Verfahrenstechnik 7/2022
Verfahrenstechnik 7/2022
Verfahrenstechnik 7/2022
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19098<br />
07<br />
Juli <strong>2022</strong><br />
€ 12,50<br />
TITEL<br />
20<br />
Digitales Prüfkonzept<br />
für Drucktransmitter<br />
32 Pharmatechnik:<br />
Dosieren im ppm-Bereich<br />
42 Rückgewinnung<br />
von Lösungsmitteln<br />
industrielle-automation.net<br />
verfahrenstechnik.de
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für die Prozesstechnik.<br />
MESSE ZUM ANFASSEN<br />
Zurück zum Live-Format – das ist die Devise der Achema <strong>2022</strong>. Nach vielen<br />
Monaten digitaler Treffen sehnt sich die gesamte Branche nach einer Messe<br />
zum Anfassen – mit realen Exponaten und mit Begegnungen von Angesicht<br />
zu Angesicht.<br />
Dabei fällt die Achema <strong>2022</strong> in unruhige Zeiten: Corona-Pandemie, russischer<br />
Angriffskrieg gegen die Ukraine, stark steigende Energiepreise, Lieferkettenprobleme,<br />
Inflation. Gleichzeitig befindet sich die chemisch-pharmazeutische<br />
Industrie inmitten eines<br />
ACHEMA <strong>2022</strong>: DIE WELTLEIT-<br />
MESSE KOMMT GENAU ZUM<br />
RICHTIGEN ZEITPUNKT<br />
Transformationsprozesses<br />
hin zur Klimaneutralität.<br />
Angesichts dieser Herausforderungen<br />
kommt die<br />
Achema genau zum richtigen<br />
Zeitpunkt. Denn die<br />
technologische Zusammenarbeit über Branchen- und Ländergrenzen hinweg<br />
ist unverzichtbar: Nur gemeinsam und branchenübergreifend lassen sich die<br />
Transformationen hin zur klimaneutralen Industrie bewältigen.<br />
Als Branchenplattform schafft die Achema sowohl in den Vortragsformaten<br />
als auch in den Diskussionen an den Ständen einen Nukleus, in dem die Branche<br />
gemeinsam an Lösungen arbeiten kann. Die <strong>Verfahrenstechnik</strong> gehört<br />
dabei seit jeher fest zur Achema: In diesem Jahr finden sich die mechanischen<br />
Verfahren in Halle 12 und die thermischen Verfahren in den Hallen 4.0 und<br />
6.1. Die neuesten Trends aus der Mess-, Regel- und Prozessleittechnik werden<br />
in den Hallen 11.0 und 11.1 präsentiert. Seien auch Sie dabei, wenn vom<br />
22. bis 26. August <strong>2022</strong> Hersteller und Dienstleister aus über 50 Ländern ihre<br />
Produkte präsentieren und Frankfurt am Main für eine Woche wieder zur<br />
Welthauptstadt der Prozesstechnik wird.<br />
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Dr. Björn Mathes<br />
Stellvertretender<br />
Geschäftsführer der<br />
Dechema<br />
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GRUSSWORT<br />
03 Messe zum Anfassen<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 Enzyme hinter Gittern<br />
AKTUELLES<br />
07 Nachrichten aus der Branche<br />
TITELSTORY<br />
20 Digitales Prüfkonzept für Drucktransmitter<br />
SPECIAL<br />
12 Tablettierung: Kontinuierlich und digital<br />
16 Achema <strong>2022</strong>: Nachhaltigkeit und<br />
Digitalisierung<br />
24 Ethernet-APL: Auffahrt zur Datenautobahn<br />
28 Kalibrierung: Prüfstand erweitert<br />
32 Adsorptionstrocknung: Wenn Luftfeuchtigkeit<br />
zum Problem wird<br />
36 Pharmakonforme Dosieranlage<br />
40 Dosiersystem: Pulsationsarm mischen<br />
42 Rückgewinnung von Lösungsmitteln<br />
TITEL<br />
20<br />
36<br />
46 Armaturen: Kritische Medien beherrschen<br />
48 Füllstand: Genaue Messung<br />
50 Berstscheiben: Mit dem Laser sublimiert<br />
35 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
30 Klima- und Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />
MEDIEN<br />
57 Anregend und zerstreuend<br />
PERSÖNLICH<br />
58 INTERVIEW Die Prozess-Spezialistin<br />
Judith Kremer<br />
38 Impressum<br />
SPECIAL<br />
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12<br />
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4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
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PERSPEKTIVE<br />
ENZYME<br />
HINTER GITTERN<br />
Enzyme können fast alles: sie sind im Körper<br />
an lebenswichtigen Prozessen beteiligt,<br />
sie ermöglichen zum Beispiel die Bierherstellung<br />
und sie helfen dabei, Ressourcen zu<br />
sparen. Sperrt man sie in einen Käfig, werden<br />
biotechnologische Verfahren viel effizienter.<br />
E<br />
nzyme beschleunigen als Biokatalysatoren viele chemische<br />
Reaktionen. Bei ihnen handelt es sich meist um Proteine.<br />
Um das Potenzial der riesigen Moleküle auch außerhalb<br />
biologischer Kontexte in der sogenannten zellfreien<br />
Biotechnologie nutzen zu können, müssen sie stabilisiert und in<br />
effiziente Reaktorsysteme integriert werden. Diese für die weiße<br />
Biotechnologie zentrale Herausforderung wurde in wässrigen Lösungsmitteln<br />
schon in vielen Fällen bewältigt. In organischen Lösungsmitteln<br />
dagegen kommt es häufig zu einer Destabilisierung<br />
beziehungsweise Denaturierung – die katalytischen Eigenschaften<br />
gehen verloren.<br />
Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist<br />
es nun gelungen, Enzyme so zu stabilisieren, dass sie sich sowohl<br />
in wässrigen als auch in organischen Lösungsmitteln verwenden<br />
lassen. So konnten sie erstmals ein kontinuierliches Enzymreaktorsystem<br />
mit hoher Produktivität und Stabilität demonstrieren.<br />
METALLORGANISCHE KÄFIGE<br />
Das Reaktorsystem basiert auf metallorganischen Verbindungen<br />
(metal-organic frameworks – MOF). Dabei handelt es sich um<br />
Gerüste aus metallischen Knotenpunkten und organischen Verbindungsstreben,<br />
die sich durch kristalline Strukturen und definierte<br />
Porengrößen auszeichnen. Durch verschiedene Kombinationen<br />
von Metallbausteinen und organischen Liganden lassen<br />
sich MOF für ganz unterschiedliche Anwendungen maßschneidern.<br />
Beim zellfreien Einsatz von Enzymen wirken sie wie<br />
Käfige. „Wir bringen die Enzyme dazu, einzeln in die Poren der<br />
MOFs einzudiffundieren, das heißt, sozusagen freiwillig in den<br />
Käfig hineinzuschlüpfen“, erklärt Professor Christof Wöll, Leiter<br />
des Instituts für funktionelle Grenzflächen (IFG). „Die MOF wirken<br />
als Rüstung, schützen diese empfindlichen Biomoleküle und<br />
vermeiden Denaturierung.“ Dank der Porosität der MOF lässt<br />
sich der Transport von Reaktanten, also der Substanzen, die während<br />
der chemischen Reaktionen verbraucht werden, und Produkten,<br />
die dabei entstehen, besser kontrollieren. Darüber<br />
hinaus vereinfachen die MOF die aufwändige Trennung von Katalysator<br />
und Produkten.<br />
Die Karlsruher Forschenden demonstrierten die zeit- und<br />
kosteneffiziente Herstellung eines Enzym-MOF-Durchflussreaktors.<br />
Dabei war die Stabilität des immobilisierten Enzyms rund<br />
30-mal so hoch wie die des freien Enzyms. Die katalytische Aktivität<br />
betrug im Vergleich zum freien Enzym rund 30 Prozent – ein<br />
angesichts der Verformung des in die MOF-Poren eingebetteten<br />
Enzyms recht hoher Wert.<br />
Autorin: Regina Link, Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe<br />
Bilder: Felix Pergande – stock.adobe.com, Petarg – stock.adobe.com<br />
www.kit edu<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
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„Die Pläne von Wirtschafts- und Klimaminister<br />
Robert Habeck sind richtig, jetzt<br />
einen geringeren Gasverbrauch zu<br />
organisieren. Besonders unterstützen wir<br />
das Vorhaben, einen reduzierten<br />
Gasverbrauch in der Industrie durch<br />
Ausschreibungen anzureizen.“<br />
Karl Haeusgen, VDMA-Präsident, Frankfurt am Main<br />
DATUM, ORT<br />
03.08.22, online<br />
10./11.08.22, Travemünde<br />
12.08.22, online<br />
15.08.22, online<br />
15./16.08.22, Wien<br />
18./19.08.22, Gelsenkirchen<br />
24.08.22, online<br />
52,9 %<br />
des in Deutschland erzeugten<br />
Stroms stammten im ersten<br />
Quartal <strong>2022</strong> aus konventionellen<br />
Energieträgern, Kohle<br />
hatte einen Anteil von 31,5 %<br />
an der Stromerzeugung.<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
14 Mio t<br />
Naphtha (Rohbenzin) benötigt<br />
die chemisch-pharmazeutische<br />
Industrie in Deutschland pro Jahr<br />
für die Produktion von organischen<br />
Stoffen. Das entspricht<br />
einem Siebtel der Gesamtmenge.<br />
Quelle: VCI<br />
WEISS TECHNIK ERWIRBT ASCOTT ANALYTICAL EQUIPMENT<br />
Weiss Technik hat Ascott Analytical Equipment erworben. Das britische Unternehmen<br />
produziert und vertreibt seit mehr als 30 Jahren Anlagen für die Korrosionsprüfung.<br />
Mit diesem Kauf will der Spezialist für Umweltsimulationanlagen sein Portfolio im<br />
Bereich Korrosionsprüfung strategisch ergänzen: Zu den Sonderanlagen von Weiss<br />
Technik kommen nun die Ascott-Standardlösungen.<br />
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Druckluftaustrittstemperaturen<br />
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Wärmerückgewinnung für Warmwasser bis zu 90 °C<br />
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VCI: STANDORT DEUTSCHLAND BEKOMMT ZUNEHMEND WETTBEWERBSPROBLEM<br />
Die chemisch-pharmazeutische<br />
Industrie hatte im ersten Halbjahr<br />
zahlreiche Herausforderungen zu<br />
bewältigen: Lange Lieferzeiten und<br />
hohe Frachtkosten sowie Engpässe<br />
bei Vorleistungen und Materialien<br />
behinderten die Geschäftstätigkeit<br />
der Unternehmen. Hinzu kamen<br />
sprunghaft steigende Preise für<br />
Rohstoffe und Energie, vor allem für<br />
Erdgas. In diesem schwierigen<br />
Umfeld konnte die Branche ihre<br />
Produktion mit 0,5 Prozent nur<br />
wenig ausweiten, wie aus der Bilanz<br />
des Verbandes der Chemischen<br />
Industrie (VCI) für die ersten sechs<br />
Monate hervorgeht. Ohne Pharma<br />
sank die Produktion sogar um<br />
3 Prozent. Die steigenden Produktionskosten<br />
konnten zum Teil an die Kunden weitergegeben<br />
werden. Durch die Entwicklung der Erzeugerpreise<br />
(+21,5 %) legte der Branchenumsatz um 22 Prozent auf<br />
130 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr zu.<br />
Das Umsatzplus überdecke die wirkliche wirtschaftliche<br />
Lage in Deutschlands drittgrößtem Industriezweig: Die<br />
Verkaufsmengen im klassischen Chemiegeschäft seien<br />
rückläufig, der Auftragsbestand sei weitgehend abgebaut<br />
und die Kapazitätsauslastung der Anlagen sei auf<br />
80 Prozent gesunken, so der VCI. Gleichzeitig gerieten die<br />
Gewinnmargen vieler Unternehmen zunehmend unter<br />
Druck, da die Kosten für Rohstoffe und Energie von Januar<br />
bis Juni im Schnitt um mehr als ein Drittel im Vergleich zum<br />
Vorjahr gestiegen sind. Bei einem beträchtlichen Anteil der<br />
Unternehmen – über 20 Prozent – lag der Anstieg sogar bei<br />
mehr als 50 Prozent. Das hat der VCI durch eine für die<br />
Branche repräsentative Mitgliederumfrage ermittelt.<br />
Gleichzeitig wird es für die Unternehmen immer<br />
schwieriger, höhere Kosten durch Preisaufschläge an die<br />
Kunden weiterzugeben.<br />
Fast alle Geschäftsbereiche der Branche mussten im ersten<br />
Halbjahr <strong>2022</strong> Produktionseinbußen hinnehmen. Besonders<br />
schwer traf es das Segment Fein- und Spezial chemie<br />
mit einem Rückgang von neun Prozent. Allein die Sparte<br />
Störungen im Betriebsablauf: Anteil der Unternehmen, die<br />
„schwer“ oder „sehr schwer“ betroffen sind (in Prozent),<br />
Quelle: VCI-Mitgliederbefragung<br />
Polymere behauptete sich im ersten Halbjahr mit einem<br />
Zuwachs von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die<br />
Herstellung von Pharmazeutika erreichte dank einer<br />
coronabedingten Sonderkonjunktur +8,5 Prozent.<br />
Auch für die zweite Jahreshälfte erwartet der VCI einen<br />
hohen Ertragsdruck für die Branche: „Eine spürbare<br />
Entspannung bei den Energie- und Rohstoffkosten sehen<br />
wir derzeit nicht. Erdgas dürfte auch weiter deutlich teurer<br />
sein als in anderen Regionen der Welt. Vor diesem Hintergrund<br />
bekommt der Standort Deutschland zunehmend ein<br />
Wettbewerbsproblem – nicht nur in den energieintensiven<br />
Sektoren“, sagte VCI-Präsident Christian Kullmann. Der<br />
Verband geht jetzt für das Gesamtjahr <strong>2022</strong> – bei preisintensiver,<br />
aber ausreichender Energie- und Rohstoffversorgung<br />
– von einem Rückgang der Produktion der Branche<br />
von 1,5 Prozent aus. Für das reine Chemiegeschäft rechnet<br />
er sogar mit vier Prozent weniger Menge.<br />
Im Austausch mit der Bundesregierung und der Bundesnetzagentur<br />
bereitet sich die Branche auf verschiedene<br />
Szenarien der Drosselung der russischen Gaslieferungen<br />
vor. Kullmann: „Keiner will mehr Kohlemeiler. Aber in der<br />
jetzigen Lage helfen sie uns, vorübergehend mit der Gas-<br />
Mangellage umgehen zu können.“<br />
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8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
VDMA: MATERIAL- UND LIEFERENGPÄSSE BREMSEN ARMATURENBRANCHE<br />
Das Angebotsspektrum der Armaturenbranche ist groß und das Thema Digitalisierung<br />
schafft neue Absatzperspektiven. Die deutschen Hersteller sind aber auch in Regionen<br />
erfolgreich, in denen vorrangig grundlegende Produkte und Services gefragt sind. So<br />
hatte sich 2021 nach einem Corona-bedingt schwachen Vorjahr das Exportgeschäft der<br />
deutschen Industriearmaturenhersteller rasch erholt: Es wurden Industriearmaturen<br />
im Wert von ca. 4,5 Mrd. Euro ins Ausland exportiert. Das entspricht einem Anstieg von<br />
9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt hat die deutsche Industriearmaturenbranche<br />
2021 nur ein leichtes Umsatzplus von einem Prozent erzielt. Das Inlandsgeschäft<br />
stagnierte. „Bedingt durch Materialmangel und Lieferengpässe konnten die<br />
Hersteller zahlreiche Orders noch nicht abarbeiten“, sagt Wolfgang Burchard, Geschäftsführer<br />
Armaturen, Schweiß- und Druckgastechnik beim VDMA.<br />
www.vdma.org<br />
DECHEMA BÜNDELT<br />
AKTIVITÄTEN<br />
Die Dechema bündelt ihr<br />
kommerzielles Angebot unter<br />
dem Dach von „Dechema<br />
Analysis + Consulting“. Das<br />
Produktportfolio von Dechema<br />
A+C – so die Kurzform – reicht<br />
von der Technologiebewertung<br />
über die Markt- bis zur Lebenszyklusanalyse.<br />
„Immer kürzere<br />
Entwicklungszyklen und die<br />
wachsende Vielfalt an neuen<br />
technischen Möglichkeiten<br />
stellen Unternehmen vor<br />
komplexe Entscheidungen.<br />
Chancen und Risiken neuer<br />
Technologien müssen hinsichtlich<br />
bestimmter Zielgrößen<br />
beurteilt werden, um fundierte<br />
Handlungsempfehlungen vor<br />
dem Hintergrund aktueller und<br />
künftiger Rahmenbedingungen<br />
abzuleiten“, fasst Dr. Sebastian<br />
Hiessl, Head of Business<br />
Development bei Dechema A+C,<br />
die aktuellen Herausforderungen<br />
vieler Unternehmen in der<br />
Prozessindustrie zusammen.<br />
Dechema A+C will ihre Kunden<br />
bei Machbarkeits- und Risikoanalysen,<br />
Technologiealternativen<br />
und Roadmaps für die<br />
Umsetzung unterstützen. Das<br />
Angebot reicht von der Konzeption,<br />
Organisation und Moderation<br />
von Workshops oder<br />
Veranstaltungen bis hin zu<br />
Beratungsleistungen für die<br />
industrielle Transformation in<br />
Richtung Treibhausgasneutralität<br />
und Nachhaltigkeit sowie<br />
die Implementierung neuer<br />
Technologien.<br />
ac.dechema.de<br />
H2-Anwendungen<br />
Druckmessumformer und<br />
individuelle Lösungen<br />
Unsere Highlights auf der Achema <strong>2022</strong><br />
22.-26. August <strong>2022</strong>, Halle 11.1, Stand F46<br />
in Frankfurt am Main<br />
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Sicheres Trennen und Verbinden<br />
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MEORGA<br />
MSR-Spezialmessen<br />
Prozess- u. Fabrikautomation<br />
Fachmesse für<br />
Prozess- und Fabrikautomation<br />
Messtechnik<br />
Steuerungstechnik<br />
Regeltechnik<br />
Automatisierungstechnik<br />
Prozessleitsysteme<br />
+ 36 begleitende Fachvorträge<br />
Der Eintritt zur Messe<br />
und die Teilnahme an den<br />
Fachvorträgen ist für die<br />
Besucher kostenlos.<br />
Wirtschaftsregion Südwest<br />
Ludwigshafen<br />
14.09.<strong>2022</strong><br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Friedrich-Ebert-Halle<br />
Erzbergerstr. 89<br />
67063 Ludwigshafen<br />
BESUCHER-<br />
REGISTRIERUNG<br />
erforderlich für Einlass-Code<br />
Meorga<br />
Messen<br />
<strong>2022</strong>:<br />
Ludwigshafen<br />
Bochum<br />
www.meorga.de<br />
14.09.<strong>2022</strong><br />
26.10.<strong>2022</strong><br />
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Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de<br />
FREUDENBERG SEALING TECHNOLOGIES VERKLEINERT<br />
GESCHÄFTSLEITUNG<br />
Dr. Theodore Duclos (Bild), Chief Technology<br />
Officer (CTO) von Freudenberg Sealing Technologies<br />
(FST), schied am 30. Juni nach mehr als<br />
25 Jahren aus dem Unternehmen aus. Duclos<br />
bleibt in beratender Funktion für die neu<br />
gegründete Geschäftsgruppe Freudenberg<br />
e-Power-Systems tätig. Die Geschäftsleitung<br />
von FST wird künftig aus drei Personen bestehen:<br />
Claus Möhlenkamp (CEO), Ludger Neuwinger-Heimes<br />
(CFO) und Dr. Sckuhr (COO/CTO).<br />
www.freudenberg.com<br />
ERFOLGREICHER AUFTAKT DES FACHMESSE-TRIOS<br />
Erstmals präsentierten sich die<br />
Fachmessen Solids, Recycling-<br />
Technik und Pumps &Valves<br />
<strong>2022</strong> zum gleichen Termin im<br />
Juni in Dortmund. Rund 3.800<br />
Besucher tauschten sich<br />
vis-à-vis mit den Experten der<br />
430 Aussteller aus, verfolgten<br />
die Fachvorträge und Live-Explosions-Vorführungen<br />
und<br />
erkundeten die Ausstellung<br />
entlang einer der vier Themen-<br />
Routen. Vielen war laut Veranstalter wichtig, sich mit konkreten Anliegen für<br />
technische Herausforderungen an die Experten wenden zu können.<br />
Das Debüt der drei Fachmessen bestärkt den Messeveranstalter Easyfairs Deutschland<br />
GmbH darin, auch in Zukunft auf das Trio zu setzen. Der nächste Termin ist am<br />
29. und 30. März 2023.<br />
www.easyfairs.com<br />
INNOVATIONSPREIS GEHT AN WEB-APPLIKATION ZUR<br />
ÜBERWACHUNG VON GEFAHRSTOFFLAGERN<br />
Mit der Web-Applikation Denios connect, die es ermöglicht, digital und in Echtzeit<br />
alle Zustandsdaten im Gefahrstofflager zu überwachen, gewinnt die Denios SE aus<br />
Bad Oeynhausen den OWL Innovationspreis „Marktvisionen 2021 /<strong>2022</strong>“. Dieser<br />
Preis wird jährlich von der OstwestfalenLippe GmbH an Innovationstreiber in der<br />
Region verliehen. Das Denios-Konzept aus Produkt, Webanbindung, Smart Service<br />
und Vernetzung konnte die Jury des OWL-Innovationspreises schließlich überzeugen.<br />
Für Betreiber von Gefahrstofflagern ist es wichtig, jederzeit über den Status zu sein<br />
und im Ernstfall sofort alarmiert zu werden. Denios hat in Kooperation mit dem<br />
Spitzencluster „it’s OWL“ eine cloudbasierte App entwickelt, die genau diesen<br />
Rund-um-die-Uhr-Service bietet: Ein<br />
permanentes Condition Monitoring<br />
überwacht und speichert den Status<br />
des Gefahrstofflagers automatisch<br />
und sendet im Falle von kritischen<br />
Abweichungen einen Alarm auf das<br />
zuvor dafür konfigurierte Endgerät.<br />
Zusätzlich wird ein optischer und<br />
akustischer Alarm am Lager ausgelöst.<br />
Auf diese Weise sollen Betreiber auch<br />
im Ernstfall reaktionsfähig bleiben.<br />
www.denios.de
Processes<br />
to know.<br />
Solutions<br />
to go.<br />
27.9.-29.9.<strong>2022</strong><br />
N rnberg, Germany<br />
Leading Trade Fair for Powder & Bulk Solids<br />
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Neu in diesem Jahr:<br />
