendants aus Metall<br />

fertigt Kyocera die in Magnetkupplungspumpen<br />

einsetzbaren<br />

Spalttöpfe aus dem keramischen<br />

Werkstoff Zirkonoxid FZM. Sie<br />

sind daher nicht magnetisierbar,<br />

leistungsmindernde Wirbelströme<br />

können vermieden, der Energieverbrauch<br />

gesenkt und der CO 2<br />

-Ausstoß verringert werden.<br />

Allein über die eingesparten Stromkosten sollen sich die<br />

vergleichsweise höheren Anschaffungskosten eines<br />

keramischen Spalttopfs meist schon nach wenigen Monaten<br />

bis maximal einem halben Jahr amortisieren. Aus technischer<br />

Sicht zeichnen sich die Spaltköpfe durch Korrosionsbeständigkeit,<br />

hohe mechanische Festigkeit und Bruchzähigkeit,<br />

Verschleißfestigkeit und eine niedrige Wärmeleitung aus.<br />

<strong>Der</strong> Temperaturbereich der FZM-Keramik von -200 bis<br />

+450 °C ermöglicht den Einsatz zum Beispiel bei der Impfstoffher<br />

stellung sowie beim Pumpen von Ölen nahe dem<br />

Siedepunkt. Auch vorhandene Pumpen lassen sich ohne<br />

großen Aufwand auf die keramischen Spalttöpfe umrüsten.<br />

www.kyocera.de<br />

DIE ÖKOBILANZ VON<br />

WERKSTOFFEN VERBESSERN<br />

Epument Mineralguss von Rampf wird zukünftig ohne den<br />

Zusatz von Steinkohlenflugasche produziert. Damit verbessert<br />

der Produzent die Ökobilanz des Werkstoffs für Maschinenbetten<br />

und Gestellbauteile im hochdynamischen Maschinenbau.<br />

Statt der Steinkohlenflugasche kommt ein Füllstoff zum<br />

Einsatz, der auf Basis eines sehr reinen, natürlichen Calciumcarbonats<br />

hergestellt<br />

wird. Die Materialeigenschaften<br />

und<br />

der Preis des<br />

Mineralgusses<br />

bleiben unverändert.<br />

Im Gegensatz<br />

zu Steinkohlenflugasche,<br />

deren<br />

Verfügbarkeit durch immer wärmere Winter beeinträchtig<br />

werden könnte, ist der neue Füllstoff in stets gleicher Qualität<br />

erhältlich. Darüber hinaus ist der Abbau weniger aufwendig als<br />

bei Steinkohle. Bei der Herstellung von Epument Mineralguss<br />

wird im Vergleich zur Erschmelzung von Grauguss und Stahl bis<br />

zu 30 % weniger Primärenergie verbraucht.<br />

www.rampf-group.com<br />

HOCHWERTIGE IDEEN AUS KUNSTSTOFF<br />

ZUM LEBEN ERWECKEN<br />

Mit dem 3D-Druck erweckt der Kunststoffspezialist Pöppelmann Produktideen<br />

zum Leben und fertigt für Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen<br />

hochwertige Muster und Kleinserien schon ab Stückzahl 1. Auftraggeber<br />

profitieren von qualitativ erstklassigen Kleinserien und sparen durch die additive<br />

Fertigung im 3D-Druck die Investition in spezielle Werkzeuge ein. Bei diesem Prozess wird das Produkt in der gewünschten Geometrie<br />

auf Basis der Konstruktionsdaten Schicht für Schicht aufgebaut. Die additive Fertigung eignet sich für Kleinserien, Anschauungs- sowie<br />

Funktionsprototypen. Ebenso lassen sich Einsätze für den Spritzguss und das Thermoformen herstellen. Dabei unterstützen die<br />

Experten mit ihrem Fachwissen in der 3D-Druck-gerechten Auslegung der Produkte. Mit seiner Expertise in Spritzguss- und Thermoformverfahren<br />

steht Pöppelmann bei Bedarf auch für die Produktion weiterführender hoher Stückzahlen zur Seite.<br />

www.poeppelmann.com<br />

WHERE VISION<br />

BECOMES INNOVATION.<br />

ALUMINIUM <strong>2022</strong>.<br />

27 – 29 September <strong>2022</strong><br />

Exhibition Center Düsseldorf, Germany<br />

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Ticketbuchung 10% sparen!<br />

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WERKSTOFF- UND VERBINDUNGSTECHNIK<br />

HEISS BEGEHRT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Sind Maschinen extremen Umweltanforderungen<br />

ausgesetzt, so können<br />

Hydrauliksysteme in Mitleidenschaft gezogen<br />

werden. Speziell entwickelte Dichtungen<br />

aus Polyurethan schützen die Mechanik<br />

vor Druck, abrasiven Flüssigkeiten, extremen<br />

Temperaturen und Schmutz.<br />

<strong>Der</strong> Erfolg des von Freudenberg Sealing Technologies<br />

selbstentwickelten Materials Polyurethan 94 AU 30000<br />

ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Dichtungskomponenten<br />

aus AU 30000 sind nicht nur widerstandsfähig<br />

gegen Wasser und synthetische Hydraulikflüssigkeiten, sie<br />

kommen auch mit großen Temperatur- und Druckschwankungen<br />

DIE DICHTUNGEN BIETEN EINE<br />

LANGE LEBENSDAUER UND<br />

SPAREN WARTUNGSKOSTEN<br />

zurecht. Zudem bieten sie eine sehr hohe Extrusionsfestigkeit,<br />

wodurch sie auch bei anspruchsvollen Anwendungen lange halten.<br />

„AU 30000 übertrifft andere Werkstoffe in Hinblick auf Reibung,<br />

Druckbeständigkeit und allgemeine mechanische Eigenschaften“,<br />

sagt Robert Weber, Technical Director bei der Sealing Solutions<br />

Group. Das kanadische Unternehmen ist einer der größten<br />

John Plut, Sales Director Fluid Power bei<br />

Freudenberg Sealing Technologies in Kanada<br />

Distributoren in Nordamerika und bietet seinen Kunden eine<br />

Vielzahl von Hydraulikdichtungen, Pneumatikdichtungen, Wellendichtungen,<br />

selbstschmierende Lager und andere verwandte<br />

Komponenten aus AU 30000 an. „Dank unserer technischen<br />

Möglichkeiten können wir bei Bedarf beliebig viele kundenspezifische<br />

Teile aus AU 30000 herstellen, die alle Vorteile des<br />

Materials aufweisen“, erklärt Weber.<br />

KEINE ANGST VOR EXTREMEN<br />

ANFORDERUNGEN<br />

Dichtungen und andere Komponenten aus AU 30000 sind für ihre<br />

hervorragende Hitze- und Kältebeständigkeit bekannt und setzen<br />

Maßstäbe in Bereichen wie Druckverformung, Reißfestigkeit,<br />

Hydrolyse- und Extrusionsbeständigkeit. Sie lassen sich zur Abdichtung<br />

von Systemen verwenden, die in sehr heißen und kalten<br />

Umgebungen im Bereich von -40 °F (-40 °C) bis 248°F (120 °C)<br />

arbeiten. Sie sind beständig gegen Mineralöle, biologisch abbaubare<br />

Hydraulikflüssigkeiten und Wasser. Zudem bieten sie eine<br />

wesentlich längere Lebensdauer, was dem Kunden Ausfallzeiten<br />

und Wartungskosten erspart – insbesondere in flüssigkeitsbasierten<br />

Anwendungen mit Heißwasser und Dampf. Das macht sie besonders<br />

interessant für Hersteller in der Schwerlast- und in der<br />

verarbeitenden Industrie, wo häufig Hydraulikanwendungen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

„Wann immer man eine zweiteilige Konfiguration auf eine einteilige<br />

reduzieren kann, ohne Leistungseinbußen hinnehmen<br />

zu müssen, ist das natürlich ein Vorteil“, erläutert Weber. „So<br />

benötigt man beispielsweise bei der Verwendung einer Stangendichtung<br />

aus AU 30000 aufgrund ihrer hervorragenden Leistung<br />

unter Druck keinen zusätzlichen Anti-Extrusionsring<br />

mehr.“<br />

Bild: Freudenberg Sealing Technologies<br />

www.fst.com<br />

42 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


NEUER GLEITWERKSTOFF SCHAFFT<br />

MEHR KONSTRUKTIONSFREIHEITT<br />

WERKSTOFF- / VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Ob im industriellen Umfeld oder in der Kaffeemaschine: Um die Lebensdauer einer<br />

Linearführung zu maximieren und die benötigte Antriebsenergie gering zu halten,<br />

gilt es, vor allem Reibung und Verschleiß möglichst zu reduzieren. <strong>Der</strong> motion<br />

plastics Spezialist igus hat nun einen Durchbruch bei tribologischen Kunststoffen<br />

erzielt. Extremen Leichtlauf in der Anwendung und neue Freiheit in der Konstruktion<br />

– das bietet der drylin T-Miniatur-Linearschlitten dank des neu entwickelten<br />

Gleitwerkstoffs iglidur E3. Dieser weist je nach Arbeitspunkt Reibwerte um die<br />

0,16 auf und erzielt damit bis zu 40 % weniger Reibung im Vergleich zu den igus<br />

Standardwerkstoffen, gemessen auf hartanodisiertem Aluminium, und sogar noch<br />

weniger im Vergleich zu handelsüblichen Gleitwerkstoffen. Dadurch werden auch 40 % geringere Verschiebekräfte für manuelle<br />

Verstellungen benötigt. Laut Anbieter sei dies ein wichtiger Schritt für mehr Konstruktionsfreiheit, denn damit ermögliche man<br />

erstmalig eine massive Erweiterung des Konstruktionsspielraums.<br />

www.igus.de<br />

KANTENLOSE LÖSUNG AUS LEICHTMETALL<br />

Wo immer es auf<br />

die Gestaltung von<br />

Absperrungen,<br />

Absturzsicherungen<br />

und Balustraden<br />

ankommt, die höhere<br />

Ansprüche an Optik<br />

und Ästhetik erfüllen<br />

sollen, finden die<br />

Aluminium-Rohrverbinder<br />

der BR-Serie Interesse. Denn im Unterschied zu<br />

vielen anderen Rohrverbinder-Produkten am Markt lassen<br />

sich mit dem BR-Sortiment schlanke Konstruktionen mit<br />

kantenlosen Übergängen zwischen den Rohren und Verbindern<br />

realisieren. Verantwortlich dafür ist eine ausgeklügelte<br />

Innenspann-Mechanik, die zudem eine einfache Montage<br />

unterstützt. Brinck fertigt die Rohrverbinder aus einer<br />

hochwertigen Aluminium-Legierung und in unterschiedlichen<br />

Geometrien für 3,0 mm dicke Rohre mit Durchmessern<br />

von 40 mm. Verfügbar sind zwei Veredelungsarten: Gleitgeschliffen<br />

oder nach RAL-Skala pulverbeschichtet. Die<br />

Rohrverbinder mit farbig beschichteten Verbindern<br />

ermöglichen es auch, Gefahren- oder Sperrzonen sichtbar<br />

zu machen. Denn als Beitrag zur Arbeitssicherheit spielt<br />

die Farbgebung in Industrie, Gewerbe und Handwerk häufig<br />

eine maßgebliche Rolle.<br />

www.brinck.de<br />

WIE SICH DIE TIERWELT ALS VORBILD<br />

FÜR SOLARPANELE ZEIGT<br />

Für einen leichten<br />

Kühlkörper für<br />

photovoltaische<br />

Solarmodule hat<br />

Matrix-Module sich<br />

die Knochen von<br />

Tieren zum Vorbild<br />

genommen.<br />

So entstand ein<br />

Leichtbau-Sandwich-Element<br />

namens Matrix-Rahmen. Das Element kann bis<br />

30 % Gewicht oder 80 % CO 2<br />

einsparen. Außerdem sind die<br />

Strukturen günstiger als andere Module. Bei Verwendung<br />

dieses Rahmens aus Aluminium verbessert sich die CO 2<br />

-Bilanz<br />

eines Solarpanels allein durch den reduzierten Materialeinsatz<br />

um ca. 10 %, bei Verwendung von verzinktem Stahl<br />

sogar um etwa 80 %. Wird eine Stahl-Matrix mit dünnem Glas<br />

kombiniert, können 45 % bzw. 23 kg CO 2<br />

pro Modul eingespart<br />

werden. Die Struktur ist so entwickelt, das die einzelnen<br />

Komponenten mit einfachen Stanz- und Präge-Prozessen<br />

aus Blechen erstellt werden. Verbunden mit einem weiteren<br />

Blech (oder einem Solarmodullaminat) entsteht eine stabile<br />

Sandwichstruktur. Außerdem ist bei dem Konzept die<br />

Fügestelle beidseitig zugänglich, was die Auswahl an<br />

Fügetechniken erhöht.<br />

www.matrix-module.com; www.necto-materials.com<br />

Prototype the Best.<br />

Besuchen Sie<br />

uns auf der K Messe<br />

in Düsseldorf. Vom<br />

19. bis 26. Oktober <strong>2022</strong><br />

finden Sie uns in Halle 8b<br />

auf Stand C38.<br />

Wir holen das Beste für Sie heraus – von der Idee bis zur Serie. Als Ihr innovativer Partner im<br />

Produktentwicklungsprozess ermöglichen wir maximale Effizienz und einen essenziellen Wettbewerbsvorteil<br />

durch verkürzte Prozesse im Prototyping. Mehr Infos unter www.barlog.de<br />

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EINE FRAGE DER<br />

RICHTIGEN TECHNIK<br />

Wenn für technische Anwendungen flexible Formteile mit lösbaren<br />

Haft- und Haltefunktionen benötigt werden, gehören Folien- und<br />

Gummi-Halbzeuge mit magnetischen Eigenschaften zu den idealen<br />

Ausgangsmaterialien.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Seit vielen Jahren beliefert der Magnettechnik-Spezialist<br />

