11.07.2022 Aufrufe

atw - International Journal for Nuclear Power | 04.2022

Ever since its first issue in 1956, the atw – International Journal for Nuclear Power has been a publisher of specialist articles, background reports, interviews and news about developments and trends from all important sectors of nuclear energy, nuclear technology and the energy industry. Internationally current and competent, the professional journal atw is a valuable source of information. www.nucmag.com

Ever since its first issue in 1956, the atw – International Journal for Nuclear Power has been a publisher of specialist articles, background reports, interviews and news about developments and trends from all important sectors of nuclear energy, nuclear technology and the energy industry. Internationally current and competent, the professional journal atw is a valuable source of information.

www.nucmag.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

atw Vol. 67 (2022) | Ausgabe 4 ı Juli

| Abb. 6

Weizenfelder in Westaustralien.

diffundiert, gibt es CO 2 -Glocken über Regionen mit

erhöhtem CO 2 -Ausstoß 29 . Hier müsste sich das

Klima in besonderem Maße ändern und diese

Änderung dann diffundieren. Dazu ist aber bisher

nichts nachgewiesen, denn für das lokale Klima

wichtiger als das CO 2 ist die Wüstenbildung durch

Versiegelung (durch Baumaßnahmen, Düngung

usw.), Brände (Wald- und Rodungsbrände 30 ) und

Vertrocknung (durch Entwässerung, Überweidung,

Waldrodung, Monokulturen usw.) der Landschaft;

diese „Verwüstung“ 31

ändert den (kühlenden)

Wasserkreislauf, lässt großflächige Hitzeschlote

entstehen und wirkt erheblich überlokal.

Ergebnis verändern, mitunter sogar gegenläufig

wirken. Wie wahrscheinlich ist es also, dass eine

Vielzahl von Wahrscheinlichkeitsprämissen gleichzeitig

zutrifft?

Die Klimaschützer stellen ihr Ergebnis früheren

Klimaveränderungen gegenüber und behaupten,

immer hätten sie sich langsamer vollzogen. Doch

schon unsere im Verhältnis zum Planeten jüngste

Geschichte lässt daran zweifeln:

p Der Tempel von Babylon und die sudanesischen

und ägyptischen Pyramiden wurden nicht in den

heutigen Wüstenlandschaften gebaut.

p Petra mit 30-40.000 Einwohnern existierte nicht

in der heutigen Wüste des Wadi Rum.

p Der Mittelmeerraum war noch in vorchristlicher

Zeit durchgehend bewaldet.

p Die sog. „Kleine Eiszeit“ ab dem 15. Jhdt. kam

recht rasch und kulminierte (spätestens!) in der

Hungersnot von 1845-1852.

Seither wird es immer wärmer, ausgenommen der

Zeitraum des großen wirtschaftlichen

ENERGY POLICY, ECONOMY AND LAW 29

Hinzu kommen gegenläufige Effekte zum CO 2 wie

z. B. die Dekomposition 32 und vor allem das sog.

global greening, also das durch den CO 2 -Niederschlag

geförderte Wachstum der Pflanzenmasse,

das die NASA bereits 2016 nachgewiesen hat 33 . Es

geht dabei nicht nur um CO 2 -Absorption, sondern

m. E. auch um den damit verbundenen, intensivierten

Wasserkreislauf, der Kühlung bringt.

Schließlich rechnen die Klimaschützer mit

Faktoren, die höchst variabel sind. Die Variabilität

müsste sich also mit den Rechenoperationen

vervielfachen und könnte sich somit keinesfalls in

konkrete Zahlen verengen. Die Verengung erreicht

man nur, indem man die Variablen unter Ansatz

von Wahrscheinlichkeitsfaktoren verengt. Diese

Rechenansätze sind zwar nachvollziehbar,

begründen aber eben nur Wahrscheinlichkeiten,

keine Gewissheiten. Jede Veränderung einer

einzelnen Wahrscheinlichkeitsprämisse kann das

| Abb. 7

Kohlenstoffkreislauf (vereinfacht-schematisch).

29 Vgl z. B. das Bild zu Chinas CO2-Ausstoß unter

https://earthobservatory.nasa.gov/blogs/earthmatters/2016/12/05/reader-question-does-co2-disperse-evenly-around-the-earth/; es liegt auf der Hand, dass aus

den Emissionsfahnen nicht die gesamte Menge der schweren CO2-Moleküle in die Welt-Atmosphäre verwirbelt wird. Der emissionsnahe, lokale Abbau von CO2 ist in

der Summe des weltweiten Abbaus enthalten, aber für die atmosphärische Konzentration und ihre physikalische Klima-Effektivität kann nur der nicht-lokal bzw. nichtregional

verbliebene Teil der Emission wirksam werden.

30 Anschaulich zur Komplexität A. Frey, Warum brannte Australien?, FAZ vom 20.03.2020, abrufbar unter:

https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/klimawandel-warum-brannte-australien-16684925.html

31 J. Müller-Jung, Die Stunde der Weltoptimierer, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16.03.2022, S. N 1 , abrufbar unter:

https://www.faz.net/aktuell/wissen/die-stunde-der-weltoptimierer-17877141.html

32 M. H. Lietzke. The thermal decomposition of carbon dioxide, Journal of Inorganic and Nuclear chemistry 43, 8 (1981), 1769-1771; T. B. Copestaake & N.S. Corney, Irradiation

Decomposition of Carbon Dioxide, Nature 191(1961). 1192 et seq.

33 NASA, Carbon Dioxide Fertilization Greening Earth, Study Finds; abrufbar unter:

https://www.nasa.gov/feature/goddard/2016/carbon-dioxide-fertilization-greening-earth

Energy Policy, Economy and Law

Fundamentales zur Wende in die Klimaneutralität und im Energiesektor ı Achim-R. Börner

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!