11.07.2022 Aufrufe

VNW-Magazin Ausgabe 3/2022

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

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SUSANNE VIEKER<br />

ist Mitglied der Geschäftsleitung und Prokuristin der Haufe-Lexware Real Estate AG<br />

mit Sitz in Bielefeld. Sie verantwortet neben dem Business Development die Softwareentwicklung<br />

und den Produktsupport. Durch ihren Background als Softwareentwicklerin<br />

und überzeugte New Workerin fokussiert sie sich auf Technologie- und People-<br />

Themen.<br />

Ihre Möglichkeit zur Vernetzung: Susanne Vieker auf LinkedIn<br />

Vor knapp 20 Jahren wusste noch kaum jemand, was ein Smartphone<br />

ist. Heute müssen wir uns oft genug die Frage stellen, wer<br />

wen steuert: wir das Smartphone oder ist es umgekehrt? Wir checken<br />

auch am Wochenende mal schnell unsere beruflichen Mails.<br />

Wir lesen nach Feierabend die WhatsApps unserer Geschäftspartner.<br />

Wir müssten all das nicht, machen es aber trotzdem. Warum?<br />

Ich glaube, die kleinen, nützlichen Geräte haben die Steuerung<br />

in unserem Leben übernommen. Sie machen uns quasi willenlos.<br />

Zu groß ist die Verlockung nachzusehen, was sich so tut in der<br />

Welt da draußen, man könnte ja Spannendes verpassen. Höchste<br />

Zeit, wieder selbst das Ruder zu übernehmen, denn das permanente<br />

Online-Sein stresst. Das belegen auch diverse Studien.<br />

Ungewolltes Digital-Detox-Experiment:<br />

Zwei Tage ohne Smartphone<br />

Ich hatte oft von jener Art Experimente gelesen, deren Ratschlag<br />

ich beständig in den Wind schlug: „Schalten Sie am Freitagabend<br />

Ihr Mobiltelefon aus und verordnen Sie sich ein Wochenende ganz<br />

ohne digitale Nachrichten.“ Zwei Tage ohne Handy? Absurde Vorstellung.<br />

So lange, bis ich mich selbst in so einer Situation wiederfand.<br />

Unfreiwillig, denn mein Mobiltelefon funktionierte nicht<br />

mehr. Ich wohne auf dem Land. Idylle pur. Freitagnachmittag. Zu<br />

spät. Anderthalb Stunden bis zum nächsten Service-Shop.<br />

Ich wurde nervös – aber später immer ruhiger. Denn ich konnte<br />

überhaupt nichts tun. Und irgendwann entspannte ich mich.<br />

Zum ersten Mal seit Langem. Während die Familie um mich herum<br />

immer wieder auf das Display ihrer Geräte sah, um neue Nachrichten<br />

zu checken, saß ich tatenlos daneben. Ich spürte, wie gut<br />

mir dieses Nichtstun tat, wie fokussiert ich plötzlich auf meine<br />

Gesprächspartner am Tisch war, wie sehr ich das Beisammensein<br />

ohne Ablenkung genoss. Plötzlich war ich mit meinen Gedanken<br />

ganz im Hier und Jetzt – und nicht beim Meeting von morgen oder<br />

beim Kundengespräch von vorgestern.<br />

Das brachte mich zum Nachdenken. Ich reflektierte meine<br />

Handy-Gewohnheiten – und beschloss, sie zu verändern. Seitdem<br />

beginnt für mich jeder Feierabend mit dem Lautlos-Stellen meines<br />

Telefons. Zudem lege ich es außer Sichtweite, denn auch das kur-<br />

ze Aufblinken einer Push-Nachricht verführt zum schnellen Check.<br />

Was zunächst ungewohnt war, ist jetzt schon zum Ritual geworden.<br />

Es hilft mir vor allem im Homeoffice, die Grenzen zwischen<br />

Job und Freizeit klarer zu ziehen.<br />

Multitasking im Berufsleben? Besser nicht!<br />

Ein bewussterer Umgang mit dem Smartphone ist nicht nur relevant,<br />

wenn es um unser persönliches Wohlbefinden geht. Auch im<br />

Berufsleben sollten wir reflektieren, ob die Always-on-Mentalität<br />

zielführend ist. Multitasking ist gut, und oft scheint es auch nicht<br />

anders zu gehen. Aber ich kann mich nicht zu 100 Prozent auf die<br />

Arbeit oder ein Meeting konzentrieren, wenn mein Smartphone<br />

eingeschaltet in Griffweite liegt.<br />

Ich bekam Studien zur Konzentrationsforschung in die Hand,<br />

die mir das zu belegen schienen, was ich lange Zeit nicht wahrhaben<br />

wollte: dass natürlich die Effizienz leidet, wenn meine Aufmerksamkeit<br />

immer wieder zu anderen Dingen abschweift. Und<br />

auch das wurde mir klar: Wer während eines Gesprächs auf dem<br />

Handy tippt, suggeriert seinem Gegenüber eher Desinteresse statt<br />

Wertschätzung.<br />

Die Lösung ist auch hier wieder ziemlich simpel: Gehen Sie offline,<br />

zumindest für eine begrenzte Zeit. Besonders gut funktioniert<br />

das, wenn Sie es gemeinsam tun, so beispielsweise im Meeting.<br />

Etablieren Sie handyfreie Phasen und Zonen, die für alle gelten –<br />

natürlich auch für vielbeschäftigte Führungskräfte, deren Vorbildfunktion<br />

nicht zu unterschätzen ist.<br />

"Ich habe es ausprobiert,<br />

und ich kann Ihnen<br />

versichern:<br />

Es lohnt sich!" h

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