Vorträge - Universität Salzburg
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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />
Naturwissenschaftliche Mörtelanalyse – Möglichkeiten und Grenzen<br />
Christine Bläuer<br />
CSC Sàrl, rue de l’Industrie 10, CH-1700 Fribourg, +41-(0)26422-1244, blaeuer@conservation-science.ch<br />
Ein Mörtel ist ein Materialgemisch aus Bindemittel, Zuschlag, Wasser und Zusätzen, welches<br />
weich und formbar appliziert wird und danach zu einer formstabilen Masse erhärtet. Bei<br />
diesem Abbinden des Mörtels, laufen chemische und physikalische Reaktionen ab, so dass der<br />
Mörtel nach dem Erhärten aus anderen Materialien zusammengesetzt ist und eine andere<br />
Struktur aufweist als im frischen Zustand. Abbindereaktionen werden außer durch die<br />
materielle Zusammensetzung der Mörtelmischung, durch die Umgebungsbedingungen<br />
beeinflusst und sie gehen unter Umständen mit der Alterung weiter.<br />
Im Bereich der Bauforschung soll mittels Laboranalysen von Mörtelproben auf das<br />
ursprüngliche Mörtelrezept geschlossen werden. Dabei ist die genaue Beschreibung des<br />
Materials am Objekt der Ausgangspunkt jeglicher Probenahme und Analyse. Die chemisch-<br />
mineralogische Bestimmung von Zuschlägen und grobkörnigen Zusätzen, die<br />
Charakterisierung von groben Porenräumen und der räumlichen Anordnung dieser<br />
Bestandteile zueinander gelingt am besten mittels mikroskopischer Methoden. Je nach<br />
Bindemitteltyp und Zusatzstoffen sind unterschiedliche Methoden zu deren Analyse<br />
zielführend.<br />
Für eine schlüssige Interpretation von Mörtelanalysen bezüglich der Ausgangsmaterialien und<br />
damit der bauforscherischen Fragestellung, fehlen allerdings in vielen Fällen genügend gut<br />
erforschte Vergleichsmaterialien.<br />
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