VNW-Magazin Ausgabe 3/2022
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
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27<br />
magazin: Ist der Hamburger Abschluss eines Studiums der Immobilienwirtschaft<br />
mit dem Bochumer Abschluss vergleichbar?<br />
Keich: Unbedingt. Die Abschlüsse sind gleichwertig, die<br />
Professorinnen und Professoren reisen übrigens alle nach<br />
Hamburg. Bochum ist der Hochschulsitz. In Hamburg können<br />
Studentinnen und Studenten aus Norddeutschland in<br />
Präsenz studieren.<br />
magazin: Reicht Bochum als Studienstandort nicht aus?<br />
Keich: Für Menschen, die berufsbegleitend studieren,<br />
ist es einfacher und besser, in Hamburg einen Studienort<br />
zu haben. Zudem können wir mehr junge Leute für ein<br />
Studium interessieren, wenn das Angebot möglichst nah<br />
vor Ort besteht. „Unsere“ Studentinnen und Studenten<br />
gehen überwiegend einem gewöhnlichen Beruf mit all<br />
seinen alltäglichen Erfordernissen nach. Viele sind deshalb<br />
ganz froh, beispielsweise Fahrzeiten zu reduzieren.<br />
magazin: Wodurch unterscheiden sich Bochum und Hamburg?<br />
Keich: Wie gesagt: An beiden Orten kann man Immobilienwirtschaft<br />
studieren und einen Abschluss erlangen.<br />
In Bochum hat sich mehr das Vollzeitstudium etabliert, in<br />
Hamburg das berufsbegleitende Studium. Es zeigt sich<br />
außerdem zunehmend, dass junge Menschen gern montags<br />
bis donnerstags „Freiraum“ für Arbeit, Lernen oder<br />
andere Aktivitäten haben wollen und das Wochenende,<br />
also Freitag und Sonnabend, ihrem Studium widmen, da<br />
erweitert sich unser Interessentenkreis aus der #NextGen.<br />
magazin: Wodurch unterscheiden sich die Studentinnen und Studenten<br />
in Bochum und Hamburg?<br />
Keich: Der Standort Bochum ist durch ein klassisches<br />
Campusleben mit vielen Studentinnen und Studenten<br />
geprägt. Es gibt mehrere Unigebäude, eine Mensa, eine<br />
große Bibliothek plus die EBZ-Akademie und die InWIS als<br />
Forschungsinstitut. Das „klassische“ Campusstudium von<br />
montags bis freitags spricht vor allem Abiturienten an, die<br />
gerade die Schule beendet haben und am Anfang ihres<br />
Berufslebens stehen. In Hamburg stecken viele unserer<br />
Studentinnen und Studenten schon im Berufsleben, haben<br />
Familie, befinden sich also in einer anderen Lebensphase.<br />
magazin: Welches Modell hat eine Zukunft?<br />
Keich: Vermutlich beide Modelle. Allerdings erleben wir<br />
auf Bildungsmessen vermehrt, dass junge Menschen gezielt<br />
nach dem „Hamburger“ Modell fragen. Sie wollen<br />
zwar an einer Immobilienhochschule studieren, aber schon<br />
während des Studiums praktische Erfahrungen sammeln.<br />
Das aber geht am besten in einem Unternehmen, dazu<br />
bauen wir auch die Kooperation mit Unternehmen aus,<br />
was für diese wiederum unter Recruitingaspekten hoch<br />
interessant ist.<br />
Keich: Wir haben Vollzeitstudentinnen und Vollzeitstudenten,<br />
die noch nie den Campus besucht haben.<br />
Während der Pandemie wurde überwiegend Onlinelehre<br />
angeboten. Sie müssen ein Campusleben erst einmal entdecken.<br />
magazin: Kommen die Studenten jetzt, also nach der Pandemie,<br />
zurück?<br />
Keich: Lehre und Wissenschaft hängen stark mit dem Dialog<br />
von Menschen zusammen. Die Präsenzlehre in den<br />
Räumen, also der Austausch untereinander, ist das Fundament.<br />
Andererseits sind die Menschen immer digitaler<br />
geworden. Moderne Studenten erwarten neben dem Präsenzunterricht<br />
digitale Angebote.<br />
magazin: Wie bekommen Sie diesen Spagat hin?<br />
Keich: Unser Präsenzunterricht wird zugleich live gestreamt.<br />
Die Studentin und der Student können entscheiden,<br />
ob sie zum Beispiel am Freitagnachmittag hier nach<br />
Hamburg-Langenhorn in den Seminarraum kommen oder<br />
ob sie die Vorlesung – von wo auch immer – am Computer<br />
verfolgen.<br />
magazin: Funktioniert das?<br />
Keich: Das entscheiden die Studentinnen und Studenten<br />
selbst. Aber eines ist natürlich klar: eine Teilnahme am Präsenzunterricht<br />
ist unmittelbarer. Sie können ihre Nachbarin<br />
und ihren Nachbarn direkt ansprechen und die Dozenten<br />
bzw. Dozentinnen viel konkreter erleben. Wenn man eine<br />
Vorlesung am Computer verfolgt, ist man eher Zuschauer<br />
und Zuhörer. Dennoch halte ich die „Präsenz+“-Vorlesung<br />
für den richtigen Weg.<br />
magazin: Warum?<br />
Keich: Die Onlineteilnahme ist eine angenehme „Rückfalloption“<br />
für jene, die nicht vor Ort dabei sein können<br />
– vielleicht, weil sie wegen irgendetwas auf der Arbeit<br />
daran gehindert wurden. Wir ermöglichen zudem ein größeres<br />
Maß an Flexibilität. Ein Student kann beispielsweise<br />
sagen, er schaffe es am Freitag nicht, werde aber am<br />
Sonnabend bei der Vorlesung in Hamburg dabei sein. Am<br />
Ende kommt es darauf an, dass wir unseren Studentinnen<br />
und Studenten die besten Möglichkeiten bieten, Wissen<br />
zu erwerben.<br />
f<br />
magazin: Wie viele Studentinnen und Studenten zählen Sie derzeit<br />
in Hamburg?<br />
Keich: Rund 100. Das schwankt immer ein wenig. Insgesamt<br />
studieren an der EBZ rund 1200 Menschen.<br />
magazin: Wie hat sich das Studium infolge der Corona-Pandemie<br />
verändert?