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Aktuell 124, Juli 2022

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Information für die MitarbeiterInnen<br />

der Alten­ und Pflegeheime in OÖ<br />

<strong>Aktuell</strong><br />

Nr. <strong>124</strong> / <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong><br />

www.altenheime.org<br />

Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen des Bezirksseniorenzentrums Mattighofen<br />

nahmen beim Seifenkistenrennen am Stadtfest Mattighofen teil<br />

und waren DER Hingucker!<br />

Die tollen Gefährte wurden gemeinsam in mühevoller<br />

und lustiger Arbeit gebastelt und hergestellt.<br />

Als krönenden Abschluss haben alle startenden Bewohner*innen<br />

eine Medaille gewonnen und strahlten um die Wette.<br />

Die Vorbereitungsarbeiten und das Rennen waren eine willkommene Abwechslung<br />

zum Heimalltag!<br />

Seite 2: Eröffnung Tummelplatz Seite 7: Ländermix<br />

Seite 8–9: Aus den Heimen<br />

<strong>Aktuell</strong> | Dezember 2016 | 1


Eröffnung<br />

Neues, zentrales Altenheim in Schärding<br />

Am 22. Februar <strong>2022</strong> wurde das neu errichtete Bezirksalten­<br />

und Pflegeheim Zentrum Tummelplatz eröffnet,<br />

am 22. Juni <strong>2022</strong> fand die feierliche Eröffnung statt. AK­<br />

TUELL hat mit Heimleiterin Monika Auinger gesprochen,<br />

sie leitet gleichzeitig noch das BAPH Schärding.<br />

AKTUELL: Haben sich die Bewohner*innen und das Personal<br />

schon gut im neuen Haus eingelebt? Wie sind die<br />

ersten Wochen und Monate verlaufen?<br />

M. Auinger: Unsere Bewohner*innen bereits nach wenigen<br />

Tagen! Durch die derzeit noch kleine Gruppe lernten<br />

sie sich rasch gegenseitig kennen. Wir Mitarbeiter*innen<br />

fühlen uns geehrt, ein neues Haus aufbauen zu dürfen und<br />

unsere Ideen umzusetzen.<br />

AKTUELL: Warum wurde in Schärding dieses neue BAPH<br />

gebaut?<br />

M. Auinger: Da der Bezirk Schärding über die wenigsten<br />

Pflegebetten verfügt und der Bedarf an diesen ständig<br />

steigt, war es notwendig ein neues Heim zu bauen. Die<br />

Entscheidung der Verbandsversammlung ein zweites Heim<br />

in der Stadt Schärding zu bauen, ist der Nähe zum Stadtkern<br />

zu verdanken. Die Bewohner*innen können dadurch<br />

so lange wie möglich am öffentlichen Leben teilhaben.<br />

AKTUELL: Bitte stellen Sie uns das Haus ein wenig genauer<br />

vor.<br />

M. Auinger: Wir haben 122 Einbettzimmer in drei Wohnbereichen.<br />

Im 2. und 3. Obergeschoss gibt es je 3 Wohngruppen<br />

mit je 14 Einbettzimmer. Das 1. Obergeschoss<br />

zählt ebenfalls 3 Wohngruppen, wobei eine Gruppe als Demenzgruppe<br />

geführt wird und nur über 10 Einbettzimmer<br />

verfügt. Dieser Wohnbereich ist schwer dementen Bewohner*innen<br />

vorbehalten und wurde an ihre Bedürfnisse angepasst.<br />

Ihre Zimmer verteilen sich im 1. Obergeschoss auf<br />

alle drei Wohngruppen und sind nahe dem Stützpunkt gelegen.<br />

Damit sich Bewohner*innen und auch Besucher*innen<br />

besser zurechtfinden, sind die Wohngruppen farblich gekennzeichnet.<br />

Das Leitsystem zieht sich durch diese farbliche<br />

Kennzeichnung durch das ganze Heim.<br />

Heimleiterin Monika Auinger (2.v.li.) und LBPD Karolina<br />

Böröszkine (2.v.re.) mit Haustechniker Ralph Parzer (li.) und<br />

Küchenleiter Manfred Has (re.).<br />

Das neu eröffnete BAPH Zentrum Tummelplatz<br />

Der SHV Schärding hat es ermöglicht, mit meinen Erfahrungen<br />

und jenen meiner Kollegin LBPD Karolina Böröszkine<br />

ein schönes und funktionales Heim zu errichten. Wir<br />

waren wie auch schon beim BAPH Schärding in der Ernst­<br />

Fuchsig­Straße von Beginn an in den Bauprozess integriert,<br />

durften aktiv mitarbeiten und so manche Veränderung zugunsten<br />

der Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen vornehmen.<br />

AKTUELL: Im Zentrum Tummelplatz gibt es aber nicht nur<br />

das BAPH.<br />

M. Auinger: Genau, zusätzlich zum BAPH gibt es eine Tagesbetreuung<br />

für bis zu 16 Tagesgäste. Nach Bedarf wird<br />

die Tagesbetreuung an Wochentagen geöffnet oder nicht.<br />

Die Tagesgäste nutzen den Transportdienst vom Roten<br />

Kreuz oder werden von den Angehörigen zur Tagesbetreuung<br />

gebracht.<br />

Im Anschluss an den Bau des BAPH wurde ein Betreutes<br />

Wohnen mit 27 Wohnungen errichtet, 25 sind bereits vermietet.<br />

Eine Pflegekraft ist 8 Stunden am Tag anwesend.<br />

Sie erfahren so viel Unterstützung wie notwendig und können<br />

gegen Gebühr den gemeinsamen Mittagstisch im<br />

BAPH genießen. Die Selbständigkeit soll so lange wie möglich<br />

aufrecht bleiben. Durch gemeinsame Aktivitäten wird<br />

die Gemeinschaft gefördert. Bei Notfällen ist die Versorgung<br />

