13.07.2022 Aufrufe

Progun - Das Magazin 01/2022

"Progun - Das Magazin" ist das offizielle Verbandsorgan des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.V. (VDB). Sechsmal im Jahr erscheint Progun in Print und Online für alle Mitglieder im VDB.

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AKTUELL · BUNDESLAGEBILD · WAFFENKRIMINALITÄT<br />

Weniger<br />

Fälle<br />

<strong>Das</strong> Bundeslagebild Waffenkriminalität<br />

2021 des BKA liegt nun vor.<br />

Erfreulicherweise lässt sich ein allgemeiner,<br />

seit zwei Jahren anhaltender<br />

Abwärtstrend in Sachen Waffenkriminalität<br />

beobachten. Im Folgenden die<br />

Details. FRANZ KECK<br />

Verteilung der Häufigkeit bei Fällen<br />

„mit Schusswaffe geschossen“<br />

auf die Länder (2021)<br />

6,5<br />

6,7<br />

4,9<br />

6,5<br />

5,3 1,7<br />

7,2<br />

4,0<br />

2,6<br />

7,2<br />

3,5<br />

7,7<br />

2,3<br />

4,4<br />

5,3<br />

7,1<br />

bis 1,9<br />

2,0 bis 3,9<br />

4,0 bis 5,9<br />

6,0 bis 7,9<br />

ab 8,0<br />

Laut des kürzlich vom BKA veröffentlichten<br />

Bundeslagebild<br />

Waffenkriminalität sind Verstöße<br />

gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz<br />

das zweite Jahr<br />

in Folge rückläufig. Aktuell machen<br />

Straftaten mit Schusswaffenverwendung<br />

gerade 0,2 % aller Straftaten aus.<br />

Zu den Verstößen gegen das WaffG<br />

zählen unrechtmäßiger Umgang mit<br />

Schusswaffen und ihnen gleichgestellten<br />

Gegenständen, etwa Schalldämpfern<br />

oder Schreckschusswaffen als auch mit<br />

anderen Gegenständen wie Schlagstöcken<br />

oder Wurfsternen.<br />

Entwicklungen<br />

Der illegale Waffenhandel aus den<br />

Westbalkan-Staaten ist weiterhin von<br />

Bedeutung<br />

Professioneller, illegaler Umbau<br />

von Schreckschusswaffen türkischer<br />

Herkunft und illegaler Rückbau von<br />

auf Flobert abgeänderten ehemals<br />

regulärer Feuerwaffen aus dem Westbalkan<br />

ist von Bedeutung<br />

Teilweise verlagert sich der illegale<br />

Waffenhandel vom Darknet hin zu<br />

Messengerdiensten und verschlüsselter<br />

Telefonie<br />

Verstärkte kriminelle Nutzung von im<br />

3-D-Druck hergestellten Waffen und<br />

Waffenteilen<br />

Bei den „Straftaten unter Verwendung<br />

von Schusswaffen“ werden ausschließlich<br />

Taten im Zusammenhang mit<br />

Schusswaffen und ihnen gleichgestellten<br />

Gegenstände aufgezählt, wobei zwischen<br />

„mit Schusswaffe gedroht“ und<br />

„mit Schusswaffe geschossen“ differenziert<br />

wird. Nicht differenziert wird<br />

jedoch zwischen erlaubnispflichtigen<br />

und erlaubnisfreien Waffen sowie ob der<br />

Tatverdächtige die verwendete Waffe<br />

legal oder illegal besaß.<br />

Eine weitere Ungenauigkeit ergibt sich<br />

dadurch, dass unter „Mit Schusswaffe<br />

gedroht“ alle Fälle fallen, in denen sich<br />

zumindest ein Opfer subjektiv bedroht<br />

fühlte, auch wenn die „Tatwaffe“ nur<br />

eine Spielzeugpistole war oder der Täter<br />

auf andere Art den „Anschein einer<br />

Schusswaffe“ hervorrief.<br />

Bei den Verstößen handle es sich<br />

überwiegend um Fälle des illegalen<br />

Erwerbs, des illegalen Besitzes, des<br />

illegalen Führens und der illegalen<br />

Einfuhr von Waffen.<br />

Illegaler Waffenhandel<br />

Wie bisher auch schon stellen illegale<br />

Waffen das Problem dar. Illegale Waffen,<br />

vor allem auch Kriegswaffen, kommen<br />

weiterhin verstärkt vom Westbalkan,<br />

also Serbien, Bosnien und Herzegowina,<br />

Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro<br />

und Albanien, wo infolge der Kriege<br />

in den 1990ern große Mengen Waffen<br />

unkontrolliert zirkulieren.<br />

Die Polizei erkennt weiter vier<br />

markante Trends bezüglich der Herstellung<br />

und dem Handel illegaler Waffen:<br />

Zuerst wäre da der Rückgang der<br />

Relevanz des Internets für den illegalen<br />

Waffenhandel; in den letzten Jahren<br />

wurden große Marktplätze im Darknet<br />

zerschlagen. Damit einhergehend hat<br />

sich der illegale Handel mit Feuerwaffen<br />

hin zu Messenger-Diensten und Anbietern<br />

verschlüsselter Telefonie, etwa<br />

EncroChat, verlegt.<br />

Ein steigendes Bedrohungspotenzial<br />

erkennt man auch bei 3-D- gedruckten<br />

Schusswaffen und -waffenteilen. Es<br />

31 672<br />

Verstöße gegen das Waffengesetz wurden 2021 verzeichnet.<br />

<strong>Das</strong> bedeutet eine Abnahme um satte 12,5 % zum Vorjahr.<br />

Verantwortlich für diese waren 29 472 Tatverdächtige, was<br />

einem Minus von 13,3 % zum Vorjahr entspricht..<br />

GRAFIKEN: BKA, WAFFENKRIMINALITÄT, BUNDESLAGEBILD 2021<br />

20 www.vdb-waffen.de<br />

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