reits, die taugtenfür diese Idee.Es wäre dochschön, einenSegeberger mit„x“ dabeizuhabenoder in der Kombination„se-xy“,fand jemand. Wirdurften am Wochenendeprivatauf die Suchegehen, immermit der Kameraschussbereit. Vordem „Atlantik“ oder „Vierjahreszeiten“ wurdeich tatsächlich fündig. Ein weißer BMW,ein kleines Cabrio hatte das gewünschteKennzeichen. Und ich habe dieses Fahrzeugfotografiert. Das wurde genommen. Ichwar siebzehn, noch Schüler und konnte amMontag damit punkten, die Jagdbeute erlegtzu haben.Nicht nur die Alster und ihre Flaniermeilehatten wir im Visier. Werbung sollteHamburg attraktiver machen, auch dort, wohässlich gebuddelt wurde, Baustellenlärm,Bagger, Stau und Staub die Menschen behinderten.Der Hauptbahnhof bekam einenBauzaun rundherum. Das war unvermeidlich:Dieser Zaun stand mehr als ein Jahr. Wastun? Wir haben ihn in Dunkelblau streichenlassen. Darauf kam in regelmäßigenAbständen von einigen Metern die Burg,dazwischen die „Istmen“, Hamburg ist MorsMors, Hamburg ist Zuhause, Hamburg istElbtunnel usw.# 1.000 Euro sind zu gewinnenUnd du kannst dabei noch was für uns alletun! Den Wettbewerb in Schenefeld werdenfleißige Mädels im Kunstkurs abarbeiten. Ichärgere mich nur,wenn ich diesesPlakat an derPoststelle seheoder ein Fotoder einschleimendgrinsendenBürgermeisterinim Tageblatt,die möchte, dassmotivierte Schülerinnenwomöglichfür nass ein wenigrummalen. Nicht,dass es mir umsGeld ginge, aberim Beruf, wennein Grafiker damitbeauftragt würde,müsste die Stadt zahlen. Ich kann ChristianeKüchenhof, unsere Verwaltungschefin, ganzpersönlich nicht leiden. Das ist bekannt?Für mich kommt es nicht in Frage, der Stadtwas anzubieten. Das würde auch niemandwollen. Weder als Auftrag, noch als Gefälligkeit.Für immer verstört. Persona non gratabis über den Tod hinaus beiderseits. Ärgermotiviert, den Abstand einzuhalten und garnichts zu ignorieren.Und die jungen Künstlerinnen (Jungsbeteiligen sich nicht. Sie wollen Managerwerden), nicht alle sind vorn mit dabei: „DeinEntwurf hat uns gut gefallen, aber leiderhaben wir uns anders entschieden.“ Daskönnte dabei herauskommen. Tausend EuroPreisgeld, zehn Arbeitsstunden sind sportlichbei der zu erwartenden Kritik, was allesbitteschön noch geändert werden müsste.Auftraggeber können in der Regel selbstnichts malen. Christiane, die Talentloseoben vom Stadtturm, jedenfalls, istvollkommen unfähig, überhaupt Ansätzeeiner Gestaltung zu begreifen. Sie kannKlee nicht unterscheiden von Bereuter. Siemalt selbst nur in schwarz. Die Eitle ziehtden Lidstrich ins Altmädelsgesicht undfragt den Spiegel ein ums andere Mal:„Wer ist die Schönste im ganzen Land?“Das kann sie. Die Zwerge im schottischenHochland und anderswo verstummen, obihrer Bosheit, vergiftete Äpfel unter dasVolk zu bringen. Ein Talentwettbewerb isteine schöne Sache. Da sieht man nicht aufden Lohn. Es winkt der Ruhm! Aberwenn einige draufschauen, was dugemacht hast, wollen diese Leutesagen, was ihnen „nicht“ darangefällt. (Man hat eine Helmut-Schmidt-Gedenkmünze irgendwoin Auftrag gegeben. Der Grafikermusste die Zigarette aus der Handdes Altkanzlers entfernen. Nun hältHelmut zwei leere Finger in dieLuft auf dem Ding. So ist Grafik. Nursolche wie Picasso können darüberbestimmen, was sie entwerfen biszum fertigen Produkt). An zweiArbeitstagen schafft niemand einLogo fertig zum Druck.Immerhin, das mache ich: ImMoment entwickelt sich in meinemAtelier eine Konstruktion für dieStephanskirche. Eine Bank wird zurPlauderecke mit Daniel oder Rinjaauf einem Gartenfest im Sommer.Dafür benötigen wir ein Schild. DieKirche ist freundlich. Für jede Taufe fertigeich ein neues Blatt aus grünem Filz für unserenLebensbaum. Den Trecker für Erntedankhabe ich mit einer neuen Tafel