Prozessindustrie trifft auf Verpackungsindustrie.<br />
Erwarten Sie die gesamte Wertschöpfungskette von<br />
der Herstellung bis hin zur Verpackung von Produkten.<br />
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Parallel zur FACHPACK -<br />
European trade fair for<br />
packaging, technology<br />
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Ideelle Träger
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de<br />
ACHEMA
SPECIAL ACHEMA<br />
TABLETTIERUNG<br />
KONTINUIERLICH<br />
UND DIGITAL<br />
In der Tablettenproduktion sind zunehmend<br />
kontinuierliche Verarbeitungsprozesse und<br />
wissensbasierte digitale Werkzeuge gefragt.<br />
Auf welche Gesamtlösungen Anwender dabei<br />
zählen können, stellt Fette Compacting zur<br />
Achema <strong>2022</strong> vor.<br />
Die Anforderungen an Effizienz und Qualität in der Tablettenproduktion<br />
nehmen weiter zu. Die Entwicklung wird<br />
getrieben von einem immer höheren Kostendruck,<br />
neuen Arzneimittelentwicklungen und den regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen. Gleichzeitig haben Produktionstechnologien<br />
in den letzten Jahren einen großen Schub in Richtung<br />
Zukunft erhalten, besonders beim Continuous Manufacturing<br />
und bei modernen Digitallösungen.<br />
Was diese Trends für die Pharma- und Nutrition-Produktion<br />
bedeuten, erfahren Anwender und Interessierte auf der Achema.<br />
Dort stehen Experten von Fette Compacting für alle Fragen rund<br />
um Tablettenpressen, Tablettierwerkzeuge, digitale Lösungen,<br />
Services und mehr zur Verfügung. Der Ausstellungsbereich ist<br />
Teil eines Gemeinschaftsstandes mit den Partnern der<br />
Excellence United. Bei Fette Compacting können sich die Messebesucher<br />
per Livestream unter anderem über drei Weltneuheiten<br />
informieren.<br />
KONTINUIERLICHE DIREKTVERPRESSUNG<br />
Eine neuartige Anlage für die kontinuierliche Direktverpressung<br />
stellt ein effizientes, wirtschaftliches Continuous Manufacturing<br />
in Aussicht. Anstelle überdimensionierter Produktionsanlagen<br />
tritt eine kompakte und einfach zu bedienende Technologie. Sie<br />
besteht aus der geschlossenen Dosier-Misch-Einheit FE CPS,<br />
einer Tablettenpresse FE55 und einem Bedienterminal. Die komplette<br />
Anlage lässt sich auf nur einer Ebene in bestehende Produktionsräume<br />
integrieren, sodass Gebäudeinvestitionen auf ein<br />
Minimum sinken, womöglich sogar komplett entfallen.<br />
Der modulare Aufbau erlaubt eine flexible Anordnung und Installation<br />
der Prozesseinheiten auf einer Gesamtfläche von maximal<br />
5 × 10 m, inklusive der Bereiche für das Materialhandling.<br />
Alternativ kann die Anlage auch auf zwei Etagen aufgebaut werden.<br />
Die FE CPS verarbeitet ein breites Spektrum an Formulierungen<br />
mit Durchsatzspannen von etwa 5 bis 200 kg/h. Sie bietet<br />
somit eine hohe Prozessflexibilität von der Produktentwicklung<br />
über kleinere Chargen bis hin zur großvolumigen Fertigung.<br />
Während bislang die Reinigung und Umrüstung wegen zahlreicher<br />
Bauteile als aufwändige Arbeitsschritte beim Continuous<br />
Manufacturing galten, ist die FE CPS mit deutlich weniger Teilen<br />
und Schnittstellen konstruiert. Außerdem verfügt sie über getrennte,<br />
leicht zugängliche Prozess- und Technikbereiche. Dafür<br />
wurde die Dosier-Misch-Einheit so aufgeteilt, dass sich im Prozessraum<br />
die Prozessteile der Nachfüll- und Dosierstationen sowww.verfahrenstechnik.de<br />
VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 13
SPECIAL ACHEMA<br />
01<br />
Pulver-Transport-System<br />
Bis zu sechs automatische Füllsysteme<br />
(Automatic Refill Systems, ARS)<br />
Bis zu sechs gravimetrische<br />
Dosierstationen (Loss in Weight)<br />
Tablettenpresse FE55<br />
Prozessanalysetechnik (embedded<br />
Process Analytical Technology, ePAT)<br />
Human Machine Interface<br />
(HMI)<br />
Kontinuierliche<br />
Pulver-Misch-Station<br />
Flexible Pulvertransfereinheit<br />
wie des Mischers befinden. Der davon staubdicht abgetrennte<br />
Technikraum beherbergt unter anderem die Antriebe, die Elektronik<br />
und die Verkabelung. Alle Bauteile können einfach aus<br />
dem Prozessbereich herausgenommen und gereinigt werden.<br />
Die Stabilität des kontinuierlichen Prozesses hängt entscheidend<br />
von den Materialeigenschaften und dem Maschinen- und<br />
Prozessdesign ab. Zur Überwachung der Qualitätsattribute verfügt<br />
die Maschine über ein neuartiges ePAT-System (embedded<br />
Process Analytical Technology) mit integrierten, hochentwickelten<br />
Sensoren. Sie können am Auslass des Mischers, am Einlass<br />
der Tablettenpresse, an der Fill-O-Matic und im Prozessraum der<br />
Tablettenpresse positioniert werden. Die Inline-Messungen per<br />
Nahinfrarotspektroskopie (NIRS), die unmittelbar im Produktionsfluss<br />
erfolgen, erlauben eine schnelle Reaktion bei Qualitätsabweichungen<br />
und die direkte Steuerung innerhalb des<br />
Produktionsprozesses.<br />
TABLETTENPRESSE ALS ALLROUNDER<br />
02<br />
Mit der Tablettenpresse F20i erweitert Fette Compacting die<br />
Baureihe der neuen i Serie. Der Einfachrundläufer schließt die<br />
Lücke zwischen der flexiblen F10i und dem volumenstarken<br />
Doppelrundläufer F30i. Mit bis zu 475.000 Tabletten pro Stunde<br />
ist die F20i der Allrounder der Serie. Optimiert für einen schnellen<br />
Rotorwechsel, eignet sie sich für ein breites Spektrum von<br />
Produkten und Chargengrößen und ermöglicht damit eine hohe<br />
Flexibilität in der Herstellung.<br />
Wie auch die anderen Maschinen der neuen Serie ist die F20i<br />
generationsübergreifend systemkompatibel. Alle prozessbezogenen<br />
Baugruppen gleichen oder ähneln denen der klassischen<br />
i Serie. Damit können Matrizen- und Segmentrotoren mit kleinen<br />
Modifikationen aus den Tablettenpressen der früheren Maschi-<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
01 Die Direktverpressungslinie FE CPS bietet ein kompaktes<br />
Anlagendesign mit einfacher Bedienung und integrierter<br />
Prozessanalyse<br />
02 Als leistungsstarker Allrounder erweitert die<br />
Tablettenpresse F20i die i Serie<br />
nengeneration übernommen werden. Praxiserfahrungen zeigen,<br />
dass diese Kompatibilität den Aufwand für die Validierung und<br />
Qualifizierung einer neuen Tablettenpresse erheblich verkürzt.<br />
Alle Tablettenpressen der i Serie sind standardmäßig staubdicht,<br />
vom Pressraum bis zu den Verbindungen zwischen Maschine<br />
und Prozess-Equipment. Ein stabiler Unterdruck im Innenraum<br />
verhindert, dass Staub aus der Maschine entweicht. Damit<br />
sind die Bediener vor zahlreichen Arten von Wirkstoffexposition<br />
geschützt. Für aktive oder hochaktive Wirkstoffe lässt sich<br />
zusätzlich eine passende Containment-Guard-Option aufrüsten.<br />
Hinzu kommen weitere Optionen: ein neuartiger Tablettenablauf,<br />
ein beschleunigter Rotorwechsel, eine umfassende Vernetzbarkeit<br />
bis zum Internet of Things (IoT), eine erleichterte Bedienung<br />
und Reinigung sowie ein smartes Energiemonitoring.<br />
TRAININGSAPP FÜR INTUITIVES LERNEN<br />
Ein Trainingstool, das immer zur Verfügung steht: Das ist Alva,<br />
eine neue Lernapp. Als browserbasierte Anwendung kann Alva<br />
auf mobilen Endgeräten jederzeit und an jedem Ort zu Rate gezogen<br />
werden, um fundiertes Wissen über die Tablettenproduktion<br />
zu vermitteln. Die App unterstützt dabei, neue Bediener schnell<br />
und unkompliziert einzuarbeiten und für die Arbeit an den<br />
Tablettenpressen zu qualifizieren. Dafür sorgen die umfangreichen<br />
Lerninhalte, die auf dem Wissen erfahrener Trainer und<br />
Konstrukteure basieren. Die Nutzer erhalten somit aktuelles und<br />
präzises Wissen aus erster Hand.<br />
Beim Lernen mit der App unterstützen interaktive, dreidimensionale<br />
Grafiken, Animationen und Anleitungen. Die App ist in verschiedene<br />
Module gegliedert, die jeweils einen Arbeitsprozess<br />
wie zum Beispiel die Vorbereitung einer Tablettenpresse zur Produktion<br />
oder eine wichtige Baugruppe vorstellen. Jedes Modul erklärt,<br />
wie die einzelnen Bauteile zusammenarbeiten, welches ihre<br />
zentralen Funktionen sind und welche Prozessschritte aufeinander<br />
folgen sollten. Nach Abschluss einer Lerneinheit können die<br />
Nutzer ihr Wissen testen und so ihr Verständnis der Inhalte dokumentieren.<br />
Die frisch erlernten Kenntnisse können direkt an der<br />
Maschine erprobt werden. Bei Unsicherheiten kann Alva die Arbeit<br />
auf mobilen Endgeräten begleiten. So können sich neue Mitarbeiter<br />
immer sicher sein, an der Maschine das Richtige zu tun.<br />
Bei der Entwicklung lag ein besonderer Fokus auf der einfachen<br />
Bedienung, Verständlichkeit und inhaltlichen Tiefe, ohne<br />
den Nutzer mit nebensächlichen Informationen oder Zusatzfunktionen<br />
zu überlasten. Denn viele bereits vorhandene<br />
Softwareangebote sind zum einen inhaltlich eher oberflächlich<br />
gehalten, aber gleichzeitig mit zahlreichen Funktionen überladen.<br />
So entstand der Grundgedanke von Alva: den Kunden genau<br />
die relevanten Inhalte zur Verfügung zu stellen, die sie für<br />
ihre Arbeit benötigen.<br />
Bilder: Fette Compacting<br />
www.fette-compacting.de<br />
AUTOR<br />
Tobias Meyer, Fette Compacting GmbH,<br />
Schwarzenbek<br />
FETTE COMPACTING<br />
AUF YOUTUBE<br />
Ende Juni stand bei Fette Compacting in<br />
Schwarzenbek die Zukunft der Tablettenproduktion<br />
im Mittelpunkt. Mehr als<br />
100 Teilnehmer diskutierten beim „Continuous<br />
Manufacturing Circle“ über Chancen<br />
und Herausforderungen der kontinuierlichen<br />
Direktverpressung („Direct Compression“).<br />
Als Weltpremiere präsentierte Fette<br />
Compacting schließlich eine neue Direktverpressungs-Produktionslinie:<br />
die FE CPS.<br />
Bei ihr sind erstmals das Dosieren und<br />
Mischen des Pulvers in einer geschlossenen<br />
Einheit angeordnet.<br />
https://bit.ly/Fette-CPS<br />
FETTE COMPACTING AUF<br />
DER ACHEMA<br />
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Unsere Kompetenz für Ihren Erfolg.<br />
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ACHEMA <strong>2022</strong><br />
NACHHALTIGKEIT<br />
UND DIGITALISIERUNG<br />
Neben der Transformation hin zur klimaneutralen chemischen Industrie und<br />
dem Dauerbrenner Digitalisierung stellt auch die aktuelle weltpolitische Lage<br />
die Prozessindustrie vor massive Herausforderungen. Mit welchen Technologien<br />
gelingt die Defossilisierung? Wie steht es um Versorgungssicherheit und<br />
Lieferketten? Antworten und Lösungsansätze auf diese Fragen will die<br />
Achema im August liefern.<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
Als Branchenplattform können wir in unseren<br />
Vortragsformaten und in den Diskussionen an<br />
den Ständen einen Nukleus schaffen, in dem<br />
die Branche gemeinsam an einer Lösung<br />
arbeitet.<br />
Björn Mathes, stellvertretender Geschäftsführer der<br />
Dechema Ausstellungs-GmbH<br />
Deutschland und Europa wollen bis 2050 klimaneutral<br />
werden. Auch die Chemieindustrie arbeitet an Technologien,<br />
um dieses Ziel zu erreichen. Wo liegen die Chancen,<br />
Herausforderungen und Hürden? Was sind die notwendigen<br />
Rahmenbedingungen und Anreize? Welche finanziellen<br />
Instrumente werden benötigt? Diesen Fragen geht die Eröffnungsveranstaltung<br />
der Achema unter dem Titel „Klimaneutrale<br />
chemische Industrie“ am 22. August <strong>2022</strong> ab 17 Uhr nach.<br />
Die Herausforderungen für eine nachhaltige Zukunft greift<br />
auch die „Green Innovation Zone“ auf: Sie bringt Experten und<br />
Lösungsanbieter aus Industrie, Politik und Wissenschaft mit<br />
Entscheidungsträgern und Anwendern zusammen. Dieser Sonderbereich<br />
beleuchtet grüne Technologien und zeigt Lösungen für<br />
den Weg zur klimaneutralen Produktion.<br />
Fünf Bereiche werden hierzu auf der Achema im Fokus stehen:<br />
klimaneutrale Produktion, Kreislaufwirtschaft, Industriewasser,<br />
nachhaltige Chemie und biobasierte Wirtschaft. „Die Prozessindustrie<br />
wird ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Wertschöpfung<br />
nur dann gerecht, wenn sie ihre Anlagen konsequent<br />
und zu 100 Prozent elektrifiziert und mittelfristig Wasserstoff als<br />
Energiequelle einsetzt“, betont Frank Jenner, Global Chemicals &<br />
Advanced Materials Industry Leader bei EY. „Die Branche unternimmt<br />
hier bereits große Anstrengungen, und die Herausforderung<br />
ist riesig – aber sie kann gelingen.“<br />
„Mit der Achema setzen wir dieses Jahr – vielleicht mehr denn<br />
je – ein Zeichen dafür, dass technologische Zusammenarbeit<br />
über Branchengrenzen aber auch über Ländergrenzen hinweg<br />
unverzichtbar ist, um die bedeutenden Krisen unserer Zeit zu lösen“,<br />
so Thomas Scheuring, Geschäftsführer der Dechema Ausstellungs-<br />
GmbH. Björn Mathes, stellvertretender Geschäftsführer der<br />
Dechema Ausstellungs-GmbH, ergänzt: „Als Branchenplattform<br />
können wir in unseren Vortragsformaten und in den Diskussionen<br />
an den Ständen einen Nukleus schaffen, in dem die Branche<br />
gemeinsam an einer Lösung arbeitet.“<br />
DIGITAL HUB UND DIGITAL LAB<br />
Auch das Thema Digitalisierung belegt endgültig einen Spitzenplatz<br />
auf der Agenda der Prozessindustrie. Dem trägt die neue<br />
Ausstellungsgruppe „Digital Hub“ Rechnung: Sie will der zentrale<br />
Treffpunkt für Digitalexperten und sämtliche Teilnehmer sein,<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 17
SPECIAL ACHEMA<br />
01 02<br />
01 Zur Achema werden rund 2.200 Aussteller aus 50 Ländern erwartet<br />
02 Auf der Messe wird das gesamte Spektrum der Prozesstechnologie<br />
zu sehen sein, wie beispielsweise Destillationssysteme für korrosive<br />
Stoffe<br />
die sich für die digitale Transformation der Prozessindustrie interessieren<br />
oder sie aktiv mitgestalten. Die Ausstellungsfläche mit<br />
zentraler Bühne rückt digitale Showcases der Prozessindustrie<br />
ins Rampenlicht und bietet damit sowohl neue Erkenntnisse von<br />
Experten und Lösungsanbietern als auch Raum für zukunftsorientierte<br />
Diskussionen.<br />
Daneben werden auf der Aktionsfläche „Digital Lab“ fünf Anwendungen<br />
zum vernetzten und digitalisierten Labor präsentiert –<br />
das smarte Labor von morgen zum Erleben, Anfassen und<br />
VERSORGUNGSSICHERHEIT,<br />
NACHHALTIGKEIT UND DIGITALI-<br />
SIERUNG KÖNNEN NUR GEMEIN-<br />
SAM GEMEISTERT WERDEN<br />
Ausprobieren. Geräte- und Softwarehersteller zeigen herstellerübergreifende<br />
Digitalisierungslösungen an relevanten Praxisbeispielen.<br />
Das Spektrum reicht von Cobot-assistierten<br />
Arbeitsprozessen für die Probenvorbereitung und -analyse, über<br />
benutzerorientierte Prozessführung mit Laboratory-Execution-<br />
Systemen bis hin zu horizontal und vertikal vernetzten und trotzdem<br />
modular anpassbaren Gerätelösungen. Ziel ist es, die Laborinfrastruktur<br />
gemeinsam zu nutzen. Vom Probeneingang bis zum<br />
qualitätsgesicherten Analyseergebnis soll alles nahtlos ineinander<br />
greifen.<br />
„Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit – die<br />
anstehenden Herausforderungen sind enorm und lassen sich nur<br />
gemeinsam und branchenübergreifend bewältigen“, so Thomas<br />
Scheuring. „Lassen Sie uns deshalb die Achema im August <strong>2022</strong><br />
als weltweit einzigartige Gesamtschau der aktuellen Techniktrends<br />
unserer Branche nutzen, um zusammen Lösungen zu<br />
finden und anzugehen.“<br />
Bilder: Dechema<br />
www.dechema.de<br />
ACHEMA <strong>2022</strong><br />
Die Achema ist das Weltforum für chemische<br />
Technik, <strong>Verfahrenstechnik</strong> und<br />
Biotechnologie. Alle drei Jahre findet die<br />
globale Leitmesse der Prozessindustrie in<br />
Frankfurt am Main statt. Das Spektrum<br />
umfasst von Laborausrüstung, Pumpen und<br />
Analysegeräten über Verpackungsmaschinen,<br />
Kessel und Rührer bis zu Sicherheitstechnik,<br />
Werkstoffen und Software alles,<br />
was in der chemischen Industrie, der<br />
Pharma- und Lebensmittelherstellung<br />
benötigt wird. Der begleitende Kongress<br />
ergänzt die Themenvielfalt der Ausstellung<br />
mit wissenschaftlichen Vorträgen und<br />
zahlreichen Gast- und Partnerveran staltungen.<br />
Die Messe findet vom 22. bis<br />
26. August <strong>2022</strong> in Frankfurt am Main statt.<br />
www.achema.de<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
Wir sehen uns auf der<br />
22.-26. August <strong>2022</strong><br />
Frankfurt am Main<br />
Halle 8.0, Stand F64<br />
WIR<br />
ERHÖHEN<br />
DEN DRUCK.<br />
Unsere neuen Drehkolbenpumpen<br />
mit bis zu 18 bar schaffen fast alles<br />
• Druck bis zu 18 bar<br />
• Höherer Wirkungsgrad durch strömungsoptimiertes, einteiliges Gehäuse<br />
• Atmosphärischer Schutz von Getriebe- und Pumpenkammer durch AirGap<br />
• Neue Dichtungsoptionen zur Erfüllung industriespezifischer Normen<br />
ATEX / TA-Luft / Reinigung nach CIP-SIP-Richtlinien<br />
VOGELSANG – LEADING IN TECHNOLOGY<br />
vogelsang.info
SPECIAL ACHEMA<br />
DIGITALES PRÜFKONZEPT<br />
FÜR DRUCKTRANSMITTER<br />
AUSFÄLLE<br />
VERMEIDEN,<br />
PRODUKTIVITÄT<br />
ERHÖHEN<br />
Industrie 4.0 und Digitalisierung sind als Schlagwörter allgegenwärtig –<br />
auch in der Prozessautomatisierung. Aber verbessern sie tatsächlich alltägliche<br />
Arbeitsabläufe? Am Beispiel der Druckmessung wird deutlich, dass sich<br />
damit mehr Produktivität und mehr Anlagensicherheit erzielen lassen.<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
Wie rund laufen meine Anlage und der Produktionsprozess?<br />
Diese Frage beschäftigt täglich Verantwortungsträger<br />
in der Chemie-, Öl-, Gas- und Energieindustrie<br />
sowie in Kraftwerken. Druckmessgeräte wie Cerabar<br />
und Deltabar von Endress+Hauser spielen in den Regelkreisen<br />
eine wichtige Rolle: Die Transmitter ermitteln den Relativ- und<br />
Absolutdruck sowie den Differenzdruck. Deshalb muss jederzeit<br />
sichergestellt werden können, dass sie funktionstüchtig sind und<br />
ihre Messaufgabe erfüllen. Mit Heartbeat Technology geht das<br />
einfach und schnell.<br />
Heartbeat Technology ist ein digitales Prüfkonzept.<br />
Endress+Hauser hat es entwickelt, damit Kunden ihre Anlagenverfügbarkeit<br />
erhöhen und gleichzeitig Wartungsaufwendungen<br />
senken können. Die Design-Philosophie basiert darauf, dass<br />
Messfunktionalität, Sicherheit und Einfachheit ausgewogen sind.<br />
Das Konzept kam 2013 auf den Markt und hat sich für die Bereiche<br />
Füllstand, Flüssigkeitsanalyse, Durchfluss und Temperatur bereits<br />
etabliert. Mit den neuen Gerätefamilien Cerabar und Deltabar<br />
macht Endress+Hauser Heartbeat Technology nun für Druck und<br />
Differenzdruck verfügbar. Die Technik besteht aus drei Bausteinen:<br />
Diagnose, Verifikation und Monitoring.<br />
HOHER DIAGNOSEGRAD BEREITS AB WERK<br />
Diagnose bildet die Basis der Heartbeat Technology: Der Diagnosedeckungsgrad<br />
der neuen Cerabar- und Deltabar-Transmitter liegt<br />
Mit den gewonnenen Daten lassen sich<br />
Algorithmen füttern, die eine vorausschauende<br />
Wartung ermöglichen.<br />
Dirk Dohse, Experte für Heartbeat Technology<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 21
SPECIAL ACHEMA<br />
01 Die neuen Drucktransmitter Cerabar und Deltabar verfügen über<br />
das Prüfkonzept Heartbeat Technology<br />
02 Ein Wartungsbeauftragter startet die Heartbeat-Verifikation<br />
03 Ein Gerät aus der neuen Deltabar-Gerätefamilie<br />
(rechts, mit grünem Display), daneben ein Vorgängermodell<br />
01<br />
bei mehr als 96 Prozent. Das bedeutet, dass fast alle sogenannten<br />
