Vorträge - Universität Salzburg
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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />
Von Bohrlöchern in Römersteinen - und die damit verbundene<br />
Verantwortung<br />
Stefan Traxler<br />
Gesellschaft für Archäologie in Oberösterreich, Welserstraße 20, 4060 Leonding, s.traxler@museumsbund.at<br />
Von 2002 bis 2006 sind von einer Forschungsgruppe der <strong>Universität</strong> <strong>Salzburg</strong> (Archäologie<br />
bzw. Geologie) über 700 römische Steindenkmäler im nördlichen Teil der Provinz Noricum<br />
erfasst worden. Neben einer Gesamtkatalogisierung und der fotographischen Dokumentation<br />
der noch auffindbaren Denkmäler ist das Hauptaugenmerk auf die Materialzuweisungen<br />
gelegt worden. Besonders hervorzuheben ist, dass bei diesem Projekt nicht nur die<br />
„hochwertigen“ Gesteine, v.a. also die Marmore untersucht worden sind, sondern auch der<br />
Versuch unternommen worden ist, die „minderwertigen“ Gesteine (v.a. Sandsteine,<br />
Konglomerate, Granite) zu charakterisieren und wenn möglich einem Steinbruch oder<br />
zumindest einem Abbaugebiet zuzuweisen. Diese in ähnlichen Untersuchungen oft<br />
vernachlässigte Materialgruppe nimmt in diesem Teil von Noricum etwa die Hälfte des<br />
Gesamtvolumens ein und hat den Vorteil, dass die Materialzuweisungen meist ohne Eingriffe<br />
in die Substanz erfolgen können. Bei den Marmoren sind hingegen Bohrkerne (Durchmesser<br />
~10 mm, Länge ~50 mm) entnommen worden. Die Museen und Sammlungen mit<br />
Römersteinen im Arbeitsgebiet haben uns mit einer einzigen Ausnahme diese irreversiblen<br />
Eingriffe durchführen lassen. Mit dieser Erlaubnis ist jedoch auch die Hoffnung verbunden<br />
gewesen, mehr über „ihre Schätze“ zu erfahren. Die gewonnen Ergebnisse lassen sich<br />
durchaus sehen, allerdings ist es auf Grund der eingeschränkten Kapazitäten der Mitarbeiter<br />
nach Auslaufen der Projektfinanzierung (noch) nicht gelungen, eine Gesamtpublikation<br />
vorzulegen. Damit stellt sich die selbstkritische Frage, ob nicht weniger Untersuchungen<br />
verbunden mit einer möglichst raschen Gesamtvorlage sinnvoller gewesen wären. Damit<br />
wären auch einige Objekte von den invasiven Engriffen verschont geblieben.<br />
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