Schallenkammer von seinem Stammwerk in Kürnach aus<br />

Geräte- und Apparatebauer sowie Baugruppen-Fertiger in<br />

zahlreichen Schlüsselbranchen mit technischen Zulieferteilen<br />

aus magnetischen Werkstoffen. Dabei sind es vor allem die<br />

Magnetfolien der Graviflex-Serie sowie verschiedene Magnetgummi-Typen<br />

aus seinem breit gefächerten Portfolio, die<br />

Schallenkammer für die Produktion kundenspezifischer 2D-<br />

Formteile und Konstruktionselemente mit reversiblen – also jederzeit<br />

wieder lösbaren – Haft- und Haltefunktionen verwendet.<br />

Unter dem Motto „Es ist alles eine Frage der richtigen Technik“<br />

setzt das Unternehmen dafür ein vielseitiges Spektrum an modernen<br />

Fertigungs- und Beschichtungsverfahren ein, mit denen<br />

es hochpräzise, einsatzfertige und oberflächentechnisch veredelte<br />

Serienteile in kleinen und großen Losgrößen realisiert. Basierend<br />

auf der technischen Bandbreite seines Maschinenparks<br />

kann es dabei nicht nur flexibel auf Markttrends oder ausgefallene<br />

Kundenwünsche reagieren, sondern immer wieder auch kreative<br />

Impulse für Neuentwicklungen geben.<br />

Marco Sturm, Freier Fachjournalist, Darmstadt<br />

VERSCHIEDENE FERTIGUNGS- UND<br />

VEREDELUNGSPROZESSE<br />

DER GROSSE MASCHINENPARK<br />

LÄSST SPIELRAUM<br />

FÜR SPEZIALWÜNSCHE<br />

UND NEUENTWICKLUNGEN<br />

Zu den Verfahren, die Schallenkammer am häufigsten zur mechanischen<br />

Formgebung von magnetischen Folien- und Gummi-<br />

Halbzeugen einsetzt, gehören das CNC-Cutting, das CNC-Fräsen<br />

und das konventionelle Trennschneiden. Eine weitere Standardtechnik,<br />

die bei der Produktion von Klein- und Mittelserien im<br />

Mittelpunkt des Geschehens steht, ist das Hubstanzen. Komplette<br />

Magnetfolienrollen werden hier in automatisierten Anlagen<br />

kundengerecht segmentiert und konfektioniert – auf fast jede gewünschte<br />

Breite bis minimal 5 mm.<br />

In zahlreichen Fällen führt der Weg zum optimalen Magnetprodukt<br />

auch über die intelligente Kombination verschiedener<br />

Fertigungs- und Veredelungsprozesse. Oft fällt hierbei der Ka-<br />

44 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

DER<br />

KONSTRUKTEUR<br />

Newsletter<br />

DER E-MAIL-SERVICE<br />

für Konstruktionsleiter<br />

und <strong>Konstrukteur</strong>e, Entscheider<br />

in disziplinübergreifenden<br />

Konstruktions- und<br />

Entwicklungsprozessen<br />

im Maschinenbau<br />

und in der Elektrotechnik.<br />

Hochwertige Magnetfolienund<br />

Magnetgummi-Halbzeuge<br />

werden in einbaufertige<br />

2D-Formteile mit lösbaren<br />

Halte- und Haftfunktionen<br />

verwandelt<br />

AKTUELLE INFORMATIONEN<br />

rund um die Themen<br />

Antriebstechnik, Fluidtechnik,<br />

Automatisierungstechnik,<br />

CAD/CAM/PLM, Verbindungsund<br />

Werkstofftechnik<br />

sowie Konstruktionselemente.<br />

schiertechnik eine zentrale Rolle zu, da sie viele Möglichkeiten der anwendungstechnischen<br />

Optimierung und kundenorientierten Individualisierung<br />

der magnetischen Formteile bietet. Denn mit diesem Verfahren der Oberflächentechnik<br />

lassen sich sowohl farbige Polymerschichten als auch Selbstklebe-Coatings<br />

aufbringen, die den funktionellen Mehrwert der Bauteile<br />

und -elemente deutlich erhöhen. Ähnlich verhält es sich mit dem Digitaldruck,<br />

den Schallenkammer inzwischen als Standardverfahren für das kundenspezifische<br />

Bedrucken, Beschriften und Bebildern von aufkaschierten<br />

Kunststoffflächen und Kunststoffgehäusen einsetzt.<br />

JAHRELANGES WERKSTOFF-WISSEN<br />

Werkstoff-Know-how ist bei der Herstellung magnetischer Formteile für<br />

technische Anwendungen unverzichtbar, da sich die magnetischen Halbzeuge<br />

in ihren Eigenschaften erheblich voneinander unterscheiden. Die<br />

Magnetfolie 200 im Schallenkammer-Portfolio zeichnet sich beispielsweise<br />

durch eine beidseitige permanentmagnetische Haftung mit mittlerer<br />

Haftkraft (bis 130 g/cm 2 ) aus und eignet sich dank ihrer kurzzeitigen Temperaturbelastbarkeit<br />

von bis zu 200° C zur Fertigung hitzebeständiger<br />

Formteile. Hingegen ist die Magnetfolie 190 einseitig magnetisch und<br />

empfiehlt sich zur Herstellung von Bauelementen, die in einem moderaten<br />

Temperaturbereich von -40 °C bis +100 °C außergewöhnlich hohe<br />

magnetische Haftkräfte von bis zu 850 g/cm 2 aufbringen müssen. Andere<br />

magnetische Halbzeuge von Schallenkammer – etwa die Magnetgummis<br />

150 oder 180 – verfügen neben ihrer magnetischen Haftkraft über elastomere<br />

Eigenschaften und eignen sich gut zur Realisierung zähelastischer,<br />

nachgiebiger oder stoß- und vibrationsdämpfender Bauelemente und<br />

Zwischenlagen.<br />

Bilder: Schallkammer Magnetsysteme GmbH<br />

www.schallenkammer.de<br />

AM<br />

DER<br />

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kostenlos<br />

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TECHNIK!<br />

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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

SICHERHEIT MIT PROFIL<br />

01<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Schutzeinhausungen werden typischerweise<br />

zur räumlichen Abtrennung automatisierter<br />

Produktionsprozesse eingesetzt. Eine<br />

modulare Profilbauweise erlaubt jedoch<br />

auch bedarfsgerechte und normkonforme<br />

Konzeptionen für viele weitere Anwendungen.<br />

Bernd Klöpper, Leiter Marketing,<br />

RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />

Ob Schutzzäune für automatisierte Fertigungsprozesse,<br />

Maschineneinhausungen aus Acrylglas für die Produktion<br />

von Pharmazeutika oder durchsichtige Trennsysteme<br />

als Hygieneschutz für Empfangstresen oder<br />

Kassenbereiche – das flexible und normgerechte Schutz- und Abtrennsystem<br />

von RK Rose+Krieger erfüllt höchste Ansprüche hinsichtlich<br />

Sicherheit, individuellem Design und Funktionalität.<br />

Die normkonformen, modularen Schutz- und Abtrennvorrichtungen<br />

aus Minden kommen seit vielen Jahren überall in der Industrie<br />

zum Einsatz. Je nach Anwendungsfall konzipieren die<br />

Mindener <strong>Konstrukteur</strong>e Schutzeinhausungen, die den jeweiligen<br />

sicherheitstechnischen Herausforderungen gerecht werden und<br />

perfekt auf den gegebenen Raum zugeschnitten sind. Dabei<br />

minimiert die Rasterbauweise des Systems den Planungs-, Konstruktions-<br />

und Montageaufwand.<br />

46 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

02<br />

01 Die Falttüren der Schutzeinhausung sind an<br />

einem über eine Rollführung verschiebbaren<br />

Pfosten aus Aluminiumprofilen montiert<br />

02 Ein Magnetkontakt (schwarzer Kreis) sichert<br />

die Falttür in ihrer Position<br />

GESAMTKONZEPT FÜR DIE<br />

PHARMAZEUTISCHE PRODUKTION<br />

Die Herstellung von Medikamenten unterliegt besonders scharfen<br />

Vorschriften hinsichtlich Hygiene, Räumlichkeiten, Ausrüstung,<br />

Dokumentation und Kontrolle. Produziert wird unter Reinraum-<br />

Bedingungen, die Fertigungsanlagen müssen entsprechend<br />

hohen Anforderungen genügen. Das gilt auch für die jüngste Entwicklung<br />

der Spilker GmbH. Das Unternehmen aus Leopoldshöhe<br />

in Ostwestfalen entwickelt und fertigt neben Rotationswerkzeugen<br />

und Stanzblechen für die Druck-, Etiketten-, Automobil-,<br />

Pharma- und Verpackungsindustrie auch komplette Lösungen<br />

für rotative Stanz- und Konfektionierungsprozesse inklusive aller<br />

Dienstleistungen des Sondermaschinenbaus, von der Idee über<br />

das Konzept bis zur Konstruktion und Realisierung beim Kunden.<br />

Für die Produktion von Schmerzpflastern konzipierte Spilker<br />

eine Rotationsmaschine, die unterschiedliche Spende-, Stanzund<br />

Laminierprozesse mit dem Vorgang des rotativen Siegelns<br />

kombiniert. Dabei werden die von einer Rolle einlaufenden<br />

Pflaster zunächst vereinzelt und mit einem Einschnitt zum leichteren<br />

Öffnen der einzelnen Pflaster versehen. Anschließend<br />

erfolgt die luftdichte Verpackung der Einzelpflaster durch das<br />

Versiegeln. Ein essentieller Teil der Anlage sollte eine Schutzeinhausung<br />

werden, die die Einhaltung der zahlreichen Vorschriften<br />

garantieren würde und gleichzeitig zentrale Kundenwünsche<br />

nach einer problemlosen Zugänglichkeit über die gesamte Maschinenlänge<br />

und einem hohen Lichteinfall erfüllen musste.<br />

Bei der Suche nach einem geeigneten Zulieferer für diese Einhausung<br />

lernte Spilker auf der Hannover Messe das Schutz- und<br />

Abtrennsystem sowie die Lineartechnik der Rose+Krieger GmbH<br />

aus Minden kennen. <strong>Der</strong> Spezialist für Linear-, Profil-Montage-,<br />

Verbindungs- und Modultechnik entwickelte nach den Spilker-<br />

Vorgaben ein Gesamtkonzept für eine exakt auf die Maschine<br />

und den Platzbedarf zugeschnittene Verkleidung, die auch die<br />

hohen Anforderungen der pharmazeutischen Produktion problemlos<br />

erfüllt.<br />

ELEGANT UND ZWECKMÄSSIG<br />

MIT DEM BAUKASTENSYSTEM<br />

Basis für die durchsichtige Maschineneinhausung ist der Baukasten<br />

des Rose+Krieger-Schutzzaunsystems aus verschiedenen<br />

Aluminiumklemmprofilen, Flächenelementen aus Wellengitter,<br />

Polycarbonat, Acrylglas oder Trespa sowie den passenden<br />

Klemmleisten und Stellfüßen zur festen Verankerung der Aluminiumprofilpfosten<br />

auf dem Boden. Für die sichere Verbindung<br />

der Schutzzaunelemente an den Pfosten sorgen spezielle<br />

Click&Safe-Verbindungselemente. Sie erleichtern im Bedarfsoder<br />

Wartungsfall den schnellen Austausch der einzelnen Felder.<br />

Für Spilker kombinierte Rose+Krieger hell eloxierte Aluminiumprofile<br />

des Blocan-Profilsystems mit Konstruktionsprofilen in<br />

den unterschiedlichsten Baugrößen und mit Verbindungsadaptern,<br />

Anschlussplatten, Knotenwinkeln und Stellfüßen ohne Fundamentwinkel<br />

aus dem Schutzzaun-Sortiment. Die Blocan-Profile<br />

bilden das Grundgestell der 3,5 m langen und rund 1,5 m tiefen<br />

Maschinenverkleidung.<br />

Für die freie Zugänglichkeit der Maschine über die gesamte<br />

Länge sorgen vollständig verschiebbare Falttüren. Rose+Krieger<br />

fertigte sie aus Aluminium-Rahmenprofilen – ebenfalls hell<br />

eloxiert – und entsprechenden Eckverbindern. Jede Tür verfügt<br />

über einen 1 m langen Stangengriff zum leichten Öffnen und<br />

zwei Magnete für die Arretierung. Zwei Falttüren sind an einem<br />

SCHUTZEINHAUSUNGEN AUS<br />

ACRYLGLAS GARANTIEREN EINE<br />

GUTE SICHT AUF DIE MASCHINE<br />

verschiebbaren Pfosten aus Aluminiumprofilen montiert. <strong>Der</strong><br />

Pfosten wird über eine Rollführung bewegt und mittels Hebelstangenverschluss<br />

arretiert. Er erlaubt das komplette Öffnen der<br />

Maschineneinhausung. Bei geöffneter Schutztür stoppt die Maschine<br />

umgehend. Dafür sorgen Magnetkontakte am Ende der<br />

Einhausung zusammen mit der Maschinensteuerung: Die Magnete<br />

sichern die Türe in ihrer Position und geben beim Öffnen<br />

ein Signal an die Steuerung. 6 mm starke Acrylglasscheiben mit<br />

einem zweiteiligen Einfassprofil bilden die Flächenelemente der<br />

Türen sowie der feststehenden Seitenteile und oberen Abdeckung<br />

der Schutzeinhausung. Sie sorgen damit für optimale Sicht auf<br />

die gesamte Maschine sowie einen hellen Innenraum.<br />

Für einen sicheren Schutz vor Verschmutzung und eine optimale<br />

Reinigungsfähigkeit der Einhausung wurden sämtliche Aluminiumteile<br />

eloxiert, die Stahlteile gepulvert oder lackiert und die<br />

Führungswellen der Lineareinheiten hartverchromt. Zusätzlich<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 47


