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Vorträge - Universität Salzburg

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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />

Archäometrische Untersuchungen an archaisch-phönizischer Keramik von<br />

der iberischen Halbinsel und Marokko<br />

S. Behrendt 1 , D.P. Mielke 2 , E. Pernicka 1 & D. Marzoli 2<br />

1 Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie gGmbH, An-Institut der <strong>Universität</strong> Tübingen, D6, 3, 68159<br />

Mannheim. Email: sonja.behrendt@cez-archaeometrie.de, ernst.pernicka@cez-archaeometrie.de<br />

2 Deutsches Archäologisches Institut Abteilung Madrid, Serrano 159, E-28002 Madrid,<br />

mielke@madrid.dainst.org, marzoli@madrid.dainst.org<br />

Bereits seit dem 10. Jh. v. Chr. expandierten die Phönizier von der vorderasiatischen<br />

Levanteküste in das zentrale und westliche Mittelmeer, wo sie sich vorrangig in den<br />

Küstenregionen niederließen. Ab dem 9. Jh. v. Chr. ist die phönizische Präsenz auch im<br />

äußersten Westen auf der Iberischen Halbinsel nachzuweisen. Dort finden sich Siedlungen<br />

entlang der gesamten Südhälfte, von Alicante im Südosten bis in die Gegend von Lissabon,<br />

weit jenseits der Straße von Gibraltar. Die phönizische Keramik mit ihrer großen Vielfalt an<br />

Formen und Waren ist dabei eine der wichtigsten Indikatoren für Fragen der Landnahme, der<br />

Ausbreitung, aber auch zu den Abhängigkeiten und Kontakten der Siedlungen und vor allem<br />

zu den Verbindungen ins Mutterland. Archäometrische Untersuchungen, die Antworten auf<br />

die Fragen geben können, fanden bisher nur in kleinerem Rahmen statt, wobei weitgehend<br />

immer nur einzelne Fundorte untersucht wurden.<br />

In einem Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie in<br />

Mannheim und der Abteilung Madrid des Deutschen Archäologischen Institutes konnte nun<br />

erstmalig überregional, alle wichtigen Regionen abdeckend, phönizisch-archaische Keramik<br />

(9.-7. Jh. v. Chr.) von 14 verschiedenen Fundorten der Iberischen Halbinsel und sogar<br />

Marokkos vergleichend archäometrisch untersucht werden. Dabei ist es gelungen das gesamte<br />

phönizische Keramikspektrum abzudecken: neben der feinen rot engobierten Ware,<br />

bichromen Gefäßen oder der reduzierend gebrannten grauen Ware wurden vor allem auch<br />

Transport- und Vorratsgefäße der einfachen unverzierten Ware untersucht.<br />

Die archäometrischen Untersuchungen wurden mittels Neutronenaktivierungsanalyse<br />

durchgeführt. Ziel der Analysen ist die Identifikation des chemischen Elementmusters der<br />

lokalen Keramikproduktion, um so vor Ort gefertigte Produkte von Importen aus anderen<br />

phönizischen Fundorten oder gar dem phönizischen Mutterland zu unterscheiden, aber auch<br />

Verbindungen unter den Fundorten sichtbar zu machen. Wenn möglich wurden zusätzlich zur<br />

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