UNDERDOG #67

Schwerpunkt: Anti everything Schwerpunkt: Anti everything

31.07.2022 Aufrufe

spricht die Ernährungssouveränitätebenso von demokratischenStrukturen, in denen alle Menschendas Recht haben, selbstbestimmt zuentscheiden, wie sie ihreLebensmittel konsumieren. Es wirdmit dem Titelthema also wieder maloffensichtlich, dass Ernährungsstileumgestellt und regional angepasstwerden müssen. Selbermachen,Gemeinschaftsgärten, Solawi's,vegane Ernährung, saisonale undregionale Konsummuster sowie denNahrungsmittelbezug abseits dergroßenLebensmitteleinzelhändler*innen(Food Coops, Bioläden) sindLösungen, bedürfen aberVerhaltensänderungen, dengewohnten Lebensstil und anhaltendhohen Fleischkonsum aufzugeben/zuüberwinden. Ernährungssouveränitätwäre dabei ein gutes Instrument, umAlternativen zu diesen Praktikenaufzuzeigen.TRUST #21068 DIN-A-4 Seiten; €3,50.-Trust Verlag, DolfHermannstädter, Postfach110762, 28087 Bremenhttps://trust-zine.de/Dolf findet es schlimm, dass esanscheinend in der Subkultur „nötigist, sich an Themen aus demMainstream zu bedienen undorientieren oder dreht es sich allesim Kreis“, dass ihm schwindelig wird.Jan Röhlk indes ist begeistert voneinem schwarz-weißen Foto namens„Untitled“, denkt über das Bild nachund benötigt eineInterpretationsquelle. MikaReckinnen liefert Beispiele von„sexistische Kackscheiße“ in denPhilippinen, erinnert an eine von ihmbesuchte Show von Monthly Red undeine Begegnung mit einemArschloch-Typen.Claas Reiners analysiert dieDebütplatten von CHARTREUX undTHE HIGH TIMES. Jan R. interviewtAlva, die Rede und Antwort steht zuFeminismus, Riot Grrrl und erinnertsich an Brieffreund*innenschaftenund Zinetausch. Wiederum Claasstellt HEY, KING! vor, die seinerMeinung nach keine „Halligalliband“sind. Raphael Lukas unterhält sichmit Celina von THE BLOODSPRINGSüber Geschlechterrollenverhältnisseund Sexismus. Sie erzählt vongemachten Erfahrungen und findetes wichtig, sich klar zu positionieren.Jan R. serviert dann den ersten vonzwei Interview-Teilen mit Meyer77und Thorsten, die reichlichAnekdoten von Punk im AK 47 zumBesten geben. Jan hat jeden Rülpserabgetippt und verdammt, trotz deshohen Unterhaltungswertes, wenn 2Alt-Punx aus dem Nähkästchenplaudern, hätte Jan gut daran getan,das Interview zu straffen. Denn nichtjedes Lippenbekenntnis ist es wert,wortgetreu abgetippt zu werden.Und schon wieder Claas Reiners...amEnde ist er noch mit MÖRSER zumGrillen und Chillen verabredet undnach dem Essen wird geraucht undüber Musik geredet, kommentiertund in Erinnerung geschwelgt.Gesamteindruck: Auch das TRUSTknüpft inhaltlich an die Sexismus imPunk-Debatte an. Es geht um„Macht“ und um „Privilegien.“ Dasdringt in vielen Interviews undKolumnen durch. Insgeheim hält derTypus männlicher Punkrocker„Teenagergirls“ für kleine dummenaive unmündige „Diskotussen“und/oder die Freundin von... Dabeisind auf Festivalbühnen inDeutschland immer noch zu 94Prozent männliche Musiker zu sehen,als seien Riot Grrrls, Flinta undFemmes unsichtbar. Das TRUSTmacht sie sichtbar und sprichtAusschlüsse und Diskriminierungenan. Das Problem mit Sexismus imPunk ist: Menschen, die sich aufPunk beziehen, scheinen mehr alsandere zu glauben, sie seien per seschon in Ordnung und müssten sichüberhaupt nicht mehr mitDiskriminierungsformenbeschäftigen, wenn sie nicht selberdavon betroffen sind. Dabei sind siedann oft selbst Teil des Problems!Mika will mehr Solidarität undreflektierte Sichtweisen einbringen.Das lässt hoffen!V-MannSteve Braun600 Seiten (Fotoband&Text); € 35.