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

03 <strong>Der</strong> verschiebbare Profilpfosten wird<br />

über eine Rollführung bewegt<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

02<br />

deckte Rose+Krieger alle offenen Nuten der Konstruktionsprofile<br />

mit Kunststoffabdeckprofilen in silbergrau ab.<br />

Die gesamte Verkleidung wurde zunächst zwecks Abnahme bei<br />

Rose+Krieger montiert, anschließend abgebaut, transportgerecht<br />

vormontiert bei Spilker angeliefert und dort an der Maschine<br />

erneut aufgebaut. Beim Kunden übernahm Spilker dann die<br />

bauseitige Anbindung der Einhausung zusammen mit dem Aufbau<br />

der eigentlichen Produktionsanlage. „Von der Firma Rose+Krieger<br />

erhielten wir nicht nur ein Angebot für die Einhausung, sondern<br />

es wurde für uns ein detailliertes Konzept entwickelt, vorab als<br />

3D-Entwurf präsentiert und genau auf die Anforderungen der<br />

Maschine abgestimmt“, resümiert Simon Willmann, zuständiger<br />

Projektleiter bei Spilker.<br />

SYSTEMBAUKASTEN BESTEHT<br />

PENDELPRÜFUNG<br />

Um ihr eigenes Schutz- und Abtrennungssystem prüfen<br />

und gemäß der geltenden Norm klassifizieren zu können,<br />

installierte Rose+Krieger eine normkonforme Pendelprüfanlage.<br />

Die Mindener unterzogen ausgewählte Pfosten,<br />

Rahmen, Flächenelemente und Verbinder ihres Systembaukastens<br />

einer Pendelprüfung mit einer Krafteinwirkung<br />

von 115 Joule und entwickelten aus den normgerechten<br />

Elementen das Schutz- und Abtrennungssystem<br />

RK Click & Safe Protect 115. Gleiches gilt für Elemente,<br />

die sich pur oder nachgerüstet in der Pendelprüfung mit<br />

einer Kraft von 370 Joule bewährten. Rose+Krieger fasste<br />

diese Produkte im Programm RK Click & Safe Protect 370<br />

zusammen. Für den Einsatz in Bereichen ohne Gefährdung<br />

durch bewegliche Teile eignen sich die Elemente<br />

des Standardprogramms RK Click & Safe Basic.<br />

PRÜFMETHODE GARANTIERT<br />

NORMKONFORMITÄT<br />

Auch darauf, dass die Maschineneinhausung die Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG und die Norm EN ISO 14120:2015 (D) erfüllt,<br />

kann sich Spilker ebenso wie jeder andere Anwender des Schutzzaunsystems<br />

von Rose+Krieger verlassen. Denn die Mindener<br />

Spezialisten entwickelten eigens eine Prüfmethode, mit der die<br />

Normkonformität des Schutz- und Abtrennsystems nachgewiesen<br />

werden kann. Schließlich gilt es nach der Norm, nicht mehr nur<br />

zu begründen, warum das Schutzzaunsystem einen definierten<br />

Abstand zur Maschine einzuhalten hat und wie groß dieser sein<br />

muss. Gemäß der überarbeiteten Norm muss der Hersteller jetzt<br />

auch belegen, wie das jeweilige Schutzsystem auf einwirkende<br />

Kräfte reagiert.<br />

Dieser Nachweis kann über eine Pendelprüfung erbracht<br />

werden, deren Bedingungen ebenfalls die Norm vorgibt. Dabei<br />

wird festgehalten, wie sich das Schutz- und Abtrennungssystem<br />

beim Einwirken einer bestimmten kinetischen Energie verhält.<br />

Aus den Prüfergebnissen ergeben sich dann die erforderlichen<br />

Abmessungen und Ausführungen des Schutz- und Abtrennungssystems.<br />

Biegt sich das System beispielsweise um insgesamt<br />

200 mm durch, dann sollte der Mindestabstand zur Maschine<br />

nach DIN ISO 13857 plus 200 mm sein. Rutscht das Wellengitter<br />

oder ein anderes Flächenelement bei der Prüfung aus dem Rahmen,<br />

kommt dies dem Versagen der Abtrennvorrichtung gleich. Sie<br />

wäre damit maximal zur Abtrennung von Bereichen ohne Gefährdung<br />

beweglicher Teile einsetzbar.<br />

TRENNSYSTEME FÜR DEN HYGIENESCHUTZ<br />

Für das jüngste Produkt aus dem Schutzzaun-Universum von<br />

Rose+Krieger ist der Nachweis der Normkonformität allerdings<br />

nicht erforderlich. <strong>Der</strong> individuell gestaltbare RK-Hygieneschutz<br />

aus problemlos zu reinigenden Aluminiumprofilen und Trennscheiben<br />

aus klarem Polycarbonat bildet eine stabile und wirkungsvolle<br />

Barriere gegen eine Tröpfcheninfektion, muss aber<br />

nicht vor beweglichen Teilen schützen. Das variabel montierbare<br />

System umfasst fünf grundsätzliche Varianten: schnell installierte<br />

Thekenaufsteller, freistehende Ständer sowie Trennelemente für<br />

die Tresen-, Wand- oder Deckenmontage. Auf Basis dieses<br />

modularen Baukastens lassen sich auch große Trennsysteme für<br />

Kassenbereiche und Großraumbüros schnell und einfach<br />

realisieren.<br />

Bilder: Hintergrund PhotoSG – stock.adobe.com, sonstige RK Rose+Krieger<br />

GmbH<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

48 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

EXPRESSFERTIGUNG UND -LIEFERUNG VON NORMBOLZEN<br />

Bolzen-Konfiguratoren von MBO Oßwald sind nicht nur einfach zu bedienen.<br />

Passen die eingegebenen Parameter, wird nun auch automatisch die Option<br />

„Expressfertigung“ ausgelöst, sodass Lieferzeiten verkürzt werden.<br />

Ob Bolzen mit Kopf, Gewinde- oder Einstichbolzen – ab sofort entscheidet der<br />

Anwender, ob er den Auftrag gegen Aufpreis direkt auf die Maschine des<br />

Herstellers schicken möchte. Angaben zufolge lässt sich die Lieferspanne so<br />

von etwa zwei bis drei Wochen auf drei bis fünf Tage reduzieren. Nach Bestellung<br />

wird die geplante Maschinenbelegung bei MBO Oßwald direkt angepasst,<br />

sämtliche Fertigungsschritte verlaufen automatisiert. So ist eine sofortige<br />

Herstellung gewährleistet. Dieser neue Bolzen-Konfigurationsservice steigert<br />

die Transparenz, erhöht die Handlungsfähigkeit der Nutzer und steht ab sofort<br />

für Kunden aus Deutschland zur Verfügung. Weitere Länder sollen folgen.<br />

www.mbo-osswald.de<br />

FLEXIBLE SCHNELLSPANNER<br />

Kipp bietet neue<br />

ableitfähige Schnellspanner<br />

und smarte<br />

Zustandssensoren, mit<br />

denen eine Abfrage des<br />

Betätigungszustands<br />

möglich ist: <strong>Der</strong> Sensor<br />

erkennt, ob der<br />

Schnellspanner offen<br />

oder geschlossen ist, sodass sich die Information elektronisch<br />

verarbeiten lässt. Diese Lösung erlaubt eine<br />

einfache Nachrüstung von Schnellspannern für eine<br />

smarte Produktionsumgebung. Entwickelt wurden die<br />

Produkte als Teil der Produktlinie Featuregrip. Mit den<br />

intelligenten Komponenten können Anwender durch<br />

zusätzliche Informationen ihre digitalisierten Fertigungsprozesse<br />

stabiler und präziser gestalten. Die Schnellspanner<br />

von Kipp sind robust und eignen sich gut für den<br />

Maschinenbau. Als Werkstoffe kommen Stahl und<br />

Edelstahl zum Einsatz. Die Entwicklungen zeichnen sich<br />

durch de einhändige Verriegelung im Griff aus, die<br />

Klemmung der Werkstücke erfolgt per Kniehebelprinzip.<br />

www.kipp.com<br />

ZWEI SCHLAUCHDURCHMESSER<br />

GLEICHZEITIG MONTIEREN<br />

Druckluft<br />

anschlüsse des<br />

Programms 15<br />

dienen der<br />

werkzeugfreien<br />

Montage von<br />

Schläuchen.<br />

Jetzt reduziert Eisele die Teilevielfalt mit dem neuen<br />

2-in-1-Connector für zwei Schlauchgrößen in einem<br />

Stecker. Die Anschlüsse werden aus vernickeltem<br />

Messing gefertigt und sind für Drücke von -0,95 bis<br />

15 bar und Umgebungstemperaturen von -20 bis +80 °C<br />

geeignet. Mit dem neuen 2-in-1-Connector lassen sich<br />

sowohl metrische Schläuche mit AD6 als auch zöllige<br />

Schläuche mit AD6,3 (1/4‘‘) mit nur einem Steckanschluss<br />

montieren. Dieser kann für Anwendungen in<br />

Europa und in den USA genutzt werden, sodass weniger<br />

Teile vorzuhalten sind. Die definierte Eindringtiefe<br />

schließt Schlauchbeschädigungen aus.<br />

www.eisele.eu<br />

EDELSTAHL-STOSSDÄMPFER<br />

MIT 150 MM HUB<br />

Selbsteinstellende Industriestoßdämpfer mit Gewinde M64 und<br />

einem Hub von 150 mm gibt es nun in der Stoßdämpfer-Serie<br />

Magnum von ACE. Diese sind serienmäßig in Edelstahl ausgeführt.<br />

Auch diese großformatigen Stoßdämpfer haben die<br />

charakteristische Topf-Form. Mit ihnen wird die Serie dort<br />

abgerundet, wo<br />

es technisch am<br />

anspruchsvollsten<br />

ist: am<br />

oberen Ende der<br />

Palette. Dafür<br />

wurden spezielle<br />

Werkzeuge<br />

entwickelt und<br />

genutzt, um das<br />

lange zylindrische<br />

Gehäuse<br />

zu veredeln. Bei<br />

diesem sind auch wegen der Topf-Form am unteren Ende keine<br />

Dichtungen nötig. Die Kombination aus größerem Gehäuse mit<br />

neuester Dichtungstechnik, gehärtetem Führungslager und<br />

integriertem Festanschlag steigert die Dämpfungsleistung und<br />

Lebensdauer dieser selbsteinstellenden Dämpfer. Die robusten<br />

Edelstahlvarianten erweitern das Anwendungsspektrum<br />

deutlich. Zudem erfüllen sie die Hygienerichtlinien der<br />

Medizintechnik und Lebensmittelindustrie.<br />

www.ace-ace.de<br />

www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 49<br />

LIMBACH.indd 1 22.11.2017 <strong>08</strong>:28:39


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

TEILBARE KABELEINFÜHRUNGEN FÜR POE<br />

Mit der teilbaren Kabelverschraubung Uni Split Gland M20<br />

von Pflitsch lassen sich Ethernet-Leitungen mit RJ45-<br />

Steckern platzsparend in Gehäuse von netzwerkfähigen<br />

Geräten einführen und abdichten. Die Stromversorgung<br />

über Ethernet (PoE) kommt zum Einsatz bei Systemen, die<br />

wenig Leistung benötigen; IP-Telefone, kleine Hubs, Server<br />

oder Kameras werden über das achtadrige Ethernet-Kabel<br />

mit Strom versorgt. Daher sind Stromversorgungskabel<br />

überflüssig. Gerade bei Outdoor-Einsätzen bietet sich dieses<br />

System an. Herkömmliche M20-Kabelverschraubungen sind<br />

allerdings zu klein für einen RJ45-Stecker. Bei der Uni Split<br />

Gland M20 aber wird zunächst das konfektionierte Netzwerkkabel<br />

mit Stecker durch die Gehäusebohrung geführt.<br />

Dann wird der Dichteinsatz und die geteilte Kabelverschraubung<br />

um das Kabel herumgelegt und so die Gehäusebohrung<br />

abgedichtet. <strong>Der</strong> geteilte Verschraubungskörper und<br />

die Druckschraube werden bei der Installation sicher<br />

miteinander verriegelt.<br />

www.pflitsch.de<br />

FORMVOLLENDETE STANDSICHERHEIT<br />

Die neuen massiven<br />

Maschinenfüße des<br />

Normteilspezialisten<br />

Ganter eignen sich<br />

insbesondere für große<br />

und schwere Anlagen und<br />

Maschinen. <strong>Der</strong> Maschinenfuß<br />

GN 36 stellt durch<br />

die Krafteinwirkung der<br />

Maschine eine sehr stabile<br />

und belastbare Verbindung<br />

zwischen Spindel<br />

und Fuß her. Dabei ist die<br />

Spindel mit der Fußplatte<br />

nicht verbunden, beim<br />

Aufstellen zentriert sich<br />

diese durch den Radius am<br />

Auflagepunkt selbstständig. Die blau verzinkte Stahl-Spindel ist<br />

mit Feingewinden zwischen M20x1,5 und M42x2 zum genauen<br />

Nivellieren erhältlich und wird mit der passenden Kontermutter<br />

geliefert. Die geschmiedete und bis zu Ø 200 mm große<br />

Stahl-Fußplatte verfügt über eine kunststoffbeschichtete,<br />

schwarz-matte Oberfläche und ist in drei verschiedenen<br />

Formen bestellbar. <strong>Der</strong> zweite neue Maschinenfuß GN 37 von<br />

Ganter verfügt zusätzlich über eine zentrale, durchgehende<br />

Befestigungsbohrung. In dieser kann ein Bolzenanker, ausgeführt<br />

als Spreiz- oder Klebeanker, platziert werden. Durch den<br />

Anker wird der Fuß im Boden befestigt und ist damit auch auf<br />

Zug belastbar. So eignen sich die Maschinenfüße besonders<br />

für Fertigungsanlagen oder Förderstecken, auf die durch den<br />

Einsatz von Robotern dynamische Bewegungen sowie seitliche<br />

Kräfte einwirken.<br />

www.ganternorm.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 53. Jahrgang,<br />

