05.07.2022 Aufrufe

VALUE 2022 - 25 Jahre School of Management

25 Jahre School of Management – ein Grund innezuhalten, ein Anlass für Rückschau und Ausblick. Bei aller professionellen Neigung zur Selbstkritik: Auf das Erreichte können die Angehörigen der School of Management durchaus stolz sein. Das ursprüngliche Angebot wurde im Laufe der Jahre systematisch ausgebaut und weiterentwickelt. Mittlerweile umfasst das Studienprogramm sechs Bachelor- und vier Masterstudiengänge für Vollzeit- und Teilzeitstudierende in deutscher und englischer Sprache. Hinzu kommen Double-Degree-Programme mit unseren internationalen Partner*innen. In der Weiterbildung werden offene Lehrgänge und maßgeschneiderte Programme für Führungskräfte angeboten. Als international ausgerichtetes und regional eingebundenes Kompetenzzentrum steht die School of Management heute für fachlichen Austausch auf Augenhöhe, Transfer, Innovation und wirkungsvolle anwendungsorientierte Forschung. Die vorliegende Ausgabe der VALUE gibt einen Überblick über das vielfältige Themen-, Aktivitäts- und Leistungsspektrum. Dabei wird nicht nur der Status quo beleuchtet, sondern auch ein Blick in die Zukunft geworfen.

25 Jahre School of Management – ein Grund innezuhalten, ein Anlass für Rückschau und Ausblick. Bei aller professionellen Neigung zur Selbstkritik: Auf das Erreichte können die Angehörigen der School of Management durchaus stolz sein.

Das ursprüngliche Angebot wurde im Laufe der Jahre systematisch ausgebaut und weiterentwickelt. Mittlerweile umfasst das Studienprogramm sechs Bachelor- und vier Masterstudiengänge für Vollzeit- und Teilzeitstudierende in deutscher und englischer Sprache. Hinzu kommen Double-Degree-Programme mit unseren internationalen Partner*innen. In der Weiterbildung werden offene Lehrgänge und maßgeschneiderte Programme für Führungskräfte angeboten. Als international ausgerichtetes und regional eingebundenes Kompetenzzentrum steht die School of Management heute für fachlichen Austausch auf Augenhöhe, Transfer, Innovation und wirkungsvolle anwendungsorientierte Forschung.

Die vorliegende Ausgabe der VALUE gibt einen Überblick über das vielfältige Themen-, Aktivitäts- und Leistungsspektrum. Dabei wird nicht nur der Status quo beleuchtet, sondern auch ein Blick in die Zukunft geworfen.

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value #20<br />

Thema<br />

FH Kärnten • <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> Ausgabe Sommer <strong>2022</strong><br />

Die Zukunft<br />

persönlich gestalten<br />

1


value <strong>2022</strong><br />

::::::::<br />

Growth<br />

Lab<br />

Irgendwas hübsches<br />

Impressum<br />

©Shutterstock<br />

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Johannes Braith<br />

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Anmeldung zur Teilnahme und weitere Informationen:<br />

Evelyn Maria Stele, Fachhochschule Kärnten, <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

T: +43 (0)5 90500-2421, M: e.stele@fh-kaernten.at<br />

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Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Termine:<br />

28.09.<strong>2022</strong>: Strategische<br />

Wachstumsziele erarbeiten<br />

19.10.<strong>2022</strong>: Das Geschäftsmodell<br />

designen<br />

16.11.<strong>2022</strong>: Wachstum<br />

umsetzen mit Kooperationen<br />

und Partnern<br />

30.11.<strong>2022</strong>: Die organisatorische<br />

Umsetzung gestalten<br />

jeweils 13:30–19:00 Uhr<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

2<br />

AUSSENWIRTSCHAFT


Editorial<br />

Den Wandel gestalten<br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> – ein Grund innezuhalten, ein Anlass für<br />

Rückschau und Ausblick. Bei aller pr<strong>of</strong>essionellen Neigung zur Selbstkritik:<br />

Auf das Erreichte können die Angehörigen der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> durchaus<br />

stolz sein.<br />

Das ursprüngliche Angebot wurde im Laufe der <strong>Jahre</strong> systematisch ausgebaut<br />

und weiterentwickelt. Mittlerweile umfasst das Studienprogramm sechs Bachelor-<br />

und vier Masterstudiengänge für Vollzeit- und Teilzeitstudierende in<br />

deutscher und englischer Sprache. Hinzu kommen Double-Degree-Programme<br />

mit unseren internationalen Partner*innen. In der Weiterbildung werden <strong>of</strong>fene<br />

Lehrgänge und maßgeschneiderte Programme für Führungskräfte angeboten.<br />

Als international ausgerichtetes und regional eingebundenes Kompetenzzentrum<br />

steht die <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> heute für fachlichen Austausch auf<br />

Augenhöhe, Transfer, Innovation und wirkungsvolle anwendungsorientierte<br />

Forschung.<br />

Die vorliegende Ausgabe der <strong>VALUE</strong> gibt einen Überblick über das vielfältige<br />

Themen-, Aktivitäts- und Leistungsspektrum. Dabei wird nicht nur der<br />

Status quo beleuchtet, sondern auch ein Blick in die Zukunft geworfen.<br />

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Die Hochschullandschaft wird<br />

sich in fünf <strong>Jahre</strong>n national und global sicherlich ganz anders darstellen<br />

als heute. Dies gilt insbesondere für die <strong>Management</strong>ausbildung.<br />

In diesem Wandel liegt zweifelsohne eine Chance.<br />

Dass wir diese Chance unbedingt nutzen sollten, ist <strong>of</strong>fensichtlich. Freuen wir<br />

uns also, dass wir den Wandel mitgestalten dürfen. Wir werden hierüber nicht<br />

erst anlässlich der nächsten Jubiläumsfeier berichten.<br />

Ich wünsche eine anregende Lektüre!<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Dietmar Brodel<br />

Studienbereichsleiter<br />

Foto: FH Kärnten<br />

3


value <strong>2022</strong><br />

Inhalt<br />

Zukunft persönlich gestalten<br />

3<br />

Editorial: Den Wandel gestalten<br />

6<br />

Autor*innen dieser Ausgabe<br />

8<br />

Entwicklung der <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Management</strong><br />

13<br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Studienbereich Wirtschaft<br />

& <strong>Management</strong><br />

14<br />

Grußworte<br />

18<br />

Oder: Was Ballonfahren mit<br />

der Zukunft zu tun hat<br />

19<br />

New Work – Konzept mit<br />

ganzheitlicher Betrachtungsweise<br />

20<br />

Führungskompetenzen der Zukunft<br />

22<br />

Wie sich das Corporate<br />

Learning verändern muss<br />

24<br />

Die Zukunft des öffentlichen Dienstes<br />

26<br />

Demokratie für die Zukunft bewahren<br />

27<br />

Forschung – aktuell, aber<br />

nicht populistisch<br />

28<br />

Supply-Chain in Not –<br />

Risikosituationen und welche<br />

Strategien dagegenhalten<br />

30<br />

Studium in einer sich<br />

wandelnden Welt<br />

31<br />

The ICM Competency Framework<br />

32<br />

Digital Tax & Accounting<br />

34<br />

Enormer Mehrwert: Kenntnisse<br />

in slawischen Sprachen<br />

35<br />

How to learn a language effectively<br />

8<br />

64<br />

29<br />

Fotos: designation, depositphotos/RainerPlendl, depositphotos/davit85<br />

4


Inhalt<br />

Studium & International<br />

Forschung & Praxis<br />

38<br />

Die Wertebasis der <strong>School</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

40<br />

Mit Public <strong>Management</strong><br />

die Zukunft gestalten<br />

42<br />

Studierendenperspektive auf<br />

Intercultural <strong>Management</strong><br />

44<br />

ICM Driving Positive Change:<br />

Integrating Sustainability<br />

throughout the Curriculum<br />

45<br />

Future Competence English:<br />

Internationalization at SoM<br />

46<br />

Innovation und Wachstum<br />

für internationalen Erfolg<br />

48<br />

Micro-Credentials als Perspektive<br />

für die Weiterentwicklung des<br />

Bildungsportfolios der SoM<br />

52<br />

Networking & Staying<br />

Connected: ICM Connected<br />

53<br />

ICM Co-leadership Model<br />

54<br />

Studying remotely at the<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

55<br />

ICM: A great start for an<br />

international business career<br />

56<br />

A brand-new curriculum for<br />

International Business Managers<br />

58<br />

Business <strong>Management</strong><br />

im stetigen Wandel<br />

61<br />

Multilingualism in the<br />

business context<br />

62<br />

Distinguished international<br />

guest lecturers<br />

63<br />

Developing the Mindset, Skillset<br />

and Toolset <strong>of</strong> Future Leaders<br />

64<br />

Hotelmanagement = ♥ + €<br />

66<br />

Future Skills: global und<br />

europäisch denken<br />

67<br />

Europa erleben und erlernen –<br />

das ist das Rüstzeug<br />

68<br />

Ernst Mach: The mutual<br />

benefits <strong>of</strong> student exchange<br />

70<br />

Digitalisierung am Puls der Zeit<br />

72<br />

Business Development heißt,<br />

neue Wege zu beschreiten<br />

76<br />

re!think Marketing<br />

80<br />

Forschen mit gesellschaftlicher<br />

Relevanz<br />

81<br />

Forschen mit Studierenden<br />

und für Studierende<br />

82<br />

Partizipative, beteiligungsorientierte<br />

Migrationsforschung<br />

84<br />

Synergieeffekte durch Interdisziplinarität<br />

85<br />

Welche Zukunftskompetenzen<br />

braucht die Wirtschaft?<br />

86<br />

Backen im Web 3.0 –<br />

Die digitale Baker Journey<br />

88<br />

Appell zur kollektiven Lernbereitschaft<br />

89<br />

Transdisziplinäre Forschungskompetenzen<br />

90<br />

Die Zukunft des digitalen Marketings –<br />

die Digital Marketing Road Map<br />

92<br />

Die Zukunft des ländlichen<br />

Raumes in Kärnten<br />

94<br />

Wertvoller Erfahrungsaustausch<br />

mit der Hotelpraxis<br />

95<br />

Publikationen<br />

99<br />

Impressum<br />

5


value <strong>2022</strong><br />

Autor*innen dieser Ausgabe<br />

in alphabetischer Reihenfolge<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. in Dr. in Birgit Aigner-Walder,<br />

Pr<strong>of</strong>essur für Volkswirtschaftslehre,<br />

Leitungsteam IARA<br />

Egui Tadeo Alejandro Bastidas,<br />

ICM Graduate, Class <strong>of</strong> 2018,<br />

rcam Austria GmbH<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Dietmar Brodel,<br />

Studienbereichsleitung SoM<br />

Janet Brown, MA MA,<br />

Director <strong>of</strong> Studies Intercultural <strong>Management</strong>,<br />

Senior Lecturer in Intercultural Communication<br />

and English, International Coordinator<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. DDr. Klaus Brugger,<br />

Pr<strong>of</strong>essur für Banking and Finance<br />

Dr. in Svetlana Buko,<br />

Program Director, ICM <strong>Management</strong> Team,<br />

Senior Researcher/Lecturer<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Thomas Fenzl,<br />

Pr<strong>of</strong>essur für Quantitative Methoden und Data<br />

Analytics<br />

Verena Fink, BA,<br />

Ehemalige wissenschaftliche Projektassistentin<br />

Mag. a Katarina Fürst,<br />

Lektorin für Slowenisch<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Mag. Dr. Peter Granig,<br />

Rektor, Pr<strong>of</strong>essur für Innovationsmanagement<br />

und Betriebswirtschaft<br />

StB in Kristin Grasser, BA MBA,<br />

Landespräsidentin der Kammer der<br />

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

Mag. a (FH) Marika Gruber,<br />

Senior Researcher/Lecturer,<br />

Stv. Leitung Dept. Demographic Change<br />

and Regional Development, IARA<br />

Bernhard Guetz, BA MSc,<br />

Senior Researcher/Lecturer<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Colin Heller, MA,<br />

Program Director, ICM <strong>Management</strong> Team,<br />

Senior Researcher/Lecturer,<br />

Language Coordinator<br />

Mag. Georg Jeschke,<br />

Hochschullehre für Englisch,<br />

Internationaler Koordinator<br />

Hon.-Pr<strong>of</strong>. in (FH) MMag. a Ulrike Juritsch,<br />

Externe Lektorin SoM<br />

StB Mag. Peter Katschnig,<br />

Landesvizepräsident der Kammer der<br />

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

Gabriele Kleinsasser, BEd BA,<br />

Jahrgangssprecherin Digital Transformation<br />

<strong>Management</strong><br />

FH-Pr<strong>of</strong>. in Dr. in Eithne Knappitsch,<br />

Pr<strong>of</strong>essur für Intercultural <strong>Management</strong><br />

Mag. Michael Kosutnik,<br />

Pr<strong>of</strong>essur für Personal und Organisation<br />

Mag. a Melanie Krenn, MA MSc,<br />

Senior Researcher/Lecturer<br />

Mag. Wolfgang Leitner,<br />

Pr<strong>of</strong>essur für Logistik und Fertigungswirtschaft<br />

Fotos: Helge Bauer (3), Sissi Furgler Fotografie (3), Fot<strong>of</strong>achgeschäft Glanznig, Bernhard Guetz, martinh<strong>of</strong>mann.eu, Dominique Huter, Klaus Landry, pix.at, Point Of View GmbH, Johannes Puch, Martin Steinthaler, Kleine Zeitung/Weichselbraun (2), Anna Zinenko, KK (20)<br />

6


Autor*innen Thema<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. in Mag. a Dr. in Ursula Liebhart,<br />

Studienprogrammleitung Business<br />

<strong>Management</strong> (berufsbegleitend),<br />

Pr<strong>of</strong>essur für Allgemeine BWL,<br />

Schwerpunkt Personal & Organisation<br />

StB in Mag. a Dr. in Irina Lindermüller,<br />

Studienprogrammleitung Digital Tax &<br />

Accounting<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Alexander Sitter,<br />

Studienprogrammleitung Business <strong>Management</strong><br />

(Vollzeit), Pr<strong>of</strong>essur für Allgemeine BWL,<br />

Schwerpunkt Controlling & Finanzierung<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. in MMag. a Dr. in Kathrin Stainer-<br />

Hämmerle,<br />

Studiengangs- und Studienprogrammleitung<br />

Public <strong>Management</strong>, Pr<strong>of</strong>essur für Politikwissenschaft<br />

Dr. Andreas N. Ludwig, MA,<br />

Nebenberuflicher Lektor für Europapolitik<br />

Dir. Mag. Gerhard Stangl,<br />

Geschäftsführer der Akademie der Steuerberater<br />

und Wirtschaftsprüfer<br />

Dr. in Karin Martin,<br />

Senior Researcher/Lecturer in Italian Language<br />

& Culture, Italian Language Coordinator,<br />

Advocate for Multilingualism<br />

Mag. Christian Mörtl,<br />

Nebenberuflicher Lektor für Personal<br />

und Organisation<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Dipl.-Betrw. (FH) Stefan<br />

Nungesser,<br />

Studienprogrammleitung und Pr<strong>of</strong>essur für<br />

Hotel <strong>Management</strong><br />

Evelyn Maria Stele, BA,<br />

Wissenschaftliche Projektassistentin<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Mag. Dr. Dietmar Sternad, BSc<br />

MBA,<br />

Studiengangsleitung International Business<br />

<strong>Management</strong>, Pr<strong>of</strong>essur für International<br />

<strong>Management</strong><br />

DI Martin Stromberger,<br />

Studienprogrammleitung Digital Business<br />

<strong>Management</strong>, Hochschullehre für Wirtschaftsinformatik<br />

Dipl.-Ing. Dr. in Claudia Pacher,<br />

Leitung FH Kärnten Research<br />

Mag. Alexander Tauchhammer,<br />

Head <strong>of</strong> CCT Dr. Oetker Österreich, Stiftungspr<strong>of</strong>essur<br />

für Digital Transformation<br />

Mag. Dr. Heinz Pansi,<br />

Bezirkshauptmann von Hermagor,<br />

Nebenberuflicher Lektor<br />

Mag. Josef Urschitz,<br />

Lektor für Russisch<br />

Petra Regenfelder-Davis, BA MA,<br />

Senior Researcher/Lecturer<br />

Melanie Weinberger,<br />

Gastvortragende ICM<br />

Mag. a Ingrid Schellander,<br />

Teamleitung Content Marketing bei<br />

Dr. Oetker Österreich<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. in Dr. in Rahel Schomaker,<br />

Pr<strong>of</strong>essur für Volkswirtschaftslehre<br />

und Verwaltungswissenschaft<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Alexander Schwarz-Musch,<br />

Studiengangsleitung Business Development &<br />

<strong>Management</strong>, Pr<strong>of</strong>essur für Marketing &<br />

Marktforschung<br />

Mag. Dr. Thomas Friedrich Zametter,<br />

Senior Researcher/Lecturer<br />

Dr. in Anna Zinenko,<br />

Part-time lecturer in Corporate Sustainability<br />

and Entrepreneurship within Intercultural<br />

<strong>Management</strong><br />

7


value <strong>2022</strong><br />

Entwicklung der<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Perspektiven<br />

DIETMAR BRODEL<br />

Der Entwicklungsprozess der <strong>School</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Management</strong> (SoM) in den vergangenen<br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n lässt sich als evolutionärer<br />

Aufbau beschreiben. Dass die Entwicklung<br />

nicht linear, sondern eher in<br />

Wellen verlief, liegt zwar in der Natur<br />

der Sache, insgesamt war aber Stetigkeit<br />

ein kennzeichnendes Merkmal des bisherigen<br />

institutionellen Entwicklungsprozesses.<br />

Der Hauptfokus lag und liegt<br />

dabei vornehmlich auf einem qualitativen<br />

Wachstum, d. h. auf dem Ziel, in<br />

Studium und Lehre, Forschung und Weiterbildung<br />

neue Services und Prozesse<br />

mit steigender Qualität zu entwickeln.<br />

Quantitatives Wachstum war demgegenüber<br />

kein eigenwertiges Ziel, sondern<br />

vor allem Folge und Voraussetzung eines<br />

angestrebten Qualitätswachstums. Letzteres<br />

vor allem deswegen, weil quantitatives<br />

Wachstum <strong>of</strong>t eine Verstetigung<br />

von Prozessen und einen höheren Differenzierungsgrad<br />

voraussetzt, was notwendigerweise<br />

auch Größenwachstum<br />

impliziert.<br />

Diskontinuitäten und Megatrends<br />

In den <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n des Aufbaus erlebte<br />

jede Zeit ihre eigenen Herausforderungen.<br />

In der Folge war – zumindest zeitübergreifend<br />

betrachtet – auch an der<br />

SoM nichts beständiger als der Wandel.<br />

Diese Charakterisierung verweist zugleich<br />

auf ein Paradoxon: Einerseits stellen<br />

Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit<br />

gerade in Bildungsinstitutionen ein wesentliches<br />

Qualitätsmerkmal dar; andererseits<br />

bedeutet Entwicklung zugleich<br />

immer auch Wandel. Dabei erfolgte die<br />

Entwicklung der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

im Spannungsfeld verschiedener, auf<br />

vielfältige Weise verbundener Trends<br />

und Ereignisse, die einen komplexen<br />

und teilweise sogar widersprüchlichen<br />

Bedingungsrahmen aufspannen.<br />

Hierzu zählen zum einen Diskontinuitäten<br />

wie die Coronapandemie und<br />

der hierdurch ausgelöste rasante Aufschwung<br />

von Onlinelehre, asynchronen<br />

Lernformaten und neuen Formen<br />

der Arbeitsorganisation (New Work)<br />

oder die Folgen des völkerrechtswidrigen<br />

Angriffskriegs Russlands gegen die<br />

Fotos: designation, FH Kärnten (3)<br />

8


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

In den <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n des Aufbaus erlebte jede Zeit ihre<br />

eigenen Herausforderungen. In der Folge war –<br />

zumindest zeitübergreifend betrachtet – auch an<br />

der SoM nichts beständiger als der Wandel.<br />

Prägende langfristige Trends<br />

Neben diesen strukturbruchartigen, im Vorfeld kaum vorhersehbaren Entwicklungen<br />

prägen aber vor allem auch eine Reihe langfristiger Trends die Evolution<br />

der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong>, beispielsweise:<br />

• Der demografische Wandel: Immer kleinere Jahrgangskohorten, um die<br />

ein zunehmend intensiver Wettbewerb entbrennt, verlassen die Schulen und<br />

Hochschulen.<br />

• Die zunehmende Heterogenität der Vorqualifikationen der Studierenden:<br />

Die bei Studienbeginn vorhandene Kompetenzbasis erweist sich in zunehmendem<br />

Maße als heterogen und divers.<br />

• Studentische Erwartungen an die informationstechnische Unterstützung<br />

des Studierens: Für junge, in der Digitalität aufgewachsene Menschen<br />

sind das Leben in der Informationsgesellschaft und technisch vermittelte<br />

soziale Interaktion zwischenzeitlich eine mehr oder weniger unhinterfragte<br />

Normalität.<br />

• Die Entwicklung hin zur digitalen Wissensgesellschaft: Mit der Möglichkeit,<br />

Leistungen der Menschen durch Technik zu substituieren, steigt die<br />

relative Bedeutung jener menschlichen Fähigkeiten, die nicht durch Technik<br />

ersetzt werden können, etwa Kreativität, soziale Fertigkeiten wie Empathie<br />

oder die Fähigkeit, sich flexibel auf neue Situationen einzustellen. Zugleich<br />

weisen alle Wissensdomänen bereits heute direkte und indirekte Bezüge zur<br />

Digitalitität auf. Somit sind digitale Kompetenzen wesentliche Voraussetzungen,<br />

wenn man sich gestaltend (und nicht nur konsumierend) in der digitalen<br />

Wissensgesellschaft einbringen möchte.<br />

• Die zunehmende Bedeutung lebenslangen Lernens: Technischer, ökonomischer<br />

und sozialer Wandel bedingen gemeinsam mit dem skizzierten<br />

Trend hin zur Wissensgesellschaft, dass berufliches Fortkommen und gesellschaftliche<br />

Teilhabe die zeitübergreifende Bereitschaft voraussetzen,<br />

neue Kompetenzen zu erwerben. An die Stelle klar segmentierter, linearer<br />

Bildungskarrieren (Schule – Hochschule – Ausbildung – Beruf) treten Patchwork-Bildungsmodelle,<br />

bei denen auch in fortgeschrittenem Alter neue Kompetenzen<br />

und Qualifikationen erworben werden.<br />

Diese Megatrends wirken sich auf vielfältige Weise im institutionellen Umfeld<br />

aus, in dem sich die Fachhochschule Kärnten und mit ihr die <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

bewegen:<br />

• Auf regulatorischer Ebene wurden und werden neue Standards, Abschlüsse<br />

und Zertifikate geschaffen, etwa der “Pr<strong>of</strong>essional Bachelor” oder<br />

„Micro- Degrees“ und „Micro-Credentials“.<br />

• Die zunehmende Wettbewerbsintensität verstärkt Konzentrationstendenzen,<br />

einerseits durch internes und externes Wachstum, andererseits durch<br />

verstärkte hochschul- und sektorübergreifende Kooperation, z. B. zwischen<br />

formalen und nonformalen Bildungsanbietern (etwa zwischen Hochschulen<br />

und Trägern der Erwachsenenbildung).<br />

• In dem intensiver werdenden „war for talents“ suchen private wie öffentliche<br />

Arbeitgeber die Zusammenarbeit mit Hochschulen und umgekehrt.<br />

In der Folge entstehen beispielsweise duale Studienangebote oder „Study<br />

and Work“-Programme.<br />

• Einer sinkenden Nachfrage nach traditionellen Vollzeitstudiengängen steht<br />

eine zunehmende Nachfrage nach berufsbegleitenden und -integrierten<br />

Studien-, Aus- und Weiterbildungsprogrammen gegenüber.<br />

Ukraine, etwa Migration und sich abzeichnende<br />

Energie- und Rohst<strong>of</strong>fengpässe,<br />

die sicherlich im Mobilitätsverhalten<br />

der Hochschulangehörigen ihren<br />

Niederschlag finden werden.<br />

Entwicklungslinien<br />

Damit man in diesem – zumindest im<br />

Vergleich zu früheren Zeiten – zunehmend<br />

turbulenten, sich wandelnden Umfeld<br />

flexibel bleiben und trotzdem Kurs<br />

halten kann, ist es von zentraler Bedeutung,<br />

resonanzfähig zu bleiben und zugleich<br />

über einen möglichst klaren und<br />

einigermaßen stabilen Orientierungsrahmen<br />

zu verfügen. Dieser sollte die<br />

Frage nach dem „Warum“ beantworten<br />

und Auskunft über jene zentralen Ziele,<br />

Werte und Prinzipien geben, die als kollektiver<br />

Maßstab das Denken und Handeln<br />

anleiten.<br />

Zu diesem Zweck wurde von den Lehrenden<br />

bereits im Jahr 2004 ein Leitbild<br />

erarbeitet, das vor allem als impliziter<br />

Orientierungsrahmen dient. Das Leitbild<br />

gibt unter anderem Auskunft über den<br />

Existenzgrund der SoM. Danach gibt es<br />

die SoM, weil sie ihre Stakeholder*innen<br />

wirkungsvoll dabei unterstützt, jene<br />

Kompetenzen zu entwickeln, die für eine<br />

effektive Zukunftsgestaltung erforderlich<br />

sind. Ergänzt wird das Leitbild durch<br />

ein konkretisierendes Wertekompendium.<br />

Bei dessen Erarbeitung ging es in<br />

einem rund einjährigen Prozess darum,<br />

jene grundlegenden Ziele und Orientierungen<br />

zu identifizieren und zu vergemeinschaften,<br />

die erfahrungsbedingt mit<br />

beruflichem Erfolg assoziiert sind und<br />

die eine Antwort auf die Frage liefern,<br />

welcher allgemeinen Voraussetzungen es<br />

bedarf, damit durch <strong>Management</strong> Werte<br />

geschaffen werden. Mit dem SoM-Wertegerüst<br />

werden neue Mitarbeiter*innen,<br />

vor allem aber auch die Studierenden<br />

gleich zu Beginn ihres Studiums vertraut<br />

gemacht. Es bildet zugleich die konzeptionelle<br />

Basis für die Strukturierung jener<br />

Kompetenzen, die im Rahmen des<br />

Studiums erworben werden und die die<br />

Basis für die Entwicklung der Curricula<br />

darstellen. Auf diese Weise soll die operative<br />

Wirksamkeit des SoM-Wertemodells<br />

gewährleistet werden. →<br />

9


value <strong>2022</strong><br />

Strategisches <strong>Management</strong> orientiert<br />

sich grundsätzlich an der Gestaltung von<br />

Erfolgsfaktoren. Hierbei handelt es sich<br />

um jene Größen, die dem eigentlichen<br />

Erfolg – bei der SoM die Fähigkeit zur<br />

effektiven Zukunftsgestaltung – zeitlich<br />

und konzeptionell vorgelagert sind und<br />

die mit dem Erfolg in einer ursächlichen<br />

Beziehung stehen. In Hochschulen sind<br />

in diesem Zusammenhang vier interdependente<br />

strategische Handlungsfelder<br />

relevant:<br />

• Produkte und Services (Inhalte, Studienprogramme,<br />

Weiterbildung, Forschung,<br />

Academic Services),<br />

• Infrastrukturen (räumliche und sachliche<br />

Infrastruktur, Organisationsstruktur,<br />

Prozesse),<br />

• Mitarbeiter*innen (interne und externe<br />

Lehrende, akademischer Mittelbau,<br />

administratives Personal),<br />

• Studierende (Auswahl, Begleitung,<br />

Bindung).<br />

Strategisches Hochschulmanagement<br />

heißt Gestaltung dieser Handlungsfelder<br />

nach Maßgabe leitender Ziele und unter<br />

Berücksichtigung der skizzierten externen<br />

Rahmenbedingungen und Nutzung<br />

der vorhandenen internen Potenziale.<br />

An der SoM orientiert sich die Gestaltung<br />

dieser Handlungsfelder an der Maxime<br />

„Fokus – Freiraum – Qualität“.<br />

Dahinter steht die Erfahrung, dass eine<br />

fokussierte Vorgehensweise in der Regel<br />

effizienter und wirkungsvoller ist, dass<br />

innovative Lösungen vor allem dann zu<br />

erwarten sind, wenn die Handlungsträger<br />

über hinreichende Freiräume verfügen,<br />

und dass es insbesondere darum<br />

geht, qualitatives Wachstum zu ermöglichen.<br />

Eine Konsequenz dieser Maxime<br />

liegt darin, dass die Anzahl verfolgter<br />

Innovationsprojekte in einer sinnvollen<br />

Relation zu den vorhandenen Potenzialen<br />

stehen sollte. Die Meinungen darüber,<br />

dass diese Maxime tatsächlich<br />

vollumfänglich umgesetzt wurde, mögen<br />

zwar auseinandergehen, Tatsache<br />

ist jedenfalls, dass der Spagat zwischen<br />

Innovation, Flexibilität, Qualität und Effizienz<br />

nur dank des außergewöhnlichen<br />

Engagements der SoM-Angehörigen gemeistert<br />

werden konnte.<br />

So wurden im Jahr 2019 mit dem modular<br />

gestalteten Masterstudiengang „Digital<br />

Transformation <strong>Management</strong>“ und<br />

im Jahr 2021 mit dem Bachelorstudienzweig<br />

„Digital Tax & Accounting“ zwei<br />

neue Programme auf den Weg gebracht,<br />

die sich vom Start weg einer großen<br />

Nachfrage erfreuten. Diese Programme<br />

wurden in intensiver Zusammenarbeit<br />

mit der Wirtschaft entwickelt und umgesetzt.<br />

So konnten für den Masterstudiengang<br />

„Digital Transformation<br />

<strong>Management</strong>“ die Mittel für drei Teilzeit-Stiftungspr<strong>of</strong>essuren<br />

