20.07.2022 Aufrufe

Verfahrenstechnik 7/2022

Verfahrenstechnik 7/2022

Verfahrenstechnik 7/2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

19098<br />

07<br />

Juli <strong>2022</strong><br />

€ 12,50<br />

TITEL<br />

20<br />

Digitales Prüfkonzept<br />

für Drucktransmitter<br />

32 Pharmatechnik:<br />

Dosieren im ppm-Bereich<br />

42 Rückgewinnung<br />

von Lösungsmitteln<br />

industrielle-automation.net<br />

verfahrenstechnik.de


ari-armaturen.com<br />

SHAPE UP<br />

FÜR IHRE ENERGIEEFFIZIENZ.<br />

*Im Vergleich zu marktüblichen High Performance Klappen.<br />

Optimieren Sie Ihre KVS Werte um<br />

bis zu 35 % * mit der doppelt exzentrischen<br />

Absperrklappe ARI ZEDOX ® HEXO und ihrer<br />

einzigartigen neuen Wabenstruktur.<br />

Besuchen Sie uns auf der ACHEMA <strong>2022</strong><br />

22.– 26. August <strong>2022</strong> | Halle 8.0, Stand B45<br />

zedox-hexo.com


GRUSSWORT<br />

Dichtungsmanagement<br />

für die Prozesstechnik.<br />

MESSE ZUM ANFASSEN<br />

Zurück zum Live-Format – das ist die Devise der Achema <strong>2022</strong>. Nach vielen<br />

Monaten digitaler Treffen sehnt sich die gesamte Branche nach einer Messe<br />

zum Anfassen – mit realen Exponaten und mit Begegnungen von Angesicht<br />

zu Angesicht.<br />

Dabei fällt die Achema <strong>2022</strong> in unruhige Zeiten: Corona-Pandemie, russischer<br />

Angriffskrieg gegen die Ukraine, stark steigende Energiepreise, Lieferkettenprobleme,<br />

Inflation. Gleichzeitig befindet sich die chemisch-pharmazeutische<br />

Industrie inmitten eines<br />

ACHEMA <strong>2022</strong>: DIE WELTLEIT-<br />

MESSE KOMMT GENAU ZUM<br />

RICHTIGEN ZEITPUNKT<br />

Transformationsprozesses<br />

hin zur Klimaneutralität.<br />

Angesichts dieser Herausforderungen<br />

kommt die<br />

Achema genau zum richtigen<br />

Zeitpunkt. Denn die<br />

technologische Zusammenarbeit über Branchen- und Ländergrenzen hinweg<br />

ist unverzichtbar: Nur gemeinsam und branchenübergreifend lassen sich die<br />

Transformationen hin zur klimaneutralen Industrie bewältigen.<br />

Als Branchenplattform schafft die Achema sowohl in den Vortragsformaten<br />

als auch in den Diskussionen an den Ständen einen Nukleus, in dem die Branche<br />

gemeinsam an Lösungen arbeiten kann. Die <strong>Verfahrenstechnik</strong> gehört<br />

dabei seit jeher fest zur Achema: In diesem Jahr finden sich die mechanischen<br />

Verfahren in Halle 12 und die thermischen Verfahren in den Hallen 4.0 und<br />

6.1. Die neuesten Trends aus der Mess-, Regel- und Prozessleittechnik werden<br />

in den Hallen 11.0 und 11.1 präsentiert. Seien auch Sie dabei, wenn vom<br />

22. bis 26. August <strong>2022</strong> Hersteller und Dienstleister aus über 50 Ländern ihre<br />

Produkte präsentieren und Frankfurt am Main für eine Woche wieder zur<br />

Welthauptstadt der Prozesstechnik wird.<br />

PERFLUORELASTOMER<br />

Dr. Björn Mathes<br />

Stellvertretender<br />

Geschäftsführer der<br />

Dechema<br />

Ausstellungs-GmbH<br />

FIT<br />

FOR ALL<br />

YOUR<br />

NEEDS<br />

chemfit – magical<br />

FFKM solutions<br />

meweo GmbH<br />

Am Taubenbaum 12<br />

61231 Bad Nauheim<br />

Tel.: 06032 – 86794 – 0<br />

E-Mail: info@meweo.de<br />

www.meweo.de


GRUSSWORT<br />

03 Messe zum Anfassen<br />

PERSPEKTIVE<br />

06 Enzyme hinter Gittern<br />

AKTUELLES<br />

07 Nachrichten aus der Branche<br />

TITELSTORY<br />

20 Digitales Prüfkonzept für Drucktransmitter<br />

SPECIAL<br />

12 Tablettierung: Kontinuierlich und digital<br />

16 Achema <strong>2022</strong>: Nachhaltigkeit und<br />

Digitalisierung<br />

24 Ethernet-APL: Auffahrt zur Datenautobahn<br />

28 Kalibrierung: Prüfstand erweitert<br />

32 Adsorptionstrocknung: Wenn Luftfeuchtigkeit<br />

zum Problem wird<br />

36 Pharmakonforme Dosieranlage<br />

40 Dosiersystem: Pulsationsarm mischen<br />

42 Rückgewinnung von Lösungsmitteln<br />

TITEL<br />

20<br />

36<br />

46 Armaturen: Kritische Medien beherrschen<br />

48 Füllstand: Genaue Messung<br />

50 Berstscheiben: Mit dem Laser sublimiert<br />

35 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

NEU UND NACHHALTIG<br />

30 Klima- und Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />

MEDIEN<br />

57 Anregend und zerstreuend<br />

PERSÖNLICH<br />

58 INTERVIEW Die Prozess-Spezialistin<br />

Judith Kremer<br />

38 Impressum<br />

SPECIAL<br />

Anzeige: Endress+Hauser, Weil am Rhein<br />

12<br />

▲<br />

Das digitale Prüfkonzept Heartbeat Technology<br />

kann die Anlagenverfügbarkeit erhöhen<br />

Anzeige: Fette Compacting, Schwarzenbek<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


THE NEW FE CPS<br />

CONTINUOUS<br />

MANUFACTURING<br />

REINVENTED<br />

Discover how Continuous Manufacturing<br />

can be compact, fast, flexible, easy<br />

to use and efficient. The FE CPS offers<br />

standardized and widely applicable<br />

Continuous Manufacturing technology.<br />

Visit our website for more information:<br />

fette-compacting.com


PERSPEKTIVE<br />

ENZYME<br />

HINTER GITTERN<br />

Enzyme können fast alles: sie sind im Körper<br />

an lebenswichtigen Prozessen beteiligt,<br />

sie ermöglichen zum Beispiel die Bierherstellung<br />

und sie helfen dabei, Ressourcen zu<br />

sparen. Sperrt man sie in einen Käfig, werden<br />

biotechnologische Verfahren viel effizienter.<br />

E<br />

nzyme beschleunigen als Biokatalysatoren viele chemische<br />

Reaktionen. Bei ihnen handelt es sich meist um Proteine.<br />

Um das Potenzial der riesigen Moleküle auch außerhalb<br />

biologischer Kontexte in der sogenannten zellfreien<br />

Biotechnologie nutzen zu können, müssen sie stabilisiert und in<br />

effiziente Reaktorsysteme integriert werden. Diese für die weiße<br />

Biotechnologie zentrale Herausforderung wurde in wässrigen Lösungsmitteln<br />

schon in vielen Fällen bewältigt. In organischen Lösungsmitteln<br />

dagegen kommt es häufig zu einer Destabilisierung<br />

beziehungsweise Denaturierung – die katalytischen Eigenschaften<br />

gehen verloren.<br />

Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist<br />

es nun gelungen, Enzyme so zu stabilisieren, dass sie sich sowohl<br />

in wässrigen als auch in organischen Lösungsmitteln verwenden<br />

lassen. So konnten sie erstmals ein kontinuierliches Enzymreaktorsystem<br />

mit hoher Produktivität und Stabilität demonstrieren.<br />

METALLORGANISCHE KÄFIGE<br />

Das Reaktorsystem basiert auf metallorganischen Verbindungen<br />

(metal-organic frameworks – MOF). Dabei handelt es sich um<br />

Gerüste aus metallischen Knotenpunkten und organischen Verbindungsstreben,<br />

die sich durch kristalline Strukturen und definierte<br />

Porengrößen auszeichnen. Durch verschiedene Kombinationen<br />

von Metallbausteinen und organischen Liganden lassen<br />

sich MOF für ganz unterschiedliche Anwendungen maßschneidern.<br />

Beim zellfreien Einsatz von Enzymen wirken sie wie<br />

Käfige. „Wir bringen die Enzyme dazu, einzeln in die Poren der<br />

MOFs einzudiffundieren, das heißt, sozusagen freiwillig in den<br />

Käfig hineinzuschlüpfen“, erklärt Professor Christof Wöll, Leiter<br />

des Instituts für funktionelle Grenzflächen (IFG). „Die MOF wirken<br />

als Rüstung, schützen diese empfindlichen Biomoleküle und<br />

vermeiden Denaturierung.“ Dank der Porosität der MOF lässt<br />

sich der Transport von Reaktanten, also der Substanzen, die während<br />

der chemischen Reaktionen verbraucht werden, und Produkten,<br />

die dabei entstehen, besser kontrollieren. Darüber<br />

hinaus vereinfachen die MOF die aufwändige Trennung von Katalysator<br />

und Produkten.<br />

Die Karlsruher Forschenden demonstrierten die zeit- und<br />

kosteneffiziente Herstellung eines Enzym-MOF-Durchflussreaktors.<br />

Dabei war die Stabilität des immobilisierten Enzyms rund<br />

30-mal so hoch wie die des freien Enzyms. Die katalytische Aktivität<br />

betrug im Vergleich zum freien Enzym rund 30 Prozent – ein<br />

angesichts der Verformung des in die MOF-Poren eingebetteten<br />

Enzyms recht hoher Wert.<br />

Autorin: Regina Link, Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe<br />

Bilder: Felix Pergande – stock.adobe.com, Petarg – stock.adobe.com<br />

www.kit edu<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

VERANSTALTUNG<br />

SCHULUNG Gefahrstoffe sicher sammeln und entsorgen<br />

www.asecos.com<br />

WEITERBILDUNG Brandschutzbeauftragte/r<br />

www.hdt-essen.de<br />

SEMINAR CR-Kreiselpumpen<br />

www.grundfos.de<br />

TRAINING Virtual Hart Technology<br />

www.de.endress.com<br />

WEITERBILDUNG Technische Projekte leiten<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

ERSTSCHULUNG Sicherheitsbeauftragte/r<br />

www.dekra-akademie.de<br />

KURS Bodenschutzrecht und Altlastensanierung<br />

www.umweltinstitut.de<br />

„Die Pläne von Wirtschafts- und Klimaminister<br />

Robert Habeck sind richtig, jetzt<br />

einen geringeren Gasverbrauch zu<br />

organisieren. Besonders unterstützen wir<br />

das Vorhaben, einen reduzierten<br />

Gasverbrauch in der Industrie durch<br />

Ausschreibungen anzureizen.“<br />

Karl Haeusgen, VDMA-Präsident, Frankfurt am Main<br />

DATUM, ORT<br />

03.08.22, online<br />

10./11.08.22, Travemünde<br />

12.08.22, online<br />

15.08.22, online<br />

15./16.08.22, Wien<br />

18./19.08.22, Gelsenkirchen<br />

24.08.22, online<br />

52,9 %<br />

des in Deutschland erzeugten<br />

Stroms stammten im ersten<br />

Quartal <strong>2022</strong> aus konventionellen<br />

Energieträgern, Kohle<br />

hatte einen Anteil von 31,5 %<br />

an der Stromerzeugung.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

14 Mio t<br />

Naphtha (Rohbenzin) benötigt<br />

die chemisch-pharmazeutische<br />

Industrie in Deutschland pro Jahr<br />

für die Produktion von organischen<br />

Stoffen. Das entspricht<br />

einem Siebtel der Gesamtmenge.<br />

Quelle: VCI<br />

WEISS TECHNIK ERWIRBT ASCOTT ANALYTICAL EQUIPMENT<br />

Weiss Technik hat Ascott Analytical Equipment erworben. Das britische Unternehmen<br />

produziert und vertreibt seit mehr als 30 Jahren Anlagen für die Korrosionsprüfung.<br />

Mit diesem Kauf will der Spezialist für Umweltsimulationanlagen sein Portfolio im<br />

Bereich Korrosionsprüfung strategisch ergänzen: Zu den Sonderanlagen von Weiss<br />

Technik kommen nun die Ascott-Standardlösungen.<br />

www.weiss-technik.com<br />

Serie CSG-2, DSG-2, FSG-2<br />

OILFREE.AIR –<br />

nachhaltig robust für hygienisch sensible Prozesse<br />

• Leistungsstark: Volumenströme von bis zu 51 m³/min<br />

• Super Premium Efficiency: Energiesparende IE4 Motoren<br />

• Bereit für Industrie 4.0: Steuerung SIGMA CONTROL 2<br />

• Innovativ: i.HOC-Rotationstrockner (Option) für Drucktaupunkte bis zu -30 °C<br />

• Wasserkühlung: Optionale Wärmetauscher für besonders niedrige<br />

Druckluftaustrittstemperaturen<br />

• Energiesparend:<br />

Wärmerückgewinnung für Warmwasser bis zu 90 °C<br />

Bei einem ungeplanten Druckluftengpass<br />

hat KAESER mit CONTAIN-AIR eine<br />

anschlussfertige Komplettlösung parat –<br />

ganz egal, ob bei einem Kompressorausfall,<br />

zur Überbrückung von Wartungs- und<br />

Reparaturzeiten oder temporär höherem<br />

Druckluftbedarf.<br />

www.kaeser.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 7


VCI: STANDORT DEUTSCHLAND BEKOMMT ZUNEHMEND WETTBEWERBSPROBLEM<br />

Die chemisch-pharmazeutische<br />

Industrie hatte im ersten Halbjahr<br />

zahlreiche Herausforderungen zu<br />

bewältigen: Lange Lieferzeiten und<br />

hohe Frachtkosten sowie Engpässe<br />

bei Vorleistungen und Materialien<br />

behinderten die Geschäftstätigkeit<br />

der Unternehmen. Hinzu kamen<br />

sprunghaft steigende Preise für<br />

Rohstoffe und Energie, vor allem für<br />

Erdgas. In diesem schwierigen<br />

Umfeld konnte die Branche ihre<br />

Produktion mit 0,5 Prozent nur<br />

wenig ausweiten, wie aus der Bilanz<br />

des Verbandes der Chemischen<br />

Industrie (VCI) für die ersten sechs<br />

Monate hervorgeht. Ohne Pharma<br />

sank die Produktion sogar um<br />

3 Prozent. Die steigenden Produktionskosten<br />

konnten zum Teil an die Kunden weitergegeben<br />

werden. Durch die Entwicklung der Erzeugerpreise<br />

(+21,5 %) legte der Branchenumsatz um 22 Prozent auf<br />

130 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zu.<br />

Das Umsatzplus überdecke die wirkliche wirtschaftliche<br />

Lage in Deutschlands drittgrößtem Industriezweig: Die<br />

Verkaufsmengen im klassischen Chemiegeschäft seien<br />

rückläufig, der Auftragsbestand sei weitgehend abgebaut<br />

und die Kapazitätsauslastung der Anlagen sei auf<br />

80 Prozent gesunken, so der VCI. Gleichzeitig gerieten die<br />

Gewinnmargen vieler Unternehmen zunehmend unter<br />

Druck, da die Kosten für Rohstoffe und Energie von Januar<br />

bis Juni im Schnitt um mehr als ein Drittel im Vergleich zum<br />

Vorjahr gestiegen sind. Bei einem beträchtlichen Anteil der<br />

Unternehmen – über 20 Prozent – lag der Anstieg sogar bei<br />

mehr als 50 Prozent. Das hat der VCI durch eine für die<br />

Branche repräsentative Mitgliederumfrage ermittelt.<br />

Gleichzeitig wird es für die Unternehmen immer<br />

schwieriger, höhere Kosten durch Preisaufschläge an die<br />

Kunden weiterzugeben.<br />

Fast alle Geschäftsbereiche der Branche mussten im ersten<br />

Halbjahr <strong>2022</strong> Produktionseinbußen hinnehmen. Besonders<br />

schwer traf es das Segment Fein- und Spezial chemie<br />

mit einem Rückgang von neun Prozent. Allein die Sparte<br />

Störungen im Betriebsablauf: Anteil der Unternehmen, die<br />

„schwer“ oder „sehr schwer“ betroffen sind (in Prozent),<br />

Quelle: VCI-Mitgliederbefragung<br />

Polymere behauptete sich im ersten Halbjahr mit einem<br />

Zuwachs von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die<br />

Herstellung von Pharmazeutika erreichte dank einer<br />

coronabedingten Sonderkonjunktur +8,5 Prozent.<br />

Auch für die zweite Jahreshälfte erwartet der VCI einen<br />

hohen Ertragsdruck für die Branche: „Eine spürbare<br />

Entspannung bei den Energie- und Rohstoffkosten sehen<br />

wir derzeit nicht. Erdgas dürfte auch weiter deutlich teurer<br />

sein als in anderen Regionen der Welt. Vor diesem Hintergrund<br />

bekommt der Standort Deutschland zunehmend ein<br />

Wettbewerbsproblem – nicht nur in den energieintensiven<br />

Sektoren“, sagte VCI-Präsident Christian Kullmann. Der<br />

Verband geht jetzt für das Gesamtjahr <strong>2022</strong> – bei preisintensiver,<br />

aber ausreichender Energie- und Rohstoffversorgung<br />

– von einem Rückgang der Produktion der Branche<br />

von 1,5 Prozent aus. Für das reine Chemiegeschäft rechnet<br />

er sogar mit vier Prozent weniger Menge.<br />

Im Austausch mit der Bundesregierung und der Bundesnetzagentur<br />

bereitet sich die Branche auf verschiedene<br />

Szenarien der Drosselung der russischen Gaslieferungen<br />

vor. Kullmann: „Keiner will mehr Kohlemeiler. Aber in der<br />

jetzigen Lage helfen sie uns, vorübergehend mit der Gas-<br />

Mangellage umgehen zu können.“<br />

www.vci.de<br />

PILLER BLOWERS & COMPRESSORS –<br />

YOUR EXPERT FOR<br />

VAPOR COMPRESSION<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

ACHEMA <strong>2022</strong><br />

Halle 4, Stand J62<br />

Erfahren Sie auf dem ACHEMA Kongress<br />

im Rahmen des „PRAXISforums“ mehr<br />

über unsere neueste Entwicklung,<br />

speziell konzipiert für industrielle<br />

Wärmepumpenanwendungen mit<br />

hohem Temperatur- und Druckanstieg.<br />

+49 5554 201-0<br />

pbc-info@piller.de<br />

www.piller.de<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

VDMA: MATERIAL- UND LIEFERENGPÄSSE BREMSEN ARMATURENBRANCHE<br />

Das Angebotsspektrum der Armaturenbranche ist groß und das Thema Digitalisierung<br />

schafft neue Absatzperspektiven. Die deutschen Hersteller sind aber auch in Regionen<br />

erfolgreich, in denen vorrangig grundlegende Produkte und Services gefragt sind. So<br />

hatte sich 2021 nach einem Corona-bedingt schwachen Vorjahr das Exportgeschäft der<br />

deutschen Industriearmaturenhersteller rasch erholt: Es wurden Industriearmaturen<br />

im Wert von ca. 4,5 Mrd. Euro ins Ausland exportiert. Das entspricht einem Anstieg von<br />

9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt hat die deutsche Industriearmaturenbranche<br />

2021 nur ein leichtes Umsatzplus von einem Prozent erzielt. Das Inlandsgeschäft<br />

stagnierte. „Bedingt durch Materialmangel und Lieferengpässe konnten die<br />

Hersteller zahlreiche Orders noch nicht abarbeiten“, sagt Wolfgang Burchard, Geschäftsführer<br />

Armaturen, Schweiß- und Druckgastechnik beim VDMA.<br />

www.vdma.org<br />

DECHEMA BÜNDELT<br />

AKTIVITÄTEN<br />

Die Dechema bündelt ihr<br />

kommerzielles Angebot unter<br />

dem Dach von „Dechema<br />

Analysis + Consulting“. Das<br />

Produktportfolio von Dechema<br />

A+C – so die Kurzform – reicht<br />

von der Technologiebewertung<br />

über die Markt- bis zur Lebenszyklusanalyse.<br />

„Immer kürzere<br />

Entwicklungszyklen und die<br />

wachsende Vielfalt an neuen<br />

technischen Möglichkeiten<br />

stellen Unternehmen vor<br />

komplexe Entscheidungen.<br />

Chancen und Risiken neuer<br />

Technologien müssen hinsichtlich<br />

bestimmter Zielgrößen<br />

beurteilt werden, um fundierte<br />

Handlungsempfehlungen vor<br />

dem Hintergrund aktueller und<br />

künftiger Rahmenbedingungen<br />

abzuleiten“, fasst Dr. Sebastian<br />

Hiessl, Head of Business<br />

Development bei Dechema A+C,<br />

die aktuellen Herausforderungen<br />

vieler Unternehmen in der<br />

Prozessindustrie zusammen.<br />

Dechema A+C will ihre Kunden<br />

bei Machbarkeits- und Risikoanalysen,<br />

Technologiealternativen<br />

und Roadmaps für die<br />

Umsetzung unterstützen. Das<br />

Angebot reicht von der Konzeption,<br />

Organisation und Moderation<br />

von Workshops oder<br />

Veranstaltungen bis hin zu<br />

Beratungsleistungen für die<br />

industrielle Transformation in<br />

Richtung Treibhausgasneutralität<br />

und Nachhaltigkeit sowie<br />

die Implementierung neuer<br />

Technologien.<br />

ac.dechema.de<br />

H2-Anwendungen<br />

Druckmessumformer und<br />

individuelle Lösungen<br />

Unsere Highlights auf der Achema <strong>2022</strong><br />

22.-26. August <strong>2022</strong>, Halle 11.1, Stand F46<br />

in Frankfurt am Main<br />

REconnect Schnellkupplung<br />

Sicheres Trennen und Verbinden<br />

von Druckmittlersystemen


MEORGA<br />

MSR-Spezialmessen<br />

Prozess- u. Fabrikautomation<br />

Fachmesse für<br />

Prozess- und Fabrikautomation<br />

Messtechnik<br />

Steuerungstechnik<br />

Regeltechnik<br />

Automatisierungstechnik<br />

Prozessleitsysteme<br />

+ 36 begleitende Fachvorträge<br />

Der Eintritt zur Messe<br />

und die Teilnahme an den<br />

Fachvorträgen ist für die<br />

Besucher kostenlos.<br />

Wirtschaftsregion Südwest<br />

Ludwigshafen<br />

14.09.<strong>2022</strong><br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Friedrich-Ebert-Halle<br />