ISSN 0344-4570 / ISSN E-Paper: 2747-7215<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 34: gültig ab 1. Oktober 2021<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 13,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 95,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de, www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Gesellschafter: P.P. Cahensly GmbH & Co. KG,<br />

Karl-Härle-Straße 2, 56<strong>07</strong>5 Koblenz<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

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Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

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Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

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Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

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kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

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50 DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.derkonstrukteur.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 9/<strong>2022</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 16. 09. <strong>2022</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 01. 09. <strong>2022</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

01 Für Anwendungen mit hohen Drehmomenten auf<br />

engem Bauraum oder strengen Hygieneanforderungen<br />

können Schlitzkupplungen die beste Wahl sein<br />

Bild: Industrieblick – stock.adobe.com<br />

02 Die rasche Bereitstellung mechanischer Verbindungsund<br />

Befestigungselemente, ein breit gefächertes<br />

Produktsortiment sowie durchdachte Serviceleistungen<br />

sind wichtige Bausteine zur Prozessoptimierung<br />

Bild: TFC<br />

03<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.<strong>Der</strong><strong>Konstrukteur</strong>.de<br />

03 Ein im metallischen 3D-Druck hergestellter Greifarm<br />

findet in der Montage und Justierung von Lasersystemen<br />

im Weltraum Anwendung<br />

Bild: Fraunhofer ILT<br />

04 Antriebstechnik im Hygienic Design bedeutet mehr<br />

Verfügbarkeit, da Ausfall- und Kontaminationsrisiken<br />

durch Einhausungen oder Kapselungen nicht bestehen<br />

Bild: Provisur<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

E-PAPER:<br />

digital.derkonstrukteur.de<br />

REDAKTION:<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG:<br />

sales@vfmz.de<br />

SOZIALE NETZWERKE:<br />

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www.derkonstrukteur.de DER KONSTRUKTEUR <strong>2022</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 51


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Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de


MONTAGE UND<br />

HANDHABUNG<br />

SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN DER KONSTRUKTEUR UND MY FACTORY.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG


FLIESSEND<br />

ZU MEHR<br />

PRODUKTIVITÄT<br />

Lean Production ist ein weit verbreiteter Ansatz für effiziente Fertigungsprozesse.<br />

Damit fest verbunden ist das Fließprinzip. Dieses hat einen schnellen und<br />

unterbrechungsfreien Material- und Informationsfluss zum Ziel, um damit eine<br />

möglichst geringe Durchlaufzeit über die gesamte Wertschöpfungskette zu<br />

erreichen. Diese Philosophie verfolgt auch Hager Electro. In der Praxis hieß dies:<br />

Umstellung von Einzelarbeitsplätzen auf verkettete Montage. – Positive Effekte?<br />

Viele, wie Sie nachfolgend erfahren.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Hager Electro GmbH & Co. KG mit Sitz im saarländischen<br />

Blieskastel ist ein führender Anbieter im Bereich der<br />

Stromversorgung von Häusern. Hauptprodukte sind<br />

Zählerschränke und Kleinverteiler. Zählerschränke<br />

bestehen aus dem Gehäuse und der eigentlichen Technik, die in<br />

einem sogenannten Komplettfeld untergebracht ist. Dieses beinhaltet<br />

später im Haus alle elektrischen Bauteile von den Schaltern<br />

über die Kabel bis hin zur Sicherheitstechnik.<br />

Hager bietet die Komplettfelder in nahezu 500 Varianten an,<br />

um optimal auf die Anforderungen der Kunden eingehen zu können.<br />

Dabei ist es sowohl möglich, die Komplettfelder separat zu<br />

bestellen oder aber fertig eingebaut in die zugehörigen Zählerschränke.<br />

Trotz der vielen Varianten werden die Komplettfelder<br />

zumeist in größeren Stückzahlen geordert, weil die Kunden von<br />

Hager hauptsächlich Großhändler sind.<br />

VOM EINZELARBEITSPLATZ ZUR<br />

VERKETTETEN MONTAGE<br />

Die Montage durch versierte Fachkräfte erfolgte bislang an Einzelplätzen:<br />

Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter montierte ein<br />

Komplettfeld vollständig allein, bis es schließlich entweder in<br />

den Versand oder zur Schrank-Endmontage ging. „Hier kam die<br />

Stefan Wache, MiniTec<br />

Idee auf, diesen Ablauf künftig als Serienprozess zu gestalten, bei<br />

dem die Montage arbeitsteilig über mehrere Stationen erfolgt“, so<br />

Alexander Markovic vom Lean Management bei Hager. „Die<br />

Montage der Komplettfelder sollte über eine Linie laufen, ähnlich<br />

der Fließbandfertigung im Automobilbau. Eine Montagelinie mit<br />

geregeltem Materialfluss ist einfach deutlich effektiver als die<br />

Einzelplatzfertigung. Unsere Ziele waren eine höhere Produktivität<br />

und gleichzeitig auch eine Verbesserung der Qualität.“<br />

Entsprechend galt es, eine verkettete Arbeitsplatz-Anlage zu<br />

konzipieren und umzusetzen. Dass bei der Suche nach einem<br />

passenden Engineering-Partner die Wahl auf MiniTec fiel, hatte<br />

laut Markovic gute Gründe: „Das war einfach die beste Lösung.<br />

Das beste Konzept. Das Engineering von MiniTec hat uns super<br />

unterstützt. Und die Flexibilität des MiniTec Profilbaukastens war<br />

ein weiteres wichtiges Argument. Zudem hatten wir schon in<br />

anderen Projekten gute Erfahrungen mit MiniTec gemacht.“<br />

Nach intensiven Projektgesprächen wurde schließlich eine<br />

maßgeschneiderte Linie aus drei untereinander über Förderbänder<br />

verbundenen Montageplätzen und einer Packstation<br />

konzipiert.<br />

ERGONOMIE AUCH ALS ZEITFAKTOR<br />

Hager legte bei den Arbeitsplätzen großen Wert auf Ergonomie.<br />

Das zeigt sich zum Beispiel bei der Eingriffsweite, die nicht größer<br />

als 80 cm sein sollte, damit die Mitarbeiter alle wichtigen<br />

Werkzeuge und Materialien problemlos erreichen können. Dazu<br />

Alexander Markovic: „Ergonomie ist für die Gesundheit der Mit-<br />

S 2 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


arbeiter wichtig, aber auch für die Produktivität. Denn je weiter<br />

die Greifwege sind, desto länger dauert auch mein Produktionsprozess.<br />

Also ein klarer Zeitfaktor! Hier haben wir lange mit den<br />

MiniTec-Ingenieuren daran getüftelt, wie man das optimal<br />

umsetzen kann.“<br />

Ergebnis der Überlegungen war schließlich, das Material<br />

innerhalb eines Halbkreises anzuordnen. Das Nachfüllen mit den<br />

am häufigsten benötigten Teilen erfolgt von der Rückseite der<br />

Arbeitsplätze. Dadurch wird der Monteur nicht in seiner Arbeit<br />

gestört und der Montageprozess kann während des Materialnachschubs<br />

unterbrechungsfrei weiterlaufen. Für die Bereitstellung<br />

der besonders schweren Kupferkabel kommen MiniTec-<br />

Rollcontainer zum Einsatz, die sich bereits vielfach im Feuerwehrbereich<br />

bewährt haben.<br />

<strong>Der</strong> Packplatz ist direkt an die Montagearbeitsplätze angedockt,<br />

so dass der Packvorgang nahtlos in den Materialfluss integriert<br />

ist. Auch hier kommt der Nachschub über die Rückseite.<br />

Wenn Kartons aufgefüllt werden müssen, holt sie der Mitarbeiter<br />

von der Palette auf der Rückseite herunter und setzt sie mit dem<br />

verschiebbaren Tisch auf die Arbeitsfläche des Packplatzes.<br />

Alle Montageplätze sind elektrisch höhenverstellbar, um sie<br />

optimal an die Körpergröße der Mitarbeiter anzupassen und ein<br />

ermüdungsfreies Arbeiten zu ermöglichen. <strong>Der</strong> Tisch des Packplatzes<br />

ist nicht nur insgesamt in der Höhe verstellbar, sondern<br />

zusätzlich auch noch die Arbeitsfläche selbst. So kann der Mitarbeiter<br />

das Komplettfeld auf dem Karton ohne große Kraftanstrengung<br />

positionieren. Darüber hinaus sind der letzte Montagetisch<br />

und der Packplatz miteinander verbunden, so dass man sie<br />

gleichzeitig in der Höhe verstellen kann, mit einem leichten Versatz.<br />

Dieser Höhenversatz zum Packplatz wird durch die zusätzliche<br />

Höhenverstellung mittig vom Packtisch ausgeglichen.<br />

BESONDERE FEATURES FÜR<br />

OPTIMALEN MONTAGEPROZESS<br />

Auch sonst ist die MiniTec-Anlage bis ins Detail durchdacht. So<br />

werden etwa zur Verkettung der Arbeitsplätze bewusst Förderbänder<br />

statt Rollenbahnen eingesetzt, um die Produkte beim<br />

Weitertransport zu schonen. Wie an einer Supermarkt-Kasse sind<br />

die Bänder sensorgesteuert: Legt ein Mitarbeiter das Produkt<br />

darauf, fährt das Förderband automatisch weiter. <strong>Der</strong> eigene<br />

Antrieb des Förderbandes ist zudem wichtig, um die erwähnten<br />

Höhenunterschiede auszugleichen. Geht es berghoch, ist dies<br />

somit kein Problem. Dabei ist die Konstruktion so gestaltet, dass<br />

das Förderband die Höhenverstellung des Arbeitstisches automatisch<br />

adaptiert.<br />

SCHRITTWEISE EINFÜHRUNG<br />

Die Umstellung vom Einzelplatz auf eine arbeitsteilige Fließfertigung<br />

war für die Mitarbeiter, die die bisherige Arbeitsweise mitunter<br />

bereits 20 bis 30 Jahre gewohnt waren, ein Paradigmenwechsel.<br />

Entsprechend behutsam geht Alexander Markovic bei<br />

der Einführung vor – mit vielen Feedback-Runden und Abstimmungen.<br />

In dieser Phase werden auch immer wieder Details<br />

optimiert, also das „Feintuning“ vorgenommen.<br />

Dazu der Experte: „Bei der Einführung geht es auch darum, die<br />

richtige Taktung zu finden. Wieviel macht ein Mitarbeiter, so dass<br />

das Material immer schön fließt. Deshalb haben wir auch zwei<br />

Förderbänder zwischen den beiden Stationen, die wir als Puffer<br />

MEHR EFFIZIENZ BEI MONTAGE<br />

UND MATERIALFLUSS<br />

Montagesysteme von MiniTec vereinen unterschiedliche<br />

Bausteine zu einer effizienten Gesamtlösung. Durch<br />

den modularen Aufbau und die Kompatibilität der<br />

Komponenten lassen sich hoch flexible Arbeitsplätze<br />

inklusive Materialbereitstellung realisieren. MiniTec-<br />

Fördertechnik sowie mehrachsige Positioniersysteme auf<br />

Basis von Linearkomponenten stellen innerhalb der<br />

Montageanlagen ein zuverlässiges und präzises Materialhandling<br />

sicher. Für durchgängige Montagelinien bis hin<br />

zur One-Piece-Flow-Fertigung steht eine Vielzahl von<br />

Verkettungssystemen bereit, von einfachen manuell<br />

verfahrenden Umlaufsystemen bis zu komplexen<br />

automatischen Transportlösungen.<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 3


01 Lean-Management-Spezialist Alexander<br />

Markovic ist zuversichtlich, die Produktivität<br />

von Hager mit der neuen Montagelinie erheblich<br />

zu verbessern<br />

02 Alles in Griffweite: Ergonomie spielt bei<br />

den Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle<br />

01<br />

03 <strong>Der</strong> Nachschub mit Material erfolgt von der<br />

Rückseite, der Weitertransport der Komplettfelder<br />

über sensorgesteuerte Förderbänder<br />

04 MiniTec-Transportwagen wurden für die<br />

Anforderungen von Hager individuell angepasst<br />

05 Die Verpackungsstation ist nahtlos an<br />

die Montageanlage angedockt<br />

02<br />

nutzen können. Ist ein Mitarbeiter mal zu schnell für seinen<br />

Folge-Kollegen, fungieren die Förderbänder als Zwischenlager –<br />

und Stillstände werden vermieden!“<br />

ERSTE EFFEKTE SPÜRBAR<br />

Auch wenn man sich bei Hager noch in der Einführung der<br />

Anlage befindet, spürt man bereits erste Effekte Richtung Produktivität.<br />

Dazu Alexander Markovic: „Durch die Umstellung auf<br />

Linie haben wir in der Vergangenheit immer 20 bis 30 % an Produktivität<br />

gewonnen, und das wird auch hier passieren. Wir sind<br />

zuversichtlich, dass wir innerhalb des nächsten halben Jahres<br />

unsere Produktivität erheblich verbessern werden.“<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

