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Vorträge - Universität Salzburg

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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />

Holz im Prähistorischen Salzbergbau: Bestimmung, Verwendung,<br />

Datierung und Bearbeitung<br />

Michael Grabner 1 & Hans Reschreiter 2<br />

1 <strong>Universität</strong> für Bodenkultur Wien, Department für Materialwissenschaften und Prozesstechnik, Peter Jordan<br />

Straße 82, A-1190 Wien, michael.grabner@boku.ac.at<br />

2 NHM Wien - Prähistorische Abteilung, Burgring 7, A-1010 Wien, +43-(0)1-52177-278,<br />

hans.reschreiter@nhm-wien.ac.at<br />

Auf Grund der hervorragenden Erhaltungsbedingungen für organisches Material im<br />

prähistorischen Salzbergbau in Hallstatt wurde eine Vielzahl an Hölzern gefunden. Dies reicht<br />

vom verstürzten Grubenholz bis zur völlig intakten Holzstiege über abgebrannte Leuchtspäne,<br />

abgebrochene Werkzeugstiele bis hin zu Holzgefäßen. Umfangreiche Untersuchungen<br />

zeigten, dass vor allem Tannen- und Fichtenholz als Grubenholz und für die Leuchtspäne<br />

verwendet wurden. Pickelstiele wurden aus Rotbuche und Eiche gefertigt, während für<br />

Holzgefäße (Schalen) vor allem Ahorn benutzt wurde. Die Analyse von Transportbehältern<br />

(Schwingen und Kübel) zeigte, dass spezielle Wuchsformen (Stammüberwallungen) von<br />

Tannen hierfür genutzt wurden. Zur dendrochronologischen Bearbeitung wurden sowohl<br />

Bohrkerne und kleine Holzteile entnommen, als auch µ-Röntgen-Computertomographie<br />

Bilder ausgewertet. Die Datierung ergab zum Beispiel für die Stiege 1344/1343 v. Chr. Auf<br />

Grund des perfekten Erhaltungszustandes sind sehr viele Bearbeitungsspuren vorhanden und<br />

auswertbar. Auch hierzu wurde die Computertomographie herangezogen. Es zeigte sich z.B.<br />

dass schräg verlaufende Muster in der Nut der Stiege beim Hacken dieser Nut entstehen –<br />

zum Abtrennen des Spans. Diese Muster sind auch in Nuten des Spätmittelalters noch zu<br />

finden.<br />

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