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Erledigt sich von selbst

Apr 19, 2022

Drei Frauen kenne ich,

die massiv Stalking

erleben oder damit

konfrontiert waren.

Jeder weiß, was das

bedeutet, aber nur,

wer es selbst erlebt,

begreift, was es mit uns

macht. Niemand möchte bedrängt werden.

Weniger bekannt ist die andere Seite. Nicht

nur die Opfer sind welche und leiden. Die

scheinbar potentiell als Täter geeigneten

Männer bedeuten für die Polizei ein formbares

Material. Die Kommissarin provoziert

ihre Beute. Gefährder werden geschaffen, wo

vermeintlich Spinner erkannt wurden, denen

man aufzeigt, wie lächerlich sie wären.

Das schafft ein Gewaltpotential, welches

man zu lenken versteht, bis es knallt – und

die Retter gerade noch rechtzeitig auftauchen

wie im Film. So auch im Bereich der

Sexualdelikte. Frustrierte Beamte sind sich

nicht zu schade, einen Mob anzuheuern, der

sich außerhalb der juristischen Fesseln einer

Behörde frei entfalten kann. Es ist wie beim

Angeln oder auf der hohen See mit dem

Fabrikschiff: Man fischt Rotbarsch mit dem

tiefen Netz, wo dieser schwimmt, fängt die

Forelle mit einer Fliege am Gebirgsbach.

Genauso macht es der Staat, rekrutiert naive

Mädels als Lockvogel in einem miesen Spiel.

Mich hat eine bis dato mit

mir befreundete Frau, die

(ich sage mal) ein gehobenes

Amt bekleidet, angezeigt

und sich ihre gesellschaftliche

Position zu Nutze

gemacht. Sie probierte dabei,

es mit der Wahrheit nicht so

genau zu nehmen. Das sollte wohl helfen,

um eine aussagestarke Botschaft formulieren

zu können für einen Denkzettel: „Schau

her, was ich kann“, (von hier oben).

Wie Alice Schwarzer mischte sich meine vermeintliche

Freundin ein, die sich zur Rettung

der jungen Weiblichkeit nicht entblödete,

gewichtig Position zu beziehen. Das blieb

vor einigen Jahren vergleichsweise erfolglos.

Die Provokationen der Gescheiterten dauern

trotzdem an. Meine Kunst reflektiert ihre

Versuche, mich zu diskreditieren. Die Polizei

gab der Staatsanwaltschaft mit auf den

Weg, die Anklage nicht zu erheben. Diese

habe keine Aussicht auf Erfolg. Die kreative,

künstlerische Freiheit ist in Deutschland ein

hohes Gut.

# Das böse Gemälde

Das Bild mit dem Titel „Malen hilft“ provoziert

jede Frau, ein primitiver Angriff auf die

Weiblichkeit, und ich habe es online gestellt.

Eine Blase sollte platzen. Das prompt eintrudelnde

Schreiben der Behörde verfolgte

indes nicht das Ziel, der Gewaltpornografie

einen Riegel vorzuschieben. Das wäre

auch weniger als ein Riegelchen gewesen,

angesichts dessen, was es im Netz zu sehen

gibt. Es ging gegen mich und nicht etwa für

die gute Sache. Zwei Punkte gaben den Ausschlag.

Wer so malt, kann nicht im Rathaus

ausstellen. Wer eine Person bloßstellt, die

kein glaubwürdiges Motiv haben könnte an

seiner Seite gewesen zu sein, wirft unbequeme

Fragen auf.

Mir hatte es gefallen,

mit einer Studentin

Zeit zu verbringen.

Es schickt sich nicht:

„Die ist doch viel zu

jung für dich.“ Fachleute

erklärten ihr

das, meinten mich zu

hörnen. „Ich wäre ja

auch verheiratet“, erkannte

die Scheinheilige

plötzlich. Man hatte ihr nach Jahren, in

denen das Wort Liebe nicht fiel, geraten, auf

Abstand zu gehen. Sie wolle „ganz weit weg“,

sagte sie mir. Das musste

als Abschied herhalten. So

weit reicht kein Internet,

hieß das wohl. Eine Spionin

empfiehlt sich auf französisch.

Und das Dorf albert

im Chor. Da habe ich’s

aufgegeben, nachzufragen.

Ich habe nicht gemailt,

sondern gemalt. Nach einer

Handvoll nicht beantworteter

Email begriff ich. Ich

schreibe nicht fünfzig am

Tag wie diese Idioten.