03<br />

04<br />

05<br />

AUSBLICK<br />

Die papierlose Fertigung ist bei Hager bereits gelebte Realität.<br />

Über Monitore an den Arbeitsplätzen können sich die Mitarbeiter<br />

neben dem Auftrag auch die Zeichnung oder die Verpackungsvorschrift<br />

zu einem Komplettfeld anzeigen lassen. Dazu<br />

kommen weitere Informationen wie etwa Wartungs- und Reinigungspläne<br />

oder das Stationsblatt, auf dem steht, was an welcher<br />

Station gefertigt wird.<br />

Die Digitalisierung in dem Bereich soll künftig noch weiter ausgebaut<br />

werden, so Markovic: „Das wird unsere erste Fertigungslinie,<br />

die wir voll digital integrieren werden. Das bedeutet, wir<br />

werden die Linie in naher Zukunft an unser ERP sowie an unser<br />

MES anschließen. Wir werden dann in der Lage sein, die Produktion<br />

digital mitzuverfolgen. Die Aufträge werden künftig über das<br />

ERP-System auf den Monitoren der Anlage angezeigt, und auch<br />

die anschließende Rückmeldung erfolgt wieder ans System. Auch<br />

Informationen zum Produktionsverlauf, also zu Rüstvorgängen,<br />

Störungen oder Qualitätsproblemen werden als Meldungen über<br />

das System abgesetzt, so dass der Schichtleiter kommen und<br />

unterstützen kann.“<br />

Aber auch die Zusammenarbeit mit MiniTec soll weitergehen:<br />

„Wenn wir mit der jetzigen Montagelinie für 1-feldrige Komplettfelder<br />

fertig sind, wollen wir auf jeden Fall auch eine Linie für die<br />

2-feldrigen Produkte realisieren, anschließend eventuell sogar<br />

noch eine für die 3-feldrigen. Die Verkürzung der Durchlaufzeit<br />

und der Zuwachs an Produktivität durch die Fließfertigung sind<br />

schon enorm, und MiniTec hat sich als idealer Partner bei der<br />

Umsetzung entsprechender Montageanlagen erwiesen.“<br />

Bilder: MiniTec<br />

www.minitec.de<br />

S 4 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


STATIONÄRE SCHRAUBSPINDEL MIT ELEKTRISCHEM VORSCHUB<br />

Die neue stationäre Schraubspindel SEV-E mit<br />

elektrischem Vorschub eignet sich für die automatische<br />

Zuführung von Verbindungselementen. Sie<br />

wartet mit kompakten Abmessungen auf und ist in<br />

einer linken und rechten Ausführung mit jeweils<br />

geringer Spindellänge lieferbar. Die neue Spindel wird<br />

in drei Ausführungen auf den Markt kommen und<br />

zwischen 0,3 und 30 Nm Drehmoment bereitstellen.<br />

Die maximal möglichen Drehzahlen liegen zwischen<br />

1 500 und 2 500 Umdrehungen pro Minute. Das<br />

Gewicht der Spindel variiert zwischen 14 und 29 kg.<br />

Weber komplettiert mit der neuen Schraubspindel<br />

sein Programm weiter und bietet nun für alle Schraubfälle und Schrauborte integrierte<br />

Lösungen an, die jeweils an die Kundenwünsche angepasst werden können.<br />

www.weber-online.com<br />

NOCH MEHR FREIHEIT IN DER MANUELLEN HANDHABUNG<br />

Wem bisher eine individuelle Greiferlösung für<br />

den manuellen Vakuum-Schlauchheber Jumbo<br />

fehlte, wird nun fündig: Schmalz kombiniert die<br />

bewährten Elemente seines Tooling-Systems SXT<br />

mit einer neuen Anbindung und führt damit den<br />

flexiblen Komponentenbaukasten im Geschäftsbereich<br />

Handhabungssysteme ein. Komplex<br />

geformte Bauteile kommen nicht nur in der automatisierten<br />

Fertigung vor. Musste beispielsweise<br />

der Werker stark gekrümmte Werkstücke manuell<br />

handhaben, fehlte ihm trotz der vielseitigen<br />

Greiferauswahl für die Jumbo-Schlauchheber<br />

dafür eine Standardoption. Solche Greifer mussten als Sonderlösung bisher individuell<br />

konstruiert werden. Schmalz ändert das jetzt mit dem Tooling-System SXT. Erprobt als Komponente<br />

für die Vakuum-Automation, ermöglicht der Baukasten nun auch die Umsetzung<br />

komplexer Greiferlösungen für Standardkomponenten an Jumbo-Schlauchhebern. Durch die<br />

Verwendung von besonders leichten und standardisierten SXT Einzelkomponenten, wird bei<br />

der Arbeit mit dem Schlauchheber ein ergonomisches und komfortables Bewegen von Lasten<br />

mit individuellen Greifern ermöglicht. Um den Greifer perfekt an die Anwendung anzupassen,<br />

wird er vor Ort bei Schmalz in Glatten direkt am Kunden-Werkstück aufgebaut.<br />

www.schmalz.com<br />

MEHRFACH-SPANNSYSTEM DER SYSTEMBREITE 50<br />

Das Heinrich Kipp Werk bringt ein neues Mehrfach-Spannsystem<br />

auf den Markt, mit dem das<br />

Spannen von unterschiedlichen Werkstücken<br />

möglich sein soll. Es eigne sich für alle Losgrößen<br />

und erlaube sehr hohe Spannkräfte. Die Präzisionsverzahnung<br />

des Systems gewährleiste eine<br />

exakte Wiederholgenauigkeit, so der Hersteller.<br />

Nicht zuletzt sei der Umbau von Einfach- zu<br />

Mehrfachaufspannungen schnell und einfach zu<br />

bewerkstelligen. Das Mehrfach-Spannsystem<br />

besteht aus variablen Elementen: Spannschienen, Anschläge und Keilspanner (mit oder ohne<br />

Festbacke) sind miteinander kombinierbar. Spannschienen sind in den Längen 130, 300, 400,<br />

500, 600 und 700 mm erhältlich. Durch mehrere Spannschienen hintereinander können<br />

Spannbereiche flexibel in der Länge erweitert werden. Bei einer Montage nebeneinander<br />

lassen sich die Spannbereiche verbreitern, sodass große Bauteile gespannt werden können.<br />

Festbacken sind in glatten, geriffelten und abgesetzten Ausführungen verfügbar. <strong>Der</strong> Typ ES<br />

zeichnet sich durch eine schmale Bauweise aus und ist somit für Aufspannungen mit<br />

kleineren Werkstücken und größeren Stückzahlen geeignet. Festbacken des Typs DS mit zwei<br />

Befestigungsschrauben werden bei größeren Bearbeitungskräften eingesetzt.<br />

www.kippwerk.de<br />

Damit<br />

Ihre Ideen<br />

funktionieren!<br />

Systemlösungen,<br />

Sondermaschinen<br />

und<br />

Werkzeuge<br />

für Ihre Blechbearbeitung.<br />

Ottemeier Werkzeug- und<br />

Maschinentechnik GmbH<br />

Kapellenweg 45<br />

33415 Verl-Kaunitz<br />

Fon 05246 9214-0<br />

Fax 05246 9214-99<br />

m.esken@ottemeier.com<br />

www.ottemeier.com<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 5<br />

Ottemeier.indd 1 11.01.2018 13:54:10


01 <strong>Der</strong> neue Multilift II<br />

mit innenliegendem Schlitten<br />

ist für Anwendungen<br />

konzipiert, bei denen eine<br />

vertikale Verstellbewegung<br />

auf ein festgelegtes<br />

Einbaumaß trifft<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

IMMER DIE PASSENDE HÖHE<br />

Stufenlose Höhenverstellung von Arbeitstischen, Vorrichtungen,<br />

Montagearbeitsplätzen und vergleichbaren Applikationen – hier spielen<br />

elektrische Hubsäulen ihre Stärken aus. RK Rose+Krieger bietet ein<br />

umfangreiches Portfolio an, das aktuell weiteren Zuwachs bekommen hat.<br />

Bernd Klöpper, Leiter Marketing, RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />

S 6 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


02 Mit der neuen Multilift-Version mit innenliegendem Schlitten<br />

lassen sich z.B. Materialhebevorrichtungen realisieren<br />

02<br />

03 Mithilfe der Antriebssteuerung MultiControl II quadro lassen sich<br />

die Hubsäulen einzeln, parallel oder synchron verfahren<br />

04 Die Hubsäule Multilift II impact verfügt über ein integriertes<br />

Dämpfungssystem, so sind auch hohe Aufprallkräfte kein Problem<br />

D<br />

ie elektrischen Hubsäulen der Multilift II Baureihe von<br />

RK Rose+Krieger sind ideale Antriebselemente, wenn<br />

neben der motorischen Verstellung auch eine stabile<br />

Führung und ein ansprechendes Design gefragt sind.<br />

Jetzt ergänzt eine achte Hubsäulen-Variante die Produktfamilie:<br />

der neue Multilift II mit innenliegendem Schlitten für alle<br />

Anwendungen, bei denen eine vertikale Verstellbewegung auf ein<br />

festgelegtes Einbaumaß trifft.<br />

„Das neue Mitglied der Multilift II Hubsäulen-Familie unterscheidet<br />

sich von den anderen Ausführungen der Baureihe<br />

durch seinen spezifischen Aufbau“, erläutert Lukas Göking,<br />

Produktmanager für Hubsäulen und Elektrozylinder bei RK<br />

Rose+Krieger. „Die Höhe der Säule bleibt konstant, während<br />

der integrierte Schlitten in ihr verfährt und die Last seitlich am<br />

Außenprofil entlangführt.“ <strong>Der</strong> Standardhub beträgt 498 mm,<br />

Sonderhübe bis 1 000 mm sind auf Wunsch realisierbar.<br />

Eingesetzt als Zweisäulensystem und ausgestattet mit Befestigungsnuten<br />

im Außenprofil ist der neue Multilift II mit innenliegendem<br />

Schlitten ideal geeignet für die Realisierung von<br />

Materialhebevorrichtungen, beispielsweise neben einem höhenverstellbaren<br />

Montagearbeitsplatz. Kombiniert mit der Premiumausführung<br />

der Antriebssteuerung MultiControl II quadro<br />

lassen sich sämtliche Hubsäulen von Arbeitstisch und Materialebene<br />

mithilfe des Antriebsgruppenmanagements der Steuerung<br />

einzeln, parallel oder synchron verfahren.<br />

Wie für alle Multilift II Hubsäulen gilt auch für die Ausführung<br />

mit innenliegendem Schlitten: Spezielle Hublängen und Einbauhöhen<br />

sowie kundenspezifische Lösungen sind auf Anfrage realisierbar.<br />

Ebenfalls auf Wunsch erhältlich ist ein BUS-System mit<br />

Synchronsteuerung zum Verfahren der Säulen.<br />

03<br />

04<br />

ERGONOMIE DANK<br />

AUSGEKLÜGELTER TECHNIK<br />

Sämtliche Multilift II Hubsäulen gestatten eine einfache Höhenverstellung<br />

von Montagearbeitstischen, Medientechnik, Förderbändern<br />

oder Arbeitstischen in Schaltwarten. Sie gleichen<br />

Größenunterschiede der Mitarbeiter problemlos aus. Damit tragen<br />

die Hubelemente maßgeblich zu optimalen ergonomischen<br />

Bedingungen am Arbeitsplatz bei. „Da sich die gesamte Technik<br />

im Inneren des Hubelements versteckt, ist nicht einmal eine Verkleidung<br />

erforderlich“, betont Lukas Göking. „Im Gegenteil, der<br />

Multilift II ist in jeder seiner Ausführungen ein Eyecatcher.“<br />

Besonders hervorzuheben ist die durchdachte Konstruktion:<br />

Bei allen Hubsäulen der Multilift II Produktfamilie minimieren<br />

abgeschrägte Abdeckkappen die Quetschgefahr durch aufgesetzte<br />

Tischplatten und Aufbauten beim Einfahren der Hubsäule.<br />

Zudem sind die elektrischen Höhenverstellungen serienmäßig<br />

mit einer Grundplatte für Zug- und Druckbelastung ausgeführt.<br />

Seitliche Laschen mit entsprechenden Bohrungen erleichtern<br />

die Befestigung bzw. Anbindung der Hubsäulen. Ihr<br />

störungsfreier Betrieb wird durch ein festes, drei Meter langes<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 7


05 Die Hubsäulen-<br />

Variante Multilift II ESD<br />

kann elektrische<br />

Spannungen ableiten<br />

maximalen Last. Die Profilenden sind entweder mit stabilen<br />

Montageplatten mit M8-Bohrungen versehen und dienen als<br />

Befestigungsmöglichkeit oder man nutzt die direkte Anbindung<br />

mit den vorhandenen M8-Schraubkanälen im Innenprofil.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Motorkabel mit verliersicherem Stecker gewährleistet. Es dient<br />

gleichzeitig als Steuerungsanbindung. Die Antriebseinheit aller<br />

Multilift II Hubsäulen wird durch ein stabiles Motorgehäuse<br />

aus GFK geschützt. Besonders praktisch: Über seitliche Befestigungsnuten<br />

im Außenprofil lassen sich auf einfache Weise<br />

Zubehörteile wie ein Sichtschutz, CPU-Halter oder Systemversteifungen<br />

anbringen.<br />

Darüber hinaus sind die Hubsäulen mit integrierten Endschaltern<br />

ausgerüstet und können gleichermaßen auf Druck und auf<br />

Zug belastet werden, auch bei einer Selbsthemmung bis zur<br />

UNTERNEHMEN<br />

RK Rose+Krieger GmbH<br />

Potsdamer Str. 9 32423 Minden<br />

Tel +49 571 9335-0<br />

info@rk-rose-krieger.com.<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bit.ly/3KIjbJk<br />

