Vorträge - Universität Salzburg

Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX
Forschungsgebiet. Diese Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung der chemischen
Zusammensetzung von Metallgegenständen der Mittleren und Späten Bronzezeit sowie die
Bestimmung der Bleiisotopenverhältnisse von einigen ausgewählten Artefakten.
Die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung zeigt, dass das Spektrum an
verwendeten Legierungen während des Übergangs zur Späten Bronzezeit erweitert wurde.
Dabei wird deutlich, dass Zinn als Legierungsmetall für Kupfer eine immer wichtigere Rolle
spielte, Arsen aber nie ganz an Bedeutung verlor. Aus einem Fürstengrab vom Gräberfeld
Lori Berd (12 Jh. v. Chr.) stammen drei Objekte die aus einer bimetallischen Legierung
hergestellt wurden – aus klassischer Zinnbronze und einer Kupfer-Arsen-Legierung mit bis zu
28 Ma.-% Arsen.
Die Untersuchung der Spurenelemente weist auf eine wachsende Bedeutung der lokalen Erze
für die Metallproduktion in der Späten Bronzezeit hin. Auch die Bleiisotopenverhältnisse
lassen auf einen Wechsel zu lokalen Ressourcen während der Späten Bronzezeit schließen.
Archäologie, Geschichte und Archäometrie: Ein Bischofsgrab im Kloster
St. Johann in Müstair, Schweiz
Stefanie Osimitz
Bauhütte, Kloster St. Johann, CH-7537 Müstair, +41-(0)81-8585662, osimitz@muestair.ch
1986 wurde im Kreuzgang-Ostflügel des Klosters St. Johann ein Grab entdeckt, das sich
durch die Beigabe eines kleinen Silberkelches mit Patene auszeichnete. Die Lage des Grabes
und der Silberkelch lassen auf die Bestattung eines hochgestellten Klerikers schliessen.
Durch die Anwendung und das Zusammenspiel von archäologischen, historischen und
anthropologischen und naturwissenschaftlichen Methoden gelang es, den Bestatteten mit
einiger Sicherheit als Bischof Hartpert von Chur († 971/972) zu indentifizieren und Näheres
über die Herstellung des Silberkelches zu erfahren.
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