-ISBN: 978-3-948675-96-7Inhalt: Obwohl er sich perfekt in dieGruppe einfügte, auf Konzerten wildpogte, zu viel soff und am nächstenMorgen auf fremden Couchenaufwachte, hielten die NürnbergerPunx Steve Braun zunächst für einenV-Mann. Doch tatsächlich wollte derneue Typ mit der Kamera in derHand Bilder machen, Individuen inall ihren Facetten festhalten, denLifestyle dieser Szene für einenbesonderen Bildband einfangen.Über viereinhalb Jahre war derBildhauer und Fotograf Teil dieserSubkultur. Dabei fassen APPD-Mitglieder wie der AsozialeLandesvater Bayerns, NilleHangoverson, diese Clique in Worte.Gesamteindruck: In Nürnberg tobtder unbekannte Affe. Jugendrentemit 30 und Pogo Prost! Mit Parolenund selbst aufgenähten Patches,Pickel und Popel, Piercings und PogoPudel und Lust am Perversen sinddie Nürnberger Punx unterwegs imAZ, Freibad, am Bahnhofsvorplatz, inder Bahn und in der Walachei. Steve– eigentlich Black Metaller – alsvermeintlicher V-Mann mittendrin.Dabei taucht er ein in eine bunteWelt, die jenseits des Konservatismusund Spießertum auch eine DosisKlischee enthält. Eine klischeehafteVorstellung, die jedes Vorurteil vonund über Punx bestätigt. Dieabgebildeten Punkers entstammenoffenbar einer spezifischen Clique,die Anti Role Models sind Objektmehrerer Aufnahmen, die wiederumauch mal je nach Steves physischerVerfassung verwackelt sind. Es gibtFotos von Personen mit roten Augen,aber stets entsteht der Eindruck,dass die Fotos nicht gestellt sind,sondern der Auslöser gedrücktwurde, um die dargestellten Punks in„ungeschönter Ehrlichkeit“ (NilleHangoverson) zu zeigen wie und wersie wirklich sind: asozial und Spaßdabei! Irgendwie sind immerChaostage. Und fast immer mitdabei: eine Flasche Bier. Punx imLIDL-Marktstall, im Krankenhaus, aufdem Klo pennend, viel nackteTatsachen und Pimmelbilder. Veryshocking! Beim ständigen Bestaunenund Umblättern, kann ich denSoundtrack von KNOCHENFABRIKoder EISENPIMMEL förmlich hören,zu dem sich Hundegebell undfränkisches Kauderwelsch gesellt.Der Geruch von Pisse, Kot, Bier undKoks steigt in die Nase...und ich binmittendrin. Nur Gertold Grecht wirdsentimental und wünscht sich diealten Abenteuer zurück. Mir gefallendie Schwarz-Weiß-Bilder undGruppenporträts am besten.Ansonsten keimt die Frage auf, fürwen – außer für Fridi, Klotz und Hollo– dieser Fotoband denn interessantsein dürfte. Für alle, außer dieNormalos vielleicht. Obwohl auchein*e BWL-Student*in einen Blickriskieren könnte, um mal zu sehen,wie sie denn so sind, die gefährlichenasozialen Subjekte, um ihnen bei dernächsten Begegnung im Park odervor dem ALDI-Markt ein paarMünzen hinzuwerfen oder gleich mitihnen zusammen „Pogo Prost!“zuzurufen. Ich bin dabei!82

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