gefährlichen unerkannten Ausfälle auf ein Minimum reduziert<br />
werden können. Beispielsweise werden Softwareintegrität, Klemmenspannung,<br />
Ausgangsstrom, Loop-Diagnose und statistische<br />
Sensordiagnose rund um die Uhr automatisch überwacht.<br />
Die Prozess- und Gerätediagnosemeldungen erfolgen gemäß<br />
der Namur-Empfehlung NE 107 „Selbstüberwachung und Diagnose<br />
von Feldgeräten“ und liefern den Benutzern klare Handlungsanweisungen,<br />
wie sie bei einer Fehlermeldung richtig reagieren.<br />
Damit wird die Anlagenverfügbarkeit signifikant erhöht.<br />
VERIFIKATION IN DREI MINUTEN ERLEDIGT<br />
Heartbeat Verifikation erzeugt einen weiteren Mehrwert für<br />
Anlagenbetreiber und Wartungsbeauftragte. Dieser Baustein ermöglicht<br />
eine Geräteverifizierung innerhalb von drei Minuten.<br />
Weil nicht aktiv in den Signalkreis eingegriffen wird, können<br />
selbst Mitarbeitende ohne spezielles Fachwissen die Verifizierung<br />
DURCH HEARTBEAT MONITORING<br />
LÄSST SICH FESTSTELLEN, OB DIE<br />
MECHANISCHE BELASTUNG VON<br />
VENTILEN ZU HOCH IST<br />
02<br />
03<br />
jederzeit übernehmen. Eine effiziente Testmethode – vor allem<br />
bei Drucktransmittern, die an einer analogen Eingangskarte<br />
angeschlossen sind.<br />
Weil die neuen Drucktransmitter Cerabar und Deltabar über<br />
Bluetooth-Konnektivität verfügen, müssen Anwender sich für eine<br />
Verifikation nicht mehr direkt zum Gerät begeben. Über die Bluetooth-Verbindung<br />
können sie stattdessen bequem aus einer Entfernung<br />
bis 25 m direkt auf die Geräte zugreifen. Der Prozess läuft<br />
dabei ohne Unterbrechung weiter: Die Mitarbeitenden gehen die<br />
Verifizierung schrittweise über die Smartblue-App von<br />
Endress+Hauser an einem mobilen Endgerät durch, beispielsweise<br />
an einem Tablet-PC oder einem Smartphone. Alternativ ist<br />
die Verifizierung über digitale Kommunikation mit Hart oder mit<br />
der grafischen Anzeige möglich.<br />
Die Dokumentation ist eine wichtige Aufgabe in der Prozessindustrie,<br />
wo die Gerätetests periodisch durchgeführt und die<br />
Ergebnisse festgehalten werden müssen: Heartbeat Verifikation<br />
erledigt die Dokumentation der Gerätefunktionen automatisch.<br />
Als Prüfnachweis dient dabei der Bericht, der direkt nach der<br />
Verifizierung als PDF-Datei ausgestellt wird und alle relevanten<br />
Informationen enthält.<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
MONITORING ERHÖHT DIE PRODUKTIVITÄT<br />
Der dritte Baustein ist das Monitoring. Diese Funktion zeigt unerwünschte<br />
Geräte- oder Prozessanomalien und gibt Aufschluss über<br />
mechanische und thermische Belastungen. Dabei werden neben<br />
der Druckmessung zusätzliche Daten ausgewertet, unter anderem<br />
das Signalrauschen oder die Klemmenspannung. Welcher Nutzen<br />
sich für Anwender ergibt, wird an drei Beispielen deutlich:<br />
■ Wurde nach einer Wartung ein Ventil falsch eingestellt, erkennt<br />
Heartbeat Monitoring dies als eine verstopfte Impulsleitung.<br />
Möglich wird das durch die statistische Analyse des Drucksignals.<br />
■ Heartbeat Monitoring stellt fest, ob Ventilklappen zu schnell<br />
schließen und Wasserschläge oder Druckstöße verursachen.<br />
Möglich wird das durch die Messung von dynamischen Druckschlägen<br />
im Millisekundenbereich. Dadurch kann außerdem<br />
die mechanische Belastung quantifiziert werden.<br />
■ Mit Heartbeat Monitoring werden korrodierte Klemmen und<br />
dadurch versursachte Kriechströme diagnostiziert. Möglich<br />
wird das, weil Abweichungen im Messkreiswiderstand auffallen.<br />
Die genannten Anomalien führen zu falschen Messsignalen oder<br />
ziehen umliegende Aggregate in Mitleidenschaft. Sie gefährden<br />
somit die Produktivität und Sicherheit. Mit Heartbeat Monitoring<br />
schützen sich Anlagenbetreiber vor solchen Risiken. Die Monitoring-Daten<br />
können sowohl zyklisch als auch azyklisch ausgegeben<br />
werden.<br />
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT<br />
Die Funktionen von Heartbeat Technology sind unter anderem<br />
deshalb so hilfreich, weil sie in Echtzeit arbeiten – die Analyse<br />
läuft rund um die Uhr und ist jederzeit verfügbar. Die Leistung ist<br />
damit aber noch längst nicht ausgeschöpft: Mit den gewonnenen<br />
Daten lassen sich Algorithmen füttern, die eine vorausschauende<br />
Wartung ermöglichen. So kann bereits heute ermittelt werden,<br />
wie stark Aggregate in unmittelbarer Umgebung der Cerabarund<br />
Deltabar-Drucktransmitter beansprucht sind – und wann sie<br />
gewartet oder ausgetauscht werden müssen.<br />
Das Beispiel Heartbeat Technology zeigt, wie sich der Mehrwert<br />
der Industrie 4.0 in der Wissenspyramide ausdrücken lässt:<br />
Aus Daten werden Information, aus Information wird Wissen und<br />
mit diesem Wissen werden Wartungsprioritäten und Prozessabläufe<br />
optimiert.<br />
Bilder: Endress+Hauser<br />
www.de.endress.com<br />
AUTOR<br />
Dirk Dohse, Produktmanager,<br />
Endress+Hauser Level+Pressure, Maulburg<br />
HEARTBEAT-TECHNOLOGY<br />
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https://bit.ly/EH-Heartbeat<br />
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Die BLUEline Nova setzt neue Maßstäbe in der Pumpentechnik.<br />
Egal ob mit oder komplett ohne Gehäuseschutzauskleidung – die BLUEline Nova<br />
realisiert bislang unerreichte volumetrische Wirkungsgrade.<br />
Füreinander geschaffen – die neu entwickelten DIUS Drehkolben sorgen in Kombination mit<br />
der strömungsoptimierten Förderkammer für höchste Laufruhe bei Drücken bis 12 bar.<br />
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www.newblueline.com
SPECIAL ACHEMA<br />
ETHERNET-APL<br />
AUFFAHRT ZUR<br />
DATENAUTOBAHN<br />
Ethernet-APL ermöglicht den Aufbau von zukunftssicheren Netzwerken im Feld<br />
der Prozessanlage. Bei richtiger Planung ist das System für zukünftige Entwicklungen<br />
und Erweiterungen offen. Anwender profitieren von einem Engineering-<br />
Leitfaden, der Expertenwissen bietet. So können Planung, Installation und Betrieb<br />
von Ethernet-APL-Netzwerken gelingen.<br />
Die Daten von Sensoren und Aktoren helfen dabei, Prozesse<br />
zu verstehen, zu optimieren und zu automatisieren.<br />
Doch oftmals sind diese Daten nur mit einem hohen<br />
Aufwand verfügbar. Hier kommt Ethernet-APL ins Spiel –<br />
die Datenautobahn in das Feld der Prozessanlagen. Die für die<br />
Planung und Umsetzung einer Netzwerktechnologie im Feld notwendige<br />
Bewertung wirft viele Fragen auf: Wie steht es um die<br />
Wiederverwendung von Kabeln oder erreichbare Kabellängen?<br />
Sollen explosionsgefährdete Bereiche mit Eigensicherheit geschützt<br />
werden? Welche Werkzeuge existieren bereits für einen<br />
einfachen Zugang und die Konfiguration der Instrumentierung?<br />
Die Bandbreite ist mit 10 Mbit/s der Schlüssel zum Erfolg: Radarkurven<br />
können alle zwei Sekunden aktualisiert werden, was<br />
vor allem in zeitkritischen Phasen wie der Inbetriebnahme von<br />
Vorteil ist. Auch das Asset Management profitiert von dieser<br />
Bandbreite: Es kann automatisch exakte Rücksicherungen von<br />
Instrumentenkonfigurationen herunterladen, archivieren und<br />
wiederherstellen, was wiederum das Risiko menschlicher Fehler<br />
beim Austausch von Instrumenten reduziert.<br />
Der Planer muss dafür sorgen, dass die Ausgangspegel der<br />
Switches mit den Eingangspegeln der Instrumente übereinstim-<br />
men. Um diesen Auswahlprozess zu unterstützen, definiert<br />
Ethernet-APL Standard-Leistungsklassen in Port-Profilen für<br />
zum Beispiel eigensichere Geräteanschlüsse wie Ex ic IIC für<br />
Zone 2/Div. 2 oder Ex ia IIC für Zone 0 bzw. 1/Div. 1. Der Planer<br />
profitiert von der Einfachheit, die die Interoperabilität zwischen<br />
Instrumenten und Switches beliebiger Hersteller gewährleistet.<br />
Die Auswahl der Kabelinfrastruktur ist von großer Bedeutung,<br />
da spätere Änderungen mit hohen Kosten verbunden sind. Um<br />
eine zuverlässige Kommunikation zu erreichen, schreiben die<br />
Normen ein zweiadriges Kabel vom Typ „A“ mit Schirm vor.<br />
STÖRUNGSFREI VON PUNKT ZU PUNKT<br />
Ethernet-APL-Feld-Switches bieten Geräteanschlüsse gemäß der<br />
Stichleitungsdefinition des Standards, der ausschließlich Punktzu-Punkt-Verbindungen<br />
zwischen Switches und zu jedem Gerät<br />
vorschreibt. Klemmvorgänge etwa bei einem Gerätetausch bleiben<br />
vollständig frei von Rückwirkungen auf die Netzwerkkommunikation<br />
für eine Maximierung der Anlagenverfügbarkeit,<br />
auch ein möglicher Fehler eines Geräts wird hierdurch bereits<br />
am Switch-Port abgefangen.<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
hat die<br />
Lösung!<br />
01 Rail Field Switch<br />
mit 16 Anschlüssen für<br />
Instrumente; die Verbindung<br />
zum Leitsystem kann<br />
wahlweise über Standard-<br />
Ethernet oder Lichtwellenleiter<br />
und mit Ringredundanz<br />
ausgeführt werden<br />
Dosieren<br />
Sie mit<br />
System!<br />
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ACHEMA Frankfurt<br />
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Geräteanschlüsse oder Spurs ermöglichen Kabellängen von 200 m mit Eigensicherheit<br />
für Zone 0 bis Zone 2. Der Field-Switch, der eine Hilfsspannung benötigt, kann in der<br />
Nähe oder im selben Verteilerkasten installiert werden, in dem auch die Remote-IO-<br />
Systeme untergebracht sind, und dasselbe Home-Run-Kabel verwenden. Für kleinere<br />
Anlagen mit Distanzen bis 100 m verwendet man Standard-Ethernet, bis 2.000 m zwischen<br />
Leitwarte und Verteilerkasten kommt Glasfaser zum Einsatz. Die Switches unterstützen<br />
Medienredundanzkonzepte, die für Standard-Ethernet gelten, wie etwa das<br />
Medienredundanzprotokoll (MRP), das beispielsweise für Profinet verwendet wird.<br />
Die Ethernet-APL Rail Field Switches von Fieldconnex können in Zone 2 installiert<br />
werden und sind mit verschiedenen robusten Gehäusen für die Installation in der<br />
Nähe des Geräts erhältlich. Sie benötigen eine externe Stromversorgung und können<br />
in der Nähe vorhandener Remote-IO-Stationen installiert werden. Eine solche Topologie<br />
ist einfach konzipiert und daher leicht zu betreiben und zu warten.<br />
AUTOMATISCHE INBETRIEBNAHME<br />
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Wenn der Installateur ein Gerät an das Netz anschließt,<br />
schaltet es sich automatisch ein. Protokolle auf höherer Ebene verfügen über<br />
eine automatische Geräteerkennung und Portidentifizierung, sodass Asset-Management-Systeme<br />
den Austausch des Geräts an einem Port erkennen können. So kann das<br />
System den Wartungsmitarbeiter darauf hinweisen und automatisch um Erlaubnis bit-<br />
GATHER Dosieranlagen<br />
gemäß Kundenspezifikation<br />
+ ATEX Zone 1 und Zone 2<br />
+ GATHER Dosierbox 5000<br />
als Universalcontroller<br />
+ Stand-Alone-Systeme<br />
oder Integration<br />
Erfahren Sie mehr!<br />
www.gather-industrie.de<br />
GATHER Industrie GmbH<br />
42489 Wülfrath<br />
Made in Germany<br />
+ fördern + kuppeln + dosieren
SPECIAL ACHEMA<br />
02<br />
03<br />
02 Sterntopologie mit redundanter Anbindung und bis zu<br />
24 Feldgeräten je Switch für verschiedene explosionsgefährdete<br />
Bereiche<br />
03 Das PA-Profil standardisiert die Daten: Konfiguration, Prozesswerte,<br />
Diagnose und Alarme für gleichartige Feldgeräte unterschiedlicher<br />
Größe oder Modellreihen<br />
ten, die notwendige Konfiguration, die im Asset Management<br />
System gespeichert ist, auf dem Ersatzgerät wiederherzustellen.<br />
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, Nachbarschaftserkennung<br />
und robuste Steckverbinder bieten eine Benutzerfreundlichkeit,<br />
die sogar die von analogen Zweidrahtsystemen übertrifft. Diese<br />
Zuverlässigkeit und Einfachheit, die die Benutzer zu Recht erwarten,<br />
reduziert das systematische Risiko.<br />
PROFILE ALS STANDARD<br />
Die Geräte und Steuerungen bieten einen Kompatibilitätsmodus<br />
für Profibus- und Profinet-Technologien genannt PA-Profil. Dieses<br />
definiert eine einheitliche Gerätebeschreibung oder ein Paket,<br />
das mit dem Controller, der Netzwerkkomponente und den Geräten<br />
geliefert wird. Benutzer konfigurieren mehrere Messwerte<br />
pro Gerät auf dieselbe Weise, unabhängig von Marke, Modell<br />
oder Größe eines bestimmten Geräts. Ein Beispiel: Ein Druck-<br />
messumformer liefert Druck und Medientemperatur auf dieselbe<br />
Weise, unabhängig von Hersteller oder Produktkonfiguration.<br />
Dies ist für die 80 % der Standardmessungen oder Kontrollen sehr<br />
empfehlenswert. Die Suche nach Gerätetreibern und die Fehlersuche<br />
bei Kompatibilitätsproblemen ist damit endgültig vorbei.<br />
Ergänzt wird dieser Aufbau der digitalen Kommunikation<br />
durch die robusten LB/FB-Remote-I/O-Systeme für die Installation<br />
in explosionsgefährdeten Bereichen. Das Remote-IO wird an<br />
denselben Backbone angeschlossen und teilt sich mit den Ethernet-APL-Switches<br />
auch die Stromversorgung. Es bietet bei Bedarf<br />
Zugang zu modernen Messgeräten mit 4–20-mA-Schnittstelle.<br />
Neben dem Hauptmesswert übersetzt die Remote-IO-Station<br />
auch Zustands- und Diagnosedaten, sekundäre Messwerte oder<br />
die ganze Historie von der Hart-Schnittstelle in das Ethernetbasierte<br />
Protokoll der Wahl. Dieser Zugriff ist denkbar schnell,<br />
denn Remote-IO nutzt individuelle Hart-Master pro Gerät und<br />
eliminiert damit Buszykluszeiten.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Ethernet-basierte Kommunikation über standardisierte Protokolle<br />
wie Profinet, EtherNet I/P, OPC-UA und Hart-IP ermöglicht<br />
den Zugriff auf die Intelligenz, die sich bereits vor Ort befindet:<br />
die heute in den Anlagen installierten Sensoren und Aktoren.<br />
Benutzer können diese Daten von jeder Prozessanlage und ohne<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
Einschränkungen nutzen, um die Effizienz von Standardbetriebsabläufen<br />
zu verbessern und von reaktiver zu vorausschauender<br />
Anlagenwartung überzugehen. Jetzt können sie problemlos moderne<br />
Überwachungs- und Optimierungsmethoden einsetzen.<br />
Bei Neuanlagen sollten Ingenieure eine Evaluierung vornehmen.<br />
Switches lassen sich gut mit Remote-IO-Systemen kombinieren<br />
und ermöglichen Verbindungen zu jedem Gerätetyp.<br />
Kabel vom Typ „A“ sollten den Spezifikationen für Ethernet-APL<br />
entsprechen. Da Ethernet-APL neu auf dem Markt ist, können<br />
noch nicht erhältliche Geräte mit Feldbustechnologien installiert<br />
werden. Die profilbasierte Kommunikation ermöglicht eine Bedienung<br />
und einen Gerätetausch, der so einfach ist, wie der<br />
Anwender es von 4–20 mA kennt – sogar noch einfacher, ohne die<br />
Notwendigkeit einer Skalierung von Messwerten oder der Einstellung<br />
von Geräteadressen. Dies sorgt für eine zukunftssichere<br />
Infrastruktur, die jederzeit aufgerüstet werden kann.<br />
Bilder: Pepperl+Fuchs SE, kkssr – shutterstock.com<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Ing. Andreas Hennecke,<br />
Pepperl+Fuchs, Mannheim<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
Ethernet-APL Engineering Guideline:<br />
Ethernet-APL vereint zwei bekannte und<br />
etablierte Technologien: Ethernet und die<br />
geschirmte, verdrillte Zweidrahtleitung. Es<br />
definiert eine flache und schnelle, netzwerkförmige<br />
Infrastruktur, die sowohl von<br />
Anwendern als auch von Anbietern<br />
allgemein akzeptiert wird. Vollständige<br />
Details und Best Practices finden geneigte<br />
Leser:innen in der Ethernet-APL Engineering<br />
Guideline, die von einer Arbeitsgruppe<br />
erfahrener Branchenexperten verfasst und<br />
gepflegt wird.<br />
www.pepperl-fuchs.com/apl-tec<br />
TIPPS FÜR ETHERNET-APL<br />
■ Ziehen Sie Ethernet-APL als Hauptinfrastruktur<br />
in Betracht.<br />
■ Wählen Sie das zu Geräten und Systemen<br />
passende industrielle Protokoll für die<br />
Anlagensteuerung.<br />
■ Setzen Sie die Standardinstrumentierung<br />
mithilfe von Profilen um.<br />
■ Wählen Sie Kabel aus, die den Spezifikationen<br />
von Ethernet-APL entsprechen.<br />
■ Testen Sie vorhandene Kabel auf Wiederverwendung<br />
mit Ethernet-APL.<br />
elektrisch, effizient, eSy<br />
Elektromotorisch betätigte Membran-,<br />
Sitz- und Membransitzventile GEMÜ eSyLite,<br />
eSyStep und eSyDrive für:<br />
• Variable und komplexe Regelanwendungen<br />
• Anwendungen mit hohen Anforderungen an<br />
Performace und Lebensdauer<br />
• Anwendungen mit Kontaminationsrisiko<br />
durch Druckluft<br />
• Mobile Anlage ohne separate<br />
Druckluftversorgung<br />
ACHEMA <strong>2022</strong><br />
Hall 8 / Booth F4<br />
www.gemu-group.com
Wolfgang Ringel<br />
im Prüfstand der<br />
Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
zur<br />
Kalibrierung oder<br />
eichamtlichen<br />
Vorprüfung<br />
KALIBRIERUNG<br />
PRÜFSTAND ERWEITERT<br />
Langlebige Messgeräte sollten regelmäßig kalibriert werden. Meist übernehmen das die<br />
Gerätehersteller. Was aber, wenn diese ihren Sitz im Ausland haben oder langwierige<br />
Wartungsprozesse zu erwarten sind? Dann kommen Händler wie Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
ins Spiel. Das Unternehmen hat unlängst seinen Prüfstand für Coriolis-Massedurchflussmessgeräte<br />
erweitert.<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
Flüssigkeits- und Gasdichteaufnehmer sowie Massedurchflussmesser<br />
erfordern in wiederkehrenden Intervallen<br />
eine Neukalibrierung. Einer, der sich damit auskennt, ist<br />
Wolfgang Ringel. Er ist Experte für Mess- und Regeltechnik<br />
bei Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong> und sagt: „Viele der Geräte, die<br />
wir vertreiben, können auch durch uns geprüft werden. Für Kunden<br />
zählen dabei möglichst kurze Wege und eine schnelle Abwicklung.“<br />
Ringel ist erster Ansprechpartner des Unternehmens<br />
am Niederrhein, wenn es um die Kalibrierung von Messgeräten<br />
geht. Dafür betreibt das Unternehmen, das sich auf den Vertrieb<br />
und den Service rund um Geräte der Prozessmesstechnik spezialisiert<br />
hat, seit rund 40 Jahren verschiedene Prüfstände und<br />
Prüfeinrichtungen. Geräte können damit auf kundenspezifische<br />
Messbereiche eingestellt sowie nach einer Wartung oder Reparatur<br />
überprüft und kalibriert werden. Vorteil für Anwender: Die<br />
Messgeräte müssen nicht zurück zum Hersteller, sondern können<br />
am Standort in Neukirchen-Vluyn kalibriert werden.<br />
CORIOLIS-MASSEDURCHFLUSSMESSGERÄTE<br />
HIERZULANDE KALIBRIEREN<br />
NEBEN EINEM UMFANGREICHEN<br />
SORTIMENT AN MESSGERÄTEN<br />
BIETET SCHWING AUCH SERVICES<br />
FÜR DEN REIBUNGSLOSEN BETRIEB<br />
Um auch größere Geräte prüfen zu können, hat das Unternehmen<br />
unlängst seinen Prüfstand für Coriolis-Massedurchflussmessungen<br />
aus dem Hause Rheonik erweitert. „Ganz konkret<br />
geht es um Kalibriereinrichtungen zur Überprüfung von Coriolis<br />
Massedurchflussmessern des Typs RHM06 für Rohre mit einem<br />
Zoll Nenndurchmesser“, erklärt Ringel. Am unteren Ende markieren<br />
Rohre mit 1/4" Nenndurchmesser den Prüfbereich. Der<br />
Prüfaufbau sei zwar einfach, aber sehr effektiv. „Es wird jeweils<br />
eine definierte Wassermenge mit einer voreingestellten Durchflussrate<br />
über den Coriolis-Massedurchflussmesser auf eine Präzisionswaage<br />
gefördert“, erklärt Ringel. Vor dem Start der Messung<br />
wird der Zählerstand des Messgeräts und der Waage auf<br />
Null gesetzt. Nach Ablauf der vordefinierten Füllmenge stoppt<br />
Ringel den Durchfluss und vergleicht die beiden Zählerstände.<br />
