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UNDERDOG #67

Schwerpunkt: Anti everything

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Gegen toxische Männlichkeit und das Patriarchat:

Girls, Femmes, Flinta* to the front

Gudrun (Bass): Ich kann mich

nicht an eine bestimmte Person erinnern,

die mir diese Art von persönlichem

Ratschlag gegeben hat, aber ich habe

viel gelernt, indem ich mit anderen

Musiker*innen gesprochen habe, die Teil

der gleichen Gemeinschaft in Brüssel

sind und/oder mit denen wir befreundet

sind. Es ist eine Gemeinschaft, in der

sich Feminismus mit Musik, mit Queer-

Sein und mit linkem Denken und

Aktivismus im Allgemeinen

überschneidet. Eine Gemeinschaft, die

versucht, inklusiv zu sein und einen

sicheren Raum zu schaffen, um unsere

eigenen und die kreativen Bestrebungen

anderer zu erkunden.

Mein Rat für angehende Musikerinnen

und Musiker*innen wäre, eine eigene

Gemeinschaft zu finden, in der ihr euch

willkommen fühlt – wenn ihr nicht schon

Teil einer solchen seid – und zu

versuchen, dort ein paar Auftritte zu

bekommen.

Macht euch nicht zu viele Gedanken

darüber, wie ihr am besten klingen

könntet. Konzentriert euch nicht darauf,

euer Instrument fehlerfrei zu spielen.

Diese Dinge sind zweitrangig und

werden dich nur stressen. Das Wichtigste

ist, dass du Spaß hast und dass du etwas

machst, das dir selbst entspricht. Etwas

Wahres und Ehrliches, etwas

Verletzliches und Unvollkommenes. Denn

genau so sind Dinge, die echt und wahr

und ehrlich sind. Ich bin davon

überzeugt, dass so etwas immer einen

Weg finden wird, bestimmte Leute zu

berühren, die es hören. Es wird immer

jemanden geben, der sich damit

identifizieren kann.

Versucht nicht, etwas zu sein, was ihr

nicht seid, versucht nicht, einer

verqueren Vorstellung gerecht zu

werden, die ihr in eurem Kopf habt, wie

ihr rüberkommen müsst, zu cool für die

Schule. Die Leute durchschauen das

sofort. Sei kein Arsch.

Lass dich vom Alltag und von alltäglichen

Situationen inspirieren. Hab keine Angst

vor Experimenten, mach dich nicht

verrückt. Mach dir nicht zu viele

Gedanken darüber, was die Leute über

dich denken werden. Kümmere dich nicht

zu sehr darum, ob und wann sie dir

sagen, was sie über dich denken. Sei

nicht allzu überrascht, wenn das

passiert. Denn ihr stellt euch ja selbst in

den Vordergrund und das erweckt bei

außen stehenden Leuten den Eindruck,

dass sie nicht nur das Recht haben, sich

ihre eigene Meinung über euch zu bilden

(was sie natürlich auch dürfen), sondern

auch, dass es ihnen freisteht, sich euch

mitzuteilen, wie unverblümt auch immer.

Das ist in der Regel nicht böse gemeint,

obwohl es verletzend sein kann, vor

allem, wenn man etwas sehr Persönliches

geschrieben hat.

https://

lavenderwitch.bandcamp.com/music

https://

lavenderwitchband.wordpress.com/

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