Erzbergerstr. 89<br />

67063 Ludwigshafen<br />

BESUCHER-<br />

REGISTRIERUNG<br />

erforderlich für Einlass-Code<br />

Meorga<br />

Messen<br />

<strong>2022</strong>:<br />

Ludwigshafen<br />

Bochum<br />

www.meorga.de<br />

14.09.<strong>2022</strong><br />

26.10.<strong>2022</strong><br />

MEORGA GmbH - Sportplatzstr. 27 - 66809 Nalbach<br />

Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de<br />

FREUDENBERG SEALING TECHNOLOGIES VERKLEINERT<br />

GESCHÄFTSLEITUNG<br />

Dr. Theodore Duclos (Bild), Chief Technology<br />

Officer (CTO) von Freudenberg Sealing Technologies<br />

(FST), schied am 30. Juni nach mehr als<br />

25 Jahren aus dem Unternehmen aus. Duclos<br />

bleibt in beratender Funktion für die neu<br />

gegründete Geschäftsgruppe Freudenberg<br />

e-Power-Systems tätig. Die Geschäftsleitung<br />

von FST wird künftig aus drei Personen bestehen:<br />

Claus Möhlenkamp (CEO), Ludger Neuwinger-Heimes<br />

(CFO) und Dr. Sckuhr (COO/CTO).<br />

www.freudenberg.com<br />

ERFOLGREICHER AUFTAKT DES FACHMESSE-TRIOS<br />

Erstmals präsentierten sich die<br />

Fachmessen Solids, Recycling-<br />

Technik und Pumps &Valves<br />

<strong>2022</strong> zum gleichen Termin im<br />

Juni in Dortmund. Rund 3.800<br />

Besucher tauschten sich<br />

vis-à-vis mit den Experten der<br />

430 Aussteller aus, verfolgten<br />

die Fachvorträge und Live-Explosions-Vorführungen<br />

und<br />

erkundeten die Ausstellung<br />

entlang einer der vier Themen-<br />

Routen. Vielen war laut Veranstalter wichtig, sich mit konkreten Anliegen für<br />

technische Herausforderungen an die Experten wenden zu können.<br />

Das Debüt der drei Fachmessen bestärkt den Messeveranstalter Easyfairs Deutschland<br />

GmbH darin, auch in Zukunft auf das Trio zu setzen. Der nächste Termin ist am<br />

29. und 30. März 2023.<br />

www.easyfairs.com<br />

INNOVATIONSPREIS GEHT AN WEB-APPLIKATION ZUR<br />

ÜBERWACHUNG VON GEFAHRSTOFFLAGERN<br />

Mit der Web-Applikation Denios connect, die es ermöglicht, digital und in Echtzeit<br />

alle Zustandsdaten im Gefahrstofflager zu überwachen, gewinnt die Denios SE aus<br />

Bad Oeynhausen den OWL Innovationspreis „Marktvisionen 2021 /<strong>2022</strong>“. Dieser<br />

Preis wird jährlich von der OstwestfalenLippe GmbH an Innovationstreiber in der<br />

Region verliehen. Das Denios-Konzept aus Produkt, Webanbindung, Smart Service<br />

und Vernetzung konnte die Jury des OWL-Innovationspreises schließlich überzeugen.<br />

Für Betreiber von Gefahrstofflagern ist es wichtig, jederzeit über den Status zu sein<br />

und im Ernstfall sofort alarmiert zu werden. Denios hat in Kooperation mit dem<br />

Spitzencluster „it’s OWL“ eine cloudbasierte App entwickelt, die genau diesen<br />

Rund-um-die-Uhr-Service bietet: Ein<br />

permanentes Condition Monitoring<br />

überwacht und speichert den Status<br />

des Gefahrstofflagers automatisch<br />

und sendet im Falle von kritischen<br />

Abweichungen einen Alarm auf das<br />

zuvor dafür konfigurierte Endgerät.<br />

Zusätzlich wird ein optischer und<br />

akustischer Alarm am Lager ausgelöst.<br />

Auf diese Weise sollen Betreiber auch<br />

im Ernstfall reaktionsfähig bleiben.<br />

www.denios.de


Processes<br />

to know.<br />

Solutions<br />

to go.<br />

27.9.-29.9.<strong>2022</strong><br />

N rnberg, Germany<br />

Leading Trade Fair for Powder & Bulk Solids<br />

Processing and Analytics<br />

DYNAMIK ERLEBEN,<br />

PROZESSE OPTIMIEREN, WISSEN TEILEN<br />

Entdecken Sie auf der größten internationalen<br />

Investitionsgütermesse mechanische <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

in ihrer ganzen Bandbreite und Dynamik.<br />

Mit Exponaten zum Anfassen. Mit fachlicher<br />

Tiefe und einem Austausch unter Experten<br />

auf Augenhöhe.<br />

Neu in diesem Jahr:<br />

Prozessindustrie trifft auf Verpackungsindustrie.<br />

Erwarten Sie die gesamte Wertschöpfungskette von<br />

der Herstellung bis hin zur Verpackung von Produkten.<br />

Dieses Messe-Duo wird Sie überzeugen!<br />

powtech.de/besucher-werden<br />

Parallel zur FACHPACK -<br />

European trade fair for<br />

packaging, technology<br />

and processing<br />

Ideelle Träger


12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de<br />

ACHEMA


SPECIAL ACHEMA<br />

TABLETTIERUNG<br />

KONTINUIERLICH<br />

UND DIGITAL<br />

In der Tablettenproduktion sind zunehmend<br />

kontinuierliche Verarbeitungsprozesse und<br />

wissensbasierte digitale Werkzeuge gefragt.<br />

Auf welche Gesamtlösungen Anwender dabei<br />

zählen können, stellt Fette Compacting zur<br />

Achema <strong>2022</strong> vor.<br />

Die Anforderungen an Effizienz und Qualität in der Tablettenproduktion<br />

nehmen weiter zu. Die Entwicklung wird<br />

getrieben von einem immer höheren Kostendruck,<br />

neuen Arzneimittelentwicklungen und den regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen. Gleichzeitig haben Produktionstechnologien<br />

in den letzten Jahren einen großen Schub in Richtung<br />

Zukunft erhalten, besonders beim Continuous Manufacturing<br />

und bei modernen Digitallösungen.<br />

Was diese Trends für die Pharma- und Nutrition-Produktion<br />

bedeuten, erfahren Anwender und Interessierte auf der Achema.<br />

Dort stehen Experten von Fette Compacting für alle Fragen rund<br />

um Tablettenpressen, Tablettierwerkzeuge, digitale Lösungen,<br />

Services und mehr zur Verfügung. Der Ausstellungsbereich ist<br />

Teil eines Gemeinschaftsstandes mit den Partnern der<br />

Excellence United. Bei Fette Compacting können sich die Messebesucher<br />

per Livestream unter anderem über drei Weltneuheiten<br />

informieren.<br />

KONTINUIERLICHE DIREKTVERPRESSUNG<br />

Eine neuartige Anlage für die kontinuierliche Direktverpressung<br />

stellt ein effizientes, wirtschaftliches Continuous Manufacturing<br />

in Aussicht. Anstelle überdimensionierter Produktionsanlagen<br />

tritt eine kompakte und einfach zu bedienende Technologie. Sie<br />

besteht aus der geschlossenen Dosier-Misch-Einheit FE CPS,<br />

einer Tablettenpresse FE55 und einem Bedienterminal. Die komplette<br />

Anlage lässt sich auf nur einer Ebene in bestehende Produktionsräume<br />

integrieren, sodass Gebäudeinvestitionen auf ein<br />

Minimum sinken, womöglich sogar komplett entfallen.<br />

Der modulare Aufbau erlaubt eine flexible Anordnung und Installation<br />

der Prozesseinheiten auf einer Gesamtfläche von maximal<br />

5 × 10 m, inklusive der Bereiche für das Materialhandling.<br />

Alternativ kann die Anlage auch auf zwei Etagen aufgebaut werden.<br />

Die FE CPS verarbeitet ein breites Spektrum an Formulierungen<br />

mit Durchsatzspannen von etwa 5 bis 200 kg/h. Sie bietet<br />

somit eine hohe Prozessflexibilität von der Produktentwicklung<br />

über kleinere Chargen bis hin zur großvolumigen Fertigung.<br />

Während bislang die Reinigung und Umrüstung wegen zahlreicher<br />

Bauteile als aufwändige Arbeitsschritte beim Continuous<br />

Manufacturing galten, ist die FE CPS mit deutlich weniger Teilen<br />

und Schnittstellen konstruiert. Außerdem verfügt sie über getrennte,<br />

leicht zugängliche Prozess- und Technikbereiche. Dafür<br />

wurde die Dosier-Misch-Einheit so aufgeteilt, dass sich im Prozessraum<br />

die Prozessteile der Nachfüll- und Dosierstationen sowww.verfahrenstechnik.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 13


SPECIAL ACHEMA<br />

01<br />

Pulver-Transport-System<br />

Bis zu sechs automatische Füllsysteme<br />

(Automatic Refill Systems, ARS)<br />

Bis zu sechs gravimetrische<br />

Dosierstationen (Loss in Weight)<br />

Tablettenpresse FE55<br />

Prozessanalysetechnik (embedded<br />

Process Analytical Technology, ePAT)<br />

Human Machine Interface<br />

(HMI)<br />

Kontinuierliche<br />

Pulver-Misch-Station<br />

Flexible Pulvertransfereinheit<br />

wie des Mischers befinden. Der davon staubdicht abgetrennte<br />

Technikraum beherbergt unter anderem die Antriebe, die Elektronik<br />

und die Verkabelung. Alle Bauteile können einfach aus<br />

dem Prozessbereich herausgenommen und gereinigt werden.<br />

Die Stabilität des kontinuierlichen Prozesses hängt entscheidend<br />

von den Materialeigenschaften und dem Maschinen- und<br />

Prozessdesign ab. Zur Überwachung der Qualitätsattribute verfügt<br />

die Maschine über ein neuartiges ePAT-System (embedded<br />

Process Analytical Technology) mit integrierten, hochentwickelten<br />

Sensoren. Sie können am Auslass des Mischers, am Einlass<br />

der Tablettenpresse, an der Fill-O-Matic und im Prozessraum der<br />

Tablettenpresse positioniert werden. Die Inline-Messungen per<br />

Nahinfrarotspektroskopie (NIRS), die unmittelbar im Produktionsfluss<br />

erfolgen, erlauben eine schnelle Reaktion bei Qualitätsabweichungen<br />

und die direkte Steuerung innerhalb des<br />

Produktionsprozesses.<br />

TABLETTENPRESSE ALS ALLROUNDER<br />

02<br />

Mit der Tablettenpresse F20i erweitert Fette Compacting die<br />

Baureihe der neuen i Serie. Der Einfachrundläufer schließt die<br />

Lücke zwischen der flexiblen F10i und dem volumenstarken<br />

Doppelrundläufer F30i. Mit bis zu 475.000 Tabletten pro Stunde<br />

ist die F20i der Allrounder der Serie. Optimiert für einen schnellen<br />

Rotorwechsel, eignet sie sich für ein breites Spektrum von<br />

Produkten und Chargengrößen und ermöglicht damit eine hohe<br />

Flexibilität in der Herstellung.<br />

Wie auch die anderen Maschinen der neuen Serie ist die F20i<br />

generationsübergreifend systemkompatibel. Alle prozessbezogenen<br />

Baugruppen gleichen oder ähneln denen der klassischen<br />

i Serie. Damit können Matrizen- und Segmentrotoren mit kleinen<br />

Modifikationen aus den Tablettenpressen der früheren Maschi-<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

01 Die Direktverpressungslinie FE CPS bietet ein kompaktes<br />

Anlagendesign mit einfacher Bedienung und integrierter<br />

Prozessanalyse<br />

02 Als leistungsstarker Allrounder erweitert die<br />

Tablettenpresse F20i die i Serie<br />

nengeneration übernommen werden. Praxiserfahrungen zeigen,<br />

dass diese Kompatibilität den Aufwand für die Validierung und<br />

Qualifizierung einer neuen Tablettenpresse erheblich verkürzt.<br />

Alle Tablettenpressen der i Serie sind standardmäßig staubdicht,<br />

vom Pressraum bis zu den Verbindungen zwischen Maschine<br />

und Prozess-Equipment. Ein stabiler Unterdruck im Innenraum<br />

verhindert, dass Staub aus der Maschine entweicht. Damit<br />

sind die Bediener vor zahlreichen Arten von Wirkstoffexposition<br />

geschützt. Für aktive oder hochaktive Wirkstoffe lässt sich<br />

zusätzlich eine passende Containment-Guard-Option aufrüsten.<br />

Hinzu kommen weitere Optionen: ein neuartiger Tablettenablauf,<br />

ein beschleunigter Rotorwechsel, eine umfassende Vernetzbarkeit<br />

bis zum Internet of Things (IoT), eine erleichterte Bedienung<br />

und Reinigung sowie ein smartes Energiemonitoring.<br />

TRAININGSAPP FÜR INTUITIVES LERNEN<br />

Ein Trainingstool, das immer zur Verfügung steht: Das ist Alva,<br />

eine neue Lernapp. Als browserbasierte Anwendung kann Alva<br />

auf mobilen Endgeräten jederzeit und an jedem Ort zu Rate gezogen<br />

werden, um fundiertes Wissen über die Tablettenproduktion<br />

zu vermitteln. Die App unterstützt dabei, neue Bediener schnell<br />

und unkompliziert einzuarbeiten und für die Arbeit an den<br />

Tablettenpressen zu qualifizieren. Dafür sorgen die umfangreichen<br />

Lerninhalte, die auf dem Wissen erfahrener Trainer und<br />

Konstrukteure basieren. Die Nutzer erhalten somit aktuelles und<br />

präzises Wissen aus erster Hand.<br />

Beim Lernen mit der App unterstützen interaktive, dreidimensionale<br />

Grafiken, Animationen und Anleitungen. Die App ist in verschiedene<br />

Module gegliedert, die jeweils einen Arbeitsprozess<br />

wie zum Beispiel die Vorbereitung einer Tablettenpresse zur Produktion<br />

oder eine wichtige Baugruppe vorstellen. Jedes Modul erklärt,<br />

wie die einzelnen Bauteile zusammenarbeiten, welches ihre<br />

zentralen Funktionen sind und welche Prozessschritte aufeinander<br />

folgen sollten. Nach Abschluss einer Lerneinheit können die<br />

Nutzer ihr Wissen testen und so ihr Verständnis der Inhalte dokumentieren.<br />

Die frisch erlernten Kenntnisse können direkt an der<br />

Maschine erprobt werden. Bei Unsicherheiten kann Alva die Arbeit<br />

auf mobilen Endgeräten begleiten. So können sich neue Mitarbeiter<br />

immer sicher sein, an der Maschine das Richtige zu tun.<br />

Bei der Entwicklung lag ein besonderer Fokus auf der einfachen<br />

Bedienung, Verständlichkeit und inhaltlichen Tiefe, ohne<br />

den Nutzer mit nebensächlichen Informationen oder Zusatzfunktionen<br />

zu überlasten. Denn viele bereits vorhandene<br />

Softwareangebote sind zum einen inhaltlich eher oberflächlich<br />

gehalten, aber gleichzeitig mit zahlreichen Funktionen überladen.<br />

So entstand der Grundgedanke von Alva: den Kunden genau<br />

die relevanten Inhalte zur Verfügung zu stellen, die sie für<br />

ihre Arbeit benötigen.<br />

Bilder: Fette Compacting<br />

www.fette-compacting.de<br />

AUTOR<br />

Tobias Meyer, Fette Compacting GmbH,<br />

Schwarzenbek<br />

FETTE COMPACTING<br />

AUF YOUTUBE<br />

Ende Juni stand bei Fette Compacting in<br />

Schwarzenbek die Zukunft der Tablettenproduktion<br />

im Mittelpunkt. Mehr als<br />

100 Teilnehmer diskutierten beim „Continuous<br />

Manufacturing Circle“ über Chancen<br />

und Herausforderungen der kontinuierlichen<br />

Direktverpressung („Direct Compression“).<br />

Als Weltpremiere präsentierte Fette<br />

Compacting schließlich eine neue Direktverpressungs-Produktionslinie:<br />

die FE CPS.<br />

Bei ihr sind erstmals das Dosieren und<br />

Mischen des Pulvers in einer geschlossenen<br />

Einheit angeordnet.<br />

https://bit.ly/Fette-CPS<br />

FETTE COMPACTING AUF<br />

DER ACHEMA<br />

Halle 3.0 / F25<br />

Unsere Kompetenz für Ihren Erfolg.<br />

ChemCore LZ - Das Drop-in-replacement für Hermetic LZ Zahnradpumpen.<br />

Kernkomponenten aus dem WITTE Baukastensystem<br />

100% kompatibel zum Original<br />

3 verschiedene Dichtungsvarianten<br />

WITTE PUMPS & TECHNOLOGY GmbH<br />

Lise-Meitner-Allee 20<br />

25436 Tornesch<br />

Tel. 04120 70 65 9-0<br />

www.witte-pumps.com<br />

sales@witte-pumps.de<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 8, Stand F038


ACHEMA <strong>2022</strong><br />

NACHHALTIGKEIT<br />

UND DIGITALISIERUNG<br />

Neben der Transformation hin zur klimaneutralen chemischen Industrie und<br />

dem Dauerbrenner Digitalisierung stellt auch die aktuelle weltpolitische Lage<br />

die Prozessindustrie vor massive Herausforderungen. Mit welchen Technologien<br />

gelingt die Defossilisierung? Wie steht es um Versorgungssicherheit und<br />

Lieferketten? Antworten und Lösungsansätze auf diese Fragen will die<br />

Achema im August liefern.<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

Als Branchenplattform können wir in unseren<br />

Vortragsformaten und in den Diskussionen an<br />

den Ständen einen Nukleus schaffen, in dem<br />

die Branche gemeinsam an einer Lösung<br />

arbeitet.<br />

Björn Mathes, stellvertretender Geschäftsführer der<br />

Dechema Ausstellungs-GmbH<br />

Deutschland und Europa wollen bis 2050 klimaneutral<br />

werden. Auch die Chemieindustrie arbeitet an Technologien,<br />

um dieses Ziel zu erreichen. Wo liegen die Chancen,<br />

Herausforderungen und Hürden? Was sind die notwendigen<br />

Rahmenbedingungen und Anreize? Welche finanziellen<br />

Instrumente werden benötigt? Diesen Fragen geht die Eröffnungsveranstaltung<br />

der Achema unter dem Titel „Klimaneutrale<br />

chemische Industrie“ am 22. August <strong>2022</strong> ab 17 Uhr nach.<br />

Die Herausforderungen für eine nachhaltige Zukunft greift<br />

auch die „Green Innovation Zone“ auf: Sie bringt Experten und<br />

Lösungsanbieter aus Industrie, Politik und Wissenschaft mit<br />

Entscheidungsträgern und Anwendern zusammen. Dieser Sonderbereich<br />

beleuchtet grüne Technologien und zeigt Lösungen für<br />

den Weg zur klimaneutralen Produktion.<br />

Fünf Bereiche werden hierzu auf der Achema im Fokus stehen:<br />

klimaneutrale Produktion, Kreislaufwirtschaft, Industriewasser,<br />

nachhaltige Chemie und biobasierte Wirtschaft. „Die Prozessindustrie<br />

wird ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Wertschöpfung<br />

nur dann gerecht, wenn sie ihre Anlagen konsequent<br />

und zu 100 Prozent elektrifiziert und mittelfristig Wasserstoff als<br />

Energiequelle einsetzt“, betont Frank Jenner, Global Chemicals &<br />

Advanced Materials Industry Leader bei EY. „Die Branche unternimmt<br />

hier bereits große Anstrengungen, und die Herausforderung<br />

ist riesig – aber sie kann gelingen.“<br />

„Mit der Achema setzen wir dieses Jahr – vielleicht mehr denn<br />

je – ein Zeichen dafür, dass technologische Zusammenarbeit<br />

über Branchengrenzen aber auch über Ländergrenzen hinweg<br />

unverzichtbar ist, um die bedeutenden Krisen unserer Zeit zu lösen“,<br />

so Thomas Scheuring, Geschäftsführer der Dechema Ausstellungs-<br />

GmbH. Björn Mathes, stellvertretender Geschäftsführer der<br />

Dechema Ausstellungs-GmbH, ergänzt: „Als Branchenplattform<br />

können wir in unseren Vortragsformaten und in den Diskussionen<br />

an den Ständen einen Nukleus schaffen, in dem die Branche<br />

gemeinsam an einer Lösung arbeitet.“<br />

DIGITAL HUB UND DIGITAL LAB<br />

Auch das Thema Digitalisierung belegt endgültig einen Spitzenplatz<br />

auf der Agenda der Prozessindustrie. Dem trägt die neue<br />

Ausstellungsgruppe „Digital Hub“ Rechnung: Sie will der zentrale<br />

Treffpunkt für Digitalexperten und sämtliche Teilnehmer sein,<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 17


SPECIAL ACHEMA<br />

01 02<br />

01 Zur Achema werden rund 2.200 Aussteller aus 50 Ländern erwartet<br />

02 Auf der Messe wird das gesamte Spektrum der Prozesstechnologie<br />

zu sehen sein, wie beispielsweise Destillationssysteme für korrosive<br />

Stoffe<br />

die sich für die digitale Transformation der Prozessindustrie interessieren<br />

oder sie aktiv mitgestalten. Die Ausstellungsfläche mit<br />

zentraler Bühne rückt digitale Showcases der Prozessindustrie<br />

ins Rampenlicht und bietet damit sowohl neue Erkenntnisse von<br />

Experten und Lösungsanbietern als auch Raum für zukunftsorientierte<br />

Diskussionen.<br />

Daneben werden auf der Aktionsfläche „Digital Lab“ fünf Anwendungen<br />

zum vernetzten und digitalisierten Labor präsentiert –<br />

das smarte Labor von morgen zum Erleben, Anfassen und<br />

VERSORGUNGSSICHERHEIT,<br />

NACHHALTIGKEIT UND DIGITALI-<br />

SIERUNG KÖNNEN NUR GEMEIN-<br />

SAM GEMEISTERT WERDEN<br />

Ausprobieren. Geräte- und Softwarehersteller zeigen herstellerübergreifende<br />

Digitalisierungslösungen an relevanten Praxisbeispielen.<br />

Das Spektrum reicht von Cobot-assistierten<br />

Arbeitsprozessen für die Probenvorbereitung und -analyse, über<br />

benutzerorientierte Prozessführung mit Laboratory-Execution-<br />

Systemen bis hin zu horizontal und vertikal vernetzten und trotzdem<br />

modular anpassbaren Gerätelösungen. Ziel ist es, die Laborinfrastruktur<br />

gemeinsam zu nutzen. Vom Probeneingang bis zum<br />

qualitätsgesicherten Analyseergebnis soll alles nahtlos ineinander<br />

greifen.<br />

„Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit – die<br />

anstehenden Herausforderungen sind enorm und lassen sich nur<br />

gemeinsam und branchenübergreifend bewältigen“, so Thomas<br />

Scheuring. „Lassen Sie uns deshalb die Achema im August <strong>2022</strong><br />

als weltweit einzigartige Gesamtschau der aktuellen Techniktrends<br />

unserer Branche nutzen, um zusammen Lösungen zu<br />

finden und anzugehen.“<br />

Bilder: Dechema<br />

www.dechema.de<br />

ACHEMA <strong>2022</strong><br />

Die Achema ist das Weltforum für chemische<br />

Technik, <strong>Verfahrenstechnik</strong> und<br />

Biotechnologie. Alle drei Jahre findet die<br />

globale Leitmesse der Prozessindustrie in<br />

Frankfurt am Main statt. Das Spektrum<br />

umfasst von Laborausrüstung, Pumpen und<br />

Analysegeräten über Verpackungsmaschinen,<br />

Kessel und Rührer bis zu Sicherheitstechnik,<br />

Werkstoffen und Software alles,<br />

was in der chemischen Industrie, der<br />

Pharma- und Lebensmittelherstellung<br />

benötigt wird. Der begleitende Kongress<br />

ergänzt die Themenvielfalt der Ausstellung<br />

mit wissenschaftlichen Vorträgen und<br />

zahlreichen Gast- und Partnerveran staltungen.<br />

Die Messe findet vom 22. bis<br />

26. August <strong>2022</strong> in Frankfurt am Main statt.<br />

www.achema.de<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


Wir sehen uns auf der<br />

22.-26. August <strong>2022</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