Eine Dichtekorrektur von Volumen auf Masse sei dabei nicht notwendig,<br />
da die Coriolis-Massedurchflussmesser die Masse direkt<br />
in Gewichtseinheiten messen und der Techniker das Ergebnis<br />
umgehend mit der Anzeige der Waage vergleichen kann. „Die<br />
Messgeräte eignen sich insbesondere für die Überprüfung von<br />
Kleinstmengen ab Durchflussraten von 1 g/min“, unterstreicht<br />
der Experte.<br />
Coriolis-Massedurchflussmesser eignen sich zur Messung verschiedener<br />
Medien, die zum Beispiel in stationären oder mobilen<br />
Wasserstoffanwendungen oder im Bereich der Lebensmitteltechnik<br />
zum Einsatz kommen. Weitere Medien können unter anderem<br />
Mineralöle und Treibstoffe, Lacke und Lösemittel sein,<br />
aber auch Kältemittel und Chemikalien.<br />
EICHAMTLICHE VORPRÜFUNGEN<br />
Um Sollwerte eines Dichteaufnehmers zu errechnen, nutzt Wolfgang<br />
Ringel neben einer Druckwaage und einer Präzisionswaage auch ein<br />
Eichgewicht sowie einen 1.000-ml-Glaskolben<br />
Für eichamtliche Vorprüfungen von Flüssigkeits- und Gasdichteaufnehmern,<br />
die nach dem Biegeschwingerprinzip arbeiten, eignet<br />
sich ein weiterer Prüfstand bei Schwing in Neukirchen. Seit<br />
Mitte der 1980er-Jahre wird er für die individuellen Kalibrierungen<br />
dieser Messgeräte genutzt. „Dabei setzen wir hochpräzise<br />
Referenzgeräte ein“, erläutert Ringel und konkretisiert: „Unter<br />
anderem nutzen wir eine Druckwaage, ein Stationsbarometer,<br />
mehrere Thermometer, einen Durchflussrechner mit hochauflösenden<br />
Periodendauereingängen und eine Präzisionswaage.“<br />
Aufwändige Labor- und Umwälzthermostate regeln die konstanten<br />
Temperaturen, die die Dichteaufnehmer bei den jeweiligen<br />
Prüfpunkten einhalten müssen. Die eigentliche eichamtliche<br />
Vorprüfung übernimmt ein Mitarbeiter des Eichamts, der im Bedarfsfall<br />
ins Unternehmen bestellt wird. „Rund vier bis acht Stunden<br />
dauert eine solche Prüfung“, weiß Ringel. Hat das Gerät die<br />
Messung erfolgreich absolviert, wird es mit einer Eichmarke versehen,<br />
um im Anschluss per Kurier schnellstmöglich zum Anwender<br />
und in den Anwendungsprozess zurückgeführt zu werden.<br />
Ein Prüfschein wird innerhalb weniger Tage per Post nachgereicht.<br />
Bilder: Alexandra Schönberger<br />
www.schwing-pmt.de<br />
AUTOREN<br />
Nicola Leffelsend, Inhaberin, Agentur für<br />
Kommunikation Graurosarot, Bochum,<br />
Wolfgang Ringel, Mess- und Regeltechnik,<br />
Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong>,<br />
Neukirchen-Vluyn<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 29
NEU UND NACHHALTIG<br />
LEITFADEN: EINSTIEG IN DIE<br />
KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Die Umstellung auf eine zirkuläre<br />
Wirtschaftsweise ist eine zentrale<br />
Herausforderung bei der Transformation<br />
zu einer ressourcenschonenden und<br />
klimaneutralen Industrie. Viele Chemieund<br />
Pharmaunternehmen packen die<br />
Aufgabe an, oft sind die Lösungen aber<br />
ausgesprochen anspruchsvoll. Wie sich<br />
der Weg schrittweise und systematisch<br />
meistern lässt und welche Chancen in<br />
einer frühzeitigen Umstellung liegen, will der neue Leitfaden „Einstieg<br />
in die Kreislaufwirtschaft in der chemischen Industrie“ zeigen. Erarbeitet<br />
wurde er von der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie 3 .<br />
Der Leitfaden enthält Lösungsvorschläge, die von der Auswahl der<br />
Rohstoffe für Produkte über das Design und die Herstellung bis hin zum<br />
Recycling reichen. Weitere Ansätze zeigen, wie die Produkte des<br />
eigenen Unternehmens bei Kunden die Kreislaufführung fördern oder<br />
End-of-Life-Produkte zurückgenommen werden können. Eine wesentliche<br />
Rolle spielt dabei auch die stärkere Vernetzung von Unternehmen,<br />
da viele Prozesse über die eigene Wertschöpfung hinausgehen.<br />
Flankiert werden die gezeigten Lösungsansätze durch Praxisbeispiele<br />
aus Unternehmen.<br />
Der Leitfaden richtet sich insbesondere an kleinere und mittelständische<br />
Unternehmen. Auch bereits fortgeschrittene sowie größere<br />
Unternehmen finden Anregungen, um ihren bisherigen Weg zu<br />
überprüfen und gegebenenfalls neue Pfade zu beschreiten.<br />
www.chemiehoch3.de<br />
ÖKONOMISCH NACHHALTIG<br />
Wie die Industrie das Spannungsfeld aus Pandemie, Krieg,<br />
Lieferkettenproblemen und Rohstoffmangel meistern und<br />
zum Motor einer klimafreundlichen Zukunft werden kann,<br />
erläuterte Bosch-Geschäftsführer Rolf Najork auf der<br />
Auftaktpressekonferenz der Hannover Messe: „Der Maschinenbau<br />
und die Elektrotechnik liefern ‚große Hebel‘, um<br />
Probleme wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und<br />
demografischen Wandel effektiv anzugehen.“<br />
Bosch kann ein mutmachendes Beispiel sein: Das Unternehmen<br />
produziert seit Februar 2020 nach eigenen Aussagen an<br />
seinen weltweit mehr als 400 Standorten klimaneutral.<br />
Seine Expertise gibt Bosch weiter, berät andere Unternehmen<br />
und bietet klimafreundliche Produkte an. Der Bedarf sei<br />
da, der Markt für nachhaltige Lösungen wächst. Mit Greentech<br />
für die Industrie will Bosch bereits 2023 einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erzielen.<br />
Neben der Elektrifizierung wird Wasserstoff zu einem Schlüsselelement der Energiewende. Bosch entwickelt Lösungen für das<br />
gesamte Spektrum: zur Wasserstofferzeugung, für die Kompression und zum Wandeln in elektrischen Strom. Im Industrie-4.0-Leitwerk<br />
in Homburg erprobt Bosch derzeit die erste sektorengekoppelte Nutzung von Wasserstoff und treibt Energieeffizienzmaßnahmen<br />
voran. Dabei setzt das Werk auf Technik von Bosch.<br />
www.bosch.de<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
NEU UND NACHHALTIG<br />
NETZWERK ZUR DEKARBONISIERUNG<br />
Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums verursachen industrielle Wertschöpfungsketten etwa 20 Prozent der gesamten globalen<br />
Kohlenstoffemissionen. Dabei entstehen bis zu 90 Prozent des CO 2<br />
-Fußabdrucks (Product Carbon Footprint, PCF) eines Produktes in<br />
der Lieferkette, entsprechend nur zehn Prozent in der eigenen Fertigung. Die Industrie<br />
wird ihren Beitrag im Kampf gegen die Erderwärmung also nur liefern können, wenn<br />
sie ihren Fußabdruck insgesamt verringert. Deshalb initiiert Siemens zusammen mit<br />
weiteren Mitgliedern das offene, unternehmensübergreifende Kooperationsnetzwerk<br />
Estainium für den vertrauensvollen Austausch von klimarelevanten Daten. Als<br />
Gründungsmitglieder dabei sind: Merck Group, NTT Data, Weidmüller, WTS Global,<br />
ATS Automation Tooling Systems, Tüv Süd, Bison Forest, CircularTree GmbH, Ecobrain<br />
AG, Faber-Castell, Ferdinand-Steinbeis-Institut, Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg, Sustainaccount und die University of Technology Sydney.<br />
www.siemens.de<br />
PHOSPHOR AUS KLÄRSCHLAMM GEWINNEN<br />
Kemira Oyj und Veolia starten gemeinsam auf der Kläranlage Schönebeck (Elbe)<br />
einen großtechnischen Pilotversuch. Damit sollen sich Phosphor und andere<br />
Rohstoffe wie Eisen aus Klärschlamm zurückgewinnen lassen. Die Technologie<br />
wurde von Wetsus, dem europäischen Kompetenzzentrum für nachhaltige<br />
Wassertechnologie, und der Technischen Universität Delft in Zusammenarbeit<br />
mit Kemira, mehreren Unternehmen und kommunalen Wasserbetrieben<br />
entwickelt. Kemira Oyj und Veolia Wasser Deutschland<br />
werden in der zweiten Jahreshälfte <strong>2022</strong> den ersten<br />
Vivimag-Pilotversuch auf der Kläranlage in<br />
Schönebeck starten.<br />
Phosphor im Abwasser ist eine große Herausforderung<br />
für die Umwelt und führt zu einer<br />
Überdüngung von Oberflächengewässern,<br />
wenn er nicht ordnungsgemäß entfernt wird.<br />
Gleichzeitig ist Phosphor ein wichtiger Nährstoff,<br />
der für viele Anwendungen benötigt wird.<br />
www.veolia.de<br />
RECYCLINGFÄHIGES<br />
VERPACKUNGSMATERIAL<br />
Technotrans will seine Verpackungslogistik<br />
nachhaltig aufstellen. Ziel sei<br />
es, Verpackungen nicht nur einzusparen,<br />
sondern umweltschonende und<br />
recyclingfähige Materialien einzusetzen.<br />
Schon jetzt liege der Anteil<br />
ökologischer Verpackungen an den<br />
Standorten in Baden-Baden und<br />
Sassenberg bei nahezu 100 Prozent.<br />
Durch eine Umstellung des gesamten<br />
Verpackungssystems auf Einlegetrays<br />
mit Packgut-Fixierung will das Unternehmen<br />
größtenteils die bisher<br />
notwendige Paketbefüllung mit<br />
Styroporchips vermeiden.<br />
www.technotrans.de
ADSORPTIONSTROCKNUNG<br />
WENN LUFTFEUCHTIGKEIT<br />
ZUM PROBLEM WIRD<br />
Ein Kühllager für Impfstoffe – vereist, mit Raureif an Wänden<br />
und Regalen, dazu Nebelbildung. Werden keine geeigneten<br />
Vorkehrungen getroffen, kommt es bei Lagertemperaturen<br />
weit unter 0 °C unweigerlich zu solchen Problemen. Die<br />
Lösung: eine intelligente Luftentfeuchtung, die auch mit<br />
extremer Kälte klarkommt.<br />
Corona-Impfstoffe werden uns schätzungsweise noch<br />
lange begleiten – und mit ihnen spezielle Herausforderungen<br />
bei deren Lagerung. Vor allem mRNA-basierte<br />
Impfstoffe stellen hier besondere Anforderungen:<br />
Comirnaty von Biontech/Pfizer ist bei –90 bis –60 °C sechs Monate<br />
haltbar, Covid-19-Vaccine Moderna kann bei –25 bis –15 °C<br />
sieben Monate aufbewahrt werden.<br />
Bei solch tiefen Temperaturen spielt auch die Regelung der<br />
Luftfeuchte eine entscheidende Rolle. Denn sobald sich die Türen<br />
zum Lagerraum beim Abtransport oder Einbringen öffnen,<br />
strömt wärmere, feuchte Luft ein. Wird diese nicht abgeführt,<br />
schlägt sich das Wasser aus der Luft als Eisschicht oder Raureif<br />
auf Böden, Wänden und Waren nieder. Zudem bildet sich Nebel.<br />
Das gefährdet sowohl die Produkteigenschaften wie auch die<br />
Betriebssicherheit. Eine etwaig vorhandene Temperaturschleuse,<br />
die vor dem Lagerraum installiert ist, kann dieses Problem nicht<br />
allein verhindern, wenn sie nicht selbst über eine Luftentfeuchtung<br />
verfügt.<br />
EFFIZIENZ UND MINUSGRADE:<br />
EINE HERAUSFORDERUNG<br />
Doch gerade in diesem Niedrigtemperaturbereich erweist es sich<br />
als besonders anspruchsvoll, Luft effizient zu entfeuchten, wie<br />
Arthur Jäger von der Condair GmbH anhand eines aktuellen Beispiels<br />
berichtet: „Bei einem Hersteller hier in Deutschland haben<br />
wir vor kurzem mithilfe von Adsorptionstrocknung für einen<br />
sicheren und effizienten Betrieb eines Impfstofflagers gesorgt.“<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
ist eine niedrige Verdampfungstemperatur erforderlich, um bei<br />
den sehr kalten Raumtemperaturen überhaupt eine Entfeuchtung<br />
zu gewährleisten. Die Folge: geringere Luft- und Kühlleistungen,<br />
ein Zyklus aus wechselnder Entfeuchtung und Enteisung<br />
sowie höhere Betriebskosten aufgrund eines geringeren Coefficient<br />
of Performance (COP).<br />
Impfstoffe gegen Covid-19<br />
müssen bei tiefen Temperaturen<br />
gelagert werden<br />
SILICAGEL SPEICHERT GROSSE MENGEN<br />
AN WASSER<br />
Da die Regelung der Luftfeuchte auf konventionellem Weg bei<br />
der Impfstofflagerung also an ihre Grenzen kommt, wurde ein<br />
Adsorptionstrockner eingesetzt, der die Luft auch in diesem<br />
extremen Temperaturbereich konsequent entfeuchtet. Sein Vorteil:<br />
Er nutzt die Eigenschaften von Silicagelen, um die Luft zu<br />
trocknen. Das Silicagel besitzt eine innere Oberfläche von bis zu<br />
800 m 2 /g und ist stark hygroskopisch. So kann es große Mengen<br />
an Wasser aus der Prozessluft auf der Oberfläche aufnehmen und<br />
in seiner inneren Struktur speichern. „Damit bekommen wir<br />
Feuchtigkeit auch in jenen Fällen aus der Luft, wo eine herkömmliche<br />
Luftentfeuchtung kaum mehr möglich ist“, sagt Jäger.<br />
Konkret funktioniert der Adsorptionstrockner so: Der Prozessluftventilator<br />
fördert die zu trocknende Luft in das Gerät. Dort erreicht<br />
sie nach einem Luftfilter den sich langsam drehenden<br />
Sorptionsrotor, der zu mehr als 82 Prozent aus Silicagel auf einer<br />
luftdurchlässigen Glasfaser-Wabenstruktur besteht. Während die<br />
Luft durch den Sorptionsrotor strömt, finden zwei Prozesse<br />
gleichzeitig statt: Die Prozessluft wird sehr stark entfeuchtet, was<br />
die Luft je nach Entfeuchtungsintensität mehr oder weniger erwärmt,<br />
die entfeuchtete und in diesem Fall leicht erwärmte Luft<br />
wird in die Schleuse eingebracht und über Kühlkassetten nachgekühlt.<br />
01 Silicagel besitzt eine<br />
innere Oberfläche von<br />
800 m 2 /g und ist stark<br />
hygroskopisch, sodass es<br />
große Mengen an Wasser<br />
aus der Prozessluft<br />
aufnehmen kann<br />
Den betreffenden Kundennamen dürfe er aus Gründen der Geheimhaltung<br />
nicht nennen. Jedenfalls sei das Thema Luftfeuchte<br />
bereits in der Planungs- und Auslegungsphase berücksichtigt<br />
worden. Ziel war es, die Luftschleuse vor dem Kühlraum<br />
mit –70 °C bei einer Temperatur von –20 °C und 30 Prozent relativer<br />
Luftfeuchte zu stabilisieren.<br />
„Die Leistung von Umluftkühlern reichte für das Vorhaben nicht<br />
aus beziehungsweise wäre der energetische und anlagentechnische<br />
Aufwand viel zu kostenintensiv gewesen“, sagt Jäger und erklärt:<br />
„Ein Umluftkühler saugt die Luft aus der Schleuse an, kühlt<br />
sie in einem Wärmeübertrager und bläst sie dann zurück. Je tiefer<br />
die Temperatur, desto geringer ist hier die Effizienz.“ Denn bei<br />
Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts vereisen Umluftkühler<br />
schnell, sodass Enteisungsphasen notwendig sind. Außerdem<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 33
SPECIAL ACHEMA<br />
02<br />
02 Funktionsprinzip eines<br />
Adsorptionstrockners<br />
03 Adsorptionstrockner zur externen<br />
Aufstellung mit energieeffizienter<br />
Vollisolierung<br />
03<br />
Für einen unterbrechungsfreien Entfeuchtungsprozess muss der<br />
Sorptionsrotor kontinuierlich regeneriert werden. Dazu wird Regenerationsluft<br />
im Gegenstrom durch den Sorptionsrotor geführt.<br />
Sie wird wahlweise über Heißwasser, Dampf, Gasbrenner oder<br />
elektrische Energie erhitzt, sodass eine Desorption stattfindet:<br />
Die relative Luftfeuchte wird so weit gesenkt, dass Wasser aus<br />
dem Silicagel ausgetrieben und als Dampf in der Luft gebunden<br />
werden kann. Die feuchte Regenerationsluft kann gegebenenfalls<br />
für eine Wärmerückgewinnung genutzt werden und wird dann<br />
nach außen abgeführt.<br />
KOMPAKT UND GUT GEDÄMMT FÜR<br />
MEHR PLATZ IM LAGER<br />
Auch in Bezug auf Größe und Platzierungsmöglichkeiten ist der<br />
Adsorptionstrockner für den Impfstoffhersteller interessant. „Er<br />
ist deutlich kompakter als ein konventioneller Umluftkühler<br />
und kann in einer besonderen Freezer-Ausführung sogar außerhalb<br />
der Lagerfläche aufgestellt werden“, sagt Jäger. Dafür sei<br />
das Gerät mit einem 100 mm stark gedämmten Gehäuse aus<br />
Chrom-Nickel-Edelstahl vom Typ AISI 304 (American Iron and<br />
Steel Institute) ausgestattet worden. Kritische Wärmebrücken<br />
wurden beseitigt. „Das erweist sich insbesondere dann als enormer<br />
Vorteil, wenn die Luftentfeuchtung erst nachträglich installiert<br />
wird oder die Fläche eingeschränkt ist“, berichtet Jäger aus<br />
der Praxis.<br />
Die Steuerung aller im Adsorptionstrockner ablaufenden Prozesse<br />
auf die Sollkonditionen der Zuluft ist abhängig von den<br />
Betriebsbedingungen und erfolgt entweder über eine bauseitige<br />
Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik oder optional über<br />
eine im Gerät integrierte SPS. Neben 30 Standardausführungen<br />
mit Entfeuchtungsleistungen von 0,6 bis 182 kg/h für Prozessluftströme<br />
von 160 bis 27.000 m³/h sind Adsorptionstrockner<br />
des Typs DA von Condair auch in speziellen Ausführungen<br />
erhältlich. So können die Geräte bereits werkseitig mit Vor- und/<br />
oder Nachkühlregistern, Wärmeübertrager- oder Kondensationsmodulen<br />
ausgestattet werden. „Um für die jeweilige Anwendung<br />
die effizienteste und wirtschaftlichste Lösung zu projektieren,<br />
werden die einzelnen Komponenten wie Ventilatoren, Rotor<br />
und Heizelemente jeweils optimal aufeinander abgestimmt“,<br />
verspricht Jäger.<br />
Bilder: Marchsirawit – stock.adobe.com, Condair<br />
www.condair.de<br />
Adsorptionstrocknung funktioniert auch dort,<br />
wo eine herkömmliche Luftentfeuchtung<br />
kaum mehr möglich ist.<br />
Arthur Jäger,<br />
Produktmanager bei Condair<br />
AUTOR<br />
Manuel Speiseder, Leiter Marketing und<br />
Kommunikation, Condair GmbH, Garching<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
CARBON BLACK SAUBER ABSACKEN<br />
Mit dem Vakuumpacker Velovac von Greif-Velox<br />
soll sich Carbon Black ohne Staub absacken lassen:<br />
Dank des Vakuumverfahrens könne das extrem<br />
leichte und feine Schüttgut ohne Produktaustritt<br />
in Ventilsäcke abgefüllt werden. Dies führe zu<br />
hoher Arbeitssicherheit, vermeide hohe Reinigungskosten<br />
und spare bis zu 75 Prozent Lagerund<br />
Logistikkosten.<br />
In einer Kammer wird durch einen atmosphärischen<br />
Unterdruck der Ruß in den Sack gesaugt.<br />
Der dabei möglicherweise austretende Staub wird<br />
abgesaugt und dem Absackvorgang direkt wieder<br />
zugefügt, sodass nichts<br />
von dem hochwertigen<br />
Produkt verloren geht.<br />
Mit dem Greif-Velox<br />
Velovac XL sollen sich<br />
auch große Gebinde<br />
(FIBCs bzw. Big-Bags)<br />
mit feinsten Pulvern<br />
staubfrei und effizient<br />
befüllen lassen.<br />
www.greif-velox.com<br />
STELLUNGSREGLER MIT APP-BEDIENKONZEPT<br />
Der neue elektropneumatische<br />
Stellungsregler Gemü 1441<br />
cPos-X eignet sich laut Hersteller<br />
für eine Vielzahl von Regelanwendungen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Aufgabenstellungen. Mit<br />
diesem Gerät erweitert Gemü<br />
sein Portfolio der Stellungs- und<br />
Prozessregler erstmals um einen<br />
Regler mit Zwei-Leiter-Technologie.<br />
Dies bringe vor allem in<br />
puncto vereinfachter Verdrahtung<br />
entscheidende Vorteile. Das<br />
Feldgerät versorgt sich über die<br />
Signalquelle und benötigt somit<br />
keine weitere Spannungsversorgung.<br />
Der Stellungsregler ist sowohl für einfachwirkende als<br />
auch doppeltwirkende pneumatische Prozessventile mit<br />
Linear- und Schwenkantrieben geeignet. Die Bedienung des<br />
neuen Stellungsreglers funktioniert mit einer speziell<br />
entwickelten App. Diese wird über Bluetooth Low Energy mit<br />
dem Gerät verbunden.<br />
www.gemu-group.com<br />
ADAPTER SPEZIELL FÜR RÜHRWERKE<br />
Speziell für Rührwerke hat Nord den Safomi-IEC-Adapter (Safomi: Sealless Adapter For Mixers)<br />
entwickelt. Er ist laut Hersteller kompakt und einfach aufgebaut und verfügt über ein integriertes<br />
Ölausgleichsvolumen. Auf Ölbehälter und -schläuche sowie den leckage- und verschleißanfälligen<br />
Wellendichtring zwischen Getriebe und IEC-Zylinder könne damit verzichtet werden.<br />
Der Adapter soll einen Standard-IEC-Adapter am Rührwerksantrieb ersetzen, was zu einer<br />
höheren Betriebssicherheit und einem geringeren Wartungsaufwand führen soll. Gegenüber der<br />
Standardanwendung sei nicht nur das erforderliche Ölvolumen geringer, dank fehlender<br />
Anbauteile reduziere sich auch der Bauraum.<br />
www.nord.com<br />
Shapingthe Future.<br />
Halle 11.1 Stand A41<br />
22.–26. August <strong>2022</strong><br />
Ethernet-APL Rail FieldSwitch<br />
–die neuesteFieldConnex®-<br />
Innovation<br />
pepperl-fuchs.com/tr-APL<br />
Dererste Switch weltweit,<br />
derEthernetins Feld der<br />
Prozessanlagebringt.