durch den Nachtdienst des BAPH gegeben. Je Wohnbereich<br />

gibt es einen unmittelbaren Zugang zum ViWo (Vitales<br />

Wohnen/Betreutes Wohnen). Dadurch können die<br />

Wegzeiten im Notfall sehr kurz gehalten werden.<br />

AKTUELL: Wieviele Personen arbeiten und wieviele<br />

Bewoh ner*innen leben in eurem neuen BAPH?<br />

M. Auinger: Derzeit (Anm. der Redaktion: Stand 1. <strong>Juli</strong><br />

<strong>2022</strong>) sind im BAPH Zentrum Tummelplatz (inklusive<br />

Demenz bereich) im Pflegebereich 22 Mitarbeiter*innen<br />

für 21 Bewoh ner*innen da. Mit Haustechnik, Verwaltung,<br />

Tagesbetreuung, ViWo und Küche sind insgesamt 55 Mitarbeiter*innen<br />

im Zentrum Tummelplatz tätig.<br />

Das Küchenteam liefert Essen für das BAPH Zentrum Tummelplatz,<br />

das BAPH Schärding (Ernst­Fuchsig­Straße),<br />

Essen auf Räder, ViWo und einige Kindergärten. So werden<br />

oft 400 bis 420 Portionen Essen produziert werden.<br />

2 | <strong>Aktuell</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>


Vorwort Obmann Bernhard Hatheier<br />

Liebe Kolleginnen!<br />

Liebe Kollegen!<br />

Der Sommer ist in Österreich angekommen,<br />

die Temperaturen sind südlich<br />

warm und viele Menschen und auch<br />

Systeme freuen sich nun auf eine wohlverdiente<br />

Pause. Nur die FFP2­Maske in<br />

den Alten­ und Pflegeheimen bekommt<br />

keine Sommerpause!<br />

Die Mitarbeiter*innen in den Alten­ und<br />

Pflegeheimen hätten sich für die warme<br />

Jahreszeit eine Sommerpause von der<br />

Maske verdient. Die ARGE Alten­ und<br />

Pflegeheime OÖ hat den Gesundheitsminister<br />

aufgefordert, den Mitarbeiter*innen<br />

in den Heimen in der warmen<br />

Jahreszeit eine Verschnaufpause von<br />

der Maske zu gewähren. Unterstützt<br />

wurde das Ersuchen der ARGE Altenund<br />

Pflegeheime OÖ von Landesrat Dr.<br />

Wolfgang Hattmannsdorfer, der persönlich<br />

diese notwendige Erleichterung mit<br />

dem Gesundheitsminister in Wien diskutierte.<br />

Leider konnte kein Erfolg erzielt<br />

werden – Minister Rauch blieb dabei,<br />

dass die Maske in den Alten­ und<br />

Pflegeheimen weiter zu tragen ist. Ich<br />

muss an dieser Stelle betonen, ich bin<br />

auf keinen Fall ein Gegner von Corona­<br />

Maßnahmen, aber es ruft schon viel Unverständnis<br />

hervor, wenn man in den<br />

Heimen eine FFP2­Maske tragen muss,<br />

während das restliche Österreich Party<br />

ohne Einschränkungen macht. Bei Festen<br />

und Veranstaltungen reihen sich<br />

tausende von Menschen dicht an dicht<br />

aneinander, aber in den Alten­ und Pflegeheimen<br />

ist die Gefahr des Virus so<br />

groß, dass im Gespräch zwischen Senior*innen<br />

und Pflegekräften eine<br />

FFP2­Maske zu tragen ist. Da braucht<br />

man kein Maßnahmenskeptiker sein,<br />

um darüber verständnislos den Kopf zu<br />

schütteln.<br />

Mehr noch als die Maskenpflicht im<br />

Sommer beschäftigt die Alten­ und Pflegeheime<br />

die Tatsache, dass aufgrund<br />

von zu wenig Personal immer mehr<br />

Plätze in den Heimen leer bleiben<br />

müssen . Um dem zunehmenden Pflegekräftemangel<br />

entgegenzusteuern, hat<br />

Soziallandesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer<br />

veranlasst, den Oö. Fachkräftestrategieprozess<br />

Pflege zu starten.<br />

Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zu erarbeiten<br />

und einen Fahrplan aus diesem<br />

Dilemma zu finden. Auch die ARGE<br />

Alten ­ und Pflegeheime OÖ ist in den<br />

Prozess eingebunden und zur Mitarbeit<br />

eingeladen.<br />

In diesem Projekt geht es darum, mit<br />

der Evaluierung bestehender Strukturen,<br />

Vorgaben sowie Erfahrungen und<br />

Vorschlägen aus der Praxis Wege zu finden,<br />

wie einerseits bestehendes Pflegepersonal<br />

entlastet und andererseits<br />

durch organisatorische Veränderungen<br />

Unterstützung geschaffen werden kann.<br />

Nur wer das Personalthema wirklich<br />

ernst nimmt, ein Ohr für die Mitarbeiter*innen<br />

in diesem Bereich hat, sich<br />

die Sorgen, Herausforderungen und<br />

Wünsche anhört, wird auch einen passenden<br />

Weg aus dieser Krise finden.<br />

Dieser oberösterreichische Fachkräftestrategieprozess<br />

in Kombination mit der<br />

Pflegereform des Bundes könnte der<br />

Start in eine bessere Zukunft für die<br />

Alten pflege sein.<br />

In aller Kürze noch zur Pflegereform des<br />

Bundes – diese ließ wirklich lange auf<br />

sich warten. Es hatte schon fast den Anschein,<br />

als sei dieses hochbrisante Thema<br />

Pflege nur ein Punkt im Wahlkampf<br />

gewesen. Doch jetzt ist der erste Schritt<br />

getan. Mit einer Milliarde für die kommenden<br />

zwei Jahre kann die Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen für die<br />

