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Vorträge - Universität Salzburg

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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />

die Lederfragmente liegen in verschiedenen Zustandstypen vor. Anhaltspunkte zur<br />

ursprünglichen Form des Leders lassen die Verwendung als Gürtel erschließen, wofür<br />

vermutlich Rinderleder verarbeitet wurde.<br />

Insgesamt zeigen archäologische Quellen wie die vorgestellten Textil- und Lederfragmente<br />

großes Potential und damit die Notwendigkeit, sie zu untersuchen. Die systematische<br />

Aufarbeitung solcher Funde lassen nähere Aufschlüsse zu awarenzeitlicher Kleidung – ein<br />

Thema, das bislang wenig beachtet wurde – erwarten.<br />

Awarenzeitliche Textil- und Lederfragmente am Beispiel von Grab 298 des<br />

Gräberfeldes von Frohsdorf, NÖ.<br />

Methode der Erfassung und Untersuchungen<br />

Anne-Kathrin Klatz<br />

Kleinsemmering 51, A-8160 Gutenberg an der Raabklamm, anne.klatz@gmail.com<br />

Der Beckenbereich von Grab 298 wurde bei der Ausgrabung in Erdblöcken geborgen, und zur<br />

Restaurierung übergeben. Bei der Bergung war es aufgrund des sehr steinigen und<br />

inhomogenen Erdmaterials zur Delokalisierungen der Funde gekommen.<br />

Ziel der Restaurierung war es, eine umfassende archäologische Auswertung der Funde zu<br />

ermöglichen sowie alle Funde für eine weitere Lagerung zu konservieren. Der Schwerpunkt<br />

lag bei der Erfassung der organischen Funde und Auflagen aller Metallfunde, um anhand der<br />

Schichtung (Mikrostratigraphie) der an den Metallfunden anhaftenden Textil- bzw.<br />

Lederfragmente auch Rückschlüsse auf die Art der Bekleidung zu gewinnen. Es wurde eine<br />

medizinische 3D-Computertomographie der Blockbergungen durchgeführt und die dadurch<br />

erfassten Funde mit denen des Befundfotos abgeglichen. So konnte die ursprüngliche Position<br />

der Metallfunde am Körper des Verstorbenen teilweise rekonstruiert werden. Die in den<br />

Blockbergungen erhaltenen Textil- und Lederfragmente sowie die an den Metallfunden<br />

anhaftende Organik wurde mit einer Systematik der Benennung sowie mittels schematischer<br />

Stratigraphie erfasst. Es wurde damit vor allem nachvollziehbar dokumentiert, ob und welcher<br />

stratigraphische Kontext der Fragmente im Grab rekonstruierbar ist. Die Webart und -stärke<br />

der Textilfragmente wurde festgestellt und die Lederfragmente auf Hinweise zum<br />

ursprünglichen Aussehen untersucht. Naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Tierart des<br />

Leders wurden in der School of Conservation in Kopenhagen von Dr. Vestergaard Poulsen,<br />

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