Halle 8.0, Stand F64<br />

WIR<br />

ERHÖHEN<br />

DEN DRUCK.<br />

Unsere neuen Drehkolbenpumpen<br />

mit bis zu 18 bar schaffen fast alles<br />

• Druck bis zu 18 bar<br />

• Höherer Wirkungsgrad durch strömungsoptimiertes, einteiliges Gehäuse<br />

• Atmosphärischer Schutz von Getriebe- und Pumpenkammer durch AirGap<br />

• Neue Dichtungsoptionen zur Erfüllung industriespezifischer Normen<br />

ATEX / TA-Luft / Reinigung nach CIP-SIP-Richtlinien<br />

VOGELSANG – LEADING IN TECHNOLOGY<br />

vogelsang.info


SPECIAL ACHEMA<br />

DIGITALES PRÜFKONZEPT<br />

FÜR DRUCKTRANSMITTER<br />

AUSFÄLLE<br />

VERMEIDEN,<br />

PRODUKTIVITÄT<br />

ERHÖHEN<br />

Industrie 4.0 und Digitalisierung sind als Schlagwörter allgegenwärtig –<br />

auch in der Prozessautomatisierung. Aber verbessern sie tatsächlich alltägliche<br />

Arbeitsabläufe? Am Beispiel der Druckmessung wird deutlich, dass sich<br />

damit mehr Produktivität und mehr Anlagensicherheit erzielen lassen.<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

Wie rund laufen meine Anlage und der Produktionsprozess?<br />

Diese Frage beschäftigt täglich Verantwortungsträger<br />

in der Chemie-, Öl-, Gas- und Energieindustrie<br />

sowie in Kraftwerken. Druckmessgeräte wie Cerabar<br />

und Deltabar von Endress+Hauser spielen in den Regelkreisen<br />

eine wichtige Rolle: Die Transmitter ermitteln den Relativ- und<br />

Absolutdruck sowie den Differenzdruck. Deshalb muss jederzeit<br />

sichergestellt werden können, dass sie funktionstüchtig sind und<br />

ihre Messaufgabe erfüllen. Mit Heartbeat Technology geht das<br />

einfach und schnell.<br />

Heartbeat Technology ist ein digitales Prüfkonzept.<br />

Endress+Hauser hat es entwickelt, damit Kunden ihre Anlagenverfügbarkeit<br />

erhöhen und gleichzeitig Wartungsaufwendungen<br />

senken können. Die Design-Philosophie basiert darauf, dass<br />

Messfunktionalität, Sicherheit und Einfachheit ausgewogen sind.<br />

Das Konzept kam 2013 auf den Markt und hat sich für die Bereiche<br />

Füllstand, Flüssigkeitsanalyse, Durchfluss und Temperatur bereits<br />

etabliert. Mit den neuen Gerätefamilien Cerabar und Deltabar<br />

macht Endress+Hauser Heartbeat Technology nun für Druck und<br />

Differenzdruck verfügbar. Die Technik besteht aus drei Bausteinen:<br />

Diagnose, Verifikation und Monitoring.<br />

HOHER DIAGNOSEGRAD BEREITS AB WERK<br />

Diagnose bildet die Basis der Heartbeat Technology: Der Diagnosedeckungsgrad<br />

der neuen Cerabar- und Deltabar-Transmitter liegt<br />

Mit den gewonnenen Daten lassen sich<br />

Algorithmen füttern, die eine vorausschauende<br />

Wartung ermöglichen.<br />

Dirk Dohse, Experte für Heartbeat Technology<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 21


SPECIAL ACHEMA<br />

01 Die neuen Drucktransmitter Cerabar und Deltabar verfügen über<br />

das Prüfkonzept Heartbeat Technology<br />

02 Ein Wartungsbeauftragter startet die Heartbeat-Verifikation<br />

03 Ein Gerät aus der neuen Deltabar-Gerätefamilie<br />

(rechts, mit grünem Display), daneben ein Vorgängermodell<br />

01<br />

bei mehr als 96 Prozent. Das bedeutet, dass fast alle sogenannten<br />

gefährlichen unerkannten Ausfälle auf ein Minimum reduziert<br />

werden können. Beispielsweise werden Softwareintegrität, Klemmenspannung,<br />

Ausgangsstrom, Loop-Diagnose und statistische<br />

Sensordiagnose rund um die Uhr automatisch überwacht.<br />

Die Prozess- und Gerätediagnosemeldungen erfolgen gemäß<br />

der Namur-Empfehlung NE 107 „Selbstüberwachung und Diagnose<br />

von Feldgeräten“ und liefern den Benutzern klare Handlungsanweisungen,<br />

wie sie bei einer Fehlermeldung richtig reagieren.<br />

Damit wird die Anlagenverfügbarkeit signifikant erhöht.<br />

VERIFIKATION IN DREI MINUTEN ERLEDIGT<br />

Heartbeat Verifikation erzeugt einen weiteren Mehrwert für<br />

Anlagenbetreiber und Wartungsbeauftragte. Dieser Baustein ermöglicht<br />

eine Geräteverifizierung innerhalb von drei Minuten.<br />

Weil nicht aktiv in den Signalkreis eingegriffen wird, können<br />

selbst Mitarbeitende ohne spezielles Fachwissen die Verifizierung<br />

DURCH HEARTBEAT MONITORING<br />

LÄSST SICH FESTSTELLEN, OB DIE<br />

MECHANISCHE BELASTUNG VON<br />

VENTILEN ZU HOCH IST<br />

02<br />

03<br />

jederzeit übernehmen. Eine effiziente Testmethode – vor allem<br />

bei Drucktransmittern, die an einer analogen Eingangskarte<br />

angeschlossen sind.<br />

Weil die neuen Drucktransmitter Cerabar und Deltabar über<br />

Bluetooth-Konnektivität verfügen, müssen Anwender sich für eine<br />

Verifikation nicht mehr direkt zum Gerät begeben. Über die Bluetooth-Verbindung<br />

können sie stattdessen bequem aus einer Entfernung<br />

bis 25 m direkt auf die Geräte zugreifen. Der Prozess läuft<br />

dabei ohne Unterbrechung weiter: Die Mitarbeitenden gehen die<br />

Verifizierung schrittweise über die Smartblue-App von<br />

Endress+Hauser an einem mobilen Endgerät durch, beispielsweise<br />

an einem Tablet-PC oder einem Smartphone. Alternativ ist<br />

die Verifizierung über digitale Kommunikation mit Hart oder mit<br />

der grafischen Anzeige möglich.<br />

Die Dokumentation ist eine wichtige Aufgabe in der Prozessindustrie,<br />

wo die Gerätetests periodisch durchgeführt und die<br />

Ergebnisse festgehalten werden müssen: Heartbeat Verifikation<br />

erledigt die Dokumentation der Gerätefunktionen automatisch.<br />

Als Prüfnachweis dient dabei der Bericht, der direkt nach der<br />

Verifizierung als PDF-Datei ausgestellt wird und alle relevanten<br />

Informationen enthält.<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

MONITORING ERHÖHT DIE PRODUKTIVITÄT<br />

Der dritte Baustein ist das Monitoring. Diese Funktion zeigt unerwünschte<br />

Geräte- oder Prozessanomalien und gibt Aufschluss über<br />

mechanische und thermische Belastungen. Dabei werden neben<br />

der Druckmessung zusätzliche Daten ausgewertet, unter anderem<br />

das Signalrauschen oder die Klemmenspannung. Welcher Nutzen<br />

sich für Anwender ergibt, wird an drei Beispielen deutlich:<br />

■ Wurde nach einer Wartung ein Ventil falsch eingestellt, erkennt<br />

Heartbeat Monitoring dies als eine verstopfte Impulsleitung.<br />

Möglich wird das durch die statistische Analyse des Drucksignals.<br />

■ Heartbeat Monitoring stellt fest, ob Ventilklappen zu schnell<br />

schließen und Wasserschläge oder Druckstöße verursachen.<br />

Möglich wird das durch die Messung von dynamischen Druckschlägen<br />

im Millisekundenbereich. Dadurch kann außerdem<br />

die mechanische Belastung quantifiziert werden.<br />

■ Mit Heartbeat Monitoring werden korrodierte Klemmen und<br />

dadurch versursachte Kriechströme diagnostiziert. Möglich<br />

wird das, weil Abweichungen im Messkreiswiderstand auffallen.<br />

Die genannten Anomalien führen zu falschen Messsignalen oder<br />

ziehen umliegende Aggregate in Mitleidenschaft. Sie gefährden<br />

somit die Produktivität und Sicherheit. Mit Heartbeat Monitoring<br />

schützen sich Anlagenbetreiber vor solchen Risiken. Die Monitoring-Daten<br />

können sowohl zyklisch als auch azyklisch ausgegeben<br />

werden.<br />

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT<br />

Die Funktionen von Heartbeat Technology sind unter anderem<br />

deshalb so hilfreich, weil sie in Echtzeit arbeiten – die Analyse<br />

läuft rund um die Uhr und ist jederzeit verfügbar. Die Leistung ist<br />

damit aber noch längst nicht ausgeschöpft: Mit den gewonnenen<br />

Daten lassen sich Algorithmen füttern, die eine vorausschauende<br />

Wartung ermöglichen. So kann bereits heute ermittelt werden,<br />

wie stark Aggregate in unmittelbarer Umgebung der Cerabarund<br />

Deltabar-Drucktransmitter beansprucht sind – und wann sie<br />

gewartet oder ausgetauscht werden müssen.<br />

Das Beispiel Heartbeat Technology zeigt, wie sich der Mehrwert<br />

der Industrie 4.0 in der Wissenspyramide ausdrücken lässt:<br />

Aus Daten werden Information, aus Information wird Wissen und<br />

mit diesem Wissen werden Wartungsprioritäten und Prozessabläufe<br />

optimiert.<br />

Bilder: Endress+Hauser<br />

www.de.endress.com<br />

AUTOR<br />

Dirk Dohse, Produktmanager,<br />

Endress+Hauser Level+Pressure, Maulburg<br />

HEARTBEAT-TECHNOLOGY<br />

AUF YOUTUBE<br />

https://bit.ly/EH-Heartbeat<br />

UNSCHLAGBAR<br />

STRÖMUNGSOPTIMIERT<br />

EXCELLENCE – MADE TO LAST<br />

HALLE 8 / STAND A38<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

DIE NEUE BLUELINE NOVA DREHKOLBENPUMPE<br />

Die BLUEline Nova setzt neue Maßstäbe in der Pumpentechnik.<br />

Egal ob mit oder komplett ohne Gehäuseschutzauskleidung – die BLUEline Nova<br />

realisiert bislang unerreichte volumetrische Wirkungsgrade.<br />

Füreinander geschaffen – die neu entwickelten DIUS Drehkolben sorgen in Kombination mit<br />

der strömungsoptimierten Förderkammer für höchste Laufruhe bei Drücken bis 12 bar.<br />

BLUEline<br />

NOVA<br />

www.newblueline.com


SPECIAL ACHEMA<br />

ETHERNET-APL<br />

AUFFAHRT ZUR<br />

DATENAUTOBAHN<br />

Ethernet-APL ermöglicht den Aufbau von zukunftssicheren Netzwerken im Feld<br />

der Prozessanlage. Bei richtiger Planung ist das System für zukünftige Entwicklungen<br />

und Erweiterungen offen. Anwender profitieren von einem Engineering-<br />

Leitfaden, der Expertenwissen bietet. So können Planung, Installation und Betrieb<br />

von Ethernet-APL-Netzwerken gelingen.<br />

Die Daten von Sensoren und Aktoren helfen dabei, Prozesse<br />

zu verstehen, zu optimieren und zu automatisieren.<br />

Doch oftmals sind diese Daten nur mit einem hohen<br />

Aufwand verfügbar. Hier kommt Ethernet-APL ins Spiel –<br />

die Datenautobahn in das Feld der Prozessanlagen. Die für die<br />

Planung und Umsetzung einer Netzwerktechnologie im Feld notwendige<br />

Bewertung wirft viele Fragen auf: Wie steht es um die<br />

Wiederverwendung von Kabeln oder erreichbare Kabellängen?<br />

Sollen explosionsgefährdete Bereiche mit Eigensicherheit geschützt<br />

werden? Welche Werkzeuge existieren bereits für einen<br />

einfachen Zugang und die Konfiguration der Instrumentierung?<br />

Die Bandbreite ist mit 10 Mbit/s der Schlüssel zum Erfolg: Radarkurven<br />

können alle zwei Sekunden aktualisiert werden, was<br />

vor allem in zeitkritischen Phasen wie der Inbetriebnahme von<br />

Vorteil ist. Auch das Asset Management profitiert von dieser<br />

Bandbreite: Es kann automatisch exakte Rücksicherungen von<br />

Instrumentenkonfigurationen herunterladen, archivieren und<br />

wiederherstellen, was wiederum das Risiko menschlicher Fehler<br />

beim Austausch von Instrumenten reduziert.<br />

Der Planer muss dafür sorgen, dass die Ausgangspegel der<br />

Switches mit den Eingangspegeln der Instrumente übereinstim-<br />

men. Um diesen Auswahlprozess zu unterstützen, definiert<br />

Ethernet-APL Standard-Leistungsklassen in Port-Profilen für<br />

zum Beispiel eigensichere Geräteanschlüsse wie Ex ic IIC für<br />

Zone 2/Div. 2 oder Ex ia IIC für Zone 0 bzw. 1/Div. 1. Der Planer<br />

profitiert von der Einfachheit, die die Interoperabilität zwischen<br />

Instrumenten und Switches beliebiger Hersteller gewährleistet.<br />

Die Auswahl der Kabelinfrastruktur ist von großer Bedeutung,<br />

da spätere Änderungen mit hohen Kosten verbunden sind. Um<br />

eine zuverlässige Kommunikation zu erreichen, schreiben die<br />

Normen ein zweiadriges Kabel vom Typ „A“ mit Schirm vor.<br />

STÖRUNGSFREI VON PUNKT ZU PUNKT<br />

Ethernet-APL-Feld-Switches bieten Geräteanschlüsse gemäß der<br />

Stichleitungsdefinition des Standards, der ausschließlich Punktzu-Punkt-Verbindungen<br />

zwischen Switches und zu jedem Gerät<br />

vorschreibt. Klemmvorgänge etwa bei einem Gerätetausch bleiben<br />

vollständig frei von Rückwirkungen auf die Netzwerkkommunikation<br />

für eine Maximierung der Anlagenverfügbarkeit,<br />

auch ein möglicher Fehler eines Geräts wird hierdurch bereits<br />

am Switch-Port abgefangen.<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


hat die<br />

Lösung!<br />

01 Rail Field Switch<br />

mit 16 Anschlüssen für<br />

Instrumente; die Verbindung<br />

zum Leitsystem kann<br />

wahlweise über Standard-<br />

Ethernet oder Lichtwellenleiter<br />

und mit Ringredundanz<br />

ausgeführt werden<br />

Dosieren<br />

Sie mit<br />

System!<br />

Besuchen Sie uns!<br />

ACHEMA Frankfurt<br />

Halle 8.0 · Stand G38<br />

Geräteanschlüsse oder Spurs ermöglichen Kabellängen von 200 m mit Eigensicherheit<br />

für Zone 0 bis Zone 2. Der Field-Switch, der eine Hilfsspannung benötigt, kann in der<br />

Nähe oder im selben Verteilerkasten installiert werden, in dem auch die Remote-IO-<br />

Systeme untergebracht sind, und dasselbe Home-Run-Kabel verwenden. Für kleinere<br />

Anlagen mit Distanzen bis 100 m verwendet man Standard-Ethernet, bis 2.000 m zwischen<br />

Leitwarte und Verteilerkasten kommt Glasfaser zum Einsatz. Die Switches unterstützen<br />

Medienredundanzkonzepte, die für Standard-Ethernet gelten, wie etwa das<br />

Medienredundanzprotokoll (MRP), das beispielsweise für Profinet verwendet wird.<br />

Die Ethernet-APL Rail Field Switches von Fieldconnex können in Zone 2 installiert<br />

werden und sind mit verschiedenen robusten Gehäusen für die Installation in der<br />

Nähe des Geräts erhältlich. Sie benötigen eine externe Stromversorgung und können<br />

in der Nähe vorhandener Remote-IO-Stationen installiert werden. Eine solche Topologie<br />

ist einfach konzipiert und daher leicht zu betreiben und zu warten.<br />

AUTOMATISCHE INBETRIEBNAHME<br />

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Wenn der Installateur ein Gerät an das Netz anschließt,<br />

schaltet es sich automatisch ein. Protokolle auf höherer Ebene verfügen über<br />

eine automatische Geräteerkennung und Portidentifizierung, sodass Asset-Management-Systeme<br />

den Austausch des Geräts an einem Port erkennen können. So kann das<br />

System den Wartungsmitarbeiter darauf hinweisen und automatisch um Erlaubnis bit-<br />

GATHER Dosieranlagen<br />

gemäß Kundenspezifikation<br />

+ ATEX Zone 1 und Zone 2<br />

+ GATHER Dosierbox 5000<br />

als Universalcontroller<br />

+ Stand-Alone-Systeme<br />

oder Integration<br />

Erfahren Sie mehr!<br />

www.gather-industrie.de<br />

GATHER Industrie GmbH<br />

42489 Wülfrath<br />

Made in Germany<br />

+ fördern + kuppeln + dosieren


SPECIAL ACHEMA<br />

02<br />

03<br />

02 Sterntopologie mit redundanter Anbindung und bis zu<br />

24 Feldgeräten je Switch für verschiedene explosionsgefährdete<br />

Bereiche<br />

03 Das PA-Profil standardisiert die Daten: Konfiguration, Prozesswerte,<br />

Diagnose und Alarme für gleichartige Feldgeräte unterschiedlicher<br />

Größe oder Modellreihen<br />

ten, die notwendige Konfiguration, die im Asset Management<br />

System gespeichert ist, auf dem Ersatzgerät wiederherzustellen.<br />

Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, Nachbarschaftserkennung<br />

und robuste Steckverbinder bieten eine Benutzerfreundlichkeit,<br />

die sogar die von analogen Zweidrahtsystemen übertrifft. Diese<br />

Zuverlässigkeit und Einfachheit, die die Benutzer zu Recht erwarten,<br />

reduziert das systematische Risiko.<br />

PROFILE ALS STANDARD<br />

Die Geräte und Steuerungen bieten einen Kompatibilitätsmodus<br />

für Profibus- und Profinet-Technologien genannt PA-Profil. Dieses<br />

definiert eine einheitliche Gerätebeschreibung oder ein Paket,<br />

das mit dem Controller, der Netzwerkkomponente und den Geräten<br />

geliefert wird. Benutzer konfigurieren mehrere Messwerte<br />

pro Gerät auf dieselbe Weise, unabhängig von Marke, Modell<br />

oder Größe eines bestimmten Geräts. Ein Beispiel: Ein Druck-<br />

messumformer liefert Druck und Medientemperatur auf dieselbe<br />

Weise, unabhängig von Hersteller oder Produktkonfiguration.<br />

Dies ist für die 80 % der Standardmessungen oder Kontrollen sehr<br />

empfehlenswert. Die Suche nach Gerätetreibern und die Fehlersuche<br />

bei Kompatibilitätsproblemen ist damit endgültig vorbei.<br />

Ergänzt wird dieser Aufbau der digitalen Kommunikation<br />

durch die robusten LB/FB-Remote-I/O-Systeme für die Installation<br />

in explosionsgefährdeten Bereichen. Das Remote-IO wird an<br />

denselben Backbone angeschlossen und teilt sich mit den Ethernet-APL-Switches<br />

auch die Stromversorgung. Es bietet bei Bedarf<br />

Zugang zu modernen Messgeräten mit 4–20-mA-Schnittstelle.<br />

Neben dem Hauptmesswert übersetzt die Remote-IO-Station<br />

auch Zustands- und Diagnosedaten, sekundäre Messwerte oder<br />

die ganze Historie von der Hart-Schnittstelle in das Ethernetbasierte<br />

Protokoll der Wahl. Dieser Zugriff ist denkbar schnell,<br />

denn Remote-IO nutzt individuelle Hart-Master pro Gerät und<br />

eliminiert damit Buszykluszeiten.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die Ethernet-basierte Kommunikation über standardisierte Protokolle<br />

wie Profinet, EtherNet I/P, OPC-UA und Hart-IP ermöglicht<br />

den Zugriff auf die Intelligenz, die sich bereits vor Ort befindet:<br />

die heute in den Anlagen installierten Sensoren und Aktoren.<br />

Benutzer können diese Daten von jeder Prozessanlage und ohne<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


Einschränkungen nutzen, um die Effizienz von Standardbetriebsabläufen<br />

zu verbessern und von reaktiver zu vorausschauender<br />

Anlagenwartung überzugehen. Jetzt können sie problemlos moderne<br />

Überwachungs- und Optimierungsmethoden einsetzen.<br />

Bei Neuanlagen sollten Ingenieure eine Evaluierung vornehmen.<br />

Switches lassen sich gut mit Remote-IO-Systemen kombinieren<br />

und ermöglichen Verbindungen zu jedem Gerätetyp.<br />

Kabel vom Typ „A“ sollten den Spezifikationen für Ethernet-APL<br />

entsprechen. Da Ethernet-APL neu auf dem Markt ist, können<br />

noch nicht erhältliche Geräte mit Feldbustechnologien installiert<br />

werden. Die profilbasierte Kommunikation ermöglicht eine Bedienung<br />

und einen Gerätetausch, der so einfach ist, wie der<br />

Anwender es von 4–20 mA kennt – sogar noch einfacher, ohne die<br />

Notwendigkeit einer Skalierung von Messwerten oder der Einstellung<br />

von Geräteadressen. Dies sorgt für eine zukunftssichere<br />

Infrastruktur, die jederzeit aufgerüstet werden kann.<br />

Bilder: Pepperl+Fuchs SE, kkssr – shutterstock.com<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Andreas Hennecke,<br />

Pepperl+Fuchs, Mannheim<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

Ethernet-APL Engineering Guideline:<br />

Ethernet-APL vereint zwei bekannte und<br />

etablierte Technologien: Ethernet und die<br />

geschirmte, verdrillte Zweidrahtleitung. Es<br />

definiert eine flache und schnelle, netzwerkförmige<br />

Infrastruktur, die sowohl von<br />

Anwendern als auch von Anbietern<br />

allgemein akzeptiert wird. Vollständige<br />

Details und Best Practices finden geneigte<br />

Leser:innen in der Ethernet-APL Engineering<br />

Guideline, die von einer Arbeitsgruppe<br />

erfahrener Branchenexperten verfasst und<br />

gepflegt wird.<br />

www.pepperl-fuchs.com/apl-tec<br />

TIPPS FÜR ETHERNET-APL<br />

■ Ziehen Sie Ethernet-APL als Hauptinfrastruktur<br />

in Betracht.<br />

■ Wählen Sie das zu Geräten und Systemen<br />

passende industrielle Protokoll für die<br />

Anlagensteuerung.<br />

■ Setzen Sie die Standardinstrumentierung<br />

mithilfe von Profilen um.<br />

■ Wählen Sie Kabel aus, die den Spezifikationen<br />

von Ethernet-APL entsprechen.<br />

■ Testen Sie vorhandene Kabel auf Wiederverwendung<br />

mit Ethernet-APL.<br />

elektrisch, effizient, eSy<br />

Elektromotorisch betätigte Membran-,<br />

Sitz- und Membransitzventile GEMÜ eSyLite,<br />

eSyStep und eSyDrive für:<br />

• Variable und komplexe Regelanwendungen<br />

• Anwendungen mit hohen Anforderungen an<br />

Performace und Lebensdauer<br />

• Anwendungen mit Kontaminationsrisiko<br />

durch Druckluft<br />

• Mobile Anlage ohne separate<br />

Druckluftversorgung<br />

ACHEMA <strong>2022</strong><br />

Hall 8 / Booth F4<br />

www.gemu-group.com


Wolfgang Ringel<br />

im Prüfstand der<br />

Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

zur<br />

Kalibrierung oder<br />

eichamtlichen<br />

Vorprüfung<br />

KALIBRIERUNG<br />

PRÜFSTAND ERWEITERT<br />

Langlebige Messgeräte sollten regelmäßig kalibriert werden. Meist übernehmen das die<br />