eingeworben<br />

werden. Besonders intensiv gestaltet sich<br />

die Zusammenarbeit mit der Akademie<br />

und der Kammer der Steuerberater und<br />

Wirtschaftsprüfer (ASW und KSW) im<br />

Zusammenhang mit dem Bachelorstudienzweig<br />

„Digital Tax & Accounting“.<br />

Zur Koordinierung der Kooperation wurde<br />

ein gemeinsames Steering Committee<br />

eingerichtet. Über die ASW wird<br />

eine Stiftungspr<strong>of</strong>essur gefördert. Aktuell<br />

wird geprüft, ob eine Ausweitung der<br />

Zusammenarbeit in Form eines Pr<strong>of</strong>essional<br />

Bachelorprogramms machbar ist.<br />

Weitere praxisorientierte Studienprogramme<br />

befinden sich aktuell in der<br />

Konzeptionsphase. So wird derzeit geprüft,<br />

ob es möglich sein wird, mit<br />

Kärntner Leitbetrieben der Hotellerie ein<br />

duales Studienangebot zu entwickeln<br />

und umzusetzen. Mit der Viktor Frankl<br />

Hochschule wird über die Einrichtung<br />

eines gemeinsamen, konsekutiven Studienangebots<br />

„Wirtschaftspädagogik“<br />

gesprochen, das sich insbesondere an<br />

Quereinsteiger*innen aus der Wirtschaft<br />

richten soll. Und schließlich wird an<br />

einem weiteren Bachelorstudienzweig<br />

(„Wirtschaftspsychologie“) gearbeitet,<br />

der idealerweise bereits zum Wintersemester<br />

2023 an den Start gehen wird.<br />

Die intensive Zusammenarbeit mit der<br />

Wirtschaft wird durch Praxisprojekte,<br />

die im Rahmen des Studiums bearbeitet<br />

werden, und auch durch komplementäre<br />

Study-and-Work-Programme<br />

dokumentiert, die in Zusammenarbeit<br />

mit kooperierenden Industriebetrieben<br />

und Steuerberatungskanzleien studienbegleitend<br />

absolviert werden können.<br />

Study-and-Work-Programme werden aktuell<br />

für die Studienzweige Business <strong>Management</strong>,<br />

Digital Business <strong>Management</strong><br />

und Digital Tax & Accounting angeboten.<br />

An eine Ausweitung auf die übrigen Studienzweige<br />

wird gedacht.<br />

Zur Weiterentwicklung des Studiums im<br />

Sinne des skizzierten allgemeinen Studienzwecks<br />

– Kompetenzerwerb zur wirkungsvollen<br />

Zukunftsgestaltung – wurde<br />

im Jahr 2017 mit der Modularisierung<br />

des Bachelorstudienangebots begonnen.<br />

Was zunächst als einfache Aufgabe begann,<br />

entwickelte sich im weiteren Verlauf<br />

zu einem massiven Change-Projekt.<br />

Dieser Change war zwar im Kern durchaus<br />

beabsichtigt, unbeabsichtigt war allerdings,<br />

dass er erhebliche zeitliche Ressourcen<br />

band und die Umsetzung einen<br />

evolutionären Entwicklungsprozess in<br />

mehreren Iterationsschleifen erforderte.<br />

Als besonders schwierig gestaltete sich<br />

die personenübergreifende Planung abgestimmter<br />

Module, deren koordinierte<br />

Dokumentation, die Umsetzung durch<br />

die Stundenplanung, die Anpassung der<br />

Remuneration, die Adaption der Schnittstellen<br />

zum hochschulischen ERP-System,<br />

die koordinierte Verarbeitung der Er-<br />

10


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

fahrungen aus der Moduldurchführung<br />

sowie die Einbettung dieser Prozesse<br />

in das Qualitätsmanagement. Wurden<br />

bei vorherigen Entwicklungsprozessen<br />

lediglich curriculare Rahmendaten von<br />

einem Entwicklungsteam vorgegeben<br />

und anschließend von einem kleinen<br />

Kernteam dokumentiert, so war es nun<br />

erforderlich, sämtliche haupt- und nebenberuflich<br />

Lehrenden – beim Bachelorprogramm<br />

also etwa 150 Personen - aktiv in<br />

die Entwicklung einzubinden. Was den<br />

Change ebenfalls nicht unbedingt zu<br />

einem Spaziergang machte, waren die<br />

zeitliche Dimensionierung des Projekts (5<br />

<strong>Jahre</strong> Vorbereitung und Umsetzung) und<br />

der erforderliche didaktische, kulturelle<br />

und strukturelle Wandel, der mit dieser<br />

Innovation einherging. Dank eines strukturierten<br />

Projektmanagements durch ein<br />

Projektteam und der engagierten Unterstützung<br />

und Begleitung des Prozesses<br />

durch ein interdisziplinäres Serviceteam<br />

(mit dem bezeichnenden Namen „Angels<br />

Team“) wird das Projekt zum Ende des<br />

laufenden Studienjahrs 2021/22 abgeschlossen<br />

und kann in den Regelbetrieb<br />

überführt werden. Zu diesem Zeitpunkt<br />

wird die erste Kohorte ihren Abschluss<br />

erwerben, die ihr Studium nach einem<br />

modularisierten Studienplan absolviert<br />

hat. Neben dem Studiengang „Digital<br />

Transformation <strong>Management</strong>“, der bereits<br />

in modularisierter Form an den<br />

Start gegangen war, besteht auch der<br />

Masterstudiengang „International Business<br />

<strong>Management</strong>“ seit dem Wintersemester<br />

2021/22 durchgängig aus integrierten<br />

Modulen.<br />

Tatsache ist jedenfalls, dass der Spagat zwischen<br />

Innovation, Flexibilität, Qualität und Effizienz nur<br />

dank des außergewöhnlichen Engagements der<br />

SoM-Angehörigen gemeistert werden konnte.<br />

Um die Dispositions- und Innovationsfähigkeit<br />

sowie die Effizienz der Organisation<br />

zu stärken, wurde die SoM-Organisationsstruktur<br />

in den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n agiler und dezentraler ausgerichtet.<br />

So wurden im Jahr 2021 Teamstrukturen<br />

bei der Leitung des Studienprogramms<br />

Intercultural <strong>Management</strong><br />

eingeführt; das Studienprogramm Business<br />

<strong>Management</strong> wird bereits seit<br />

mehreren <strong>Jahre</strong>n in einer Teamstruktur<br />

geführt, wobei hier allerdings eine Differenzierung<br />

zwischen dem Vollzeit- und<br />

dem begleitenden Programm erfolgt. Von<br />

großer Bedeutung war auch die Weiterentwicklung<br />

der SoM-Rahmenorganisation.<br />

Erfolgte die bereichsübergreifende<br />

Koordination zuvor vor allem über die Bereichsleitung<br />

und den sogenannten Führungskreis,<br />

in dem sich die Programmleitungen<br />

regelmäßig abstimmten, wurden<br />

nun dezentrale Kreise eingerichtet, die<br />

grundsätzlich für sämtliche Mitarbeiter*innen<br />

<strong>of</strong>fen stehen und die im Sinne<br />

des Empowerment eigenständig über<br />

ihre jeweiligen Agenden und Belange entscheiden.<br />

Aktuell erfolgt die Disposition<br />

in einem Bachelor-, Master-, Forschungs-,<br />

Strategie- und Weiterbildungskreis sowie<br />

im Prüfungsausschuss (der freilich<br />

bereits zu Beginn der 2000er-<strong>Jahre</strong> eingerichtet<br />

wurde). Weitere Arbeitskreise<br />

und Projektgruppen werden bei Bedarf<br />

auf den Weg gebracht. Ergänzt werden<br />

diese Kreise durch regelmäßige Foren für<br />

den bereichsübergreifenden Austausch,<br />

die ebenfalls agil ausgelegt sind, wie z. B.<br />

die sogenannten M6-Meetings, die montags<br />

vor der Mittagspause stattfinden, sodass<br />

es selbstverständlich ist, sich auf<br />

das Wesentliche zu konzentrieren und<br />

sich knapp zu fassen.<br />

Im Nachhinein erwies es sich als eine<br />

glückliche Fügung, dass die konzeptionelle<br />

Basis für die Modularisierung und<br />

die sogenannte „Kreisorganisation“ bereits<br />

vor dem ersten coronabedingten<br />

Lockdown im März 2020 entwickelt<br />

worden war. Die Umsetzung und Weiterentwicklung<br />

des konzeptionell Vorbereiteten<br />

konnte daher auch während<br />

der folgenden Lockdowns nahtlos fortgesetzt<br />

werden.<br />

Ebenso erwies sich die personelle Weiterentwicklung<br />

des sogenannte Digital<br />

Lab unter der Leitung von Martin<br />

Stromberger ab März 2020 als glücklicher<br />

Umstand. Auf diese Weise konnten<br />

nach dem ersten Lockdown zügig maßgeschneiderte<br />

Lösungen für den Studienbetrieb<br />

entwickelt und ein darauf abgestimmter<br />

Support konnte organisiert<br />

werden.<br />

Internationalisierung<br />

Internationalisierung ist kein Selbstzweck.<br />

Aktuell sind 26 Nationen an der<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> vertreten und<br />

mit über 100 Hochschulen wird der<br />

Austausch in Studium, Lehre und Forschung<br />

gepflegt. Gemäß dem Leitsatz<br />

„Creating Value Through Internationalization“<br />

nutzt die SoM Internationalisierung<br />

als Medium der Steigerung der<br />

Qualität von Lehre, Forschung und Administration.<br />

Internationalisierung zielt<br />

insbesondere darauf ab, die Studierenden<br />

dabei zu unterstützen, jene Fähigkeiten<br />

und Haltungen zu entwickeln,<br />

die für den Erfolg auf dem Arbeitsmarkt<br />

entscheidend sind. Das Angebot des →<br />

11


value <strong>2022</strong><br />

SoM-Sprachen zentrums mit acht Fremdsprachen,<br />

die teilweise bis zum Niveau<br />

C1 erlernt werden können, trägt ebenfalls<br />

zu diesem Ziel bei. Dass sich die Anzahl<br />

der Outgoings und Incomings in den<br />

letzten <strong>Jahre</strong>n rückläufig entwickelte, ist<br />

zwar vor allem auf die Pandemie zurückzuführen,<br />

trotzdem wird es sinnvoll sein,<br />

die internationale Attraktivität und Anschlussfähigkeit<br />

der Studienprogramme<br />

weiter zu steigern, etwa durch Verbesserung<br />

der Durchlässigkeit zwischen englischen<br />

und deutschen Programmen.<br />

Executive Education<br />

Die ausgeprägte Praxisorientierung<br />

des SoM-Serviceportfolios spiegelt sich<br />

in den Weiterbildungsprogrammen<br />

der SoM. So werden pro Jahr zehn bis<br />

zwölf Executive-Programme durchgeführt.<br />

Hierbei handelt es sich um – teils<br />

mehrjährig ausgelegte – maßgeschneiderte<br />

Führungskräfteentwicklungsprogramme<br />

für Leitbetriebe der Kärntner<br />

Wirtschaft, fachspezifische Programme<br />

wie den Lehrgang „Digital Marketing &<br />

Sales“ oder Kooperationsprogramme wie<br />

den Lehrgang „Digitale Verwaltung“ mit<br />

der Verwaltungsakademie oder der Impulsreihe<br />

„Digitales HR“ mit der Industriellenvereinigung.<br />

Angewandte Forschung<br />

Ein wichtiges Element im SoM-Serviceportfolio<br />

ist die angewandte Forschung.<br />

Thematisch abgedeckt wird dabei ein<br />

breites Spektrum, das sowohl im Umfeld<br />

auf Resonanz stößt als auch mit<br />

dem jeweiligen Forschungsinteresse<br />

der Hochschullehrer*innen korrespondiert<br />

und vom Exportmanagement sowie<br />

ökonomischer Nachhaltigkeit und qualitativem<br />

Wachstum (Dietmar Sternad)<br />

über Mentoring (Uschi Liebhart) und<br />

Tourismusentwicklung (Stefan Nungesser)<br />

bis hin zu Customer Journey und<br />

Sales <strong>Management</strong> (Alexander Schwarz-<br />

Musch und Bernhard Guetz) reicht. Als<br />

ausgesprochen wirksam erwies sich die<br />

Einrichtung von Forschungsgruppen. Aktuell<br />

arbeiten an der SoM zwei größere<br />

formelle Forschungsgruppen, die Gruppe<br />

„Transformative Social Political and<br />

Cultural Engagement“ (TRANS_SPACE)<br />

unter der Leitung von Kathrin Stainer-<br />

Hämmerle und die Gruppe „Demographic<br />

Change and Regional Development“<br />

(DCRD) unter der Leitung von Birgit<br />

Aigner-Walder, sowie zwei kleinere Gruppen:<br />

das Team „Digital Transformation<br />

Modeling“ unter der Leitung von Wolfgang<br />

Eixelsberger und das Team „New<br />

Work“ mit Uschi Liebhart und Michael<br />

Kosutnik.<br />

Pr<strong>of</strong>essionelle Kooperation<br />

Die SoM ist in zahlreiche Praxiskooperationen<br />

und pr<strong>of</strong>essionelle Netzwerke<br />

eingebunden. Hierzu zählen die global<br />

ausgerichtete Association to Advance<br />

Collegiate <strong>School</strong>s <strong>of</strong> Business (AACSB)<br />

sowie ihr europäisches Pendant, die Central<br />

and East European <strong>Management</strong><br />

Development Association (CEEMAN),<br />

ebenso wie Fachgesellschaften wie die<br />

Academy <strong>of</strong> <strong>Management</strong> (AOM) und<br />

die Academy for International Business<br />

(AIB). Das österreichische Headquarter<br />

der Society for Intercultural Education,<br />

Training and Research (SIETAR) ist an<br />

der SoM angesiedelt. Die <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

ist Danube Transfer Center<br />

(DTC) im Rahmen eines von Steinbeis 2i<br />

koordinierten Netzwerks sowie Mitglied<br />

des Transfrontier Euro-Institut Network<br />

(TEIN). Auf regionaler Ebene dienen Praxisnetzwerke<br />

wie der „Competence Circle<br />

Marketing“ oder die Kooperation im<br />

bereits erwähnten „Steering Committee<br />

Tax & Accounting“ der Abstimmung und<br />

dem Wissenstransfer.<br />

Die Zukunft:<br />

Education in Transition<br />

Diese Kooperationen werden in Zukunft<br />

weiterentwickelt und vertieft. Dabei geht<br />

es sowohl um Resonanzfähigkeit als<br />

auch um Wirksamkeit. Duale Studienprogramme,<br />

Pr<strong>of</strong>essional Bachelorprogramme,<br />

Joint und Dual Degrees sowie<br />

Micro-Degrees werden das Studienportfolio<br />

in Zukunft komplementieren. Organisatorisch<br />

wird es darum gehen, parallel<br />

die Qualität und die Effizienz im<br />

Auge zu behalten. Voraussetzung hierfür<br />

wird es sein, die Strukturen, innerhalb<br />

derer Programme und weitere SoM-Services<br />

angeboten werden, weiterzuentwickeln.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt wird<br />

schließlich auf der Fortentwicklung der<br />

Standards für Online- und asynchrone<br />

Lehre liegen, ein weiterer Schwerpunkt<br />

auf der Weiterentwicklung der räumlichen<br />

Infrastruktur für die SoM-Mitarbeiter*innen<br />

und -Studierenden.<br />

All das erfolgt mit Fokus auf ein übergeordnetes<br />

Ziel: die Attraktivität der SoM<br />

als einen Ort, an dem Menschen gerne<br />

zusammenkommen – Menschen, die<br />

sich entwickeln und für sich eine Perspektive<br />

erarbeiten möchten, die einen<br />

positiven Beitrag leisten und gemeinsam<br />

Freude an sinnerfüllter Arbeit haben. ●<br />

12


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Studienbereich<br />

Wirtschaft & <strong>Management</strong><br />

In Spittal an der Drau wurde 1993 der „Verein Technikum Kärnten zur<br />

Errichtung der Fachhochschule“ gegründet. Zwei <strong>Jahre</strong> später folgte die<br />

Genehmigung für die ersten Studiengänge, 1997 für den Studiengang<br />

„Kommunales <strong>Management</strong>“. <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> später erleben wir einen innovativen<br />

und erfolgreichen Studienbereich Wirtschaft & <strong>Management</strong>.<br />

PETER GRANIG<br />

Eine Reise durch die Zeit<br />

Was geschah 1997 in der Welt und in<br />

Kärnten? Tamagotchi, ein japanisches<br />

Elektronikspielzeug, wird weltbekannt.<br />

1997 gilt auch als Meilenstein in der Embryologie,<br />

die Forschungsergebnisse zum<br />

ersten geklonten Schaf „Dolly“ (das übrigens<br />

streng genommen nicht als geklont<br />

gilt) werden präsentiert. In Villach wird<br />

der [micro] electronic cluster gegründet,<br />

ein Netzwerk von regionalen, nationalen<br />

und internationalen Unternehmen zur<br />

Förderung von Kooperationen im Bereich<br />

Elektronik/Mikroelektronik. Die Digitalisierung<br />

steht am Anfang. Was heißt<br />

das? Eine E-Mail-Adresse gilt als innovativ<br />

und nicht als Standard.<br />

Regional und international<br />

1997 hat der Studienbereich mit dem<br />

Studiengang „Kommunales <strong>Management</strong>“<br />

gestartet. <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> später sind<br />

es 10 Studiengänge (6 Bachelorstudienzweige<br />

und 4 Masterstudiengänge) mit<br />

ca. 600 Studierenden, mehr als 2.000<br />

Absolvent*innen und 44 Lehrenden (davon<br />

17 WIMA, F&E, Labor).<br />

Es ist gelungen, ein breites Studienangebot,<br />

vom Hotelmanagement bis hin zum<br />

International Business <strong>Management</strong>, aufzubauen<br />

und erfolgreich zu etablieren. Der<br />

Studienbereich Wirtschaft & <strong>Management</strong><br />

zeichnet sich nicht nur durch ein interessantes<br />

und innovatives Studienangebot<br />

(Digital Transformation <strong>Management</strong> seit<br />

2019, Studienangebote teilweise zweispra-<br />

chig), sondern auch durch eine hohe Zufriedenheit<br />

der Studierenden (CHE Ranking<br />

2020, Studienbereich Wirtschaft)<br />

aus. Der Austausch mit der Kärntner Wirtschaft<br />

gelingt durch eine Vielfalt an Angeboten<br />

und Projekten bis hin zu Studienangeboten<br />

in Kooperation mit der Wirtschaft<br />

(Studienzweig Digital Tax & Accounting).<br />

Die Internationalisierung wird seit Beginn<br />

gelebt und zeigt sich bei der Anzahl internationaler<br />

Lehrender, Studierender und<br />

Kooperationen.<br />

Die Ergebnisse und Leistungen sind<br />

sichtbar und vielfältig. Die Werte des<br />

Studienbereichs bilden das unsichtbare<br />

Fundament und sind gleichzeitig der<br />

zentrale Antrieb für den Zugang zu Themen<br />

und Handeln.<br />

Erfolgskompetenzen der Zukunft<br />

2020 hat sich mit der Pandemie vieles<br />

grundlegend verändert, auch für uns alle<br />

an der Fachhochschule Kärnten. Die Herausforderungen<br />

der Zukunft sind vielfältig,<br />

wie die Trends bestätigen: Sei es<br />

die demografische Entwicklung und der<br />

Arbeitskräftemangel, das Thema Ressourcen/Nachhaltigkeit<br />

oder ethische<br />

Fragen und <strong>Management</strong> in einer volatilen<br />

Welt erfolgreich zu gestalten.<br />

Und die zentrale Frage, woran wir uns<br />

orientieren können, um die Zukunft sozial,<br />

ökonomisch und ökologisch zu gestalten,<br />

wird weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Die definierten Wertehaltungen<br />

des Studienbereiches betrachte ich als<br />

gutes „Rüstzeug“ für die Zukunft. Die<br />

Ausgestaltung in der Praxis durch den<br />

pr<strong>of</strong>essionellen und lösungsorientierten<br />

Zugang zu aktuellen Themen sowie ein<br />

gutes Miteinander sehe ich als relevante<br />

Zukunftskompetenzen.<br />

Danke und weiterhin viel Erfolg<br />

Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiter*innen<br />

und Führungskräften für ihr<br />

außerordentlich hohes Engagement,<br />

ihren <strong>of</strong>fenen Blick für nutzenstiftende<br />

Angebote für Studierende und<br />

Partner*innen sowie ihre überzeugende<br />

Pr<strong>of</strong>essionalität. Im Speziellen gilt<br />

mein Dank dem Studienbereichsleiter,<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Dietmar Brodel. Er ist seit<br />

dem Jahr 2003 an der FH Kärnten als<br />

Studiengangsleiter und war von 2006<br />

bis 2014 außerdem als Rektor tätig. Er<br />

erfüllt „seinen“ Studienbereich mit unerschöpflichem<br />

„Drive“ und Pr<strong>of</strong>essionalität.<br />

Vielen Dank. ●<br />

„Werte sind wie Fingerabdrücke. Keiner hat<br />

dieselben. Aber du hinterlässt sie bei allem,<br />

was du tust.“ Elvis Presley<br />

13


value <strong>2022</strong><br />

Wissenschaft sichtbar machen<br />

Wissenschaft findet nicht nur an den Hochschulen statt. Wissenschaft<br />

umgibt uns in allen Lebensbereichen, sie prägt unser Leben<br />

und unsere Gesellschaft. Gleichzeitig wächst aber auch die Skepsis<br />

gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />

Wir alle – insbesondere Wissenschaftler*innen, Studienabsolvent*innen<br />

und Lehrende – werden in Zukunft Wissenschaft<br />

daher noch sichtbarer, noch zugänglicher und noch verständlicher<br />

machen müssen. Denn die Wissenschaft ist eine unabdingbare Säule<br />

unserer Gesellschaft und Demokratie.<br />

Ao. Univ.-Pr<strong>of</strong>. Dr. Martin Polaschek<br />

Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />

Grußworte<br />

Mutig in neue Zeiten<br />

Ein <strong>25</strong>-Jahr-Jubiläum ist Anlass zur Freude – auch in Zeiten des<br />

Umbruchs und der Veränderung. Nach Finanzkrise und Pandemie,<br />

zusätzlich zu Energiewende und Digitalisierung macht uns ein<br />

schrecklicher Angriffskrieg mitten in Europa fassungslos. Die Frage<br />

ist: Wie wollen wir mit all diesen Herausforderungen umgehen?<br />

„Zukunft persönlich gestalten“: Gerade wenn vieles anonym und<br />

gesichtslos zu werden droht, sollten wir unser Gegenüber bewusst im<br />

Blick haben und auch die großen Chancen sehen. Dabei helfen Reflexionen,<br />

Neugierde und ständiges Lernen – und natürlich Gestaltungskraft.<br />

Jeder kann etwas unternehmen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> der<br />

FH Kärnten noch viele mutige und tatkräftige Absolvent*innen!<br />

Dr. Harald Mahrer<br />

Präsident der Wirtschaftskammer Österreich<br />

14


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

Lösungen für gesellschaftliche<br />

Herausforderungen<br />

Im Namen der österreichischen Fachhochschul-Konferenz darf<br />

ich der FH Kärnten herzlich zum <strong>25</strong>-jährigen Bestehen der <strong>School</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Management</strong> gratulieren. Neben den technischen waren die<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge die Pioniere des<br />

Fachhochschulwesens, auf deren Erfahrungen weitere Disziplinen<br />

erfolgreich aufbauen konnten. Ziel der Fachhochschulen ist und war<br />

es stets, einen Beitrag zum Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort<br />

Österreich zu leisten. Wir sind aufgerufen, berufsfeldspezifische<br />

Entwicklungen zu antizipieren, Curricula auf dem aktuellen Stand zu<br />

halten und Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden.<br />

In diesem Sinn statten wir unsere Studierenden gemäß unserem<br />

Auftrag mit einschlägigem Wissen sowie den relevanten Fertigkeiten<br />

und Kompetenzen aus. Den Absolvent*innen gehört die Zukunft.<br />

Es liegt in ihren Händen, die Zukunft persönlich mitzugestalten. In<br />

diesem Sinne wünsche ich der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> viel Erfolg und<br />

auf mindestens weitere <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>!<br />

Mag. a Ulrike Prommer,<br />

Präsidentin der österreichischen Fachhochschul-Konferenz<br />

Fotos: Assam, Ivan Filipovic, Marija Kanizaj, Marek Knopp, Theresa Pewal, Johannes Puch, Infineon Austria, KK (3)<br />

Kompetenz erfordert Verantwortung<br />

Seit nunmehr <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n bildet der Studienbereich Wirtschaft &<br />

<strong>Management</strong> an der FH Kärnten Menschen aus, die in den verschiedensten<br />

Disziplinen des Wirtschaftslebens und im <strong>Management</strong><br />

erfolgreich ihre Karrierewege beschreiten und so Gesellschaft und<br />

Organisationen zukunftsorientiert mitgestalten. Dazu genügte und<br />

genügt es nicht, aktuelle, zielgerichtete und praxisorientierte Studiengänge<br />

anzubieten, dies ist eine Selbstverständlichkeit.<br />

Dafür ist es darüber hinaus notwendig, mit den Studierenden im Studium<br />

einen gemeinsamem Weg zu beschreiten, der auch die persönlichen und individuellen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten und Stärken im Laufe des Bildungsprozesses<br />

mit in den Blick nimmt. Dies fördert die Erfahrung der Selbstwirksamkeit und<br />

trägt damit dazu bei, dass die Absolvent*innen der FH Kärnten motiviert Verantwortung<br />

für die Zukunft unserer Gesellschaft mit übernehmen.<br />

Mein Dank gilt an dieser Stelle allen Lehrenden und Forschenden im<br />

Studienbereich für ihr großes Engagement und ihre Passion. Ihr habt<br />

gemeinsam mit den Studierenden die Basis dafür gelegt, dass alle<br />

Absolvent*innen ihre Zukunft bestmöglich gestalten können.<br />

DI Siegfried Spanz<br />

Geschäftsführer FH-Kärnten<br />

15


value <strong>2022</strong><br />

Was bedeutet die Zukunft für den<br />

Bildungs- und Lebensstandort Kärnten?<br />

Kärnten hat nicht nur eine erfolg- und chancenreiche Zukunft vor sich,<br />

Kärnten gestaltet diese Zukunft selbst. Bildung und Ausbildung bilden<br />

dabei wichtige Säulen. Maßgeblichen Anteil hat die Fachhochschule<br />

Kärnten, die als innovative Bildungsinstitution deswegen so erfolgreich<br />

und attraktiv ist, weil sie künftige Anforderungen seitens der Wirtschaft<br />

antizipiert und dementsprechende Studiengänge anbietet, wie etwa Wirtschaft<br />

& <strong>Management</strong>. Damit schafft die Fachhochschule Kärnten Innovation,<br />

Forschung und Entwicklung, Internationalität und Zukunft.<br />

Dr. Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten<br />

Parteivorsitzender der SPÖ Kärnten<br />

Was bedeutet die Zukunft für Kooperationen?<br />

Die Einbindung externer Sichtweisen von Partner*innen aus dem<br />

Bildungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftssystem spielt im Entwicklungsprozess<br />

eine wesentliche Rolle.<br />

Wissen wird neben dem Kapital zu einem immer wichtigeren<br />

Produktionsfaktor – durch Kooperation und Vernetzung als wesentliche<br />

Kernelemente für die Weiterentwicklung im täglichen Tun<br />

kann sich Kärnten als nachhaltige und innovationsstarke Region mit<br />

hoher Lebensqualität positionieren.<br />

Mag. a Sandra Venus<br />

Vorstand des KWF<br />

Gemeinsam werden wir die<br />

großen Herausforderungen stemmen!<br />

Man braucht Menschen mit umfassenden Kompetenzen, um die großen<br />

Herausforderungen der Zukunft zu managen. Der Bogen spannt sich<br />

dabei von den Themen Klimawandel, alternde Gesellschaft und Diversität<br />

bis hin zur Digitalisierung. Eine schöne Aufgabe für Absolvent*innen<br />

der FH Kärnten. Zum Gelingen trägt der Studienbereich Wirtschaft &<br />

<strong>Management</strong> mit seinen innovativen Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />

entscheidend bei. Alles Gute zum <strong>25</strong>. Geburtstag! Auf viele weitere spannende<br />

<strong>Jahre</strong>!<br />

Dr. in Claudia Mischensky<br />

Vorsitzende des Kuratoriums der FH Kärnten<br />

Vizegeneralsekretärin der Industriellenvereinigung<br />

Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Kärnten<br />

16


<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

Zusammenhänge verstehen und gestalten<br />

Zukunft bedeutet, diese aktiv zu gestalten und so die Probleme unserer<br />

Zeit wie den Klimaschutz, die Energiewende oder digitale Veränderungsprozesse<br />

für uns und die nächsten Generationen zu lösen. Dazu braucht<br />

es ein intensives Zusammenspiel aller Akteur*innen unserer Gesellschaft,<br />

von Bildungseinrichtungen bis zur Wirtschaft & Industrie. Die Ausbildung<br />

Wirtschaft & <strong>Management</strong> setzt auf ein Lernen in Zusammenhängen und<br />

Komplexitäten, die wir heute überall vorfinden. Das sehe ich als wichtiges<br />

Element dabei, zukunftsweisend agieren und wirksam sein zu können.<br />

Dipl.-Ing. in Dr. in Sabine Herlitschka, MBA<br />

Vorsitzende des Stiftungsvorstands der FH Kärnten gem. PS<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrats der FH Kärnten GmbH<br />

Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria AG<br />

Was bedeutet die Zukunft für … Villach?<br />

Es gibt keine österreichische Stadt, die so einen nachhaltigen Wandel<br />

durchgemacht hat und durchmacht wie Villach – hin zum Hightech-<br />

Herzen des Alpen-Adria-Raums. Wir werden diesen lohnenswerten<br />

Weg weitergehen und wie bisher auf das optimale Zusammenspiel von<br />

Wirtschaft, Ausbildung und Forschung setzen. Diese Eckpfeiler werden<br />

Villachs Zukunft maßgeblich gestalten und unseren Ruf als smarte,<br />

welt<strong>of</strong>fene und moderne Stadt mit perfekter Life-Work-Balance weiter<br />

festigen. #villachgrenzenlos #grenzenloserfolgreich<br />

Günther Albel<br />

Bürgermeister von Villach<br />

Wirtschaft studieren, Wirtschaft leben<br />

Als erfahrener Unternehmer, der schon viele junge Menschen auf ihrem<br />

Karriereweg begleiten durfte, weiß ich, dass gerade Studierende Wissen<br />

aufsaugen, Erlerntes sehr gut auf sich projizieren können und dankbar sind,<br />

wenn man ihnen das Handwerkszeug gibt, damit sie ihre Zukunft – und die<br />

der Wirtschaft – selbst gestalten können. Die <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> der<br />

FH Kärnten leistet auf diesem Weg seit <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n einen enorm wichtigen<br />

Beitrag. Sie bereitet Studierende auf das Wirtschaftsleben vor und unterstützt<br />

damit nicht nur die persönliche Entwicklung der angehenden Akademiker*innen,<br />

sondern auch jene des Lebensstandortes Kärnten.<br />

Jürgen Mandl, MBA<br />

Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten<br />

17


value www.fh-kaernten.at/wirtschaft<br />

<strong>2022</strong><br />

Zukunft persönlich<br />

gestalten<br />

Oder: Was Ballonfahren mit<br />

der Zukunft zu tun hat<br />

Die Feier anlässlich des <strong>25</strong>-jährigen Jubiläums der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> sowie diese<br />

<strong>VALUE</strong>-Ausgabe stehen unter dem Motto „Die Zukunft persönlich gestalten“. Der vorliegende<br />

Beitrag liefert zwei mögliche Interpretationen dieses Wahlspruchs.<br />

DIETMAR BRODEL<br />

Unter den zur Auswahl stehenden<br />

Cover entwürfen für diese <strong>VALUE</strong>-Ausgabe<br />

stach die vorliegende Variante vielleicht<br />

deswegen besonders hervor, weil<br />

Ballonfahren positiv konnotiert und mit<br />

Attributen wie Freiheit, Selbstbestimmung<br />

und Grenzenlosigkeit sowie mit<br />

unmittelbarem Erleben von Bewegung,<br />

Nachhaltigkeit, Sicherheit, Gelassenheit<br />

und Aufbruch verbunden ist.<br />

„The Medium is the Message“<br />

Möglicherweise erinnert das <strong>VALUE</strong>-<br />

Cover den einen oder anderen auch<br />

an ein Ereignis, das mittlerweile über<br />

40 <strong>Jahre</strong> zurückliegt. Im September<br />

1979 gelang zwei ostdeutschen Familien<br />

mit einem selbst zusammengenähten<br />

Heißluftballon die Flucht über die<br />

innerdeutsche Grenze. Die Bilder von<br />

der geglückten Flucht gingen um die<br />

Welt und erzeugten eine enorme mediale<br />

Aufmerksamkeit, die bis in die<br />

heutigen Tage wirkt; der jüngste Kin<strong>of</strong>ilm<br />

über die Ereignisse rund um die<br />

spektakuläre Flucht kam vor knapp vier<br />

<strong>Jahre</strong>n in die Kinos. Zwar flüchteten bis<br />

1989 mehr als 300.000 Menschen illegal<br />

aus dem kommunistischen Machtbereich<br />

in den sogenannten Westen, aber<br />

wohl keine Flucht faszinierte und inspirierte<br />

die Menschen so sehr wie die<br />

28-minütige Ballonfahrt, die die beiden<br />

Familien von ihrem alten in ein neues<br />

Leben transportierte. Vielleicht hat diese<br />

Faszination etwas mit einem Zusammenhang<br />

zu tun, der vom Medientheoretiker<br />

Marshall McLuhan in die griffige<br />

Formel „The medium is the message“<br />

gekleidet wurde: Die dem Transportmedium<br />

„Heißluftballon“ zugeschriebenen<br />

Attribute stehen demnach zugleich für<br />

die Ambitionen, die die beiden jungen<br />

Familien mit ihrer Flucht zu verwirklichen<br />

suchten und die archetypisch für<br />

jenes gute Leben stehen, nach dem sich<br />

die meisten Menschen sehnen und das<br />

sie anstreben.<br />

Selbstbestimmung und Wirksamkeit<br />

Die Gestaltung der eigenen Zukunft<br />

nicht andern zu überlassen, sondern<br />

selbst, also persönlich in die Hand zu<br />

nehmen – dies ist die Hauptbotschaft<br />

dieser Fluchtgeschichte und zugleich<br />

auch eine mögliche Lesart des Mottos<br />

für diese <strong>VALUE</strong>-Ausgabe. So verstanden<br />

handelt es sich bei der <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Management</strong> um ein Vehikel (oder Medium),<br />

das seiner Besatzung die Kompetenzen<br />

vermittelt, die im gewählten<br />

Berufsfeld als Basis für nachhaltigen<br />

Erfolg gelten. Dabei kann zwar mit an<br />

Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit<br />

davon ausgegangen werden, dass<br />

die Angehörigen der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

ihre akademische Wirkungsstätte<br />

bislang weder als Vehikel noch als<br />

Medium interpretiert haben. Aber große<br />

Einigkeit besteht wohl darüber, dass die<br />

skizzierte Funktion von Beginn an der<br />

Existenzgrund für die <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

war und dies wohl auch bleiben<br />

wird.<br />

Individualisierung<br />

Mit dem Topos der „Selbstwirksamkeit<br />

im Berufsfeld“ ist auf vielfältige Weise<br />

ein weiteres Thema verknüpft, das<br />

bereits heute für die gesellschaftliche<br />

Entwicklung maßgeblich ist: die Individualisierung.<br />

Bei ihr handelt es sich um<br />

einen facettenreichen Megatrend, der die<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> von Beginn an geprägt<br />

hat und der wohl in zunehmendem<br />

Maße orientierende Kraft entfaltet. Die<br />

Entwicklung geht weg von Gleichförmigkeit<br />

und Homogenität und hin zu Diversität<br />

und Verschiedenheit im Miteinander.<br />

Die Zukunft liegt für ambitionierte<br />

Menschen nicht in der Wiederholung<br />

des Immergleichen, sondern in der gemeinsamen<br />

und trotzdem individuellen,<br />

sprich: persönlichen Gestaltung der Zukunft.<br />

Auch in dieser Hinsicht kann die<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> auf einer soliden<br />

kulturellen Grundlage aufbauen. Natürlich<br />

braucht jede zweckorientierte Gemeinschaft,<br />

wie sie beispielsweise eine<br />

Hochschule oder Fakultät darstellt, eine<br />

Organisation mit Regeln, Zielen und Ressourcen;<br />

trotzdem ist die Organisation<br />

lediglich immer nur Mittel zum Zweck;<br />

letztendlich geht es stets um Menschen,<br />

die trotz und vielleicht auch wegen ihrer<br />

Einbindung in diverse Gemeinschaften<br />

stets auch als Individuen ihre Zukunft<br />

gestalten. ●<br />

Fotos: Francine Sreca, FH Kärnten<br />

18


Zukunft persönlich gestalten<br />

New Work – Konzept mit<br />

ganzheitlicher Betrachtungsweise<br />

Eine Reihe von Trends und Entwicklungen verändern die moderne Arbeitswelt.<br />

Deren Zusammenwirken hat wesentlichen Einfluss auf unsere Zusammenarbeit, sowohl<br />

in den Organisationen als auch auf gesellschaftlicher und wirtschaftspolitischer Ebene.<br />

Aber worum geht es bei „New Work“ eigentlich?<br />

MICHAEL KOSUTNIK, URSULA LIEBHART<br />

Es war Frithj<strong>of</strong> Bergmann, ein österreichisch-US-amerikanischer<br />

Philosoph,<br />

der den Begriff „New Work“ ursprünglich<br />

geprägt und sich intensiv mit dem Thema<br />

„Neue Arbeit“ insgesamt auseinandergesetzt<br />

hatte. Er stellte sich bereits in den<br />

70er-<strong>Jahre</strong>n die Frage, was mit Menschen<br />

geschieht, wenn sie aufgrund der Technologisierung<br />

ihren „Brotjob“ verlieren<br />

(Bergmann, 2017). Gerade jetzt im Zeitalter<br />

einer transformierenden Digitalisierung<br />

werden Fragen nach dem Sinn in der<br />

Arbeit, der Kreativitätsentfaltung und der<br />

Selbstverwirklichung wieder laut.<br />

Vieles wird von Bergmanns Ideen heute<br />

im Rahmen von New Work diskutiert, einiges<br />

hat sich aber auch in der Wahrnehmung<br />

geändert. An dieser Stelle sei daher<br />

die New Work Charta genannt, die einen<br />

sehr breiten Blickwinkel in die Betrachtungen<br />

miteinbezieht. Es geht insgesamt um<br />

einen humanistischen Gesamtblick auf<br />

das Thema New Work, das insbesondere<br />

durch fünf Prinzipien gekennzeichnet ist<br />

(Humanfy, <strong>2022</strong>): Freiheit, Selbstverantwortung,<br />

Sinn, Entwicklung und soziale<br />

Verantwortung.<br />

Insgesamt verstehen wir unter New Work<br />

Maßnahmen, die darauf abzielen, das psychologische<br />

Empowerment der Mitarbeitenden<br />

zu steigern und dadurch eben<br />

Sinnhaftigkeit, Selbstbestimmung, Einfluss<br />

und Kompetenz am Arbeitsplatz zu erfahren<br />

(Schermuly 2021). Diese Beschreibung<br />

lässt erkennen, wie breit und umfangreich<br />

der Ansatz von New Work gesehen<br />

werden muss. So zeigt das New-Work-<br />

Barometer in Summe 33 praxisrelevante<br />

New-Work-Maßnahmen bzw. -Zugänge<br />

wie beispielsweise die empowermentorientierte<br />

Führung, Arbeitszeit- und Arbeitsortautonomie,<br />

die agile Führung und<br />

den Einsatz agiler Methoden wie SCRUM,<br />

Design Thinking, Barcamps, Working out<br />

Loud. Auch organisationale Zugänge wie<br />

die Verflachung an Hierarchien, Konzepte<br />

einer Kreisorganisation sowie <strong>of</strong>fene Bürokonzepte<br />

zur Steigerung der individuellen<br />

und organisatorischen Wirksamkeit zählen<br />

zu häufigen Maßnahmen.<br />

Allerdings gilt es „New Work“ als ganzheitliches<br />

Konzept zu begreifen, dessen Wirksamkeit<br />

nicht allein durch die Implementierung<br />

einzelner Maßnahmen gelingt,<br />

sondern durch eine für die jeweilige Organisation<br />

stimmige Transformation der Kultur.<br />

Gerade die zu entwickelnde Organisationskultur<br />

fordert die Unternehmen und<br />

zeigt auf, dass Vertrauen und Zutrauen,<br />

Wertschätzung und Transparenz, (Selbst-)<br />

Verantwortung und Gestaltungsfreiraum<br />

die Essenz einer New-Work-Kultur darstellen.<br />

Die Transformation beruht dabei auf<br />

einem Zusammenwirken von klaren und<br />

transparenten Prinzipien, ausgewählten<br />

Maßnahmen, der Befähigung von Menschen,<br />

Initiative und Verantwortung zu<br />

übernehmen, und Führungskräften, die<br />

sich als Veränderungsbegleiter von Menschen<br />

und Organisation sehen. Nicht umsonst<br />

kann Lernen als Zukunftskompetenz<br />

des 21. Jahrhunderts gesehen werden.<br />

Die Frage ist daher, wann die Unternehmen<br />

in einer Arbeitswelt ankommen,<br />

die Mensch und Organisationen kreativ,<br />

innovativ, kollaborativ, empathisch und<br />

sinnstiftend aus der aktuellen Krise in eine<br />

optimistische Zukunft führt. ●<br />

LITERATUR:<br />

• Bergmann, F. (2017): Neue Arbeit, Neue Kultur,<br />

6. Auflage. Freiburg: Arbor.<br />

• Humanfy (<strong>2022</strong>): https://humanfy.de/<br />

leistungen/new-work/new-work-charta/<br />

• Schermuly, C. (2021): New Work – Gute Arbeit<br />

gestalten. Psychologisches Empowerment von<br />

Mitarbeitern, 3. Auflage. Freiburg: Haufe Group.<br />

19


value <strong>2022</strong><br />

Führungskompetenzen<br />

der Zukunft<br />

Eines ist <strong>of</strong>fensichtlich: Wenn sich alles ändert und wir von New Work und<br />

New Learning sprechen, dann muss sich auch Führung wesentlich verändern.<br />

Aber was sind nun die New-Leadership-Kompetenzen?<br />

MICHAEL KOSUTNIK<br />

Kaum ein Thema wurde in den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n so intensiv diskutiert wie Führung.<br />

Unzählige wissenschaftliche Beiträge<br />

und empirische Studien wurden<br />

zu diesem Themenkomplex erstellt und<br />

in der Praxis heiß diskutiert. Die Frage,<br />

die sich stellt, ist, ob es den einen<br />

Führungsansatz gibt, der Organisationen<br />

durch die VUCA-Welt führen und leiten<br />

kann? Oder ist Führung so individuell,<br />

wie es auch verschiedene Persönlichkeiten<br />

gibt? Kommt bestimmten Führungseigenschaften,<br />

die zu Beginn der<br />

Führungsforschung ins Zentrum gestellt<br />

wurden, wieder verstärkt Bedeutung zu<br />

oder geht es rein um erlernbares und<br />

adaptierbares Führungsverhalten? Bevor<br />

wir diese Frage beantworten, müssen<br />

wir die Rahmenbedingungen klären,<br />

unter denen sich Führungskräfte heute<br />

beweisen müssen. Steigende Komplexität,<br />

neue Technologien, radikale Umbrüche<br />

im Kundenverhalten, Globalisierung<br />

und Dynamisierung in Märkten schaffen<br />

ein kaum vorhersehbares Unternehmensumfeld.<br />

Dazu kommt, dass in den<br />

Organisationen mehrere Generationen<br />

an Mitarbeiter*innen gleichzeitig beschäftigt<br />

sind und diese die unterschiedlichsten<br />

Anforderungen und Ansprüche<br />

an ihre Führungskräfte haben. Dieses<br />

Umfeld insgesamt verlangt nach veränderten<br />

Kompetenzanforderungen bei<br />

Führungskräften.<br />

Set an Führungskompetenzen<br />

notwendig<br />

Es ist <strong>of</strong>fensichtlich, dass gerade den<br />

Führungskräften eine Schlüsselrolle zukommt,<br />

wenn es darum geht, Organisationen<br />

zu verändern, zu transformieren<br />

und zukunftsfähig zu gestalten. Gemäß<br />

der oben dargestellten Rahmenbedingungen<br />

braucht es dafür ein umfangreiches<br />

Set an Führungskompetenzen,<br />

wobei im Rahmen dieses Artikels insbesondere<br />

auf die Selbstführungskompetenzen<br />

eingegangen wird, die man<br />

braucht, um sich und in weiterer Folge<br />

andere zu begleiten, zu „empowern“<br />

und eben zu führen. Schrör (2021)<br />

spricht in diesem Zusammenhang von<br />

Führung als „ultimative[r] Herausforderung<br />

zur kontinuierlichen persönlichen<br />

Weiterentwicklung“.<br />

Eine Studie der Universität St. Gallen<br />

ging der Frage nach, wie es Führungskräften<br />

gelingen kann, Veränderungen zu<br />

managen, die Mitarbeiter*innen aktiv zu<br />

führen, gute Leistung zu bringen und ob<br />

der vielen und teils widersprüchlichen<br />

Anforderungen auch selbst gesund zu<br />

bleiben (Hesse/Bruch 2021).<br />

Ein sehr ernüchterndes Ergebnis der<br />

Studie ist, dass gerade einmal 11 % der<br />

befragten Führungskräfte mit den gesteigerten<br />

und widersprüchlichen Ansprüchen<br />

gut zurechtkommen. Was zeichnet<br />

nun aber gerade diese Führungskräfte<br />

aus? Über welche Kompetenzen verfügen<br />

erfolgreiche und wirksame Führungskräfte?<br />

Es sind genau zwei komplett unterschiedliche<br />

„Kompetenzbündel“, über<br />

die diese 11 % an Führungskräften verfügen.<br />

Es sind dies Gestaltungskompetenzen<br />

zur Erbringung von Hochleistung<br />

und Adaptionskompetenzen für die notwendigen<br />

Veränderungen.<br />

Es ist <strong>of</strong>fensichtlich, dass erfolgreiche<br />

Führungskräfte, die Topleistung erbringen<br />

wollen, über ein wirksames Selbstmanagement<br />

verfügen müssen. Der<br />

Arbeitstag muss geplant, geregelt und<br />

koordiniert und es müssen die richtigen<br />

Prioritäten gesetzt werden. Darüber hinaus<br />

geht es sehr stark darum, mit den<br />

vielfältigen emotionalen Anforderungen<br />

an die Führungsfunktion umzugehen.<br />

Wir sprechen hier von Emotionsregulation.<br />

Um tatsächlich und langfristig erfolgreich<br />

zu sein, müssen Führungskräf-<br />

New-Leadership-Kompetenzen für paradoxe Kontexte<br />

Gestaltungskompetenzen<br />

• Selbstmanagement: Prioritäten<br />

richtig setzen und den Arbeitsalltag<br />

effizient koordinieren<br />

• Emotionsregulation: mit den eigenen<br />

Emotionen umzugehen wissen<br />

• Kontrollüberzeugung: Ausbildung<br />

einer starken Kontrollüberzeugung<br />

Quelle: Hesse/Bruch (2021)<br />

Adaptionskompetenzen<br />

• Ambiguitätstoleranz: selbstbewusster<br />

Umgang mit Unsicherheit<br />

• Polychronizität: mehrere Aufgaben<br />

gleichzeitig im Blick behalten<br />

• Stress Mindset und Boundary<br />

Control: Stress als Ressource nutzen<br />

und die Fähigkeit, sich abzugrenzen<br />

Foto: FH Kärnten<br />

20


Zukunft persönlich gestalten<br />

Gefragt im Zeitalter des<br />

digitalen Wandels und der rasanten<br />

Beschleunigung sind Pragmatismus,<br />

Improvisation und die Fähigkeit, mit<br />

mehreren Alternativen zu jonglieren.<br />

te davon überzeugt sein, dass ihr Erfolg<br />

weit mehr von ihren Aktivitäten abhängig<br />

ist als von Glück. Das Vorhandensein<br />

dieser Kontrollüberzeugung unterscheidet<br />

die erfolgreichen Führungskräfte<br />

von jenen, die sich den Umständen<br />

machtlos ausgeliefert fühlen.<br />

Zu den Adaptionskompetenzen, die notwendig<br />

dafür sind, Wandel und Veränderung<br />

einzuleiten und zu gestalten,<br />

zählt die Fähigkeit, mit den Widersprüchlichkeiten<br />

des wirtschaftlichen<br />

Lebens umzugehen. Ungewissheit muss<br />

„gemanagt“ werden. Und dies erfordert<br />

Ambiguitätstoleranz. Diese Kompetenz<br />

ermöglicht es Führungskräften, sich in<br />

einem neuen Umfeld rasch zurechtzufinden<br />

und mit ungewohnten und neuen<br />

Situationen aktiv umzugehen.<br />

Da diese Situationen sehr unterschiedlich<br />

sein können und mitunter gleichzeitig<br />

auftreten, müssen sich Führungskräfte<br />

zeitgleich mit den diversesten<br />

Aufgaben und Projekten beschäftigen,<br />

w<strong>of</strong>ür wiederum Polychronizität, also die<br />

Fähigkeit, mehrere Themen zu bearbeiten,<br />

erforderlich und zukunftsweisend<br />

ist. Diese durch Polychronizität ausgelöste<br />

hohe Anforderung an Führungskräfte<br />

führt uns zur letzten zentralen<br />

Adaptionskompetenz, zu Stress Mindset<br />

und Boundary Control. Erfolgreiche<br />

Führungskräfte haben eine positive Einstellung<br />

zu Stress bzw. bewegen sich im<br />

positiven Bereich des Eustress und können<br />

andererseits zwischen Arbeit und<br />

Privatleben gut unterscheiden und sich<br />

abgrenzen.<br />

Leadership matters<br />

Aufgrund der hohen Anforderungen an<br />

„New Leader*innen“ kommt es nicht von<br />

ungefähr, dass im Rahmen der Zukunftskompetenzen<br />

gerade Selbststeuerungskompetenzen<br />

sowohl für den Bereich der<br />

Leistungserbringung als auch für das Veränderungsmanagement<br />

notwendig sind.<br />

High-Level-Führungskräfte müssen sich<br />

zukünftig also ganz intensiv und bewusst<br />

mit sich selbst beschäftigen.<br />

Neben dieser notwendigen Selbststeuerung<br />

geht es komprimiert ausgedrückt<br />

noch darum, die Führungshaltung insgesamt<br />

zu verändern, im Sinne von Kontrolle<br />

auf Iteration, von Struktur auf Fluidität,<br />

Flexibilität und Transparenz, von<br />

Misstrauen auf Vertrauen von zentral<br />

auf dezentral und von hierarchisch zu<br />

demokratisch.<br />

Führung wird der zentrale Hebel der<br />

Unternehmensentwicklung werden:<br />

„Leadership matters“ (Friedmann et. al<br />

2019).<br />

Gefragt im Zeitalter des digitalen Wandels<br />

und dieser beschriebenen rasanten<br />

Beschleunigung sind somit Pragmatismus,<br />

Improvisation und die Fähigkeit,<br />

mit mehreren Alternativen zu jonglieren.<br />

Es geht darum, die kollektive Intelligenz<br />

der Unternehmen zu nutzen, Informationen<br />

<strong>of</strong>fenzulegen und die Wissensträger<br />

der Organisation zu vernetzen.<br />

Es braucht eine Vertrauenskultur, die<br />

Agilität ermöglicht, Führen nach Kompetenz<br />

und Wertschöpfung statt nach<br />

hierarchischer Zuordnung, und eben<br />

die bereits beschriebenen höchsten Anforderungen<br />

an Selbstorganisation und<br />

Selbststeuerung. ●<br />

LITERATUR:<br />

• Friedmann, W./Tanzer, C./Vogt, J. (2019): „New<br />

York“ verlangt nach „New Leadership“. In: wirtschaft<br />

+ weiterbildung, 2, S. 30–36.<br />

• Hesse, F./Bruch, H. (2021): New-Leadership-<br />

Kompetenzen. In: Personalmagazin, 11, S.<br />

54–58.<br />

• Schrör, T. (2021): Führungskompetenz achtsame<br />

Selbstführung, Erfolgreich führen in dynamischen<br />

und disruptiven Zeiten, 2. Auflage.<br />

Wiesbaden: Springer-Verlag.<br />

21


value <strong>2022</strong><br />

Wie sich das<br />

Corporate Learning<br />

verändern muss<br />

Eine moderne Personal- und <strong>Management</strong>entwicklung stärkt die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Organisationen, denn in einer digitalen VUCA-Welt ist es<br />

essenziell, rasch und wirksam zu lernen. Dabei müssen alte Prinzipien des<br />

Lernens über Bord geworfen werden.<br />

URSULA LIEBHART<br />

Die VUCA-Welt und die neue Arbeitswelt<br />

(New Work) stellen veränderte<br />

Anforderungen an das Lernen in Unternehmen<br />

und an das Lernverhalten der<br />

Mitarbeitenden und Führungskräfte.<br />

Das neue Lernen (New Learning) rückt<br />

stärker die Selbst- und Potenzialentfaltung<br />

der Menschen in den Fokus, um<br />

durch deren Weiterentwicklung einen<br />

Beitrag zur Entwicklung der Gesamtorganisation<br />

zu leisten (Foelsing &<br />

Schmitz, 2021). Im Sinne einer Lernenden<br />

Organisation gilt es verstärkt, den<br />

Wissens- und Erfahrungsaustausch quer<br />

über Abteilungs- und Bereichsgrenzen<br />

hinweg zu ermöglichen bzw. explizit zu<br />

fördern und in einer modernen Lernkultur<br />

zu verankern. In Summe wird sich<br />

auch die klassische Differenzierung<br />

zwischen der Personal- und der Organisationsentwicklung<br />

aufweichen. Investitionen<br />

in die Personalentwicklung<br />

stellen daher gleichsam Investitionen<br />

in die Unternehmensentwicklung dar.<br />

Anforderungen an das moderne<br />

Corporate Learning<br />

Die Anforderungen an das moderne<br />

Corporate Learning bringen einen Paradigmenwechsel<br />

mit sich: Reduzierung<br />

von formalen hin zu einem verstärkt<br />

informellen, sozialen und agilen Lernen<br />

und die Implementierung einer (digitalen)<br />

Lernlandschaft, die ein selbstorganisiertes<br />

und effizientes Lernen<br />

unterstützt.<br />

Foto: depositphotos/AllaSerebrina<br />

22


Zukunft persönlich gestalten<br />

Modernes Lernen fokussiert daher nicht<br />

nur auf die Lernbedarfe des Unternehmens,<br />

sondern explizit auf die Lernbedürfnisse der<br />

Lernenden.<br />

Was bedeutet dies nun konkret?<br />

Die unmittelbaren, kurzfristigen Lernerfordernisse<br />

der Mitarbeitenden nehmen<br />

aufgrund der raschen Wissens- und<br />

Technologieentwicklung und Dynamiken<br />

im Umfeld von Unternehmen konsequent<br />

zu. Lernen und Arbeiten greifen<br />

damit deutlich verzahnter ineinander<br />

und bedingen einander. „Learning on<br />

Demand“, also das Lernen in dem Moment<br />

des Bedarfs im Arbeitsprozess, erfordert<br />

einen direkten und individuellen<br />

Lernzugang. Dies ist beispielsweise ein<br />

kleines Lernnugget im Internet (You-<br />

Tube oder Lernplattformen), eine digitale<br />

Beschreibung für die Mitarbeitenden<br />

über ein Lernmanagementsystem<br />

am PC oder am iPad (an der Maschine<br />

in der Produktion), eine interne Lernbegleitung<br />

(durch Expert*innen) oder ein<br />

Lernzirkel in Form von regelmäßigen,<br />

(selbst) moderierten Lernmeetings. Die<br />

Ermöglichung einer qualifizierten, zeitnahen<br />

Lernunterstützung im Arbeitsprozess<br />

ist dabei erfolgskritisch.<br />

Für selbstbestimmteres Arbeiten im<br />

Rahmen von New Work ist auch eine<br />

aktive Auseinandersetzung mit der eigenen<br />

Entwicklung und den eigenen Entwicklungszielen<br />

erforderlich. Modernes<br />

Lernen fokussiert daher nicht nur auf<br />

die Lernbedarfe des Unternehmens,<br />

sondern explizit auf die Lernbedürfnisse<br />

der Lernenden. Damit fließen die<br />

individuellen Entwicklungs- und Lernwünsche<br />

stärker in als sinnhaft wahrgenommene<br />

und (selbst-)verantwortliche<br />

Lernziele und -prozesse ein und wirken<br />

damit auch positiv auf die Entwicklung<br />

der Organisation. In Summe wird Lernen<br />

immer mehr zu einem selbst organisierten<br />

bzw. gesteuerten Prozess<br />

durch die Lernenden.<br />

Die tiefgreifenden Veränderungen durch<br />

technologische Entwicklungen, disruptive<br />

Geschäftsmodelle und veränderte<br />

Einstellungen führen zu einer erhöhten<br />

Komplexität mit steigender Notwendigkeit,<br />

kreativ und lösungsorientiert<br />

im Team zu agieren. Dies führt dazu,<br />

dass Lernen vermehrt über Erfahrungsaustausch<br />

und Wissensteilung vollzogen<br />

wird, also sozial und kollaborativ<br />

ist. Es gilt daher, Lernformate zu etablieren,<br />

die dem sozialen Lernen kontinuierlich<br />

und wiederkehrend Raum und<br />

Zeit geben. Dies kann ein einfacher Erfahrungsaustausch,<br />

ein wöchentlicher<br />

Lernzirkel, regelmäßige Community<br />

Meetings oder auch <strong>of</strong>fene und Corporate<br />

Barcamps sein. Gleichzeitig wird<br />

es notwendig, dass Lernende aus ihrer<br />

Komfortzone hinausgehen und mehr<br />

ins Ausprobieren, Experimentieren und<br />

unter Umständen auch ins Verwerfen<br />

kommen. Dieses sogenannte exploitative<br />

Lernen braucht entsprechende Rahmenbedingungen<br />

und Empowerment,<br />

damit Lernende sich auf diese Lernprozesse<br />

einlassen.<br />

Neue Lernformate<br />

Die Anforderungen bedingen eine<br />

Weiterentwicklung bzw. Ausweitung<br />

bestehender Lernformate. Die Kuratierung<br />

von Lerninhalten mit einem<br />

hohen Selbstlernanteil (digitale, asynchrone<br />

Elemente) und eine vertiefte<br />

Diskussion in Präsenzformaten sind aktuelle<br />

Lerntrends. Insbesondere Lernformate<br />

in Netzwerken (Communities)<br />

und auf Teamebene sowie individuelle<br />

Coachings und zielgruppenfokussierte<br />

Mentoringformate werden durch agile,<br />

digitale und innovative Elemente angereichert<br />

und erleben ein flächendeckendes<br />

Revival. Beispiele dafür sind<br />

Formate wie Learn & Lunch, Working<br />

Out Loud und Lerntandems.<br />

Lernangebote als Lernlandschaft<br />

konzipieren<br />

Aus der Sicht eines Lernenden zählt,<br />

wie die Lernumgebung in der Organisation<br />

gestaltet ist, welche Lernangebote<br />

vorhanden sind und wie der individuelle<br />

Zugang ermöglicht wird. Als solche<br />

Lernlandschaften sind alle Systeme,<br />

Tools, Angebote und auch Räumlichkeiten<br />

zu sehen, die Lernen und Entwick-<br />

lung in einer Organisation unterstützen.<br />

Dazu zählen in erster Linie digitale<br />

Lernmanagementsysteme (LMS) bzw.<br />

Learning-Experience-Systeme (LXS) und<br />

auch externe Lernplattformen, digitale<br />

Tools des Lernens und der Kollaboration,<br />

aber auch alle analogen Lernangebote<br />

wie Seminare, Workshops, Lernbegleitungen<br />

etc. Nicht vergessen werden<br />

dürfen in dem Zusammenhang reale<br />

Lernräume, wie beispielsweise Kreativitätsräume<br />

und deren positive Wirkung<br />

auf innovative Problemlösungen.<br />

Konsequenzen für das Corporate<br />

Learning<br />

Die Befähigung der Mitarbeitenden und<br />

Führungskräfte (KÖNNEN), das eigene<br />

Lernen zu verantworten, selbst zu steuern<br />

und eigenverantwortlich lernen zu<br />

können, ist ein erster Schritt in die moderne<br />

Personalentwicklung. Mitunter<br />

gilt es für bestimmte Zielgruppen von<br />

Lernenden erstmals auch, ein Lern-<br />

Mindset zu entwickeln, indem die Lernbereitschaft<br />

aktiviert wird und auch der<br />

individuelle Nutzen von Lernen hervorgehoben<br />

wird (WOLLEN).<br />

Darüber hinaus gilt es, eine <strong>of</strong>fene Lernkultur<br />

zu etablieren (DÜRFEN), in der<br />

dem Lernen ein hoher Wert beigemessen<br />

wird. Dieser zeigt sich durch Rahmenbedingungen<br />

wie Lernzeiten und<br />

digitale bzw. reale Lernräume sowie<br />

durch Lernbegleitungen und eine aktive<br />

Diskussion und einen Austausch über<br />

Lernerkenntnisse und Lernen in Teams<br />

und in der Organisation selbst.<br />

Lernkompetenz kann zu Recht als die<br />

Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts<br />

bezeichnet werden. Corporate<br />

Learning hat daher die essenzielle Aufgabe,<br />

Führungskräfte und Mitarbeitende<br />

und die ganze Organisation ins 21. Jahrhundert<br />

zu begleiten.●<br />

23


value <strong>2022</strong><br />

Die Zukunft des<br />

öffentlichen Dienstes<br />

Die engen Verflechtungen sämtlicher Bereiche und Institutionen der Gesellschaft<br />

