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&<strong>Schlei</strong><br />
Kolumne<br />
Hafencities – Ansiedlungen<br />
ohne Hafen?<br />
Erreicht man an unseren Küsten die Städte, sowohl in<br />
unserem Nachbarland Dänemark als auch in Deutschland,<br />
kommt man automatisch in sogenannte Hafen-<br />
Cities. Nur – meistens jedenfalls – vermisst man dann<br />
den Hafen. Man sieht moderne Wohn- oder Bürogebäude,<br />
Fassaden mit viel Glas <strong>und</strong> die zugezogenen<br />
Vorhänge in vielen Wohnungen lassen ahnen, dass<br />
dort nicht dauerhaft gewohnt wird. Von pulsierendem<br />
städtischem Leben keine Spur, kein Hafengeruch oder<br />
gar »<strong>maritim</strong>er« Lärm wie Mastengeklapper oder ähnliches.<br />
Wasser gibt es oft in Kanälen, die zwischen den<br />
Häusern fließen, aber Schiffe sucht man vergebens.<br />
Liegt es vielleicht daran, dass die Stadtentwickler<br />
<strong>und</strong> -planer aus Städten kommen, in denen Wasser<br />
hauptsächlich aus der Leitung kommt? Oder liegt es<br />
daran, dass die eigentlichen Bewohner der Städte sich<br />
den Wohnraum gar nicht leisten können? Hat man<br />
bei der Planung vielleicht vergessen, dass ein Hafen<br />
per se den Schiffen, nicht zuletzt den Seglern <strong>und</strong><br />
der <strong>maritim</strong>en Wirtschaft gehört? Vielleicht wäre es<br />
auch gut gewesen, sich vor der Planung mit Seglern<br />
zu unterhalten, um zu erfahren, welche Flächen <strong>und</strong><br />
welche Infrastruktur sie benötigen. Der Kontakt zu den<br />
ortsansässigen Wassersportvereinen <strong>und</strong> den gewerblichen<br />
Anrainern ist unerlässlich, wenn man die Sterilität<br />
dieser sogenannten »Quartiere« in Zukunft vermeiden<br />
will. Die Küstenstädte werben mit ihrem <strong>maritim</strong>en<br />
Charakter in Flyern <strong>und</strong> auf Hochglanz-Postkarten. Das<br />
hat logischerweise zur Folge, dass sie allen Wassersportvereinen<br />
<strong>und</strong> <strong>maritim</strong>em Gewerbe Platz in <strong>und</strong> am<br />
Hafen einräumen müssen. Die weißen Segel kommen<br />
nicht von allein auf die Förden <strong>und</strong> der touristische<br />
Nutzen des Wassersports für Städte <strong>und</strong> Gemeinden<br />
sollte nicht unterschätzt werden, ganz abgesehen davon,<br />
dass alle Wassersportvereine eine enorme soziale<br />
Funktion haben, egal welcher Wassersport dort betrieben<br />
wird <strong>und</strong> auch unabhängig von den Jahreszeiten.<br />
Unzählige Gäste aus aller Herren Länder laufen unsere<br />
Hafenstädte an, verbringen ihre freie Zeit dort, beleben<br />
die Wirtschaft <strong>und</strong> das Stadtbild.<br />
Hanne Kreutzer, Vorsitzende des WSF e.V.<br />
<br />
Foto: Heiko Grüterich<br />
Am Wasser entstanden von jeher die ersten Siedlungsformen,<br />
Handel treiben <strong>und</strong> sich auf dem Wasser<br />
fortbewegen gehören untrennbar in die Küstenstädte<br />
<strong>und</strong> haben sie in der Vergangenheit reich werden<br />
lassen. Hoffen wir, dass in Zukunft die Stadtplaner sich<br />
daran erinnern <strong>und</strong> davon absehen, sterile leb- <strong>und</strong><br />
lieblose Wohn- <strong>und</strong> Büroquartiere am Hafen zu entwickeln.<br />
Ich wünsche allen einen w<strong>und</strong>erbaren Sommer in<br />
einer der schönsten Regionen Deutschlands.<br />
<br />
Ihre Hanne Kreutzer<br />
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Seite 4 - <strong>Fjord</strong> & <strong>Schlei</strong> <strong>maritim</strong> <strong>03</strong>/22