Ich habe die Akte ausgedruckt: Beschämend

zu lesen, was Menschen, die mir nahestanden,

zu Papier gegeben haben. Das Ganze ist

so was von nach hinten losgegangen und

hat Leid verursacht bei vielen. Rufmord, um

gesellschaftliches Versagen zu kaschieren,

scheitert bei uns. Wir leben nicht in Russland,

und ich bin nicht Nawalny. Schenefeld

ist die Pinneberger Provinz. Unser Überwachungsstaat

ist desinformiert und kann dem

großen Bruder das Wasser nicht reichen.

Die Kunst ist noch am Leben und bezieht

Stellung.

# Stalking, wie bitte?

Wenn der böse Mann es nur sein soll und

nicht angeklagt werden kann, weil das

Ganze harmlos blieb, ist es nicht Stalking.

Ein blödes Bild ist nur eine

Bagatelle. Es bedeutet für

die Hetzer, eine Kampagne

als konstruierten Rohrkrepierer

zu erleben. Das heißt,

einen Bärendienst an der

guten Sache zu inszenieren.

Es gibt viele Verlierer in

diesem Spiel. Das macht

mich jeden Tag kreativ! Was

ist ein Dorf? Ich kann das

beantworten. Eine Erfahrung

und ein Schatz, damit

zu arbeiten – jeden Tag.

Stalking bewirkt, dass die

Frauen krank werden. Beispiele?

Meine liebe Freundin,

die ich normalerweise

als stark und selbstständig

erlebe, ist an einen Mann

geraten, der heute im Gefängnis

sitzt. Nicht einfach.

Ein besonders schwerer Fall.

Nach Ende der Haft Sicherungsverwahrung.

Ich kenne

etliche, intime Details eines

deutschlandweit bekannten

Dramas. Eine zweite liebe

Bekannte, die mir von ihrem

Problem erzählte, hat sich

eine längere Auszeit in einer

psychosomatischen Einrichtung genommen.

Sie hat ihr Lachen verloren, so viel kann ich

als guter Beobachter sagen. Das tut weh.

Dieser Mann ist womöglich weiter aktiv, und

man wird um einige Konstruktionen, sie zu

schützen, von Seiten der Behörden nicht

drumherumkommen. Die dritte Frau, von der

ich weiß, steht erst am Anfang ihrer Probleme.

Sie hat in einem ersten Schritt einen

Rechtsanwalt eingeschaltet. Er bewertet die

täglich eintreffenden Mails, um Möglichkeiten

aufzuzeigen, mit der Polizei zusammen

einen Personenschutz aufzubauen, indem

er die juristische Qualität deutlich macht,

die diese Attacken haben. Sie hat dem Mann

gesagt, dass sie

diesen Schritt

gegangen ist,

und er bitte aufhören

möge zu

mailen. Die Frau

hat einen extra

Ordner angelegt

und probiert,

nicht zu lesen,

was kommt. Der

Mann schreibt

viel. Immer an

dieselbe Mailadresse,

und sie antwortet ihm nicht. Er hört

nicht auf damit, sie zu bedrängen.

Ich attackiere niemanden. Ich betreibe eine

Webseite und schreibe einen Blog, der nicht

kommentiert wird. Ich laufe zum Einkaufen

durch dieses Dorf und rede mit Hinz und

Kunz. Ich schreibe keine Mails, außer an

Piet, wenn es ums Segeln geht oder an Lisa,

wenn ich ein Lektorat benötige. Das sind

drei Mails in einer Woche.

Offen gesagt:

„Ich mochte Alexandra mehr als dich, Christiane.

Es hilft dir nicht und anderen, was ihr

organisiert.“

Früher wählte ich die demokratischen

Parteien. Heute sympathisiere ich mit den

Querulanten

und schreibe,

was immer die

Meinungsfreiheit

hergibt. Ich

kann auch ohne

Öffentlichkeit

im Netz arbeiten

und dem Staat

Grenzen zeigen.

Das ist mein Job.

Ich kenne mich

aus, will ich

hier sagen und

wünsche denen,

die mich in diese

Ecke stellten „so

ein Mann zu sein“

noch viel Glück

bezüglich ihres

eigenen Nervenkostüms.

Sie werden es

brauchen.

:)

Apr 19, 2022 - Erledigt sich von selbst 66 [Seite 66 bis 66 ]

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