erfordern eine breite Vernetzung und eine permanente Prüfung des<br />

Funktionierens. Der öffentliche Dienst erfüllt dabei wichtige Aufgaben.<br />

HEINZ PANSI<br />

Als „öffentlicher Dienst“ in Österreich<br />

kann die Summe aller Bediensteten<br />

der österreichischen Gebietskörperschaften<br />

bezeichnet werden.<br />

Weiters kann grundsätzlich zwischen<br />

öffentlich-rechtlichen Beamt*innen und<br />

privatrechtlich öffentlich Bediensteten<br />

unterschieden werden, wobei allerdings<br />

die Rolle der wirtschaftlich und emotional<br />

eng an den Staat gebundenen<br />

Beamt*innen, mit seinen traditionellen<br />

Strukturen, mittlerweile als sehr gering<br />

zu bezeichnen ist. Noch werden dem<br />

öffentlichen Dienst die Kerneigenschaft<br />

Gesetzestreue, Loyalität und Pflichtbewusstsein<br />

zugeschrieben.<br />

Die österreichische Bundesverfassung<br />

bestimmt im Art. 20 B-VG, dass unter<br />

der Leitung der obersten Organe des<br />

Bundes und der Länder nach den Bestimmungen<br />

des Gesetzes auf Zeit gewählte<br />

Organe, ernannte berufsmäßige<br />

Organe oder vertraglich bestellte Organe<br />

die Verwaltung führen. Sie sind den ihnen<br />

vorgesetzten Organen für ihre amtliche<br />

Tätigkeit verantwortlich und an deren<br />

Weisungen gebunden. Art. 18 B-VG<br />

führt aus, dass die gesamte staatliche<br />

Verwaltung nur aufgrund der Gesetze<br />

ausgeübt werden kann.<br />

Das pr<strong>of</strong>essionelle Berufsbeamtentum<br />

(der Vergangenheit) hat in der Aufgabenstellung<br />

für den Staat, seine Bürger*innen<br />

– auf Basis der Rechtsstaatlichkeit<br />

– zu handeln und unabhängig von<br />

den politischen Parteien nur auf Basis<br />

von Gesetzen/Verordnungen/Weisungen<br />

zu agieren. Der Beamtenstatus mit<br />

der Pragmatisierung hat die Kontinuität<br />

gerade in der Verwaltung gesichert.<br />

Mit der Abschaffung der das Berufsbeamtentum<br />

ausmachenden Parameter<br />

wie Pragmatisierung, unbefristete<br />

Funktionsbestellung oder eine eigene<br />

Pensionsregelung wurde dieser Zweig<br />

des öffentlichen Dienstes nachhaltig ge-<br />

Foto: depositphotos/jelinapreethi<br />

24


Zukunft persönlich gestalten<br />

schwächt und mit ihm der in der Beamtenschaft<br />

weit verbreitete Kodex der<br />

„Staatsräson“.<br />

Ein Zustandssplitter des<br />

öffentlichen Dienstes<br />

Ein wesentlicher Teil des Funktionierens<br />

der Republik Österreich beruht auf<br />

dem aus verschiedenen Verfassungsvorschriften<br />

ableitbaren gewaltentrennenden<br />

Prinzip. Um Missbrauch zu verhindern,<br />

muss man politische Macht<br />

aufteilen, was wiederum in der organisatorischen<br />

Trennung von Gesetzgebungs-<br />

und Vollziehungsorganen resultiert.<br />

Ergänzend normiert Art 94 B-VG<br />

für den Bereich der Vollziehung die<br />

Trennung der ordentlichen Gerichtsbarkeit<br />

von der Verwaltung.<br />

Grundsätzlich ist es Aufgabe der Gesetzgebung,<br />

die Kompetenzen auf die staatlichen<br />

Strukturen zu verteilen. Die in<br />

der Spitzenpolitik tätigen öffentlichen<br />

Bediensteten wurden über Jahrzehnte<br />

aus den Ministerien, Behörden und<br />

Ämtern rekrutiert und so haben „klassische“<br />

Beamt*innen die Politik in der<br />

Gesetzwerdung sowie die Regierungen<br />

beraten. Beginnend mit der Jahrtausendwende<br />

hat die Politik zunehmend auf<br />

Berater*innen aus eigenem Umfeld, das<br />

<strong>of</strong>t selten aus dem öffentlichen Dienst<br />

kam, gesetzt. Da zudem nach einer gewissen<br />

Zeit Bedarf gegeben war und<br />

ist, dieses neue Personal auch in die<br />

Behördenstruktur einzubauen, war es<br />

nur konsequent, dass auch die leitenden<br />

Funktionen nunmehr befristet bestellt<br />

werden. Mit der Schaffung der Generalsekretariate<br />

bei den Ministerien wurde<br />

überhaupt ein endgültiger Schnitt zwischen<br />

Beamt*innen des Verwaltungsapparates<br />

und der Politik gesetzt. Das<br />

Wissen ob der Zusammenhänge im<br />

Kernteilbereich des öffentlichen Dienstes,<br />

der Verwaltung, geht dadurch verloren<br />

und die Gefahr der willfährigen<br />

Inanspruchnahme der Vollziehung im<br />

Wege der Politik – wie es seit geraumer<br />

Zeit der medialen Berichterstattung zu<br />

entnehmen ist – steigt. Der Justiz- und<br />

der Verwaltungsapparat beschäftigt sich<br />

zunehmend mit sich selbst und Vorgaben<br />

der Ministerien entbehren <strong>of</strong>t jeglicher<br />

Vollzugsrealität – etwa das Gesundheitsministerium<br />

lieferte dafür<br />

Beispiele. Der öffentliche Dienst erfüllt<br />

dennoch die Vorgaben, er hat aber kaum<br />

Chancen, optimierend einzugreifen, was<br />

letztlich zu gesellschaftspolitischen Problemen<br />

führen kann.<br />

Betrachtet man etwa die Verwaltungsstruktur<br />

der Vergangenheit, so kann aus<br />

dieser Perspektive wohl nicht von einer<br />

konstanten Fortentwicklung des Staates<br />

gesprochen werden.<br />

Die Politik muss sich im Klaren sein, dass nur<br />

mithilfe einer handlungsaktiven und die Zusammenhänge<br />

kennenden und mit dem Staat<br />

eng verbundenen Verwaltung die Aufgaben des<br />

21. Jahrhunderts erfüllt werden können.<br />

Bis dato hat die Politik die Verwaltung und damit<br />

den öffentlichen Dienst kaum als Motor<br />

zur Veränderung und Optimierung des Staatskonstruktes<br />

erkannt. Umso mehr ist es ein<br />

Auftrag an den öffentlichen Dienst, die Politik<br />

und die in ihrem Umfeld entstandene Parallelverwaltung<br />

genau darauf hinzuweisen!<br />

Die Herausforderung an den<br />

öffentlichen Dienst<br />

Der oben kurz geschilderte Problemaufriss<br />

des Vollziehungsteiles des öffentlichen<br />

Dienstes soll aber nicht den<br />

Eindruck erwecken, dass die Hoheitsverwaltung<br />

ihre so zugewiesene Rolle<br />

akzeptieren würde. Es ist und bleibt<br />

Aufgabe der Verwaltung – und somit des<br />

öffentlichen Dienstes –, die Staatsaufgaben<br />

umzusetzen und so mit ihren zahlreichen<br />

Dienstleistungen zum Wohle der<br />

Bevölkerung beizutragen. Wenn auch<br />

das Berufsbeamtentum die Kontinuität<br />

der getr<strong>of</strong>fenen Entscheidungen und<br />

die Konsistenz der Gesetze wesentlich<br />

beeinflusst hat, wird es gerade die neu<br />

entstandene Situation der veränderten<br />

Strukturen in der Hoheitsverwaltung erfordern,<br />

die Kultur der Beziehung zum<br />

gemeinsamen Auftraggeber von Justiz<br />

und Verwaltung, dem Gesetzgeber, aber<br />

auch die Organisation und die Führung<br />

neu zu definieren. Die Verantwortungsund<br />

Aufgabenteilung zwischen Staat,<br />

Zivilgesellschaft und Markt muss in<br />

der Rollen- und Bedeutungszuordnung<br />

des öffentlichen Dienstes Niederschlag<br />

finden. Die Politik muss sich im Klaren<br />

sein, dass nur mithilfe einer handlungsaktiven<br />

und die Zusammenhänge<br />

kennenden und mit dem Staat eng verbundenen<br />

Verwaltung die Aufgaben des<br />

21. Jahrhunderts erfüllt werden können.<br />

Die Gewährleistung der natürlichen und<br />

sozialen Lebensgrundlagen, die Sicherheit<br />

der Versorgung, die Gewährleistung<br />

der Wirtschaftsordnung sowie der Bildung,<br />

der Gesundheit und der Sicherheit<br />

u. v. a. m., erfordern einen öffentlichen<br />

Dienst, der sich der Probleme der Menschen<br />

bewusst ist und der bestens geschult<br />

ist, wozu auch eine breit aufgestellte<br />

Ausbildung auf FH-Ebene zählt,<br />

die Theorie und Praxis umfassend beleuchtet<br />

und die Tatsächlichkeiten der<br />

Theorie rückkoppelt.<br />

Heinrich Neisser hat in seinem Vorwort<br />

zu Bauer/Dearing, „Bürgernaher aktiver<br />

Staat“ (2013) recht, wenn er schreibt:<br />

„… Governance eröffnet für Politik und<br />

Verwaltung … neue Richtungsentscheidungen<br />

... Ob im Besonderen die Politik<br />

diese Chancen erkennt ... bleibt <strong>of</strong>fen.“<br />

Bis dato hat die Politik die Verwaltung<br />

und damit den öffentlichen Dienst kaum<br />

als Motor zur Veränderung und Optimierung<br />

des Staatskonstruktes erkannt.<br />

Umso mehr ist es ein Auftrag an den öffentlichen<br />

Dienst, die Politik und die in<br />

ihrem Umfeld entstandene Parallelverwaltung<br />

genau darauf hinzuweisen! ●<br />

<strong>25</strong>


value <strong>2022</strong><br />

Demokratie<br />

für die Zukunft bewahren<br />

Erstmals seit Erscheinen ab 2006 weist der Demokratie-Index der Zeitschrift The Economist<br />

weltweit mehr Autokratien als Demokratien aus. Nicht einmal die Hälfte (45,7 Prozent) der<br />

Weltbevölkerung leben in Staaten, die ihnen Mitsprache und Menschenrechte garantieren.<br />

Das sollte uns alarmieren, weil die Entwicklung von Demokratie <strong>of</strong>fenbar keine Einbahnstraße<br />

darstellt. Vielmehr sehen wir selbst etablierte Demokratien unter Druck geraten durch die<br />

zahlreichen, rasch aufeinanderfolgenden oder sich gar überlagernden Krisen.<br />

KATHRIN STAINER-HÄMMERLE<br />

Österreich liegt in diesem Ranking auf<br />

Platz 20, also weit hinter Norwegen (1),<br />

Neuseeland (2) und Finnland (3), aber<br />

auch hinter Taiwan (8), Uruguay (13) und<br />

Mauritius (19). Besonders schlecht sind<br />

die Werte in den Kategorien Funktionsweise<br />

der Regierung und Politische Kultur.<br />

Ibiza, Chatprotokolle und Inseratenkorruption<br />

lassen grüßen. Wobei unter<br />

Politischer Kultur nicht die fehlende Diskussionskultur<br />

zwischen den Parteien<br />

kritisiert wird, sondern die mangelnde<br />

Verankerung von demokratischen Werten<br />

in der Bevölkerung.<br />

Zu diesem Befund kommt auch der<br />

Demokratie-Monitor des sozialwissenschaftlichen<br />

Instituts SORA. 2021 sank<br />

das Vertrauen auf einen nie gemessenen<br />

Tiefpunkt. Nur für sieben Prozent funktioniert<br />

das österreichische politische<br />

System sehr gut. Vor allem ein niedriges<br />

Einkommen und die Erfahrung von<br />

politischer Ohnmacht bedingen diese<br />

Einschätzung. Mehr Möglichkeiten der<br />

Beteiligung werden zwar gewünscht, im<br />

Gegenzug aber kaum als erfolgsversprechend<br />

gesehen. Jüngste Umfragen im<br />

Mai <strong>2022</strong> zeigen gar, dass 70 Prozent mit<br />

der Bundesregierung unzufrieden sind.<br />

Seit Jahrzehnten wird von Schülervertreter*innen<br />

bis Erwachsenenbildner*innen<br />

mehr Politische Bildung gefordert,<br />

nun zeigen sich die Konsequenzen. Dennoch<br />

braucht Demokratie nicht nur mehr<br />

Erklärung, sondern auch Reformen. Die<br />

zentralen Institutionen und Akteure<br />

wurden vor über 200 <strong>Jahre</strong>n in den USA<br />

und Frankreich „erfunden“. Doch in einer<br />

digitalisierten, globalisierten Welt haben<br />

sich Formen der Information, Identifikation<br />

und Kollaboration verändert. Desinformationskampagnen,<br />

Radikalisierung<br />

in den Meinungsblasen lassen sich<br />

nicht mit technischen Erleichterungen<br />

wie Stimmabgabe via Klick begegnen.<br />

Doch was kann nun jede*r einzelne zur<br />

Sicherung unserer Demokratie für die<br />

Zukunft tun? Am besten durch die Vermeidung<br />

populärer Irrtümer. Erstens:<br />

Wir sollten Demokratie und Politik<br />

nicht verwechseln. Politik hat die Aufgabe,<br />

uns allen verbindliche Regelungen<br />

zu geben. Dies wird immer stattfinden,<br />

allerdings muss es nicht unbedingt<br />

Seit Jahrzehnten wird mehr Politische Bildung<br />

gefordert, nun zeigen sich die Konsequenzen.<br />

nach demokratischen Spielregeln erfolgen.<br />

Zweitens: In Demokratien werden<br />

nicht automatisch Demokraten geboren.<br />

Oft erscheinen uns unsere Rechte allzu<br />

selbstverständlich, gerade jungen Menschen,<br />

die Diktatur und Zwang nur aus<br />

den Geschichtsbüchern kennen. Es ist<br />

eine Herausforderung einer Generation<br />

zu erklären, dass sie sich dennoch für<br />

den Wert von Freiheit einsetzen muss,<br />

obwohl sie (h<strong>of</strong>fentlich) das Gegenteil<br />

nie am eigenen Leib erfährt. Drittens:<br />

Trotz Mehrheiten geht es in der Politik<br />

nicht um Sieg und Niederlage. Selbst 50<br />

Prozent plus eine Stimme dürfen sich<br />

nicht über Rechte der Einzelnen hinwegsetzen.<br />

Ziel einer Demokratie ist immer<br />

der Kompromiss. Viertens und Fünftes:<br />

Demokratie kann weder delegiert werden,<br />

noch beginnt sie in der Wahlzelle.<br />

Ihre Grundsätze müssen jeden Tag gemeinsam<br />

gelebt werden. ●<br />

Fotos: designation, depositphotos/photographee.eu<br />

26


Zukunft persönlich gestalten<br />

Forschung zu<br />

gesellschaftlichen und<br />

unternehmerischen<br />

Fragen ist eine der<br />

Kern kompetenzen der<br />

SoM seit <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Forschung –<br />

aktuell, aber nicht populistisch<br />

Forschung soll aktuelle Themen aufgreifen, darf aber nicht populistisch werden –<br />

dies gilt auch für die FH Kärnten und umso mehr in Zeiten gesellschaftlicher<br />

Fragmentierung und globaler Herausforderungen.<br />

RAHEL M. SCHOMAKER<br />

Für Forscher*innen aller Disziplinen<br />

stellen sich die gleichen Fragen wie für<br />

nahezu alle Bürger*innen, jedes Unternehmen,<br />

ja ganze Gesellschaften weltweit:<br />

Wie wollen wir leben und arbeiten?<br />

Welche Technologien, Werte und<br />

Politiken bestimmen unseren Alltag in<br />

der Zukunft? Wie können Staat, Bürger*innen<br />

und Unternehmen gemeinsam<br />

die Zukunft gestalten?<br />

Die Erfahrungen während der COVID-19-<br />

Pandemie, vor allem aber auch die sich<br />

abzeichnenden tiefgreifenden gesellschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Herausforderungen<br />

verweisen darauf, wie<br />

wichtig es ist, die Zukunft im Diskurs<br />

gemeinsam und persönlich zu gestalten.<br />

Neugier, Kreativität und Reflexionsfähigkeit<br />

sind Eigenschaften, die Forschende<br />

und Lernende gleich welchen Alters oder<br />

welcher Nationalität auszeichnen und<br />

damit auch verbinden. Die Suche nach<br />

Erklärungsmustern und neuen Lösungen<br />

für aktuelle Probleme vereint Individuen<br />

grenzüberschreitend und über die Disziplinen<br />

hinweg. Dabei stehen der Mensch<br />

und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt.<br />

Forschung zu gesellschaftlichen und<br />

unternehmerischen Fragen ist eine der<br />

Kernkompetenzen der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

seit <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong>n. Modernes Marketing,<br />

Digitalisierung von Unternehmen,<br />

Migration, Internationalisierung und Interkulturalität,<br />

demografischer Wandel<br />

und gesellschaftliche Innovation sind<br />

nur einige Themen, zu denen gearbeitet<br />

wird. Zweifelsohne sind die Anwendung<br />

moderner Methoden und die Anbindung<br />

an den internationalen Diskurs Voraussetzungen,<br />

ohne die Forschung nicht<br />

gelingen kann – diese institutionellen<br />

Rahmenbedingungen sind die Basis, die<br />

Spitzenforschung erst erlaubt. Forschung<br />

beinhaltet aber auch den Auftrag, aktuelle<br />

Themen aufzugreifen, ohne dass<br />

man sich zu sehr kurzfristigen Trends<br />

anpasst, und zur Lösung gesellschaftlicher<br />

Probleme reflektiert beizutragen,<br />

ohne dass man in die eine oder andere<br />

Richtung normativ abgleitet.<br />

Dies gilt umso mehr, wenn es um umstrittene<br />

und emotionsbeladene Fragen<br />

geht, die auch und gerade eingebettet<br />

in die Lehre auch mit den Studierenden<br />

diskutiert werden müssen. Diese Förderung<br />

des kritischen Diskurses mit Studierenden,<br />

aber auch Kolleg*innen, und<br />

darüber hinaus verschiedenen Stakeholdergruppen<br />

zeichnet unsere Forschung<br />

aus und trägt dazu bei, dass wir alle auch<br />

in Zeiten hoher Unsicherheit mitgestalten<br />

können – das Jetzt und die Zukunft, direkt<br />

oder indirekt als Multiplikator*innen<br />

für die nächste Generation. ●<br />

27


value <strong>2022</strong><br />

Supply-Chain in Not –<br />

Risikosituationen und welche<br />

Strategien dagegenhalten<br />

Als hätte es nicht genügend Zeit gegeben, das Konzept des Supply-Chain-<br />

<strong>Management</strong>s „allwettertauglich“ zu machen, zeigen sich nun die<br />

Schwächen globaler Liefer- und Versorgungsketten.<br />

Die Gründe und Lösungsansätze sind vielfältig.<br />

WOLFGANG LEITNER<br />

Nach Monaten der Coronapandemie<br />

und den doch überraschenden Erfolgen<br />

der „Null-COVID-Politik“ in China<br />

zeigen sich erst jetzt die massiven Auswirkungen<br />

auf globale Supply-Chains.<br />

Null COVID heißt momentan, dass sich<br />

zig Millionen Chines*innen in Quarantäne<br />

oder Absonderung befinden, auch<br />

in den wichtigen Wirtschaftszentren<br />

Shanghai und Shenzhen, was Produktion<br />

und Versand elektronischer Produkte<br />

massiv verzögert. Die Engpässe<br />

in chinesischen Häfen waren allerdings<br />

nur der Auslöser weiterer Supply-Chain-<br />

Probleme. Praktisch weltweit kam es<br />

zu Engpässen in den Häfen und, als<br />

ob dies noch nicht genügt hätte, blieb<br />

dann noch ein riesiges Containerschiff<br />

im Suezkanal stecken. Ein Megastau auf<br />

den Weltmeeren war die Folge, massiv<br />

verlängerte Lieferzeiten und 10-fach höhere<br />

Frachtraten inklusive. Was momentan<br />

aber noch schlimmer wiegt, ist die<br />

Störung des Containerumlaufs, der nun<br />

für zusätzliche Engpässe im Transportbereich<br />

sorgt.<br />

Globale Chipkrise mit<br />

Folgen für viele Branchen<br />

Niemand hätte aufgrund des Wirtschaftseinbruchs<br />

eine Chipkrise vorhergesagt,<br />

weshalb die Automobilindustrie<br />

ihre Forecasts massiv reduzierte. Allerdings<br />

brachte der Boom zu Home <strong>of</strong>fice,<br />

Homeschooling und Videoconferencing<br />

eine massive, ungeplante Nachfrage von<br />

anderer Seite, sodass es nach Überwindung<br />

des Downturns global keine Halbleiterkapazitäten<br />

mehr gibt, da zusätzlich<br />

einige Brände und Erd beben 1 in<br />

Fotos: depositphotos/RainerPlendl, Micheli/Cagno/Zorzini, KK<br />

28


Zukunft persönlich gestalten<br />

Chipfabriken 2 zu Produktionsstillständen<br />

geführt haben. Pech für die Automobilindustrie,<br />

denn sie konnte ihre<br />

Bedarfe plötzlich nicht mehr platzieren.<br />

Und der Ukrainekrieg verschärft die Versorgungssituation<br />

nun noch zusätzlich.<br />

Kabelbäume 3 fehlen ebenso wie Nahrungsmittel<br />

oder Neongas für die Chipproduktion<br />

4 .<br />

Supply-Chain-Risiko<br />

also systemimmanent?<br />

Wir müssen erkennen, dass in einem<br />

komplexen System Resilienz zu einem<br />

eigenständigen Ziel wird und getrennt<br />

von anderen Zielen betrachtet werden<br />

muss 5 . Die Welt ist wie ein lebender Organismus,<br />

in dem jedes Element – Finanzsystem,<br />

globale Supply-Chains, Ge-<br />

sundheit, Energie, Internet, die Umwelt<br />

usw. – in einem guten Zustand gehalten<br />

werden muss, damit das Gesamtsystem<br />

funktioniert. 5 Den geläufigen Störungen<br />

der Supply-Chain, dem Bullwhip- 6 und<br />

Ripple 7 -Effekt, kann vielfach dadurch<br />

begegnet werden, dass die jeweilige<br />

Es scheint so, als ob wir in den letzten Jahrzehnten<br />

zu erfolgreich waren, Supply Chains<br />

effizient zu machen und vom low-cost Ansatz<br />

zu pr<strong>of</strong>itieren.<br />

Quelle: Micheli, G. J. L./Cagno, E./Zorzini, M. (2008): Supply risk management vs supplier<br />

selection to manage the supply risk in the EPC supply chain. In: <strong>Management</strong> Research<br />

News, 31 (11), S. 847.<br />

Risikosituation sich im strategischen<br />

Supply -Chain-Design widerspiegelt.<br />

Effiziente Supply-Chain-Designs<br />

überholt?<br />

Es scheint so, als ob wir in den letzten<br />

Jahrzehnten zu erfolgreich waren, Supply-Chains<br />

effizient zu machen und vom<br />

Low-Cost-Ansatz zu pr<strong>of</strong>itieren. Allerdings<br />

braucht es dringend eine Kurskorrektur<br />

für globale Supply-Chains. Das Risikothema<br />

muss neben den anderen Zielgrößen<br />

immer mitberücksichtigt werden, damit<br />

man auf Notfallsituation vorbereitet und<br />

darauf reagieren kann. ●<br />

Der Ukrainekrieg verschärft die Versorgungssituation nun noch zusätzlich.<br />

Kabelbäume fehlen ebenso wie Nahrungsmittel oder Neongas für die Chipproduktion.<br />

1 Vgl. https://www.datacenterdynamics.com<br />

2 Vgl. https://sumikai.com<br />

3 Vgl. https://www.springer-pr<strong>of</strong>essional.de/<br />

automobilproduktion/bordnetze/ukrainekrieg-sorgt-fuer-kabelbaum-engpass-indeutschland/<strong>2022</strong>7600<br />

4 Vgl. https://www.derstandard.at/story/<br />

2000134119153/neon-knappheit-kriegukraine-globale-chipkrise<br />

5 Vgl. Goldin, I./Mariathasan, M. (2016): The<br />

Butterfly Defect, How Globalization Creates<br />

Systemic Risks, and What to Do about It. The<br />

Butterfly Defect. Princeton University Press.<br />

Kindle-Version.<br />

6 Beer et al. (Hrsg.) (2014): Der Bullwhip-Effekt in<br />

einem komplexen Produktionsnetzwerk, 2014<br />

7 Ivanov, D. (2017): Simulation-based ripple<br />

effect modelling in thesupply chain. International<br />

Journal <strong>of</strong> Production Research, 55(7),<br />

2083-2101.<br />

29


value <strong>2022</strong><br />

Studium in einer sich<br />

wandelnden Welt<br />

Die digitale Transformation ist in vollem Gange. Was befähigt Menschen, diese Form<br />

der Transformation, die derzeit in aller Munde ist, mitzugestalten? Offensichtlich müssen<br />

digitale Technologien verstanden werden. Aber das allein reicht nicht aus.<br />

GABRIELE KLEINSASSER<br />

Immer agiler, immer komplexer, immer<br />

digitaler: Der Hype um die digitale<br />

Transformation ist keine kurzzeitige<br />

Modeerscheinung, sondern stellt einen<br />

langfristigen Wandel der Wirtschaft mit<br />

Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft<br />

dar. Damit man in der sich geradezu<br />

revolutionär verändernden Welt<br />

bestehen kann, ist es eine naheliegende<br />

Entscheidung, ein Studium zu wählen,<br />

das sich mit „Digital Transformation <strong>Management</strong>“<br />

beschäftigt. Im viersemestrigen<br />

Masterstudium heißt es, Wissen<br />

anzusammeln, dieses zu analysieren,<br />

neu zusammenzusetzen und neu zu<br />

generieren und kreative Lösungen zu<br />

finden. Darüber hinaus ist es notwendig,<br />

Perspektiven zu wechseln und mit<br />

Widersprüchen umzugehen, gleichzeitig<br />

Komplexität und Ambiguität auszuhalten,<br />

begründetes Argumentieren zu<br />

lernen und dieses fortlaufend zu verbessern.<br />

Aber reicht das alles dafür aus,<br />

um die digitale Transformation steuern<br />

zu können?<br />

Erfolgsfaktor Mensch<br />

Digitale Transformation beinhaltet die<br />

Digitalisierung von Produkten, Prozessen<br />

und Geschäftsmodellen. Der Erfolg<br />

von Transformation hängt weniger von<br />

Bits und Bytes als vom zwischenmenschlichen<br />

Zusammenarbeiten ab. Denn erst<br />

der Mensch macht die digitale Trans-<br />

formation möglich. Mehr denn je zählt<br />

die Bedeutung des Menschen in der von<br />

Digitalisierung geprägten Arbeitswelt,<br />

damit die Wandelbarkeit von <strong>Management</strong><br />

und vor allem Moral und Ethik im<br />

Leadership sichergestellt ist. Unabhängig<br />

davon, wie die transformatorischen Effekte<br />

im digitalen Zeitalter gestaltet werden:<br />

Es werden reflektierte, kritikfähige,<br />

teamorientierte Menschen mit Schlüsselkompetenzen<br />

benötigt, die positiv mit<br />

der Dynamik des digitalen Wandels umgehen<br />

und die Zukunft gestalten. Schlüsselkompetenzen<br />

kommen zum Tragen,<br />

wenn das Fachwissen allein nicht ausreicht<br />

oder an seine Grenzen kommt.<br />

Hierbei geht es um den Erwerb von Fähigkeiten,<br />

Haltungen, Werten, neuen<br />

Denkweisen und Strategien, damit man<br />

mit der immer schneller wandelnden<br />

Realität umgehen kann.<br />

Digital Transformation <strong>Management</strong><br />

Im Studiengang DTM wird dem Transformationsprozess<br />

besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet. Mit einer Portion<br />