SPECIAL ACHEMA<br />
PHARMAKONFORME DOSIERANLAGE<br />
DOSIEREN IM<br />
PPM-BEREICH<br />
01<br />
Die Gather Industrie GmbH hat für einen Kunden aus dem Pharmabereich eine<br />
Dosieranlage für eine hochpräzise Regelung zweier Förderströme entwickelt.<br />
Kern des Anlagenkonzeptes sind zwei magnetgekuppelte CIP-fähige Zahnradpumpen,<br />
die den geforderten Förderstrombereich von 5 ml/min bis 60 l/min<br />
zweier nicht-schmierender Medien abdecken.<br />
Die Aufgabenstellung aus dem Bereich der pharmazeutischen<br />
Chemie war anspruchsvoll: „Wir suchen eine<br />
hochpräzise Verhältnisregelung über einen weiten Stellbereich<br />
für eine Nährlösung in eine wässrige Lösung.“<br />
Die zu verwendenden Pumpen sollten dazu pharmakonform,<br />
pulsationsfrei, reinigungsfähig, magnetgekuppelt und hermetisch<br />
geschlossen sein. Aufgrund dieser Eigenschaften sowie den<br />
guten Betriebserfahrungen kamen für den Auftraggeber nur<br />
Zahnradpumpen für den geforderten Einsatzfall in Betracht. Zusammen<br />
mit dem Anlagenbetreiber spezifizierte Gather als Entwicklungs-<br />
und Technologiepartner die Systemanforderungen<br />
und lieferte eine kundenspezifische Dosieranlage.<br />
Die Herausforderung bei dieser Applikation lag darin, zwei<br />
niedrig viskose und nicht-schmierende Flüssigkeiten bei Differenzdrücken<br />
bis 10 bar im Bereich von 100 bis 3.000 ppm hochge-<br />
nau in eine Versorgungsleitung zu dosieren. Dabei sollte die Dosierung<br />
eine Messgenauigkeit von ± 0,4 % aufweisen. Die Anlage<br />
musste robust für einen Dauerbetrieb ausgelegt sowie ohne Demontage<br />
der produktberührten Bereiche gereinigt werden können.<br />
Somit wurde die Konstruktion totraumfrei gestaltet und alle Komponenten<br />
mit pharmakonformen Triclamp-Anschlüssen ausgeführt.<br />
Als Controller für diese anspruchsvolle Regelungsaufgabe<br />
kam eine Industrie-SPS mit der von Gather selbst entwickelten<br />
universalen Mess-, Steuer- und Regelungssoftware zum Einsatz.<br />
WEITER FÖRDERSTROMBEREICH<br />
Die neuentwickelte Baureihe 3 mit einem maximalen Förderstrom<br />
von 67 l/min sowie die bewährte Baureihe 1 der Prozessund<br />
Dosierpumpe waren hinsichtlich der Betriebsparameter prä-<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
01 Kundenspezifische pharmakonforme Dosieranlage<br />
02 Baureihe 3 ermöglicht Förderströme bis 70 l/min<br />
03 Dosierbox 5000: Benutzerinterface des<br />
Dosiermoduls<br />
04 Kennlinien der eingesetzten Pumpen –<br />
Baureihe 1 und Baureihe 3<br />
destiniert für diese Aufgabe. In dieser Kombination<br />
wurde mit drehzahlvariablen Antrieben diese Kleinstmengendosierung<br />
mit einer Verhältnisregelung von<br />
maximal 1:30 realisiert. Die Baureihe 3 wurde als pulsationsfreie<br />
Druckerhöhungspumpe in die Versorgungsleitung<br />
des Prozessstrangs integriert. Die Zudosierung der<br />
Nährlösung übernimmt innerhalb dieser Konfiguration die<br />
speziell auf diese Anforderung ausgelegte Baureihe 1 mit einem<br />
minimalen Förderstrom von 5 ml/min. Die Nutzung der<br />
größten sowie der kleinsten verfügbaren Gather-Zahnradpumpe<br />
macht diese diffizile Anwendung erst möglich.<br />
Gerade im Bereich der pharmazeutischen Chemie eignen sich<br />
diese robusten Zahnradpumpen aufgrund ihres hermetischen<br />
Aufbaus mit mediengeschmierten Gleitlagern besonders gut. Die<br />
hier eingesetzten Pumpen sind CIP- (cleaning in place) und SIP-<br />
(sterilization in place) -reinigungsfähig sowie mit allen in der<br />
Industrie gängigen Anschlüssen lieferbar. Die Pumpenwerkstoffe<br />
der Gehäuse, der Zahnräder sowie der Gleitlager wurden medienspezifisch<br />
für die zu fördernden Flüssigkeiten ausgelegt.<br />
Im Speziellen kommen Pharma- und FDA-konforme Werkstoffkombinationen<br />
zum Einsatz, die eigens für den Betrieb niedrig<br />
viskoser und nicht-schmierender Flüssigkeiten entwickelt<br />
wurden. Diese Werkstoffkombinationen weisen sehr gute tribologische<br />
Eigenschaften auf und bieten bei eventuell auftretender<br />
Mangelschmierung auch gewisse Notlaufeigenschaften. Die<br />
Summe dieser Merkmale macht diese Zahnradpumpe zur passenden<br />
Pumpe für anspruchsvolle Dosieraufgaben im Pharmabereich.<br />
Das Gesamtsystem wurde in Absprache mit dem Kunden<br />
strangweise mit Coriolis-Massedurchflussmesser sowie<br />
Druckmesstechnik ausgestattet.<br />
HOCHPRÄZISE VERHÄLTNISREGELEGUNG<br />
Die Regelung der Dosieranlage übernimmt die Gather Dosierbox<br />
5000. Dieser Universalcontroller für Regelkreise aller Art ermöglicht<br />
ein exaktes Fördern, Dosieren oder Abfüllen per Knopfdruck.<br />
Bei dem hier dargestellten Einsatzfall agiert das Kombisystem<br />
als Führungsregler (Master) mit nachgeschaltetem Folgeregler<br />
(Slave). Über das intuitiv zu bedienende Benutzerinterface<br />
können alle für den Betrieb relevanten Einstellungen und Änderungen<br />
durch den Kunden ausgeführt werden.<br />
Für die Anwendung sind keine Programmierkenntnisse erforderlich<br />
und die Parametrierung der Systemschnittstellen kann<br />
über entsprechende Dialoge vorgenommen werden. Das System<br />
verfügt über eine benutzerfreundliche, einfache und schnelle<br />
automatische Ermittlungsfunktionalität der Regler-Parameter<br />
(PID – Autotuning). Die Dosierbox 5000 kann sowohl autark betrieben<br />
als auch als untergeordnete Regelung über eine Leitwarte<br />
angesteuert werden. Weiterhin können Volumenströme, Drehzahlen<br />
und Drücke auf Über- bzw. Unterschreitung überwacht<br />
werden. Die jeweiligen Überwachungsfunktionalitäten können<br />
als zusätzliche Sicherheits- bzw. Abschaltfunktion über eine entsprechende<br />
Parametrierung genutzt werden. Die gesamte Software<br />
ist in fehlersicherer Programmierung in Verbindung mit der<br />
dazu notwendigen Hardware für Atex-Anwendungen verfügbar.<br />
03<br />
02<br />
04<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 37
SPECIAL ACHEMA<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Ing. Christian Siegmund,<br />
Entwicklungsingenieur,<br />
Gather Industrie GmbH, Wülfrath<br />
Das entwickelte System aus magnetgekuppelten Pumpen in<br />
Kombination mit den Funktionalitäten der Dosierbox 5000 hat<br />
die Lösung dieser anspruchsvollen Aufgabenstellung erst möglich<br />
gemacht. Die Dosieranlage verrichtet seit nunmehr einem<br />
halben Jahr zuverlässig ihren Dienst. Der Kunde ist mit der Leistung<br />
sehr zufrieden und wird zukünftig seine Bestandsanlagen<br />
sukzessiv durch weitere Anlagen dieses Typs substituieren.<br />
Neben der pharmazeutischen Industrie können Gather Dosieranlagen<br />
ebenfalls in der Medizintechnik, Lebensmittel- und<br />
Chemieindustrie eingesetzt werden. Die hier vorgestellte Anlage<br />
wäre mit einigen Modifikationen auch als Atex-konforme Lösung<br />
für die Zonen 1 oder 2 verfügbar. Dazu gehören entsprechende<br />
Sicherheitsüberwachungen wie beispielsweise Trockenlauf,<br />
Überdruck und Motortemperatur in Kombination mit der Verwendung<br />
zertifizierter Atex-Komponenten.<br />
Bilder: Gather Industrie, RGtimeline – stock.adobe.com<br />
www.gather-industrie.de<br />
05 Die hier<br />
eingesetzten<br />
Pumpen sind<br />
CIP- und<br />
SIP-reinigungsfähig<br />
MAGNETGEKUPPELTE<br />
ZAHNRADPUMPEN<br />
Die magnetgekuppelte Zahnradpumpe ist<br />
eine hermetisch geschlossene Dosier- und<br />
Prozesspumpe. In zahlreichen Industriebranchen<br />
(Chemie, Pharma, Lebensmittel,<br />
Medizin, Kosmetik etc.) findet sie<br />
überwiegend zur pulsationsfreien Förderung<br />
bzw. Dosierung von nicht-schmierenden<br />
Flüssigkeiten (Wasser, Salzlösungen,<br />
Säuren, Laugen, Lösungsmittel) ihre<br />
Anwendung. Bedingt durch die Funktionsweise<br />
der Zahnradpumpe (Verdrängerpumpe)<br />
lässt sich der praktisch pulsationsfreie,<br />
flexibel einstellbare Volumenstrom<br />
realisieren. Die drehzahlabhängige<br />
Fördercharakteristik ermöglicht eine große<br />
Volumenstrombandbreite mit Differenzdrücken<br />
bis 20 bar. In drei modularen<br />
Baureihen lassen sich durch Variation von<br />
Zahnradbreite und Modul Volumenströme<br />
in Betriebsbereichen von 20 ml/h bis<br />
4.000 l/h erreichen.<br />
IMPRESSUM<br />
vereinigt mit BioTec<br />
erscheint <strong>2022</strong> im 56. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
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38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
SMARTE REGELVENTILE DURCH IO-LINK<br />
Auf der Achema stellt<br />
Schubert & Salzer<br />
erstmals die neueste<br />
Generation seines<br />
IO-Link-kompatiblen<br />
Stellungsreglers 8049<br />
für pneumatische<br />
Regelventile vor.<br />
Damit stehen<br />
Anlagenbetreibern<br />
wichtige Diagnosedaten von Regler und Ventil zur Verfügung.<br />
Zudem können Ventilparameter wie Dynamik, Genauigkeit<br />
und Kennlinie jederzeit ohne physischen Zugriff angepasst<br />
werden. Ein einziges Kabel mit M12-Stecker bündelt dabei<br />
Stellsignal, Stellungsrückmeldung, Datenübertragung und<br />
sogar die Energieversorgung.<br />
Die Integration von IO-Link in seiner neuesten Version 1.1.3<br />
erleichtert die Installation und Instandhaltung der Ventile in<br />
komplexen Anlagen. Gerätespezifische Zusatzsoftware oder<br />
-hardware wird nicht benötigt. Selbst im Falle eines notwendigen<br />
Austauschs ist dies ohne Spezialisten möglich. Der<br />
Regler ist nach einem Selbstabgleich sofort einsatzfähig. Die<br />
durch IO-Link azyklisch bereitgestellten Zustandsdaten<br />
ermöglichen nicht zuletzt, Instandhaltungsarbeiten vorrausschauend<br />
zu planen.<br />
www.controlsystems.schubert-salzer.com<br />
NIEDRIGVISKOSE MEDIEN DOSIEREN<br />
Witte fokussiert sich auf der Achema auf das Thema Dosierung.<br />
Vorgestellt wird unter anderem ein Dosieraufbau mit<br />
der neu entwickelten Zahnraddosierpumpe ChemCore Plus<br />
und der neuen Steuerung Core Command. Bei der neuen<br />
Zahnradpumpe handelt es sich um eine Dosierpumpe für<br />
niedrigviskose Medien in Anwendungen, bei denen hohe<br />
Drücke und ein breites Temperarturfenster gefordert sind.<br />
Erweitert wird die Zahnradpumpe um die neue Pumpensteuerung<br />
Core Command. Auf Basis einer Siemens SPS S7 wurde<br />
diese eigens für Witte entwickelt, kann aber auch für Pumpen<br />
anderer Hersteller<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Bedienung erfolgt<br />
über ein touch-sensitives<br />
7-Zoll-Panel, das<br />
ausreichend Platz für<br />
alle notwendigen<br />
Informationen<br />
komplexer Dosieraufgaben<br />
bieten soll.<br />
Neuerungen gibt es aber nicht nur bei den Produkten selbst.<br />
Der Aussteller hat auch das Konzept seiner Produktbezeichnungen<br />
überarbeitet. Künftig werden alle Witte-Pumpen<br />
unter neuen Namen geführt. Beispielsweise wird die Chem-<br />
Baureihe zur Baureihe ChemCore.<br />
www.witte-pumps.de<br />
Systemlösung <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
www.jumo.net<br />
Mit dem Automatisierungssytem JUMO variTRON 500 und dem grafischen Editor JUMO smartWARE Program<br />
einfach und schnell Rezepte erstellen.<br />
JUMO smartWARE Program<br />
• Browserbasierte Software Lösung zur intuitiven Erstellung und Bearbeitung verfahrenstechnischer Programme und Rezepte<br />
• grafische Bedieneroberfläche, die vom Kunden individuell gestaltet werden kann (Farben, Icons, Logo, Text)<br />
• einfache Programm- und Rezeptverwaltung mit dem JUMO variTRON 500 System<br />
JUMO variTRON 500<br />
• Automatisierungssystem mit der Möglichkeit erstellte Programme, Rezepte und Verfahrensschritte ablaufen zu lassen<br />
• Anbindung verschiedener Panels und Anreihmodule je nach Bedarf möglich<br />
• auf Wunsch: Eine Master-Applikation (Software und Hardware), die alle Anlagentypen und dessen Optionen abdeckt<br />
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vom 22. bis 26. August<br />
in Halle 11.1, Stand E41
DOSIERSYSTEM<br />
PULSATIONSARM<br />
MISCHEN<br />
Nicht erst seit dem Boom von mRNA-Impfstoffen spielen Lipid-Nanodispersionen<br />
eine wichtige Rolle. Was es zu deren Herstellung braucht, sind Pumpen und<br />
Fördersysteme, die über längere Zeit die erforderlichen Volumenströme mit hoher<br />
Präzision bei geringer Pulsation liefern. Die hydraulischen Wechselwirkungen<br />
zweier Volumenströme auszugleichen, ist dabei eine zusätzliche Herausforderung.<br />
Lipidnanopartikel dienen als Wirkstoffträger in mRNA-Impfstoffen<br />
gegen das Coronavirus. In der Erforschung befinden<br />
sich außerdem entsprechende Impfstoffe gegen Krebs,<br />
Tollwut und Influenza sowie Immuntherapien gegen das<br />
HIV-Virus und gegen Infektionskrankheiten im Veterinärbereich.<br />
Zudem kommen Lipidnanopartikel auch im Kosmetikbereich<br />
zum Einsatz. Kombiniert mit Lipiden verbessern sie hier wie dort<br />
bei sehr eng tolerierten Partikelgrößen die Aufnahme und die<br />
Funktionsfähigkeit der Wirkstoffe. Eine zunehmende Bedeutung<br />
von Lipidnanopartikeln als Wirkstoffträger in der Pharmaproduktion<br />
und im Kosmetikbereich ist zu erwarten.<br />
Doch Lipidnanopartikel mit enger Partikelgrößenverteilung zu<br />
erzeugen, ist eine herausfordernde Aufgabe. Vielfältig sind die<br />
einsetzbaren Methoden, die von Rühren, Membranverfahren<br />
und Ultraschall bis zum kontinuierlichen Betrieb von Mikrostrukturapparaten<br />
reichen. Besonders geeignet ist der Einsatz<br />
kontinuierlich betriebener Mikrostrukturapparate. Deren geringes<br />
Leervolumen sowie ihr hoher spezifischer Leistungseintrag<br />
bei gleichzeitig schonender Behandlung von Flüssigkeiten sind<br />
von Vorteil beim Umgang mit den kostbaren Lipid- und RNA-<br />
Komponenten. Enge Verweilzeitverteilungen, die sich aus dem<br />
Einsatz von kontinuierlich betriebenen Mikromischern ergeben,<br />
und sehr kurze Mischzeiten ermöglichen dabei, die geforderte<br />
enge Partikelgrößenverteilung einzustellen.<br />
Ähnlich geeignet zur Erzeugung von Nanopartikeln sind auch<br />
Impinging-Jet-Reaktoren, die sich schon seit längerer Zeit zur<br />
Herstellung nanodisperser Feststoffe im Solvens-Antisolvens-<br />
Verfahren bewähren. Auch ein bereits im Einsatz befindlicher<br />
Impfstoff wird auf diese Art produziert.<br />
ZWEI VOLUMENSTRÖME MISCHEN<br />
Den beschriebenen Verfahren ist gemeinsam, dass der Energiebeziehungsweise<br />
Leistungseintrag, der zur Erzeugung der großen<br />
Oberflächen von Nanoemulsionen und -suspensionen erforderlich<br />
ist, aus der hydraulischen Leistung von Pumpen stammt.<br />
Zwei Volumenströme – ein alkoholischer trägt die gelöste Lipidkomponente,<br />
ein wässeriger enthält die RNA-Komponente – werden<br />
mit hoher Genauigkeit bei geringer Pulsation im Mischer zusammengeführt.<br />
Hierbei liegt das typische Volumenstromverhältnis<br />
von wässeriger zu alkoholischer Phase bei 1:3 bis 1:5. Der<br />
Gesamtvolumenstrom bewegt sich in einem Bereich von wenigen<br />
ml/min bis zu einigen Hundert ml/min.<br />
Sowohl bei Mikrostrukturapparaten als auch bei Impinging-Jet-<br />
Reaktoren kann das Produktionsvolumen der Lipidnanosuspensionen<br />
durch den parallelen Betrieb mehrerer identischer Kleinanlagen<br />
gesteigert werden. Beim sogenannten Numbering-up ist es zudem<br />
einfach möglich, den Standort einer Produktion zu verlagern.<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
Durch die geforderte Pulsationsarmut und Präzision ist die Auswahl<br />
einer geeigneten Pumpe herausfordernd. Als reziprokierende<br />
Verdränger stellen Kolbenpumpen zwar eine hohe hydraulische<br />
Leistung bei großer Genauigkeit bereit, jedoch stört deren<br />
teils extreme Pulsation den kontinuierlichen Betrieb von Mikrostrukturapparaten<br />
stark. Andererseits sind pulsationsarme,<br />
kleine, rotatorische Pumpen meist nicht in der Lage, die erforderliche<br />
hydraulische Leistung zu liefern. Benötigt werden somit<br />
rotatorische Verdrängerpumpen von hoher Leistungsfähigkeit.<br />
Dafür bringen Mikrozahnringpumpen von HNP Mikrosysteme<br />
(HNPM) die erforderlichen Eigenschaften mit. Sie verbinden<br />
hohe hydraulische Leistung und geringe Pulsation für Volumenströme<br />
von wenigen ml/min bis zu einem l/min. Darüber hinaus<br />
stehen Werkstoffkombinationen bereit, die eine große Kompatibilität<br />
mit Flüssigkeiten unterschiedlicher Eigenschaften ermöglichen.<br />
Die geringe Baugröße reduziert das Leervolumen.<br />
WECHSELWIRKUNGEN BEHERRSCHEN<br />
Fördern zwei Pumpen in ein hydraulisches System, ergibt sich<br />
eine hydraulische Wechselwirkung zwischen den Pumpen. Vor<br />
allem bei niedrigviskosen Flüssigkeiten besteht die Gefahr eines<br />
chaotischen Förderverhaltens und daraus resultierend ein Kontrollverlust<br />
über die beiden Volumenströme.<br />
Die Mikrozahnringpumpe<br />
im modularen<br />
Dosiersystem Modos wird<br />
im Regelkreis mit einem<br />
Durchflussmesser<br />
geführt<br />
Eine technische Lösung des beschriebenen Problems bietet das<br />
modulare Dosiersysteme Modos von HNP Mikrosysteme. Es besteht<br />
aus einer Mikrozahnringpumpe im Regelkreis mit einem<br />
Durchflussmesser. Ein integrierter PI- oder PID-Controller sorgt<br />
dafür, dass auftretende Fluktuationen des Volumen- beziehungsweise<br />
Massenstroms innerhalb von Millisekunden durch angepasste<br />
Pumpengeschwindigkeiten ausgeglichen werden.<br />
Modos kann in übergeordnete Anlagensteuerungen eingebunden<br />
werden oder als Stand-alone-Lösung arbeiten. Das Pumpensystem<br />
sowie die entsprechenden Mikrozahnringpumpen stehen<br />
in cGMP- sowie FDA-gerechter Ausführung mit den erforderlichen<br />
Dokumenten zur Verfügung. Das System wird vollständig<br />
verrohrt, getestet und in einem stabilen Rahmen geliefert. Die<br />
Auslegung der Komponenten erfolgt individuell nach Kundenanforderung.<br />
Bilder: Wolfilser – adobe.stock.com, HNP Mikrosysteme<br />
www.hnp-mikrosysteme.de<br />
AUTOR<br />
Dr. Carsten Damerau, HNP Mikrosysteme<br />
GmbH, Schwerin<br />
MODOS AUF YOUTUBE<br />
Enge Verweilzeitverteilungen und sehr kurze<br />
Mischzeiten ermöglichen es, die geforderte<br />
enge Partikelgrößenverteilung einzustellen.<br />
Dr. Carsten Damerau, HNP Mikrosysteme GmbH,<br />
Schwerin<br />
www.bit.ly/hnp-modos<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 41
SPECIAL ACHEMA<br />
DESTILLATIONSANLAGEN<br />
RÜCKGEWINNUNG<br />
VON LÖSUNGSMITTELN<br />
Die mechanische Brüdenverdichtung reduziert den Verbrauch von Heizdampf<br />