WENIG AUFWAND – HOHER NUTZWERT<br />

Die Hürden für den Einsatz der Hubsäulen sind gering:<br />

Alle Module sind mechanisch wie elektrotechnisch ohne<br />

spezielle Kenntnisse einsetzbar. Die Schraubkanäle zur<br />

Befestigung sind schon enthalten. Die Verkabelung des<br />

Systems ist grundsätzlich steckbar und verpolungssicher.<br />

Projektbezogene Sonderwünsche sind für die Experten<br />

von Rose+Krieger die Regel. Häufig sind Aufwand und die<br />

damit verbundenen Kosten gering und der Nutzwert für<br />

den Anwender ist hoch.<br />

PRODUKTFAMILIE WÄCHST STETIG<br />

Die Multilift-II-Produktfamilie umfasst derzeit acht unterschiedliche<br />

Versionen. „Angefangen hat alles mit der schmalen<br />

Hubsäule Multilift“, schildert Lukas Göking. „Durch Anpassungen<br />

an stetig steigende Kundenforderungen entwickelte sich<br />

aus dem Ursprungsmodell dann zunächst der Multilift II – eine<br />

optimierte Version der ursprünglichen Hubsäule.“<br />

Weitere Varianten folgten. Darunter die teleskopierende<br />

Variante Multilift II telescope, mit der RK Rose+Krieger auf die<br />

gestiegenen Anwenderforderungen an zweibeinige Tischsysteme<br />

reagierte. Es folgte die Entwicklung des Multilift II ESD mit patentierter<br />

elektrischer Höhenverstellung, der elektrische Spannungen<br />

ableiten kann, passend für ESD-Montagearbeitsplätze. „<strong>Der</strong><br />

Hintergrund ist, dass Hubsäulen für die Höhenverstellung bislang<br />

die sichere Ableitung elektrostatischer Aufladungen verhinderten,<br />

weil sie die elektrische Verbindung zwischen Tisch- und<br />

Fußrahmen unterbrachen“, erklärt Lukas Göking. „<strong>Der</strong> Multilift II<br />

ESD schafft hier Abhilfe.“<br />

Den Multilift II safety konzipierte RK Rose+Krieger speziell für<br />

Überkopfanwendungen. Die Hubsäule wird in diesem Fall kopfüber<br />

an die Decke montiert und dient z.B. für die korrekte Positionierung<br />

von Monitoren. Ein eigens entwickeltes internes<br />

Sicherheitssystem unterbindet ein unkontrolliertes Herausfahren.<br />

Hart im Nehmen ist der Multilift II impact. Diese schmale elektrische<br />

Höhenverstellung verfügt über ein integriertes Dämpfungssystem,<br />

das hohe Aufprallkräfte absorbiert, die beispielsweise<br />

beim Abladen eines schweren Werkstücks entstehen können.<br />

Damit verhindert das Dämpfungssystem eine Überlastung der<br />

Hubsäule durch starke dynamische Beanspruchung. Zuletzt ergänzte<br />

der Multilift II clean das Portfolio. Diese Variante wurde<br />

gezielt für den Einsatz im Reinraum konzipiert.<br />

FAZIT<br />

„Die Entwicklungsgeschichte der Multilift II Hubsäulen zeigt, dass<br />

wir bei RK Rose+Krieger stets flexibel auf Kundenanforderungen<br />

reagieren“, so Lukas Göking abschließend. „Deshalb ist es durchaus<br />

denkbar, dass wir in Zukunft weitere Varianten auf den Markt<br />

bringen werden.“<br />

Bilder: RK Rose+Krieger<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

S 8 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


ROBOTER MIT HOHER WIEDERHOLGENAUIGKEIT<br />

Epson stellt mit den GX4 und GX8 zwei neue Reihen seiner Scara-Roboter vor. Auch diese<br />

Modelle sind laut Hersteller für eine Vielzahl verschiedener Einsatzbereiche geeignet.<br />

Angefangen bei den klassischen Pick-and-Place-Applikationen bis hin zu Montage- und<br />

Dosierungsaufgaben sowie Teilezuführung. Eine Besonderheit beider Familien sind die in<br />

ihre Arme eingebauten Gyro-Sensoren (Epson-Mems-Technologie), die besonders rasche<br />

Fahrten ohne Vibrationen durch hohe Beschleunigungen oder Massen ermöglichen sollen.<br />

Weil viele von Scara-Robotern bediente Verrichtungen mit einer Vorzugsrichtung des<br />

ersten und zweiten Arms bedient werden, sind die GX4-Varianten mit einer Reichweite<br />

von 300 und 350 mm wahlweise mit geradem, links- oder rechtsseitig gebogenem<br />

primären Armabschnitt verfügbar. Mit einer maximalen Nutzlast von 4 kg erreicht der<br />

GX4 mit einer Stellfläche von 140 × 185,5 cm einen großen Arbeitsbereich. Die Maschine<br />

eignet sich für lange Laufzeiten und schafft eine Zykluszeit von 0,33 s.<br />

www.epson.de<br />

SMARTES ROTATIONSMODUL<br />

Mit dem Smartrotationsmodul SREH-50-IOL präsentiert der Automatisierungstechnik-Spezialist<br />

Afag den ersten Vertreter einer ganz neuen Produktgeneration, die auf Embedded-Technologie setzt.<br />

Die Komponente ist mit einem integrierten Regler und einer IO-Link-Schnittstelle (Portklasse B)<br />

mit einer maximalen Kommunikationsgeschwindigkeit von 230,4 Kilobaud ausgestattet. <strong>Der</strong> Clou:<br />

Weil kein externer Regler erforderlich ist, spart der Anwender Platz im Schaltschrank, reduziert<br />

den Aufwand bei Elektroplanung und Verdrahtung und benötigt nur ein Verbindungskabel, das<br />

sowohl die Spannungsversorgung als auch den Signalaustausch übernimmt. Über einen externen<br />

IO-Link-Master sind alle Busprotokolle verfügbar. Dank seines spielfreien Getriebes besitzt das<br />

Smartrotationsmodul SREH-50-IOL ein kontinuierliches Haltemoment bei kompakter Baugröße<br />

von 50 × 50 × 75 mm und erlaubt eine hohe Wiederholgenauigkeit von ± 0,015 Grad. Das Rotationsmodul<br />

arbeitet schnell, ist frei programmierbar und ermöglicht auch unendliches Drehen.<br />

www.afag.com<br />

MAGNETGREIFER: FLEXIBILITÄT<br />

BEI COBOT-ANWENDUNGEN<br />

Für Pick-and-Place-Anwendungen hat SMC sein Magnetgreifer-Portfolio<br />

mit einer neuen Serie speziell für Cobots<br />

erweitert. <strong>Der</strong> Magnetgreifer MHM X7400A-TM erreicht<br />

eine Haltekraft von 200 N (Ø 25, Werkzeugdicke 6 mm) und<br />

eignet sich für den Einsatz bei Anwendungen, in denen<br />

Vakuumsauger-Einheiten nicht<br />

verwendbar sind. <strong>Der</strong> Magnetgreifer<br />

kann Werkstücke mit verschiedenen<br />

Geometrien und mit ferromagnetischen<br />

Eigenschaften aufnehmen.<br />

Dank Magnetkraft wird der Schutz<br />

vor Herabfallen auch bei unterbrochener<br />

Druckluft- oder Stromversorgung<br />

gewährleistet und ein energiesparender<br />

Betrieb ermöglicht. Die<br />

Haltekraft kann stufenlos eingestellt<br />

werden, indem der Abstand<br />

zwischen Magnet und Werkstück<br />

über die Einstellschraube verändert wird. Durch Gewindebohrungen<br />

am Zylinderkopf und an der Seite kann der<br />

Magnetgreifer axial oder seitlich montiert werden. Montageoptionen<br />

über Kugelkopfhalterungen sind als Sonderlösung<br />

ebenfalls verfügbar. Die axiale Installation ist mittels<br />

Adapter auch zentriert möglich. Die magnetfeldresistenten<br />

elektronischen Signalgeber lassen sich dabei gleich von<br />

zwei Seiten anbringen. Ein werkzeuglos austauschbarer<br />

Dämpfungsring aus Fluorkautschuk am Zylinderkopf sorgt<br />

für die schonende Aufnahme der Werkstückoberfläche und<br />

verhindert einen direkten metallischen Kontakt.<br />

www.smc.de<br />

Alles im Griff.<br />

Endeffektoren von Schmalz wie der SLG-Greifer werden<br />

individuell für die Handlingaufgabe konfiguriert. Egal,<br />

welches Werkstück: Sie haben es optimal im Griff.<br />

WWW.SCHMALZ.COM/GREIFSYSTEME<br />

J. Schmalz GmbH · +49 7443-2403-199 · systeme@schmalz.de<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 9


01<br />

MEHR EFFIZIENZ DANK<br />

WERKERASSISTENZ<br />

Die Fertigung komplexer Produkte wie Pkw, Hochdruckreiniger oder<br />

Waschmaschinen ist fehleranfällig. Immer mehr Unternehmen setzen deshalb<br />

zur Unterstützung ihrer Werker digitale Assistenzsysteme ein: Mit deren Hilfe<br />

können Ausschussraten gesenkt und Produktionsprozesse optimiert werden.<br />

Panel-PCs und Industrie-Tablets als ideale Basis dafür liefert Rose Systemtechnik.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Wir befinden uns in der Fertigung eines Pkw-Herstellers.<br />

Ein Werker nimmt gerade ein Bauteil aus dem<br />

Materiallager und will es mit der Karosserie verschrauben.<br />

<strong>Der</strong> Arbeiter hält das Teil vor einen<br />

Scanner, greift sich einen Akkuschrauber und betätigt den Abzug<br />

– aber es tut sich nichts. Was ist passiert? Ganz einfach: <strong>Der</strong><br />

Werker hat die falsche Komponente für diesen Montageschritt in<br />

der Hand. Ein digitales Assistenzsystem erkennt den Fehler und<br />

blockiert den Akkuschrauber, sodass das Bauteil nicht eingebaut<br />

werden kann.<br />

Das Beispiel beschreibt den Alltag an den Montagelinien der<br />

großen Automobil-Produzenten. Sie alle setzen Werkerführungsprogramme<br />

ein, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen und<br />

die Effizienz in der Fertigung zu erhöhen. Die digitalen Assistenzsysteme<br />

sorgen dafür, dass alle Bauteile an der richtigen<br />

Stelle montiert werden. Früher bekam der Werker eine sogenannte<br />

Wagenbegleitkarte an die Hand, auf der genau ausgeführt<br />

war, was wo einzubauen war. Manche Schritte musste er<br />

anschließend mit einem persönlichen Stempel auf der Karte<br />

dokumentieren. Heute sind solche Papierkarten nicht mehr zeitgemäß,<br />

denn ein Pkw besteht mittlerweile aus etwa 10 000 unterschiedlichen<br />

Bauteilen. Hinzu kommt die immer individuellere<br />

Ausstattung der Fahrzeuge, durch die sich die Anzahl der<br />

Montagevarianten nochmals erhöht.<br />

SMARTE UNTERSTÜTZUNG FÜR<br />

KOMPLEXE MONTAGEARBEITEN<br />

<strong>Der</strong> Einsatz digitaler Assistenzsysteme lohnt sich aber nicht nur<br />

für die Automobil-Industrie. Alle Unternehmen mit einer Fließfertigung<br />

und einer großen Zahl an Produktvarianten profitieren<br />

davon. Forscher der TU Darmstadt haben herausgefunden, dass<br />

die smarten Unterstützer die Arbeitsproduktivität umso mehr<br />

steigern, je komplexer die Montagetätigkeiten sind [1].<br />

Immer mehr Unternehmen haben das erkannt und nutzen<br />

Werkerführungsprogramme in ihrer Fertigung. In vielen Fällen<br />

laufen die Programme auf Panel-PCs von Rose Systemtechnik aus<br />

Porta Westfalica. Das Unternehmen fertigt hochwertige HMI-<br />

Komplettsysteme aus Bedieneinheit, Tragarm und Peripheriegeräten<br />

für Anwendungen in verschiedensten Branchen. Unter<br />

den Kunden sind auch viele namhafte Automobil-Hersteller, in<br />

deren Fertigungslinien Tausende Panel-PCs den Werkern die<br />

richtigen Arbeitsschritte anzeigen. Die Bedieneinheiten von Rose<br />

zeichnen sich durch ein edles Design aus, sind sehr robust und<br />

S 10 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


02<br />

01 Namhafte Pkw-Hersteller setzen Panel-PCs<br />

und Industrie-Tablets von Rose als Basis ihrer<br />

Werkerführungsysteme ein<br />

02 Die Bedieneinheiten von Rose zeichnen<br />

sich durch ein edles Design aus, sind sehr robust<br />

und werden exakt an die Anforderungen der<br />

jeweiligen Anwendung angepasst<br />

03 Die HMI-Bedieneinheiten können mit<br />

zahlreichen Peripheriegeräten wie z. B.<br />

RFID-Readern ausgestattet werden<br />

04 Das Digital-Label-System von Rose ermöglicht<br />

eine flexible Beschriftung der Funktionstasten<br />

werden exakt an die Anforderungen der jeweiligen Anwendung<br />

angepasst. <strong>Der</strong> Anwender kann aus einer Vielzahl von Displayvarianten<br />

und einer großen Bandbreite an Zubehör wählen. So<br />

stattet der HMI-Spezialist seine Panel-PCs auf Wunsch z. B. mit<br />

2D-Barcode-Scannern, RFID- bzw. Euchner-Lesegeräten oder<br />

mit WLAN/Bluetooth aus. Auch der Einbau eines resistiven<br />

Touchscreens, einer akustischen Touch-Rückmeldung oder flexibel<br />

beschriftbarer Funktionstasten ist möglich. Rose hat speziell<br />

für diese Zwecke ein Digital-Label-System (DLS) entwickelt, das<br />

BESONDERS UNTERNEHMEN MIT<br />

FLIESSFERTIGUNG UND HOHER<br />

PRODUKTVARIANZ PROFITIEREN<br />

auf der E-Paper-Technologie basiert. Die innovative Lösung erlaubt<br />

die schnelle Anpassung der Taster-Belegung an veränderte<br />

Fertigungsabläufe ebenso wie länderspezifische Beschriftungen<br />

durch den Anwender selbst.<br />

Auch im Notfall bieten die Panel-PCs mit DLS maximale Flexibilität:<br />

<strong>Der</strong> Anwender kann sich einige der Geräte auf Lager legen<br />

und defekte Bedieneinheiten bei Bedarf schnell und einfach auswechseln.<br />

<strong>Der</strong> Austausch lässt sich mit dem patentierten Schnellwechseladapter<br />