Neugierde und Veränderungsbereitschaft<br />

eröffnen sich neue Wege. Sicher ist, eine<br />

Transformation geht immer mit persönlichen<br />

Bildungsprozessen einher – und<br />

diese kommen im Studium zum Tragen.<br />

Wenn Studierende vier Semester lang<br />

diesen Prozess durchlaufen, ist verständlich,<br />

dass sie nicht mehr dieselben<br />

sein werden wie diejenigen, die sie zu<br />

Studienbeginn waren. Das Ziel des Studiums<br />

ist der Erwerb von Wissen, aber<br />

auch Selbstkompetenzen, Selbstmotivation<br />

und Selbstorganisation. Wer mit<br />

Offenheit, Kreativität, Resilienz und Flexibilität<br />

sich selbst und der Welt gegenübertritt,<br />

der kann dem digitalen Wandel<br />

mit den drei „Zutaten“ Digitalisierung,<br />

Transformation und <strong>Management</strong> immer<br />

wieder begegnen und ihn erfolgreich<br />

meistern. ●<br />

STUDIENGANG DIGITAL<br />

TRANSFORMATION MANAGEMENT<br />

Das berufsfreundliche Studium beinhaltet Module<br />

aus den Bereichen Digitalisierung & <strong>Management</strong>,<br />

Digital Business, Digital Marketing,<br />

Data Science und Technologie.<br />

Das Leben besteht aus<br />

stetiger Veränderung<br />

und Entwicklung.<br />

Wege entstehen dadurch,<br />

dass man sie geht.<br />

Foto: depositphotos/Jesussanz<br />

30


Zukunft persönlich gestalten<br />

The ICM Competency Framework<br />

Intercultural <strong>Management</strong> (ICM) is an international BA business degree taught in English<br />

(in Austria at the <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong>) and shaping future multilingual leaders <strong>of</strong><br />

intercultural teams.<br />

SVETLANA BUKO<br />

Within six semesters <strong>of</strong> the ICM BA<br />

program the <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> is<br />

mapping out an exceptional business<br />

learning journey. Purposeful selection <strong>of</strong><br />

the student body is based on the 70/30<br />

ratio: 70 percent <strong>of</strong> the learners are international<br />

representatives and 30 are<br />

local Austrians. This creates a laboratory<br />

for polishing collaborative intercultural<br />

global teamwork skills in the classroom<br />

environment throughout the learning<br />

journey <strong>of</strong> six semesters.<br />

The program’s modular format is rooted<br />

in Sustainability, Diversity, Internationalization<br />

and Digitalization, and designed<br />

based on the three-dimensional competency<br />

model:<br />

1. Process <strong>Management</strong> – project management<br />

in the international environment;<br />

getting results by setting up operational<br />

systems in consideration <strong>of</strong> the<br />

global and local dimensions.<br />

2. People <strong>Management</strong> – intercultural<br />

team leadership; can focus, align and<br />

build effective intercultural groups.<br />

3. Multilingualism – the capacity <strong>of</strong><br />

managers to apply a functional holistic<br />

approach to multilingual teams for better<br />

talent management strategies and<br />

for successful communication, with the<br />

goal to close the gap between native and<br />

non-native speakers, while raising language<br />

awareness in intercultural teams,<br />

and leveraging differences in multinational<br />

personnel performance. In their<br />

careers, ICM business graduates target<br />

four dimensions:<br />

• Lead towards better sustainable<br />

solutions in organizations and societies<br />

- bring positive social change as<br />

“changemakers”;<br />

• Set up, design, manage teams, projects,<br />

and processes in organizations<br />

with consideration <strong>of</strong> cultural differences<br />

(intercultural clients, suppliers,<br />

and cross-functional teams);<br />

• Innovate, collaborate, create new sustainable<br />

digital solutions, build resilient<br />

virtual and hybrid teams, in order<br />

to deliver better products and services<br />

to clients;<br />

• Unlock new business opportunities<br />

with the help <strong>of</strong> pr<strong>of</strong>essional intercultural<br />

business communication and<br />

multilingual skills.<br />

Our Bachelor in business helps prepare<br />

future multilingual leaders <strong>of</strong> intercultural<br />

teams who are effective in working<br />

with internationals and locals, to positively<br />

impacting business performance<br />

<strong>of</strong> the company, leading to sustainable<br />

growth. ●<br />

CONCEPT CO-DESIGNED BY ICM TEAM<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. in Dr. in Eithne Knappitsch; Janet Brown, MA<br />

MA; Dr. in Karin Martin; FH-Pr<strong>of</strong> Dr. Colin Heller;<br />

Dr. in Svetlana Buko<br />

ICM: A 3-Year Competency-Based Bachelor in Business<br />

Intercultural Business Degree in Austria:<br />

shaping future multilingual leaders <strong>of</strong> intercultural teams<br />

PROCESS:<br />

Intercultural Project<br />

<strong>Management</strong><br />

PEOPLE:<br />

Intercultural Team<br />

Leadership<br />

COMMUNICATION:<br />

Mulitilingualism<br />

in Business<br />

Diversity, Internationalization, Digitalization, Sustainability<br />

Lead towards better sustainable<br />

solutions in organizations and<br />

societies, bringing positive social<br />

change as “changemakers”<br />

Set up, design, manage teams,<br />

projects, and processes in<br />

organizations with consideration <strong>of</strong><br />

cultural differences (intercultural<br />

clients, suppliers, and teams)<br />

Innovate, collaborate, create new<br />

sustainable digital solutions, build<br />

resilient virtual and hybrid teams, in<br />

order to deliver better products and<br />

services to clients.<br />

Unlock new business opportunities<br />

with pr<strong>of</strong>essional knowhow,<br />

multilingual business communication<br />

skills and a global mindset.<br />

31


value <strong>2022</strong><br />

Digital Tax & Accounting<br />

Das Studienprogramm Digital Tax & Accounting an der FH Kärnten wurde in<br />

Kooperation mit der Akademie der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (ASW)<br />

entwickelt. Es bietet eine fundierte akademische Ausbildung an der Schnittstelle<br />

der Bereiche Steuern, Rechnungswesen und Digitalisierung.<br />

IRINA LINDERMÜLLER<br />

Trends und Zukunftsaussichten im Accounting<br />

Digitalisierung und Automatisierung haben in den letzten <strong>Jahre</strong>n im Accounting<br />

und der Steuerberatung Fahrt aufgenommen. Doch was bedeutet das für das<br />

Geschäftsmodell der Steuerberatung in Zukunft?<br />

Digitalisierung bedeutet grundsätzlich<br />

die Transformation von analogen zu digitalen<br />

Informationen. Das heißt, dass<br />

Belege, Dokumente und Schriftverkehr<br />

nur noch digital verwaltet und miteinander<br />

vernetzt werden. Automatisierung<br />

ermöglicht dann, dass Datensätze ohne<br />

menschliches Zutun verarbeitet werden.<br />

Im Bereich des Accounting bringt<br />

die Digitalisierung und Automatisierung<br />

dadurch in erster Linie Ressourceneinsparung<br />

und Qualitäts- und Effizienzsteigerung.<br />

Der Einsatz moderner Informationstechnologien<br />

ist in der Branche keine gänzlich<br />

neue Entwicklung. Mithilfe von<br />

moderner S<strong>of</strong>tware sind die Erfassung,<br />

Speicherung und Verarbeitung von Finanzinformationen<br />

schon komplett digital<br />

möglich. Auch die Kommunikation<br />

mit der Finanzverwaltung sowie die<br />

Übermittlung von Erklärungen laufen<br />

mittlerweile weitgehend digital. Durch<br />

die Modernisierung der Finanzverwaltung<br />

und die Digitalisierung auf Unternehmensebene<br />

verändern sich jedoch<br />

die Kanzleiprozesse grundlegend. Künftig<br />

geht es nun darum, Informationen<br />

zeitlich noch früher als bisher zu liefern.<br />

Entscheidungsrelevante Daten sollen in<br />

Echtzeit zur Verfügung stehen, um als<br />

Basis für individualisierte Beratung zu<br />

dienen. Für die Mandant*innen bedeutet<br />

dies, dass das Leistungsangebot differenzierter<br />

und spezialisierter wird.<br />

Für die Steuerberatung bedeutet die Digitalisierung<br />

einerseits, dass bisherige<br />

Tätigkeitsfelder an Bedeutung verlieren,<br />

andererseits jedoch freie Ressourcen für<br />

neue Leistungsangebote in der betriebswirtschaftlichen<br />

Beratung entstehen.<br />

Das Studium Digital Tax & Accounting<br />

adressiert genau diese Entwicklung und<br />

bietet eine Ausbildung, bei der steuerliches<br />

Fachwissen mit digitalen Kompetenzen<br />

verknüpft wird. ●<br />

Im Bereich des Accounting bringt die Digitalisierung<br />

und Automatisierung in erster Linie Ressourceneinsparung<br />

und Qualitäts- und Effizienzsteigerung.<br />

Foto: depositphotos/kantver<br />

32


Zukunft persönlich gestalten<br />

Was wird von DTA-Absolvent*innen<br />

in Zukunft erwartet?<br />

Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien bieten interessante Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für Berufseinsteiger*innen. Dabei erweist es sich zunehmend als wichtig,<br />

auch im Bereich „Digitalisierung“ über solide Qualifikationen zu verfügen.<br />

„Die Digitalisierung hat auch in der<br />

Steuerberatungsbranche einen rasanten<br />

Wandel in Gang gesetzt. Viele<br />

Arbeitsschritte laufen automatisiert<br />

ab, lernende Systeme gewinnen an Bedeutung.<br />

Wir Steuerberater*innen und<br />

Wirtschaftsprüfer*innen müssen für<br />

unsere Klient*innen individuelle Lösungen<br />

finden, um den Anforderungen im<br />

Wirtschaftsalltag gerecht zu werden. Da<br />

ist Kreativität gefragt“, erklärt Kristin<br />

Grasser, Landespräsidentin der Kammer<br />

der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

(KSW), aktuelle Herausforderungen zusammenfassend.<br />

„Durch die Digitalisierung wird unser<br />

‚Handwerksberuf‘ noch komplexer. Dadurch,<br />

dass weniger ‚hands on‘ gearbeitet<br />

wird, müssen wir unser Gespür für<br />

buchhalterische Zusammenhänge weiter<br />

schärfen, um in der Datenflut den<br />

Überblick zu behalten“, ergänzt KSW-<br />

Vizepräsident Peter Katschnig. Berufseinsteiger*innen<br />

brauchen aber nicht<br />

nur fundiertes Fachwissen und digitales<br />

Know-how, sondern sollten idealerweise<br />

auch Berufserfahrung mitbringen.<br />

Mit dem dualen Bachelorstudium<br />

„Digital Tax & Accounting“ (DTA) hat<br />

die FH Kärnten in Zusammenarbeit<br />

mit der ASWeinen innovativen Weg der<br />

Nachwuchsförderung eingeschlagen:<br />

DTA bietet neben einem akademischen<br />

Abschluss auch eine Top-Job-Möglichkeit<br />

in Kärnten. Die Studierenden<br />

sammeln während des gesamten Studiums<br />

praktische Erfahrung in führenden<br />

Kärntner Kanzleien. Das garantiert<br />

ein Maximum an Praxisnähe und ermöglicht<br />

frühzeitig den Aufbau eines<br />

beruflichen Netzwerkes.<br />

„Unsere H<strong>of</strong>fnung ist, dass den Studierenden<br />

in diesen drei <strong>Jahre</strong>n der Beruf<br />

ans Herz wächst und dass sie erleben,<br />

wie anspruchsvoll, aber gleichzeitig<br />

auch abwechslungsreich und spannend,<br />

unsere Tätigkeit ist“, erklären Grasser<br />

und Katschnig. (Kristin Grasser, Peter<br />

Katschnig) ●<br />

Wie man ein Top Accountant wird<br />

Das Rechnungswesen bildet das Rückgrat jedes Unternehmens, ist es doch die Basis<br />

jeder rationalen Entscheidung im wirtschaftlichen Alltag. Dieses Instrument muss<br />

jedoch gelernt sein, damit es seine volle Wirkung entfalten kann.<br />

Für die Beherrschung des Tools „Rechnungswesen“<br />

braucht es drei Wissenskreise:<br />

• Verstehen der Struktur des Rechnungswesens.<br />

Die sogenannte doppelte<br />

Buchhaltung zeigt die Zusammenhänge<br />

der verschiedenen internen und<br />

externen ökonomischen Beziehungen<br />

von Unternehmen. Wer Bilanzen lesen<br />

kann, für den werden abstrakte Zahlen<br />

zu lebendigen Bildern wirtschaftlicher<br />

Abläufe. Darüber hinaus liefert<br />

das Rechnungswesen eine solide<br />

Grundlage für betriebliche Entscheidungen<br />

und damit für die Zukunft<br />

eines Unternehmens. Das macht das<br />

Accounting so spannend!<br />

• IT-Kenntnisse für die effiziente Gestaltung<br />

der Prozesse. Zahlen haben<br />

den Vorteil, leicht in computerlesbare<br />

Daten verwandelt werden zu können.<br />

Automatisierte Abläufe sind im<br />

Rechnungswesen mittlerweile Standard.<br />

Das Gestalten, Steuern und<br />

Überprüfen der Abläufe bedarf guter<br />

Anwenderkenntnisse verschiedener<br />

S<strong>of</strong>twareprogramme. Das stellt eine<br />

interessante Herausforderung gerade<br />

für junge IT-affine Menschen dar.<br />

• Sensibilität für „angrenzende“ Themengebiete.<br />

Accounting in einer zeitgemäßen<br />

Form ermöglicht den Blick<br />

über den Tellerrand. Kenntnisse im<br />

Wirtschafts- und Steuerrecht sind unerlässlich,<br />

weil diese Themen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Unternehmensfinanzen<br />

haben können.<br />

Neben diesen drei Wissenskreisen<br />

sind kommunikative Fähigkeiten von<br />

steigender Bedeutung. Die Erkenntnisse<br />

aus dem Rechnungswesen müssen<br />

kommuniziert werden, damit man ihr<br />

Potenzial ausschöpfen kann. Ein moderner<br />

Accountant ist das extrovertierte<br />

Bindeglied zwischen den Unternehmensabteilungen.<br />

Dies trifft besonders<br />

für Personen zu, die als Betreuer*innen<br />

von Klient*innen in einer Steuerberatungskanzlei<br />

tätig sind.<br />

In einer zeitgemäßen Accounting-Ausbildung<br />

– wie es das DTA-Studium ist – sind<br />

diese Anforderungen an Wissen und Fähigkeiten<br />

enthalten. (Gerhard Stangl) ●<br />

33


value <strong>2022</strong><br />

Enormer Mehrwert:<br />

Kenntnisse in slawischen Sprachen<br />

Die slawischen Sprachen sind ein Hauptzweig der indogermanischen Sprachen und bilden<br />

neben dem germanischen und romanischen den dritten großen europäischen Kulturkreis.<br />

Die sprachliche Vielfalt des alten Kontinentes wurde mit der EU-Erweiterung<br />

auch formell bestätigt.<br />

KATARINA GUTOWNIG FÜRST, JOSEF URSCHITZ<br />

Die meisten neuen EU-Mitglieder kommen<br />

aus Osteuropa und der große Anteil<br />

der slawischen Sprachen im „europäischen<br />

Babylon“ ist nicht zu übersehen.<br />

Schätzungsweise 300 Mio. Menschen<br />

sprechen eine der rund 20 slawischen<br />

Sprachen als Muttersprache. Nimmt<br />

man die Zweitsprecher*innen dazu,<br />

kommt man auf etwa 400 Millionen.<br />

Im Sprachenzentrum Wirtschaft der FH<br />

Kärnten haben die Studierenden aller<br />

Studienrichtungen die Möglichkeit, eine<br />

neue Sprache zu erlernen oder bestehende<br />

Sprachkenntnisse zu verbessern. Seit<br />

mehr als 20 <strong>Jahre</strong>n sind Russisch und<br />

Slowenisch als Vertreter der slawischen<br />

Sprachgruppe fester Bestandteil<br />

des Lehrangebotes. Das kommt nicht<br />

von ungefähr, denn Slowenisch ist in<br />

Kärnten seit vielen Jahrhunderten heimisch<br />

und ist die Staatssprache unseres<br />

Nachbarlandes Slowenien. Immer mehr<br />

soziale, kulturelle und wirtschaftliche<br />

Projekte haben das Grenzüberschreitende<br />

als oberste Prämisse. Russisch<br />

hingegen hat die meisten der 300 Mio.<br />

Sprecher*innen und gilt nach wie vor<br />

als Lingua franca in den GUS-Ländern<br />

wie z. B. Kasachstan. Mit vielen Partnern<br />

in diesen Ländern unterhalten österreichische<br />

Unternehmen mehr oder<br />

weniger intensive Geschäftsbeziehungen.<br />

Erheblicher Vorsprung<br />

Herkunftssprecher*innen aus dem slawischen<br />

Sprachraum nehmen in unseren<br />

Breiten ihre Sprachen zunehmend als<br />

Chance wahr, wodurch auf dem Arbeitsmarkt<br />

eine Konkurrenzsituation mit<br />

österreichischen Russisch- und Slowenischlernenden<br />

entsteht. Genau diese<br />

Chance sollten sich unsere Studierenden<br />

auf keinen Fall entgehen lassen.<br />

Mit sprachlichen Zusatzqualifikationen<br />

können auch Nichtherkunftssprecher*innen<br />

sehr gute Berufsaussichten<br />

haben, denn besondere Sprachkenntnisse,<br />

wie z. B. Slowenisch für den Alpen-<br />

Adria-Raum oder Russisch für den<br />

Bereich der Nachfolgestaaten der ehemaligen<br />

Sowjetunion, sind am Arbeitsmarkt<br />

immer gefragter. Natürlich bleibt<br />

im Geschäftsleben Englisch der Grundstandard,<br />

aber nur mit einigermaßen<br />

soliden Russisch- bzw. Slowenischkenntnissen<br />

ist interkulturelle Kommunikation<br />

im riesigen slawischen Kulturkreis<br />

– von Mitteleuropa bis zum Pazifik<br />

und von der Adria bis zur Arktis – auf<br />

Augenhöhe möglich. Mit dem Erlernen<br />

der Sprache taucht man quasi auch in<br />

die Kultur und in die Sitten und Gebräuche<br />

dieser Länder ein. Kulturelle Missverständnisse<br />

und Fauxpas können so<br />

von vornherein vermieden werden und<br />

das Beherrschen von Alltagsausdrücken<br />

sowie die Vertrautheit mit interkulturellen<br />

Gewohnheiten sind wesentlich für<br />

einen respektvollen Umgang miteinander,<br />

was für tragfähige und langfristige<br />

(Geschäfts-)Beziehungen von ganz besonderem<br />

Vorteil ist.<br />

Und nicht zuletzt erleichtern bereits<br />

vorhandene Kenntnisse der russischen<br />

oder slowenischen Sprache das Erlernen<br />

und Verstehen weiterer slawischer Sprachen<br />

und Kulturen.<br />

Вот эти прекрасные слова А.И.<br />

Костюка могли бы быть и моими:<br />

Русский язык для меня не родной,<br />

но люблю его ничуть меньше родного.<br />

Разве можно не любить то,<br />

что всегда рядом, то, что является<br />

необходимостью… Думаю на<br />

нём, пишу на нём, люблю его!<br />

Kolikor jezikov znaš, toliko veljaš!* ●<br />

* A. I. Kostjuk: „Russisch ist nicht meine Muttersprache,<br />

aber ich liebe sie nicht weniger als<br />

meine Muttersprache. Wie kann man etwas<br />

nicht lieben, das immer da ist, etwas, das eine<br />

Selbstverständlichkeit ist ... Ich denke in ihr, ich<br />

schreibe in ihr, ich liebe sie!“ Der Satz auf Slowenisch<br />

ist ein Sprichwort: „Je mehr Sprachen du<br />

beherrschst, desto mehr bist du wert.“<br />

Fotos: designation, depositphotos/SIphotography<br />

34


Zukunft persönlich gestalten<br />

If you want to know how<br />

a system works, you have<br />

got to find out what the<br />

origin <strong>of</strong> such a system is.<br />

Aristotle<br />

How to learn a language effectively<br />

Intercultural <strong>Management</strong> is a Business Bachelor which is taught through English as<br />

a medium <strong>of</strong> instruction and specializes in Language and Culture. Let us look at just<br />

how we can learn a language effectively and optimize the learning process.<br />

JANET BROWN, KARIN MARTIN<br />

Before thinking about how to improve<br />

your language learning strategies, take a<br />

moment to reflect on your past language<br />

learning experience.<br />

• Which language do you speak best<br />

and why?<br />

• Do you have a choice in the language<br />

you are learning?<br />

• How much time are you willing to<br />

commit to learn a new language?<br />

• Do you use it for enjoyment or<br />

information?<br />

• Do you have any emotional attachment<br />

to the language?<br />

• Did most <strong>of</strong> your language learning<br />

happen in or outside the classroom?<br />

• Do you enjoy studying grammar rules<br />

and vocab lists or primarily speaking<br />

the language?<br />

Once your intentions and learning preferences<br />

are clear(er), you can begin to create<br />

your own personal learning agenda.<br />

We <strong>of</strong>ten talk about how easily children<br />

learn a language, naturally acquiring the<br />

rules without too much conscious effort<br />

or instruction; yet the fact is that adults<br />

are indeed the more effective language<br />

learners. Nonetheless, despite perhaps<br />

wishing that language learning could<br />

take place “naturally”, communicating<br />

effectively in a new language is difficult<br />

and requires dedication and perseverance.<br />

Fortunately, adults’ understanding <strong>of</strong> the<br />

system <strong>of</strong> language allows them to develop<br />

effective language learning strategies.<br />

Foreign language learning depends on<br />

two key factors: linguistic and nonlinguistic.<br />

The first refers to comprehen sible<br />

input, and being able to understand the<br />

language we process. Our metalinguistic<br />

awareness and understanding <strong>of</strong> language<br />

in its form, meaning and use, which is<br />

influenced by our first language, impacts<br />

how we learn a foreign language. The<br />

second influencer has to do with our<br />

emotions. Our so-called “affective filter”<br />

can either promote or hinder language<br />

learning, by either positively enabling the<br />

brain to grow and make new connections<br />

if we are motivated to do so, or blocking<br />

learning by filtering out comprehensible<br />

input, because we are anxious or disinterested,<br />

for example. This is where people<br />

and the social conditions in which<br />

we learn as well as the relationships we<br />

build through the language play a key role<br />

in our ability to learn a new language.<br />

The guided instruction <strong>of</strong> a teacher, or<br />

perhaps the frequent interaction with natives,<br />

can ensure that progress is continual<br />

by, for instance, regularly presenting<br />

new yet digestible language to process.<br />

In conclusion: Create personalized<br />

meaningful language learning opportunities<br />

on and <strong>of</strong>fline that meet your<br />

learning preferences and motivate you<br />

to practice and engage purposefully with<br />

comprehensible yet challenging language<br />

with people who inspire you on a regular<br />

basis. ●<br />

LANGUAGE LEARNING<br />

New technologies enable learners to expand<br />

and take control <strong>of</strong> their learning outside the<br />

formal learning environment, and personalize it.<br />

Through Italki.it, hellotalk.com and tandem.net<br />

for example, you can arrange a language tandem,<br />

online or <strong>of</strong>fline. Let the relationship boost<br />

your confidence!<br />

Six ways to learn a language effectively<br />

So what can you do to learn a language more effectively? Identify how you personally learn<br />

best or better by creating learning opportunities that consider the following criteria:<br />

1 PEOPLE Create meaningful language<br />

learning partnerships. Language serves<br />

to communicate with people, so make<br />

language friends that meet your learning<br />

preferences and motivate you to practice and<br />

engage meaningfully with the language.<br />

2 PLACE Create comfortable learning<br />

spaces in and outside the classroom, on and<br />

<strong>of</strong>fline, in and out <strong>of</strong> your native language<br />

space.<br />

3 CONTENT Create SMART language<br />

learning goals: Specific to your needs,<br />

Measurable in your performance, Attainable<br />

considering your resources, Relevant to your<br />

context, and in a concrete Timeframe.<br />

4 TIME Create opportunities to practice<br />

the language every day and make a longterm<br />

commitment to consciously use these.<br />

5 MOTIVE Create a concrete and inspiring<br />

motive for learning the language, and<br />

celebrate your positive experiences and<br />

successes!<br />

6 TOOLS Create ways to access<br />

comprehensible input. Choose slightly<br />

challenging material that interests you and<br />

a means that is equally accessible.<br />

35


value www.fh-kaernten.at/wirtschaft<br />

<strong>2022</strong><br />

Studium & International<br />

Investment Forum als attraktives Zusatzangebot für alle Studierenden der FH Kärnten<br />

Bereits zum zweiten Mal fand <strong>2022</strong> das beliebte Investmentforum – diesmal in englischer Sprache –<br />

der FH Kärnten unter der Leitung von FH-Pr<strong>of</strong>. DDr. Klaus Brugger statt. Diese außercurriculare Veranstaltung<br />

zielt auf Erhöhung der Financial Literacy“ (Finanzieller Allgemeinbildung) unserer Studierenden.<br />

Die Erhöhung der „Financial Literacy“ wird seit dem<br />

Jahr 2003 seitens der OECD als Bildungsziel definiert.<br />

Daher ist das Ziel des 2021 gegründeten „Investment-Forums“<br />

die praktische Förderung derselben unter FH-Studierenden<br />

und die Möglichkeit, wertvolles Zusatzwissen<br />

in diesem Bereich zu erlangen. Unter „Financial Literacy“<br />

versteht man ein Zusammenspiel aus Wissen und Fähigkeiten,<br />

welche eine Person in Lage versetzt, finanzielle<br />

Informationen zu verstehen, zu analysieren und darauf<br />

aufbauend faktenbasierte Entscheidungen zu treffen.<br />

Das „Investment-Forum“ fungiert als selbstbestimmte<br />

und dialogisch ausgerichtete Plattform, bei der die Themenfelder<br />

Aktienanalyse und Unternehmensbewertung,<br />

Geldanlage, Übersicht über die jeweiligen Anlageklassen<br />

und Zinsentwicklung - jeweils gesehen vor dem Hintergrund<br />

gesellschaftspolitischer und makroökonomischer<br />

Entwicklungen – diskutiert werden. Praxisnähe wurde<br />

hierbei groß geschrieben und wird von den Studierenden<br />

sehr geschätzt.<br />

Die Teilnahme an unserem „Investment-Forum“ ist intrinsisch<br />

motiviert, wobei der Fokus auf freie Diskussion und<br />

selbstständiges, forschendes Lernen und Hinterfragen<br />

gelegt wird.<br />

Inhaltlich fokussierten wir auf die Vermittlung von Wissen<br />

in den Bereichen Geldanlage, praktische Analyse von<br />

Wertschriften und Unternehmenszahlen (anhand Bilanz,<br />

G&V u.ä.), selbstständiges Herstellen von Querverbindung<br />

zu Financial Statements und Unternehmensstrategien,<br />

Schärfung der Analysefähigkeiten der Studierenden<br />

und Weiterentwicklung eines gesamtheitlichen Finanzverständnisses.<br />

Neben der Diskussion einzelner Anlageklasse wurde auch<br />

ein Fokus auf Behavioral Finance und die Psychologie der<br />

Anlagemärkte gelegt, wobei es Studierenden stets freisteht,<br />

eigene Ideen und Themenvorschläge einzubringen.<br />

In der Summe war das Investmentforum <strong>2022</strong> abermals<br />

ein voller Erfolg und Studierende und Leitung freuen sich<br />

auf eine Wiederholung im nächsten Jahr!<br />

(Klaus Brugger) ●<br />

International Online Teaching Competence at ICM<br />

Bringing in international lecturers and experts to share their knowledge and perspective<br />

with your students is one way <strong>of</strong> enriching and internationalizing the curriculum.<br />