Gerätehersteller. Was aber, wenn diese ihren Sitz im Ausland haben oder langwierige<br />

Wartungsprozesse zu erwarten sind? Dann kommen Händler wie Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

ins Spiel. Das Unternehmen hat unlängst seinen Prüfstand für Coriolis-Massedurchflussmessgeräte<br />

erweitert.<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

Flüssigkeits- und Gasdichteaufnehmer sowie Massedurchflussmesser<br />

erfordern in wiederkehrenden Intervallen<br />

eine Neukalibrierung. Einer, der sich damit auskennt, ist<br />

Wolfgang Ringel. Er ist Experte für Mess- und Regeltechnik<br />

bei Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong> und sagt: „Viele der Geräte, die<br />

wir vertreiben, können auch durch uns geprüft werden. Für Kunden<br />

zählen dabei möglichst kurze Wege und eine schnelle Abwicklung.“<br />

Ringel ist erster Ansprechpartner des Unternehmens<br />

am Niederrhein, wenn es um die Kalibrierung von Messgeräten<br />

geht. Dafür betreibt das Unternehmen, das sich auf den Vertrieb<br />

und den Service rund um Geräte der Prozessmesstechnik spezialisiert<br />

hat, seit rund 40 Jahren verschiedene Prüfstände und<br />

Prüfeinrichtungen. Geräte können damit auf kundenspezifische<br />

Messbereiche eingestellt sowie nach einer Wartung oder Reparatur<br />

überprüft und kalibriert werden. Vorteil für Anwender: Die<br />

Messgeräte müssen nicht zurück zum Hersteller, sondern können<br />

am Standort in Neukirchen-Vluyn kalibriert werden.<br />

CORIOLIS-MASSEDURCHFLUSSMESSGERÄTE<br />

HIERZULANDE KALIBRIEREN<br />

NEBEN EINEM UMFANGREICHEN<br />

SORTIMENT AN MESSGERÄTEN<br />

BIETET SCHWING AUCH SERVICES<br />

FÜR DEN REIBUNGSLOSEN BETRIEB<br />

Um auch größere Geräte prüfen zu können, hat das Unternehmen<br />

unlängst seinen Prüfstand für Coriolis-Massedurchflussmessungen<br />

aus dem Hause Rheonik erweitert. „Ganz konkret<br />

geht es um Kalibriereinrichtungen zur Überprüfung von Coriolis<br />

Massedurchflussmessern des Typs RHM06 für Rohre mit einem<br />

Zoll Nenndurchmesser“, erklärt Ringel. Am unteren Ende markieren<br />

Rohre mit 1/4" Nenndurchmesser den Prüfbereich. Der<br />

Prüfaufbau sei zwar einfach, aber sehr effektiv. „Es wird jeweils<br />

eine definierte Wassermenge mit einer voreingestellten Durchflussrate<br />

über den Coriolis-Massedurchflussmesser auf eine Präzisionswaage<br />

gefördert“, erklärt Ringel. Vor dem Start der Messung<br />

wird der Zählerstand des Messgeräts und der Waage auf<br />

Null gesetzt. Nach Ablauf der vordefinierten Füllmenge stoppt<br />

Ringel den Durchfluss und vergleicht die beiden Zählerstände.<br />

Eine Dichtekorrektur von Volumen auf Masse sei dabei nicht notwendig,<br />

da die Coriolis-Massedurchflussmesser die Masse direkt<br />

in Gewichtseinheiten messen und der Techniker das Ergebnis<br />

umgehend mit der Anzeige der Waage vergleichen kann. „Die<br />

Messgeräte eignen sich insbesondere für die Überprüfung von<br />

Kleinstmengen ab Durchflussraten von 1 g/min“, unterstreicht<br />

der Experte.<br />

Coriolis-Massedurchflussmesser eignen sich zur Messung verschiedener<br />

Medien, die zum Beispiel in stationären oder mobilen<br />

Wasserstoffanwendungen oder im Bereich der Lebensmitteltechnik<br />

zum Einsatz kommen. Weitere Medien können unter anderem<br />

Mineralöle und Treibstoffe, Lacke und Lösemittel sein,<br />

aber auch Kältemittel und Chemikalien.<br />

EICHAMTLICHE VORPRÜFUNGEN<br />

Um Sollwerte eines Dichteaufnehmers zu errechnen, nutzt Wolfgang<br />

Ringel neben einer Druckwaage und einer Präzisionswaage auch ein<br />

Eichgewicht sowie einen 1.000-ml-Glaskolben<br />

Für eichamtliche Vorprüfungen von Flüssigkeits- und Gasdichteaufnehmern,<br />

die nach dem Biegeschwingerprinzip arbeiten, eignet<br />

sich ein weiterer Prüfstand bei Schwing in Neukirchen. Seit<br />

Mitte der 1980er-Jahre wird er für die individuellen Kalibrierungen<br />

dieser Messgeräte genutzt. „Dabei setzen wir hochpräzise<br />

Referenzgeräte ein“, erläutert Ringel und konkretisiert: „Unter<br />

anderem nutzen wir eine Druckwaage, ein Stationsbarometer,<br />

mehrere Thermometer, einen Durchflussrechner mit hochauflösenden<br />

Periodendauereingängen und eine Präzisionswaage.“<br />

Aufwändige Labor- und Umwälzthermostate regeln die konstanten<br />

Temperaturen, die die Dichteaufnehmer bei den jeweiligen<br />

Prüfpunkten einhalten müssen. Die eigentliche eichamtliche<br />

Vorprüfung übernimmt ein Mitarbeiter des Eichamts, der im Bedarfsfall<br />

ins Unternehmen bestellt wird. „Rund vier bis acht Stunden<br />

dauert eine solche Prüfung“, weiß Ringel. Hat das Gerät die<br />

Messung erfolgreich absolviert, wird es mit einer Eichmarke versehen,<br />

um im Anschluss per Kurier schnellstmöglich zum Anwender<br />

und in den Anwendungsprozess zurückgeführt zu werden.<br />

Ein Prüfschein wird innerhalb weniger Tage per Post nachgereicht.<br />

Bilder: Alexandra Schönberger<br />

www.schwing-pmt.de<br />

AUTOREN<br />

Nicola Leffelsend, Inhaberin, Agentur für<br />

Kommunikation Graurosarot, Bochum,<br />

Wolfgang Ringel, Mess- und Regeltechnik,<br />

Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong>,<br />

Neukirchen-Vluyn<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 29


NEU UND NACHHALTIG<br />

LEITFADEN: EINSTIEG IN DIE<br />

KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Die Umstellung auf eine zirkuläre<br />

Wirtschaftsweise ist eine zentrale<br />

Herausforderung bei der Transformation<br />

zu einer ressourcenschonenden und<br />

klimaneutralen Industrie. Viele Chemieund<br />

Pharmaunternehmen packen die<br />

Aufgabe an, oft sind die Lösungen aber<br />

ausgesprochen anspruchsvoll. Wie sich<br />

der Weg schrittweise und systematisch<br />

meistern lässt und welche Chancen in<br />

einer frühzeitigen Umstellung liegen, will der neue Leitfaden „Einstieg<br />

in die Kreislaufwirtschaft in der chemischen Industrie“ zeigen. Erarbeitet<br />

wurde er von der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie 3 .<br />

Der Leitfaden enthält Lösungsvorschläge, die von der Auswahl der<br />

Rohstoffe für Produkte über das Design und die Herstellung bis hin zum<br />

Recycling reichen. Weitere Ansätze zeigen, wie die Produkte des<br />

eigenen Unternehmens bei Kunden die Kreislaufführung fördern oder<br />

End-of-Life-Produkte zurückgenommen werden können. Eine wesentliche<br />

Rolle spielt dabei auch die stärkere Vernetzung von Unternehmen,<br />

da viele Prozesse über die eigene Wertschöpfung hinausgehen.<br />

Flankiert werden die gezeigten Lösungsansätze durch Praxisbeispiele<br />

aus Unternehmen.<br />

Der Leitfaden richtet sich insbesondere an kleinere und mittelständische<br />

Unternehmen. Auch bereits fortgeschrittene sowie größere<br />

Unternehmen finden Anregungen, um ihren bisherigen Weg zu<br />

überprüfen und gegebenenfalls neue Pfade zu beschreiten.<br />

www.chemiehoch3.de<br />

ÖKONOMISCH NACHHALTIG<br />

Wie die Industrie das Spannungsfeld aus Pandemie, Krieg,<br />

Lieferkettenproblemen und Rohstoffmangel meistern und<br />

zum Motor einer klimafreundlichen Zukunft werden kann,<br />

erläuterte Bosch-Geschäftsführer Rolf Najork auf der<br />

Auftaktpressekonferenz der Hannover Messe: „Der Maschinenbau<br />

und die Elektrotechnik liefern ‚große Hebel‘, um<br />

Probleme wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und<br />

demografischen Wandel effektiv anzugehen.“<br />

Bosch kann ein mutmachendes Beispiel sein: Das Unternehmen<br />

produziert seit Februar 2020 nach eigenen Aussagen an<br />

seinen weltweit mehr als 400 Standorten klimaneutral.<br />

Seine Expertise gibt Bosch weiter, berät andere Unternehmen<br />

und bietet klimafreundliche Produkte an. Der Bedarf sei<br />

da, der Markt für nachhaltige Lösungen wächst. Mit Greentech<br />

für die Industrie will Bosch bereits 2023 einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erzielen.<br />

Neben der Elektrifizierung wird Wasserstoff zu einem Schlüsselelement der Energiewende. Bosch entwickelt Lösungen für das<br />

gesamte Spektrum: zur Wasserstofferzeugung, für die Kompression und zum Wandeln in elektrischen Strom. Im Industrie-4.0-Leitwerk<br />

in Homburg erprobt Bosch derzeit die erste sektorengekoppelte Nutzung von Wasserstoff und treibt Energieeffizienzmaßnahmen<br />

voran. Dabei setzt das Werk auf Technik von Bosch.<br />

www.bosch.de<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


NEU UND NACHHALTIG<br />

NETZWERK ZUR DEKARBONISIERUNG<br />

Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums verursachen industrielle Wertschöpfungsketten etwa 20 Prozent der gesamten globalen<br />

Kohlenstoffemissionen. Dabei entstehen bis zu 90 Prozent des CO 2<br />

-Fußabdrucks (Product Carbon Footprint, PCF) eines Produktes in<br />

der Lieferkette, entsprechend nur zehn Prozent in der eigenen Fertigung. Die Industrie<br />

wird ihren Beitrag im Kampf gegen die Erderwärmung also nur liefern können, wenn<br />

sie ihren Fußabdruck insgesamt verringert. Deshalb initiiert Siemens zusammen mit<br />

weiteren Mitgliedern das offene, unternehmensübergreifende Kooperationsnetzwerk<br />

Estainium für den vertrauensvollen Austausch von klimarelevanten Daten. Als<br />

Gründungsmitglieder dabei sind: Merck Group, NTT Data, Weidmüller, WTS Global,<br />

ATS Automation Tooling Systems, Tüv Süd, Bison Forest, CircularTree GmbH, Ecobrain<br />

AG, Faber-Castell, Ferdinand-Steinbeis-Institut, Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg, Sustainaccount und die University of Technology Sydney.<br />

www.siemens.de<br />

PHOSPHOR AUS KLÄRSCHLAMM GEWINNEN<br />

Kemira Oyj und Veolia starten gemeinsam auf der Kläranlage Schönebeck (Elbe)<br />

einen großtechnischen Pilotversuch. Damit sollen sich Phosphor und andere<br />

Rohstoffe wie Eisen aus Klärschlamm zurückgewinnen lassen. Die Technologie<br />

wurde von Wetsus, dem europäischen Kompetenzzentrum für nachhaltige<br />

Wassertechnologie, und der Technischen Universität Delft in Zusammenarbeit<br />

mit Kemira, mehreren Unternehmen und kommunalen Wasserbetrieben<br />

entwickelt. Kemira Oyj und Veolia Wasser Deutschland<br />

werden in der zweiten Jahreshälfte <strong>2022</strong> den ersten<br />

Vivimag-Pilotversuch auf der Kläranlage in<br />

Schönebeck starten.<br />

Phosphor im Abwasser ist eine große Herausforderung<br />

für die Umwelt und führt zu einer<br />

Überdüngung von Oberflächengewässern,<br />

wenn er nicht ordnungsgemäß entfernt wird.<br />

Gleichzeitig ist Phosphor ein wichtiger Nährstoff,<br />

der für viele Anwendungen benötigt wird.<br />

www.veolia.de<br />

RECYCLINGFÄHIGES<br />

VERPACKUNGSMATERIAL<br />

Technotrans will seine Verpackungslogistik<br />

nachhaltig aufstellen. Ziel sei<br />

es, Verpackungen nicht nur einzusparen,<br />

sondern umweltschonende und<br />

recyclingfähige Materialien einzusetzen.<br />

Schon jetzt liege der Anteil<br />

ökologischer Verpackungen an den<br />

Standorten in Baden-Baden und<br />

Sassenberg bei nahezu 100 Prozent.<br />

Durch eine Umstellung des gesamten<br />

Verpackungssystems auf Einlegetrays<br />

mit Packgut-Fixierung will das Unternehmen<br />

größtenteils die bisher<br />

notwendige Paketbefüllung mit<br />

Styroporchips vermeiden.<br />

www.technotrans.de


ADSORPTIONSTROCKNUNG<br />

WENN LUFTFEUCHTIGKEIT<br />

ZUM PROBLEM WIRD<br />

Ein Kühllager für Impfstoffe – vereist, mit Raureif an Wänden<br />

und Regalen, dazu Nebelbildung. Werden keine geeigneten<br />

Vorkehrungen getroffen, kommt es bei Lagertemperaturen<br />

weit unter 0 °C unweigerlich zu solchen Problemen. Die<br />

Lösung: eine intelligente Luftentfeuchtung, die auch mit<br />

extremer Kälte klarkommt.<br />

Corona-Impfstoffe werden uns schätzungsweise noch<br />

lange begleiten – und mit ihnen spezielle Herausforderungen<br />

bei deren Lagerung. Vor allem mRNA-basierte<br />

Impfstoffe stellen hier besondere Anforderungen:<br />

Comirnaty von Biontech/Pfizer ist bei –90 bis –60 °C sechs Monate<br />

haltbar, Covid-19-Vaccine Moderna kann bei –25 bis –15 °C<br />

sieben Monate aufbewahrt werden.<br />

Bei solch tiefen Temperaturen spielt auch die Regelung der<br />

Luftfeuchte eine entscheidende Rolle. Denn sobald sich die Türen<br />

zum Lagerraum beim Abtransport oder Einbringen öffnen,<br />

strömt wärmere, feuchte Luft ein. Wird diese nicht abgeführt,<br />

schlägt sich das Wasser aus der Luft als Eisschicht oder Raureif<br />

auf Böden, Wänden und Waren nieder. Zudem bildet sich Nebel.<br />

Das gefährdet sowohl die Produkteigenschaften wie auch die<br />

Betriebssicherheit. Eine etwaig vorhandene Temperaturschleuse,<br />

die vor dem Lagerraum installiert ist, kann dieses Problem nicht<br />

allein verhindern, wenn sie nicht selbst über eine Luftentfeuchtung<br />

verfügt.<br />

EFFIZIENZ UND MINUSGRADE:<br />

EINE HERAUSFORDERUNG<br />

Doch gerade in diesem Niedrigtemperaturbereich erweist es sich<br />

als besonders anspruchsvoll, Luft effizient zu entfeuchten, wie<br />

Arthur Jäger von der Condair GmbH anhand eines aktuellen Beispiels<br />

berichtet: „Bei einem Hersteller hier in Deutschland haben<br />

wir vor kurzem mithilfe von Adsorptionstrocknung für einen<br />

sicheren und effizienten Betrieb eines Impfstofflagers gesorgt.“<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

ist eine niedrige Verdampfungstemperatur erforderlich, um bei<br />

den sehr kalten Raumtemperaturen überhaupt eine Entfeuchtung<br />

zu gewährleisten. Die Folge: geringere Luft- und Kühlleistungen,<br />

ein Zyklus aus wechselnder Entfeuchtung und Enteisung<br />

sowie höhere Betriebskosten aufgrund eines geringeren Coefficient<br />

of Performance (COP).<br />

Impfstoffe gegen Covid-19<br />

müssen bei tiefen Temperaturen<br />

gelagert werden<br />

SILICAGEL SPEICHERT GROSSE MENGEN<br />

AN WASSER<br />

Da die Regelung der Luftfeuchte auf konventionellem Weg bei<br />

der Impfstofflagerung also an ihre Grenzen kommt, wurde ein<br />

Adsorptionstrockner eingesetzt, der die Luft auch in diesem<br />

extremen Temperaturbereich konsequent entfeuchtet. Sein Vorteil:<br />

Er nutzt die Eigenschaften von Silicagelen, um die Luft zu<br />

trocknen. Das Silicagel besitzt eine innere Oberfläche von bis zu<br />

800 m 2 /g und ist stark hygroskopisch. So kann es große Mengen<br />

an Wasser aus der Prozessluft auf der Oberfläche aufnehmen und<br />

in seiner inneren Struktur speichern. „Damit bekommen wir<br />

Feuchtigkeit auch in jenen Fällen aus der Luft, wo eine herkömmliche<br />

Luftentfeuchtung kaum mehr möglich ist“, sagt Jäger.<br />

Konkret funktioniert der Adsorptionstrockner so: Der Prozessluftventilator<br />

fördert die zu trocknende Luft in das Gerät. Dort erreicht<br />

sie nach einem Luftfilter den sich langsam drehenden<br />

Sorptionsrotor, der zu mehr als 82 Prozent aus Silicagel auf einer<br />

luftdurchlässigen Glasfaser-Wabenstruktur besteht. Während die<br />

Luft durch den Sorptionsrotor strömt, finden zwei Prozesse<br />

gleichzeitig statt: Die Prozessluft wird sehr stark entfeuchtet, was<br />

die Luft je nach Entfeuchtungsintensität mehr oder weniger erwärmt,<br />

die entfeuchtete und in diesem Fall leicht erwärmte Luft<br />

wird in die Schleuse eingebracht und über Kühlkassetten nachgekühlt.<br />

01 Silicagel besitzt eine<br />

innere Oberfläche von<br />

800 m 2 /g und ist stark<br />

hygroskopisch, sodass es<br />

große Mengen an Wasser<br />

aus der Prozessluft<br />

aufnehmen kann<br />

Den betreffenden Kundennamen dürfe er aus Gründen der Geheimhaltung<br />

nicht nennen. Jedenfalls sei das Thema Luftfeuchte<br />

bereits in der Planungs- und Auslegungsphase berücksichtigt<br />

worden. Ziel war es, die Luftschleuse vor dem Kühlraum<br />

mit –70 °C bei einer Temperatur von –20 °C und 30 Prozent relativer<br />

Luftfeuchte zu stabilisieren.<br />

„Die Leistung von Umluftkühlern reichte für das Vorhaben nicht<br />

aus beziehungsweise wäre der energetische und anlagentechnische<br />

Aufwand viel zu kostenintensiv gewesen“, sagt Jäger und erklärt:<br />

„Ein Umluftkühler saugt die Luft aus der Schleuse an, kühlt<br />

sie in einem Wärmeübertrager und bläst sie dann zurück. Je tiefer<br />

die Temperatur, desto geringer ist hier die Effizienz.“ Denn bei<br />

Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts vereisen Umluftkühler<br />

schnell, sodass Enteisungsphasen notwendig sind. Außerdem<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 33


SPECIAL ACHEMA<br />

02<br />

02 Funktionsprinzip eines<br />

Adsorptionstrockners<br />

03 Adsorptionstrockner zur externen<br />

Aufstellung mit energieeffizienter<br />

Vollisolierung<br />

03<br />

Für einen unterbrechungsfreien Entfeuchtungsprozess muss der<br />

Sorptionsrotor kontinuierlich regeneriert werden. Dazu wird Regenerationsluft<br />

im Gegenstrom durch den Sorptionsrotor geführt.<br />

Sie wird wahlweise über Heißwasser, Dampf, Gasbrenner oder<br />

elektrische Energie erhitzt, sodass eine Desorption stattfindet:<br />

Die relative Luftfeuchte wird so weit gesenkt, dass Wasser aus<br />

dem Silicagel ausgetrieben und als Dampf in der Luft gebunden<br />

werden kann. Die feuchte Regenerationsluft kann gegebenenfalls<br />

für eine Wärmerückgewinnung genutzt werden und wird dann<br />

nach außen abgeführt.<br />

KOMPAKT UND GUT GEDÄMMT FÜR<br />

MEHR PLATZ IM LAGER<br />

Auch in Bezug auf Größe und Platzierungsmöglichkeiten ist der<br />

Adsorptionstrockner für den Impfstoffhersteller interessant. „Er<br />

ist deutlich kompakter als ein konventioneller Umluftkühler<br />

und kann in einer besonderen Freezer-Ausführung sogar außerhalb<br />

der Lagerfläche aufgestellt werden“, sagt Jäger. Dafür sei<br />

das Gerät mit einem 100 mm stark gedämmten Gehäuse aus<br />

Chrom-Nickel-Edelstahl vom Typ AISI 304 (American Iron and<br />

Steel Institute) ausgestattet worden. Kritische Wärmebrücken<br />

wurden beseitigt. „Das erweist sich insbesondere dann als enormer<br />

Vorteil, wenn die Luftentfeuchtung erst nachträglich installiert<br />

wird oder die Fläche eingeschränkt ist“, berichtet Jäger aus<br />

der Praxis.<br />

Die Steuerung aller im Adsorptionstrockner ablaufenden Prozesse<br />

auf die Sollkonditionen der Zuluft ist abhängig von den<br />

Betriebsbedingungen und erfolgt entweder über eine bauseitige<br />

Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik oder optional über<br />

eine im Gerät integrierte SPS. Neben 30 Standardausführungen<br />

mit Entfeuchtungsleistungen von 0,6 bis 182 kg/h für Prozessluftströme<br />

von 160 bis 27.000 m³/h sind Adsorptionstrockner<br />

des Typs DA von Condair auch in speziellen Ausführungen<br />

erhältlich. So können die Geräte bereits werkseitig mit Vor- und/<br />

oder Nachkühlregistern, Wärmeübertrager- oder Kondensationsmodulen<br />

ausgestattet werden. „Um für die jeweilige Anwendung<br />

die effizienteste und wirtschaftlichste Lösung zu projektieren,<br />

werden die einzelnen Komponenten wie Ventilatoren, Rotor<br />

und Heizelemente jeweils optimal aufeinander abgestimmt“,<br />

verspricht Jäger.<br />

Bilder: Marchsirawit – stock.adobe.com, Condair<br />

www.condair.de<br />

Adsorptionstrocknung funktioniert auch dort,<br />

wo eine herkömmliche Luftentfeuchtung<br />

kaum mehr möglich ist.<br />

Arthur Jäger,<br />

Produktmanager bei Condair<br />

AUTOR<br />

Manuel Speiseder, Leiter Marketing und<br />

Kommunikation, Condair GmbH, Garching<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

CARBON BLACK SAUBER ABSACKEN<br />

Mit dem Vakuumpacker Velovac von Greif-Velox<br />

soll sich Carbon Black ohne Staub absacken lassen:<br />

Dank des Vakuumverfahrens könne das extrem<br />

leichte und feine Schüttgut ohne Produktaustritt<br />

in Ventilsäcke abgefüllt werden. Dies führe zu<br />

hoher Arbeitssicherheit, vermeide hohe Reinigungskosten<br />

und spare bis zu 75 Prozent Lagerund<br />

Logistikkosten.<br />

In einer Kammer wird durch einen atmosphärischen<br />

Unterdruck der Ruß in den Sack gesaugt.<br />

Der dabei möglicherweise austretende Staub wird<br />

abgesaugt und dem Absackvorgang direkt wieder<br />

zugefügt, sodass nichts<br />

von dem hochwertigen<br />

Produkt verloren geht.<br />

Mit dem Greif-Velox<br />

Velovac XL sollen sich<br />

auch große Gebinde<br />

(FIBCs bzw. Big-Bags)<br />

mit feinsten Pulvern<br />

staubfrei und effizient<br />

befüllen lassen.<br />

www.greif-velox.com<br />

STELLUNGSREGLER MIT APP-BEDIENKONZEPT<br />

Der neue elektropneumatische<br />

Stellungsregler Gemü 1441<br />

cPos-X eignet sich laut Hersteller<br />

für eine Vielzahl von Regelanwendungen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Aufgabenstellungen. Mit<br />

diesem Gerät erweitert Gemü<br />

sein Portfolio der Stellungs- und<br />

Prozessregler erstmals um einen<br />

Regler mit Zwei-Leiter-Technologie.<br />

Dies bringe vor allem in<br />

puncto vereinfachter Verdrahtung<br />

entscheidende Vorteile. Das<br />

Feldgerät versorgt sich über die<br />

Signalquelle und benötigt somit<br />

keine weitere Spannungsversorgung.<br />

Der Stellungsregler ist sowohl für einfachwirkende als<br />

auch doppeltwirkende pneumatische Prozessventile mit<br />

Linear- und Schwenkantrieben geeignet. Die Bedienung des<br />

neuen Stellungsreglers funktioniert mit einer speziell<br />

entwickelten App. Diese wird über Bluetooth Low Energy mit<br />

dem Gerät verbunden.<br />

www.gemu-group.com<br />

ADAPTER SPEZIELL FÜR RÜHRWERKE<br />

Speziell für Rührwerke hat Nord den Safomi-IEC-Adapter (Safomi: Sealless Adapter For Mixers)<br />

entwickelt. Er ist laut Hersteller kompakt und einfach aufgebaut und verfügt über ein integriertes<br />

Ölausgleichsvolumen. Auf Ölbehälter und -schläuche sowie den leckage- und verschleißanfälligen<br />

Wellendichtring zwischen Getriebe und IEC-Zylinder könne damit verzichtet werden.<br />

Der Adapter soll einen Standard-IEC-Adapter am Rührwerksantrieb ersetzen, was zu einer<br />

höheren Betriebssicherheit und einem geringeren Wartungsaufwand führen soll. Gegenüber der<br />

Standardanwendung sei nicht nur das erforderliche Ölvolumen geringer, dank fehlender<br />

Anbauteile reduziere sich auch der Bauraum.<br />

www.nord.com<br />

Shapingthe Future.<br />

Halle 11.1 Stand A41<br />

22.–26. August <strong>2022</strong><br />

Ethernet-APL Rail FieldSwitch<br />

–die neuesteFieldConnex®-<br />

Innovation<br />

pepperl-fuchs.com/tr-APL<br />

Dererste Switch weltweit,<br />

derEthernetins Feld der<br />

Prozessanlagebringt.