QuickLock auch von ungelernten Werkern innerhalb<br />

weniger Sekunden durchführen.<br />

03<br />

04<br />

KOMPLETTSYSTEME INDIVIDUELL ANGEPASST<br />

HMI-Komplettsysteme von Rose beinhalten alle mechanischen<br />

und elektronischen Komponenten: Neben den Panel-PCs zählen<br />

dazu auch Tragarme, Höhenverstellungen, Bodenständerungen<br />

und Abhängungen. Zudem wird großer Wert auf anwenderspezifisches<br />

Consulting gelegt: „Wir gucken uns beim Kunden vor Ort<br />

alles genau an, nehmen das Aufmaß und suchen sogar die richtigen<br />

Dübel raus oder spielen die passende Firmware für den<br />

RFID-Reader auf“, berichtet Peter Schiller, Vertriebsleiter HMI<br />

Solutions bei Rose. Wenn nötig, finden er und seine Kollegen<br />

auch unkonventionelle Lösungen für die Installation: „In einem<br />

Fall mussten wir an einem Doppel-T-Träger mehrere Metallplatten<br />

montieren, damit wir unsere Panel-PCs und Tragarmsysteme<br />

sicher anbringen konnten.“<br />

[1] Digitale Assistenzsysteme in der Produktion. C. Bayer, R. Makhlouf, J.<br />

Metternich – Institut für Produktionsmanagement, Technologie und<br />

Werkzeugmaschinen (PTW), Technische Universität Darmstadt, in:<br />

WerkstattsTechnik 3/2020<br />

Bilder: 01 Golf_MHNK/stock.adobe.com/ROSE Systemtechnik,<br />

02-04 Rose Systemtechnik<br />

www.rose-systemtechnik.com<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 11


01<br />

HOCHGENAU POSITIONIEREN<br />

Speziell für hochgenaue Positionieraufgaben hat Leantechnik die<br />

lifgo-Zahnstangengetriebe entwickelt. Anwender aus unterschiedlichen<br />

Bereichen setzen auf die innovativen Komponenten: So spielen sie<br />

beispielsweise in einer neu entwickelten Digitaldruckmaschine ihre<br />

Stärken ebenso aus, wie in einem Spritzgusswerkzeug.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Eine Besonderheit der lifgo-Getriebe ist die linear geführte<br />

Zahnstange, die eine präzise Bewegung von Objekten mit<br />

einer Geschwindigkeit von bis zu 3 m/s ermöglicht. Dank<br />

der 4-fach-Rollenführung können die Zahnstangengetriebe<br />

zudem problemlos hohe Traglasten von bis zu 2,5 t aufnehmen.<br />

Und nicht zuletzt werden die Getriebe in Modulbauweise gefertigt<br />

und sind deshalb beliebig miteinander kombinierbar. Viele<br />

Maschinenbauer schätzen diese Eigenschaften und verbauen<br />

diese Getriebe in ihren Positioniersystemen.<br />

ZAHNSTANGENGETRIEBE SORGEN<br />

FÜR SAUBERES DRUCKBILD<br />

So auch der Druckmaschinen-Hersteller Isimat: Für eine Positioniereinheit<br />

in seiner neuen indirekten Digitaldruckmaschine<br />

suchte das Unternehmen eine exakte Führung. Die innovative<br />

Anlage ermöglicht die vom Markt gewünschte lückenlose<br />

360°-Bedruckung von Tuben. Die Dekore können im Siebdruck,<br />

Flexodruck sowie – durch die neue Maschine – auch im indirekten<br />

Digitaldruck auf den Artikel selbst oder auf eine metallisierte<br />

Schicht aufgebracht werden.<br />

<strong>Der</strong> indirekte Digitaldruck erfolgt mit einer Übertragungseinheit,<br />

die das Druckbild sauber und präzise auf die Tuben aufbringt.<br />

Um ein perfektes Druckergebnis zu erzielen, wählten die<br />

Ingenieure für die hochgenaue Führung der Einheit die lifgo-<br />

Zahnstangengetriebe von Leantechnik. Die Entscheidung fiel<br />

nach intensiver Recherche: Eine Kombination aus Antrieb und<br />

Führung, bei der man auch mehrere Getriebe hintereinander<br />

schalten kann, hatte man in dieser Kompaktheit nirgendwo sonst<br />

auf dem Markt gefunden.<br />

Andere Lösungen hatten die Isimat-Ingenieure zwar in Erwägung<br />

gezogen, dann aber wieder verworfen: Ein Spindeltrieb kam<br />

auf Grund der Platzverhältnisse nicht in Frage und eine Eigenkonstruktion<br />

aus Führungsschiene, Ritzel und Zahnstange hätte<br />

mehr Bauraum beansprucht, als die lifgo-Getriebe benötigen.<br />

VERSCHIEDENE PRODUKTGRÖSSEN<br />

SIND KEIN PROBLEM<br />

Die Leantechnik-<strong>Konstrukteur</strong>e empfahlen dem Druckmaschinen-Hersteller<br />

den Einsatz von lifgo-5.0-Getrieben in Excenter-<br />

Bauweise. <strong>Der</strong>en Zahnflankenspiel lässt sich individuell an jede<br />

Anwendung anpassen, sodass die exakte Dekoration oder Folierung<br />

von Tuben unterschiedlicher Größen möglich ist. Leantechnik<br />

riet dem Kunden darüber hinaus zum Einsatz gehärteter<br />

Zahnstangen, um einen übermäßigen Verschleiß zu vermeiden.<br />

<strong>Der</strong> wäre andernfalls unvermeidlich, da die Übertragungswalzen<br />

teilweise nur geringe Hübe ausführen und sich deshalb meist<br />

dieselben Getriebezähne im Eingriff befinden.<br />

AUF DIE RICHTIGE FÜHRUNG KOMMT ES AN<br />

Eine Positionierlösung mit hoher Genauigkeit benötigte auch die<br />

fischer Werkzeug- und Formenbau GmbH. Das Unternehmen<br />

S 12 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


02 03<br />

fertigt Spritzguss-, Stanz- und Biegewerkzeuge für Kunden<br />

unterschiedlichster Branchen. Zum Portfolio gehören zudem<br />

Werkzeuge, die vom Unternehmensbereich fischer Befestigungssysteme<br />

zur Produktion von Kunststoff-Kartuschen für<br />

den hauseigenen 2K-Hochleistungsmörtel verwendet werden.<br />

Die Spritzgusswerkzeuge für die Fertigung der Kartuschen<br />

verfügen über eine Abstreiferplatte, die das ausgehärtete Kunststoffteil<br />

über den Formkern des Werkzeugs schiebt. Dieses fällt<br />

dann vom Formkern auf ein Förderband und wird abtransportiert.<br />

Da am hydraulischen Antrieb der Abstreiferplatte allerdings<br />

immer wieder Leckagen auftraten, wollte man ihn durch eine<br />

elektrische Ausführung ersetzen. In diesem Zusammenhang<br />

musste auch ein Ersatz für die bisherige hydraulische Führung<br />

der Platte gefunden werden. Die neue Lösung sollte dafür sorgen,<br />

dass die Abstreiferplatte die Kartuschen-Rohlinge gleichmäßig<br />

über den Formkern des Spritzgusswerkzeugs schiebt. Eine unregelmäßige<br />

Bewegung hätte nämlich zur Folge, dass die Bauteile<br />

der Kartusche aneinander schaben und dadurch beschädigt<br />

werden.<br />

HOHE HUBKRAFT GARANTIERT<br />

OPTIMALE ENTFORMUNG<br />

Nach gründlicher Suche stießen die Ingenieure von fischer auf<br />

die robusten lifgo-Zahnstangengetriebe. Für die Führung der<br />

AUF WUNSCH AUCH KOMPLETTSYSTEME<br />

Auf Basis seiner bewährten Zahnstangengetriebe liefert<br />

Leantechnik unter dem Namen leanSYSTEMS auch<br />

komplette, individuell konstruierte Positioniersysteme.<br />

Die Anlagen werden exakt nach den Vorgaben der<br />

Kunden gefertigt und lassen sich leicht in bestehende<br />

Anlagen integrieren. Je nach Anwendungsgebiet sind<br />

sie u.a. in Hubsysteme (leanLIFT), Shuttle-Systeme<br />

(leanSHUTTLE), Pick-and-Place-Anlagen (leanP&P),<br />

Portalanlagen (leanGANTRY) oder Positioniersysteme<br />

(leanPOSITIONING) unterteilt.<br />

01 Die lifgo-Zahnstangengetriebe können Traglasten von<br />

bis zu 2,5 t mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s bewegen<br />

02 Die Zahnstangengetriebe werden u.a. in<br />

Siebdruckmaschinen von Isimat verbaut<br />

03 Auch in den Kunststoffspritzwerkzeugen von<br />

fischer Werkzeug- und Formenbau kommt dieser<br />

Getriebetyp zum Einsatz<br />

Abstreiferplatte wählten sie zwei Getriebe in der Größe lifgo 5.3<br />

mit einer Hubkraft von 15 900 N und einem Drehmoment von<br />

477 Nm. Um die Abstreiferplatte zu bewegen, sind diese großen<br />

Kräfte zwar nicht erforderlich, denn sie wiegt lediglich einige<br />

Hundert Gramm. Sie werden aber benötigt, um die ausgehärteten<br />

Kartuschen-Teile vom Spritzgusswerkzeug zu entformen.<br />

<strong>Der</strong> Grund: Durch das Schrumpfen im Fertigungsprozess haften<br />

die Kunststoffteile sehr gut an den Formkernen und müssen<br />

daher mit entsprechend hohem Druck von diesen abgestreift<br />

werden.<br />

Die lifgo-Zahnstangengetriebe sind dafür ideal, da sie nicht<br />

nur eine große Hubkraft haben, sondern auch hohe Querkräfte<br />

aufnehmen. Ein weiteres Plus der Getriebe ist ihre gute Hitzebeständigkeit:<br />

Sie halten selbst Umgebungstemperaturen von bis<br />

zu +80 °C im Inneren des Werkzeugs problemlos stand.<br />

KLEINE KOMPONENTEN GROSSE WIRKUNG<br />

Von den besonderen Eigenschaften der Leantechnik-Zahnstangengetriebe<br />

haben Isimat und fischer also auf ganz unterschiedliche<br />

Art und Weise profitiert. <strong>Der</strong> Siebdruck-Spezialist konnte<br />

seine innovative indirekte Digitaldrucktechnologie realisieren<br />

und der Werkzeugbauer seine hydraulischen Formen durch<br />

wesentlich effizientere elektrisch angetriebene ersetzen. Die<br />

Zahnstangengetriebe haben damit den Beweis erbracht, dass<br />

sich auch mit kleinen Komponenten große Wirkungen erzielen<br />

lassen.<br />

Bilder: Leantechnik, Isimat, Fischer<br />

www.leantechnik.com<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 13


SO GELINGT DIE<br />

IMPLEMENTIERUNG<br />

VON COBOTS<br />

Kollaborative Roboter arbeiten präzise und<br />

wiederholgenau, sie können monotone, kräftezehrende<br />

und auch gefährliche Arbeiten in der<br />

Produktion übernehmen. Doch die Einführung<br />

von Cobots verläuft oft nicht reibungslos, und<br />

es gibt immer noch viele Vorbehalte gegenüber<br />

dem Mensch-Cobot-System. Wie eine solche<br />

Implementierung gut funktionieren kann,<br />

zeigt folgendes Beispiel.<br />

MITARBEITER EINBINDEN<br />

Für Przemyslaw Krzysztyniak, Projektleiter und Innovationsmanager<br />

bei item, ist die frühe und abteilungsübergreifende Einbindung<br />

der Mitarbeiter essenziell. Wünsche und Ideen wurden<br />

berücksichtigt, Ergebnisse offen dokumentiert und alle Beteiligten<br />

über die laufenden Schritte informiert. Damit schaffte item<br />

Akzeptanz anstelle von Ablehnung. Die Mitarbeiter sind nach wie<br />

EINE FRÜHE EINBINDUNG<br />

DER MITARBEITER SCHAFFT<br />

AKZEPTANZ STATT ABLEHNUNG<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Cobots sind vielfältig einsetzbar. Ihre Aufgabe ist es, dem<br />

Menschen zu assistieren und ihn zu entlasten. Die item<br />

Industrietechnik GmbH setzt in ihrem modernen Fertigungs-<br />

und Vertriebszentrum Piepersberg in Solingen<br />

beispielsweise einen Cobot für industrielle Montageprozesse ein.<br />

Durch frühzeitiges Einbinden der Mitarbeiter schuf das Unternehmen<br />

eine hohe Akzeptanz, was zur erfolgreichen Umsetzung<br />

des Projektes beitrug.<br />

EINE GEEIGNETE AUFGABE DEFINIEREN<br />

Um mit dem Cobot im Sinne der Lean Production Prozesse zu<br />

optimieren, legte item den Fokus auf die manuellen Tätigkeiten<br />

innerhalb der Montage. Geplant war, diese teilweise zu automatisieren<br />

– und das mit möglichst geringem Aufwand. Ein eigens gebildetes<br />

Team prüfte sämtliche Abläufe im Bereich Bearbeitung,<br />

Montage und Konfektionierung. Betrachtet wurden die komplette<br />

Prozesskette, einzelne Produkte und die genutzten Systeme.<br />

Schließlich entschied sich das Team, den Cobot für die Montage<br />

einer Laufrolle einzusetzen und ihm damit eine für Mitarbeiter<br />

sehr kräftezehrende und monotone Aufgabe zu übertragen.<br />

<strong>Der</strong> Roboter entnimmt die einzelnen Komponenten, legt sie in<br />

die Fügevorrichtung und sortiert das fertige Produkt in einen<br />

Werkstückträger ein. <strong>Der</strong> Fügevorgang läuft dabei automatisiert<br />

ab. Die Beschäftigten füllen jetzt nur noch die Magazine auf,<br />

sorgen für Nachschub und kontrollieren den Prozess. Mehrere<br />

Arbeitsschritte wurden eingespart und die Belastung der Mitarbeiter<br />

um 90 % reduziert.<br />

vor ein wichtiger Bestandteil des Montageprozesses. Sie nutzen<br />

den Cobot wie ein Werkzeug und legen ihre Arbeitsgeschwindigkeit<br />

individuell fest. <strong>Der</strong> Roboter wird mittlerweile sogar als Teil<br />

der Mannschaft angesehen. Daher sollte er auch nicht anonym<br />

bleiben, sondern bekam den Namen „Cobra20“ – aufgrund seiner<br />

schlangenähnlichen Bewegung und in Anlehnung an das Jahr der<br />

Inbetriebnahme.<br />

SICHERHEITSASPEKTE BEACHTEN<br />

Zusätzlich zu den menschlichen Faktoren sind bei der Implementierung<br />

von Robotern auch sicherheitstechnische Aspekte zu<br />

beachten, wie die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sowie diverse<br />