Mitarbeiter*innen endlich Fahrt aufnehmen.<br />

Auch die Zusicherung eines<br />

Zuschusses während der Ausbildung ist<br />

ein positives Zeichen für die Interessierten<br />

an einem Job in der Altenarbeit.<br />

Wichtig ist allerdings, dass man sich auf<br />

diesem ersten Schritt nicht ausruht –<br />

zwei Jahre sind schnell vergangen und<br />

dann sollten schon längst die nächsten<br />

Schritte geplant sein.<br />

Viele Mitarbeiter*innen haben auch bereits<br />

ihren nächsten Schritt im Arbeitsjahr<br />

geplant – und das ist der wohlverdiente<br />

Sommerurlaub. Ich wünsche<br />

allen Mitarbeiter*innen einen erholsamen<br />

Urlaub! Da wir nicht wissen, was<br />

uns der Corona­Herbst so bescheren<br />

wird, gilt es ausreichend Energie zu tanken.<br />

Genießt das Leben, die freie Zeit<br />

und den Sommer.<br />

Bernhard Hatheier, Obmann<br />

<strong>Aktuell</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong> | 3


Danke-Tag ARGE 2016<br />

Landesrat zu Gast beim Vorstand<br />

Bei der erweiterten Vorstandssitzung der ARGE Alten­ und Pflegeheime OÖ war Soziallandesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer<br />

zu Gast und berichtete über den Fachkräftestrategieprozesses. Die Vorstandsmitglieder nutzten die Möglichkeit,<br />

um aktuelle Themen zu diskutieren und dem Landesrat Lösungsvorschläge zur Verbesserung der Personalsituation<br />

mitzugeben. Der offene Austausch wurde von allen sehr positiv gesehen und soll im Herbst wiederholt werden.<br />