SPECIAL ACHEMA<br />

PHARMAKONFORME DOSIERANLAGE<br />

DOSIEREN IM<br />

PPM-BEREICH<br />

01<br />

Die Gather Industrie GmbH hat für einen Kunden aus dem Pharmabereich eine<br />

Dosieranlage für eine hochpräzise Regelung zweier Förderströme entwickelt.<br />

Kern des Anlagenkonzeptes sind zwei magnetgekuppelte CIP-fähige Zahnradpumpen,<br />

die den geforderten Förderstrombereich von 5 ml/min bis 60 l/min<br />

zweier nicht-schmierender Medien abdecken.<br />

Die Aufgabenstellung aus dem Bereich der pharmazeutischen<br />

Chemie war anspruchsvoll: „Wir suchen eine<br />

hochpräzise Verhältnisregelung über einen weiten Stellbereich<br />

für eine Nährlösung in eine wässrige Lösung.“<br />

Die zu verwendenden Pumpen sollten dazu pharmakonform,<br />

pulsationsfrei, reinigungsfähig, magnetgekuppelt und hermetisch<br />

geschlossen sein. Aufgrund dieser Eigenschaften sowie den<br />

guten Betriebserfahrungen kamen für den Auftraggeber nur<br />

Zahnradpumpen für den geforderten Einsatzfall in Betracht. Zusammen<br />

mit dem Anlagenbetreiber spezifizierte Gather als Entwicklungs-<br />

und Technologiepartner die Systemanforderungen<br />

und lieferte eine kundenspezifische Dosieranlage.<br />

Die Herausforderung bei dieser Applikation lag darin, zwei<br />

niedrig viskose und nicht-schmierende Flüssigkeiten bei Differenzdrücken<br />

bis 10 bar im Bereich von 100 bis 3.000 ppm hochge-<br />

nau in eine Versorgungsleitung zu dosieren. Dabei sollte die Dosierung<br />

eine Messgenauigkeit von ± 0,4 % aufweisen. Die Anlage<br />

musste robust für einen Dauerbetrieb ausgelegt sowie ohne Demontage<br />

der produktberührten Bereiche gereinigt werden können.<br />

Somit wurde die Konstruktion totraumfrei gestaltet und alle Komponenten<br />

mit pharmakonformen Triclamp-Anschlüssen ausgeführt.<br />

Als Controller für diese anspruchsvolle Regelungsaufgabe<br />

kam eine Industrie-SPS mit der von Gather selbst entwickelten<br />

universalen Mess-, Steuer- und Regelungssoftware zum Einsatz.<br />

WEITER FÖRDERSTROMBEREICH<br />

Die neuentwickelte Baureihe 3 mit einem maximalen Förderstrom<br />

von 67 l/min sowie die bewährte Baureihe 1 der Prozessund<br />

Dosierpumpe waren hinsichtlich der Betriebsparameter prä-<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

01 Kundenspezifische pharmakonforme Dosieranlage<br />

02 Baureihe 3 ermöglicht Förderströme bis 70 l/min<br />

03 Dosierbox 5000: Benutzerinterface des<br />

Dosiermoduls<br />

04 Kennlinien der eingesetzten Pumpen –<br />

Baureihe 1 und Baureihe 3<br />

destiniert für diese Aufgabe. In dieser Kombination<br />

wurde mit drehzahlvariablen Antrieben diese Kleinstmengendosierung<br />

mit einer Verhältnisregelung von<br />

maximal 1:30 realisiert. Die Baureihe 3 wurde als pulsationsfreie<br />

Druckerhöhungspumpe in die Versorgungsleitung<br />

des Prozessstrangs integriert. Die Zudosierung der<br />

Nährlösung übernimmt innerhalb dieser Konfiguration die<br />

speziell auf diese Anforderung ausgelegte Baureihe 1 mit einem<br />

minimalen Förderstrom von 5 ml/min. Die Nutzung der<br />

größten sowie der kleinsten verfügbaren Gather-Zahnradpumpe<br />

macht diese diffizile Anwendung erst möglich.<br />

Gerade im Bereich der pharmazeutischen Chemie eignen sich<br />

diese robusten Zahnradpumpen aufgrund ihres hermetischen<br />

Aufbaus mit mediengeschmierten Gleitlagern besonders gut. Die<br />

hier eingesetzten Pumpen sind CIP- (cleaning in place) und SIP-<br />

(sterilization in place) -reinigungsfähig sowie mit allen in der<br />

Industrie gängigen Anschlüssen lieferbar. Die Pumpenwerkstoffe<br />

der Gehäuse, der Zahnräder sowie der Gleitlager wurden medienspezifisch<br />

für die zu fördernden Flüssigkeiten ausgelegt.<br />

Im Speziellen kommen Pharma- und FDA-konforme Werkstoffkombinationen<br />

zum Einsatz, die eigens für den Betrieb niedrig<br />

viskoser und nicht-schmierender Flüssigkeiten entwickelt<br />

wurden. Diese Werkstoffkombinationen weisen sehr gute tribologische<br />

Eigenschaften auf und bieten bei eventuell auftretender<br />

Mangelschmierung auch gewisse Notlaufeigenschaften. Die<br />

Summe dieser Merkmale macht diese Zahnradpumpe zur passenden<br />

Pumpe für anspruchsvolle Dosieraufgaben im Pharmabereich.<br />

Das Gesamtsystem wurde in Absprache mit dem Kunden<br />

strangweise mit Coriolis-Massedurchflussmesser sowie<br />

Druckmesstechnik ausgestattet.<br />

HOCHPRÄZISE VERHÄLTNISREGELEGUNG<br />

Die Regelung der Dosieranlage übernimmt die Gather Dosierbox<br />

5000. Dieser Universalcontroller für Regelkreise aller Art ermöglicht<br />

ein exaktes Fördern, Dosieren oder Abfüllen per Knopfdruck.<br />

Bei dem hier dargestellten Einsatzfall agiert das Kombisystem<br />

als Führungsregler (Master) mit nachgeschaltetem Folgeregler<br />

(Slave). Über das intuitiv zu bedienende Benutzerinterface<br />

können alle für den Betrieb relevanten Einstellungen und Änderungen<br />

durch den Kunden ausgeführt werden.<br />

Für die Anwendung sind keine Programmierkenntnisse erforderlich<br />

und die Parametrierung der Systemschnittstellen kann<br />

über entsprechende Dialoge vorgenommen werden. Das System<br />

verfügt über eine benutzerfreundliche, einfache und schnelle<br />

automatische Ermittlungsfunktionalität der Regler-Parameter<br />

(PID – Autotuning). Die Dosierbox 5000 kann sowohl autark betrieben<br />

als auch als untergeordnete Regelung über eine Leitwarte<br />

angesteuert werden. Weiterhin können Volumenströme, Drehzahlen<br />

und Drücke auf Über- bzw. Unterschreitung überwacht<br />

werden. Die jeweiligen Überwachungsfunktionalitäten können<br />

als zusätzliche Sicherheits- bzw. Abschaltfunktion über eine entsprechende<br />

Parametrierung genutzt werden. Die gesamte Software<br />

ist in fehlersicherer Programmierung in Verbindung mit der<br />

dazu notwendigen Hardware für Atex-Anwendungen verfügbar.<br />

03<br />

02<br />

04<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 37


SPECIAL ACHEMA<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Christian Siegmund,<br />

Entwicklungsingenieur,<br />

Gather Industrie GmbH, Wülfrath<br />

Das entwickelte System aus magnetgekuppelten Pumpen in<br />

Kombination mit den Funktionalitäten der Dosierbox 5000 hat<br />

die Lösung dieser anspruchsvollen Aufgabenstellung erst möglich<br />

gemacht. Die Dosieranlage verrichtet seit nunmehr einem<br />

halben Jahr zuverlässig ihren Dienst. Der Kunde ist mit der Leistung<br />

sehr zufrieden und wird zukünftig seine Bestandsanlagen<br />

sukzessiv durch weitere Anlagen dieses Typs substituieren.<br />

Neben der pharmazeutischen Industrie können Gather Dosieranlagen<br />

ebenfalls in der Medizintechnik, Lebensmittel- und<br />

Chemieindustrie eingesetzt werden. Die hier vorgestellte Anlage<br />

wäre mit einigen Modifikationen auch als Atex-konforme Lösung<br />

für die Zonen 1 oder 2 verfügbar. Dazu gehören entsprechende<br />

Sicherheitsüberwachungen wie beispielsweise Trockenlauf,<br />

Überdruck und Motortemperatur in Kombination mit der Verwendung<br />

zertifizierter Atex-Komponenten.<br />

Bilder: Gather Industrie, RGtimeline – stock.adobe.com<br />

www.gather-industrie.de<br />

05 Die hier<br />

eingesetzten<br />

Pumpen sind<br />

CIP- und<br />

SIP-reinigungsfähig<br />

MAGNETGEKUPPELTE<br />

ZAHNRADPUMPEN<br />

Die magnetgekuppelte Zahnradpumpe ist<br />

eine hermetisch geschlossene Dosier- und<br />

Prozesspumpe. In zahlreichen Industriebranchen<br />

(Chemie, Pharma, Lebensmittel,<br />

Medizin, Kosmetik etc.) findet sie<br />

überwiegend zur pulsationsfreien Förderung<br />

bzw. Dosierung von nicht-schmierenden<br />

Flüssigkeiten (Wasser, Salzlösungen,<br />

Säuren, Laugen, Lösungsmittel) ihre<br />

Anwendung. Bedingt durch die Funktionsweise<br />

der Zahnradpumpe (Verdrängerpumpe)<br />

lässt sich der praktisch pulsationsfreie,<br />

flexibel einstellbare Volumenstrom<br />

realisieren. Die drehzahlabhängige<br />

Fördercharakteristik ermöglicht eine große<br />

Volumenstrombandbreite mit Differenzdrücken<br />

bis 20 bar. In drei modularen<br />

Baureihen lassen sich durch Variation von<br />

Zahnradbreite und Modul Volumenströme<br />

in Betriebsbereichen von 20 ml/h bis<br />

4.000 l/h erreichen.<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 56. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole<br />

Steinicke, Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@<br />

vfmz.de (verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 34: gültig ab 1. Oktober 2021<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 96,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Gesellschafter: P.P. Cahensly GmbH & Co. KG,<br />

Karl-Härle-Straße 2, 56075 Koblenz<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Ab bildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

An nahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- und Online-Dienstleist ungen, CD-ROM, CD<br />

und DVD und der Datenbank nutzung und das Recht, die<br />

vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />

d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />

Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht<br />

der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden, über<br />

deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und die<br />

nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

SMARTE REGELVENTILE DURCH IO-LINK<br />

Auf der Achema stellt<br />

Schubert & Salzer<br />

erstmals die neueste<br />

Generation seines<br />

IO-Link-kompatiblen<br />

Stellungsreglers 8049<br />

für pneumatische<br />

Regelventile vor.<br />

Damit stehen<br />

Anlagenbetreibern<br />

wichtige Diagnosedaten von Regler und Ventil zur Verfügung.<br />

Zudem können Ventilparameter wie Dynamik, Genauigkeit<br />

und Kennlinie jederzeit ohne physischen Zugriff angepasst<br />

werden. Ein einziges Kabel mit M12-Stecker bündelt dabei<br />

Stellsignal, Stellungsrückmeldung, Datenübertragung und<br />

sogar die Energieversorgung.<br />

Die Integration von IO-Link in seiner neuesten Version 1.1.3<br />

erleichtert die Installation und Instandhaltung der Ventile in<br />

komplexen Anlagen. Gerätespezifische Zusatzsoftware oder<br />

-hardware wird nicht benötigt. Selbst im Falle eines notwendigen<br />

Austauschs ist dies ohne Spezialisten möglich. Der<br />

Regler ist nach einem Selbstabgleich sofort einsatzfähig. Die<br />

durch IO-Link azyklisch bereitgestellten Zustandsdaten<br />

ermöglichen nicht zuletzt, Instandhaltungsarbeiten vorrausschauend<br />

zu planen.<br />

www.controlsystems.schubert-salzer.com<br />

NIEDRIGVISKOSE MEDIEN DOSIEREN<br />

Witte fokussiert sich auf der Achema auf das Thema Dosierung.<br />

Vorgestellt wird unter anderem ein Dosieraufbau mit<br />

der neu entwickelten Zahnraddosierpumpe ChemCore Plus<br />

und der neuen Steuerung Core Command. Bei der neuen<br />

Zahnradpumpe handelt es sich um eine Dosierpumpe für<br />

niedrigviskose Medien in Anwendungen, bei denen hohe<br />

Drücke und ein breites Temperarturfenster gefordert sind.<br />

Erweitert wird die Zahnradpumpe um die neue Pumpensteuerung<br />

Core Command. Auf Basis einer Siemens SPS S7 wurde<br />

diese eigens für Witte entwickelt, kann aber auch für Pumpen<br />

anderer Hersteller<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Bedienung erfolgt<br />

über ein touch-sensitives<br />

7-Zoll-Panel, das<br />

ausreichend Platz für<br />

alle notwendigen<br />

Informationen<br />

komplexer Dosieraufgaben<br />

bieten soll.<br />

Neuerungen gibt es aber nicht nur bei den Produkten selbst.<br />

Der Aussteller hat auch das Konzept seiner Produktbezeichnungen<br />

überarbeitet. Künftig werden alle Witte-Pumpen<br />

unter neuen Namen geführt. Beispielsweise wird die Chem-<br />

Baureihe zur Baureihe ChemCore.<br />

www.witte-pumps.de<br />

Systemlösung <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

www.jumo.net<br />

Mit dem Automatisierungssytem JUMO variTRON 500 und dem grafischen Editor JUMO smartWARE Program<br />

einfach und schnell Rezepte erstellen.<br />

JUMO smartWARE Program<br />

• Browserbasierte Software Lösung zur intuitiven Erstellung und Bearbeitung verfahrenstechnischer Programme und Rezepte<br />

• grafische Bedieneroberfläche, die vom Kunden individuell gestaltet werden kann (Farben, Icons, Logo, Text)<br />

• einfache Programm- und Rezeptverwaltung mit dem JUMO variTRON 500 System<br />

JUMO variTRON 500<br />

• Automatisierungssystem mit der Möglichkeit erstellte Programme, Rezepte und Verfahrensschritte ablaufen zu lassen<br />

• Anbindung verschiedener Panels und Anreihmodule je nach Bedarf möglich<br />

• auf Wunsch: Eine Master-Applikation (Software und Hardware), die alle Anlagentypen und dessen Optionen abdeckt<br />

Besuchen Sie uns<br />

vom 22. bis 26. August<br />

in Halle 11.1, Stand E41


DOSIERSYSTEM<br />

PULSATIONSARM<br />

MISCHEN<br />

Nicht erst seit dem Boom von mRNA-Impfstoffen spielen Lipid-Nanodispersionen<br />

eine wichtige Rolle. Was es zu deren Herstellung braucht, sind Pumpen und<br />

Fördersysteme, die über längere Zeit die erforderlichen Volumenströme mit hoher<br />

Präzision bei geringer Pulsation liefern. Die hydraulischen Wechselwirkungen<br />

zweier Volumenströme auszugleichen, ist dabei eine zusätzliche Herausforderung.<br />

Lipidnanopartikel dienen als Wirkstoffträger in mRNA-Impfstoffen<br />

gegen das Coronavirus. In der Erforschung befinden<br />

sich außerdem entsprechende Impfstoffe gegen Krebs,<br />

Tollwut und Influenza sowie Immuntherapien gegen das<br />

HIV-Virus und gegen Infektionskrankheiten im Veterinärbereich.<br />

Zudem kommen Lipidnanopartikel auch im Kosmetikbereich<br />

zum Einsatz. Kombiniert mit Lipiden verbessern sie hier wie dort<br />

bei sehr eng tolerierten Partikelgrößen die Aufnahme und die<br />

Funktionsfähigkeit der Wirkstoffe. Eine zunehmende Bedeutung<br />

von Lipidnanopartikeln als Wirkstoffträger in der Pharmaproduktion<br />

und im Kosmetikbereich ist zu erwarten.<br />

Doch Lipidnanopartikel mit enger Partikelgrößenverteilung zu<br />

erzeugen, ist eine herausfordernde Aufgabe. Vielfältig sind die<br />

einsetzbaren Methoden, die von Rühren, Membranverfahren<br />

und Ultraschall bis zum kontinuierlichen Betrieb von Mikrostrukturapparaten<br />

reichen. Besonders geeignet ist der Einsatz<br />

kontinuierlich betriebener Mikrostrukturapparate. Deren geringes<br />

Leervolumen sowie ihr hoher spezifischer Leistungseintrag<br />

bei gleichzeitig schonender Behandlung von Flüssigkeiten sind<br />

von Vorteil beim Umgang mit den kostbaren Lipid- und RNA-<br />

Komponenten. Enge Verweilzeitverteilungen, die sich aus dem<br />

Einsatz von kontinuierlich betriebenen Mikromischern ergeben,<br />

und sehr kurze Mischzeiten ermöglichen dabei, die geforderte<br />

enge Partikelgrößenverteilung einzustellen.<br />

Ähnlich geeignet zur Erzeugung von Nanopartikeln sind auch<br />

Impinging-Jet-Reaktoren, die sich schon seit längerer Zeit zur<br />

Herstellung nanodisperser Feststoffe im Solvens-Antisolvens-<br />

Verfahren bewähren. Auch ein bereits im Einsatz befindlicher<br />

Impfstoff wird auf diese Art produziert.<br />

ZWEI VOLUMENSTRÖME MISCHEN<br />

Den beschriebenen Verfahren ist gemeinsam, dass der Energiebeziehungsweise<br />

Leistungseintrag, der zur Erzeugung der großen<br />

Oberflächen von Nanoemulsionen und -suspensionen erforderlich<br />

ist, aus der hydraulischen Leistung von Pumpen stammt.<br />

Zwei Volumenströme – ein alkoholischer trägt die gelöste Lipidkomponente,<br />

ein wässeriger enthält die RNA-Komponente – werden<br />

mit hoher Genauigkeit bei geringer Pulsation im Mischer zusammengeführt.<br />

Hierbei liegt das typische Volumenstromverhältnis<br />

von wässeriger zu alkoholischer Phase bei 1:3 bis 1:5. Der<br />

Gesamtvolumenstrom bewegt sich in einem Bereich von wenigen<br />

ml/min bis zu einigen Hundert ml/min.<br />

Sowohl bei Mikrostrukturapparaten als auch bei Impinging-Jet-<br />

Reaktoren kann das Produktionsvolumen der Lipidnanosuspensionen<br />

durch den parallelen Betrieb mehrerer identischer Kleinanlagen<br />

gesteigert werden. Beim sogenannten Numbering-up ist es zudem<br />

einfach möglich, den Standort einer Produktion zu verlagern.<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