Intercultural <strong>Management</strong> has been<br />

working with Melanie Weinberger, c<strong>of</strong>ounder<br />

<strong>of</strong> Mindlight, the emotional training<br />

company, trainer, and coach, since<br />

we met at Trust TEDx Klagenfurt in 2018,<br />

where Melanie spoke about How to Live<br />

an Extraordinary Life.<br />

With the positive developments <strong>of</strong> online<br />

teaching at Carinthia University <strong>of</strong> Applied<br />

Sciences, we are now able to work with<br />

Melanie even though she is not based in<br />

Europe. Thanks to the technology and Melanie’s<br />

online teaching expertise, she helps<br />

to build our students’ team and resilience<br />

skills every year, now online.<br />

Melanie sees teaching online internationally<br />

as a special opportunity! She is able<br />

to interface and create intimate connections<br />

with our students, to see them and<br />

their norms, and meet them in how she<br />

teaches.<br />

For students learning online, Melanie feels<br />

it is easier to hide, to turn your camera <strong>of</strong>f,<br />

chat with friends, be distracted. The learning<br />

opportunity can get diluted. Fortunately,<br />

her overall experience <strong>of</strong> teaching<br />

online for ICM has been one <strong>of</strong> ease and<br />

fulfillment. She finds it a pleasure to work<br />

with younger minds, sharing wisdom that<br />

can change the course <strong>of</strong> their lives. It also<br />

<strong>of</strong>fers her many insights to bridge cultures<br />

and see the ways humanity is different, yet<br />

also the same.<br />

Thank you, Melanie for your commitment<br />

to ICM. We are very grateful to have you<br />

onboard as an online international expert,<br />

but do let us know when you are back in<br />

the country! (Janet Brown, Melanie<br />

Weinberger) ●<br />

36


Studium & International<br />

First IBM double degree alumna<br />

Michela Bearzi is the first alumna who obtained two degrees from Austria and Italy<br />

as part <strong>of</strong> the master´s double degree program between the Carinthia University <strong>of</strong><br />

Applied Sciences (CUAS) and the University <strong>of</strong> Udine (UNIUD).<br />

Selected students <strong>of</strong> the International<br />

Business <strong>Management</strong> master´s program<br />

at CUAS and the International Marketing,<br />

<strong>Management</strong> and Organization laurea<br />

magistrale program at UNIUD have<br />

the possibility to spend one semester<br />

at their partner institution and receive<br />

master´s degrees from two renowned institutions<br />

<strong>of</strong> higher education in Austria<br />

and Italy. In addition, the double degree<br />

program enables students to gain international<br />

experience, extend their network<br />

and develop themselves.<br />

This is what Michela Bearzi says about<br />

her double degree experience: “I am<br />

very honored that I had the chance to<br />

The first FH Kärnten/University <strong>of</strong> Udine<br />

double degree alumna Michela Bearzi<br />

be a student in the International Business<br />

<strong>Management</strong> Master’s program.<br />

It allowed me to develop new intellectual<br />

and practical skills, challenge myself<br />

with classmates from all over the<br />

world, and engage with highly qualified<br />

pr<strong>of</strong>essors. CUAS <strong>of</strong>fers dynamic lessons<br />

based on case studies, projects, group<br />

work, business simulations and allows<br />

students to expand their networks with<br />

great experts in the field. A key quality<br />

<strong>of</strong> this master‘s program is the possibility<br />

to participate in the double degree<br />

program: an excellent opportunity to put<br />

you to the test, spend a semester abroad<br />

and enrich your curriculum vitae.”<br />

(Verena Fink) ●<br />

IBM Double Degree Programs<br />

International Business <strong>Management</strong> master’s students have the opportunity<br />

to participate in one out <strong>of</strong> two double degree programs to gain additional<br />

international experience.<br />

Foto: KK<br />

• Opportunity to receive two master’s<br />

degrees, one from FH Kärnten/CUAS<br />

(Austria) and another one from our<br />

partner universities in either Germany<br />

or Italy<br />

• Selected students can spend their<br />

second or third semester in the International<br />

Business master’s program<br />

at TH Köln or the International<br />

Marketing, <strong>Management</strong> and Organization<br />

program at the University <strong>of</strong><br />

Udine<br />

• Students are able to gain international<br />

experience, build a network,<br />

and foster self-development<br />

37


value <strong>2022</strong><br />

Die Wertebasis der<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

Jeder Mensch fühlt, denkt und handelt in mehr oder weniger großer Übereinstimmung mit<br />

seinen verinnerlichten Werten und nutzt diese gegenüber sich selbst und seiner Umwelt<br />

zur Begründung und Rechtfertigung des eigenen Tuns. An Werten orientieren sich die<br />

Einzelnen ebenso wie ihre Gemeinschaften und stiften Sinn. Sie sind eine lenkende Kraft,<br />

die gleichermaßen unsere Sicht auf die Welt formt und unsere Urteile prägt.<br />

DIETMAR BRODEL<br />

Praxis studieren >> Entwicklung ermöglichen >> Zukunft gestalten<br />

SOZIALKOMPETENZ:<br />

DAS MITEINANDER<br />

respektvoll<br />

aufrichtig<br />

unterstützend<br />

fair<br />

FACHKOMPETENZ:<br />

DIE KNOW-HOW-BASIS<br />

relevant<br />

fundiert<br />

aktuell<br />

integriert<br />

CREATING <strong>VALUE</strong><br />

THROUGH<br />

MANAGEMENT<br />

SELBSTKOMPETENZ:<br />

DIE HALTUNG<br />

neugierig<br />

engagiert<br />

reflektiert<br />

integer<br />

METHODENKOMPETENZ:<br />

DIE ARBEITSWEISE<br />

pr<strong>of</strong>essionell<br />

selbstorganisiert<br />

zuverlässig<br />

lösungsorientiert<br />

Unter den Lehrenden der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

(SoM) hat es stets eine große<br />

Kohärenz der Einschätzungen bezüglich<br />

des Stellenwertes werteorientierten<br />

Handelns gegeben, insbesondere einer<br />

werteorientierten Wissensvermittlung.<br />

Sinnfälliger Ausdruck hierfür ist beispielsweise<br />

die Benennung der vorliegenden<br />

Zeitschrift: value.<br />

Gleichwohl schien es aus zwei Gründen<br />

sinnvoll, diese Einschätzungen explizit<br />

zu machen und in Worte zu fassen. Zum<br />

einen wird die ideelle Ausrichtung von<br />

Studium, Lehre und Forschung auf diese<br />

Weise kommunizierbar und kann somit<br />

auch diskursiv vertieft, geschärft und<br />

weiterentwickelt werden. Zum anderen<br />

ist es außerordentlich wichtig, über<br />

einen gemeinsamen 0rientierungs- und<br />

Referenzrahmen für die Weiterentwicklung<br />

des Studien-, Weiterbildungs- und<br />

Forschungsprogramms zu verfügen. Ermöglicht<br />

werden dadurch Tiefe, Kohärenz,<br />

Richtung und Fokus auf der einen<br />

sowie Vielfalt und Freiheit auf der anderen<br />

Seite.<br />

In mehreren Workshops, in die sämtliche<br />

hauptberuflichen Mitarbeiter*innen<br />

des Studienbereichs eingebunden<br />

waren, wurden die Gemeinsamkeiten<br />

in der Einschätzung des Bedeutsamen<br />

und Wichtigen in unserer Arbeit herausgearbeitet.<br />

Dabei kreiste die Diskussion<br />

vor allem um zwei Fragen: Was ist –<br />

empirisch gesehen – die wertebezogene<br />

Basis für Erfolg in der Arbeitswelt?<br />

Angesichts der substanziellen Praxiserfahrungen,<br />

die die Lehrenden im Laufe<br />

ihres Berufslebens gesammelt hatten,<br />

war es dabei naheliegend und sinnvoll,<br />

zunächst einmal an den eigenen Erfahrungen<br />

anzuknüpfen. Die zweite Frage<br />

bezog sich auf jene Werte, die uns bei<br />

der konkreten Bearbeitung der im Zusammenhang<br />

mit Lehre und angewandter<br />

Forschung anfallenden Aufgabenstellungen<br />

leiten sollten.<br />

Den allgemeinen Zusammenhang zwischen<br />

dem Was, Wie und Warum eines<br />

Fachhochschulstudiums bringt die Formel<br />

„Praxis studieren >> Entwicklung<br />

ermöglichen >> Zukunft gestalten“<br />

zum Ausdruck.<br />

38


Studium & International<br />

Zukunft gestalten<br />

Die Studienzeit ist ein eigenwertiger<br />

Lebensabschnitt; ein Studium ist aber<br />

auch und vor allem eine persönliche und<br />

gesellschaftliche Investition, die neue<br />

Wege in eine individuell bessere Zukunft<br />

erschließt. Allgemeines Ziel des<br />

Studierens an einer Fachhochschule ist<br />

es, jene Kompetenzen zu entwickeln<br />

und auszubauen, die dazu befähigen,<br />

auf dem Arbeitsmarkt nachgefragte<br />

Leistungen zu erbringen. Beim Wirtschaftsstudium<br />

geht es dabei konkret<br />

um jene Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />

Haltungen, die es ermöglichen, Werte<br />

oder besser: Mehrwert durch <strong>Management</strong><br />

zu schaffen. Die Fähigkeit, nachgefragte<br />

Leistungen zu erbringen, eröffnet<br />

zugleich die Möglichkeit, die Zukunft<br />

nach den eigenen Präferenzen und Vorstellungen<br />

zu gestalten. Dazu zählt in<br />

der Regel zwar ein attraktives Einkommen,<br />

wichtig sind aber vor allem auch<br />

die ideellen Zielgrößen, die ein aktives,<br />

gutes Leben ausmachen. Es geht darum,<br />

Probleme zu lösen, etwas zu schaffen<br />

und zu bewirken.<br />

Entwicklung ermöglichen<br />

Die Fachhochschule Kärnten bietet<br />

ihren Studierenden einen sozial, infor<br />

ma ti o nell und zeitlich organisierten<br />

Raum für die Entwicklung berufsrelevanter<br />

Fähigkeiten, Fertigkeiten und<br />

Kompetenzen. Die Passion der Lehrenden<br />

der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> ist es,<br />

die Studierenden bei der Entwicklung<br />

ihrer persönlichen Kompetenzbasis fördernd<br />

und fordernd zu begleiten. Entwicklung<br />

benötigt Zeit. Das Studium ist<br />

daher so dimensioniert und strukturiert,<br />

dass einerseits gelernt wird, wirksam<br />

mit Drucksituationen umzugehen, andererseits<br />

aber auch hinreichend Zeit<br />

für die Entwicklung berufsrelevanter<br />

Fähigkeiten besteht. In sachlicher Hinsicht<br />

geht es um die studienermöglichenden<br />

Rahmenbedingungen und die<br />

Ressourcenausstattung. Große Bedeutung<br />

kommt hierbei der Internationalisierung<br />

des Lehrprogramms zu. Darüber<br />

hinaus wird die informationstechnologische<br />

Ausstattung sowie das Raum- und<br />

Medienangebot der Hochschule beständig<br />

ausgebaut und dem aktuellen Stand<br />

des Wissens angepasst.<br />

Praxis studieren<br />

Praxis bezeichnet die Art und Weise,<br />

wie etwas getan oder gehandhabt<br />

wird. Dabei ist es wenig sinnvoll, Praxis<br />

und Theorie kontrastierend bzw. antagonistisch<br />

gegenüberzustellen. Ganz im<br />

Gegenteil: Folgt man dem Psychologen<br />

Kurt Lewin, so ist nichts praktischer als<br />

eine gute Theorie. Ein solcher Praxisbegriff<br />

rekurriert auf die gelungene Anwendung<br />

von Konzepten und Theorien<br />

in der Wirklichkeit. Zugleich bezeichnet<br />

Praxis aber auch die Erfahrung,<br />

die durch praktische Tätigkeit gewonnen<br />

wird. Die Auseinandersetzung mit<br />

solchen Erfahrungen mit dem Ziel, sich<br />

für ein bestimmtes Berufsfeld zu qualifizieren,<br />

ist der Kern eines fachhochschulischen<br />

Studiums. Sie ist zugleich<br />

Teil des anwendungsorientierten Forschungsprogramms<br />

der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong>.<br />

Besonderer Wert wird zum<br />

einen darauf gelegt, dass die Lehrenden<br />

wissenschaftlich ausgewiesen und didaktisch<br />

interessiert sind. Damit relevante<br />

und authentische Lehre gelingt,<br />

sind im fachhochschulischen Kontext<br />

zum anderen hinreichende praktische<br />

Erfahrungen außerhalb der Hochschule<br />

zwingende Voraussetzung.<br />

Werte und Kompetenzen<br />

Die Werte, die die Mitarbeiter*innen der<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> bei der Arbeit<br />

leiten, betreffen die fachliche Kompetenzbasis,<br />

das Miteinander, die innere<br />

Haltung sowie die Art und Weise, wie<br />

Aufgaben erledigt werden.<br />

Das persönlich verfügbare, d. h. jeweils<br />

im Kopf verankerte fachliche Wissen ist<br />

zweifelsohne ein wesentlicher persönlicher<br />

Erfolgsfaktor. Dass es vor allem<br />

darum geht, nicht nur den medial verfügbaren,<br />

sondern auch den jeweils verinnerlichten<br />

fachlichen Wissensfundus<br />

zu vergrößern, bedarf eigentlich keiner<br />

besonderen Betonung. Gerade für eine<br />

Fachhochschule ist dabei die Vermittlung<br />

relevanten, d. h. praxisbezogenen,<br />

fundierten und aktuellen fachlichen<br />

Wissens wesentlich. Wichtig ist zudem,<br />

dass die fachrelevanten Wissensbestandteile<br />

nicht unverbunden nebeneinanderstehen,<br />

sondern dass sich im Laufe<br />

des Studiums und Schritt für Schritt<br />

ein integriertes Bild der inneren Struktur<br />

der Wissensbasis ergibt. Genau dies<br />

macht nämlich den Wesenskern des in<br />

einer akademischen Ausbildung erworbenen<br />

Wissens aus: dass jeweils relevante<br />

Sachverhalte systematisch unter<br />

verschiedenen Aspekten analysiert und<br />

in ihrem jeweiligen Gesamtzusammenhang<br />

betrachtet und angewendet werden<br />

können.<br />

Um fachliches Wissen tatsächlich auch<br />

praktisch anwenden zu können, bedarf<br />

es weiterer Kompetenzbasen, namentlich<br />

der unter den Kategorien Methoden-,<br />

Selbst- und Sozialkompetenz subsumierbaren<br />

Handlungsorientierungen.<br />

Neugier, Engagement, Reflektiertheit<br />

und Integrität sind jene inneren Haltungen,<br />

denen an der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

besondere Bedeutung zugemessen<br />

wird. Die Arbeitsweise sollte sich durch<br />

Pr<strong>of</strong>essionalität, Selbstorganisation, Zuverlässigkeit<br />

und Lösungsorientierung<br />

auszeichnen. Schließlich kommt dem<br />

Miteinander gerade an einer Bildungsinstitution<br />

große Bedeutung zu. Dieses<br />

lässt sich im Idealfall durch die Adjektive<br />

wertschätzend, ehrlich, unterstützend<br />

und fair beschreiben. Auf eine klare<br />

Definition dessen, was im Einzelfall<br />

unter diesen Werten verstanden werden<br />

soll, wurde bewusst verzichtet. Vielmehr<br />

erschien es wesentlich, eine gewisse<br />

Unschärfe zuzulassen, die Raum<br />

für individuelle Ausgestaltung und eine<br />

gemeinsame fallbezogene Konkretisierung<br />

bietet.<br />

Wirksamkeit ermöglichen<br />

Die gemeinsam definierten Werte betreffen<br />

zwar zunächst einmal nur die<br />

erwünschten Handlungsorientierungen<br />

der SoM-Mitarbeiter*innen. Diese agieren<br />

zugleich aber immer auch als potenzielle<br />

Vorbilder für die Studierenden.<br />

Selbstverständlich ist es durchaus angestrebt<br />

und erwünscht, dass auch die<br />

Studierenden diese 0rientierungen übernehmen.<br />

Damit dies erreicht wird, werden<br />

verschiedene Wege beschritten. So<br />

werden gleich zu Beginn des Studiums<br />

Workshops mit den Studierenden durchgeführt,<br />

die dazu dienen, über die gemeinsame<br />

Wertebasis zu informieren.→<br />

39


value <strong>2022</strong><br />

Darüber hinaus wird das Wertekonzept<br />

dazu genutzt, die im Studium zu<br />

erwerbenden Kompetenzen in den Modulbeschreibungen<br />

zu strukturieren. Auf<br />

diese Weise wird eine Grundlage dafür<br />

geschaffen, dass das als wichtig Erachtete<br />

tatsächlich auch in der curricularen<br />

Basis ihren gebührenden Niederschlag<br />

findet. Schließlich wird auch in der <strong>of</strong>fiziellen<br />

SoM-Kommunikation darauf<br />

geachtet, dass die SoM-Wertebasis entsprechend<br />

berücksichtigt und reflektiert<br />

wird.<br />

Leitende Prinzipien<br />

Komplementiert wird die Wertebasis<br />

durch leitende Prinzipien für die organisatorische<br />

Gestaltung der diversen<br />

Aktivitätsfelder. Hier gilt die Maxime<br />

„Fokus – Freiraum – Qualität“.<br />

Dahinter steht die Erfahrung, dass eine<br />

fokussierte Vorgehensweise in der Regel<br />

effizienter und wirkungsvoller ist, dass<br />

innovative Lösungen vor allem dann zu<br />

erwarten sind, wenn die Handlungsträger*innen<br />

über hinreichende Freiräume<br />

verfügen, und dass es insbesondere darum<br />

geht, qualitatives Wachstum zu ermöglichen.<br />

Die SoM wird auch für die Zukunft gut<br />

aufgestellt sein, wenn ihre Mitarbeiter*innen<br />

weiterhin die begründete innere<br />

Überzeugung haben, dass<br />

• ihre individuellen Kompetenzen und<br />

ihre persönlichen Leistungen zählen,<br />

• man gerade auch deswegen stolz auf<br />

die Diversität und Leistungsfähigkeit<br />

des gesamten Teams sein kann,<br />

• die SoM ihren Angehörigen Freiräume<br />

zur pr<strong>of</strong>essionellen Selbstverwirklichung<br />

bietet und<br />

• Lösungsorientierung das Miteinander<br />

prägt, d. h. die Suche nach Verbesserung<br />

stets wertgeschätzt wird und nur<br />

eine einzige Sache verboten ist: die<br />

Suche nach Schuldigen, wenn Fehler<br />

passieren und die Dinge mal nicht so<br />

laufen, wie sie sollten. ●<br />

Mit Public <strong>Management</strong><br />

die Zukunft gestalten<br />

Öffentlicher Dienst ist langweilig? Falsch gedacht!<br />

Zwei Studierende berichten über ihre Erfahrungen im<br />

Studium, die Herausforderungen durch die Pandemie und<br />

die Erwartungen für ihre persönliche Zukunft.<br />

Kathrin Stainer-Hämmerle gibt einen Einblick in<br />

den Studienalltag und einen Ausblick auf die Chancen<br />

von Public-<strong>Management</strong>-Absolvent*innen.<br />

Mit welchen (Berufs-)Vorstellungen<br />

haben Sie sich für den Studienzweig<br />

Public <strong>Management</strong> entschieden?<br />

Stefanie Strutzmann: In dieser Branche<br />

gibt es zahlreiche verantwortungsvolle<br />

Möglichkeiten in einer Schnittstellenfunktion<br />

zwischen Verwaltung<br />

und Wirtschaft. Man beschäftigt sich<br />

nicht nur mit reinen Unternehmensinteressen,<br />

sondern auch mit aktuellen<br />

gesellschaftlichen Themen unserer<br />

Zeit.<br />

Thomas Krenn: Ich wollte grundlegende<br />

Kenntnisse der öffentlichen Verwaltung<br />

erlangen, um Abläufe und Verfahren<br />

besser verstehen zu können. Das<br />

erlernte Wissen und die Erfahrungen<br />

der Vortragenden helfen mir, die Aufgaben<br />

einer Gemeinde besser zu verstehen,<br />

und geben mir ein fundamentales<br />

Basiswissen für meine Funktion<br />

in meiner Heimatgemeinde mit.<br />

Welche Aussichten haben<br />

PUMA-Absolvent*innen?<br />

Kathrin Stainer-Hämmerle: Ausgezeich<br />

nete wegen der kommenden<br />

Pensionierungswelle im öffentlichen<br />

„Neben einer fundierten wirtschaftlichen<br />

Ausbildung bietet das neue<br />

Bachelor-Curriculum einen<br />

Schwerpunkt mit Politik, Recht und<br />

Digitalisierung.“<br />

Kathrin Stainer-Hämmerle, Politikwissenschaftlerin,<br />

Leiterin der Public-<strong>Management</strong>-Programme<br />

Dienst. Das neue Gehaltsschema in<br />

Kärnten etwa zeigt bereits das Bemühen<br />

um qualifizierte Mitarbeiter*innen.<br />

Aber auch in der Privatwirtschaft<br />

hilft das Wissen um das Zusammenspiel<br />

von Politik, Verwaltung und<br />

Wirtschaft.<br />

Warum haben Sie gerade die<br />

FH Kärnten gewählt?<br />

Krenn: Das Bachelorstudium Business<br />

<strong>Management</strong> war abgeschlossen<br />

und ich war in einer Funktion im Gemeinderat,<br />

wo ich mehr Einblick in<br />

die Agenden der Gemeinde bekam. Da<br />

entschloss ich mich für das Masterstudium<br />

Public <strong>Management</strong>. Schon aus<br />

meinem Bachelorstudium wusste ich,<br />

dass die Vorlesungen und Vortragenden<br />

sehr praxisorientiert sind.<br />

Strutzmann: Mich haben Themen wie<br />

Politik, Recht, Wirtschaft und Digitalisierung<br />

interessiert. Ich wollte ein Studium<br />

wählen, das diese Komponenten<br />

vereint und mir eine breite Anzahl an<br />

Berufsmöglichkeiten bietet. Und die<br />

praxisorientierte, individuelle Ausbildung<br />

war mir wichtig.<br />

Fotos: Sissi Furgler, Christoph Krenn, KK<br />

40


Studium & International<br />

„Neben den breit gefächerten Fachgebieten<br />

vermittelt das Studium vor allem das Erkennen<br />

von Zusammenhängen und das strategische und<br />

lösungsorientierte Denken.“<br />

Stefanie Strutzmann, Bachelorstudium Public <strong>Management</strong>,<br />

Vollzeit 4. Semester<br />

Was sind die Schwerpunkte des<br />

Studiums?<br />

Stainer-Hämmerle: Neben einer fundierten<br />

wirtschaftlichen Ausbildung bietet<br />

das neue Bachelor-Curriculum einen<br />

Schwerpunkt mit Politik, Recht und Digitalisierung.<br />

Es ist entweder möglich,<br />

das Studium berufsbegleitend zu absolvieren<br />

oder mit einem Praktikum zu verbinden.<br />

Außerdem unterstützen wir alle<br />

Studierenden, ein Semester im Ausland<br />

zu studieren. Unterricht im Masterprogramm<br />

findet nur Freitag und Samstag<br />

statt und ist so selbst für Studierende<br />

aus anderen Bundesländern perfekt mit<br />

einer Berufstätigkeit vereinbar.<br />

War die Pandemie belastend für<br />

Sie als Studierende? Was haben Sie<br />

besonders vermisst? Was waren besondere<br />

Herausforderungen?<br />

Strutzmann: Die komplette Umstellung auf<br />

Onlinelehrveranstaltungen und Onlineprüfungen<br />

inklusive Beschaffung geeigneter<br />

Infrastruktur und ruhiger Umgebung war<br />

schwierig. An vielen Tagen saß ich bis zu<br />

zwölf Stunden am PC ohne Kontakt zu Studienkolleg*innen.<br />

Lern- und Gruppenarbeiten<br />

mussten online organsiert werden. Den<br />

sozialen Kontakt und das Campusleben haben<br />

wir sehr vermisst.<br />

Krenn: Für uns berufsbegleitende Studierende<br />

kam neben Arbeit und Studium<br />

noch die Einschränkung der sozialen<br />

Kontakte und des persönlichen Austauschs<br />

mit den Studienkolleg*innen<br />

hinzu. Diskussionen konnten im Onlineformat<br />

nur vereinzelt stattfinden. Es<br />

freut mich umso mehr, dass wir uns nun<br />

wieder persönlich austauschen können.<br />

Wie geht es mit der Onlinelehre<br />

weiter?<br />

Stainer-Hämmerle: In Zukunft bemühen<br />

wir uns um einen optimalen Mix<br />

aus persönlicher Begegnung und flexiblem<br />

Lernen von zu Hause. Solange die<br />

Pandemie andauert, garantiert die FH<br />

einen sicheren Abschluss im vorgegebenen<br />

Zeitraum.<br />

Wie groß ist der Praxisbezug im<br />

Studium?<br />

Krenn: Sämtliche Vortragenden kommen<br />

direkt aus der Praxis und teilen nicht<br />

nur die theoretische Sicht, sondern erklären<br />

anhand konkreter Praxisbeispiele.<br />

Strutzmann: Der Praxisbezug ist sehr<br />

groß. In einigen Lehrveranstaltungen<br />

ersetzt ein Praxisprojekt beispielsweise<br />

die Prüfungen, was einen großen Mehrwert<br />

für die Studierenden bietet. Das<br />

verpflichtende Berufspraktikum und die<br />

vielen nebenberuflich Lehrenden aus der<br />

Praxis bereichern das Studium sehr.<br />

Was ist der Unterschied zu einer<br />

Universität?<br />

Stainer-Hämmerle: Neben dem erwähnten<br />

Praxisbezug und der besseren Planbarkeit<br />

mit fixer Studiendauer ist der<br />

Kontakt zwischen Studierenden und<br />

zu den Lehrenden aufgrund der kleinen<br />

Gruppen wesentlich persönlicher. Dadurch<br />

pr<strong>of</strong>itieren die Studierenden vom<br />

Netzwerk der Lehrenden.<br />

Auf welche Kompetenzen können sich<br />

Ihre zukünftigen Arbeitgeber*innen<br />

besonders freuen?<br />

Strutzmann: Neben den breit gefächerten<br />

Fachgebieten vermittelt das Studium<br />

vor allem das Erkennen von Zusammenhängen<br />

und das strategische und lösungsorientierte<br />

Denken.<br />

Krenn: Auf das vernetzte Denken zwischen<br />

Theorie und Praxis. Aktuelle Problemstellungen<br />

des täglichen Arbeitens<br />

werden auch mit möglichen Lösungswegen<br />

aufgezeigt. Diese Kernkompetenzen<br />

von lösungsorientiertem Arbeiten sind<br />

für Arbeitgeber*innen unerlässlich.<br />

Auf was freuen Sie sich ganz besonders<br />

nach der Pandemie/nach dem<br />

Studium?<br />

Krenn: Auf die „Normalität“ wie in Zeiten<br />

vor Corona und auf die neu gewonnene<br />

Freizeit nach dem Studienabschluss.<br />

Strutzmann: Auf ein reges Leben auf<br />

dem Campus sowie einen guten Mix aus<br />

Online- und Präsenzlehre. Nach dem Studium,<br />

dass ich viele Verbesserungen und<br />

moderne Ansätze vorantreiben kann.<br />

Stainer-Hämmerle: Auf viele interessante<br />

und lehrreiche Diskussionen mit den<br />

Studierenden. Das Schöne am Unterrichten<br />

ist schließlich, dass auch ich jeden<br />

Tag dazulerne. ●<br />

• Public <strong>Management</strong> Bachelor<br />

www.fh-kaernten.at/puma<br />

• Public <strong>Management</strong> Master<br />

www.fh-kaernten.at/puma-master<br />

„Sämtliche Vortragenden kommen direkt aus der Praxis<br />

und teilen nicht nur die theoretische Sicht, sondern<br />

erklären anhand konkreter Praxisbeispiele.“<br />

Thomas Krenn, Projektmanager Tourismusverband Bad Kleinkirchheim,<br />

Bachelorstudium Business <strong>Management</strong>, Masterstudium Public<br />

<strong>Management</strong>, berufsbegleitend, 6. Semester<br />

41


value <strong>2022</strong><br />

„ICM ist mehr. Es bietet<br />

die Möglichkeit, in<br />

einem internationalen<br />

Umfeld zu studieren.“<br />

N. Trajkov<br />

Studierendenperspektive<br />

auf Intercultural <strong>Management</strong><br />

ICM è un programma multilingue, taught through English as a medium <strong>of</strong><br />

instruction, mit Spezialisierung auf Sprache und interkulturelle Kompetenz.<br />