ARGE Strategieklausur<br />

Der Vorstand der ARGE Alten­ und Pflegeheime hat im Juni<br />

2020 beschlossen, die Klärung offener Fragen bzw. die<br />

Erarbei tung eines Zukunftsszenarios und zukünftiger<br />

(Neu)Ausrichtung der ARGE im Rahmen eines begleiteten<br />

Prozesses zu machen. Nach dem Start kam es – coronabedingt<br />

– zu einer längeren Unterbrechung. Im Frühjahr <strong>2022</strong><br />

wurde der durch Dr. Alexander Schmidt begleitete Strategieprozess<br />

fortgesetzt. Die vom Vorstand beauftragte Projektgruppe<br />

bearbeitete in drei Klausurtagen die offenen<br />

Themen und Überlegungen. Bei der Mitgliederversammlung<br />

am 20. Sept. <strong>2022</strong> wird über den aktuellen Stand der<br />

Überlegungen und zur weiteren Vorgangsweise berichtet.<br />

Reflexion zwei Jahre Pandemie<br />

Obmann Bernhard Hatheier und GF Martin König waren<br />

von Gesundheitsreferentin LH­Stellvertreterin Christine<br />

Haberlander zu einem runden Tisch eingeladen. Mit Vertreter*innen<br />

der relevanten Systempartner wurden die Erfahrungen<br />

der letzten 2 Jahre ausgetauscht und vor allem<br />

auch Änderungen und Verbesserungsmöglichkeiten für zukünftige<br />

Herausforderungen der Pandemie besprochen.<br />

Hatheier und König nutzten diese Möglichkeit, die Rückmeldungen<br />

und Vorschläge aus den Alten­ und Pflegeheimen<br />

in diese Runde einzubringen.<br />

Verdiente Auszeichnung<br />

Die beiden pensionierten Heimleiter Hermann Baumgartner<br />

(2.v.re.) vom BAPH Grieskirchen und Alois Gumpoldsberger<br />

(2.v.li.) vom BSH Eferding erhielten für ihre langjährigen<br />

Dienste im Bereich der Altenarbeit das Goldene<br />

Verdienstzeichen der Republik Österreich durch LH Thomas<br />

Stelzer (li.) verliehen.<br />

Treffen mit Bundesminister<br />

In seiner Funktion als Vizepräsident des Bundesverbandes<br />

Lebensweltheim traf GF Martin König (li.) gemeinsam mit<br />

Präsident Markus Mattersberger (re.) im Frühjahr den<br />

neuen Pflegeminister Johannes Rauch (2.v.re.) in Wien.<br />

Thema waren u.a. Lösungsvorschläge zur Entlastung und<br />

Unterstützung der Mitarbeiter*innen in den Alten­ und<br />

Pflegeheimen.<br />

4 | <strong>Aktuell</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>


Neue Führungskräfte<br />

in den Alten­ und Pflegeheimen OÖ<br />

Heimleitung<br />

• Auinger Monika – Bezirksalten­ und Pflegeheim<br />

Zentrum Tummelplatz, Schärding<br />

• Brazda Sylvia, BSc., MA – Seniorenzentrum<br />

Liebigstraße, Linz<br />

• Ernest Valerie, BA – Seniorenheim Vöcklabruck<br />

• Gindl Joana, MA – Seniorenzentrum Franckviertel, Linz<br />

• Göttel Barbara – Bezirksalten­ und Pflegeheim<br />

Kirchdorf/Krems<br />

• Hütter Hermann – Seniorenzentrum Spallerhof, Linz<br />

• Mörth Irmgard – Bezirksseniorenheim Scharnstein<br />

• Pramesberger Gerald, MSc. – Evangelisches Altenheim<br />

Bad Goisern<br />

• Rauscher Silvia – Seniorenheim Timelkam<br />

• Salfelner Barbara, Mag. – Seniorenzentrum<br />

Franz­Hillinger, Linz<br />

• Schimböck Gerald, MAS – Bezirksseniorenheim<br />

Engerwitzdorf<br />

• Temmel Ernst – Bezirksseniorenheim<br />

Sarsteinerstiftung, Bad Ischl<br />

• Weikinger Agnes – Seniorenwohnheim St. Teresa,<br />

Feldkirchen/Donau<br />

• Zinhobler Mario, Mag. – Bezirksalten­ und Pflegeheim<br />

Lambach<br />

Leitung des Betreuungs­ und Pflegedienstes<br />

• Aigner Christa – Bezirksalten­ und Pflegeheim<br />

Schärding<br />

• Böroczkine Karolina – Bezirksalten­ und Pflegeheim<br />

Zentrum Tummelplatz, Schärding<br />

• Harner Sylvia – Bezirksseniorenzentrum Ostermiething<br />

• Kitzberger Edith – Seniorenheim St. Teresa,<br />

Feldkirchen/Donau<br />

• Moser Andrea – Bezirksseniorenheim<br />

Sarsteinerstiftung, Bad Ischl<br />

• Neuhofer Simone – Bezirksseniorenheim Scharnstein<br />

• Obermüller Birgit – Seniorenbetreuung der Stadt Wels,<br />

Haus Neustadt<br />

• Pichler Gerhard – Bezirksseniorenheim Freistadt<br />

• Pleiner Christina, MA – Haus Elisabeth, Gallneukirchen<br />

Ein herzliches Willkommen allen neuen KollegInnen – wir<br />

wünschen viel Erfolg und Freude bei der neuen Aufgabe!<br />

Hans Peter Hillbrand<br />

Neue Führungskräfte<br />

Bad Goisern: Wechsel der Heimleitung<br />

Lange und verdiente Jahre führte<br />

Hans Peter Hillbrand die Geschicke<br />

rund um das Evangelische Alten­ und<br />

Pflegeheim Bad Goisern. Stolz und<br />

mit Dankbarkeit darf er und die Organisation<br />

auf über 15 Jahre Erfahrung<br />

geriatrische Langzeitpflege schauen<br />

und den Blick in Richtung Pension<br />

nach vorne richten. Von dieser Erfahrung<br />

profitiert vor allem in der Einarbeitungszeit<br />

in den letzten Monaten sein Nachfolger<br />

Gerald Pramesberger, MSc. Eigentlich gelernter Bankkaufmann,<br />

diplomierte Pramesberger 2013 an der Gesundheits­<br />

und Krankenpflegeschule Bad Ischl mit Schwerpunkt<br />

Geriatrie im Rahmen der Ausbildung. Weitere Berufserfahrung<br />

durfte er im Haus für Senioren in Wels des Diakoniewerkes<br />

sowie der Caritas Salzburg vor allem im Bereich<br />

Palliative Care sammeln. Er absolvierte Universitätslehrgänge<br />

an der Paracelsus Med­Uni für<br />

Palliative Care sowie Ausbildungen<br />

für Sozialmanagement an Hochschulen<br />

in Linz und Krems. „Das Gemeinsame<br />

Wirken, im Sinne der Kultur<br />

sowie Tradition des Hauses für und<br />

mit den Bewohner*innen im Kontext<br />

der Zeit, ist eines der Schwerpunkte<br />

Neue LBPD in Schärding<br />

Christine Aigner ist die neue Leiterin<br />

des Betreuungs­ und Pflegedienstes<br />

im Be zirksalten­ und Pflegeheim<br />

Schärding. Sie blickt auf 35 Jahre Berufserfahrung<br />

als DGKP zurück, die<br />

letzten 20 davon im BAPH Schärding.<br />

der alltäglichen Arbeit der dualen<br />

Führung“, so Herr Pramesberger.<br />

Gerald Pramesberger<br />

<strong>Aktuell</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong> | 5


SoNe / ALIS / Sinnstifter<br />

Neue Gesichter<br />

Das SoNe­Team ist um zwei Mitarbeiterinnen<br />

reicher:<br />

Bettina Sickinger (li.) unterstützt das Sekretariat<br />

und Geschäftsführer Martin König bei<br />

verschiedenen Projekten, u.a. im Projekt<br />

„Pflegedokumentation neu denken“. Mag. a (FH)<br />

Iris Zemsauer (re.) ist als ALIS­Stiftungsberaterin<br />

für das Gebiet Salzkammergut und<br />

Vöcklabruck tätig.<br />

Ereignisreiches Frühjahr Coronabedingt mussten in den letzten beiden Jahren sehr viele Veranstal ­<br />

tungen abgesagt werden oder konnten nur online stattfinden. Wie schon im Vorjahr war „Fit for Life“ des Radiosenders<br />