Durch die geforderte Pulsationsarmut und Präzision ist die Auswahl<br />

einer geeigneten Pumpe herausfordernd. Als reziprokierende<br />

Verdränger stellen Kolbenpumpen zwar eine hohe hydraulische<br />

Leistung bei großer Genauigkeit bereit, jedoch stört deren<br />

teils extreme Pulsation den kontinuierlichen Betrieb von Mikrostrukturapparaten<br />

stark. Andererseits sind pulsationsarme,<br />

kleine, rotatorische Pumpen meist nicht in der Lage, die erforderliche<br />

hydraulische Leistung zu liefern. Benötigt werden somit<br />

rotatorische Verdrängerpumpen von hoher Leistungsfähigkeit.<br />

Dafür bringen Mikrozahnringpumpen von HNP Mikrosysteme<br />

(HNPM) die erforderlichen Eigenschaften mit. Sie verbinden<br />

hohe hydraulische Leistung und geringe Pulsation für Volumenströme<br />

von wenigen ml/min bis zu einem l/min. Darüber hinaus<br />

stehen Werkstoffkombinationen bereit, die eine große Kompatibilität<br />

mit Flüssigkeiten unterschiedlicher Eigenschaften ermöglichen.<br />

Die geringe Baugröße reduziert das Leervolumen.<br />

WECHSELWIRKUNGEN BEHERRSCHEN<br />

Fördern zwei Pumpen in ein hydraulisches System, ergibt sich<br />

eine hydraulische Wechselwirkung zwischen den Pumpen. Vor<br />

allem bei niedrigviskosen Flüssigkeiten besteht die Gefahr eines<br />

chaotischen Förderverhaltens und daraus resultierend ein Kontrollverlust<br />

über die beiden Volumenströme.<br />

Die Mikrozahnringpumpe<br />

im modularen<br />

Dosiersystem Modos wird<br />

im Regelkreis mit einem<br />

Durchflussmesser<br />

geführt<br />

Eine technische Lösung des beschriebenen Problems bietet das<br />

modulare Dosiersysteme Modos von HNP Mikrosysteme. Es besteht<br />

aus einer Mikrozahnringpumpe im Regelkreis mit einem<br />

Durchflussmesser. Ein integrierter PI- oder PID-Controller sorgt<br />

dafür, dass auftretende Fluktuationen des Volumen- beziehungsweise<br />

Massenstroms innerhalb von Millisekunden durch angepasste<br />

Pumpengeschwindigkeiten ausgeglichen werden.<br />

Modos kann in übergeordnete Anlagensteuerungen eingebunden<br />

werden oder als Stand-alone-Lösung arbeiten. Das Pumpensystem<br />

sowie die entsprechenden Mikrozahnringpumpen stehen<br />

in cGMP- sowie FDA-gerechter Ausführung mit den erforderlichen<br />

Dokumenten zur Verfügung. Das System wird vollständig<br />

verrohrt, getestet und in einem stabilen Rahmen geliefert. Die<br />

Auslegung der Komponenten erfolgt individuell nach Kundenanforderung.<br />

Bilder: Wolfilser – adobe.stock.com, HNP Mikrosysteme<br />

www.hnp-mikrosysteme.de<br />

AUTOR<br />

Dr. Carsten Damerau, HNP Mikrosysteme<br />

GmbH, Schwerin<br />

MODOS AUF YOUTUBE<br />

Enge Verweilzeitverteilungen und sehr kurze<br />

Mischzeiten ermöglichen es, die geforderte<br />

enge Partikelgrößenverteilung einzustellen.<br />

Dr. Carsten Damerau, HNP Mikrosysteme GmbH,<br />

Schwerin<br />

www.bit.ly/hnp-modos<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 41


SPECIAL ACHEMA<br />

DESTILLATIONSANLAGEN<br />

RÜCKGEWINNUNG<br />

VON LÖSUNGSMITTELN<br />

Die mechanische Brüdenverdichtung reduziert den Verbrauch von Heizdampf<br />

und Kühlwasser. Sie trägt somit zur Senkung des CO 2<br />

-Footprints bei. Durch eine<br />

Simulations-Software und Technikumsversuche zur Ermittlung benötigter<br />

Stoffdaten lassen sich effiziente Prozesse zuverlässig und maßgeschneidert<br />

auslegen.<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

01 Layout der<br />

kombinierten Eindampfund<br />

Destillationsanlage<br />

HERSTELLUNG VON TEXTILFASERN<br />

Nass-Spinnverfahren werden zur Herstellung verschiedener<br />

Faserarten wie Textilfasern oder Hohlfasern eingesetzt. In der<br />

Regel werden dabei Polymere und verschiedene Additive in<br />

organischen Lösungsmitteln gelöst und in speziellen Düsen<br />

versponnen. In einem anschließenden Fällbad werden die<br />

gebildeten Fasern vernetzt, ausgewaschen und die benötigten<br />

Eigenschaften eingestellt. Meistens sind diese Spinnbäder<br />

wasserbasiert.<br />

Das aus dem Spinnbad ablaufende Prozessabwasser enthält<br />

neben den rückführbaren Hauptbestandteilen Wasser und<br />

Lösungsmittel auch Polymerreste und teilweise ausgewaschene<br />

Als Spezialist für thermische Trennverfahren, insbesondere<br />

Eindampf- und Destillationsanlagen, ist Gea Wiegand<br />

mit einer über 100-jährigen Erfahrung Vorreiter auf dem<br />

Gebiet der Anwendung von Turbokompressoren und<br />

Radialventilatoren. Damit lassen sich Brüden verdichten und als<br />

Heizmedium erneut nutzen. Diese Technologie (mechanische<br />

Brüdenverdichtung/MBV) reduziert deutlich den Verbrauch von<br />

meist teurem Heizdampf und Kühlwasser und trägt somit auch<br />

unter Nachhaltigkeitsaspekten zur deutlichen Reduzierung des<br />

CO 2<br />

-Footprints bei.<br />

Eindampfanlagen mit mechanischer Brüdenverdichtung sind<br />

seit über 30 Jahren im Einsatz und mittlerweile Stand der Technik<br />

in vielen Industriebereichen. Parallel dazu ist es Gea gelungen,<br />

diese Technologie auch für Destillationsanlagen zu etablieren,<br />

bei denen Lösungsmittel- oder Alkoholdämpfe nach dem Prinzip<br />

der offenen Wärmepumpe komprimiert werden. Anlagen zur<br />

Herstellung von Trink- und Bioethanol sowie Lösemittelrückgewinnung<br />

sind seit Jahren im Einsatz und tragen zu einer signifikanten<br />

Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Dies gilt insbesondere<br />

für die Lösemittel- und Wasser-Rückgewinnung bei<br />

Nass-Spinnprozessen.<br />

HYBRIDE SYSTEME TRENNEN<br />

GEMISCHE ENERGIEEFFIZIENT<br />

AUF UND REDUZIEREN ABFALL-<br />

STOFFE AUF EIN MINIMUM<br />

Additive, die sich als Polymerabfall nicht weiter im Prozess<br />

verwerten lassen.<br />

Hybrid-Systeme als Kombination aus Destillationsanlage und<br />

Eindampfstufen mit mechanischer Brüdenverdichtung sind<br />

besonders geeignet, diese Gemische energieeffizient aufzutrennen<br />

und Wasser sowie Lösungsmittel dem Produktionsprozess wieder<br />

zuzuführen beziehungsweise anfallende Abfallstoffe auf ein<br />

Minimum zu reduzieren.<br />

KOMBINIERTE EINDAMPF- UND<br />

DESTILLATIONSANLAGE<br />

Gea Wiegand erhielt für den Produktionsstätten-Neubau eines<br />

führenden deutschen Pharma- und Medizintechnik-Unternehmens<br />

einen Großauftrag für die Errichtung einer kombinierten<br />

Eindampf- und Destillationsanlage mit mechanischer Brüdenverdichtung<br />

zur Aufarbeitung von Spinnbad-Abwässern. Neben<br />

einem zugehörigen Tanklager umfasste der Auftrag Planung,<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 43


SPECIAL ACHEMA<br />

02 Prozessfließbild<br />

Lieferung der Prozesskomponenten sowie EMSR (elektrisches<br />

Messen, Steuern und Regeln) inkl. Automatisierung, Stahlbau,<br />

Komplettmontage und Inbetriebnahme.<br />

In einer Vorverdampferstufe mit Destillationskolonne und<br />

mechanischer Brüdenverdichtung wird für die Wiederverwendung<br />

im Produktionsprozess bereits ein Großteil des Wassers aus<br />

dem Gemisch entfernt und effizient aufgereinigt.<br />

In der nachfolgenden Lösemittel-Verdampferstufe wird der<br />

enthaltene Polymerabfall am Sumpf vorkonzentriert, während<br />

der entstehende Lösungsmittel-Wasser-Brüden in eine Vakuum-<br />

Rektifikationskolonne überführt wird, in der Lösungsmittel und<br />

Wasser in zwei hochreine Fraktionen aufgetrennt werden. Auf<br />

diese Weise gereinigtes Wasser und Lösungsmittel können somit<br />

wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden.<br />

Der vorkonzentrierte Polymerabfall wird schließlich thermisch/<br />

mechanisch weiter eingedickt, um die Ausbeute an Lösungsmittel<br />

zu erhöhen und die Menge an nicht wiederverwertbaren<br />

Reststoffen zu reduzieren.<br />

Aufgrund dieses überzeugenden Konzepts und der Erfahrung<br />

bereits realisierter Projekte konnte dem Kunden eine zuverlässige<br />

und energieeffiziente Lösung zur Spinnbad-Abwasseraufbereitung<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Insbesondere sind hierbei die folgenden Vorteile hervorzuheben:<br />

■ Der Einsatz der mechanischen Brüdenverdichtung in der Vorverdampfer-Stufe<br />

führt zu einer Reduzierung der Primärenergie<br />

um mehr als 75 Prozent, was wiederum zu einer Abwärmeverringerung<br />

bzw. einer Kühlwasserersparnis in ähnlicher<br />

Größenordnung führt.<br />

■ Durch Vakuumbetrieb der Rektifizierkolonne und die damit<br />

verbundene Absenkung der Siedetemperaturen wird die Bildung<br />

unerwünschter Zersetzungsprodukte weitestgehend vermieden.<br />

Dies erhöht zusätzlich die Ausbeute und verbessert<br />

die Produkt-/Destillatqualität.<br />

Generell besteht die Möglichkeit, auch existierende Anlagen, die<br />

mit Dampf beheizt sind, auf diese Technologie umzustellen.<br />

Erfahrungsgemäß amortisieren sich die notwendigen Investitionen<br />

innerhalb kurzer Zeit.<br />

Bilder: Gea, Andrei Merkulov – stock.adobe.com, Recycle Man – stock.adobe.com<br />

www.gea.com<br />

AUTOREN<br />

Ralf Leibig, Director Sales Distillation,<br />

Eckard Maedebach, Product<br />

Manager Distillation,<br />

Tino Schmidt, Sales Manager<br />

Chemical Technologies,<br />

alle Gea Wiegand, Ettlingen<br />

EINHEITEN UMRECHNEN<br />

Gea bietet mehrere Umrechner an (Tabellen/interaktive<br />

Formulare), um z. B.<br />

amerikanische Längen- und Druck- in<br />

SI-Einheiten umzurechnen. Auch zu<br />

Wasser- und Vakuumleitungen, Druckverlust<br />

sowie Energie- und Leistungseinheiten<br />

finden sich passende Hilfestellungen.<br />

www.bit.ly/Gea_Rechner<br />

44 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


MEMBRANPUMPE STATT VERDRÄNGERPUMPE<br />

Die elektromechanischen Membranpumpen (EM) von Abel<br />

sind seit 25 Jahren im Einsatz. 1997 wurde das neue Antriebsprinzip<br />

auf der Achema vorgestellt. Seither ist die<br />

Transport- und Filterpressenpumpe vor allem in der Abwasserbehandlung,<br />

Chemie- und Keramikindustrie sowie im<br />

Bergbau für unterschiedliche Medien im Einsatz. Die Pumpe<br />

wurde seit ihrem Bestehen fortlaufend weiterentwickelt und<br />

ist heute in vier verschiedenen Grundversionen und sieben<br />

Größen lieferbar.<br />

Die EM-Serie stellt laut Hersteller eine Alternative zu druckluftbetriebenen<br />

oder rotierenden Verdrängerpumpen dar,<br />

deren hohe Energie- und Instandhaltungskosten in kurzer Zeit<br />

den Anschaffungspreis einer EM weit übertreffen könnten.<br />

www.abelpumps.com<br />

HOCHTEMPERATUR-REAKTOREN IM<br />

NEUEN TECHNIKUM<br />

Als Spezialist für industrielle Mischtechnik erweitert Amixon<br />

sein Technikum. „In diesem Technikum verbessern wir<br />

klassische Prozessschritte der Feststoffchemie“, heiß es dazu<br />

in einer Pressemitteilung. Gemeint sind damit die Homogenisierung,<br />

die<br />

Synthesereaktion<br />

und die Vakuummischtrocknung.<br />

Die entsprechenden<br />

Dispersionen<br />

können also<br />

trocken, feucht,<br />

nass oder suspendiert<br />

sein. Die<br />

bereits geschaffenen<br />

und noch folgenden Versuchsmöglichkeiten sind<br />

interessant für Sonder- und Hochleistungswerkstoffe. Die<br />

Prozessdrücke können variieren vom Vakuum kleiner 10 mbar<br />

absolut bis 25 bar Überdruck. Variieren können auch die<br />

Temperaturen: von –70 bis +350 °C.<br />

Neue Testapparate versprechen dabei unabhängig von der<br />

Drehfrequenz der Mischwerkzeuge eine hohe Mischeffizienz.<br />

Die Güter werden entweder besonders schonend verströmt<br />

oder aber im selben Apparat aggressiv desagglomeriert.<br />

Hervorzuheben sei die hohe Effizienz, wenn Mischgüter<br />

erwärmt oder gekühlt werden sollen. Zum Jahreswechsel<br />

<strong>2022</strong>/2023 sollen alle drei Reaktoren fertiggestellt sein.<br />

www.amixon.com<br />

Gefahrgut-Container Betriebs-Ausstattung Stapler-Anbaugeräte Umwelt-Lagertechnik<br />

Sicherheit bei Lagerung<br />

wassergefährdender Stoffe<br />

Von der Auffangwanne bis<br />

hin zu Regalcontainern<br />

s 100 JAHRE s<br />

1 9 1 9<br />

-<br />

2 0 1 9<br />

FASSHEIZER<br />

Für stehende und<br />

liegende Fässer<br />

Besuchen Sie uns:<br />

vom 22.-26.08.22<br />

Halle 4.0, Stand A48 +<br />

Freigelände 1.0, Stand B33<br />

BAUER GmbH<br />

Eichendorffstr. 62, 46354 Südlohn, Tel.: +49 2862 709-0, Fax: -156<br />

info@bauer-suedlohn.com, www.bauer-suedlohn.com<br />

Will & Hahnenstein GmbH<br />

Spezialisten in Sachen Beheizung !<br />

WÄRMEKAMMER<br />

Material<br />

Edelstahl, Stahl, lackiert oder<br />

verzinkt, Aluminium<br />

EX-Schutz<br />

Zubehör<br />

WHG-Auffangwannen,<br />

Rollenbahnen, Wetterschutz,<br />

Beschickungsgeräte<br />

E-PAPER – KOSTENFREI ANMELDEN<br />

https://vfm.optin.vuservice.de<br />

L Bahnhofsweg 22, D-57562 Herdorf<br />

0 Tel. +49 (0) 2744 9317-0 - Fax +49 (0) 2744 9317-17<br />

1 E-Mail: info@will-hahnenstein.de<br />

E www.will-hahnenstein.de<br />

s 100 JAHRE s<br />

1 9 1 9<br />

-<br />

2 0 1 9<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 45<br />

VTK_EA_E-Paper_90x20mm_<strong>2022</strong>_07.indd 1 07.07.<strong>2022</strong> 09:53:19


SPECIAL ACHEMA<br />

01 02<br />

ARMATUREN<br />

KRITISCHE MEDIEN<br />

BEHERRSCHEN<br />

Ari-Armaturen launcht zur Achema die neuartige Hexo-Wabenscheibenkontur<br />

bei doppelexzentrischen Zedox-Hochleistungsabsperrklappen. Die Produktneuheit<br />

soll für signifikant optimierte KVS-Werte sorgen.<br />

Die neuartige Scheibenkontur, die ab sofort Bestandteil aller<br />

Zedox-Baureihen ist, soll bis 35 Prozent höhere KVS-Werte<br />

(KVS: Durchflusskoeffizient bei 100 Prozent Nennleistung)<br />

als andere High-Performance-Klappen ermöglichen.<br />

Dies sorge für eine deutliche Verminderung von Druckverlusten<br />

in der gesamten Anlage, steigere die Effizienz und senke den<br />

Energiebedarf.<br />

Durch das Hexo-Wabenscheibendesign erhöht sich die Steifigkeit<br />

der gesamten Scheibenkonstruktion und sorgt für eine hohe<br />

Prozesssicherheit bei gleichzeitig geringerem Gewicht. Ein weiterer<br />

Pluspunkt: Die Technologie wirkt sich positiv auf das Strömungsverhalten<br />

der Zedox-Absperrklappe aus, da Verwirbelungen hinter<br />

der Klappe auf ein Minimum reduziert werden. Die Zedox Hexo<br />

soll somit deutlich kürzere Auslaufstrecken als andere doppelexzentrische<br />

Absperrklappen ermöglichen. Dies bietet einen<br />

Vorteil bei beengten Platzverhältnissen sowie die Möglichkeit,<br />

kompaktere Anlagen zu bauen und somit die Gesamteinstandskosten<br />

zu reduzieren. Durch die Strömungsoptimierung<br />

treten zudem geringere Vibrationen in der Anlage auf, was den<br />

Verschleiß vermindert und folglich die Wartungsintervalle<br />

vergrößert sowie Kosten einspart.<br />

Die Hochleistungsabsperrklappe Zedox ist nun ebenfalls als<br />

Gewindeaugenvariante (Fully Lugged Type) Typ 123 in den Nennweiten<br />

DN80 bis DN800 verfügbar. Damit rundet Ari-Armaturen das<br />

Programm an doppeltexzentrischen Absperrklappen ab, die<br />

bisher als Doppelflansch-, Zwischenflansch- und Schweißendenversion<br />

verfügbar waren.<br />

Zedox deckt als metallisch-dichtende High-Performance-Klappe<br />

den Bereich zwischen den weichdichtenden, zentrischen<br />

Absperrklappen Zesa/Gesa sowie der Prozessarmatur Zetrix ab,<br />

KOMBINATION AUS REGELVENTIL,<br />

ANTRIEB UND STELLUNGSREGLER<br />

ERLEDIGT KRITISCHE AUFGABEN<br />

die als dreifachexzentrische, metallisch-dichtende Absperrklappe<br />

für höchste Anforderungen eingesetzt wird. Sie ist somit die<br />

wirtschaftliche Alternative für zuverlässige Dichtheit bei anspruchsvollen<br />

Anwendungen. Zum Einsatz kommen doppelexzentrische<br />

Absperrklappen immer dann, wenn der Einsatzbereich<br />

von weichdichtenden Klappen zum Beispiel durch Druck,<br />

Temperatur oder Medium begrenzt ist.<br />

46 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


03<br />

01 Die Hexo-Scheibenkontur sorgt für deutlich<br />

höhere KVS-Werte<br />

02 Die Regelventile der Stevi-Pro-Baureihe eignen sich für<br />

kritische Einsatzbedingungen<br />

03 Die Schweißendenvariante der dreifachexzentrischen<br />

Prozess armatur Zetrix ist nun in den Druckstufen PN100 und<br />

ANSI Class 600 verfügbar<br />

Innengarnituren ausgebaut. Dies soll die zuverlässige Regelqualität<br />

der Produktreihe gewährleisten. In Kombination mit<br />

beispielsweise den Ari-eigenen pneumatischen Antrieben DP<br />

und dem Stellungsregler Ari-Stevi-Pos sowie dem elektrischen<br />

Schubantrieb Premio-Plus 2G eignet sich das Regelventil für<br />

anspruchsvolle und kritische Einsatzbedingungen.<br />

Bilder: Ari-Armaturen<br />

www.ari-armaturen.com<br />

DREIFACHEXZENTRISCHE<br />

PROZESSARMATUREN<br />

Ari-Armaturen erweitert das Produktprogramm der dreifachexzentrischen<br />

Prozessarmatur Zetrix. So ist die Schweißendenvariante<br />

nun in den Druckstufen PN100 beziehungsweise ANSI<br />

Class 600 verfügbar. Lieferbar ist die Armatur in Stahlguss in<br />

den Nennweiten DN80 bis DN600. Die Armatur soll für maximale<br />

Zuverlässigkeit und Dichtheit im Prozess sorgen.<br />

Weiterhin ist die metallisch-dichtende Absperrklappe Zetrix<br />

nun auch als Hochtemperaturausführung bis 550 °C zugelassen.<br />

Verfügbar sind Doppelflansch- und Gewindeaugenvarianten<br />

aus Stahlguss 1.7357 bis zu einer Druckstufe von PN40 /<br />

Ansi Class 300. In der Hochtemperaturausführung findet die<br />

Armatur vor allem in Applikationen mit Verbrennungs- oder<br />

Abgasen Einsatz, wo hohe Temperaturen und geringe Drücke<br />

vorherrschen.<br />

MEHR DRUCKSTUFEN BEI REGELVENTILEN<br />

Die Stevi-Pro-Baureihe 470 wurde um die Druckstufen PN63 bis<br />

PN160 und Ansi Class 600 in den Gehäusewerkstoffen Stahlguss<br />

und Edelstahl erweitert. In diesem Zuge wird die Auswahl an<br />

20.000 PRODUKTE IN<br />

200.000 VARIANTEN<br />

Ari-Armaturen bietet seit mehr als 70 Jahren<br />

Lösungen für das Regeln – Absperren –<br />

Sichern – Ableiten von flüssigen oder<br />

gasförmigen Medien. Eingesetzt werden<br />

die Armaturen in vielen Industrie-<br />

Prozessen in der Chemie, im Schiffs- und<br />

Großanlagenbau oder in der Gebäudetechnik.<br />

Das Unternehmen wurde 1950<br />

gegründet. Damals umfasste das Fertigungsprogramm<br />

Durchgangsventile in<br />

PN16 aus Gußeisen von DN15 bis DN100.<br />

Heute ist das Produktportfolio auf<br />

20.000 Produkte angewachsen, die in rund<br />

200.000 Varianten verfügbar sind.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 47


SPECIAL ACHEMA<br />

Füllstandmessgerät<br />

Pulsfox PMG 20 und<br />

Anzeigegerät DA 12<br />

FÜLLSTAND<br />

GENAUE MESSUNG<br />

Ausfälle der Wägetechnik führten bei einem Fruchtsafthersteller<br />

zu falschen Messwerten beim Silofüllstand. Die Folge:<br />

Material wurde ausgetragen und landete auf einem Dach.<br />

Ein neues Puls-Reflex-Füllstandmessgerät löst das Problem.<br />

Die vorwiegend festen Rückstände, die nach dem Auspressen<br />

des Saftes von Pflanzenbestandteilen übrig bleiben,<br />

werden als Trester bezeichnet. Obwohl Trester meistens<br />

mit Weinbau assoziiert werden, entstehen sie beispielsweise<br />

auch beim Auspressen von Karotten, Tomaten oder Äpfeln.<br />

Die Trester sind vielseitig verwendbar. Sie können zu Bränden<br />

verarbeitet oder als Futtermittel und Dünger eingesetzt werden.<br />

Bis zur Weiterverarbeitung werden die Trester in Silos zwischengelagert,<br />

so auch bei einem süddeutschen Fruchtsafthersteller.<br />

Bei diesem 20 m hohen Trester-Silo kam es öfter zu Ausfällen<br />

der betagten Wägetechnik. Infolgedessen war das Silo oftmals<br />

besser befüllt als gedacht und angezeigt – weshalb die über<br />

ein Rohr eingeblasenen Trester vermehrt auf dem Dach landeten.<br />

Mit einem Afriso-Messsystem – bestehend aus den zwei Komponenten<br />

Füllstandmessgerät Pulsfox PMG 20 und digitalem<br />

Anzeigegerät DA 12 – konnte dem Betreiber eine Lösung geboten<br />

werden. Anhand der genauen Anzeige der Tonnage kann die Zuund<br />

Abfuhr der Trester jetzt besser geplant werden.<br />

FLEXIBLER EINSATZ<br />

Die Messgeräte der Serie Pulsfox PMG 20 wurden zur genauen<br />

Füllstandmessung von hoch- oder niederviskosen, anhaftenden,<br />

leitfähigen oder isolierenden Flüssigkeiten und Schüttgütern in<br />

Lager- oder Prozessbehältern, Silos sowie Tanks konzipiert. Unabhängig<br />

davon, ob hohe oder niedrige Behälter, störende Einbauten,<br />

geringe Abstände oder beispielsweise leitfähige Schäume auf dem<br />

zu messenden Medium gegeben sind, für nahezu jede Anwendung<br />

ist eine passende Sonde verfügbar. Die Stabilität der Messung und<br />

damit die Genauigkeit werden weder von unruhigen, dampfenden<br />

oder staubigen Oberflächen noch von Dichte-, Druck- oder<br />

Temperaturschwankungen beeinträchtigt. Dank des robusten<br />

Aluminium-Druckgussgehäuses sind die Geräte auch für raue<br />

Umgebungsbedingungen und die Anwendung im Freien geeignet.<br />

Die eigentliche Montage des Messgerätes war schnell erledigt.<br />

Hierzu wurde die flexible, 4 mm dicke Seilsonde auf die erforderliche<br />

Länge eingekürzt und im Silo verspannt. Auch die Programmierung<br />

war dank des menügeführten Programmierdisplays eine<br />

einfache „Einstellarbeit“, die jederzeit und ohne größere<br />

Unterweisung durch das Instandhaltungspersonal angepasst<br />

werden kann. Im Rahmen dieser projektierten Lösung verbleibt<br />

das Programmierdisplay zur Vorort-Kontrolle am Messgerät – die<br />

eigentliche Visualisierung der Füllstandwerte und Einstellung<br />

der Grenzstandwerte erfolgt über das im Kontrollraum integrierte<br />

digitale Anzeigegerät DA 12.<br />

Das kompakte Gerät konnte dank Norm-Einschubgehäuse direkt<br />

in die bestehende Schalttafel eingesteckt und über die potenzialfreien<br />

Relaisausgänge in die Steuerung integriert werden. Es<br />

unterstützt somit als zentraler Mittler zur Leittechnik den neuen<br />

Regelungsprozess. Ohne eine größere, nennenswerte Investition<br />

getätigt zu haben, ist es dem Fruchtsafthersteller nun möglich,<br />

anhand der genauen Tonnage-Anzeige die Zu- und Abfuhr der<br />

Trester wesentlich besser zu planen als zuvor. Zudem: Jetzt gibt’s<br />

nichts mehr aufs Dach.<br />

Bilder: Afriso, Sinnbild Design – stock.adobe.com, Klaus Eppele – stock.adobe.com<br />

