Vorträge - Universität Salzburg
Vorträge - Universität Salzburg
Vorträge - Universität Salzburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />
zum Tod des Individuums. Um mehr Klarheit über den Verheilungsgrad aber auch über die<br />
angewandten Techniken der Schädelöffnung zu bekommen, wurden diese Eingriffe mit dem<br />
REM der Interdisziplinären Forschungsplattform für Archäologie (VIAS) genauer untersucht.<br />
Die Erkenntnisse aus diesen Befunden aber auch die Limits dieser Untersuchung werden<br />
vorgestellt.<br />
The Celtic population from Dürrnberg practiced skull trepanations. Traces of this surgery are<br />
visible on the skulls found by archaeologists. Different techniques were used to open the skull<br />
and some were immediately lethal. To estimate the stage of healing enlargements with a<br />
special SEM of the Vienna Institute for Archaeological Science (VIAS) were made. Further<br />
these pictures were used to interpret the different techniques. Results and limits of this<br />
investigation will be presented.<br />
Aussagemöglichkeiten der Archäoentomologie anhand des awarischen<br />
Gräberfeldes von Frohsdorf, NÖ<br />
Martin Grassberger 1 & Gabriele Scharrer-Liska 2<br />
1<br />
Pathologisch-bakteriologisches Institut, Krankenhaus Rudolfstiftung Wien, Juchgasse 25, A-1030 Wien, +43-<br />
(0)699-11326708, bioarchaeology@mac.com<br />
2<br />
Interdisziplinäre Forschungsplattform Archäologie (VIAS), Univ. Wien, Franz Kleingasse 1, A-1190 Wien,<br />
+43-(0)1-4277-40303, gabriele.scharrer@univie.ac.at<br />
Bei der Ausgrabung des frühmittelalterlichen awarischen Gräberfeldes von Frohsdorf im<br />
südlichen Wiener Becken wird besonderes Augenmerk auf die Dokumentation und Bergung<br />
von Insektenresten gelegt.<br />
Bei der Auswertung der Insektenreste werden Methoden und Erkenntnisse der forensischen<br />
Entomologie angewendet. Nach Eintritt des Todes wird ein Kadaver durch Insekten besiedelt,<br />
wobei unterschiedliche Arten verschiedene Zersetzungsstadien des Kadavers bevorzugen, d.h.<br />
der Ablauf der Besiedelungswellen weist bestimmte Gesetzmäßigkeiten auf. Die forensische<br />
Entomologie beschäftigt sich anhand dieser Insekten hauptsächlich mit der Bestimmung der<br />
Leichenliegezeit, d.h. der Eingrenzung eines Zeitraums, innerhalb dessen der Tod eingetreten<br />
ist.<br />
Die Anwendung der Erkenntnisse der forensischen Entomologie für die Rekonstruktion<br />
historischer Geschehensabläufe ist neu. In Frohsdorf werden Insektenreste systematisch<br />
gesucht, geborgen und ausgewertet. Ziel ist es, Insektenarten und Leichenliegezeit zu<br />
- Seite 4 -