20.07.2022 Aufrufe

POPSCENE August 08/22

Das total umsonste Popkulturmagazin POPSCENE im August 2022 - Arch Enemy ziert unser tolles Cover!

Das total umsonste Popkulturmagazin POPSCENE im August 2022 - Arch Enemy ziert unser tolles Cover!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Von Sachsens Glanz erzählt sowohl das diesjährige<br />

„Musikfest Erzgebirge“ wie auch die<br />

UNESCO-Welterbestätte „Montanregion<br />

Erzgebirge/Krušnohoří“.<br />

10 Tage, 10 Orte, 15 Veranstaltungen: Vom<br />

09. bis 18. September findet das diesjährige<br />

Musikfest Erzgebirge statt. Unter dem<br />

Motto „Sachsens Glanz“ lassen renommierte<br />

Ensembles und vielversprechende<br />

Nachwuchskünstlerinnen und -künstler die<br />

Musik vergangener Jahrhunderte erklingen.<br />

„In Sachsen, im Herzen Europas, kann man<br />

auf ideale Weise entdecken, wie stark in den<br />

vergangenen Jahrhunderten Industriekultur,<br />

Wirtschaft, Ideenreichtum, Internationalisierung<br />

und eine aufblühende Musikkultur Hand<br />

in Hand gingen“, erklärt Ben Uhle, Geschäftsführer<br />

des Festivals, das seit 2010 alle zwei<br />

Jahre stattfindet.<br />

Den festlichen Auftakt des Musikfestes<br />

bestreitet in diesem Jahr das Londoner<br />

Gabrieli Consort mit einer prunkvollen<br />

Krönungsmesse von Giovanni Gabrieli in der<br />

St. Marienkirche in Marienberg, einem Ort,<br />

an dem sich Sachsens Glanz deutlich zeigt:<br />

Die 1521 gegründete Bergstadt verdankt ihre<br />

Entstehung reichen Silberfunden und wurde<br />

als Stadt am Reißbrett geplant. Der quadratische<br />

Grundriss, die Regelmäßigkeit und die<br />

Verteilung der Gebäude folgen den Grundsätzen<br />

der Idealstadt der Renaissance, die hier<br />

erstmals nördlich der Alpen zur Anwendung<br />

kamen. Mit den Erfolgen im Bergbau wuchs<br />

auch die Stadt. In den folgenden Jahren entstanden<br />

unter anderem die St. Marienkirche,<br />

das Renaissance-Rathaus, das Bergamt, die<br />

Stadtmauer samt Toren und Türmen sowie<br />

das Bergmagazin – einst als Getreidespeicher<br />

errichtet sowie einzig verbliebene seiner<br />

Art im Erzgebirge. Seit 2019 zählt Marienberg<br />

als Teil der „Montanregion Erzgebirge/<br />

Krušnohoří“ zum Weltkulturebe. „Sie gilt als<br />

herausragendes Zentrum wissenschaftlichtechnologischer<br />

Bergbauinnovation und als<br />

einzigartige montane Kulturlandschaft“, lautet<br />

dazu die Begründung der UNESCO.<br />

Die grenzüberschreitende Welterbestätte der<br />

Industriekultur besteht aus <strong>22</strong> Teilgebieten, 17<br />

21<br />

davon liegen in Sachsen, 5 in Tschechien. Sie<br />

umfasst unter anderem Wasserwirtschaftssysteme,<br />

Straßen, Schienen, Kanäle sowie<br />

Erzverarbeitungs- und Verhüttungsstandorte<br />

– eine Vielzahl an Zeugnissen des Abbaus und<br />

der Verarbeitung von metallischen und nichtmetallischen<br />

Rohstoffen vom späten Mittelalter<br />

bis in die Neuzeit, die die Entwicklung der<br />

Region maßgeblich beeinflusst hat.<br />

Und so wie das UNESCO-Welterbe den Brückenschlag<br />

zwischen Tradition und Innovation<br />

verwirklicht, so gelingt dies dem Musikfest<br />

Erzgebirge, indem es Traditionen und<br />

Impulsgeber der internationalen Klassikszene<br />

verbindet. „Hohe Kunst, tief verwurzelt“,<br />

bringt es Musikfest-Geschäftsführer Ben<br />

Uhle auf den Punkt. Zu den diesjährigen Höhepunkten<br />

zählt die „Großen Musikfest Ballnacht“<br />

mit Galakonzert des Grand Orquesta<br />

de Tango Carambolage und Galadinner mit<br />

Show-Tanz. Das renommierte Leipziger Ensemble<br />

amarcord, die bereits vielfach ausgezeichnete<br />

Pianistin Charlotte Steppes und<br />

der berühmte Thomanerchor sind ebenso zu<br />

Gast im Erzgebirge.<br />

Professor Hans-Christoph Rademann, Intendant<br />

und künstlerischer Leiter des Musikfestes,<br />

wird in der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz<br />

vor das gefeierte Prager<br />

Starensemble „Collegium 1704“ treten und<br />

das Requiem d-Moll des Böhmen Jan Dismas<br />

Zelenka dirigieren. Zudem ist er beim<br />

Abschlusskonzert in der St. Georgenkirche<br />

in Schwarzenberg mit dem Dresdner Kammerchor<br />

mit einem der glanzvollsten Werke<br />

von Heinrich Schütz, den „Psalmen Davids“,<br />

zu erleben.<br />

Text: Katharina Rolshausen<br />

Bild: TVE - Uwe Meinhold<br />

DIE SIEBENTEILIGE SERIE „KUNST IM<br />

KONTEXT VON INDUSTRIEKULTUR“ WIRD<br />

GEFÖRDERT IM RAHMEN DES STIPEN-<br />

DIENPROGRAMMS DER VG WORT IN<br />

NEUSTART KULTUR DER BEAUFTRAGTEN<br />

DER BUNDESREGIERUNG FÜR KULTUR<br />

UND MEDIEN.<br />

INDUSTRIEKULTUR

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!