Life Radio im März wieder eine Digi­Veranstaltung – für die<br />

Sinnstifter war PFA­Auszubildende Nicole Pilgerstorfer,<br />

Schülerin der GuKPS Freistadt und Praktikantin des BSH<br />

Engerwitzdorf, mit dabei.<br />

Danach fanden nach und nach die Öffnungsschritte statt und<br />

so konnten Interessierte von uns wieder vorort beraten<br />

werden: bei den Beratungsabenden „WEITERmitBILDUNG“<br />

der AK OÖ in Ried/Innkreis und Linz im April, beim Infotag<br />

über Gesundheits­ und Krankenpflege der FH für<br />

Gesundheitsberufe OÖ im Mai und bei der Messe „integra“<br />

in Wels im Juni.<br />

PFA­Auszubildende Nicole Pilgerstorfer<br />

Credit: Simlinger Wolfgang<br />

SoNe­Beraterinnen Elisabeth Jenner (li.) und<br />

Iris Zemsauer (re.)<br />

SoNe­Beraterinnen Bianca Ahorner (li.) und<br />

Elisabeth Hehenberger<br />

Credit: Streif Inge / Cityfoto<br />

SoNe­Beraterin Maria Mitter (li.) mit ALIS­Teilnehmerin<br />

Frau Strasser, SOB Steyr<br />

SoNe­Beraterin Beate Mühlberger<br />

6 | <strong>Aktuell</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>


Ländermix<br />

Allein in der Pflege kommen 13 der 40 Mitarbeiter*innen<br />

aus dem Ausland: aus Tschechien, Slowakei, China, Irak,<br />

Kuwait, Nigeria, Kenia, Rumänien, Bosnien, Deutschland<br />

und Serbien. Sie arbeiten im Haus Barbara in Ottnang<br />

unter der Hausleitung von Astrid Rosner, BScN, MSc in den<br />

unterschiedlichsten Bereichen – von der Heimhilfe, FSB­A,<br />

PFA bis hin zur DGKP. Alle sprechen gut bis sehr gut<br />

Deutsch und können sich wunderbar mit den Kolleg*innen<br />

und Bewohner*innen austauschen.<br />

Seit Dezember 2020 ist Radka Eder Leiterin des Betreuungs­<br />

und Pflegedienstes im Haus Barbara, ihr Heimatland<br />

ist Tschechien, sie ist mit einem Österreicher verheiratet.<br />

Eder setzt sich verstärkt für Ausländer*innen im Haus ein<br />

und es bewerben sich auch viel mehr Menschen aus anderen<br />

Ländern, seitdem sie die Pflegechefin ist. „Vielleicht<br />

denken einige, wenn die Chefin Ausländerin ist, dann<br />

geht’s uns bestimmt gut“, überlegt Eder. Denn viele ihrer<br />

Mitarbeiter*innen haben leider in ihren vorherigen Jobs<br />

bereits schlechte Erfahrungen mit Rassismus gemacht.<br />

Viele bemerkenswerte Eigenschaften<br />

Ein Paradebeispiel optimaler Integration<br />

von Pflegekräften mit Wurzeln im Ausland<br />

Das Haus Barbara der Franziskanerinnen von Vöcklabruck<br />

in Ottnang ist ein ausgezeichnetes Beispiel für gelungene<br />

Integra tion von Mitarbeiter*innen ausländischer Herkunft.<br />

Im Haus Barbara ist man stolz auf diese bunte Vielfalt! „Die<br />

positiven Charaktereigenschaften und Fähigkeiten, die zur<br />

Integration in einer neuen Gesellschaft zwingend notwendig<br />

sind, kommen uns in der täglichen Arbeit zugute“, weiß<br />

die LBPD. Die Mitarbeiter*innen mit ausländischen Wurzeln<br />

besitzen ein hohes Durchhaltevermögen, sind kontaktfreudig,<br />

kommunikativ, lernwillig und tolerant, sehr offen<br />

gegenüber Menschen und anpassungsfähig. Die unterschiedlichen<br />

kulturellen Prägungen der Einzelnen, ihr Temperament<br />

und ihre Fröhlichkeit, bereichern den Alltag der<br />

Bewohner*innen und aller Mitarbeiter*innen. Sehr bemerkenswert<br />

ist auch der zum Teil außergewöhnliche Respekt<br />

vor hochbetagten Menschen aufgrund der kulturellen<br />

Herkunft – ihrer Religion und dem Leben in einer Großfamilie.<br />

LBPD Radka Eder (re.) aus<br />

Tschechien, inkognito im<br />

Fasching<br />

Ein sehr gutes Miteinander<br />

Im Haus Barbara hat die Inte ­<br />

gration der Pflegekräfte ausländischer<br />

Herkunft optimal<br />

geklappt . „Unsere Österreicher*innen<br />

sind offen und hilfsbereit!<br />

Ich würde mich freuen,<br />

wenn dies in allen Alten­ und<br />

Pflegeheimen so gelingt“, sagt<br />

sich Radka Eder. Zu einer erfolgreichen<br />

Integration gehören<br />

eben zwei Seiten! Alle Mitarbeiter*innen<br />

sind glücklich und zufrieden<br />

und kommen gut miteinander<br />

aus. Das spüren selbstverständlich auch die<br />

Bewoh ner*innen, die ebenfalls vom bunten Ländermix im<br />

Haus Barbara profitieren. „Sie sind sehr neutral und machen<br />

keinen Unterschied, ob gebürtig in Österreich oder<br />

nicht“, erzählt die LBPD. Neue Aktionen wie gemeinsames<br />

Kochen, Verkostungen und ein Erzählkaffee sind in Planung.<br />

Neben den vielen Mitarbeiter*innen ausländischer Herkunft<br />

in der Pflege ist das Haus Barbara außerdem noch<br />

stolz auf seine Mitarbeiter*innen aus Syrien, Brasilien und<br />

Rumänien in den Bereichen Küche und Reinigung.<br />

V.li.: Celestina Adaeze Nzerem aus Nigeria, Emily Wanjiru<br />

Seirin ger aus Kenia und Katarina Zoleikova aus der Slowakei<br />

<strong>Aktuell</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong> | 7


