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Anzeiger 29-2022

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Anzeiger Oberhasli Nr. 29 Freitag, 22. Juli 2022

Reto Mark, dem Fachspezialisten für historische Fahrzeuge

der Rhätischen Bahn RhB, der den ganzen

Wiederaufbau geleitet hat. Es folgten Testfahrten auf

dem Gelände des Güterbahnhofs in lnterlaken Ost,

dann auf der Strecke der Zentralbahn etappenweise

bis Meiringen - zuerst ohne und dann mit den Personenwagen.

ln Meiringen mussten auf der Zahnstange

Bremsproben mit der Lok 1068 und mit jedem Wagen

durchgeführt werden. Am 21.6.2022 – dem längsten

Tag – erreichte unsere Lok spätabends – nach dem

Fahrplanverkehr – erstmals nach 57 Jahren wieder die

Passhöhe auf Brünig-Hasliberg. Ein mehr als eindrücklicher

Moment! An den folgenden Tagen folgten

dann noch zwei passüberschreitende Fahrten mit

dem ganzen Zug bis nach Giswil.

Die Lok HG 3/3 1068 ist damit bereit für die 2.offizielle

Jungfernfahrt vom 31.7.2022

Lok HG 3/3 1068: Als einziger Nachzügler einer

Serie von 17 Zahnradlokomotiven (1051-1067, erbaut

1905-1910 durch SLM Winterthur) kam die Lok

mit der Nummer 1068 im Jahr 1926 zum Preis von

CHF 110'900 zur Flotte der Brünig-Berglokomotiven.

Sie ist zudem die letzte von der Schweizerischen

Lokomotivfabrik SLM in Winterthur gebaute

Dampflokomotive der SBB. 1965 wurde der Dampfbetrieb

auf dem Netz der Brünigbahn offiziell eingestellt.

Die Loks wurden z.T. verkauft oder

mehrheitlich abgebrochen. Erhalten blieben einzig

4 Maschinen: die Loks 208 und 1067 konnten von den

Freunden der Dampflokomotiven in Kägiswil erworben

werden und bildeten später den Grundstock der

(nun) ehemaligen Ballenberg-Dampfbahn. Die Zahnradlokomotive

1063 steht heute "aufgeschnitten" im

Verkehrshaus in Luzern und die Lok 1068 fand für die

Jahre 1965 – 2000 ihren Platz als Denkmallokomotive

vor dem Bahnhof Meiringen. lm Jahr 2000 konnte die

Lok 1068 von der Ballenberg-Dampfbahn von SBB

Brünig für CHF 10'000 erworben werden.

Sie kam ins Depot nach lnterlaken. Erste Arbeiten

Richtung Wiederinbetriebnahme wurden aufgenommen.

Erst 2012 wurde eine Finanzierungsaktion

für die Aufarbeitung gestartet. Der verheerende Depotbrand

führte jedoch zu einem mehrjährigen Unterbruch.

Nach dem Wiederaufbau des Depots

wurde zuerst die Lok 208 durch die Rhätische Bahn

aufgearbeitet und ab 2019 begannen die Arbeiten an

der Lok 1068. Wegen des Brandes gingen bereits demontierte

kleinere und grössere Teile verloren oder

mussten wegen starker Beschädigung z.T. neu hergestellt

werden.

Ohne das fachlich und menschlich hervorragende

Team der RhB wäre eine Aufarbeitung unserer beiden

Dampflokomotiven 208 und 1068 wohl nie

Wirklichkeit geworden. Darum ein ganz hezliches

Dankeschön nach Landquart und in den Kanton

Graubünden.

herzliches

Hans Peter Maurer

Foto: Robertus Laan

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