Our students share their perspective on the program.<br />

JANET BROWN, COLIN HELLER, KARIN MARTIN<br />

Eines der jüngeren Studienprogramme<br />

an der SoM ist das Bachelorprogramm<br />

Intercultural <strong>Management</strong>. Here are<br />

some insights into what into our 4th and<br />

5th semester students currently feel are<br />

important values, skills and competencies<br />

to better tackle the challenges this<br />

world throws at us, as future multilingual<br />

leaders <strong>of</strong> intercultural teams and<br />

positive changemakers. Die Statements<br />

auf Deutsch und Italienisch sind teilweise<br />

anonymisiert.<br />

S. Pajovi berichtet, dass ICM ein sehr<br />

interessantes Programm sei. „Das dritte<br />

und vierte Semester sind die besten,<br />

weil wir Scientific Thinking, Empirical<br />

Research und Project <strong>Management</strong> studieren.<br />

Ich freue mich auf das fünfte Semester,<br />

auf Creative Thinking.“<br />

S. Memić fokussiert die wirtschaftlichen<br />

Inhalte des Studiums und die Spezialisierungen:<br />

„Der Unterricht findet vor Ort<br />

statt, bei Bedarf auch online oder hybrid.<br />

Das gesamte Programm ist auf Englisch<br />

und du kannst zusätzliche Sprachen lernen.<br />

Es ist ein gutes Studium, weil es<br />

Theorie, Praxis und Exkursionen verbindet.“<br />

D. Teng informiert über die Berufsaussichten<br />

der Absolvent*innen nach einem<br />

intensiven, anspruchsvollen und interessanten<br />

Studium: „Sie werden Vertrauen<br />

in Führung und Teamarbeit lernen. Nach<br />

dem Studium können Sie in internationalen<br />

Unternehmen als Führungskraft<br />

arbeiten.“<br />

Die Studierenden äußern sich aber auch<br />

persönlich und kritisch.<br />

F. Gohel lobt die Vielfältigkeit der Kurse<br />

und die verschiedenen Kulturen der Studierenden<br />

aus zehn Ländern, mit denen<br />

sie in Kontakt steht. Sie lerne gerne über<br />

Themen, die nicht in Büchern stehen.<br />

„ICM an der FH Kärnten<br />

zu studieren, ist nicht<br />

nur gut für die Seele,<br />

sondern auch für den<br />

Körper.“ M. Jó<br />

Aber „es ist schon ironisch, dass wir<br />

interkulturelles <strong>Management</strong> studieren,<br />

aber meine Kolleg*innen in Wirklichkeit<br />

die Vorstellung von verschiedenen Kulturen<br />

in einer Klasse nicht mögen. Es<br />

gibt keine Einheit in unserer Gruppe als<br />

Ganzes, und das gefällt mir nicht so gut.“<br />

A. Pakhomova schreibt über die Schlussphase<br />

des Studiums: „Im fünften Semester<br />

wird ein Intensivkurs in Deutsch und<br />

Italienisch angeboten. Ich freue mich<br />

schon sehr darauf! Im sechsten Semester<br />

machen wir ein Praktikum. Das Studium<br />

wird mit einer BA-Arbeit und einer<br />

BA-Prüfung abgeschlossen.“<br />

S. Bolegenov bezeichnet ICM als einen<br />

tollen Studiengang, weil man hier „die<br />

coolsten Pr<strong>of</strong>essor*innen der Welt“ kennenlernt.<br />

„Zum Beispiel wird Frau Janet<br />

immer einen Weg finden, dich zu energetisieren,<br />

Herr Colin wird immer ein<br />

<strong>of</strong>fenes Ohr für deine Sorgen haben und<br />

dir tolle Geschichten erzählen, Frau Silke<br />

wird dich auf Deutsch zum Lachen bringen,<br />

Frau Eithne wird immer deine tiefs-<br />

Fotos: FH Kärnten (2)<br />

42


Studium & International<br />

„Die Lehrer*innen sind freundlich<br />

und hilfsbereit, also scheuen Sie<br />

sich nicht, auf sie zuzugehen.“ R. Radu<br />

ten Gedanken sehen und Frau Svetlana<br />

wird dich immer hart lernen lassen.“ Die<br />

Kommunikation zwischen Studierenden<br />

und Lehrenden ist von gegenseitigem<br />

Respekt und Vertrauen gekennzeichnet.<br />

R. Radu besuchte den Intensivkurs in<br />

Wien im vergangenen Semester.<br />

In September the ICM students <strong>of</strong> the<br />

5th semester had the opportunity to<br />

study intensive German in Vienna. During<br />

their stay there, they also had the<br />

opportunity to visit and explore WKO,<br />

Rathaus and Wiener Linien. Wiener Linien<br />

is Vienna’s public transport operator.<br />

It includes buses, trams and U-Bahns. As<br />

they had the honor to get to know how<br />

it all works, they found out a lot <strong>of</strong> useful<br />

information. Students have learned<br />

how the customer journey takes place,<br />

how the operator markets itself, what are<br />

the <strong>of</strong>fers <strong>of</strong> the company and how the<br />

company is financed. The students were<br />

also introduced to some <strong>of</strong> the methods,<br />

how Wiener Linien tries out new technologies<br />

and how people react to that. It<br />

was an interesting experience for them,<br />

especially as they are business students.<br />

„Manchmal werden Sie denken,<br />

dass Sie keine Zeit haben, alle<br />

Aufgaben zu machen. Aber es wird<br />

alles gut gehen.“ D. Klason<br />

What are your learnings in the field<br />

<strong>of</strong> Intercultural Communication and<br />

Intercultural Competences?<br />

“Ho imparato che tutto riguarda la percezione,<br />

che le persone vedono le cose<br />

in modo diverso da come le vedi tu. Che<br />

può essere difficile capire le azioni e i valori<br />

di un’altra persona perché siamo così<br />

prevenuti e influenzati dalla nostra cultura.<br />

…per essere un leader interculturale<br />

competente devi essere una persona che<br />

si può adattare agli altri ed è importante<br />

conoscere altre culture.”<br />

“Anche se due culture sembrano simili,<br />

non sono uguali. Per esempio, Germania<br />

e Austria parlano entrambi tedesco ma ci<br />

Studierende des<br />

Jahrgangs 2019<br />

beim Besuch der<br />

Wiener Linien<br />

sono molte differenze<br />

tra la mentalità,<br />

la storia e la tradizione.<br />

Queste differenze<br />

non sono<br />

piccole e dobbiamo<br />

conoscerle quando comunichiamo con altre<br />

persone.”<br />

“Alla fine, ho fatto anche un progetto<br />

con uno dei miei compagni di classe,<br />

un ragazzo italiano e una ragazza slovena.<br />

Insieme abbiamo fatto un video sul<br />

tema ‘Bordering Europe’. È stata un’ottima<br />

esperienza, perché ho avuto l’opportunità<br />

di lavorare con persone nuove e<br />

durante il processo ho imparato anche<br />

interessanti cose sui loro paesi che non<br />

ho saputo prima.”<br />

“In questo corso abbiamo parlato molto<br />

di culture, cosa ci unisce e cosa ci rende<br />

diversi. Non comunichiamo solo con la<br />

lingua, la lingua del corpo, i nostri occhi<br />

o gesti sono anche molto importanti. Prima<br />

di lavorare con persone di un’altra<br />

cultura devi informarti e essere preparato.<br />

Ed è anche importante essere sempre<br />

aperti di mente.”<br />

What are your learnings and how<br />

would you evaluate the experience<br />

<strong>of</strong> studying the three-year ICM<br />

program?<br />

“Penso che nel futuro saranno necessari<br />

sempre più pr<strong>of</strong>essionisti che possono<br />

gestire le differenze culturali perché<br />

con la tecnologia <strong>of</strong>ferta oggi più aziende<br />

si stanno espandendo per creare team<br />

interculturali. Lavorare con persone da<br />

tutto il mondo può essere un enorme<br />

vantaggio, ma può anche essere molto<br />

„Du wirst durch Workshops und Seminare, die von<br />

nationalen und internationalen Unternehmen abgehalten<br />

werden, mit einem breiten Spektrum wirtschaftsrelevanter<br />

Bereiche vertraut gemacht.“ P. Yangtso<br />

difficile. Per questo i manager interculturali<br />

sono necessari.”<br />

“Sono soddisfatto del programma ICM.<br />

Penso che sia molto ben strutturato e<br />

pratico, il che fornisce i migliori prerequisiti<br />

per il ‘vero’ mondo del lavoro. Inoltre,<br />

e più importante che il pr<strong>of</strong>essore sia felice<br />

con il lavoro.”<br />

“Ha confermato le mie aspirazioni di carriera.<br />

A causa della globalizzazione, oggi,<br />

quasi tutte le aziende sono internazionali.<br />

Molte persone di culture diverse lavorano<br />

insieme e sorgono conflitti. Ecco<br />

perché il lavoro di un consulente interculturale<br />

è molto importante. Il corso è<br />

vario e mi piace la diversità. I pr<strong>of</strong>essori<br />

vengono spesso dal mondo della pratica.”<br />

“Secondo me ICM <strong>of</strong>fre molte possibilità<br />

per tutti, perché con i corsi di Business<br />

e Comunicazione e <strong>Management</strong><br />

Interculturale è possibile lavorare in una<br />

impresa o in tutte le aree di Business,<br />

Marketing, <strong>Management</strong> e più in tutto<br />

il mondo. Grazie ai corsi di lingue si<br />

può lavorare e comunicare con i clienti<br />

o i colleghi che parlano una lingua differente.”<br />

●<br />

„Ich empfehle dieses<br />

Studium, wenn du<br />

Sprachen und andere<br />

Kulturen magst.“ N. Rodriguez<br />

43


value <strong>2022</strong><br />

ICM Driving Positive Change:<br />

Integrating Sustainability<br />

throughout the Curriculum<br />

Bringing environmental, social, and economic factors into business education.<br />

EITHNE KNAPPITSCH, ANNA ZINENKO<br />

The Intercultural <strong>Management</strong> Program<br />

(ICM) mission is to develop future<br />

leaders who make a difference in the<br />

world. It was the first cohort <strong>of</strong> students<br />

themselves who developed the logo and<br />

caption for the program – pointing out<br />

that it’s “more than just a program”!<br />

This was already before we began integrating<br />

sustainability as a holistic concept<br />

throughout the study program.<br />

Uniquely equipped with a toolset to<br />

understand systematic global<br />

challenges<br />

The environmental, social, and economic<br />

issues the world is facing today are<br />

much too complex and multi-layered for<br />

any one discipline or industry to solve by<br />

themselves. Collaborating across disciplines,<br />

working with engineering, conservation<br />

management and health care faculty,<br />

we provide our students with opportunities<br />

to explore how society, the environment,<br />

technology and business interact.<br />

Joining up the dots<br />

ICM has embedded sustainability and<br />

sustainability thinking into our education<br />

in the following ways:.<br />

• We consider collaborating across disciplines<br />

and engaging in transdisciplinary<br />

research and practice as paramount<br />

in developing future leaders.<br />

SDGs and real-world case studies focusing<br />

on ESG reporting.<br />

• Sustainability and CSR represents a key<br />

component <strong>of</strong> a module on Business and<br />

Society, where students generate solutions<br />

to real-life ethical business dilemmas<br />

and analyze companies‘ sustainability<br />

innovation practices.<br />

• Sustainability thinking is fostered<br />

through our language and leadership<br />

and diversity courses and is tested during<br />

the Innovation and Entrepreneurial<br />

action module, where students are<br />

proposed to develop new business ventures<br />

that contribute toward a more<br />

sustainable society.<br />

• ICM <strong>of</strong>fers sustainability topics as research<br />

topics for project management,<br />

empirical social research and bachelor<br />

papers.<br />

In ICM we construct the frame that students<br />

need to see sustainable development<br />

issues from a general management<br />

perspective. Students‘ learning<br />

evolution is evident through their final<br />

reflection on the entire process:<br />

„… at CUAS, we had many classes which<br />

significantly changed my perspective on<br />

doing business. In classes and modules<br />

like entrepreneurship and innovation or<br />

business and society, we did not focus<br />

only on the financial aspects like accounting<br />

or marketing strategies. Instead,<br />

we incorporated everything we learned<br />

into these classes. We created business<br />

ideas that are pr<strong>of</strong>itable and considered<br />

everything and everyone affected by the<br />

business – stakeholders, the environment,<br />

and other groups <strong>of</strong> people who<br />

may not be involved directly but can become<br />

positively affected by our business.<br />

Within these classes, I realized that I<br />

want to become an entrepreneur myself<br />

and have goals that focus not only on<br />

making a pr<strong>of</strong>it but also on giving people<br />

new opportunities in life. Thank you for<br />

helping me realize this!“ Natalie Schluder,<br />

ICM student 6th semester.<br />

We equip future leaders with the tools<br />

to think sustainably. Our alumni are best<br />

equipped with complex problem-solving<br />

skills, critical and connected thinking<br />

and communication skills, and systems<br />

thinking that will help them create positive<br />

impact… It really is more than just<br />

a program! ●<br />

• Making connections and building networks<br />

with students and alumni in<br />

neighboring countries (DACH, SI and<br />

IT) and countries across the globe (from<br />

India to Argentina and Japan) brings<br />

the global context closer to home.<br />

• SDG awareness is embedded into<br />

Global Case Study Challenge project<br />

through a micro-learning module on<br />

Left: Eithne Knappitsch, Anna Zinenko and<br />

Svetlana Buko<br />

Fotos: depositphotos/ArturVerkhovetskiy, KK (2)<br />

44


Studium & International<br />

Collaborative Online International Learning: A Swiss-Austrian Virtual Student Exchange<br />

Working life today without virtual communication is<br />

unimaginable. Yet, unfortunately, we are not always very<br />

good at it, especially when engaging in new projects with<br />

unfamiliar partners. With this virtual cross-border exchange,<br />

students are provided with a safe, authentic work<br />

environment to practice giving and receiving constructive<br />

feedback, identify guidelines on how to communicate<br />

effectively online, as well as reflect on their learnings<br />

regarding communication across time, space, language<br />

and culture. This collaboration has proven to be highly<br />

motivating by enabling students to engage in purposeful<br />

communication within a diverse virtual team, where only<br />

few students share a common native language. This collaboration<br />

program brings students beyond their comfort<br />

zone yet provides them with the necessary tools to navigate<br />

such challenges. (Janet Brown)<br />

This collaboration program<br />

brings students beyond<br />

their comfort zone yet<br />

provides them with the<br />

necessary tools to navigate<br />

such challenges.<br />

Future Competence English:<br />

Internationalization at SoM<br />

In the English language courses at the <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> (SoM), we prepare students<br />

for tomorrow’s workplace through our internationally and pr<strong>of</strong>essionally-oriented teaching<br />

approach, empowering our students and furthering an international mindset.<br />

Applied English in Practice<br />

The modularized curriculum <strong>of</strong> the Bachelor program at<br />

SoM has made it possible to tailor English courses to the<br />

particular needs <strong>of</strong> future hotel, public and (digital) business<br />

managers. These courses <strong>of</strong>ten complement the<br />

students’ theoretical knowledge with the corresponding<br />

English skills. Digital Business <strong>Management</strong> students, for<br />

example, acquire the language skills necessary to participate<br />

in or lead an international Scrum project. These skills<br />

are quite distinct from other English classes. For instance,<br />

participating in a Daily Scrum requires each member <strong>of</strong><br />

the Scrum team to report on yesterday’s achievements,<br />

current challenges and future plans. Specific vocabulary is<br />

also needed to interact with so-called scrum artifacts, such<br />

as the Scrum Board. Sprint Retrospectives require both<br />

the understanding <strong>of</strong> complex Scrum processes as well as<br />

the ability to voice an opinion convincingly. Focus on such<br />

specific contexts clearly makes the English courses at SoM<br />

stand out. (Georg Jeschke)<br />

Digital Business <strong>Management</strong> students, for<br />

example, acquire the language skills necessary to<br />

participate in or lead an international Scrum project.<br />

Our students <strong>of</strong>ten share that they appreciate this<br />

open learning atmosphere, where mistakes are not<br />

only allowed but appreciated because we learn from<br />

them together.<br />

Student-centered English courses<br />

In the context <strong>of</strong> teaching English for pr<strong>of</strong>essional purposes<br />

and as an international communication tool, we find that<br />

student-centered, applied learning is most effective. Linguistic<br />

input is presented in brief “mini-lessons” and class<br />

time is used for exercises and activities, with a focus on<br />

speaking and writing in a pr<strong>of</strong>essional context. Lessons for<br />

Business <strong>Management</strong> students include, for instance, mock<br />

job interviews and meeting simulations, during which students<br />

learn and practice new skills. Feedback is provided by<br />

peers as well as the lecturer, to ensure students understand<br />

and can apply new knowledge before being assessed. Our<br />

students <strong>of</strong>ten share that they appreciate this open learning<br />

atmosphere, where mistakes are not only allowed but<br />

appreciated because we learn from them together. After all,<br />

only through practice can English become an effective pr<strong>of</strong>essional<br />

tool to communicate across cultural and national<br />

borders. (Petra Regenfelder-Davis)<br />

45


value <strong>2022</strong><br />

Innovation und Wachstum<br />

für internationalen Erfolg<br />

Für viele Unternehmen ist die Internationalisierung eine wesentliche<br />

Strategie für ihr Unternehmenswachstum. Besonders erfolgreich sind<br />

dabei jene, die ihr Geschäftsmodell bestmöglich an internationale Märkte<br />

anpassen, um erfolgreich zu sein.<br />

MELANIE KRENN<br />

Geschäftsmodelle und<br />

Geschäftsmodellinnovationen<br />

Wir alle kennen sie: Amazon, Uber,<br />

Airbnb, Zalando, Netflix, Mjam – die<br />

Liste international erfolgreicher Unternehmen<br />

ließe sich beliebig fortsetzen.<br />

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht,<br />

was diese Unternehmen gemeinsam<br />

haben? Vermutlich wird Ihnen<br />

schnell klar, dass es sich hierbei nicht<br />

um „gewöhnliche“ Unternehmen handelt,<br />

sondern dass sie etwas „anders“<br />

funktionieren, als wir dies vom klassischen<br />

Kaufhaus, von einem städtischen<br />

Taxiunternehmen oder vom Pizzalieferanten<br />

unseres Vertrauens kennen. Es<br />

sind Unternehmen, die die bisherige Art<br />

und Weise, Geschäfte zu machen, in Frage<br />

stellen, die neue Kundenbedürfnisse<br />

identifizieren und einen neuen Wert für<br />

Kund*innen schaffen. Dies stärkt ihre<br />

Wettbewerbsposition nachhaltig.<br />

Die Art und Weise, wie solche Unternehmen<br />

funktionieren, lässt sich mithilfe<br />

eines Geschäftsmodells beschreiben.<br />

Ein Geschäftsmodell veranschaulicht,<br />

wie Unternehmen durch das Zusammenspiel<br />

des Nutzenversprechens, der<br />

richtigen Kundensegmente, der Ausgestaltung<br />

der Wertschöpfungskette und<br />

der Ertragsmechanik Wert schaffen und<br />

über das Erlösmodell einen Teil des so<br />

geschaffenen Wertes für sich selbst sichern<br />

können.<br />

Die oben genannten Unternehmen haben<br />

dabei besonders skalierbare Geschäftsmodelle<br />

entwickelt, die mit einem raschen<br />

und überdurchschnittlichen Unter<br />

nehmenswachstum einhergingen. So<br />

konnten sie auch schnell ihren Siegeszug<br />

auf internationaler Ebene antreten.<br />

Veränderte Marktbedingungen<br />

durch Internationalisierung<br />

Unternehmen müssen nicht zwingend<br />

ein Geschäftsmodell entwickeln, das die<br />

gesamte Branche „auf den Kopf“ stellt,<br />

um ihre Pr<strong>of</strong>itabilität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

langfristig abzusichern. Gerade<br />

für Unternehmen, die qualitativ hochwertige<br />

Lösungen in einer Nische anbieten<br />

oder deren Wachstumsmöglichkeiten<br />

auf einen kleinen Heimmarkt wie<br />

Österreich beschränkt sind, bietet die<br />

internationale Marktbearbeitung eine<br />

vielversprechende Wachstumsmöglichkeit.<br />

Internationalisierung bedeutet für Unternehmen<br />

allerdings häufig, mit anderen<br />

Fotos: iStock/RichVintage, Verlag.<br />

46


Studium & International<br />

Marktbedingungen konfrontiert zu werden.<br />

Die internationale Marktbearbeitung<br />

erfordert die Auseinandersetzung<br />

mit anderen gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />

kulturellen Unterschieden oder<br />

auch unterschiedlichen Kundenanforderungen.<br />

Will man im ausländischen Zielmarkt<br />

erfolgreich sein, so müssen diese<br />

Besonderheiten des Zielmarkts analysiert<br />

werden, damit man entsprechend<br />

darauf reagieren kann. Für Unternehmen<br />

bedeutet das, dass sie auch hinterfragen<br />

sollten, inwiefern ihr bestehendes Geschäftsmodell<br />

auch auf ausländischen<br />

Märkten funktionieren kann. So wird<br />

man <strong>of</strong>t feststellen, dass bestimmte<br />

Elemente des Geschäftsmodells unverändert<br />

beibehalten werden können, während<br />

andere lokal anzupassen sind.<br />

Die „Kärntner Export<strong>of</strong>fensive“<br />

Im Rahmen der „Kärntner Export<strong>of</strong>fensive“<br />

erarbeitet ein Forschungsteam der<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> der FH Kärnten<br />

im Auftrag des Landes Kärnten und der<br />

Wirtschaftskammer Kärnten Strategien,<br />

wie Unternehmen international wachsen<br />

können. Dabei spielen die Entwicklung<br />

und Auswahl geeigneter Geschäftsmodelle<br />

eine wesentliche Rolle.<br />

In einer mehrjährigen Projekt<br />

reihe befragte das Forschungsteam<br />

international<br />

erfolgreiche Unternehmen<br />

aus verschiedenen Ländern<br />

zu den Veränderungen in<br />

ihren Geschäftsmodellen<br />

und zu den Erfahrungen<br />

im Laufe ihrer Internationalisierung.<br />

Über 400 Unternehmen<br />

in Österreich, Italien<br />

und Slowenien gaben<br />

Auskünfte über Anpassungen<br />

in ihrem Geschäftsmodell<br />

aufgrund eines wesentlichen Internationalisierungsschrittes.<br />

Hierbei zeigte sich, dass der Erfolg der<br />

Internationalisierung von den Anpassungen<br />

im Geschäftsmodell beeinflusst<br />

wird. In Abhängigkeit von den Bedürfnissen<br />

des jeweiligen Auslandsmarktes,<br />

steigt der Internationalisierungserfolg,<br />

je intensiver ein Unternehmen<br />

hier Maßnahmen setzt. Maßnahmen<br />

der Mitarbeiterbefähigung haben dabei<br />

den bedeutendsten Einfluss auf den<br />

Internationalisierungserfolg. Dies sind<br />

jene Maßnahmen, die ein Unternehmen<br />

Die Erkenntnisse aus<br />

den beiden Studien<br />

sind auch in ein Fachbuch<br />

mit eingeflossen.<br />

Unternehmen müssen nicht zwingend ein<br />

Geschäftsmodell entwickeln, das die gesamte<br />

Branche „auf den Kopf“ stellt, um ihre Pr<strong>of</strong>itabilität<br />

und Wettbewerbsfähigkeit langfristig abzusichern.<br />

setzt, um neue Kompetenzen für seine<br />

Mitarbeiter*innen aufzubauen.<br />

Eine weitere Studie des Forschungsteams<br />

beschäftigt sich mit den Fragen,<br />

wie sich Geschäftsmodelle durch die<br />

Internationalisierung verändern und<br />

welche Anforderungen Geschäftsmodelle<br />

erfüllen müssen, damit sie international<br />

erfolgreich sein können.<br />

Im Zuge dieser Studie wurden Best-Practice-Unternehmen<br />

aus mehreren europäischen<br />

Ländern befragt. Plattformmodelle,<br />

wiederkehrende Erlösmodelle,<br />

Servitization sowie die Lizensierung von<br />

„intellectual property“ und nachhaltigkeitsorientierte<br />

Geschäftsmodelle erwiesen<br />

sich als besonders Erfolg versprechend<br />

für internationale Märkte.<br />

Änderungen im Geschäftsmodell erfolgten<br />

entweder in kleinen, sukzessiven<br />

Schritten oder aber auch radikal.<br />

Meistens löste die Internationalisierung<br />

Veränderungen im Geschäftsmodell<br />

aus. Es gibt<br />

aber auch Beispiele von Geschäftsmodellinnovationen,<br />

die die Internationalisierung<br />

eines Unternehmens<br />

fördern. Besonders interessant<br />

war, dass der Großteil<br />

der befragten Unternehmen<br />

ihr Geschäftsmodell gerade<br />

auch in Krisenzeiten wie<br />

der Coronapandemie als besonders<br />

resilient einschätzte.<br />

Nachhaltiger Nutzen für Kärntner<br />

Unternehmen und die <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Management</strong><br />

Die Erkenntnisse aus den beiden Studien<br />

sind auch in das Fachbuch „Geschäftsmodell-Design<br />

für den internationalen<br />

Markterfolg“ mit eingeflossen, das kürzlich<br />

im Springer Gabler Verlag erschienen<br />

ist. Das Praxishandbuch beinhaltet<br />

eine strukturierte Aufarbeitung des Themas<br />

sowie zahlreiche praktische Tools.<br />

Es ist besonders für all jene Unternehmer*innen<br />

geeignet, die ein innovatives<br />

Geschäftsmodell entwickeln oder ein bestehendes<br />

Geschäftsmodell für internationale<br />

Märkte weiterentwickeln wollen.<br />

In einer weiteren Studie befragt das<br />

Forschungsteam aktuell international<br />

erfolgreiche Unternehmen zur Entwicklung<br />

und Um setzung ihrer internationalen<br />

Wachstumsstrategien. Im Rahmen<br />

eines „International Business Development“<br />

können Maßnahmen entwickelt<br />

und umgesetzt werden, damit Wachstumsziele<br />

erreicht werden. Welche Prozesse<br />

und Werkzeuge Unternehmen<br />

verwenden, um damit internationales<br />

Wachstum zu planen und umzusetzen,<br />

wird in einer qualitativen Befragung in<br />

mehreren Branchen erhoben. Hierbei<br />

wirken auch Masterstudierende aktiv<br />

am Forschungsprozess und der Erhebung<br />

der Daten mit. Diese werden dann<br />

u. a. von den Studierenden für die Bearbeitung<br />

ihrer Masterarbeit genutzt.<br />

Ein für Herbst <strong>2022</strong> geplantes Highlight<br />

der Projektreihe ist das „Growth<br />

Lab“-Coachingprogramm, das Kärntner<br />

Unternehmen dabei unterstützen soll,<br />

eine eigene International-Business-Development-Strategie<br />

zu entwickeln. Das<br />

Seminarprogramm ist für teilnehmende<br />

Unternehmen kostenlos, die Teilnehmerzahl<br />

ist allerdings begrenzt. Interessierte<br />

können sich per E-Mail an export@fhkaernten.at<br />

bewerben (siehe Infobox). ●<br />

GROWTH LAB – DAS COACHING-<br />

PROGRAMM ZUR ENTWICKLUNG<br />

IHRER INTERNATIONALEN<br />

WACHSTUMS STRATEGIE<br />

• Termine: 28.09.<strong>2022</strong>/19.10.<strong>2022</strong>/16.11.<strong>2022</strong><br />

/30.11.<strong>2022</strong><br />

• Modus: Präsenz (FH Kärnten, Campus Villach)<br />

• Zielgruppe: Topmanagement von Kärntner<br />

Unternehmen mit internationalen Wachstumszielen<br />

(produzierender Sektor und Dienstleistungssektor)<br />

• Exklusiv!<br />

Teilnehmerzahl begrenzt auf 10 Personen<br />

• Kontakt: export@fh-kaernten.at<br />

47


value <strong>2022</strong><br />

Micro-Credentials<br />

als Perspektive für die<br />

Weiterentwicklung des<br />

Bildungsportfolios der SoM<br />

Micro-Credentials sollen den Einzelnen ebenso wie der Gesellschaft<br />

die Möglichkeit zu lebenslanger persönlicher Weiterbildung eröffnen,<br />

die sowohl an individuellen Zielen und Interessen orientiert ist als auch<br />

die Vorteile gemeinsamer Standards nutzt und damit für Transparenz und<br />

Vergleichbarkeit der Qualität der Bildungsangebote am Markt sorgt.<br />

THOMAS FENZL<br />

Kurze Aus- und Weiterbildungsprogramme,<br />

sogenannte<br />

Micro-Credentials, sind ein<br />

vielversprechendes Instrument<br />

dafür, auf den Bedarf an flexiblen,<br />

lernerzentrierten Formen<br />

der Bildung sowie Aus- und<br />

Weiterbildung für lebenslanges<br />

Lernen zu reagieren.<br />

Foto: depositphotos, KK, depositphotos/Wavebreakmedia<br />

48


Studium & International<br />

LEHRINHALTE<br />

Wissen, Fähigkeiten/Fertigkeiten, Kompetenzen<br />

PÄDAGOGIK/DIDAKTIK<br />

Lehr-/Lernmethoden, Formate (online, hybrid, Präsenz …) …<br />

Interne Qualitätssicherung<br />

Extern akkreditiertes Qualitätssicherungssystem<br />

Aus-/Weiterbildung (z. B. WIFI, VHS) Micro-Credential Framework Studium (FHs, Unis)<br />