Aus den Heimen<br />

Credit: SHV Rohrbach<br />

Zwei Silbermedaillen in Frankenmarkt<br />

Selina Nöhammer (Bildmitte), Mitarbeiterin des Altenund<br />

Pflegeheims Frankenmarkt, hat bei den Special Olympics<br />

auf Malta im Mai zwei Silbermedaillen bei den<br />

Schwimmbewerben gewonnen. Im Teambewerb sowie<br />

beim 50­Meter­Rückenschwimmen holte sie sich das heißbegehrte<br />

Edelmetall!<br />

Im Heim arbeitet Selina in einem Wohnbereich und ist dort<br />

für die Hauswirtschaft zuständig. „Selina ist schon einige<br />

Jahre bei uns und eine sehr verlässliche und tolle Hilfe“,<br />

freuen sich LBPD Gertraud Hofer (li.) und Heimleiterin<br />

Daniela Gitzoller (re.) mit der Medaillengewinnerin.<br />

NESTOR GOLD ­Gütesiegel in Lembach<br />

Für das Engagement zur Förderung des Generationendialogs<br />

und ­managements bekam das Bezirksalten­ und Pflegeheim<br />

Lembach rund um Heimleiter Hubert Berndorfer<br />

(2.v.re.), LBPD­Stv. WBL DGKP Herta Moser (2.v.li.) und Küchenleiter<br />

Erwin Hackl (li.) diese wertvolle Auszeichnung<br />

überreicht.<br />

Beim Projekt NESTOR GOLD werden u.a. Sozialeinrichtungen<br />

darin unterstützt, Lebensphasenorientierung nachhaltig<br />

als Organisationsprinzip zu verankern, ein gesundes Arbeitsumfeld<br />

aufzubauen und das Potenzial der Beschäftigten<br />

zu erhalten und zu nutzen. Die Mitarbeiter*innen werden<br />

in den Mittelpunkt gestellt, davon profitieren auch die<br />

Bewohner*innen.<br />

Wissenswertes in Ebensee<br />

Im Bezirksseniorenheim Ebensee ist man sehr bestrebt,<br />

den Bewohner*innen eine Umgebung wie einst zuhause<br />

oder wie in einem schönen Hotel zu bieten. Beim Einzug<br />

erhalten sie ein Willkommenspaket: Willkommenskärtchen,<br />

Willkommensmappe mit aktuellen Informationen,<br />

einen eigens kreierten Aufnahmeduft (ätherisches Öl) und<br />

vieles mehr.<br />

Seit einiger Zeit gibt es den „Newsletter“, die Wochenzeitung,<br />

die immer montags in gedruckter Form erscheint.<br />

„Wir informieren unsere Bewohner*innen über Veranstaltungen,<br />

Angebote im Haus, Geburtstagskinder und Wetter“,<br />

so Heimleiter Daniel Preiner. Alle finden den „Newsletter“<br />

spitze, Bewohnersprecherin Frau Löckher hat alle<br />

Ausgaben aufgehoben und schaut ihn mehrmals täglich<br />

an.<br />

Neuer Hühnerstall in Mauerkirchen<br />

Im Rahmen eines Abschlussprojekts für die Ausbildung zur<br />

FSB­A hat sich Praktikantin Jasmin Wimplinger (2.v.re.) im<br />

Haus für Senioren Mauerkirchen damit beschäftigt, welche<br />

Rolle Tiere – und insbesondere Hühner – in der Betreuung<br />

von Menschen im Alter spielen können.<br />

Eine wichtige Rolle, wie sich herausstellte, und daher hat<br />

Jasmin mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren einen<br />

Hühnerstall samt Gehege errichtet, welches mittlerweile<br />

von zwei Hühnern bezogen wurde. Nun hoffen die Bewohner*innen,<br />

dass die Hühner nach einer Eingewöhnungsphase<br />

fleißig Eier legen. Jedenfalls freuen sich Heimleiter<br />

Johannes Strasser (li.), Bewohner Josef Schrattenecker<br />

(2.v.li.) und LBPD Bernadette Mairinger (re.) über den weiteren<br />

tierischen Zuwachs, neben Hasen, Fischen und dem<br />

Hauskater.<br />

8 | <strong>Aktuell</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>


Aus den Heimen<br />

Flotte Rikscha<br />

in Mattighofen<br />

Nach dem Motto<br />

„Radeln kennt kein<br />

Alter“ wurde die<br />

Mattighofner Rikscha<br />

„MaRi“ am<br />

Standort des<br />

Bezirksseniorenzen ­<br />

trums Mattighofen<br />

feierlich eingeweiht.<br />

Die Bewoh ner*in ­<br />

nen nehmen sehr<br />

gerne im neuen<br />

fahrbaren Untersatz<br />

Platz und erkunden<br />

die Umgebung.<br />

„Herzlichen Dank an<br />

Projektinitiator Otto Köglberger, den Sponsoren und<br />

natürlich unseren ehrenamtlichen Pilot*innen“, sagt<br />

Heimleiterin Viola Schmidhammer.<br />

Trommelwirbel in Neuhofen/Krems<br />

Ein schöner Sommertag wurde von den Bewohner*innen<br />

im großzügigen Garten des Landespflege­ und Betreuungszentrums<br />

Schloss Gschwendt in Neuhofen/Krems<br />

zum Trommeln und Spielen auf Klanginstrumenten genutzt.<br />

Nach eigenem Rhythmus und Empfinden erzeugten<br />

sie schwungvolle und langsame Klänge. Dass Trommeln<br />

nicht nur ausgleichend und harmonisierend wirkt, sondern<br />

vor allem großen Spaß macht, spiegelte sich in der Ausdauer<br />

und Begeisterung der Bewohner*innen wider!<br />

Gemütliches Kaffee in Altmünster<br />

Da Altenwohnheim Altmünster ist um einen gemütlichen<br />

Platz – ein Kaffeehaus – reicher. Betrieben wird es<br />

hauptsächlich von FSB­A Karin Traindl (Foto). Die<br />

Ausstattung mit nostalgischen Möbeln, einem Geschirr<br />

