VNW-Magazin Ausgabe 3/2022

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20 <strong>VNW</strong> Wohnen für alle Generationen Nach acht Jahren Bauzeit hat der Lübecker Bauverein sein „Wohnquartier für Jung und Alt“ fertiggestellt. Erstmals geht die Genossenschaft eine Kooperation mit einem Pflegedienstleister ein. VON HEIKE HEICKMANN
21 Lübeck. Nach mehr als acht Jahren Bauzeit hat der Lübecker Bauverein sein neu gebautes „Wohnquartier für Jung und Alt“ in der Ratzeburger Allee in Lübeck-St. Jürgen fertiggestellt. Die Siedlung vereint das Wohnen für alle Generationen: Singles, Studierende, Familien und ältere Menschen leben hier künftig in einem Quartier Tür an Tür zusammen. Erstmalig in seiner Geschichte ist der Lübecker Bauverein eine Kooperation mit einem Dienstleister rund um das Thema Pflegeleistungen in einer Wohnanlage eingegangen. Kooperationspartnerin an diesem Standort ist die DRK-Schwesternschaft Lübeck. Damit hat der Bauverein die Idee einer genossenschaftlichen Lösung für die Unterstützung und Betreuung bis zur Pflege der Mitglieder im hohen Alter realisiert. Seit April 2019 hat die Genossenschaft den vierten bis sechsten Bauabschnitt umgesetzt. Im Projekt entstanden hier 109 überwiegend barrierefreie Genossenschaftswohnungen, davon 34 Wohneinheiten öffentlich gefördert. 31,5 Millionen Euro wurden investiert Der Wohnungsmix setzt sich aus 1 bis 2-Zimmer-Wohnungen mit Größen von 42 bis 66 Quadratmetern sowie 3- bis 4-Zimmer- Wohnungen zwischen 70 und 110 Quadratmetern zusammen. Im Frühjahr <strong>2022</strong> erfolgten die Übergaben an alle Mitglieder. Die Investitionssumme für diese Bebauung beträgt rund 31,5 Millionen Euro. Bereichert wird das Wohnen in diesem Quartier mit einem umfangreichen sozialen Angebot der DRK-Schwesternschaft Lübeck sowie dem Quartierskonzept der Genossenschaft. Allerdings muss bei Mietbeginn keine vertragliche Bindung über Betreuungsleistungen eingegangen werden. Künftig werden die Betreuungsleistungen ambulante Alten- und Tagespflege sowie eine Tagesmutter-Einrichtung durch die DRK-Schwesternschaft angeboten. Das Wohnquartier ist darauf angelegt, dass Jung und Alt in ihrem Quartier möglichst viele Anlaufstellen finden. Junge Familien können ohne lange Wege ihre Kinder im Quartier bei der Tagesmutter betreuen lassen. Für die älteren bzw. pflegebedürftigen Menschen gibt es einen ambulanten Pflegedienst mit umfangreichem Beratungs- und Betreuungskonzept und eine Seniorentagespflege. Das Team der DRK-Schwesternschaft wird auch für die persönliche Beratung hinsichtlich Gesundheit, Sozial- und Pflegeversicherung zuständig sein. „Zweites Wohnzimmer“ im Nachbarschaftstreff Das Team Nachbarschaft des Lübecker Bauvereins wird ebenfalls an diesem Standort aktiv. Ehrenamtlich Tätige, angeleitet durch das Team Nachbarschaft, entwickeln Aktivitäten für eine lebendige und verlässliche Gemeinschaft im Nachbarschaftstreff „Zweites Wohnzimmer“. Für Studentinnen und Studenten wurden 44 geförderte Wohnungen geschaffen. Die Grundrisse sind so flexibel gestaltet, dass sich aus einer 4er-Wohngemeinschaft zwei 2-Zimmer-Wohnungen problemlos herrichten lassen. Komplettiert wird das umfassende soziale Angebot des neuen Quartiers durch ein Servicebüro. Gemeinschaftsflächen mit Bänken, eine Boule-Anlage, dem Nachbarschaftstreff zugeordnete Freibereiche für Feste und Begegnungen, ein gestalteter Garten der Tagespflege und ein Spielplatz laden auf vielfältige Weise zum Verweilen ein. Die Versiegelung wurde trotz Tiefgarage auf ein Minimum beschränkt. Flachdächer wurden als Gründächer oder Grünflächen ausgebildet. Alle Wohnungen werden mit Wärme aus der Abwasserkanalisation beheizt. h Fakten auf einen Blick Im Gesamtprojekt, das sich in sechs Bauabschnitten über eine Dauer von über acht Jahren erstreckt hat, entstanden 214 Wohneinheiten – davon 77 öffentlich gefördert. Für Studentinnen und Studenten wurden elf Wohngemeinschaften mit jeweils vier Zimmern geschaffen. Die gesamte Investitionssumme beläuft sich auf ca. 54,5 Millionen Euro. HEIKE HEICKMANN ist Diplom-Kauffrau und seit mehr als 13 Jahren bei der Lübecker Bauverein eG als Leiterin Unternehmenskommunikation beschäftigt. An diesem Standort wurden 36 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen geschaffen. Das Angebot richtet sich überwiegend an kleine und mittlere Einkommensschichten. Mit dem umfangreichen Betreuungsangebot wird den Mitgliedern ein Verbleiben in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter ermöglicht. Es sind keine vertraglichen Verpflichtungen für Pflegeleistungen mit dem Mietverhältnis verbunden. Bausteine des Sozialkonzeptes sind die ambulante Pflege mit Stützpunkt im Quartier, die Seniorentagespflege und der Nachbarschaftstreff „Zweites Wohnzimmer“. Komplettiert wird das Angebot des neuen Quartiers durch ein Servicebüro. f
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