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atw - International Journal for Nuclear Power | 04.2022

Ever since its first issue in 1956, the atw – International Journal for Nuclear Power has been a publisher of specialist articles, background reports, interviews and news about developments and trends from all important sectors of nuclear energy, nuclear technology and the energy industry. Internationally current and competent, the professional journal atw is a valuable source of information. www.nucmag.com

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atw Vol. 67 (2022) | Ausgabe 4 ı Juli

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KTG-FACHINFO

KTG-Fachinfo 15/2022 vom 03.06.2022

CDU/CSU-Bundestagsfraktion

will Weiterbetrieb der Kernkraftwerke

fordern

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der KTG,

wie Bild-online aktuell berichtet, will sich die CDU/CSU-

Bundestagsfraktion nun der Mittelstands- und Wirtschaftsunion

(MIT) der CDU und CSU, dem Bayerischen

Landtag und der Bayerischen Staatsregierung anschließen

und ebenfalls den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken für

drei bis fünf Jahre zur Sicherstellung der Energieversorgung

im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine

wegen der aktuellen Notlage fordern.

In einem Positionspapier der Arbeitsgruppe Umwelt,

Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz,

in dem auch der massive Ausbau der erneuerbaren Energie

gefordert wird, wird vorgeschlagen, dass sich die CDU/

CSU-Fraktion für die Nutzung der klassischen Kernenergie

als zeitlich begrenzte Brückentechnologie ausspricht. Die

Bundesregierung wird aufgefordert, rasch ein Gesetz zum

Weiterbetrieb der bestehenden Kernkraftwerke Emsland,

Isar 2 und Neckarwestheim 2 über das Jahr 2022 hinaus

auf den Weg zu bringen, damit dieser zeitlich noch

umsetzbar ist. Auch die Wiederaufnahme des Betriebs der

Ende 2021 abgeschalteten Kernkraftwerke (Grohnde,

Gundremmingen C und Brokdorf) soll geprüft werden.

So begrüßenswert es ist, das CDU und CSU mindestens in

einer Ausnahmesituation eine – wenn auch begrenzte –

neue Abwägung zu Gunsten der Kernenergie vornehmen,

so zweifelhaft ist, ob dies zu einer tatsächlichen Änderung

beim Fahrplan des Ausstiegs aus der Kernenergie führt,

nachdem die Union sich auf Bundesebene nunmehr in der

Oppositionsrolle befindet.

KTG-Fachinfo 14/2022 vom 19.05.2022

Ihre KTG-Geschäftsstelle

Nicolas Wendler

Bayerische Positionen

in der Energiepolitik vorgestellt

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der KTG,

die Bayerische Staatsregierung hat am 17. Mai 2022 die

Bayerischen Positionen in der Energiepolitik vorgestellt,

die wie im Januar zwischen Bundeswirtschaftsminister

Habeck und dem bayerischen Ministerpräsidenten Söder

vereinbart u. a. darlegen sollen, wie der Ausbau der Windkraft

in Bayern beschleunigt werden kann bei gleichzeitiger

prinzipieller Erhaltung der so genannten

10-H-Regelung hinsichtlich des Mindestabstands von

Windkraftanlagen zu Wohnsiedlungen.

Die Positionen in der Energiepolitik decken allerdings zahlreiche

Aspekte und Themen der Energiepolitik ab, nicht nur

den Ausbau der Windkraft. So wird im Gegensatz zu manch

anderer Position der vergangenen Jahre der Fokus nicht

ausschließlich auf Klimaziele gelegt, sondern das energiepolitische

Zieldreieck insgesamt angesprochen und zwar in

der Reihenfolge Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und

nachhaltige Produktion von Energien. Dementsprechend

widmen sich die ersten vier von 12 Abschnitten der

Versorgungssicherheit. Hier steht wiederum die Diversifizierung

von Energieimporten und Stromproduktion an

erster Stelle. Als einzelne Punkte werden hier gefordert der

Ausbau von LNG-Importkapazität, die regional bedeutsame

Befüllung des österreichischen Gasspeichers Haidach, der

ins bayerische Gasnetz einspeist, die Überprüfung von

geplanten und bereits erfolgten Stilllegungen von Kohlekraftwerken

und die befristete Verlängerung der Laufzeiten

von Kernkraftwerken. Wegen der unabsehbaren

Folgen für Bayern wird ein Gasembargo abgelehnt.

Näheres zur Kernenergie, außer dass der Weiterbetrieb

bei den Hauptforderungen gelistet ist, gibt es aber in der

Position nicht. Am 12. Mai fand allerdings im Ausschuss

für Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie, Medien und

Digitalisierung des Bayerischen Landtags eine Anhörung

zum Thema „Kernenergie – mögliche Verlängerungen der

Laufzeiten, Auswirkungen des Auslaufens auf die

Netzstabilität“ statt, an der Vertreter des

Bundesumweltministeriums (BMUV), des Bayerischen

Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz

(StMUV), der Bundesnetzagentur, des

Übertragungsnetzbetreibers TenneT, der Leiter des

Kernkraftwerks Isar, Carsten Müller, sowie der

Energiewirtschaftsberater Dr. Björn Peters teilgenommen

haben und über die u. a. die Tageszeitung Fränkischer Tag

berichtete. Während Gerrit Niehaus für BMUV dessen

Position aus dem Prüfvermerk bekräftigte, dass es gegen

einen Weiterbetrieb einerseits Sicherheitsbedenken gebe

und dieser andererseits keinen wesentlichen Beitrag zur

Energieversorgung leisten könne, widersprach das StMUV

und machte zwei bisher nicht veröffentlichte Studien

geltend, „die belegen würden, dass eine

Laufzeitverlängerung rechtlich wie technisch machbar sei.“

Ludwig Kohler vom StMUV betonte, die Staatregierung

stehe zum Ausstieg, aber zur Vermeidung einer

Notsituation sei eine verlängerte Übergangsfrist von drei

bis fünf Jahren erforderlich. Carsten Müller erklärte für

den Betreiber des KKI, PreussenElektra, dass bis Ende Mai

eine Entscheidung der Bundespolitik erforderlich sei, weil

KTG-Fachinfo

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