Vorträge - Universität Salzburg
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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />
Leopold I., der Fragwürdige? – Anthropologische und<br />
molekularbiologische Befunde zum Reiner Stiftergrab<br />
Jan Cemper-Kiesslich 1 , Silvia Renhart 2 , Fabian Kanz 3 & Mark Mc Coy 4<br />
1 Interfakultärer Fachbereich Gerichtsmedizin und Forensische Neuropsychiatrie, <strong>Universität</strong> <strong>Salzburg</strong>, Ignaz<br />
Harrerstraße 79, A-5020 <strong>Salzburg</strong>, 43-(0)662-8044-3804, jan.kiesslich@sbg.ac.at<br />
2 Hallersdorf 36, A-8564 Krottendorf, ++43-(0)699-81602232, inforen1@gmx.at<br />
3 HTRU, Zentrum für Anatomie und Zellbiologie, Medizinische <strong>Universität</strong> Wien, Schwarzspanierstraße 17, A-<br />
1090 Wien, ++43-(0)1-4277-61341, fabian.kanz@univie.ac.at<br />
4 Institut für Radiologie und Neuroradiologie der Christian Doppler Klinik, Landeskrankenanstalten <strong>Salzburg</strong>;<br />
Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Ignaz Harrerstraße 79, A-5020 <strong>Salzburg</strong>, 43-(0)662-4483-3902,<br />
Ma.McCoy@salk.at<br />
Die erste anthropologische Sichtung des sog. Reiner Stiftergrabes zeigte skeletale Überreste<br />
eines ca. 170 cm großen Mannes, der im Alter von ca. 45-55 Jahren (maturus) verstorben ist.<br />
Neben einer deutlichen Reiterfacette konnten Zeichen von Arthritis und Osteoarthrose<br />
festgestellt werden.<br />
Eine DNA-Analyse (genetischer Fingerabdruck) am linken Oberschenkel sowie einem Hand-<br />
und an einem Fußwurzelknochen ergab ein konsistentes männliches DNA-Profil; das<br />
ebenfalls erstellte Y-chromosomale Profil (Verortung über www.yhrd.org) zeigt eine<br />
markante Übereinstimmung mit Merkmalskombinationen wie sie heute vorwiegend in<br />
Russland und Weißrussland zu finden ist.<br />
Nach der kompletten Bergung der Hauptbestattung konnte archäologisch/anthropologisch<br />
eine Primärbestattung angesprochen werden. Überdies wurden aus der sog. Ernstkapelle<br />
(Rein) die mutmaßlichen Überreste von Leopolds Nachkommen exhumiert um über die<br />
Rekonstruktion eines Familienstammbaumes eine individuelle Zuordnung der Gebeine<br />
durchführen zu können.<br />
Die Ergebnisse der autosomalen und Y-chromosomalen DNA-Analyse und die möglichen<br />
Schlüsse werden unter Berücksichtigung der archäologischen und anthropologischen Befunde<br />
dargestellt.<br />
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