versehen.Das sind die letzten verbliebenen Aufträgemit regulärer Grafik, auf die ich micheingelassen habe. Ein Logo für einenbaltischen Chor zu gestalten oder Radtourendarzustellen, einige Korrekturenfür „Bark“, alles liegt schon Jahre zurück,und nun habe ich meinenSteuerberater gebeten, eineGeschäftsaufgabe vorzubereiten.Dann bin ich nur nochMaler meiner unverkäuflichenBilder. Ich könnte dieWebseite löschen.Für die Gesellschaft empfindeich in erster Linie Spott,weil die meisten nur mitlaufenund oft unehrlich sind,auch zu sich selbst. Es tut weh,mit anderen zusammenzutreffen,weil viele borniert, bösartigund dumm auftreten, denenman nebenbei begegnet. Ichgehe Menschen pauschal ausdem Weg. Einsamkeit ist scheiße,aber die anonyme Bosheitderer, die freundlich getan haben, um michdann doch erkennbar als Beute anderswo zuverkaufen, das hat mich verändert. Mit Alexim Cotton-Club (am Abend vor der Beerdigungmeiner Mutter) die LieblingsmusikJazz zu hören, ist mehr als verstörend (ausheutiger Sicht), wie das offenbar gelaufen istmit penibler Vorbereitung, dabei Mäuschenzu sein, der anderen, um meine „Freundin“drumherum.Nie wieder Empathie.Ich hasse Frauen, tatsächlich, einige. Das waranders. Ich habe mich verändert. Ein wenigreden ja, Geschichten sind das. Mein Herzhängt nicht dran, wenn ich mich unterhalte.Ich vermeide Beziehungen zu pflegen oderneue einzugehen. Nur was unbedingt nötigist. Die Beziehung zum Markt; Leben istGeld. Meine Existenz: Wenn die Inflationschlimmer wird oder der Krieg sich ausweitet,werde ich betteln um irgendeine Arbeitwie der letzte Dussel ohne Ausbildung. Dasist mir scheißegal.# Hass ist ein guter Ratgeber!Wer sichvorstellenkann, wozuein Menschfähig ist, lebtin der Realität.Man kannsich leichterzurückhalten,wenn manum die Gefahrweiß, wasalles kaputtgehen kann.Wenn andereausrastenund sogartöten imZorn, denkennicht wenige,bei ihnenselbst wärees anders?Die sind naiv. Meine Einstellung ist, keineErwartungen an die Zukunft zu haben, außerzunehmende Schwierigkeiten anzunehmen.Je älter man wird, um so mehr Beschwerdenkommen. Das ganz Tolle jedenfalls, für michwird es ausbleiben. Wir treten auf Afrika rum,den armen Ländern. Corona und der Kriegum die Ukraine demolieren unsere Illusioneines gerechten Lebens. Nicht zuletzt dieKlimaentgleisung, die wir nicht aufhaltenwerden durch schöneWorte, wird unsden Garaus machen.Es gefällt mir, mieseZeiten am Horizontdrohen zu sehen.Ich bin als einMensch durch diebesten Jahre meinesLebens gegangen,ohne sie spüren zukönnen. Um michherum haben dieanderen Karrieregemacht, geheiratet,Kinder bekommen,Häuser gebaut, großeSchiffe gekauftund sind in denUrlaub geflogen. Ich bin dem nachgelaufenund habe mir vom Psychiater das Gelaberangehört, das niemand gesund macht unddie empfohlenen Pillen gefressen. Bis ichdamit aufgehört habe, es zu tun. Das liegtlange zurück, aber danach ist klarzukommenin Scheißschenefeld nicht einfacher. DerVersuch, noch zu leben (zum Schluss). Mehrist das nicht. Eine fiese Wut treibt mich, undwenn es dumm kommt, ende ich bei denMai 5, 2022 - „Das Ohr zur Welt“ 74 [Seite 73 bis 75 ]
Forensischen für immer. Es fälltmir schwer, die Contenance zubewahren ein ums andere Mal,weil mir die jahrelange Übungder Normalgesunden fehlt, dieseit der Schule daran gearbeitethaben, eine individuelle Fressezu ziehen. Da fängt es schon an:Man muss „Fassade“ sagen, dasist eleganter. Ich bin entartet,und das könnte bereits ein verbotenesWort sein? Das Unkraut,keine Zierpflanze für das schöne Feld undbestimmt nicht der Gestalter, welcher unsdas neue Motto vorgibt.Die Düpenaustadt im Osten von Pinneberg,Ha ha.:)Mai 5, 2022 - „Das Ohr zur Welt“ 75 [Seite 73 bis 75 ]
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