und Kühlwasser. Sie trägt somit zur Senkung des CO 2<br />
-Footprints bei. Durch eine<br />
Simulations-Software und Technikumsversuche zur Ermittlung benötigter<br />
Stoffdaten lassen sich effiziente Prozesse zuverlässig und maßgeschneidert<br />
auslegen.<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
01 Layout der<br />
kombinierten Eindampfund<br />
Destillationsanlage<br />
HERSTELLUNG VON TEXTILFASERN<br />
Nass-Spinnverfahren werden zur Herstellung verschiedener<br />
Faserarten wie Textilfasern oder Hohlfasern eingesetzt. In der<br />
Regel werden dabei Polymere und verschiedene Additive in<br />
organischen Lösungsmitteln gelöst und in speziellen Düsen<br />
versponnen. In einem anschließenden Fällbad werden die<br />
gebildeten Fasern vernetzt, ausgewaschen und die benötigten<br />
Eigenschaften eingestellt. Meistens sind diese Spinnbäder<br />
wasserbasiert.<br />
Das aus dem Spinnbad ablaufende Prozessabwasser enthält<br />
neben den rückführbaren Hauptbestandteilen Wasser und<br />
Lösungsmittel auch Polymerreste und teilweise ausgewaschene<br />
Als Spezialist für thermische Trennverfahren, insbesondere<br />
Eindampf- und Destillationsanlagen, ist Gea Wiegand<br />
mit einer über 100-jährigen Erfahrung Vorreiter auf dem<br />
Gebiet der Anwendung von Turbokompressoren und<br />
Radialventilatoren. Damit lassen sich Brüden verdichten und als<br />
Heizmedium erneut nutzen. Diese Technologie (mechanische<br />
Brüdenverdichtung/MBV) reduziert deutlich den Verbrauch von<br />
meist teurem Heizdampf und Kühlwasser und trägt somit auch<br />
unter Nachhaltigkeitsaspekten zur deutlichen Reduzierung des<br />
CO 2<br />
-Footprints bei.<br />
Eindampfanlagen mit mechanischer Brüdenverdichtung sind<br />
seit über 30 Jahren im Einsatz und mittlerweile Stand der Technik<br />
in vielen Industriebereichen. Parallel dazu ist es Gea gelungen,<br />
diese Technologie auch für Destillationsanlagen zu etablieren,<br />
bei denen Lösungsmittel- oder Alkoholdämpfe nach dem Prinzip<br />
der offenen Wärmepumpe komprimiert werden. Anlagen zur<br />
Herstellung von Trink- und Bioethanol sowie Lösemittelrückgewinnung<br />
sind seit Jahren im Einsatz und tragen zu einer signifikanten<br />
Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Dies gilt insbesondere<br />
für die Lösemittel- und Wasser-Rückgewinnung bei<br />
Nass-Spinnprozessen.<br />
HYBRIDE SYSTEME TRENNEN<br />
GEMISCHE ENERGIEEFFIZIENT<br />
AUF UND REDUZIEREN ABFALL-<br />
STOFFE AUF EIN MINIMUM<br />
Additive, die sich als Polymerabfall nicht weiter im Prozess<br />
verwerten lassen.<br />
Hybrid-Systeme als Kombination aus Destillationsanlage und<br />
Eindampfstufen mit mechanischer Brüdenverdichtung sind<br />
besonders geeignet, diese Gemische energieeffizient aufzutrennen<br />
und Wasser sowie Lösungsmittel dem Produktionsprozess wieder<br />
zuzuführen beziehungsweise anfallende Abfallstoffe auf ein<br />
Minimum zu reduzieren.<br />
KOMBINIERTE EINDAMPF- UND<br />
DESTILLATIONSANLAGE<br />
Gea Wiegand erhielt für den Produktionsstätten-Neubau eines<br />
führenden deutschen Pharma- und Medizintechnik-Unternehmens<br />
einen Großauftrag für die Errichtung einer kombinierten<br />
Eindampf- und Destillationsanlage mit mechanischer Brüdenverdichtung<br />
zur Aufarbeitung von Spinnbad-Abwässern. Neben<br />
einem zugehörigen Tanklager umfasste der Auftrag Planung,<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 43
SPECIAL ACHEMA<br />
02 Prozessfließbild<br />
Lieferung der Prozesskomponenten sowie EMSR (elektrisches<br />
Messen, Steuern und Regeln) inkl. Automatisierung, Stahlbau,<br />
Komplettmontage und Inbetriebnahme.<br />
In einer Vorverdampferstufe mit Destillationskolonne und<br />
mechanischer Brüdenverdichtung wird für die Wiederverwendung<br />
im Produktionsprozess bereits ein Großteil des Wassers aus<br />
dem Gemisch entfernt und effizient aufgereinigt.<br />
In der nachfolgenden Lösemittel-Verdampferstufe wird der<br />
enthaltene Polymerabfall am Sumpf vorkonzentriert, während<br />
der entstehende Lösungsmittel-Wasser-Brüden in eine Vakuum-<br />
Rektifikationskolonne überführt wird, in der Lösungsmittel und<br />
Wasser in zwei hochreine Fraktionen aufgetrennt werden. Auf<br />
diese Weise gereinigtes Wasser und Lösungsmittel können somit<br />
wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden.<br />
Der vorkonzentrierte Polymerabfall wird schließlich thermisch/<br />
mechanisch weiter eingedickt, um die Ausbeute an Lösungsmittel<br />
zu erhöhen und die Menge an nicht wiederverwertbaren<br />
Reststoffen zu reduzieren.<br />
Aufgrund dieses überzeugenden Konzepts und der Erfahrung<br />
bereits realisierter Projekte konnte dem Kunden eine zuverlässige<br />
und energieeffiziente Lösung zur Spinnbad-Abwasseraufbereitung<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Insbesondere sind hierbei die folgenden Vorteile hervorzuheben:<br />
■ Der Einsatz der mechanischen Brüdenverdichtung in der Vorverdampfer-Stufe<br />
führt zu einer Reduzierung der Primärenergie<br />
um mehr als 75 Prozent, was wiederum zu einer Abwärmeverringerung<br />
bzw. einer Kühlwasserersparnis in ähnlicher<br />
Größenordnung führt.<br />
■ Durch Vakuumbetrieb der Rektifizierkolonne und die damit<br />
verbundene Absenkung der Siedetemperaturen wird die Bildung<br />
unerwünschter Zersetzungsprodukte weitestgehend vermieden.<br />
Dies erhöht zusätzlich die Ausbeute und verbessert<br />
die Produkt-/Destillatqualität.<br />
Generell besteht die Möglichkeit, auch existierende Anlagen, die<br />
mit Dampf beheizt sind, auf diese Technologie umzustellen.<br />
Erfahrungsgemäß amortisieren sich die notwendigen Investitionen<br />
innerhalb kurzer Zeit.<br />
Bilder: Gea, Andrei Merkulov – stock.adobe.com, Recycle Man – stock.adobe.com<br />
www.gea.com<br />
AUTOREN<br />
Ralf Leibig, Director Sales Distillation,<br />
Eckard Maedebach, Product<br />
Manager Distillation,<br />
Tino Schmidt, Sales Manager<br />
Chemical Technologies,<br />
alle Gea Wiegand, Ettlingen<br />
EINHEITEN UMRECHNEN<br />
Gea bietet mehrere Umrechner an (Tabellen/interaktive<br />
Formulare), um z. B.<br />
amerikanische Längen- und Druck- in<br />
SI-Einheiten umzurechnen. Auch zu<br />
Wasser- und Vakuumleitungen, Druckverlust<br />
sowie Energie- und Leistungseinheiten<br />
finden sich passende Hilfestellungen.<br />
www.bit.ly/Gea_Rechner<br />
44 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
MEMBRANPUMPE STATT VERDRÄNGERPUMPE<br />
Die elektromechanischen Membranpumpen (EM) von Abel<br />
sind seit 25 Jahren im Einsatz. 1997 wurde das neue Antriebsprinzip<br />
auf der Achema vorgestellt. Seither ist die<br />
Transport- und Filterpressenpumpe vor allem in der Abwasserbehandlung,<br />
Chemie- und Keramikindustrie sowie im<br />
Bergbau für unterschiedliche Medien im Einsatz. Die Pumpe<br />
wurde seit ihrem Bestehen fortlaufend weiterentwickelt und<br />
ist heute in vier verschiedenen Grundversionen und sieben<br />
Größen lieferbar.<br />
Die EM-Serie stellt laut Hersteller eine Alternative zu druckluftbetriebenen<br />
oder rotierenden Verdrängerpumpen dar,<br />
deren hohe Energie- und Instandhaltungskosten in kurzer Zeit<br />
den Anschaffungspreis einer EM weit übertreffen könnten.<br />
www.abelpumps.com<br />
HOCHTEMPERATUR-REAKTOREN IM<br />
NEUEN TECHNIKUM<br />
Als Spezialist für industrielle Mischtechnik erweitert Amixon<br />
sein Technikum. „In diesem Technikum verbessern wir<br />
klassische Prozessschritte der Feststoffchemie“, heiß es dazu<br />
in einer Pressemitteilung. Gemeint sind damit die Homogenisierung,<br />
die<br />
Synthesereaktion<br />
und die Vakuummischtrocknung.<br />
Die entsprechenden<br />
Dispersionen<br />
können also<br />
trocken, feucht,<br />
nass oder suspendiert<br />
sein. Die<br />
bereits geschaffenen<br />
und noch folgenden Versuchsmöglichkeiten sind<br />
interessant für Sonder- und Hochleistungswerkstoffe. Die<br />
Prozessdrücke können variieren vom Vakuum kleiner 10 mbar<br />
absolut bis 25 bar Überdruck. Variieren können auch die<br />
Temperaturen: von –70 bis +350 °C.<br />
Neue Testapparate versprechen dabei unabhängig von der<br />
Drehfrequenz der Mischwerkzeuge eine hohe Mischeffizienz.<br />
Die Güter werden entweder besonders schonend verströmt<br />
oder aber im selben Apparat aggressiv desagglomeriert.<br />
Hervorzuheben sei die hohe Effizienz, wenn Mischgüter<br />
erwärmt oder gekühlt werden sollen. Zum Jahreswechsel<br />
<strong>2022</strong>/2023 sollen alle drei Reaktoren fertiggestellt sein.<br />
www.amixon.com<br />
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Sicherheit bei Lagerung<br />
wassergefährdender Stoffe<br />
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SPECIAL ACHEMA<br />
01 02<br />
ARMATUREN<br />
KRITISCHE MEDIEN<br />
BEHERRSCHEN<br />
Ari-Armaturen launcht zur Achema die neuartige Hexo-Wabenscheibenkontur<br />
bei doppelexzentrischen Zedox-Hochleistungsabsperrklappen. Die Produktneuheit<br />
soll für signifikant optimierte KVS-Werte sorgen.<br />
Die neuartige Scheibenkontur, die ab sofort Bestandteil aller<br />
Zedox-Baureihen ist, soll bis 35 Prozent höhere KVS-Werte<br />
(KVS: Durchflusskoeffizient bei 100 Prozent Nennleistung)<br />
als andere High-Performance-Klappen ermöglichen.<br />
Dies sorge für eine deutliche Verminderung von Druckverlusten<br />
in der gesamten Anlage, steigere die Effizienz und senke den<br />
Energiebedarf.<br />
Durch das Hexo-Wabenscheibendesign erhöht sich die Steifigkeit<br />
der gesamten Scheibenkonstruktion und sorgt für eine hohe<br />
Prozesssicherheit bei gleichzeitig geringerem Gewicht. Ein weiterer<br />
Pluspunkt: Die Technologie wirkt sich positiv auf das Strömungsverhalten<br />
der Zedox-Absperrklappe aus, da Verwirbelungen hinter<br />
der Klappe auf ein Minimum reduziert werden. Die Zedox Hexo<br />
soll somit deutlich kürzere Auslaufstrecken als andere doppelexzentrische<br />
Absperrklappen ermöglichen. Dies bietet einen<br />
Vorteil bei beengten Platzverhältnissen sowie die Möglichkeit,<br />
kompaktere Anlagen zu bauen und somit die Gesamteinstandskosten<br />
zu reduzieren. Durch die Strömungsoptimierung<br />
treten zudem geringere Vibrationen in der Anlage auf, was den<br />
Verschleiß vermindert und folglich die Wartungsintervalle<br />
vergrößert sowie Kosten einspart.<br />
Die Hochleistungsabsperrklappe Zedox ist nun ebenfalls als<br />
Gewindeaugenvariante (Fully Lugged Type) Typ 123 in den Nennweiten<br />
DN80 bis DN800 verfügbar. Damit rundet Ari-Armaturen das<br />
Programm an doppeltexzentrischen Absperrklappen ab, die<br />
bisher als Doppelflansch-, Zwischenflansch- und Schweißendenversion<br />
verfügbar waren.<br />
Zedox deckt als metallisch-dichtende High-Performance-Klappe<br />
den Bereich zwischen den weichdichtenden, zentrischen<br />
Absperrklappen Zesa/Gesa sowie der Prozessarmatur Zetrix ab,<br />
KOMBINATION AUS REGELVENTIL,<br />
ANTRIEB UND STELLUNGSREGLER<br />
ERLEDIGT KRITISCHE AUFGABEN<br />
die als dreifachexzentrische, metallisch-dichtende Absperrklappe<br />
für höchste Anforderungen eingesetzt wird. Sie ist somit die<br />
wirtschaftliche Alternative für zuverlässige Dichtheit bei anspruchsvollen<br />
Anwendungen. Zum Einsatz kommen doppelexzentrische<br />
Absperrklappen immer dann, wenn der Einsatzbereich<br />
von weichdichtenden Klappen zum Beispiel durch Druck,<br />
Temperatur oder Medium begrenzt ist.<br />
46 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
03<br />
01 Die Hexo-Scheibenkontur sorgt für deutlich<br />
höhere KVS-Werte<br />
02 Die Regelventile der Stevi-Pro-Baureihe eignen sich für<br />
kritische Einsatzbedingungen<br />
03 Die Schweißendenvariante der dreifachexzentrischen<br />
Prozess armatur Zetrix ist nun in den Druckstufen PN100 und<br />
ANSI Class 600 verfügbar<br />
Innengarnituren ausgebaut. Dies soll die zuverlässige Regelqualität<br />
der Produktreihe gewährleisten. In Kombination mit<br />
beispielsweise den Ari-eigenen pneumatischen Antrieben DP<br />
und dem Stellungsregler Ari-Stevi-Pos sowie dem elektrischen<br />
Schubantrieb Premio-Plus 2G eignet sich das Regelventil für<br />
anspruchsvolle und kritische Einsatzbedingungen.<br />
Bilder: Ari-Armaturen<br />
www.ari-armaturen.com<br />
DREIFACHEXZENTRISCHE<br />
PROZESSARMATUREN<br />
Ari-Armaturen erweitert das Produktprogramm der dreifachexzentrischen<br />
Prozessarmatur Zetrix. So ist die Schweißendenvariante<br />
nun in den Druckstufen PN100 beziehungsweise ANSI<br />
Class 600 verfügbar. Lieferbar ist die Armatur in Stahlguss in<br />
den Nennweiten DN80 bis DN600. Die Armatur soll für maximale<br />
Zuverlässigkeit und Dichtheit im Prozess sorgen.<br />
Weiterhin ist die metallisch-dichtende Absperrklappe Zetrix<br />
nun auch als Hochtemperaturausführung bis 550 °C zugelassen.<br />
Verfügbar sind Doppelflansch- und Gewindeaugenvarianten<br />
aus Stahlguss 1.7357 bis zu einer Druckstufe von PN40 /<br />
Ansi Class 300. In der Hochtemperaturausführung findet die<br />
Armatur vor allem in Applikationen mit Verbrennungs- oder<br />
Abgasen Einsatz, wo hohe Temperaturen und geringe Drücke<br />
vorherrschen.<br />
MEHR DRUCKSTUFEN BEI REGELVENTILEN<br />
Die Stevi-Pro-Baureihe 470 wurde um die Druckstufen PN63 bis<br />
PN160 und Ansi Class 600 in den Gehäusewerkstoffen Stahlguss<br />
und Edelstahl erweitert. In diesem Zuge wird die Auswahl an<br />
20.000 PRODUKTE IN<br />
200.000 VARIANTEN<br />
Ari-Armaturen bietet seit mehr als 70 Jahren<br />
Lösungen für das Regeln – Absperren –<br />
Sichern – Ableiten von flüssigen oder<br />
gasförmigen Medien. Eingesetzt werden<br />
die Armaturen in vielen Industrie-<br />
Prozessen in der Chemie, im Schiffs- und<br />
Großanlagenbau oder in der Gebäudetechnik.<br />
Das Unternehmen wurde 1950<br />
gegründet. Damals umfasste das Fertigungsprogramm<br />
Durchgangsventile in<br />
PN16 aus Gußeisen von DN15 bis DN100.<br />
Heute ist das Produktportfolio auf<br />
20.000 Produkte angewachsen, die in rund<br />
200.000 Varianten verfügbar sind.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 47
SPECIAL ACHEMA<br />
Füllstandmessgerät<br />
Pulsfox PMG 20 und<br />
Anzeigegerät DA 12<br />
FÜLLSTAND<br />
GENAUE MESSUNG<br />
Ausfälle der Wägetechnik führten bei einem Fruchtsafthersteller<br />
zu falschen Messwerten beim Silofüllstand. Die Folge:<br />
Material wurde ausgetragen und landete auf einem Dach.<br />
Ein neues Puls-Reflex-Füllstandmessgerät löst das Problem.<br />
Die vorwiegend festen Rückstände, die nach dem Auspressen<br />
des Saftes von Pflanzenbestandteilen übrig bleiben,<br />
werden als Trester bezeichnet. Obwohl Trester meistens<br />
mit Weinbau assoziiert werden, entstehen sie beispielsweise<br />
auch beim Auspressen von Karotten, Tomaten oder Äpfeln.<br />
Die Trester sind vielseitig verwendbar. Sie können zu Bränden<br />
verarbeitet oder als Futtermittel und Dünger eingesetzt werden.<br />
Bis zur Weiterverarbeitung werden die Trester in Silos zwischengelagert,<br />
so auch bei einem süddeutschen Fruchtsafthersteller.<br />
Bei diesem 20 m hohen Trester-Silo kam es öfter zu Ausfällen<br />
der betagten Wägetechnik. Infolgedessen war das Silo oftmals<br />
besser befüllt als gedacht und angezeigt – weshalb die über<br />
ein Rohr eingeblasenen Trester vermehrt auf dem Dach landeten.<br />
Mit einem Afriso-Messsystem – bestehend aus den zwei Komponenten<br />
Füllstandmessgerät Pulsfox PMG 20 und digitalem<br />
Anzeigegerät DA 12 – konnte dem Betreiber eine Lösung geboten<br />
werden. Anhand der genauen Anzeige der Tonnage kann die Zuund<br />
Abfuhr der Trester jetzt besser geplant werden.<br />
FLEXIBLER EINSATZ<br />
Die Messgeräte der Serie Pulsfox PMG 20 wurden zur genauen<br />
Füllstandmessung von hoch- oder niederviskosen, anhaftenden,<br />
leitfähigen oder isolierenden Flüssigkeiten und Schüttgütern in<br />
Lager- oder Prozessbehältern, Silos sowie Tanks konzipiert. Unabhängig<br />
davon, ob hohe oder niedrige Behälter, störende Einbauten,<br />
geringe Abstände oder beispielsweise leitfähige Schäume auf dem<br />
zu messenden Medium gegeben sind, für nahezu jede Anwendung<br />
ist eine passende Sonde verfügbar. Die Stabilität der Messung und<br />
damit die Genauigkeit werden weder von unruhigen, dampfenden<br />
oder staubigen Oberflächen noch von Dichte-, Druck- oder<br />
Temperaturschwankungen beeinträchtigt. Dank des robusten<br />
Aluminium-Druckgussgehäuses sind die Geräte auch für raue<br />
Umgebungsbedingungen und die Anwendung im Freien geeignet.<br />
Die eigentliche Montage des Messgerätes war schnell erledigt.<br />
Hierzu wurde die flexible, 4 mm dicke Seilsonde auf die erforderliche<br />
Länge eingekürzt und im Silo verspannt. Auch die Programmierung<br />
war dank des menügeführten Programmierdisplays eine<br />
einfache „Einstellarbeit“, die jederzeit und ohne größere<br />
Unterweisung durch das Instandhaltungspersonal angepasst<br />
werden kann. Im Rahmen dieser projektierten Lösung verbleibt<br />
das Programmierdisplay zur Vorort-Kontrolle am Messgerät – die<br />
eigentliche Visualisierung der Füllstandwerte und Einstellung<br />
der Grenzstandwerte erfolgt über das im Kontrollraum integrierte<br />
digitale Anzeigegerät DA 12.<br />
Das kompakte Gerät konnte dank Norm-Einschubgehäuse direkt<br />
in die bestehende Schalttafel eingesteckt und über die potenzialfreien<br />
Relaisausgänge in die Steuerung integriert werden. Es<br />
unterstützt somit als zentraler Mittler zur Leittechnik den neuen<br />
Regelungsprozess. Ohne eine größere, nennenswerte Investition<br />
getätigt zu haben, ist es dem Fruchtsafthersteller nun möglich,<br />
anhand der genauen Tonnage-Anzeige die Zu- und Abfuhr der<br />
Trester wesentlich besser zu planen als zuvor. Zudem: Jetzt gibt’s<br />
nichts mehr aufs Dach.<br />
Bilder: Afriso, Sinnbild Design – stock.adobe.com, Klaus Eppele – stock.adobe.com<br />
www.afriso.de<br />
AUTOR<br />
Frank Altmann, Afriso-Euro-Index GmbH,<br />
Güglingen<br />
48 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
VENTILATOREN FÜR DIE MECHANISCHE<br />
BRÜDENVERDICHTUNG<br />
Ventilatoren von TLT-Turbo zur mechanischen Brüdenverdichtung<br />
zeichnen sich laut Anbieter durch lange Lebensdauer<br />
aus. Die Integration neuer Verdichtungstechnologien biete<br />
zudem viele Vorteile<br />
bezüglich Effizienz,<br />
Wartungsaufwand<br />
und Zuverlässigkeit.<br />
Die eingesetzten<br />
Hybrid-Keramiklager<br />
können bis zu zehn<br />
Jahre ohne Wartung<br />
betrieben werden.<br />