www.afriso.de<br />

AUTOR<br />

Frank Altmann, Afriso-Euro-Index GmbH,<br />

Güglingen<br />

48 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


VENTILATOREN FÜR DIE MECHANISCHE<br />

BRÜDENVERDICHTUNG<br />

Ventilatoren von TLT-Turbo zur mechanischen Brüdenverdichtung<br />

zeichnen sich laut Anbieter durch lange Lebensdauer<br />

aus. Die Integration neuer Verdichtungstechnologien biete<br />

zudem viele Vorteile<br />

bezüglich Effizienz,<br />

Wartungsaufwand<br />

und Zuverlässigkeit.<br />

Die eingesetzten<br />

Hybrid-Keramiklager<br />

können bis zu zehn<br />

Jahre ohne Wartung<br />

betrieben werden.<br />

Um diesen Zeitraum<br />

noch zu erweitern<br />

hat, TLT-Turbo eine Vorrichtung vorgesehen, über die die Lager<br />

von außen nachgefettet werden können.<br />

Ein breites Spektrum an optimierten Laufrädern für hohe<br />

Motordrehzahlen und die Berücksichtigung hoher Temperatur-<br />

und Druckanstiege zählt der Anbieter als weitere Kundenvorteile<br />

auf. Die erhöhte Steifigkeit des Hybridlagers und des<br />

Stators ermöglicht den Betrieb des Ventilators unterhalb der<br />

kritischen Drehzahl, was sowohl Zuverlässigkeit als auch<br />

einen sicheren Betrieb gewährleistet. Nicht zuletzt verfügt<br />

der Ventilator über eine Temperatur- und Schwingungsüberwachung,<br />

die auch aus der Ferne betrieben werden kann.<br />

www.tlt-turbo.com<br />

DENIOS – WIR SCHÜTZEN<br />

MENSCH UND UMWELT.<br />

www.denios.de/containment<br />

Besuchen Sie uns! Achema | 22.-26.08.22 | Halle 4.0 | Stand J8<br />

CONTAINMENT-SYSTEME. CUSTOMISED SOLUTIONS.<br />

TEMPERATURMESSUNG IN DER KÄLTESAUNA<br />

Wie lange kann Temperaturmesstechnik<br />

von PhoenixTM bei<br />

–110 °C arbeiten? Dieser Frage ist<br />

das Ingenieurbüro Refolution auf<br />

den Grund gegangen, das für die<br />

Coolinn GmbH eine Kältesauna<br />

entwickelt und gebaut hat.<br />

Refolution ist spezialisiert auf<br />

nachhaltige Kältetechnik mit<br />

natürlichen Kältemitteln wie<br />

Luft, Wasser, Propan und Ammoniak.<br />

In dem Verweildauertest<br />

wurde zudem untersucht, wie<br />

gleichmäßig die Kältesauna die<br />

Temperatur halten kann. Dafür wurde das Messgerät PCM für<br />

zwölf Stunden in die tiefkalte Atmosphäre eingetaucht, wo es<br />

trotz Thermoschutzbehälter vollständig erstarrte.<br />

Dennoch zeigte das Messsystem keine sichtbaren Schäden.<br />

Nach dem Auftauen konnte der Datenlogger angeschaltet<br />

werden, über seine USB-Schnittstelle mit einem PC verbunden<br />

und die Messdaten ohne Probleme gelesen und ausgewertet<br />

werden. Zwar dauerte die Messung nur 8:43 Stunden, was<br />

aber um fast die Hälfte über dem rechnerisch erwarten Wert<br />

von etwa sechs Stunden lag. „Mit einem größerem Thermoschutzbehälter<br />

wären auch zwölf Stunden gut zu erreichen“,<br />

erklärt dazu Vertriebsingenieur Bastian Sulinski. Im stabilen<br />

Messbereich habe die Temperatur innerhalb der Kältesauna<br />

um maximal 1,9 K geschwankt.<br />

www.phoenixtm.de<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Hier stimmt die Chemie<br />

Treffen Sie uns auf der ACHEMA und erfahren Sie,<br />

was chemikalienbeständige O-Ringe leisten können.<br />

22. – 26. August <strong>2022</strong><br />

Halle 9.0, Stand B4<br />

www.COG.de


SPECIAL ACHEMA<br />

BERSTSCHEIBEN<br />

MIT DEM LASER<br />

SUBLIMIERT<br />

Die SFD-<br />

Berstscheibe von<br />

Rembe, hergestellt<br />

mittels Contour<br />

Precision Lasering<br />

(CPL)<br />

Die Weiterentwicklung firmeninterner Fertigungstechnologie ermöglicht<br />

Rembe, Berstscheiben mit nachhaltigen Vorteilen und branchenführenden<br />

Leistungsmerkmalen für verschiedene Industriezweige herzustellen. Möglich<br />

wird das durch ein Verfahren, bei dem die Sollbruchstellen nicht mechanisch<br />

gekerbt, sondern mittels Laser sublimiert werden.<br />

Mit dem sogenannten Contour Precision Lasering (CPL)<br />

vereint Rembe besonders hohe Berstscheibenstabilität<br />

mit äußerst präzisen Berstdrücken und Öffnungsgeometrien<br />

innerhalb enger Toleranzen. Dank dieser<br />

Technik entsteht im sauerländischen Unternehmen die<br />

Bau reihe CPX, die sich gleichermaßen für Branchen mit rauen<br />

Bedingungen und aggressiven Prozessmedien eignet wie<br />

auch für Prozesse, bei denen strenge Hygienestandards einzuhalten<br />

sind.<br />

Im Gegenteil zum traditionell mechanischen Kerben wird die<br />

Materialstruktur der Berstscheibe inklusive ihrer Öffnungslinien<br />

beim CPL-Fertigungsverfahren weder thermisch beeinflusst<br />

noch mechanisch-integrativ geschwächt. Die dem Prozess zugewandte<br />

Oberfläche verbleibt völlig glatt und ohne Unebenheiten,<br />

Kratzer oder Vertiefungen. Somit kann die Berstscheibe nicht<br />

durch Produktablagerungen des oftmals aggressiven Prozessmediums<br />

beeinträchtigt werden, verspricht der Hersteller.<br />

Zwei häufige Ursachen für den vorzeitigen Ausfall von Berstscheiben<br />

seien damit nahezu beseitigt: nämlich Korrosion und<br />

Lochfraß. Toxische und/oder teure Prozessmedien sollen damit<br />

nicht mehr in die Umwelt austreten können und die Gefahr eines<br />

unnötigen Betriebsstillstands deutlich reduziert sein. Bei herkömmlich<br />

gekerbten Berstscheiben können diese Phänomene<br />

dagegen zu Undichtigkeiten oder zu einem verfrühten Ansprechen<br />

der Berstscheiben führen.<br />

Als Klassiker der CPX-Reihe präsentieren sich die bisher bekannten<br />

Typen IKB-, IKB-X- und SFD. Bereits installierte Berstscheiben<br />

können einfach und schnell gegen eine CPX-Ausfertigung getauscht<br />

werden, was Betreibern ohne großen Aufwand neben höherer<br />

Anlagenverfügbarkeit sinkende Betriebskosten verspricht.<br />

Bilder: Kadmy – stock.adobe.com, Rembe<br />

www.rembe.de<br />

50 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

LEISTUNGSSTARKE DREHKOLBENPUMPE<br />

Die Drehkolbenpumpen<br />

der VY-Serie von<br />

Vogelsang bestehen aus<br />

einem strömungsoptimierten<br />

einteiligen<br />

Gehäuse und bieten so<br />

laut Hersteller einen hohen<br />

Wirkungsgrad. In<br />

dem neuartigen Gehäuse können unterschiedliche Dichtungen<br />

– je nach industriespezifischen Normen und Anforderungen<br />

– variabel eingesetzt werden. Das mache die VY-Serie zu<br />

einem Allrounder für den Einsatz in beispielsweise der<br />

chemischen Industrie sowie in der Papier- und Textilbranche.<br />

Das Leistungsspektrum der Pumpen reicht von 1 bis 120 m³/h<br />

bei einem maximalen Druck von 10 bar.<br />

Für eine hohe Servicefreundlichkeit verfügt die Pumpenreihe<br />

neben der Dichtungsvielfalt auch über einen Quick-Anschluss.<br />

Damit lassen sich Rohrleitungen in wenigen Minuten an die<br />

Pumpen anschließen. Die totraumarme Konstruktion der<br />

Gehäuse ermögliche zudem eine leichte Reinigung. Die<br />

Pumpen lassen sich gemäß CIP- bzw. SIP-Konformität spülen<br />

und desinfizieren. Über einen QuickService-Deckel können<br />

Verschleißteile zudem schnell ausgetauscht werden.<br />

www.vogelsang.info<br />

BRENNBARE STÄUBE<br />

AUFSAUGEN<br />

Ruwac setzt auf der Achema auf Highend-Industriesauger.<br />

Zu sehen gibt es mobile<br />

Gas-Ex-Sauger für die Zonen 1 und 2, die auch<br />

brennbare oder nicht-leitfähige Stäube<br />

aufnehmen. Hierzu leisten diverse konstruktive<br />

Merkmale ihren Beitrag, zum Beispiel ein<br />

ableitfähiger GFK-Gehäusewerkstoff, leitfähige<br />

Saugdüsen, ein permanent geerdeter<br />

Sammelbehälter sowie begrenzte Strömungsgeschwindigkeiten<br />

der Luftführung. Belegt<br />

wird deren Wirksamkeit durch eine Untersuchung der Dekra<br />

Exam. Wer mobile Sauger mit diesem Eigenschaftsprofil<br />

suche, werde auf der Achema nur bei Ruwac in Halle 4 fündig,<br />

erklärt der Anbieter in einer Pressemitteilung.<br />

Die Gas-Ex-Sauger der Baureihe R01 R sind mit energieeffizienten<br />

Drehstromantrieben ausgestattet, die ihrerseits für<br />

Gas-Ex-Zonen entwickelt und zugelassen sind. Ein weiteres<br />

wichtiges Konstruktionsmerkmal ist der modulare Aufbau, der<br />

eine anwendungsbezogene Auswahl der Ausstattung erlaubt.<br />

Außer dem Programm an Gas-Ex-Saugern zeigt Ruwac auf der<br />

Messe auch neue Entstauber-Baureihen, mit denen sich<br />

Stäube direkt an der Entstehungsstelle absaugen lassen.<br />

www.ruwac.de<br />

PULVERBENETZUNG UND DISPERGIERUNG<br />

Zu den am Ystral-Messestand präsentierten Trends gehören das Reinigen ohne Reinigungsmittel, saubere<br />

Fertigungsprozesse ohne Biozide, kalte Chemie, Möglichkeiten der Prozessintensivierung sowie die<br />

Entwicklung von der Co-Grind- zur Slurry-Fertigung und vom Chargen- zum Inline-Prozess. Das Unternehmen<br />

präsentiert dabei unter anderem die Inline-Pulverbenetzungs- und Dispergiermaschine Conti-TDS<br />

sowie den Leitstrahlmischer. Außerdem stellt Ystral das neu entwickelte Pulver-Dispergier-System Batt-TDS<br />

vor, das in der Batterieproduktion die Fertigungszeiten zur Herstellung von Lithium-Ionen-Elektroden-Slurries<br />

von derzeit zwei bis sechs Stunden auf wenige Minuten verkürzen soll.<br />

www.ystral.com<br />

Stark und fl exibel: Großraum-<br />

Laborspüler PLW 86<br />

Miele Professional. Immer Besser.<br />

Diese Geräteserie setzt neuen Maßstäbe<br />

in Puncto Performance, Sicherheit und<br />

Anwenderfreundlichkeit.<br />

• Leistungsstarke 2-Pumpentechnologie<br />

• Flexible Beladung durch EasyLoad System<br />

• Hygienische Spülkammer mit intelligentem<br />

Filterdesign<br />

• Effizient durch Vorheiz- und Recyclingtank<br />

• Sicher mit Leitwertsensor und Spülarmüberwachung<br />

Mehr erfahren: 0800 22 44 644<br />

www.miele-professional.de


GEEIGNET FÜR 100<br />

PROZENT WASSERSTOFF<br />

Auf der Achema präsentiert Elaflex<br />

neue technische Lösungen für den<br />

Transfer von Wasserstoff, verflüssigtem<br />

Erdgas (LNG) und anderen<br />

Medien. Mit seinen H2-Wasserstoffschläuchen<br />

für den Niederdruckbereich<br />

hat Elaflex neue durchgängig leitfähige Schläuche für den Transfer<br />

von reinem Wasserstoff bis 20 bar Betriebsdruck entwickelt.<br />

Zur mechanischen Entkopplung von Wasserstoff fördernden Pumpen und<br />

Kompressoren von Rohrleitungen wird der neue Gummikompensator ERV-H2+<br />

vorgestellt. Dieser ist für den Transfer von 100 Prozent Wasserstoff als auch für<br />

100 Prozent Methan oder andere Mischungen, sogenannte Hythane, geeignet.<br />

Der max. Betriebsdruck beträgt 25 bar.<br />

Zur Be-und Entladung von Wasserstoffzylindern oder den Transport von hochverdichtetem<br />

Wasserstoff hat Elaflex sein Sortiment zudem um Kugelhähne,<br />

Rückschlagventile und Schnellkupplungen bis 1" für den Hochdruckbereich<br />

erweitert. Dabei erlaubt das Equipment laut Anbieter wesentlich höhere Durchflussraten<br />

als konventionelle H 2<br />

-Befüllkomponenten, die für einen Betriebsdruck<br />

von 350 bar geeignet sind.<br />

www.elaflex.de<br />

EFFIZIENTE SCHRAUBENGEBLÄSE<br />

Die neuen Schraubengebläse des Typs GBS arbeiten<br />

im Leistungsbereich 75 bis 160 kW mit einem<br />

Volumenstrom von 22 bis 104 m³/min und<br />

Differenzdrücken bis 1.100 mbar. Der Wirkungsgrad<br />

ist laut Hersteller über den gesamten Regelbereich<br />

hoch, was diese Maschine zu einer Alternative<br />

zu Turboverdichtern mache. Im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Drehkolbengebläsen seien die<br />

neuen Schraubengebläse bis 35 Prozent effizienter.<br />

Das GBS-Schraubengebläse mit seiner Kraftübertragung<br />

vom Motor zum Verdichter mit verlustund<br />

wartungsfreiem Getriebe besitze nicht nur einen hohen Wirkungsgrad,<br />

sondern es sei auch ein geringer Wartungsaufwand erforderlich. Die Maschinen<br />

seien außerdem platzsparend konzipiert und sehr leise. Zur bedarfsgerechten<br />

Anpassung des Volumenstroms ist in der Version SFC ein Frequenzumrichter<br />

integriert. Frequenzumrichter und Motor seien so aufeinander abgestimmt, dass<br />

stets ein optimaler Gesamtwirkungsgrad erzielt wird. Bis zu einer Leistung von<br />

110 kW kommt hierbei die Synchron-Reluktanz-Technologie zum Einsatz.<br />

www.kaeser.de<br />

EINZELPARTIKEL AUF NANOEBENE ZÄHLEN<br />

Lumispoc ist laut Hersteller ein hochentwickeltes Einzelpartikel-Analysesystem.<br />

Ähnlich einem Durchflusszytometer soll es Partikelgrößenverteilungen und<br />

-konzentrationen von Nano- und Mikropartikeln in Suspensionen und Emulsionen<br />

mit hoher Auflösung in großen Dynamikbereichen<br />

messen. Lumispoc analysiert sowohl<br />

multimodale wie auch polydisperse reale<br />

Partikelsuspensionen und ermittelt kleinste<br />

Größenunterschiede bis in den Nanometerbereich.<br />

Der Anbieter LUM war dafür als eines<br />

von zehn Unternehmen für den Innovationspreis<br />

Berlin-Brandenburg 2021 nominiert.<br />

www.lum-gmbh.com


SPECIAL ACHEMA<br />

DIE QUALITÄT VON ERDGAS BESTIMMEN<br />

Michell Instruments launcht zur Achema <strong>2022</strong> den Taupunkt-<br />

Analysator Condumax CD603. Der automatische Online-Analysator<br />

für Kohlenwasserstoff- und Wassertaupunkt basiert<br />

auf der neuen Taupunktspiegeltechnologie und soll zuverlässige<br />

Daten für die Qualitätsbestimmung von Erdgas liefern.<br />

Neu ist die hochauflösende<br />

Detektionstechnologie zur<br />

sicheren Unterscheidung<br />

von Wasser- und Kohlenwasserstoffkondensat.<br />

Zusätzlich punktet der<br />

CD603 mit zahlreichen<br />

weiteren neuen Funktionen.<br />

Dazu gehört unter anderem<br />

die verbesserte Harmonisierung<br />

des Kohlenwasserstoff-Kondensationspunkts<br />

mit einer Nachweisschwelle<br />

von 5 mg/m 3 . Eine integrierte<br />

hochauflösende Kamera liefert mit einem Zeitstempel<br />

versehene Standbilder oder Videoaufnahmen der Spiegeloberfläche<br />

während der Messung. Der Analysator ist für den<br />

weltweiten Einsatz in Ex-Bereichen der Zonen 1 und 2 sowie<br />

der Klasse I, Div. 1 zugelassen. Als weiteres Messe-Highlight<br />

kündigt Michell eine „H 2<br />

-Lounge“ an, die Besuchern einen<br />

Überblick über das Produktportfolio für Wasserstoffanwendungen<br />

bieten will.<br />

www.processsensing.com<br />

DURCHFLUSSSENSOR MIT ZUSATZNUTZEN<br />

Eine Weiterentwicklung des<br />

kompakten Sensors Flowave<br />

hat Bürkert Ende April<br />

erstmals einer breiten<br />

Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Damit wird das Gerät für die<br />

Durchflussmessung zum<br />

Multiparameter-Sensor.<br />

Zusätzlich können auch<br />

Dichte und Temperatur sowie<br />

Stammwürze-Konzentration,<br />

Zucker-, Alkohol- oder<br />

Proteingehalt gemessen<br />

werden. „Das spart ergänzende Sensorik, die nicht nur Platz<br />

braucht, sondern bei der Inbetriebnahme auch aufeinander<br />

abgestimmt werden muss“, erklärt Christoph Gratzer (Bild),<br />

Bürkert-Vertriebsleiter für die Nahrungs- und Getränkemittelindustrie.<br />

Durch das Messprinzip Surface Acoustic Waves (SAW) hat<br />

der Flowave-Sensor glatte Messrohre ohne Einbauten und<br />

„misst somit unter vollkommen hygienischen Bedingungen“,<br />

was diverse Zertifikate wie ASME BPE, 3A und EHEDG<br />

bestätigen. Der Messbereich beträgt bis 0,3 l/min bei<br />

Nennweite DN8 und 3.300 l/min bei DN80. Alle gängigen<br />

Prozessanschlüsse wie Tri-Clamp, Flansch oder SMS-Verschraubung<br />

sind verfügbar. Für große Nennweiten gibt es<br />

zudem Milchrohrgewinde.<br />

www.buerkert.de<br />

ANTRIEBSMANAGEMENT: HÖHERE VERFÜGBARKEIT, WENIGER AUSFÄLLE<br />

Für die gesamte installierte Antriebstechnik in produzierenden Unternehmen<br />

bietet SEW-Eurodrive ein Servicesystem auf Werks-, Anlagen- und Komponentenebene<br />

an. Dieses Complete Drive Management (CDM) umfasst laut<br />

Anbieter die technischen Daten aller Motoren, Getriebemotoren, Industriegetrieben<br />

und Frequenzumrichter, ihre Einsatzinformationen und Zustandsklassifizierung<br />

sowie gegebenenfalls erforderliche Instandsetzungsmaßnahmen. Die<br />

Antriebe werden mit einer CDM-Komponentennummer eindeutig gekennzeichnet<br />

und die Daten mit SEW-Äquivalenten sowie den aktuellen Zustandsinformationen<br />

in der Webapplikation im Online-Support hinterlegt. Die<br />

Zugriffsberechtigung ist personenbezogen und wird vom Kunden festgelegt.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Einfach. Sicher. Überwachen.<br />

SIL2<br />

Predictive Maintenance beginnt<br />

mit smarten Sensoren.<br />

Fabrikstraße 6 · 72622 Nürtingen · www.hauber-elektronik.de


SPECIAL ACHEMA<br />

AUTOMATISIERTE PRODUKTION<br />

Modulare Produktion<br />

ist in der<br />

Prozessindustrie<br />

nicht mehr nur<br />

Zukunftsmusik.<br />

Immer mehr<br />

Unternehmen sehen<br />

in dem technischen<br />

Konzept MTP<br />

(Module Type<br />

Package) laut<br />

Copa-Data Vorteile für ihre automatisierte Produktion. Es<br />

beschreibt einheitlich die verfahrenstechnischen Aspekte<br />

eines Anlagenmoduls und funktioniert als Schnittstelle<br />

zwischen Verfahrens- und Automationstechnik. Über eine<br />

standardisierte Schnittstelle werden nach dem Baukastenprinzip<br />

verschiedene Komponenten einer Produktionsanlage<br />

digital verknüpft. Unternehmen sollen von dem technischen<br />

Konzept des MTP überall dort profitieren, wo Flexibilität in der<br />

Produktion kleinster Chargen, die Reduzierung von Engineering-Aufwänden<br />

und die schnelle Anpassung von Prozessen,<br />

Anlagen und Maschinen wichtige Erfolgskriterien sind.<br />

Auf Basis seiner Softwareplattform Zenon und der Zenon POL<br />

(Process Orchestration Layer) zeigt Copa-Data zusammen mit<br />

seinen Partnern wie Merck, Beckhoff und Festo Anwendungsbeispiele<br />

der modularen Produktion.<br />

www.copadata.com<br />

ZERKLEINERER MIT ELEKTROMOTOREN<br />

Doppstadt hat den Zerkleinerer Inventhor 6 mit elektrifiziertem<br />

Motor entwickelt. Auch der vielseitig einsetzbare<br />

Einwellenzerkleinerer Methor und alle Siebmaschinen-Modelle<br />

sind mit Elektromotoren erhältlich. Im Vergleich zum<br />

Dieselmotor überzeugen die elektrifizierten Antriebe laut<br />

Hersteller mit geringeren Betriebskosten. Auch die Inspektionskosten<br />

fallen gegenüber Dieselmotoren geringer aus, da<br />

die Serviceintervalle deutlich verlängert werden können. Im<br />

Fall der Siebmaschinen<br />

müssen die<br />

Varianten mit Elektroantrieb<br />

erst nach 500<br />

Stunden und nicht<br />

bereits nach 250<br />

Stunden Einsatzzeit<br />

zur Wartung.<br />

Zeitintensive Routinearbeiten<br />

wie das<br />

Tanken von Diesel und<br />

AdBlue fallen weg.<br />

Dadurch erhöhe sich die Produktivität der Maschine signifikant.<br />

Zudem erzeugen die mit Strom betriebenen Motoren im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Dieselantrieben keine Abgasemissionen.<br />