aus Großmutters Zeiten und reizenden Dekorationen lädt<br />

zum gemütlichen Zusammentreffen aller Bewohner*innen<br />

ein. Die Besonderheit ist eine Kaffeemaschine, die alle<br />

„Stücke spielt“. „Vom Häferlkaffee mit Milchschaum,<br />

Cappuccino, bis Espresso können nun alle (Kaffee) ­<br />

Wünsche erfüllt werden“, freut sich Heimleiterin Sigrid<br />

Jansky.<br />

Musikalischer Ausflug in Pregarten<br />

Maximilian Schwaiger (li.) absolvierte im Bezirksseniorenheim<br />

Pregarten seinen Zivildienst und entdeckte in dieser<br />

Zeit seine Berufung für die Pflege und Betreuung von alten<br />

und kranken Menschen. Im Anschluss begann er mit der<br />

Ausbildung zum FSB­A in der SOB Gallneukirchen und steht<br />

mittlerweile kurz vor seinem Abschluss. Er arbeitet an<br />

einem Fachprojekt mit dem Titel „Biografischer Ausflug –<br />

Musik im Alter“. So lud er einen Heimbewohner zum Musikfrühshoppen<br />

in Pregarten ein. „Vielen Dank an Maximilian<br />

für die Freude, die er unserem Bewohner geschenkt<br />

hat“, sind Heimleiter Michael Prieler und LBPD Gisela<br />

Derntl dankbar.<br />

<strong>Aktuell</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong> | 9


Altenheimseelsorge<br />

Fragen an Seelsorgende<br />

Seelsorgende gehören in vielen Alten- und Pflegeheimen<br />

einfach dazu. Wir freuen uns über die positive<br />

Resonanz, die wir zumeist erfahren. Doch nicht<br />

immer ist klar, was wir tun – und warum wir tun, wie<br />

wir tun. Einige Antworten auf mögliche Fragen.<br />

Eine Bewohnerin beschwert sich höchst ungerecht<br />

über die Pflege und die Seelsorgerin hört zu, ohne zu<br />

widersprechen.<br />

Ärger oder Trauer von<br />

Bewohner*innen sucht<br />

sich verschiedene Bahnen<br />

– manchmal auch<br />

jene, über die Pflegekräfte<br />

zu schimpfen.<br />

Seelsorgende nehmen<br />

das nicht als Sachinformation<br />

wahr, sondern<br />

als Gefühlsäußerung –<br />

wissend, dass Diskussionen<br />

hier nicht weiterführen.<br />

Im Laufe des<br />

Gesprächs versuchen<br />

wir, mit den Bewohner*innen<br />

auch zu<br />

etwas zu finden, das<br />

sie als wohltuend erleben<br />

oder zu ergründen,<br />

welches eigene<br />

Bedürfnis hinter einem<br />

Vorwurf steckt. Wo tatsächlich<br />

Verbesserungen möglich scheinen, überlegen wir<br />

mit den Betroffenen mögliche nächste Schritte – etwa ein<br />

Nachfragen bei „beschuldigten“ Personen.<br />

Manchmal wird nur wenig gesprochen.<br />

Dass alte Menschen einiges zu sagen haben, wenn sie nur<br />

genug Zeit bekommen, kennen Pflegefachkräfte aus dem<br />

eigenen Berufsalltag. Wir versuchen, diese Zeit weitestmöglich<br />

auszudehnen, damit die Menschen wirklich das<br />

sagen können, was ihnen durch den Kopf geht. So kommen<br />

wir dem nahe, was einem Menschen heilig ist. Das gemeinsame<br />

Schweigen ist ein Weg dorthin.<br />

Altmodische Lieder?!<br />

Kirchenlieder können sehr alt sein – viele stammen aus der<br />

Barockzeit, manche sind noch älter.<br />

Im Lauf der Jahrhunderte lebten die Menschen ganz anders,<br />

hatten andere Arten zu glauben, andere Worte und<br />

Bilder diesen Glauben auszudrücken.<br />

Gerade diese alten Lieder aber haben die Bewohner*innen<br />

oft ein ganzes Leben lang begleitet, auch in emotional dichten<br />

Situationen wie in besonderer Trauer oder Freude.<br />

Auch Worte, die heute ungewohnt klingen, können kostbares<br />

Glaubens­ und Lebenswissen bewahren.<br />

Manche Bewohner*innen dösen im Gottesdienst.<br />

Gottesdienst ist Verankerung: Tradition, ein Rhythmus im<br />

Leben, Gemeinschaft. Es braucht Regelmäßigkeit und Ver­<br />

bindlichkeit, dass sich diese stärkende Wirkung auch entfalten<br />

kann. Heraustreten aus dem Alltag, hinein in eine<br />

andere Welt, in eine besondere Atmosphäre und in eine<br />

Gemeinschaft aus leibhaftig Anwesenden und jenen,<br />

denen man sich verbunden fühlt – das tut auch dann gut,<br />

wenn ich nicht mehr allem folgen kann. Wir wissen nicht,<br />

was ein in sich versunkener Mensch wahrnimmt. Wir halten<br />

es für möglich, dass dieser Mensch berührt wird, sich<br />

freuen kann, eine Erinnerung geweckt wird.<br />

Wir Seelsorgende gehen möglichst offen an neue Situationen<br />

heran: mit religiösen und spirituellen Schätzen einerseits<br />

und praktischem Handwerkszeug wie Ausbildung in<br />

Validation andererseits versuchen wir, den Menschen<br />

gerecht zu werden. Dazu gehört auch, einmal etwas<br />

auszupro bieren, mit dem Risiko, dass es nicht so gelingt<br />

wie erhofft. Wenn Sie Fragen haben: reden Sie uns einfach<br />

an!<br />

Mag. Carmen Rolle, Altenheimseelsorgerin und<br />

Fachreferentin für Altenpastoral<br />

Credit: privat<br />

10 | <strong>Aktuell</strong> |<strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>


