Progun - Das Magazin 01/2022

MADE IN GERMANY · FIRMENPORTRÄT · UMAREX
Zeichen
der Zeit
Nur wenige Unternehmen in Deutschland können auf eine solch lange Firmengeschichte
zurückblicken, wie es Umarex tun kann. Die Arnsberger haben sich seit
1972 zu einer Branchengröße entwickelt und verteidigen ihren Platz im Bereich der
Freizeit-, Airsoft- sowie Gas- und Signalwaffen. Pünktlich zum 50-jährigen Firmenjubiläum
werfen wir einen Blick auf die Geschichte.
wurde das Unternehmen
1972 als „UMA Mayer & Uss -
feller GmbH“ gegründet. Die Grundlage
des Erfolgs bildeten zunächst die
Herstellung von Gas- und Signalwaffen.
Im Jahr 1978 ergänzte man das Portfolio
und Druckluftwaffen und änderte
schließlich ein Jahr später den Firmennamen
in UMARECK. Grund dafür war
die Übernahme der „Reck Sportwaffenfabrik
Karl Arndt“. Aus dieser Bezeichnung
wiederum ging später des moderner
und weicher klingende UMAREX
hervor. Von Beginn an setzten es sich
die Verantwortliche zum Ziel, möglichst
originalgetreue Replika-Waffen in guter
Qualität zu einem fairen Preis herzustellen.
Nun, das wollen ja bekannt viele
Firmen. Doch was hat UMAREX anders
gemacht als alle anderen? Ganz einfach:
Das Unternehmen hielt, was es
versprach.
Erfolgsgeschichte
Umarex bot von Beginn an rund
10 Millionen Freizeitschützen ein
Sortiment, das ankam. Es bestand aus
Gas-Signal- sowie Druckluftwaffen und
hatte den unschätzbaren Vorteil, freiverkäuflich
zu sein. Die Konzentration
auf diese Waffengattungen stellte sich
spätestens 1972 als enormer Marktvorteil
heraus: Scharfe Waffen wurden quasi
über Nacht per Gesetz erwerbscheinpflichtig.
Dabei schien es am Anfang
alles andere als erfolgversprechend zu
werden, denn Umarex stellte zu diesem
Zeitpunkt nur eine einzige Waffe selbst
her, nämlich die Schreckschusspistole
Perfecta Modell G1. Hier kommt nun ein
Name ins Spiel, der bis heute in aller
Munde ist.
Wulf-Heinz Pflaumer, seit 1972 und
damit seit 50 Jahren im Unternehmen,
trieb den Sortimentsaufbau stetig und
vor allem schnell voran. Gemeinsam mit
seinen Kollegen Franz Wonisch und Karl
Mayer Senior schaute er sich bestimmte
Strategien von einem der damaligen
„Platzhirsche“ ab: dem Versandhändler
Neckermann. Der Unterschied: Eines der
Unternehmen spielt heute keine Rolle
mehr, UMAREX schon.
Der Weg, den die Herren gingen, war
für die Branche jedoch höchst unüblich.
Der Vertrieb von Waffen verlief nämlich
bis dato vom Großhändler zum Einzelhändler.
Einen direkten Weg vom
Hersteller zum Einzelhändler gab es nicht
– bis Wulf-Heinz Pflaumer ihn ging. In
gewisser Weise war UMAREX der Zeit in
strategischer Hinsicht voraus. Doch der
Direktvertrieb war auch zwingend notwendig:
Der Großhandel ignorierte die
UMAREX-Produkte geflissentlich. Doch
man wusste sich zu helfen und ignorierte
einfach den Großhandel. Riskant,
FOTOS UND TEXTFRAGMENTE: UMAREX, AGUITERS
22 www.vdb-waffen.de
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