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Vorträge - Universität Salzburg

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Abstracts Primus Conventus Austriacus Archaeometriae - MMIX<br />

Das Reiner „Stiftergrab“: Unwägbarkeiten des geisteswissenschaftlichen<br />

Befundes im Vorfeld der Archäometrie<br />

Günther Bernhard 1 & Manfred Lehner 2<br />

1<br />

<strong>Universität</strong> Graz (KFU) - Institut für Geschichte, Heinrichstraße 26/III, A-8010 Graz +43-(0)316-380-1486,<br />

guenther.bernhard@uni-graz.at<br />

2<br />

<strong>Universität</strong> Graz (KFU) - Institut für Archäologie, <strong>Universität</strong>splatz 3/II, A-8010 Graz +43-(0)316-380-8120,<br />

manfred.lehner@uni-graz.at<br />

Im September 2006 wurde der mittelalterliche Kapitelsaal des 1129 gegründeten<br />

Zisterzienserstiftes Rein archäologisch ergraben. In einem der ersten Bauphase zugehörigen<br />

Grabschacht in zentraler Lage konnte eine Bestattung aufgedeckt werden, die vom Konvent<br />

adhoc als „verehrungswürdige Gebeine unseres Stifters“, des Traungauer Markgrafen der<br />

Steiermark, Leopold I. des Starken, angesprochen und in der Folge erfolgreich vermarktet<br />

wurde. Trotz der Gefahr einer Falsifizierung der Identifikation des Skeletts stimmte der Abt<br />

naturwissenschaftlichen Untersuchungen zu. Auch eine Exhumierung der Skelette aus einem<br />

Tumbagrab in der Stiftskirche, das laut barocker Grabinschrift die sterblichen Überreste<br />

zweier leiblicher Nachkommen des Stifters birgt, wurde ermöglicht.<br />

Das Referat zeigt zuerst die offenen Fragen auf, die sich aus dem archäologischen Befund im<br />

Kapitelsaal ergeben: Hinweise auf Sekundärbestattung, der Zeitpunkt der Grablegung und die<br />

Datierung der Grabschachtverfüllung sind im Zusammenhang mit der Baugeschichte des<br />

Kapitelsaales zu erörtern. Anschließend werden die schriftlichen Quellen vorgestellt, welche<br />

die mehrfache Umbettung der Bestattungen der Nachkommen Leopolds aus der<br />

ursprünglichen Grablege des 12. Jhs. in der Kartause Seitz/_i_e, heue in Slowenien, teils<br />

belegen, teils vermuten lassen. Die sich daraus ergebenden Eventualitäten müssen bei der<br />

Interpretation naturwissenschaftlicher Ergebnisse berücksichtigt werden.<br />

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