Ausbildungsabschluss<br />

Von der Flucht in den Pflegeberuf<br />

In der Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich<br />

feierten am 1. April <strong>2022</strong> 17 Absolvent*innen<br />

der Ausbildung zur Fach-Sozialbetreuer*in Altenarbeit<br />

das erfolgreiche Ende der zweieinhalbjährigen<br />

Ausbildung.<br />

Schuldirektorin Mag. a Wilma Steinbacher­Mittermeir und<br />

Lehrgangsbegleiterin Michelle Jungmaier, BScN konnten<br />

die Abschlusszeugnisse an sehr unterschiedliche Teilnehmer*innen<br />

überreichen: Die Frauen und Männer stammen<br />

aus mehreren Nationen, sind überwiegend Migrant*innen,<br />

die nach teilweise sehr dramatischen Vorgeschichten und<br />

unter schwierigsten persönlichen Bedingungen die Ausbildung<br />

gewählt und zu einem erfolgreichen Ende gebracht<br />

haben.<br />

Ein besonderes Beispiel, das hier stellvertretend geschildert<br />

werden soll, ist die Geschichte von Filsan Y., die 2015<br />

unter dramatischen Umständen mit ihren drei kleinen<br />

Töchtern, damals 5, 4 und 1 ½ Jahre alt, von Somalia nach<br />

Europa geflohen ist und schließlich in Oberösterreich in<br />

einer Linzer Umlandgemeinde landete. Sie sprach kein<br />

Wort Deutsch, hatte in Somalia auf Grund der schwierigen<br />

politischen Situation keinen Schulabschluss machen können<br />

und war völlig allein in Oberösterreich. Die eigene Familie<br />

war und ist verstorben oder verschollen.<br />

Berufswunsch FSB­A<br />

Es dauerte vier Jahre, bis ihr und den drei Kindern der Status<br />

als Asylberechtigte zuerkannt wurde, doch bis dahin<br />

hatte sie die Zeit genützt, Deutsch gelernt und den Schulabschluss<br />

nachgeholt. Die Kinder fanden in diesen Jahren<br />

ihren Platz in Kindergarten und Volksschule, lernten perfekt<br />

Deutsch und fanden Freunde und Helfer, die die Integration<br />

erleichterten. Filsan Y. aber wollte einen Beruf erlernen,<br />

sie wusste, dass sie allein für sich und die drei<br />

Töchter sorgen musste. Über die Altenheim­Implacement­<br />

Stiftung ALIS wurde sie nach Vorbereitungswochen, in<br />

denen sie den Beruf näher kennenlernen konnte, im<br />

Herbst 2019 für die Ausbildung zur Fach­Sozialbetreuerin<br />

an der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ angemeldet.<br />

Für die praktische Ausbildung brauchte sie ein Alten­ und<br />

Pflegeheim, das sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen<br />

und mit dem sie die Kinderbetreuung organisatorisch<br />

bewältigen konnte und fand Platz im Zentrum für Betreuung<br />

und Pflege Leonding. Durch die AMS­Förderung und<br />

die finanzielle Mindestsicherung der Sozialhilfe war es<br />

möglich, die Ausbildungszeit zu bewältigen.<br />

Von der Ausbildung direkt ins Dienstverhältnis<br />

Eine neue, sehr positive Erfahrung in den Jahren der Ausbildung<br />

war die Zusammenarbeit in der Klasse, das gemeinsame<br />

Lernen, das von den Lehrer*innen vermittelte<br />

Feierlicher Abschluss, Altenbetreuungsschule des Landes OÖ<br />

Wissen. Auch die Praxis im Pflegeheim, das Umsetzen des<br />

Gelernten in der Anwendung, war für Filsan Y. eine wichtige<br />

Erfahrung. Ihr Verständnis für unsere Kultur, die Sprache,<br />

den oberösterreichischen Dialekt wurde immer besser.<br />

Ihr Humor, ihr Optimismus und die Lebenserfahrung<br />

mit drei Kindern erleichterten dabei vieles.<br />

Das letzte Jahr der Ausbildung war besonders schwierig,<br />

da das theoretische Wissen im medizinischen und pflegerischen<br />

Bereich umfangreich ist und auch für Nicht­Migrant*innen<br />

viel Einsatz und Lernen erfordert. Durch die<br />

große Bereitschaft der Altenbetreuungsschule und besonders<br />

der Lehrgangsbegleiterin, durch Hilfe bei der Verwendung<br />

der digitalen Möglichkeiten und durch gegenseitige<br />

Hilfe der Kursteilnehmer*innen in Lerngruppen konnte Filsan<br />

Y. alle Prüfungen absolvieren und im Frühling <strong>2022</strong> mit<br />

einer Projektarbeit die Ausbildung abschließen. Am 1. April<br />

<strong>2022</strong> erhielt Filsan Y. ihr Abschlusszeugnis, bereits 3 Tage<br />

später trat sie ihr Dienstverhältnis in jenem Heim an, in<br />

dem sie ihre praktische Ausbildung absolviert hatte.<br />

Brigitta Martin<br />

Filsan Y. hat nach ihrer Ausbildung gleich zu arbeiten begonnen.<br />

Credit: Grilnberger/Land OÖ<br />

<strong>Aktuell</strong> | <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong> | 11


Information<br />

Termine<br />

Fachtagung der ARGE Alten­ und Pflegeheime OÖ<br />

mit Mitgliederversammlung und Neuwahl<br />

Für Heimleiter*innen und Leiter*innen des<br />

Betreuungs­ und Pflegedienstes<br />

Dienstag, 20. September <strong>2022</strong>, Ansfelden<br />

Referenten: LR Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer,<br />

Prof. Mag. Dr. Franz Koland<br />

„CARE 4.0“ – 17. Österreichischer Kongress für<br />

Führungskräfte in der Altenarbeit und Kongress des<br />

European Ageing Networks<br />

Mittwoch, 28. – Freitag, 30. September <strong>2022</strong>,<br />

Austria Center Vienna<br />

Alle Informationen und Anmeldung: www.care­<strong>2022</strong>.com<br />

Messe „Jugend und Beruf“<br />

Mittwoch, 5. – Samstag, 8. Oktober <strong>2022</strong>,<br />

Messezentrum Wels<br />

www.jugendundberuf.info<br />

www.ean.care<br />

E UROPEAN<br />

A GEING E U<br />

N ETWORK A G<br />

N E<br />

IMPRESSUM: AKTUELL, Informationen über das Geschehen im Bereich der<br />

Altenarbeit in OÖ. Herausgegeben von der Arbeitsge meinschaft der<br />

Alten­ und Pflegeheime OÖ, 4540 Bad Hall, Eduard­Bach­Str. 5. Für den Inhalt<br />

verantwortlich: Bernhard Hatheier MBA, e­mail: office@sone.co.at,<br />

Tel. 07258­29300­16, Fax 07258­29300­50.<br />

Fotos (wenn nicht anders angegeben): zur Verfügung gestellt von den OÖ<br />

Heimen. Auflage: 1.700 Stück, Erscheinungsweise: vierteljährlich –<br />

Druck: SIGMA, Enns.<br />

REDAKTIONSSCHLUSS für die Ausgabe 125 | AKTUELL ist am 21. Nov. <strong>2022</strong> |<br />

Beiträge samt Fotomaterial per Mail an folgende Adresse senden:<br />

office@sone.co.at

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