13.07.2022 Aufrufe

Progun - Das Magazin 01/2022

"Progun - Das Magazin" ist das offizielle Verbandsorgan des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.V. (VDB). Sechsmal im Jahr erscheint Progun in Print und Online für alle Mitglieder im VDB.

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NEWCOMER · GROSSKALIBERREVOLVER SPOHR BBFC TACTICAL<br />

Der Besitzer kommt ins<br />

Schwärmen<br />

Die an sich schon fantastische Multikaliber-Waffe<br />

wurde nach den Ideen und<br />

Vorgaben ihres Besitzers Dr. Dietrich<br />

Spanagel, Augenarzt am Bundeswehrzentralkrankenhaus<br />

Koblenz, von<br />

Thomas Spohr entsprechend modifiziert.<br />

Der begeisterte und bereits mehrfach<br />

siegreiche DSU-Schütze bei Deutschen<br />

Meisterschaften und Liga-Runden<br />

konnte mit diesem Revolver beim<br />

bundesweiten Pokalschießen der DSU im<br />

Herbst 2<strong>01</strong>9 teilnehmen. Er schoss mehrere<br />

Disziplinen in den Kalibern .44 Magnum<br />

(Magtech- Fabrikpatrone) und<br />

.44 Special (Hornady-Fabrik patrone) und<br />

Die vierfach verstellbare Kimme baut<br />

sehr hoch. Deshalb thront ein sage und<br />

schreibe 12 mm hohes, hinterschnittenes,<br />

3,2 mm breites Balkenkorn auf<br />

dem Sockel. Um eine Anpassung der<br />

Lichthöfe an die unterschiedlichsten<br />

Lichtverhältnisse zu ermöglichen, ergänzte<br />

an der linken Seite der Kimme<br />

eine Schraube, mit welcher der Einschnitt<br />

beliebig verstellt werden kann.<br />

Die Visierlänge beträgt 206 mm. Bedingt<br />

durch die hoch bauende Kimme wird<br />

allerdings ein sogenannter Spacer<br />

(Zwischenstück) bei der Montage eines<br />

Rotpunktvisiers nötig, damit der Reddot<br />

höher liegt. Gleiches gilt für eine Zielfernrohrmontage:<br />

Damit das Zielfernrohr<br />

einen großen Schieber ersetzt. Auch<br />

DSB-Schützen dürfen sich freuen: Die<br />

1591 g schwere .44-Magnum-Version<br />

erreicht auch das dort vorgeschriebene<br />

Gewichtslimit von 1550 g.<br />

Kaliberwechsel bei Revolvern<br />

Der Kaliberwechsel ist zügig absolviert:<br />

Den federbelasteten Stift der Verdrehsicherung<br />

eindrücken, die Laufmutter<br />

lösen, den Laufmantel nach vorne abziehen,<br />

anschließend mit beiliegendem<br />

Spezialmaulschlüssel den Lauf lösen<br />

und herausdrehen. Ab Werk sichert<br />

normalerweise eine Schraube auf der<br />

rechten Rahmenseite die Trommel.<br />

Diese Schraube wurde beibehalten,<br />

Wechselsysteme<br />

ermöglichen<br />

den Start in<br />

zahlreichen<br />

Disziplinen<br />

mit einer<br />

Waffe<br />

NUR WENIGE<br />

BAUTEILE<br />

Nach dem Lösen des Bushings<br />

kann der Lauf herausgeschraubt<br />

und der Laufmantel<br />

entnommen werden.<br />

FOTOS: SUSANNE VÖLKLE<br />

konnte mit diesem Sportgerät erstmals<br />

bei einem Pokalwettbewerb 1. Plätze<br />

erreichen. Aktuell hat Dietrich Spanagel<br />

bei den Ende Mai <strong>2022</strong> in Philippsburg<br />

ausgetragenen Deutschen Meisterschaften<br />

der DSU mit dem Spohr‘schen<br />

Meisterstück zweimal den 2. Platz erreicht<br />

und zweimal den 1. Platz. Rekordverdächtig:<br />

Eine Disziplin schloss er mit<br />

199 von 200 Ringen ab.<br />

Da Dietrich Spanagel den Revolver<br />

für mehrere dynamische Disziplinen<br />

der DSU auf unterschiedlichste Entfernungen<br />

nutzt, sollte die .44-Magnum-<br />

Ausführung noch ein Wechselsystem<br />

in .357 Magnum erhalten. Deshalb<br />

griff Thomas Spohr auf eine vierfach<br />

verstellbare Kimme vom Typ HBH als<br />

Visiereinheit zurück und versah diese<br />

mit einem speziellen Visierschuh. Die<br />

Kimme stammt aus den Händen seines<br />

Club-30-Kollegen Burkhard Habel aus<br />

Münster. Durch diese Kimme ermöglicht<br />

sich dem Schützen eine maximale Vielseitigkeit<br />

hinsichtlich der Einstellungen.<br />

nicht mit Korn und Kimme kollidiert, sind<br />

hohe Ringe Pflicht.<br />

Um Schleifspuren durch den Trommelstop<br />

auf der Trommel zu eliminieren,<br />

hat Spohr diesen Bereich sorgfältig<br />

poliert. <strong>Das</strong> sind die einzigen polierten<br />

Stellen am ganzen Sportgerät. Der Rest<br />

ist durch eine kratz- und widerstandsfähige<br />

DLC-Beschichtung mattschwarz<br />

gehalten. Beim Einbau legt der Büchsenmacher<br />

besonderes Augenmerk auf<br />

Koaxilität zwischen Lauf und Trommelbohrungen<br />

geachtet. Mit anderen Worten:<br />

Jede Trommelkammer sitzt beim<br />

Schuss genau hinter dem Lauf und somit<br />

fluchtend. Wir haben dies mit einer passenden<br />

Lehre überprüft. <strong>Das</strong> Ergebnis:<br />

perfekt gearbeitet. Die Laufmündung<br />

wurde korrekt angesenkt, die Trommelkammern<br />

nummeriert und mittels Laser<br />

beschriftet.<br />

Für dynamische Disziplinen gilt stets<br />

die Anforderung, dass besonders schnell<br />

nachzuladen sein muss. Daher wurde<br />

der Standardtrommelschieber durch<br />

aber in der Länge gekürzt und damit<br />

die Funktion stillgelegt. Stattdessen hat<br />

man einen Club-30-Drücker montiert.<br />

Somit kann die Trommel ohne Werkzeug<br />

beim Kaliberwechsel und zur Reinigung<br />

schnell entnommen werden. Positiver<br />

Nebeneffekt: Verunstaltete Schlitze der<br />

Trommelschraube gehören damit der<br />

Vergangenheit an. Beim Eindrehen des<br />

Laufes ist darauf zu achten, dass sich die<br />

Markierungen kaliberentsprechend am<br />

Lauf und im Kran decken. Es ist nicht<br />

möglich einen .357-Magnum-Lauf einzudrehen<br />

und die .44-Magnum-Trommel<br />

einzusetzen. <strong>Das</strong> gilt auch umgekehrt.<br />

Mit einer Fühlerlehre überprüften wir<br />

den Trommelspalt. Bei beiden Systemen<br />

ließ sich gerade so die 1/10-mm-Fühlerlehre<br />

einführen. Obwohl im Test die Waffe<br />

nie gereinigt wurde, verrichtete der<br />

Revolver zuverlässig seinen Dienst.<br />

Umgebaut<br />

Nachdem die Griffschalen abgenommen<br />

waren, wanderte der Revolver in den<br />

30 www.vdb-waffen.de<br />

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