Normen und technische Spezifikationen. Durch die Kollaboration<br />

von Mensch und Maschine lässt sich eine hohe Kosteneffizienz<br />

erreichen und selbst Losgröße 1 wirtschaftlich darstellen.<br />

Um „Cobra20“ auch künftig gewinnbringned einsetzen zu können,<br />

plant item bereits weiter. So soll der Cobot demnächst<br />

Schraubapplikationen realisieren und damit Bauteile aus drei<br />

verschiedenen Produktgruppen fertigen. Nicht zuletzt ist die<br />

Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern entscheidend für die<br />

erfolgreiche Umsetzung eines solchen Projektes, um die Verfügbarkeit<br />

perfekt passender Komponenten für die Roboterperipherie<br />

sicherzustellen.<br />

Bild: item<br />

www.item24.com<br />

S 14 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>


COBOT-SCHWEISSZELLE FÜR EINSTEIGER<br />

Mit der<br />

exklusiv in<br />

Deutschland<br />

erhältlichen<br />

Fronius<br />

SmartCell soll<br />

auch kleinen<br />

und mittelständischen<br />

Unternehmen<br />

der einfache<br />

Einstieg ins Cobot Welding gelingen. Die Schweißzelle ist<br />

dank der SmartArc-Benutzeroberfläche leicht und intuitiv<br />

bedienbar. Für besonders kurze Taktzeiten sorgt der integrierte<br />

Wendepositionierer, durch den das Bauteil, ohne es<br />

umzuspannen, in verschiedenen Positionen geschweißt<br />

werden kann. Auch das Assistenzsystem WireSense spart<br />

Zeit und Kosten: Es liefert durch punktgenaues Abtasten des<br />

Bauteils vor dem Schweißen ein Signal an den Roboter,<br />

womit dieser sein Programm an die aktuelle Bauteilposition<br />

anpassen kann. <strong>Der</strong> SmartArc Extension Pack-Handgriff am<br />

Roboterarm ist das zentrale Steuerungs- und Bedienelement<br />

des Cobots. Die SmartCell verfügt über eine Linearachse. Die<br />

Zelle besteht aus einer Sicherheitseinhausung mit Schnelllauftor,<br />

einem Schweißtisch sowie einer Schweißrauchabsaugung<br />

und lässt sich mit einem Universal Robot der<br />

e-Serie bestücken. Für zusätzliche Sicherheit sorgt ein<br />

dreistufiger Sicherheitsschalter.<br />

www.fronius.com<br />

VORMONTIERTE EINHEITEN BEWEGEN<br />

Für den sicheren<br />

Transport schwerer und<br />

werthaltiger Bauteile<br />

und Komponenten hat<br />

LK Mechanik ein<br />

flexibel einsetzbares<br />

Werkstück-Trägersystem<br />

aus Stahl und<br />

Edelstahl konstruiert. In<br />

seinen serienmäßigen<br />

Abmessungen an die<br />

Europaletten F11/F76<br />

angelehnt, soll es als nachhaltige Mehrweglösung den Material-<br />

und Warenfluss in den Pendelverkehren zwischen mehreren<br />

Partnern der Wertschöpfungskette optimieren. Die neuen<br />

Systemträger sind gabelstaplerfähig und dank einer cleveren<br />

Konstruktion an verschiedene Produktgeometrien anpassbar.<br />

<strong>Der</strong> entscheidende Faktor hierbei ist eine austauschbare<br />

Stellfläche, die stets über produktspezifische und gekennzeichnete<br />

Befestigungspunkte verfügt. Zusammen mit der robusten<br />

Statik des stählernen Systemträgers soll sie eine präzise und<br />

sichere Fixierung der vormontierten, halbfertigen oder auch<br />

fertigen Baugruppen ermöglichen. Taschen für die Begleitpapiere<br />

und Typenschilder für elektronisch lesbare QR-, DMC- und<br />

Barcodes sind ebenfalls vorhanden. Und für die Lagerung oder<br />

den Leertransport lässt sich das Werkstück-Trägersystem von<br />

LK Mechanik auf ein platzsparendes, kompaktes Format<br />

zusammenklappen.<br />

www.lk-mechanik.de<br />

LINEARSYSTEM FLEXIBEL KONFIGURIEREN<br />

Speziell für größere Handling-Anwendungen hat Rollon das<br />

Linearsystem O-Rail entwickelt. Das System soll vielseitig<br />

einsetzbar sein und verfügt über eine robuste Führung mit<br />

drei Laufbahnen. <strong>Der</strong> gehärtete, hochfeste und stark belastbare<br />

Stahl der Schiene wurde im Rollon-Nox-Verfahren<br />

schwarz oxidiert, was ihn verschleißfest machen und vor<br />

Korrosion schützen soll. Die FXRG-Führung der Schiene hat<br />

drei Laufbahnen, die im Winkel von 90 ° angeordnet sind. Für<br />

eine hohe Tragfähigkeit und einen leisen Betrieb auch bei<br />

hohen Geschwindigkeiten sorgen Rollen mit einem massiven<br />

Außenring und zweireihigen Lagern. Diese sind mit einem<br />

Spezialfett lebensdauergeschmiert und damit dauerhaft in<br />

einem Temperaturbereich von –40 bis +130 °C einsatzfähig.<br />

Die feinpolierten Laufbahnen weisen ein gotisches Profil auf,<br />

wodurch laut Hersteller eine hohe Abrollpräzision mit sehr<br />

geringer Reibung und eine lange Lebensdauer ermöglicht<br />

wird. Durch die Verwendung mehrerer paralleler und beliebig<br />

verlängerbarer O-Rail-Schienensegmente in Verbindung mit<br />

einstellbaren Fest- und Loslager-Rollen kann der Anwender<br />

eine Vielzahl von Kombinationen in der linearen Bewegung<br />

schaffen. Dabei kommt ein großer Vorteil des Linearsystems<br />

zum Tragen: Zwei parallele Schienen bilden zusammen ein<br />

selbstausrichtendes System, das Montageungenauigkeiten<br />

von ± 1 mm axial und ± 5 ° in der Rotation kompensiert.<br />

www.rollon.de<br />

Eine Tüte aus dem linken<br />

Fach nehmen.<br />

Die Tüte auf den Tisch legen.<br />

Weiter<br />

Weiter<br />

Die vier Schrauben in die<br />

Tüte stecken.<br />

Dann den Knopf weiter<br />

„Weiter“ drücken.<br />

Automatisch durchdachter:<br />

MiniTec-Handlingsysteme<br />

Schnelleres Einlernen, höhere Produktivität,<br />

weniger Fehler – nur einige Effekte von MiniTec-<br />

Montagearbeitsplätzen mit dem Assistenzsystem<br />

MiniTec SmartAssist. Besonders zu empfehlen für<br />

Variantenfertiger. Wann entdecken Sie die Kunst der<br />

Einfachheit?<br />

Messe Stuמּgart<br />

04. - <strong>07</strong>. Oktober <strong>2022</strong><br />

Besuchen Sie uns in Halle 3, Stand 3115<br />

Zurück<br />

Weiter<br />

www.minitec.de<br />

SUPPLEMENT <strong>2022</strong> S 15


BERÜHRUNGSLOSE ERFASSUNG VON<br />

GROSSLADUNGSTRÄGERN<br />

In der Produktionslogistik werden Großladungsträger (GLT) als<br />

Transportmöglichkeit für große und schwere Güter benötigt.<br />

Durch die Montage von Funk-Lasersensoren oberhalb der Feldebene<br />

wird eine berührungslose Überwachung der Stellplätze realisiert.<br />

<strong>Der</strong> Sensor überwacht aus der Vogelperspektive, ob der Platz am<br />

Zwischenlager frei oder belegt ist und gibt diese Information an das<br />

Gesamtsystem weiter. Hierdurch wird die gesamte Koordination von<br />

Umlagerungsprozessen erheblich vereinfacht und der Transport der<br />

Großladungsträger kann vorausschauend geleitet werden.<br />

Bild: Tramino – www.istock.com<br />

www.steute.com<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

TAKTILES HANDLING: ANTASTEN,<br />

GREIFEN UND PLATZIEREN<br />

<strong>Der</strong> Smart Flex<br />

Effector, ein neues<br />

sensorgestütztes<br />

Ausgleichsmodul<br />

von Bosch Rexroth,<br />

soll Robotern und<br />

kartesischen Linearsystemen<br />

ein<br />

menschenähnliches<br />

Feingefühl verleihen.<br />

Schwer beherrschbare<br />

Prozesse lassen<br />

sich damit laut Hersteller durch Nachrüsten automatisieren,<br />

optimieren und überwachen. Mittels einer unabhängig in<br />

sechs Freiheitsgraden arbeitenden Kinematik erfasst das<br />

Modul mit Sensitive Touch mögliche Positionsabweichungen<br />

zum Werkstück und übermittelt diese zum aktiven Ausgleichen<br />

an die Robotersteuerung. <strong>Der</strong> für Handhabungslasten bis<br />

6 kg ausgelegte Smart Flex Effector soll Maschinenherstellern<br />

und -nutzern neue Anwendungen eröffnen, die sich mit bisherigen<br />

Mitteln wie passiven Ausgleichseinheiten, Kraftdrehmomentsensoren<br />

und visuellen Systemen nur teilweise oder gar<br />

nicht realisieren lassen. Das Spektrum reiche von der Prozessautomatisierung<br />

über die Qualitätsüberwachung bis zum<br />

Teaching und kontrollierten Handling von Objekten. In einem<br />

weiteren Anwendungsfeld reduziert der Effector den bisherigen<br />

Zeitaufwand für Teaching-Vorgänge. Durch die 6D-Positionserfassung<br />

liest die jeweilige Roboter-Steuerung die exakten<br />

Koordinaten von Abgriff- und Ablagepunkten direkt aus.<br />

Ein wiederholtes Anlernen ist damit automatisiert möglich.<br />

www.boschrexroth.com<br />

ERGONOMISCHE VAKUUM-SCHLAUCHHEBER<br />

ECHTZEITÜBERWACHUNG VON ROBOTERN MIT<br />

EXEMPLARSPEZIFISCHEN GETRIEBEDATEN<br />

Für Robotergetriebe<br />

gibt es üblicherweise<br />

feste Wartungsintervalle.<br />

Nach einer gewissen<br />

Zeit oder einer<br />

bestimmten<br />

Betriebsdauer<br />

werden sie ausgetauscht<br />

– und zwar<br />

unabhängig vom<br />

tatsächlichen<br />

Verschleiß. Je nach Applikationsanforderungen, Einsatzdauer<br />

und Aufgabenfeld sind die Getriebe in der Praxis jedoch<br />

unterschiedlich großen Belastungen ausgesetzt. Auch ist die<br />

Beanspruchung der einzelnen Achsen nicht gleich stark. Hier<br />

setzt Nabtesco mit seinem Projekt zur Erarbeitung vorausschauender<br />

Wartungskonzepte an. Nabtesco öffnet die<br />

Blackbox Getriebe und stellt Roboterherstellern mit einem<br />

Nabtesco-Add-on für die Robotersteuerung getriebespezifische<br />

Daten und Charakteristiken zur Verfügung. Das Ziel: eine<br />

digitale Nachbildung des haptischen Getriebes mit seinen<br />

relevanten Eigenschaften. Für eine künftige Echtzeitüberwachung<br />

von Robotern sind die realen seriennummernbezogenen<br />

digitalen Getriebeeigenschaften von zentraler Bedeutung,<br />

denn sie ermöglichen eine individuelle Momentaufnahme der<br />

Roboterauslastung und damit eine Betrachtung der Restlebensdauer<br />

der einzelnen Getriebe. Mit den geplanten<br />

digitalen Services eröffnet Nabtesco innovative Perspektiven<br />

für moderne Wartungskonzepte im Sinne von Industrie 4.0.<br />

www.nabtesco.de<br />

Die Timmer GmbH stellt ihre neuen ergonomischen Vakuum-Schlauchheber vor. Die<br />

Produkte sind für unterschiedliche Lasten bis 300 kg ausgelegt – beispielsweise Kartonagen,<br />

Sackwaren oder Platten. Die Vakuum-Schlauchheber der Tim-Lift-Serie bieten laut<br />

Hersteller für fast alle Handling-Aufgaben eine flexible und ergonomische Lösung. Durch<br />

Verwendung des gleichen Bedienhebels zum Ansaugen, Heben sowie zum Lösen der Last<br />

werde ein schnelles Lastenhandling für die Mitarbeiter in den verschiedensten Branchenund<br />

Industriebereichen ermöglicht. Mit dem Quicklift-Schlauchheber können unterschiedliche<br />

Güter mit einem Gewicht bis 50 kg bewegt werden. Angeboten wird dieser Vakuum-<br />

Schlauchheber in verschiedenen Ausführungen im Hinblick auf die Tragkraft und Handhabung.<br />

Zur Verfügung stehen hierbei unterschiedliche Einhandbedienungssysteme:<br />

entweder mit starrer Ausrichtung oder mit einem 90 °-Schwenkkopf und 360 °-Drehteller.<br />

www.timmer.de<br />

S 16 SUPPLEMENT <strong>2022</strong>

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