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Vorträge - Universität Salzburg

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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />

Nasennebenhöhlenkarzinom verstorben. Der molekulargenetische Befund beschreibt mit an<br />

Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine enge biologische (familiäre) Verwandtschaft –<br />

wobei die Wahrscheinlichkeit für eine Bruderschaft ca. doppelt so hoch wie die<br />

Wahrscheinlichkeit für eine Elternschaft (Vater-Sohn-Beziehung) anzusehen ist. Die<br />

übereinstimmenden Y-chromosomalen Befunde legen überdies einen skandinavischen<br />

Hintergrund der (gemeinsamen) männlichen Erblinie nahe.<br />

Offen bleibt die Frage, ob es sich bei TG-1 und TG-2 tatsächlich um die Überreste von<br />

Adalbert und Ottokar handelt – oder vielleicht um deren Vorfahren oder Nachkommen, deren<br />

Gebeine unter dem Hauptaltar der Tegernseer Klosterkirche beigesetzt wurden...<br />

Awarenzeitliche Textil- und Lederfragmente am Beispiel von Grab 298 des<br />

Gräberfeldes von Frohsdorf, NÖ<br />

Archäologischer Kontext und Interpretation<br />

Gabriele Scharrer-Liska 1 & Anne-Kathrin Klatz 2<br />

1 Interdisziplinäre Forschungsplattform Archäologie (VIAS), Univ. Wien, Franz Kleingasse 1, A-1190 Wien,<br />

+43-(0)1-4277-40303, gabriele.scharrer@univie.ac.at<br />

2 Kleinsemmering 51, A-8160 Gutenberg an der Raabklamm, anne.klatz@gmail.com<br />

Grab 298 des awarischen Gräberfeldes von Frohsdorf enthielt die Bestattung eines ca. 30-40<br />

Jahre alten Mannes, der mit einer vielteiligen, gegossenen Gürtelgarnitur ausgestattet war,<br />

welche in die 2. Hälfte des 8. Jhs. datiert werden kann. Im Gürtelgarniturbereich waren<br />

Textil- und Lederfragmente in größerem Umfang erhalten, die höchstwahrscheinlich<br />

Bestandteile der Kleidung waren und detailliert untersucht wurden.<br />

Textil- und/oder Lederfragmente finden sich vielfach in awarischen Gräbern. Aufgrund ihres<br />

oft sehr schlechten Erhaltungszustandes sind systematische Aufarbeitungen und Publikationen<br />

weitgehend ausständig. Sowohl im Falle von Textil- wie auch Lederfragmenten stellt sich<br />

jedoch die Frage nach deren Rohmaterial, Verarbeitung und Funktion.<br />

Die Textilfragmente aus Grab 298 liegen in verschiedenen Zustandstypen vor (nicht<br />

mineralisiert bis mineralisiert), an welchen Fadendichte, -drehung und -stärke sowie Webart<br />

bestimmt wurden. Anhand dieser Kriterien wurden vier Textiltypen – je zwei<br />

Leinwandgewebe und Köpergewebe – festgestellt, welche eine Mehrlagigkeit der Kleidung<br />

erschließen lassen. Zudem gibt es Hinweise auf die Verwendung pflanzlicher Fasern. Auch<br />

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