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Vorträge - Universität Salzburg

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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />

bestimmen und damit Aufbahrungszeiten zu rekonstruieren. Dies würde eine wesentliche<br />

Erkenntnis zum Bestattungsritus der Awaren bedeuten. Aufgrund des Erhaltungszustandes<br />

und der Tatsache, dass viele Faktoren nicht mehr erhoben werden können, ist in<br />

archäologischem Zusammenhang eine breite Datenbasis von besonderer Bedeutung.<br />

Molekularer Nachweis von Infektionskrankheiten in Mumien und Skeletten<br />

Möglichkeiten, Perspektiven und Limitationen<br />

Albert Zink<br />

Institut für Mumien und den Iceman, EURAC research, Viale Druso 1, 39100 Bolzano, Italy, +39-0471-055 561,<br />

albert.zink@eurac.edu<br />

Der unmittelbare Nachweis von Erregern in Mumien und Skeletten erlaubt einen einzigartigen<br />

Einblick in das Auftreten und die Häufigkeit von Infektionskrankheiten in historischen<br />

Populationen. Durch die Amplifikation von Überresten alter DNA (aDNA) in Knochen- oder<br />

Weichteilgewebe können dabei nicht nur für die Krankheit verantwortliche Keime direkt<br />

nachgewiesen werden, sondern im günstigen Fall auch Informationen über den genetischen<br />

Aufbau der untersuchten Mirkoorganismen gewonnen werden. Dies kann dazu beitragen die<br />

Evolution von Infektionskrankheiten besser verstehen zu lernen. In den letzten Jahren konnten<br />

von unserer Arbeitsgruppe verschiedene Erreger in Mumien und Skeletten nachgewiesen<br />

werden. Dabei gelang uns neben dem Nachweis von Lepra, Malaria und Leishmaniose,<br />

insbesondere die Identifikation von Tuberkulose in zahlreichen Funden unterschiedlicher<br />

geographischer Herkunft und Zeitstellung. Durch weiterführende genetische<br />

Charakterisierung der extrahierten Erreger-aDNA konnten zudem wichtige Erkenntnisse über<br />

die Evolution des Mycobakterium tuberculosis Komplex abgeleitet werden. In dieser Arbeit<br />

werden die Möglichkeiten dieses Forschungsansatzes vorgestellt, sowie die Perspektiven aber<br />

auch Limitationen die sich aufgrund des Erhaltungszustands der untersuchten menschlichen<br />

Überreste ergeben.<br />

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