Um diesen Zeitraum<br />
noch zu erweitern<br />
hat, TLT-Turbo eine Vorrichtung vorgesehen, über die die Lager<br />
von außen nachgefettet werden können.<br />
Ein breites Spektrum an optimierten Laufrädern für hohe<br />
Motordrehzahlen und die Berücksichtigung hoher Temperatur-<br />
und Druckanstiege zählt der Anbieter als weitere Kundenvorteile<br />
auf. Die erhöhte Steifigkeit des Hybridlagers und des<br />
Stators ermöglicht den Betrieb des Ventilators unterhalb der<br />
kritischen Drehzahl, was sowohl Zuverlässigkeit als auch<br />
einen sicheren Betrieb gewährleistet. Nicht zuletzt verfügt<br />
der Ventilator über eine Temperatur- und Schwingungsüberwachung,<br />
die auch aus der Ferne betrieben werden kann.<br />
www.tlt-turbo.com<br />
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MENSCH UND UMWELT.<br />
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TEMPERATURMESSUNG IN DER KÄLTESAUNA<br />
Wie lange kann Temperaturmesstechnik<br />
von PhoenixTM bei<br />
–110 °C arbeiten? Dieser Frage ist<br />
das Ingenieurbüro Refolution auf<br />
den Grund gegangen, das für die<br />
Coolinn GmbH eine Kältesauna<br />
entwickelt und gebaut hat.<br />
Refolution ist spezialisiert auf<br />
nachhaltige Kältetechnik mit<br />
natürlichen Kältemitteln wie<br />
Luft, Wasser, Propan und Ammoniak.<br />
In dem Verweildauertest<br />
wurde zudem untersucht, wie<br />
gleichmäßig die Kältesauna die<br />
Temperatur halten kann. Dafür wurde das Messgerät PCM für<br />
zwölf Stunden in die tiefkalte Atmosphäre eingetaucht, wo es<br />
trotz Thermoschutzbehälter vollständig erstarrte.<br />
Dennoch zeigte das Messsystem keine sichtbaren Schäden.<br />
Nach dem Auftauen konnte der Datenlogger angeschaltet<br />
werden, über seine USB-Schnittstelle mit einem PC verbunden<br />
und die Messdaten ohne Probleme gelesen und ausgewertet<br />
werden. Zwar dauerte die Messung nur 8:43 Stunden, was<br />
aber um fast die Hälfte über dem rechnerisch erwarten Wert<br />
von etwa sechs Stunden lag. „Mit einem größerem Thermoschutzbehälter<br />
wären auch zwölf Stunden gut zu erreichen“,<br />
erklärt dazu Vertriebsingenieur Bastian Sulinski. Im stabilen<br />
Messbereich habe die Temperatur innerhalb der Kältesauna<br />
um maximal 1,9 K geschwankt.<br />
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MIT DEM LASER<br />
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Die SFD-<br />
Berstscheibe von<br />
Rembe, hergestellt<br />
mittels Contour<br />
Precision Lasering<br />
(CPL)<br />
Die Weiterentwicklung firmeninterner Fertigungstechnologie ermöglicht<br />
Rembe, Berstscheiben mit nachhaltigen Vorteilen und branchenführenden<br />
Leistungsmerkmalen für verschiedene Industriezweige herzustellen. Möglich<br />
wird das durch ein Verfahren, bei dem die Sollbruchstellen nicht mechanisch<br />
gekerbt, sondern mittels Laser sublimiert werden.<br />
Mit dem sogenannten Contour Precision Lasering (CPL)<br />
vereint Rembe besonders hohe Berstscheibenstabilität<br />
mit äußerst präzisen Berstdrücken und Öffnungsgeometrien<br />
innerhalb enger Toleranzen. Dank dieser<br />
Technik entsteht im sauerländischen Unternehmen die<br />
Bau reihe CPX, die sich gleichermaßen für Branchen mit rauen<br />
Bedingungen und aggressiven Prozessmedien eignet wie<br />
auch für Prozesse, bei denen strenge Hygienestandards einzuhalten<br />
sind.<br />
Im Gegenteil zum traditionell mechanischen Kerben wird die<br />
Materialstruktur der Berstscheibe inklusive ihrer Öffnungslinien<br />
beim CPL-Fertigungsverfahren weder thermisch beeinflusst<br />
noch mechanisch-integrativ geschwächt. Die dem Prozess zugewandte<br />
Oberfläche verbleibt völlig glatt und ohne Unebenheiten,<br />
Kratzer oder Vertiefungen. Somit kann die Berstscheibe nicht<br />
durch Produktablagerungen des oftmals aggressiven Prozessmediums<br />
beeinträchtigt werden, verspricht der Hersteller.<br />
Zwei häufige Ursachen für den vorzeitigen Ausfall von Berstscheiben<br />
seien damit nahezu beseitigt: nämlich Korrosion und<br />
Lochfraß. Toxische und/oder teure Prozessmedien sollen damit<br />
nicht mehr in die Umwelt austreten können und die Gefahr eines<br />
unnötigen Betriebsstillstands deutlich reduziert sein. Bei herkömmlich<br />
gekerbten Berstscheiben können diese Phänomene<br />
dagegen zu Undichtigkeiten oder zu einem verfrühten Ansprechen<br />
der Berstscheiben führen.<br />
Als Klassiker der CPX-Reihe präsentieren sich die bisher bekannten<br />
Typen IKB-, IKB-X- und SFD. Bereits installierte Berstscheiben<br />
können einfach und schnell gegen eine CPX-Ausfertigung getauscht<br />
werden, was Betreibern ohne großen Aufwand neben höherer<br />
Anlagenverfügbarkeit sinkende Betriebskosten verspricht.<br />
Bilder: Kadmy – stock.adobe.com, Rembe<br />
www.rembe.de<br />
50 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
LEISTUNGSSTARKE DREHKOLBENPUMPE<br />
Die Drehkolbenpumpen<br />
der VY-Serie von<br />
Vogelsang bestehen aus<br />
einem strömungsoptimierten<br />
einteiligen<br />
Gehäuse und bieten so<br />
laut Hersteller einen hohen<br />
Wirkungsgrad. In<br />
dem neuartigen Gehäuse können unterschiedliche Dichtungen<br />
– je nach industriespezifischen Normen und Anforderungen<br />
– variabel eingesetzt werden. Das mache die VY-Serie zu<br />
einem Allrounder für den Einsatz in beispielsweise der<br />
chemischen Industrie sowie in der Papier- und Textilbranche.<br />
Das Leistungsspektrum der Pumpen reicht von 1 bis 120 m³/h<br />
bei einem maximalen Druck von 10 bar.<br />
Für eine hohe Servicefreundlichkeit verfügt die Pumpenreihe<br />
neben der Dichtungsvielfalt auch über einen Quick-Anschluss.<br />
Damit lassen sich Rohrleitungen in wenigen Minuten an die<br />
Pumpen anschließen. Die totraumarme Konstruktion der<br />
Gehäuse ermögliche zudem eine leichte Reinigung. Die<br />
Pumpen lassen sich gemäß CIP- bzw. SIP-Konformität spülen<br />
und desinfizieren. Über einen QuickService-Deckel können<br />
Verschleißteile zudem schnell ausgetauscht werden.<br />
www.vogelsang.info<br />
BRENNBARE STÄUBE<br />
AUFSAUGEN<br />
Ruwac setzt auf der Achema auf Highend-Industriesauger.<br />
Zu sehen gibt es mobile<br />
Gas-Ex-Sauger für die Zonen 1 und 2, die auch<br />
brennbare oder nicht-leitfähige Stäube<br />
aufnehmen. Hierzu leisten diverse konstruktive<br />
Merkmale ihren Beitrag, zum Beispiel ein<br />
ableitfähiger GFK-Gehäusewerkstoff, leitfähige<br />
Saugdüsen, ein permanent geerdeter<br />
Sammelbehälter sowie begrenzte Strömungsgeschwindigkeiten<br />
der Luftführung. Belegt<br />
wird deren Wirksamkeit durch eine Untersuchung der Dekra<br />
Exam. Wer mobile Sauger mit diesem Eigenschaftsprofil<br />
suche, werde auf der Achema nur bei Ruwac in Halle 4 fündig,<br />
erklärt der Anbieter in einer Pressemitteilung.<br />
Die Gas-Ex-Sauger der Baureihe R01 R sind mit energieeffizienten<br />
Drehstromantrieben ausgestattet, die ihrerseits für<br />
Gas-Ex-Zonen entwickelt und zugelassen sind. Ein weiteres<br />
wichtiges Konstruktionsmerkmal ist der modulare Aufbau, der<br />
eine anwendungsbezogene Auswahl der Ausstattung erlaubt.<br />
Außer dem Programm an Gas-Ex-Saugern zeigt Ruwac auf der<br />
Messe auch neue Entstauber-Baureihen, mit denen sich<br />
Stäube direkt an der Entstehungsstelle absaugen lassen.<br />
www.ruwac.de<br />
PULVERBENETZUNG UND DISPERGIERUNG<br />
Zu den am Ystral-Messestand präsentierten Trends gehören das Reinigen ohne Reinigungsmittel, saubere<br />
Fertigungsprozesse ohne Biozide, kalte Chemie, Möglichkeiten der Prozessintensivierung sowie die<br />
Entwicklung von der Co-Grind- zur Slurry-Fertigung und vom Chargen- zum Inline-Prozess. Das Unternehmen<br />
präsentiert dabei unter anderem die Inline-Pulverbenetzungs- und Dispergiermaschine Conti-TDS<br />
sowie den Leitstrahlmischer. Außerdem stellt Ystral das neu entwickelte Pulver-Dispergier-System Batt-TDS<br />
vor, das in der Batterieproduktion die Fertigungszeiten zur Herstellung von Lithium-Ionen-Elektroden-Slurries<br />
von derzeit zwei bis sechs Stunden auf wenige Minuten verkürzen soll.<br />
www.ystral.com<br />
Stark und fl exibel: Großraum-<br />
Laborspüler PLW 86<br />
Miele Professional. Immer Besser.<br />
Diese Geräteserie setzt neuen Maßstäbe<br />
in Puncto Performance, Sicherheit und<br />
Anwenderfreundlichkeit.<br />
• Leistungsstarke 2-Pumpentechnologie<br />
• Flexible Beladung durch EasyLoad System<br />
• Hygienische Spülkammer mit intelligentem<br />
Filterdesign<br />
• Effizient durch Vorheiz- und Recyclingtank<br />
• Sicher mit Leitwertsensor und Spülarmüberwachung<br />
Mehr erfahren: 0800 22 44 644<br />
www.miele-professional.de
GEEIGNET FÜR 100<br />
PROZENT WASSERSTOFF<br />
Auf der Achema präsentiert Elaflex<br />
neue technische Lösungen für den<br />
Transfer von Wasserstoff, verflüssigtem<br />
Erdgas (LNG) und anderen<br />
Medien. Mit seinen H2-Wasserstoffschläuchen<br />
für den Niederdruckbereich<br />
hat Elaflex neue durchgängig leitfähige Schläuche für den Transfer<br />
von reinem Wasserstoff bis 20 bar Betriebsdruck entwickelt.<br />
Zur mechanischen Entkopplung von Wasserstoff fördernden Pumpen und<br />
Kompressoren von Rohrleitungen wird der neue Gummikompensator ERV-H2+<br />
vorgestellt. Dieser ist für den Transfer von 100 Prozent Wasserstoff als auch für<br />
100 Prozent Methan oder andere Mischungen, sogenannte Hythane, geeignet.<br />
Der max. Betriebsdruck beträgt 25 bar.<br />
Zur Be-und Entladung von Wasserstoffzylindern oder den Transport von hochverdichtetem<br />
Wasserstoff hat Elaflex sein Sortiment zudem um Kugelhähne,<br />
Rückschlagventile und Schnellkupplungen bis 1" für den Hochdruckbereich<br />
erweitert. Dabei erlaubt das Equipment laut Anbieter wesentlich höhere Durchflussraten<br />
als konventionelle H 2<br />
-Befüllkomponenten, die für einen Betriebsdruck<br />
von 350 bar geeignet sind.<br />
www.elaflex.de<br />
EFFIZIENTE SCHRAUBENGEBLÄSE<br />
Die neuen Schraubengebläse des Typs GBS arbeiten<br />
im Leistungsbereich 75 bis 160 kW mit einem<br />
Volumenstrom von 22 bis 104 m³/min und<br />
Differenzdrücken bis 1.100 mbar. Der Wirkungsgrad<br />
ist laut Hersteller über den gesamten Regelbereich<br />
hoch, was diese Maschine zu einer Alternative<br />
zu Turboverdichtern mache. Im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Drehkolbengebläsen seien die<br />
neuen Schraubengebläse bis 35 Prozent effizienter.<br />
Das GBS-Schraubengebläse mit seiner Kraftübertragung<br />
vom Motor zum Verdichter mit verlustund<br />
wartungsfreiem Getriebe besitze nicht nur einen hohen Wirkungsgrad,<br />
sondern es sei auch ein geringer Wartungsaufwand erforderlich. Die Maschinen<br />
seien außerdem platzsparend konzipiert und sehr leise. Zur bedarfsgerechten<br />
Anpassung des Volumenstroms ist in der Version SFC ein Frequenzumrichter<br />
integriert. Frequenzumrichter und Motor seien so aufeinander abgestimmt, dass<br />
stets ein optimaler Gesamtwirkungsgrad erzielt wird. Bis zu einer Leistung von<br />
110 kW kommt hierbei die Synchron-Reluktanz-Technologie zum Einsatz.<br />
www.kaeser.de<br />
EINZELPARTIKEL AUF NANOEBENE ZÄHLEN<br />
Lumispoc ist laut Hersteller ein hochentwickeltes Einzelpartikel-Analysesystem.<br />
Ähnlich einem Durchflusszytometer soll es Partikelgrößenverteilungen und<br />
-konzentrationen von Nano- und Mikropartikeln in Suspensionen und Emulsionen<br />
mit hoher Auflösung in großen Dynamikbereichen<br />
messen. Lumispoc analysiert sowohl<br />
multimodale wie auch polydisperse reale<br />
Partikelsuspensionen und ermittelt kleinste<br />
Größenunterschiede bis in den Nanometerbereich.<br />
Der Anbieter LUM war dafür als eines<br />
von zehn Unternehmen für den Innovationspreis<br />
Berlin-Brandenburg 2021 nominiert.<br />
www.lum-gmbh.com
SPECIAL ACHEMA<br />
DIE QUALITÄT VON ERDGAS BESTIMMEN<br />
Michell Instruments launcht zur Achema <strong>2022</strong> den Taupunkt-<br />
Analysator Condumax CD603. Der automatische Online-Analysator<br />
für Kohlenwasserstoff- und Wassertaupunkt basiert<br />
auf der neuen Taupunktspiegeltechnologie und soll zuverlässige<br />
Daten für die Qualitätsbestimmung von Erdgas liefern.<br />
Neu ist die hochauflösende<br />
Detektionstechnologie zur<br />
sicheren Unterscheidung<br />
von Wasser- und Kohlenwasserstoffkondensat.<br />
Zusätzlich punktet der<br />
CD603 mit zahlreichen<br />
weiteren neuen Funktionen.<br />
Dazu gehört unter anderem<br />
die verbesserte Harmonisierung<br />
des Kohlenwasserstoff-Kondensationspunkts<br />
mit einer Nachweisschwelle<br />
von 5 mg/m 3 . Eine integrierte<br />
hochauflösende Kamera liefert mit einem Zeitstempel<br />
versehene Standbilder oder Videoaufnahmen der Spiegeloberfläche<br />
während der Messung. Der Analysator ist für den<br />
weltweiten Einsatz in Ex-Bereichen der Zonen 1 und 2 sowie<br />
der Klasse I, Div. 1 zugelassen. Als weiteres Messe-Highlight<br />
kündigt Michell eine „H 2<br />
-Lounge“ an, die Besuchern einen<br />
Überblick über das Produktportfolio für Wasserstoffanwendungen<br />
bieten will.<br />
www.processsensing.com<br />
DURCHFLUSSSENSOR MIT ZUSATZNUTZEN<br />
Eine Weiterentwicklung des<br />
kompakten Sensors Flowave<br />
hat Bürkert Ende April<br />
erstmals einer breiten<br />
Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Damit wird das Gerät für die<br />
Durchflussmessung zum<br />
Multiparameter-Sensor.<br />
Zusätzlich können auch<br />
Dichte und Temperatur sowie<br />
Stammwürze-Konzentration,<br />
Zucker-, Alkohol- oder<br />
Proteingehalt gemessen<br />
werden. „Das spart ergänzende Sensorik, die nicht nur Platz<br />
braucht, sondern bei der Inbetriebnahme auch aufeinander<br />
abgestimmt werden muss“, erklärt Christoph Gratzer (Bild),<br />
Bürkert-Vertriebsleiter für die Nahrungs- und Getränkemittelindustrie.<br />
Durch das Messprinzip Surface Acoustic Waves (SAW) hat<br />
der Flowave-Sensor glatte Messrohre ohne Einbauten und<br />
„misst somit unter vollkommen hygienischen Bedingungen“,<br />
was diverse Zertifikate wie ASME BPE, 3A und EHEDG<br />
bestätigen. Der Messbereich beträgt bis 0,3 l/min bei<br />
Nennweite DN8 und 3.300 l/min bei DN80. Alle gängigen<br />
Prozessanschlüsse wie Tri-Clamp, Flansch oder SMS-Verschraubung<br />
sind verfügbar. Für große Nennweiten gibt es<br />
zudem Milchrohrgewinde.<br />
www.buerkert.de<br />
ANTRIEBSMANAGEMENT: HÖHERE VERFÜGBARKEIT, WENIGER AUSFÄLLE<br />
Für die gesamte installierte Antriebstechnik in produzierenden Unternehmen<br />
bietet SEW-Eurodrive ein Servicesystem auf Werks-, Anlagen- und Komponentenebene<br />
an. Dieses Complete Drive Management (CDM) umfasst laut<br />
Anbieter die technischen Daten aller Motoren, Getriebemotoren, Industriegetrieben<br />
und Frequenzumrichter, ihre Einsatzinformationen und Zustandsklassifizierung<br />
sowie gegebenenfalls erforderliche Instandsetzungsmaßnahmen. Die<br />
Antriebe werden mit einer CDM-Komponentennummer eindeutig gekennzeichnet<br />
und die Daten mit SEW-Äquivalenten sowie den aktuellen Zustandsinformationen<br />
in der Webapplikation im Online-Support hinterlegt. Die<br />
Zugriffsberechtigung ist personenbezogen und wird vom Kunden festgelegt.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
Einfach. Sicher. Überwachen.<br />
SIL2<br />
Predictive Maintenance beginnt<br />
mit smarten Sensoren.<br />
Fabrikstraße 6 · 72622 Nürtingen · www.hauber-elektronik.de
SPECIAL ACHEMA<br />
AUTOMATISIERTE PRODUKTION<br />
Modulare Produktion<br />
ist in der<br />
Prozessindustrie<br />
nicht mehr nur<br />
Zukunftsmusik.<br />
Immer mehr<br />
Unternehmen sehen<br />
in dem technischen<br />
Konzept MTP<br />
(Module Type<br />
Package) laut<br />
Copa-Data Vorteile für ihre automatisierte Produktion. Es<br />
beschreibt einheitlich die verfahrenstechnischen Aspekte<br />
eines Anlagenmoduls und funktioniert als Schnittstelle<br />
zwischen Verfahrens- und Automationstechnik. Über eine<br />
standardisierte Schnittstelle werden nach dem Baukastenprinzip<br />
verschiedene Komponenten einer Produktionsanlage<br />
digital verknüpft. Unternehmen sollen von dem technischen<br />
Konzept des MTP überall dort profitieren, wo Flexibilität in der<br />
Produktion kleinster Chargen, die Reduzierung von Engineering-Aufwänden<br />
und die schnelle Anpassung von Prozessen,<br />
Anlagen und Maschinen wichtige Erfolgskriterien sind.<br />
Auf Basis seiner Softwareplattform Zenon und der Zenon POL<br />
(Process Orchestration Layer) zeigt Copa-Data zusammen mit<br />
seinen Partnern wie Merck, Beckhoff und Festo Anwendungsbeispiele<br />
der modularen Produktion.<br />
www.copadata.com<br />
ZERKLEINERER MIT ELEKTROMOTOREN<br />
Doppstadt hat den Zerkleinerer Inventhor 6 mit elektrifiziertem<br />
Motor entwickelt. Auch der vielseitig einsetzbare<br />
Einwellenzerkleinerer Methor und alle Siebmaschinen-Modelle<br />
sind mit Elektromotoren erhältlich. Im Vergleich zum<br />
Dieselmotor überzeugen die elektrifizierten Antriebe laut<br />
Hersteller mit geringeren Betriebskosten. Auch die Inspektionskosten<br />
fallen gegenüber Dieselmotoren geringer aus, da<br />
die Serviceintervalle deutlich verlängert werden können. Im<br />
Fall der Siebmaschinen<br />
müssen die<br />
Varianten mit Elektroantrieb<br />
erst nach 500<br />
Stunden und nicht<br />
bereits nach 250<br />
Stunden Einsatzzeit<br />
zur Wartung.<br />
Zeitintensive Routinearbeiten<br />
wie das<br />
Tanken von Diesel und<br />
AdBlue fallen weg.<br />
Dadurch erhöhe sich die Produktivität der Maschine signifikant.<br />
Zudem erzeugen die mit Strom betriebenen Motoren im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Dieselantrieben keine Abgasemissionen.<br />
Der Wegfall wirke sich vor allem positiv auf die<br />
Arbeit im Hallenbetrieb aus und biete Anwendern Vorteile bei<br />
der Genehmigung neuer Maschinen und Plätze.<br />
www.doppstadt.de<br />
Druck, Temperatur, Füllstand<br />
74-03<br />
www.afriso.de/prozesse<br />
Alles aus einer Hand?<br />
Präzise MSR-Technik<br />
von AFRISO!<br />
LUFT ENTFEUCHTEN UND SCHÄDEN VERMEIDEN<br />
In der Pharmaindustrie sichert eine konstante Luftfeuchte die<br />
Produktqualität. Zudem sorgen Luftentfeuchter für den Schutz<br />
von Rohrleitungen, Installationen, Betriebsmitteln und technischen<br />
Einrichtungen vor Rost und Feuchteschäden.<br />
Luftentfeuchter der Serie Condair DC 270 bis 450 sind mit<br />
Entfeuchtungsleistungen von 263,1 bis 418,8 l/Tag erhältlich. Die<br />
leistungsstarken Geräte decken damit ein großes Spektrum ab<br />
