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Vorträge - Universität Salzburg

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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />

Diese Bindemittelzusammensetzungen haben einerseits einen grundsätzlich positiven Einfluss<br />

auf die Dauerhaftigkeit und den vielfach sehr guten Erhaltungszustand der historischen Putze<br />

und Mörtel. Zum anderen sind aber insbesondere die Dolomitkalkmörtel anfällig gegenüber<br />

Schwefeldioxid aus Luft/Regenwasser (Luftverschmutzung), was an einem Antreffen von<br />

Magnesiumsulfaten und den daraus induzierten Schäden an Bauwerken in belasteten<br />

Regionen abzulesen ist.<br />

Dreckiger Kalk? – Positive hydraulische Eigenschaften von historischen<br />

Mörteln durch Verunreinigungen während des Kalkbrands: Der<br />

„Donaukieselkalk“ der Burgruine Prandegg<br />

Robert Wacha<br />

Landeskonservatorat für Oberösterreich, A-4020 Linz, Rainerstraße 11, Tel.: +43-732-664 421, Fax: +43-732-<br />

664 421-33 , ooe@bda.at, www.bda.at<br />

Im Zuge einer Arbeit zur Bewertung von verschiedenen Fugensanierungen und<br />

Sanierungsmörteln an der Burgruine Prandegg wurde unter anderem auch eine Analyse und<br />

labortechnische Untersuchung des historischen Originalmörtels an verschiedenen Stellen<br />

durchgeführt. Hierbei ergab sich eine augenscheinlich unterschiedliche Härte und Elastizität<br />

zu dem 2005 in der Ruine verwendeten modernen „reinen“ Kalksanierungsmörtel, sowie eine<br />

offenbar bessere Haltbarkeit gegenüber heutigen Luftkalken oder dem aus Bodenkalk selbst<br />

eingelöschten Sumpfkalk. Weiters zeigte die Laboranalyse des Originals einen leichten<br />

Magnesium- sowie Silizium-Anteil im Bindemittel, der offenbar Ursache für ein leicht<br />

hydraulisches Abbindeverhalten des historischen Mauermörtels war.<br />

Da sich im geologischen Granit-Aufbau der Burgumgebung des unteren Mühlviertels keine<br />

Kalkvorkommen finden, wurde meist von einem Antransport des Kalkmaterials aus dem<br />

Gebiet des Ennstals um Molln und einem Brand vor Ort ausgegangen. In diversen Quellen<br />

fand sich jedoch der verstreute Hinweis auf Kalkkbrandöfen entlang der nur 25 km entfernten<br />

Donau, welche noch bis zu Beginn des 20. Jhs. Donaukiesel als Kalkbrandmaterial nutzten.<br />

Es entstand also der Gedanke, dass der Mitbrand von nicht ausschließlich reinen Kalkkieseln<br />

der Donau den positiven hydraulischen Effekt im historischen Mörtel verursacht haben<br />

könnte.<br />

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