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Vorträge - Universität Salzburg

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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />

Vom Erz zum Barren – Metallurgische Studien zum Kleinbardorfer<br />

Gusskuchendepot<br />

Moritz Jansen, Andreas Hauptmann & Ünsal Yalçın<br />

Deutsches Bergbau-Museum, Bochum, Herner Straße 45, D-44787 Bochum, +49-(0)234-968-4020,<br />

Moritz.Jansen@bergbaumuseum.de<br />

Mitte der 1990er Jahre wurden bei Kleinbardorf (Rhön-Grabfeld) 23 Fragmente von<br />

Kupfergusskuchen geborgen. Datierbare Beifunde wurden nicht entdeckt. Eine 14 C-Datierung<br />

(2200-1890 cal BC) verweist in die Frühbronzezeit A2.<br />

Für eine archäometallurgische Charakterisierung der Funde stand neben der chemischen<br />

Pauschalanalyse (ICP-OES) auch die phasenanalytische Methode (Röntgendiffraktometrie)<br />

zur Verfügung. Daneben wurden metallographische und gefügekundliche Untersuchungen am<br />

Polarisationsmikroskop und Rasterelektronenmikroskop durchgeführt.<br />

Der Großteil der Gusskuchenfragmente bestand aus „raffiniertem“ Kupfer ohne Sulfid- und<br />

Schlacke-Einschlüsse. Diese Gruppe zeichnet sich auch durch geringe Gehalte an<br />

Spurenelementen aus. Die Bezeichnung „Barren“ ist daher zulässig. Das aus der Verhüttung<br />

gewonnene Kupfer wurde in eine offene Form gegossen. Dabei entstanden Kupferoxid-<br />

Entmischungen. Ein Fragment zeigte reichlich zentimetergroße, angerundete<br />

Schlackeneinschlüsse. Hier wurden offenbar Kupferstücke mit anhaftender<br />

Verhüttungsschlacke zu einem Barren zusammengegossen. Ein weiterer Gusskuchen bestand<br />

aus „unraffiniertem“ Kupfer, das der Fahlerz-Metallurgie zuzuordnen ist.<br />

Tendenziell sind aus der chemischen Zusammensetzung der Barrenstücke unterschiedliche<br />

Ausgangserze erkennbar. Ob diese aus einer oder mehreren Lagerstätten stammen, bleibt<br />

zunächst offen. Die dazu notwendige Messung weiterer Spurenelemente sowie der<br />

Bleiisotopie steht noch aus.<br />

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