und eignen sich laut Hersteller auch für hohe Anforderungen, wie<br />
beispielsweise in großen Lagerhallen.<br />
Das Gehäuse sei robust und widerstandsfähig. Auch aggressiven Umweltbedingungen sollen<br />
die Komponenten der Geräte standhalten und könnten bei Bedarf noch verstärkt werden. Der<br />
Betrieb ist freistehend oder auch angeschlossen an ein Lüftungskanalnetz möglich.<br />
www.condair.de<br />
22.–26. August <strong>2022</strong><br />
Frankfurt am Main<br />
Besuchen Sie<br />
uns in Halle 11.1,<br />
Stand F45<br />
KLEINE SCHNEIDMÜHLE<br />
Geringe Probenmengen von Materialien wie Getreide oder Kunststoffen und anderen Materialien<br />
mit geringer spezifischer Dichte sollen sich mit der Mini-Schneidmühle Pulverisette 29<br />
zerkleinern lassen. Es stehen verschiedene Rotoren mit vier<br />
Schneiden und Gegenmessern zur Verfügung, die 48.000<br />
Schneidvorgänge pro Minute ermöglichen sollen. Die Drehzahl<br />
ist von 500 bis 6000 U/min einstellbar. Die Proben können<br />
eine Größe bis 13 mm Durchmesser haben, das Volumen kann<br />
maximal 100 ml umfassen. Die Endfeinheiten lassen sich<br />
durch Siebeinsätze von 1 bis 6 mm wählen. Die Mahlkammer<br />
ist komplett aus Edelstahl 316L gefertigt. Hygienic Design soll<br />
eine einfache Reinigung in wenigen Handgriffen ermöglichen.<br />
www.fritsch.de
MAGNETRÜHRSYSTEM SCHONT<br />
PHARMAPRODUKTE<br />
Schluss mit Leckagen und Kontaminationen beim<br />
Mischen pharmazeutischer Produkte. Das verspricht<br />
die Armaturenwerk Hötensleben GmbH (AWH) mit<br />
ihrem trockenlauffähigen CIP-Magnetrührsystem.<br />
Entwickelt wurde dieses etwa für die Impfstoffherstellung<br />
sowie für Zellkultur-Bioreaktoren. Damit<br />
diese Prozesse möglichst schonend, hygienisch sowie<br />
effizient vonstattengehen können, sind das Tankinnere<br />
und -äußere beim VPuremix von AWH dank magnetischer Kupplung nicht physisch<br />
verbunden. Die Risiken konventioneller Wellendurchführung wie Leckagen oder Kontaminationen<br />
seien damit eliminiert.<br />
Der keramisch gelagerte Mischkopf sorge mittels geringer Scherkräfte für eine schonende<br />
Mischung der Produkte und für eine risikofreie Tankentleerung selbst im laufenden Betrieb.<br />
Gekapselte Sensorik erfasst dabei präzise Drehzahl und Drehrichtung. Auf der Achema können<br />
Besucher ihren Wunsch-Rührer über ein 3D-Tool konfigurieren.<br />
www.awh.eu<br />
DICHTUNGSFREIE SAUGLANZE<br />
Die Elolance ist die neue Sauglanzen-Generation von Elobau.<br />
Sauglanzen vereinen die Funktionen Flüssigkeitsentnahme und<br />
Füllstandmessung. Die neue Sauglanze ist für den Einsatz in<br />
Wechselkanistern konzipiert. Ihr tiefer Entnahmepunkt<br />
ermöglicht laut Hersteller den sparsamen Umgang mit<br />
Flüssigkeiten und reduziert die Restmengen im Behälter. Die<br />
Besonderheit der Sauglanz ist der dichtungsfreie Aufbau. So<br />
sollen Anwender weder medienspezifische Dichtungen noch<br />
unterschiedliche Varianten für die Flüssigkeitsentnahme in<br />
Wechselkanistern benötigen. Eine weitere Variantenreduzierung<br />
ermögliche die Sauglanze durch den frei verschiebbaren Klemmkonus. Durch diesen lasse<br />
sich die Sauglanze der Höhe des Kanisters anpassen. Die Lanze ist in den Längen von 260 bis<br />
1200 mm erhältlich.<br />
Der niedrige Entnahmepunkt hinterlässt nur eine geringe Restmenge. Um ein Trockenlaufen<br />
der Pumpe zu verhindern, gibt die Elolance ein Signal zur Vorleermeldung und Leermeldung<br />
aus, sodass der Anwender rechtzeitig mit einem Behälterwechsel reagieren kann. Die Vorleermeldung<br />
erfolgt bei 77 mm Flüssigkeitsniveau, die Leerstandmeldung bei 22 mm. Das modulare<br />
Schlauchanschluss-Konzept ermöglicht den Schlauchwechsel durch selbstdichtende und<br />
austauschbare Schlauchstutzen.<br />
www.elobau.com<br />
KONDENSATIONSTROCKNUNG MIT WÄRMEPUMPEN<br />
Mit der Kondensationstrocknung auf Wärmepumpenbasis präsentiert Harter auf der<br />
Achema eine alternative Art der Trocknung. Diese kombiniert scheinbar Widersprüchliches<br />
wie kurze Trocknungszeiten und niedrige Temperaturen. Produkte sollen damit vollständig<br />
getrocknet oder bis zum gewünschten Trockensubstanzgehalt entfeuchtet werden können.<br />
Die Trocknung findet in einem definierten Bereich zwischen 20 und 90 °C statt, was Material<br />
und Mensch zugleich schonen soll.<br />
Harter-Trockner eigenen sich sowohl für den Chargenbetrieb als auch für kontinuierliche<br />
Prozesse. Falls gewünscht, kann die Trocknung durch geringfügige Anpassungen auch zur<br />
Kühlung verwendet werden und damit als kombinierte Trocken-Kühl-Anlage realisiert werden.<br />
In der D-A-CH-Region werden die zukunftsfähigen Technologien mit bis zu 40 Prozent staatlich<br />
gefördert. Gegenüber konventionellen Lösungen verspricht der Aussteller Energieeinsparungen<br />
bis 85 Prozent. Auch die Trocknung von Reinräumen gehört zum Portfolio des Allgäuer<br />
Unternehmens. Zudem hat sich Harter im Bereich der Trocknung von Medizinalcannabis ein<br />
neues Standbein aufgebaut.<br />
www.harter-gmbh.de
SPECIAL ACHEMA<br />
SICHERES TRENNEN UND VERBINDEN VON<br />
DRUCKMITTLERSYSTEMEN<br />
Labom hat die Reconnect-Schnellkupplung<br />
entwickelt, die zwischen<br />
Messgerät und Prozessanschluss<br />
eingebaut wird. Sie soll das<br />
Handling bei der Montage von<br />
Messsystemen mit Fernleitung<br />
erleichtern. Sie ermöglicht laut<br />
Hersteller mit einem Handgriff<br />
eine sichere und leckagefreie<br />
Trennung von Druckmittlersystemen<br />
ohne Verschieben von<br />
Ölvolumen und ohne Ölverlust<br />
oder Lufteintrag. So müsse für das Austauschen oder Kalibrieren<br />
von Messgeräten der Prozess nicht mehr geöffnet werden,<br />
denn der Druckmittler bleibt am Prozess angeschlossen.<br />
Später könnten Messgerät und Druckmittler leicht wieder<br />
miteinander verbunden und die Anlage direkt wieder in<br />
Betrieb genommen werden. Der Vorgang ist bei Bedarf<br />
vielfach wiederholbar.<br />
Die Schnellkupplung besteht aus zwei Teilen – eines am<br />
Messgerät, eines am Prozessanschluss – und sei mithilfe eines<br />
abnehmbaren Handgriffs leicht zu trennen. Der Handgriff<br />
wird gesondert aufbewahrt, sodass die Schnellkupplung<br />
weder versehentlich noch von Unbefugten betätigt werden<br />
kann. Die Schnellkupplung ist vakuumfest.<br />
www.labom.com<br />
TAUCHPUMPEN MIT SCHNEIDEINRICHTUNG<br />
Problematische Feststoffe wie zum<br />
Beispiel Hygienetücher, Plastiktüten,<br />
Textilien und Holz kommen immer<br />
häufiger im Abwasser vor. Das neu<br />
entwickelte OC-Laufrad der Alligator-Reihe<br />
ermöglicht laut Hersteller<br />
einen wirkungsstarken Betrieb durch<br />
ein kraftvolles Schneidwerk. Durch<br />
den hochbeständigen Chrom-Hartguss<br />
sollen die besonders beanspruchten<br />
Hauptkomponentenauch<br />
bei abrasiven Stoffen wie Sand<br />
zuverlässig arbeiten.<br />
Das speziell konstruierte Laufrad verfügt über integrierte<br />
Schneiden und einen scharfkantigen Radius von 10 mm zur<br />
Schleißwand, die ebenfalls mit einer eigenen Schneide<br />
ausgestattet ist. So arbeiten die beiden zentralen Komponenten<br />
zusammen, um Feststoffe aufzufangen, zu zerkleinern<br />
und schließlich über integrierte Nuten in der Schleißwand aus<br />
dem Saugbereich zu entfernen.<br />
Damit ein größerer Wirkungsgradmöglich wird, ohne die<br />
Schneidleistung einzuschränken, sind die Schaufeln des<br />
Laufrads zudem stark zurückgekrümmt. So kann in der<br />
50-Hz-Version eine Durchflussmenge von 130 m³/h und eine<br />
Förderhöhe von 57 m bei einer Leistungsaufnahme von 5 bis<br />
12 kW erreicht werden.<br />
www.homa-pumpen.de<br />
ABWASSERFREIE PRODUKTION<br />
NEUER INTELLIGENTER<br />
FUNKENMELDER<br />
optimale Erkennung aller<br />
Zündquellen in jeder Umgebung<br />
www.fagus-grecon.com/dld<br />
Für drei Standorte eines indischen Pharmaherstellers, der<br />
Medikamentenkapseln herstellt, untersuchte EnviroChemie<br />
im Rahmen einer Studie die optimale Lösung für eine abwasserfreie<br />
Produktion. Die Medikamentenkapseln bestehen im<br />
Wesentlichen aus Gelatine oder für die vegane Variante aus<br />
Zellulose und Farbstoffen. Das Abwasser enthält eine relativ<br />
hohe organische Fracht, Stickstoffverbindungen und Farbstoffe.<br />
Vor Ort gibt es keine kommunale Kanalisation. Weil Wasser<br />
an den Produktionsstandorten knapp ist, möchte das<br />
Pharmaunternehmen sein Wassermanagement optimieren.<br />
Nachdem Envirochemie den aktuellen Stand der Abwasserbehandlung<br />
ermittelt und die Wasserströme vor Ort analysiert<br />
hatte, wurde in Pilotversuchen in Roßdorf, Deutschland, ein<br />
Behandlungsverfahren entwickelt. Ein Teil des behandelten<br />
Wassers kann zur Bewässerung genutzt werden. Alternativ<br />
kann das Abwasser weiter aufbereitet werden, damit es unter<br />
anderem für die Kühlsysteme<br />
geeignet ist. Der<br />
verbliebene Rest wird<br />
verdampft.<br />
Zero Liquid Discharge sei<br />
vor allem in Regionen, in<br />
denen das Wasser knapp<br />
ist, eine Alternative. Im<br />
Vordergrund steht hier<br />
die Wiederverwertung,<br />
beispielsweise zur<br />
Kühlung.<br />
www.envirochemie.com<br />
56 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
MEIN KLEINER ZOO<br />
Im Brettspiel Arche Nova planen und<br />
errichten ein bis vier Spieler:innen einen<br />
modernen, wissenschaftlich geführten Zoo.<br />
Sie legen Gehege an, nehmen Tiere auf und<br />
unterstützen weltweit Artenschutzprojekte, um den erfolgreichsten<br />
Tierpark aufzubauen. Spezialisten und besondere<br />
Bauwerke helfen dabei, dieses Ziel zu erreichen.<br />
Kern des Spiels sind rund unterschiedliche 250 Karten mit<br />
Tieren, Spezialisten, Sondergehegen und Artenschutzprojekten<br />
– jede mit einer individuellen Fähigkeit. Mit ihnen lassen<br />
PERIODENSYSTEM ZUM MITNEHMEN<br />
Wussten Sie, dass<br />
Neodym in Mikrofonen<br />
verwendet wird? Oder<br />
dass Europium in<br />
Euro-Banknoten dabei<br />
hilft, Fälschungen zu<br />
verhindern? Die<br />
britische Royal Society<br />
of Chemistry hat die App Periodic Table veröffentlicht, die<br />
viele Infos zu den Elementen des Periodensystems liefert.<br />
Beispielsweise gibt es interaktive Schieberegler, mit denen<br />
sich Zustandsänderungen von Elementen simulieren lassen,<br />
wenn die Temperatur steigt. Darüber hinaus wurden auch<br />
Videos und Podcasts in die App eingebunden. Die kostenlose<br />
App steht für Android/iOS zur Verfügung und verzichtet auf<br />
Werbung. Sie ist derzeit nur auf Englisch verfügbar.<br />
https://play.google.com/store/apps/details?id=org.rsc.<br />
periodictable<br />
https://apps.apple.com/us/app/periodic-table/id1019468967<br />
www.rsc.org<br />
sich die Attraktion und der akademische Ruf des eigenen Zoos<br />
steigern und Artenschutzpunkte sammeln. Ein persönliches<br />
Set an Aktionskarten steuert den eigenen Spielverlauf und<br />
kann im Laufe der Partie verbessert werden.<br />
Das Spiel ist im Kennerbereich angesiedelt und fasziniert<br />
durch die vielfältigen Möglichkeiten. Je nach Kartenhand und<br />
-auslage können unterschiedliche Strategien zum Sieg führen.<br />
Keine Partie gleicht der anderen. Eine Besonderheit ist, dass es<br />
zwei gegenläufige Leisten für Siegpunkte gibt: Treffen sich<br />
beide Marker eines Spielers irgendwo in der Mitte, wird das<br />
Spielende eingeleitet. Wer dann den Spagat zwischen<br />
Attraktivität des eigenen Zoos und Artenschutz am besten<br />
gemeistert hat, gewinnt.<br />
Wertung der Redaktion: Hervorragend<br />
www.feuerland-spiele.de<br />
DYSTOPISCHER BLICK AUFS SILICON VALLEY<br />
Der Circle ist die größte Suchmaschine<br />
gepaart mit dem größten Social-<br />
Media-Anbieter der Welt. Eine Fusion<br />
mit dem erfolgreichsten Onlineversandhaus<br />
steht an, woraus das<br />
reichste und gefährlichste – seltsamerweise<br />
auch beliebteste – Monopol<br />
aller Zeiten entsteht: Every.<br />
Delaney Wells ist „die Neue“ bei Every. Als Technikskeptikerin<br />
bahnt sie sich heimlich ihren Weg, mit nur einem Ziel vor<br />
Augen: die Firma von innen heraus zu zerschlagen. Sie hofft,<br />
die Menschheit von der allumfassenden Überwachung zu<br />
befreien. Aber will die Menschheit das überhaupt?<br />
Hörprobe: https://bit.ly/Hoerbuch_every<br />
www.argon-verlag.de<br />
SHERLOCK HOLMES: JÜNGER,<br />
MODERNER, WITZIGER<br />
Wer denkt, Sherlock Holmes<br />
sei Schnee von gestern, sollte<br />
sich die Kurzserie „Sherlock“<br />
der BBC anschauen. Die<br />
Figuren von Arthur Conan<br />
Doyle leben und arbeiten<br />
nun im heutigen London.<br />
Holmes ist noch immer ein<br />
Privatdetektiv, der die Polizei<br />
bei ihren Ermittlungen<br />
unterstützt und Kundenaufträge<br />
übernimmt. Doch in<br />
der Gegenwart ist Holmes<br />
nicht länger nur auf seine Beobachtungsgabe und seine<br />
präzisen Schlussfolgerungen angewiesen, sondern kann auch<br />
auf Technik wie Internet und GPS zurückgreifen. Die Rechercheergebnisse<br />
werden als Einblendungen dargestellt – so<br />
lassen sich die Gedankengänge des Protagonisten gut<br />
erfassen. Benedict Cumberbatch brilliert in der Rolle des<br />
„hochfunktionalen Soziopathen“, Martin Freeman verkörpert<br />
gekonnt Dr. Watson. Bislang wurden vier Staffeln, eine<br />
Kurzepisode und eine Spezial-Folge produziert, die auf DVD/<br />
Bluray bzw. bei Streamingdiensten verfügbar sind.<br />
www.bbc.co.uk/programmes/b018ttws<br />
E-PAPER – KOSTENFREI ANMELDEN<br />
https://vfm.optin.vuservice.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 57<br />
VTK_EA_E-Paper_90x20mm_<strong>2022</strong>_07.indd 1 07.07.<strong>2022</strong> 09:53:19
PERSÖNLICH<br />
DIE PROZESS-SPEZIALISTIN JUDITH KREMER<br />
ICH WÜNSCHE MIR MEHR<br />
DIVERSITÄT IM INGENIEURBERUF<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />
Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />
Judith Kremer ihre Geschichte.<br />
Frau Kremer, sind Sie die geborene Ingenieurin, oder haben Sie<br />
Ihre Begeisterung für Technik erst später entdeckt?<br />
Meine Begeisterung für Technik hat sich eher im Laufe der Jahre<br />
entwickelt, wobei ich schon als Kind gerne verstehen wollte wie<br />
Dinge funktionieren. Besonders fasziniert haben mich dabei<br />
von Anfang an Industrieprozesse, wie die Herstellung von<br />
Gummibärchen. Einen Ausflug in eine Produktion zur Kunststoffherstellung<br />
ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, weil<br />
mich die schiere Größe beeindruckt hat.<br />
Wie würden Sie für Ihr Studium und Ihren Beruf werben?<br />
Ich kann meinen Beruf jeder Person wärmstens empfehlen, die<br />
eine spannungs- und abwechslungsreiche Arbeit sucht. Schon<br />
früh im Studium können verschiedene Fachrichtungen vertieft<br />
werden, wie bei mir Energie- und <strong>Verfahrenstechnik</strong>. Auch bei<br />
der Berufswahl gibt es viele Möglichkeiten. Sei es ein eher theoretischer<br />
Weg oder einer mit praktischer Arbeit. Ich persönlich<br />
freue mich jedes Mal, wenn ich im Supermarkt Produkte<br />
mit Extrakten aus unseren Anlagen sehe.<br />
Anfragen für Hochdruckanlagen. Diese Anlagen begleite ich von<br />
der Verkaufsphase oder ersten Versuchen im Labormaßstab<br />
über das Process Engineering, die Konstruktion und Fertigung<br />
bis zur Inbetriebnahme. Dabei arbeite ich eng mit unserem<br />
technischen Team, aber auch mit unseren Kunden zusammen.<br />
Sie sagen, Ihre Arbeit sei auch eine Art Hobby. Haben Sie<br />
trotzdem das Bedürfnis nach einem privaten Ausgleich?<br />
Viele der Engineering-Tätigkeiten finden am Computer und in<br />
Innenräumen statt, daher verbringe ich meine freie Zeit unter<br />
anderem gerne auf dem Fahrrad. Nur mit der Topografie des<br />
Ruhrgebiets muss ich mich als gebürtige Münsterländerin noch<br />
ein wenig anfreunden.<br />
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?<br />
Von einer Freundin habe ich „Scientific Soap Making“ ausgeliehen,<br />
denn ich habe unlängst das Sieden von Seife für mich entdeckt.<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE KATJA FRIEDL,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Wie wichtig sind weibliche Vorbilder und Frauen-<br />
Netzwerke in männlich geprägten Berufen?<br />
Während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum<br />
habe ich Versuche im Rahmen des Girls Day<br />
betreut. Das Feedback der Schülerinnen<br />
dazu war immer positiv. Ich finde den Austausch<br />
zwischen Menschen ähnlicher Position,<br />
aber auch mit Mentor:innen sehr<br />
wichtig und hilfreich. Während meiner<br />
Promotion an der Ruhr-Universität Bochum<br />
waren ungefähr gleich viele<br />
Doktorand:innen am Lehrstuhl beschäftigt.<br />
Die Mitarbeiterinnen von Uhde HPT treffen<br />
sich regelmäßig abteilungsübergreifend<br />
zum Frauenstammtisch. Ich hoffe,<br />
dass solche Angebote und Netzwerke für<br />
Frauen zu mehr Diversität im Ingenieurberuf<br />
und in Führungspositionen führen.<br />
Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag?<br />
Als Process Specialist für Supercritical Fluids<br />
(SCF) bin ich meist einer der ersten Kontakte bei<br />
DR. JUDITH KREMER IST PROCESS SPECIALIST<br />
FÜR SUPERCRITICAL FLUIDS<br />
BEI UHDE HIGH PRESSURE TECHNOLOGIES<br />
58 verfahrenstechnik <strong>2022</strong>/07 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 08/<strong>2022</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 19. 08. <strong>2022</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04. 08. <strong>2022</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Die Powtech findet dieses Jahr parallel zur Fachpack<br />
vom 27. bis 29. September in Nürnberg statt<br />
Bild: NürnbergMesse<br />
02 Besonders bei der Vermahlung von Produkten mit<br />
Naturfasern sind verschiedene Mahlwerke und<br />
Sieb einsätze gefragt<br />
Bild: Hosokawa Alpine<br />
03 Verfahrenstechnischer Anlagenbau ist Projektgeschäft,<br />
denn annähernd jede Anlage wird individuell<br />
konzipiert<br />
Bild: Kitzmann<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
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REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Welche Herausforderungen das Mischen<br />
unterschiedlicher Schüttgüter bereithält, verrät ein<br />
Bio-Lebensmittelhersteller<br />
Bild: Amixon<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2022</strong>/07 59
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