Der Wegfall wirke sich vor allem positiv auf die<br />

Arbeit im Hallenbetrieb aus und biete Anwendern Vorteile bei<br />

der Genehmigung neuer Maschinen und Plätze.<br />

www.doppstadt.de<br />

Druck, Temperatur, Füllstand<br />

74-03<br />

www.afriso.de/prozesse<br />

Alles aus einer Hand?<br />

Präzise MSR-Technik<br />

von AFRISO!<br />

LUFT ENTFEUCHTEN UND SCHÄDEN VERMEIDEN<br />

In der Pharmaindustrie sichert eine konstante Luftfeuchte die<br />

Produktqualität. Zudem sorgen Luftentfeuchter für den Schutz<br />

von Rohrleitungen, Installationen, Betriebsmitteln und technischen<br />

Einrichtungen vor Rost und Feuchteschäden.<br />

Luftentfeuchter der Serie Condair DC 270 bis 450 sind mit<br />

Entfeuchtungsleistungen von 263,1 bis 418,8 l/Tag erhältlich. Die<br />

leistungsstarken Geräte decken damit ein großes Spektrum ab<br />

und eignen sich laut Hersteller auch für hohe Anforderungen, wie<br />

beispielsweise in großen Lagerhallen.<br />

Das Gehäuse sei robust und widerstandsfähig. Auch aggressiven Umweltbedingungen sollen<br />

die Komponenten der Geräte standhalten und könnten bei Bedarf noch verstärkt werden. Der<br />

Betrieb ist freistehend oder auch angeschlossen an ein Lüftungskanalnetz möglich.<br />

www.condair.de<br />

22.–26. August <strong>2022</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

Besuchen Sie<br />

uns in Halle 11.1,<br />

Stand F45<br />

KLEINE SCHNEIDMÜHLE<br />

Geringe Probenmengen von Materialien wie Getreide oder Kunststoffen und anderen Materialien<br />

mit geringer spezifischer Dichte sollen sich mit der Mini-Schneidmühle Pulverisette 29<br />

zerkleinern lassen. Es stehen verschiedene Rotoren mit vier<br />

Schneiden und Gegenmessern zur Verfügung, die 48.000<br />

Schneidvorgänge pro Minute ermöglichen sollen. Die Drehzahl<br />

ist von 500 bis 6000 U/min einstellbar. Die Proben können<br />

eine Größe bis 13 mm Durchmesser haben, das Volumen kann<br />

maximal 100 ml umfassen. Die Endfeinheiten lassen sich<br />

durch Siebeinsätze von 1 bis 6 mm wählen. Die Mahlkammer<br />

ist komplett aus Edelstahl 316L gefertigt. Hygienic Design soll<br />

eine einfache Reinigung in wenigen Handgriffen ermöglichen.<br />

www.fritsch.de


MAGNETRÜHRSYSTEM SCHONT<br />

PHARMAPRODUKTE<br />

Schluss mit Leckagen und Kontaminationen beim<br />

Mischen pharmazeutischer Produkte. Das verspricht<br />

die Armaturenwerk Hötensleben GmbH (AWH) mit<br />

ihrem trockenlauffähigen CIP-Magnetrührsystem.<br />

Entwickelt wurde dieses etwa für die Impfstoffherstellung<br />

sowie für Zellkultur-Bioreaktoren. Damit<br />

diese Prozesse möglichst schonend, hygienisch sowie<br />

effizient vonstattengehen können, sind das Tankinnere<br />

und -äußere beim VPuremix von AWH dank magnetischer Kupplung nicht physisch<br />

verbunden. Die Risiken konventioneller Wellendurchführung wie Leckagen oder Kontaminationen<br />

seien damit eliminiert.<br />

Der keramisch gelagerte Mischkopf sorge mittels geringer Scherkräfte für eine schonende<br />

Mischung der Produkte und für eine risikofreie Tankentleerung selbst im laufenden Betrieb.<br />

Gekapselte Sensorik erfasst dabei präzise Drehzahl und Drehrichtung. Auf der Achema können<br />

Besucher ihren Wunsch-Rührer über ein 3D-Tool konfigurieren.<br />

www.awh.eu<br />

DICHTUNGSFREIE SAUGLANZE<br />

Die Elolance ist die neue Sauglanzen-Generation von Elobau.<br />

Sauglanzen vereinen die Funktionen Flüssigkeitsentnahme und<br />

Füllstandmessung. Die neue Sauglanze ist für den Einsatz in<br />

Wechselkanistern konzipiert. Ihr tiefer Entnahmepunkt<br />

ermöglicht laut Hersteller den sparsamen Umgang mit<br />

Flüssigkeiten und reduziert die Restmengen im Behälter. Die<br />

Besonderheit der Sauglanz ist der dichtungsfreie Aufbau. So<br />

sollen Anwender weder medienspezifische Dichtungen noch<br />

unterschiedliche Varianten für die Flüssigkeitsentnahme in<br />

Wechselkanistern benötigen. Eine weitere Variantenreduzierung<br />

ermögliche die Sauglanze durch den frei verschiebbaren Klemmkonus. Durch diesen lasse<br />

sich die Sauglanze der Höhe des Kanisters anpassen. Die Lanze ist in den Längen von 260 bis<br />

1200 mm erhältlich.<br />

Der niedrige Entnahmepunkt hinterlässt nur eine geringe Restmenge. Um ein Trockenlaufen<br />

der Pumpe zu verhindern, gibt die Elolance ein Signal zur Vorleermeldung und Leermeldung<br />

aus, sodass der Anwender rechtzeitig mit einem Behälterwechsel reagieren kann. Die Vorleermeldung<br />

erfolgt bei 77 mm Flüssigkeitsniveau, die Leerstandmeldung bei 22 mm. Das modulare<br />

Schlauchanschluss-Konzept ermöglicht den Schlauchwechsel durch selbstdichtende und<br />

austauschbare Schlauchstutzen.<br />

www.elobau.com<br />

KONDENSATIONSTROCKNUNG MIT WÄRMEPUMPEN<br />

Mit der Kondensationstrocknung auf Wärmepumpenbasis präsentiert Harter auf der<br />

Achema eine alternative Art der Trocknung. Diese kombiniert scheinbar Widersprüchliches<br />

wie kurze Trocknungszeiten und niedrige Temperaturen. Produkte sollen damit vollständig<br />

getrocknet oder bis zum gewünschten Trockensubstanzgehalt entfeuchtet werden können.<br />

Die Trocknung findet in einem definierten Bereich zwischen 20 und 90 °C statt, was Material<br />

und Mensch zugleich schonen soll.<br />

Harter-Trockner eigenen sich sowohl für den Chargenbetrieb als auch für kontinuierliche<br />

Prozesse. Falls gewünscht, kann die Trocknung durch geringfügige Anpassungen auch zur<br />

Kühlung verwendet werden und damit als kombinierte Trocken-Kühl-Anlage realisiert werden.<br />

In der D-A-CH-Region werden die zukunftsfähigen Technologien mit bis zu 40 Prozent staatlich<br />

gefördert. Gegenüber konventionellen Lösungen verspricht der Aussteller Energieeinsparungen<br />

bis 85 Prozent. Auch die Trocknung von Reinräumen gehört zum Portfolio des Allgäuer<br />

Unternehmens. Zudem hat sich Harter im Bereich der Trocknung von Medizinalcannabis ein<br />

neues Standbein aufgebaut.<br />

www.harter-gmbh.de


SPECIAL ACHEMA<br />

SICHERES TRENNEN UND VERBINDEN VON<br />

DRUCKMITTLERSYSTEMEN<br />

Labom hat die Reconnect-Schnellkupplung<br />

entwickelt, die zwischen<br />

Messgerät und Prozessanschluss<br />

eingebaut wird. Sie soll das<br />

Handling bei der Montage von<br />

Messsystemen mit Fernleitung<br />

erleichtern. Sie ermöglicht laut<br />

Hersteller mit einem Handgriff<br />

eine sichere und leckagefreie<br />

Trennung von Druckmittlersystemen<br />

ohne Verschieben von<br />

Ölvolumen und ohne Ölverlust<br />

oder Lufteintrag. So müsse für das Austauschen oder Kalibrieren<br />

von Messgeräten der Prozess nicht mehr geöffnet werden,<br />

denn der Druckmittler bleibt am Prozess angeschlossen.<br />

Später könnten Messgerät und Druckmittler leicht wieder<br />

miteinander verbunden und die Anlage direkt wieder in<br />

Betrieb genommen werden. Der Vorgang ist bei Bedarf<br />

vielfach wiederholbar.<br />

Die Schnellkupplung besteht aus zwei Teilen – eines am<br />

Messgerät, eines am Prozessanschluss – und sei mithilfe eines<br />

abnehmbaren Handgriffs leicht zu trennen. Der Handgriff<br />

wird gesondert aufbewahrt, sodass die Schnellkupplung<br />

weder versehentlich noch von Unbefugten betätigt werden<br />

kann. Die Schnellkupplung ist vakuumfest.<br />

www.labom.com<br />

TAUCHPUMPEN MIT SCHNEIDEINRICHTUNG<br />

Problematische Feststoffe wie zum<br />

Beispiel Hygienetücher, Plastiktüten,<br />

Textilien und Holz kommen immer<br />

häufiger im Abwasser vor. Das neu<br />

entwickelte OC-Laufrad der Alligator-Reihe<br />

ermöglicht laut Hersteller<br />

einen wirkungsstarken Betrieb durch<br />

ein kraftvolles Schneidwerk. Durch<br />

den hochbeständigen Chrom-Hartguss<br />

sollen die besonders beanspruchten<br />

Hauptkomponentenauch<br />

bei abrasiven Stoffen wie Sand<br />

zuverlässig arbeiten.<br />

Das speziell konstruierte Laufrad verfügt über integrierte<br />

Schneiden und einen scharfkantigen Radius von 10 mm zur<br />

Schleißwand, die ebenfalls mit einer eigenen Schneide<br />

ausgestattet ist. So arbeiten die beiden zentralen Komponenten<br />

zusammen, um Feststoffe aufzufangen, zu zerkleinern<br />

und schließlich über integrierte Nuten in der Schleißwand aus<br />

dem Saugbereich zu entfernen.<br />

Damit ein größerer Wirkungsgradmöglich wird, ohne die<br />

Schneidleistung einzuschränken, sind die Schaufeln des<br />

Laufrads zudem stark zurückgekrümmt. So kann in der<br />

50-Hz-Version eine Durchflussmenge von 130 m³/h und eine<br />

Förderhöhe von 57 m bei einer Leistungsaufnahme von 5 bis<br />

12 kW erreicht werden.<br />

www.homa-pumpen.de<br />

ABWASSERFREIE PRODUKTION<br />

NEUER INTELLIGENTER<br />

FUNKENMELDER<br />

optimale Erkennung aller<br />

Zündquellen in jeder Umgebung<br />

www.fagus-grecon.com/dld<br />

Für drei Standorte eines indischen Pharmaherstellers, der<br />

Medikamentenkapseln herstellt, untersuchte EnviroChemie<br />

im Rahmen einer Studie die optimale Lösung für eine abwasserfreie<br />

Produktion. Die Medikamentenkapseln bestehen im<br />

Wesentlichen aus Gelatine oder für die vegane Variante aus<br />

Zellulose und Farbstoffen. Das Abwasser enthält eine relativ<br />

hohe organische Fracht, Stickstoffverbindungen und Farbstoffe.<br />

Vor Ort gibt es keine kommunale Kanalisation. Weil Wasser<br />

an den Produktionsstandorten knapp ist, möchte das<br />

Pharmaunternehmen sein Wassermanagement optimieren.<br />

Nachdem Envirochemie den aktuellen Stand der Abwasserbehandlung<br />

ermittelt und die Wasserströme vor Ort analysiert<br />

hatte, wurde in Pilotversuchen in Roßdorf, Deutschland, ein<br />

Behandlungsverfahren entwickelt. Ein Teil des behandelten<br />

Wassers kann zur Bewässerung genutzt werden. Alternativ<br />

kann das Abwasser weiter aufbereitet werden, damit es unter<br />

anderem für die Kühlsysteme<br />

geeignet ist. Der<br />

verbliebene Rest wird<br />

verdampft.<br />

Zero Liquid Discharge sei<br />

vor allem in Regionen, in<br />

denen das Wasser knapp<br />

ist, eine Alternative. Im<br />

Vordergrund steht hier<br />

die Wiederverwertung,<br />

beispielsweise zur<br />

Kühlung.<br />

www.envirochemie.com<br />

56 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

MEIN KLEINER ZOO<br />

Im Brettspiel Arche Nova planen und<br />

errichten ein bis vier Spieler:innen einen<br />

modernen, wissenschaftlich geführten Zoo.<br />

Sie legen Gehege an, nehmen Tiere auf und<br />

unterstützen weltweit Artenschutzprojekte, um den erfolgreichsten<br />

Tierpark aufzubauen. Spezialisten und besondere<br />

Bauwerke helfen dabei, dieses Ziel zu erreichen.<br />

Kern des Spiels sind rund unterschiedliche 250 Karten mit<br />

Tieren, Spezialisten, Sondergehegen und Artenschutzprojekten<br />

– jede mit einer individuellen Fähigkeit. Mit ihnen lassen<br />

PERIODENSYSTEM ZUM MITNEHMEN<br />

Wussten Sie, dass<br />

Neodym in Mikrofonen<br />

verwendet wird? Oder<br />

dass Europium in<br />

Euro-Banknoten dabei<br />

hilft, Fälschungen zu<br />

verhindern? Die<br />

britische Royal Society<br />

of Chemistry hat die App Periodic Table veröffentlicht, die<br />

viele Infos zu den Elementen des Periodensystems liefert.<br />

Beispielsweise gibt es interaktive Schieberegler, mit denen<br />

sich Zustandsänderungen von Elementen simulieren lassen,<br />

wenn die Temperatur steigt. Darüber hinaus wurden auch<br />

Videos und Podcasts in die App eingebunden. Die kostenlose<br />

App steht für Android/iOS zur Verfügung und verzichtet auf<br />

Werbung. Sie ist derzeit nur auf Englisch verfügbar.<br />

https://play.google.com/store/apps/details?id=org.rsc.<br />

periodictable<br />

https://apps.apple.com/us/app/periodic-table/id1019468967<br />

www.rsc.org<br />

sich die Attraktion und der akademische Ruf des eigenen Zoos<br />

steigern und Artenschutzpunkte sammeln. Ein persönliches<br />

Set an Aktionskarten steuert den eigenen Spielverlauf und<br />

kann im Laufe der Partie verbessert werden.<br />

Das Spiel ist im Kennerbereich angesiedelt und fasziniert<br />

durch die vielfältigen Möglichkeiten. Je nach Kartenhand und<br />

-auslage können unterschiedliche Strategien zum Sieg führen.<br />

Keine Partie gleicht der anderen. Eine Besonderheit ist, dass es<br />

zwei gegenläufige Leisten für Siegpunkte gibt: Treffen sich<br />

beide Marker eines Spielers irgendwo in der Mitte, wird das<br />

Spielende eingeleitet. Wer dann den Spagat zwischen<br />

Attraktivität des eigenen Zoos und Artenschutz am besten<br />

gemeistert hat, gewinnt.<br />

Wertung der Redaktion: Hervorragend<br />

www.feuerland-spiele.de<br />

DYSTOPISCHER BLICK AUFS SILICON VALLEY<br />

Der Circle ist die größte Suchmaschine<br />

gepaart mit dem größten Social-<br />

Media-Anbieter der Welt. Eine Fusion<br />

mit dem erfolgreichsten Onlineversandhaus<br />

steht an, woraus das<br />

reichste und gefährlichste – seltsamerweise<br />

auch beliebteste – Monopol<br />

aller Zeiten entsteht: Every.<br />

Delaney Wells ist „die Neue“ bei Every. Als Technikskeptikerin<br />

bahnt sie sich heimlich ihren Weg, mit nur einem Ziel vor<br />

Augen: die Firma von innen heraus zu zerschlagen. Sie hofft,<br />

die Menschheit von der allumfassenden Überwachung zu<br />

befreien. Aber will die Menschheit das überhaupt?<br />

Hörprobe: https://bit.ly/Hoerbuch_every<br />

www.argon-verlag.de<br />

SHERLOCK HOLMES: JÜNGER,<br />

MODERNER, WITZIGER<br />

Wer denkt, Sherlock Holmes<br />

sei Schnee von gestern, sollte<br />

sich die Kurzserie „Sherlock“<br />

der BBC anschauen. Die<br />

Figuren von Arthur Conan<br />

Doyle leben und arbeiten<br />

nun im heutigen London.<br />

Holmes ist noch immer ein<br />

Privatdetektiv, der die Polizei<br />

bei ihren Ermittlungen<br />

unterstützt und Kundenaufträge<br />

übernimmt. Doch in<br />

der Gegenwart ist Holmes<br />

nicht länger nur auf seine Beobachtungsgabe und seine<br />

präzisen Schlussfolgerungen angewiesen, sondern kann auch<br />

auf Technik wie Internet und GPS zurückgreifen. Die Rechercheergebnisse<br />

werden als Einblendungen dargestellt – so<br />

lassen sich die Gedankengänge des Protagonisten gut<br />

erfassen. Benedict Cumberbatch brilliert in der Rolle des<br />

„hochfunktionalen Soziopathen“, Martin Freeman verkörpert<br />

gekonnt Dr. Watson. Bislang wurden vier Staffeln, eine<br />

Kurzepisode und eine Spezial-Folge produziert, die auf DVD/<br />

Bluray bzw. bei Streamingdiensten verfügbar sind.<br />

www.bbc.co.uk/programmes/b018ttws<br />

E-PAPER – KOSTENFREI ANMELDEN<br />

https://vfm.optin.vuservice.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 57<br />

VTK_EA_E-Paper_90x20mm_<strong>2022</strong>_07.indd 1 07.07.<strong>2022</strong> 09:53:19


PERSÖNLICH<br />

DIE PROZESS-SPEZIALISTIN JUDITH KREMER<br />

ICH WÜNSCHE MIR MEHR<br />

DIVERSITÄT IM INGENIEURBERUF<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />

Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />

Judith Kremer ihre Geschichte.<br />

Frau Kremer, sind Sie die geborene Ingenieurin, oder haben Sie<br />

Ihre Begeisterung für Technik erst später entdeckt?<br />

Meine Begeisterung für Technik hat sich eher im Laufe der Jahre<br />

entwickelt, wobei ich schon als Kind gerne verstehen wollte wie<br />

Dinge funktionieren. Besonders fasziniert haben mich dabei<br />

von Anfang an Industrieprozesse, wie die Herstellung von<br />

Gummibärchen. Einen Ausflug in eine Produktion zur Kunststoffherstellung<br />

ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, weil<br />

mich die schiere Größe beeindruckt hat.<br />

Wie würden Sie für Ihr Studium und Ihren Beruf werben?<br />

Ich kann meinen Beruf jeder Person wärmstens empfehlen, die<br />

eine spannungs- und abwechslungsreiche Arbeit sucht. Schon<br />

früh im Studium können verschiedene Fachrichtungen vertieft<br />

werden, wie bei mir Energie- und <strong>Verfahrenstechnik</strong>. Auch bei<br />

der Berufswahl gibt es viele Möglichkeiten. Sei es ein eher theoretischer<br />

Weg oder einer mit praktischer Arbeit. Ich persönlich<br />

freue mich jedes Mal, wenn ich im Supermarkt Produkte<br />

mit Extrakten aus unseren Anlagen sehe.<br />

Anfragen für Hochdruckanlagen. Diese Anlagen begleite ich von<br />

der Verkaufsphase oder ersten Versuchen im Labormaßstab<br />

über das Process Engineering, die Konstruktion und Fertigung<br />

bis zur Inbetriebnahme. Dabei arbeite ich eng mit unserem<br />

technischen Team, aber auch mit unseren Kunden zusammen.<br />

Sie sagen, Ihre Arbeit sei auch eine Art Hobby. Haben Sie<br />

trotzdem das Bedürfnis nach einem privaten Ausgleich?<br />

Viele der Engineering-Tätigkeiten finden am Computer und in<br />

Innenräumen statt, daher verbringe ich meine freie Zeit unter<br />

anderem gerne auf dem Fahrrad. Nur mit der Topografie des<br />

Ruhrgebiets muss ich mich als gebürtige Münsterländerin noch<br />

ein wenig anfreunden.<br />

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?<br />

Von einer Freundin habe ich „Scientific Soap Making“ ausgeliehen,<br />

denn ich habe unlängst das Sieden von Seife für mich entdeckt.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE KATJA FRIEDL,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Wie wichtig sind weibliche Vorbilder und Frauen-<br />

Netzwerke in männlich geprägten Berufen?<br />

Während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum<br />

habe ich Versuche im Rahmen des Girls Day<br />

betreut. Das Feedback der Schülerinnen<br />

dazu war immer positiv. Ich finde den Austausch<br />

zwischen Menschen ähnlicher Position,<br />

aber auch mit Mentor:innen sehr<br />

wichtig und hilfreich. Während meiner<br />

Promotion an der Ruhr-Universität Bochum<br />

waren ungefähr gleich viele<br />

Doktorand:innen am Lehrstuhl beschäftigt.<br />

Die Mitarbeiterinnen von Uhde HPT treffen<br />

sich regelmäßig abteilungsübergreifend<br />

zum Frauenstammtisch. Ich hoffe,<br />

dass solche Angebote und Netzwerke für<br />

Frauen zu mehr Diversität im Ingenieurberuf<br />

und in Führungspositionen führen.<br />

Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag?<br />

Als Process Specialist für Supercritical Fluids<br />

(SCF) bin ich meist einer der ersten Kontakte bei<br />

DR. JUDITH KREMER IST PROCESS SPECIALIST<br />

FÜR SUPERCRITICAL FLUIDS<br />

BEI UHDE HIGH PRESSURE TECHNOLOGIES<br />

58 verfahrenstechnik <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 08/<strong>2022</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 19. 08. <strong>2022</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04. 08. <strong>2022</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 Die Powtech findet dieses Jahr parallel zur Fachpack<br />

vom 27. bis 29. September in Nürnberg statt<br />

Bild: NürnbergMesse<br />

02 Besonders bei der Vermahlung von Produkten mit<br />

Naturfasern sind verschiedene Mahlwerke und<br />

Sieb einsätze gefragt<br />

Bild: Hosokawa Alpine<br />

03 Verfahrenstechnischer Anlagenbau ist Projektgeschäft,<br />

denn annähernd jede Anlage wird individuell<br />

konzipiert<br />

Bild: Kitzmann<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Welche Herausforderungen das Mischen<br />

unterschiedlicher Schüttgüter bereithält, verrät ein<br />

Bio-Lebensmittelhersteller<br />

Bild: Amixon<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 59


SINCE 1974<br />

MADE TO MEASURE PRESSURE<br />

keller-druck.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!