Kurs/Veranstaltung<br />

Lernziele, Assessment …<br />

Zertifikat<br />

Kurs / Veranstaltung<br />

Kurs / Veranstaltung<br />

Lernziele, Kurs / Assessment, Veranstaltung …<br />

Lernziele, Kurs/Veranstaltung<br />

Assessment, …<br />

Lernziele, Assessment, …<br />

Lernziele, Assessment …<br />

Zertifikat<br />

Zertifikat<br />

Zertifikat<br />

Zertifikat<br />

Lehrgänge<br />

Berufsbild, Kompetenzpr<strong>of</strong>il<br />

Short Learning Unit<br />

Lernziele, Assessment …<br />

Micro-Credential<br />

Short Learning Unit<br />

Short Learning Unit<br />

Lernziele, Short Assessment, Learning Unit …<br />

Lernziele, Short Assessment, Learning Unit …<br />

Lernziele, Assessment, …<br />

Lernziele,<br />

Short Learning<br />

Assessment,<br />

Unit<br />

…<br />

Lernziele, Assessment …<br />

Micro-Credential<br />

Micro-Credential<br />

Micro-Credential<br />

Micro-Credential<br />

Short Learning Program<br />

Lernziele, Assessment …<br />

Lehrveranstaltung<br />

Lehrveranstaltung<br />

Lernziele, Assessment, …<br />

Lernziele,<br />

Lehrveranstaltung<br />

Assessment, …<br />

Lernziele,<br />

Lehrveranstaltung<br />

Assessment, …<br />

Lernziele,<br />

Lehrveranstaltung<br />

Assessment, …<br />

Lernziele, Lehrveranstaltung<br />

Assessment, …<br />

Lernziele, Lehrveranstaltung<br />

Assessment, …<br />

Lernziele, Lehrveranstaltung<br />

Assessment, …<br />

Lernziele, Assessment …<br />

Modul<br />

Lernziele, Assessment, Modul …<br />

Lernziele, Assessment, Modul …<br />

Lernziele, Assessment, Modul …<br />

Lernziele, Assessment, Modul …<br />

Lernziele, Assessment, Modul …<br />

Lernziele, Assessment …<br />

Diplom<br />

Transfer des Systems<br />

Anerkennung<br />

Passung von Lernzielen und Assessment<br />

Micro-Degree<br />

Anerkennung<br />

Passung von Lernzielen und Assessment<br />

Studiengang<br />

Berufsbild, Kompetenzpr<strong>of</strong>il<br />

Bachelor-/Master-Degree<br />

Abbildung 1: Schematische<br />

Darstellung der Verbindung von<br />

Micro-Credentials zu traditionellen<br />

Studiengängen und Weiterbildungslehrgängen<br />

Unternehmen<br />

• Bedarfsorientierte Aus- und Weiterbildung<br />

• Unterstützung der Gewinnung „passender“<br />

Mitarbeiter*innen durch Erleichterung der<br />

kompetenzorientierten Auswahl<br />

• Kompetenzorientierte Entwicklung<br />

der Mitarberter*innen<br />

• Verbesserung der<br />

Mitarbeiterbindung<br />

Der technologische Wandel ruft Veränderungen<br />

in der Arbeitswelt hervor,<br />

die es notwendig machen, dass Menschen<br />

unabhängig von ihrer ursprünglichen<br />

Qualifikation ihre Fähigkeiten und<br />

Kompetenzen stetig aktualisieren und<br />

weiterentwickeln, um den sich ständig<br />

verändernden Anforderungen der<br />

Arbeitsplätze gerecht zu werden und<br />

damit am Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben.<br />

Um diesen Bedarf abzudecken und<br />

gleichzeitig mit dem raschen technologischen<br />

Wandel Schritt zu halten,<br />

müssen sich Bildungsinstitutionen revolutionieren<br />

und sich in Ergänzung<br />

zu bedarfsorientieren traditionellen<br />

Bildungs- und Weiterbildungsprogrammen<br />

z. B. in Richtung selbstgesteuerter<br />

Bildungsportfolios entwickeln. 1 Wesentliche<br />

Einschränkungen in der Anpassung<br />

von Hochschulbildung an den ständigen<br />

Wandel der Arbeits- und Bildungswelt<br />

bestehen vor allem in den administrativen<br />

Hürden beim Zugang zu ihren Bildungsprogrammen,<br />

in der langen Dauer<br />

der Programme sowie darin, dass die<br />

Lernpfade in diesen Programmen meist<br />

linear und sequenziell sind und somit<br />

wenig Spielraum für Flexibilität und Individualisierung<br />

zulassen. 2, 3<br />

Kurze Aus- und Weiterbildungsprogramme,<br />

sogenannte Micro-Credentials, die<br />

rasch und für den Bedarf der Arbeitswelt<br />

maßgeschneidert entwickelt werden<br />

können, sind ein vielversprechendes<br />

Instrument dafür, um auf den Bedarf an<br />

flexiblen, lernerzentrierten Formen der<br />

Bildung sowie Aus- und Weiterbildung<br />

für lebenslanges Lernen zu reagieren.<br />

Lernender<br />

• Möglichkeit zu individuellen, maßgeschneiderten<br />

Lernpfaden zur Erlangung arbeitsmarktrelevanter<br />

und gesellschaftlich relevanter Kompetenzen<br />

• Anerkennung und Transparenz der<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

• Sichtbarmachung erworbener,<br />

differenzierter Kompetenzen<br />

Bildungsinstitutionen<br />

• Transparente Darstellung von Lernangeboten<br />

in der Aus- und Weiterbildung<br />

• Gewinnung und Bindung von Lernenden<br />

durch bedarfsorientierte Lernangebote<br />

und Aufzeigen möglicher Lernpfade<br />

• Verstärkte Kooperation mit Unternehmen<br />

Abbildung 2: Chancen, die Micro-Credentials im Bildungskreislauf den Bildungsinstitutionen,<br />

der Wirtschaft und dem lernenden Individuum eröffnen<br />

Der europäische Ansatz zu<br />

Micro-Credentials<br />

Der „europäische Ansatz zu Micro-Credentials<br />

für lebenslanges Lernen und<br />

Arbeitsmarktfähigkeit“, zu dem die<br />

Europäische Kommission am 10.12.2021<br />

ihre Empfehlungen veröffentlich hat,<br />

definiert ein Micro-Credential als einen<br />

digitalen urkundlichen Beleg über die<br />

von einem Lernenden im Rahmen eines<br />

kleinen Lernumfangs bzw. einer kurzen<br />

Lerneinheit konkret erworbenen Kompetenzen<br />

bzw. Qualifikationen. 4 Ein entscheidendes<br />

Merkmal des europäischen<br />

Ansatzes zu Micro-Credentials und<br />

gleichzeitig ein kritischer Erfolgsfaktor<br />

für deren Einführung ist aber, dass diese<br />

transparenten und im Bildungsbereich<br />

gängigen Standards zur Qualitätssicherung<br />

genügen müssen. 5, 6<br />

Dazu gehören u .a. ein valides, reliables,<br />

faires und zweckmäßiges Feststellungsverfahren<br />

zur Überprüfung des<br />

Erreichens der intendierten Lernziele<br />

der Lernaktivität vor dem Hintergrund<br />

festgelegter Standards und ein digitales<br />

Zertifikat, ausgestellt von einer dazu legitimierten<br />

Vergabestelle. Ebenso zentral<br />

ist, dass gemäß dem europäischen<br />

Ansatz Micro-Credentials weder als Ersatz<br />

für Studiengänge noch für Berufsbildungsprogramme<br />

gedacht sind, sondern<br />

sie sollen diese Programme ergänzen<br />

und unterstützen (vgl. Abbildung 1).<br />

Im direkten Zusammenhang mit diesem<br />

Statement steht die Frage, welche Chancen<br />

Micro-Credentials für den Bildungsraum<br />

Kärnten sowie insbesondere für<br />

das Bildungsportfolio der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

der FH Kärnten bieten können<br />

(vgl. Abbildung 2).<br />

→<br />

49


value <strong>2022</strong><br />

Perspektiven von Micro- Credentials<br />

für die Weiterentwicklung des<br />

SoM-Bildungsportfolios<br />

Ein die traditionellen Studiengänge und Weiterbildungslehrgänge unterstützendes<br />

und ergänzendes Angebot an Micro-Credentials an der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> der<br />

FH Kärnten könnte unter anderem die folgenden drei Ziele umfassen:<br />

1 2 3<br />

Unterstützende Angebote zur<br />

Erhöhung der Employability von<br />

Studierenden<br />

Maßgeschneiderte Lernangebote<br />

zur Weiterqualifizierung von<br />

Berufstätigen<br />

Niederschwelliges Einführungsangebot<br />

für Studiengänge und<br />

Weiter bildungslehrgänge<br />

Zum einen können traditionelle<br />

Curricula von Studiengängen und<br />

Weiterbildungslehrgängen durch<br />

ein begleitendes Angebot an Micro-<br />

Credentials unterstützt werden, das<br />

es Studierenden und Absolvent*innen<br />

ermöglicht, sich in zusätzlichen<br />

Themenfeldern weiterzubilden und<br />

zu qualifizieren, die nicht direkt mit<br />

ihrem ursprünglichen Studienfach<br />

zusammenhängen, die aber gleichzeitig<br />

ganz spezifische Bedürfnisse<br />

am Arbeitsmarkt adressieren.<br />

Ganz konkret könnte dabei für die<br />

Studierenden und Absolvent*innen<br />

der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

beispielsweise ein Angebot an Micro-Credentials<br />

im Bereich digitale<br />

Kompetenzen (z. B. grundlegende<br />

Programmier-Kenntnisse im Web-Bereich)<br />

oder im Bereich Nachhaltigkeit<br />

(z. B. Entwicklung nachhaltiger<br />

Technologien, Produkte und Dienstleistungen)<br />

sowie in der Verschränkung<br />

dieser beiden Gebiete geschaffen<br />

werden. Durch den Erwerb<br />

solcher zusätzlichen Fertigkeiten und<br />

Kompetenzen können die Studierenden<br />

und Absolvent*innen noch<br />

gezielter auf die Anforderungen in<br />

der Arbeitswelt vorbereitet werden<br />

und ihre Employability kann erhöht<br />

werden.<br />

Zum anderen kann Berufstätigen<br />

mit Micro-Credentials ein Angebot<br />

unterbreitet werden, das ihnen eine<br />

punktgenaue, bedarfsorientierte<br />

Entwicklung von Kompetenzen und<br />

Qualifikationen ermöglicht, die unmittelbar<br />

in der Arbeitswelt anwendbar<br />

sind, was insbesondere im Zusammenhang<br />

mit dem Trend hin zu<br />

einer kompetenzbasierten anstelle<br />

einer abschlussbasierten Auswahl<br />

von Mitarbeiter*innen 7 eine immer<br />

größere Rolle spielt. Die Bereitstellung<br />

solcher rasch zu entwickelnden,<br />

kurzen und maßgeschneiderten<br />

Lernangebote zur Weiterqualifizierung<br />

und Umschulung kann unter<br />

anderem auch zur Kompensation<br />

von Qualifikationslücken in bestimmten<br />

Wirtschaftssektoren und<br />

Regionen beitragen. Sowohl bei den<br />

maßgeschneiderten Lernangeboten<br />

zur Weiterqualifizierung von Berufstätigen<br />

als auch bei den Angeboten<br />

zur Erhöhung der Employability der<br />

Studierenden und Absolvent*innen<br />

besteht die Hauptmotivation für<br />

die Entwicklung und Aufnahme von<br />

Micro-Credentials in der Abdeckung<br />

eines spezifischen Bedarfs in der<br />

Arbeitswelt. Deshalb erfordert die<br />

Entwicklung solcher kurzen Lernprogramme<br />

eine enge Kooperation mit<br />

Unternehmen und dem Wirtschaftssektor,<br />

damit mit den Micro-Credentials<br />

arbeitsmarktrelevante bzw.<br />

wirtschaftlich relevante Qualifikation<br />

adressiert wird.<br />

Schließlich kann mit Micro-Credentials<br />

in Form von niedrigschwelligen<br />

Einführungsangeboten, die die<br />

Möglichkeit der Anrechnung der<br />

erworbenen Fertigkeiten und Kompetenzen<br />

auf Studiengänge oder<br />

Weiterbildungskurse bieten, der<br />

Übergang von der Sekundarstufe II<br />

und der beruflichen Aus- und Weiterbildung<br />

in den tertiären Bildungsbereich<br />

unterstützt werden. Konkret<br />

könnten beispielsweise Kompetenzen<br />

aus einführenden Kursen und<br />

Modulen aus den ersten Semestern<br />

von Studiengängen und Weiterbildungslehrgängen<br />

aufgeteilt auf<br />

kleinere Lernvolumina in einzelnen,<br />

aufeinander aufbauenden Micro-Credentials<br />

vermittelt werden, die dann<br />

bei der Entscheidung für die Aufnahme<br />

eines Studiums oder Weiterbildungslehrgangs<br />

vollumfänglich<br />

angerechnet werden können. Durch<br />

so einen langsamen und „sanften“<br />

Einstieg in die Hochschulbildung<br />

können Lernende, die sich zumindest<br />

schon einmal in Gedanken mit der<br />

Aufnahme eines tertiären Bildungsabschlusses<br />

beschäftigt haben, in<br />

ihrer Motivation und in ihrem Entschluss<br />

für eine Hochschulausbildung<br />

gestärkt werden.<br />

50


Studium & International<br />

Vorteile von Micro-Credentials<br />

Transparenz der Wertigkeit der Bildungsangebote<br />

Systematische Darstellung der Kompetenzerwerbe<br />

Bessere Orientierung<br />

Standardisierung<br />

Qualitätssicherung<br />

Anerkennung für weiterführende Lernangebote<br />

Abbildung 3: Vorteile von Micro-Credentials<br />

Um ein funktionierendes System von<br />

Micro-Credentials an der FH Kärnten<br />

erfolgreich zu etablieren, wird man, die<br />

Verbindung von Micro-Credentials zu<br />

traditionellen Studiengängen und Weiterbildungslehrgängen<br />

aufzeigen (vgl.<br />

Abbildung 1), durch eine solide Qualitätssicherung<br />

der Angebote Akzeptanz<br />

und Vertrauen in das System generieren<br />

und die kurzen Lernprogramme in enger<br />

Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen<br />

und der Wirtschaft entwickeln<br />

müssen, sodass die Wahrnehmung des<br />

Mehrwerts von Micro-Credentials sowohl<br />

bei Lernenden als auch bei Unternehmen<br />

gefördert wird.<br />

Ausgehend von den Vorteilen, die<br />

Micro-Credentials bieten (vgl. Abbildung<br />

3), können mit der Umsetzung<br />

der aufgezeigten Entwicklungsperspektiven<br />

für die <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

zum einen neue Möglichkeiten der verstärkten<br />

Bindung von Absolvent*innen<br />

an die Institution sowie zur Gewinnung<br />

neuer Lernender genutzt werden, woraus<br />

sich eine Wachstumschance für die<br />

FH Kärnten ableiten lässt.<br />

Zum anderen können die mit so einem<br />

Angebot einhergehenden Spezialisierungsvorteile<br />

und die verbesserte Anrechenbarkeit<br />

von erworbenen Qualifi-<br />

kationen die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

FH Kärnten steigern. ●<br />

1 Vgl. Daheim/Wintermann (2016), S. 17 f.<br />

2 Vgl. Orr et al. (2020), S. 590 ff.<br />

3 Vgl. Rampelt et al. (2021), S. 153 ff.<br />

4 Vgl. European Commission (2021), S. 13.<br />

5 Vgl. European Commission (2021), S. 13.<br />

6 Vgl. Bertini et al. (2021), S. 350.<br />

7 Vgl. Gottlieb/Pongratz (2021), S. 321.<br />

QUELLENVERZEICHNIS<br />

• Bertini, A./Pentenrieder, A./Rebentisch, J./<br />

Schaat, S./Rentzsch, R. (2021): Manipulationssichere<br />

und per Knopfdruck verifizierbare Digital<br />

Credentials: Die Blockchain als Initiator internationaler<br />

Kooperationsprojekte. In: Hochschulforum<br />

Digitalisierung (Hrsg.): Digitalisierung<br />

in Studium und Lehre gemeinsam gestalten.<br />

Innovative Formate, Strategien und Netzwerke.<br />

Wiesbaden: Springer VS, S. 335–352.<br />

• Daheim, C./Wintermann, O. (2016): 2050: Die<br />

Zukunft der Arbeit. Ergebnisse einer internationalen<br />

Delphi-Studie des Millennium Project.<br />

Gütersloh: Bertelsmann.<br />

• European Commission (2021): Proposal for<br />

a Council Recommendation on a European<br />

approach to micro-credentials for lifelong<br />

learn ing and employability. https://eur-lex.<br />

europa.eu/resource.html?uri=cellar:10b78e47-<br />

59aa-11ec-91ac-01aa75ed71a1.0001.02/DOC_<br />

1&format=PDF (Stand: 10. März <strong>2022</strong>).<br />

• Gottlieb, M./Pongratz, H. (2021): Hilfestellung<br />

bei der Entwicklung einer Strategie für Digital<br />

Credentials im Bildungswesen. In: Hochschulforum<br />

Digitalisierung (Hrsg.): Digitalisierung<br />

in Studium und Lehre gemeinsam gestalten.<br />

Innovative Formate, Strategien und Netzwerke.<br />

Wiesbaden: Springer VS, S. 317–334.<br />

• Orr, D./Rampelt, F./Knoth, A. (2020): “Bologna<br />

Digital” – Actively shaping the digital transformation<br />

in European higher education. In:<br />

Curaj, A./Deca, L./Pricopie, R. (Hrsg.): European<br />

Higher Education Area: Challenges for a New<br />

Decade. Cham: Springer International Publishing,<br />

S. 583–596.<br />

• Rampelt, F./Orr, D./Knoth, A./Suter, R. (2021):<br />

Bologna Digital – die digitale Transformation<br />

im Europäischen Hochschulraum gestalten. In:<br />

Hochschulforum Digitalisierung (Hrsg.): Digitalisierung<br />

in Studium und Lehre gemeinsam<br />

gestalten. Innovative Formate, Strategien und<br />

Netzwerke. Wiesbaden: Springer VS, S. 139–161.<br />

51


value <strong>2022</strong><br />

Networking & Staying Connected:<br />

ICM Connected<br />

Using technology to enhance collaboration and connect across time, space, culture and<br />

language! Show up. Be present. Listen. Show empathy. Network. Solve problems together.<br />

These are some <strong>of</strong> the motivations behind our ICM connected concept.<br />

JANET BROWN<br />

A Covid baby, our ICM Connected concept<br />

was born when we realized Covid<br />

and online instruction were going to<br />

stick around for a while.<br />

Generally, there are two platforms, ICM<br />

Staff Connected: Primarily for our teaching<br />

staff who meet on a Thursday<br />

morning from 08:00 to 08:30am about<br />

once a month and ICM Connected,<br />

which is for everyone, but mainly students<br />

who meet on a Thursday afternoon<br />

about every 5 weeks. Our common<br />

denominator: ICM, diversity and inclusion.<br />

This online space allows us to connect<br />

with ease. Geographic boundaries<br />

no longer play a role. Everyone’s voice<br />

is heard and welcome.<br />

As a critical competency for future leaders,<br />

this ICM space demonstrates how<br />

networking can be done, in spite <strong>of</strong> or<br />

even because <strong>of</strong> other limiting factors,<br />

such as social distancing or online instruction<br />

and have mutual benefits for<br />

all active participants. Networking can<br />

grant us access to information, resources<br />

as well as support, a skill that is vital in<br />

today’s business world.<br />

We use the space to raise awareness <strong>of</strong><br />

some <strong>of</strong> the challenges we face in our<br />

international (online and hybrid) classroom<br />

and how heterogeneity can impact<br />

our teaching as well as learning. It allows<br />

us to listen and learn collaboratively<br />

to understand and shift perspectives,<br />

building trust and allies.<br />

Combining digital with social competence:<br />

We connect students across semesters<br />

and staff across disciplines, all<br />

ICM students and staff at an<br />

ICM Connected c<strong>of</strong>fee call<br />

ICM Alumni Network<br />

The ICM Alumni Network project serves as a vehicle to connect alumni <strong>of</strong> the Intercultural<br />

<strong>Management</strong> Bachelor‘s program. The project was kick-started by Dr. Svetlana<br />

Buko and Janet Brown, MA MA, and is coordinated by two ICM alumni, Farah Turki<br />

and Nikol Pasalic. It embeds the main pillar <strong>of</strong> the Intercultural <strong>Management</strong> program –<br />

Diversity and Inclusion.<br />

The ICM alumni are currently dispersed across numerous locations<br />

worldwide and are operating in a variety <strong>of</strong> different<br />

industries, positions, and business areas. To connect them,<br />

the project begins by collecting success stories <strong>of</strong> selected<br />

interview participants <strong>of</strong> the three generations <strong>of</strong> ICM alumni,<br />

as <strong>of</strong> 2021. The stories <strong>of</strong> these young pr<strong>of</strong>essionals and<br />

interculturalists are recorded and shared in the form <strong>of</strong> a<br />

newsletter, and promoted on the ICM Instagram account under<br />

the “ICM Alumni Series”. The ICM Alumni Network also<br />

aims to organize events envisioned to foster networking on<br />

all fronts, including an ICM Alumni meet-up and pr<strong>of</strong>essional<br />

development training with a guest speaker.<br />

Connecting ICM alumni has another sublayer, and that is to<br />

help current and future ICM students visualize their potential<br />

career paths based on the experience <strong>of</strong> their predecessors.<br />

The project acknowledges the power <strong>of</strong> peer learning<br />

to support and advance their efforts in their future careers.<br />

(Nikol Pasalic)<br />

Read our ICM Alumni Series on www.instagram.com/icm.austria/<br />

Fotos: shutterstock/best pixels, shutterstock/WhoisDanny, shutterstock/Rawpixel.com<br />

52


Studium & International<br />

while expanding our digital comfort<br />

zone, creating a sense <strong>of</strong> community<br />

and shared purpose: Namely to maintain<br />

our ICM culture and create energizing<br />

opportunities for connection.<br />

• As host, structure the conversation:<br />

Start with introductions before giving<br />

everyone a guiding question or setting<br />

the mood by asking for one word to<br />

describe how they are feeling today,<br />

for example. Depending on numbers,<br />

either share in the main group or use<br />

breakout rooms to discuss the topic<br />

<strong>of</strong> the day.<br />

• Use open-ended questions which allow<br />

participants to share about themselves<br />

and their situation. For example:<br />

- What are you struggling with at the<br />

moment?<br />

- Share some good practices with your<br />

colleagues.<br />

- Camera on or <strong>of</strong>f?<br />

• And just like at a dinner party, take<br />

time to say farewell, get an impression<br />

<strong>of</strong> what members took from the experience.<br />

I love sharing one word either<br />

orally or using the “Popcorn Game”<br />

in the chat.<br />

• And REMEMBER: Video conferences<br />

are more tiring than in-person meetings<br />

so we felt 30 minutes was just<br />

right to start or end the working day<br />

with a smile and a feeling <strong>of</strong> wellbeing<br />

from connecting!<br />

This article was inspired by a number <strong>of</strong> articles<br />

from the Harvard Business Review on Networking.<br />

Clark (Mar 2019), Moss Kanter (Mar 2020),<br />

Cohn/Clark (May/June 2020), Morales/Misner<br />

(Jun 2021), Goering/Li (Oct 2021)<br />

ICM Co-leadership<br />

Model<br />

In February 2021 ICM team introduced a new collaborative<br />

model <strong>of</strong> program coordination: co-leadership format.<br />

Shared leadership approach is gaining<br />

visible recognition in the multicultural<br />

teams in businesses and proves<br />

to be one <strong>of</strong> the innovative and more<br />

sustainable ways to operate in the<br />

complex ever-changing world.<br />

ICM as a BA program is showing by<br />

example how multicultural team could<br />

build a more sustainable innovative<br />

model with distributed roles/responsibilities<br />

and leveraged talent. Structure<br />

<strong>of</strong> the team is cross-functional,<br />

multidisciplinary, multilingual and intercultural.<br />

Three key pillars <strong>of</strong> co-leadership within<br />

ICM leveraging diversity and leading<br />

to sustainability:<br />

• Established clear and transparent<br />

future direction <strong>of</strong> ICM within<br />

SoM: Austrian business degree,<br />

taught in English with the international<br />

focus: “shaping future multilingual<br />

leaders <strong>of</strong> intercultural<br />

teams.”<br />

BUKO SVETLANA, HELLER COLIN<br />

• Aligned staff, partners and stakeholders:<br />

focus on clearly communicated<br />

SoM goals, environment <strong>of</strong><br />

trust, commitment to ICM and pr<strong>of</strong>essional<br />

autonomy <strong>of</strong> all members,<br />

aligned and inclusive vision for program<br />

flow, operations and content.<br />

• Motivation and inspiration “ICM<br />

spirit”: mutual support, energizing<br />

and empowering each other via<br />

shared common strategies collaboratively<br />

defined together as a best<br />

solution for the program future.<br />

Since ICM program mission is to prepare<br />

future multilingual leaders <strong>of</strong><br />

multicultural teams, new organizational<br />

structure is showcasing innovative<br />

leadership approaches and giving<br />

learners opportunity to observe<br />

how ICM program management team<br />

“walks the talk” <strong>of</strong> authenticity, transparently<br />

shared leadership, flexibility<br />

and resilience in the time <strong>of</strong> dynamic<br />

global changes in the societies. ●<br />

53


value <strong>2022</strong><br />

Studying remotely<br />

at the <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

Due to a combination <strong>of</strong> unfortunate circumstances, Sanzhar Bolegenov from Kazakhstan<br />

studied Intercultural <strong>Management</strong> (ICM) for three semesters without ever setting foot<br />

on campus. In this interview, he explains why he feels like a member <strong>of</strong> the<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> community, nonetheless.<br />

GEORG JESCHKE<br />

Hi Sanzhar, where are you at the moment?<br />

Sanzhar Bolegenov: I’m in Sweden. I’m<br />

doing my exchange semester at the Blekinge<br />

Institute <strong>of</strong> Technology. It’s funny:<br />

I’ve already spent more time in Sweden<br />

than in Austria.<br />

Why is that?<br />

Sanzhar Bolegenov: Well, I was all set to<br />

begin my studies in Austria in autumn<br />

2020, but due to travel restrictions, I<br />

couldn’t leave Kazakhstan. A year later,<br />

I could have travelled to Austria, but I<br />

couldn’t get a visa in time to arrive before<br />

the semester started. And when I did finally<br />

get a visa, all lectures at the <strong>School</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Management</strong> were online again.<br />

So, you’ve studied at SoM without ever<br />

having been in Villach. Tell me about<br />

some <strong>of</strong> the challenges this presented<br />

to you.<br />

Sanzhar Bolegenov: To be honest, it was<br />

very weird at the beginning. All other<br />

ICM students were in the classroom and I<br />

was that giant face projected on the wall.<br />

I was the odd one out. But I must say, lecturers<br />

were really nice and always included<br />

me in activities. I am really grateful for<br />

that. And thanks to the ICM team, it also<br />

didn’t take me long to build relationships<br />

with my classmates and staff.<br />

How did they manage that?<br />

Sanzhar Bolegenov: Janet (Brown) and<br />

Eithne (Knappitsch) organized regular<br />

ICM Connected c<strong>of</strong>fee calls for international<br />

students. This was basically a<br />

platform for us to get to know each other<br />

and talk about the challenges we’re facing.<br />

I was <strong>of</strong>ten asked how I was doing<br />

at these online gatherings. You know,<br />

it’s a simple thing, but it goes a long<br />

way. ICM students also organized virtual<br />

parties and games, and Janet gave us<br />

some challenges that we reported on in<br />

our meetings.<br />

What were some <strong>of</strong> these challenges?<br />

Sanzhar Bolegenov: The challenge I benefited<br />

from the most was to cook a new<br />

meal, take a picture and share it with<br />

my classmates. I decided to make raspberry<br />

granola. During the first three semesters,<br />

I lived at home and my parents<br />

usually cooked for me, so this challenge<br />

really forced me to step out <strong>of</strong> my comfort<br />

zone. Surprisingly, it turned out to<br />

be a really yummy meal and I’ve cooked<br />

it many times since. In fact, I just made<br />

granola the other day in the dormitory<br />

in Sweden. Another one was the 30-day<br />

running challenge. And even though it<br />

turned out to be just a 15-day running<br />

challenge for me, it really helped me<br />

change my routine during this time.<br />

What else did you do to stay sane and<br />

motivated during the lockdown?<br />

Sanzhar Bolegenov: All the virtual<br />

team-building activities definitely helped<br />

me to stay sane and they satisfied my<br />

social needs. In terms <strong>of</strong> motivation, I always<br />

tried to only allow myself to watch<br />

a TV series after completing my assignments.<br />

That worked really well.<br />

So, looking back, what was the most<br />

memorable experience <strong>of</strong> studying remotely?<br />

Sanzhar Bolegenov: Definitely the end<strong>of</strong>-year<br />

parties. The ICM freshman year<br />

always organizes this party for the other<br />

years and lots <strong>of</strong> students and staff attend.<br />

And even though the last two parties<br />

were virtual, it was a lot <strong>of</strong> fun. For<br />

the party we organized, we decided that<br />

everyone should wear a tacky Christmas<br />

jumper. I even got dressed up as Santa<br />

Claus. (see photo)<br />

What are your plans for the next academic<br />

year?<br />

Sanzhar Bolegenov: I will definitely<br />

move to Villach - at last! I was there for<br />

two weeks before my semester abroad,<br />

but obviously I felt more like a tourist.<br />

I definitely want to make it my second<br />

home. I also noticed that I need to work<br />

on my German. I ran into my German<br />

teacher and I was completely shellshocked.<br />

I had only ever spoken German<br />

in the safety <strong>of</strong> my bedroom and I could<br />

barely get a single word out. I must confess<br />

that I also kept a German dictionary<br />

on my desk during online German lessons.<br />

That was a good strategy for online<br />

classes but it won’t work in class, let<br />

alone in downtown Villach.<br />

Thanks for the interview, Sanzhar, and<br />

I look forward to meeting you in person<br />

next semester! ●<br />

Sanzhar at the ICM Christmas party, an event<br />

organized by first year students and supported<br />

by the ICM management team to help students<br />

from different semesters to connect with each<br />

other and the teaching staff.<br />

Foto: KK (3).<br />

54


Studium & International<br />

ICM: A great start for an<br />

international business career<br />

Perspectives <strong>of</strong> a non-EU international student graduate. Looking back at lessons learnt<br />

and how challenges can make you stronger – with the right worldview.<br />

TADEO A. BASTIDAS<br />

Originally from Venezuela and with<br />

university and living experience in the<br />

United States <strong>of</strong> America, I would have<br />

never imagined that I would not only<br />

finish my studies in another country but<br />

also manage to learn a new language<br />

from a totally different culture which<br />

has opened the doors for my personal<br />

and pr<strong>of</strong>essional future. However, it is<br />

important to say that the decision to<br />

move to a different country did bring<br />

many challenges. Dealing with visa<br />

applications and moving to a new country<br />

and culture for a second time were<br />

some <strong>of</strong> the main challenges I faced<br />

when moving to Austria. Yet, I always<br />

considered that overcoming these challenges<br />

could help me not only further<br />

my worldview but also to be more competitive<br />

and attractive on the job market<br />

when applying for jobs not only in Austria<br />

but wher ever I would like to move<br />

in the future.<br />

With challenges come opportunities<br />

One <strong>of</strong> the main challenges which I<br />

faced while studying in Austria was<br />

the uncertainty <strong>of</strong> finding stability after<br />

graduation and being able to find a<br />

job. Fortunately, in every challenge lies<br />

an opportunity. Although it is true that<br />

being a non-European citizen used to be<br />

considered an impediment in order to<br />

find full time or part time jobs, it can<br />

be said that I found many companies<br />

which are looking not only for international<br />

experience but also for people<br />

with different backgrounds, languages<br />

and pr<strong>of</strong>essional skills who are ready to<br />

change and adapt to the new way <strong>of</strong> doing<br />

business in today’s globalized world.<br />

In that sense, not only my previous experience<br />

abroad but also the language<br />

and managerial skills which I learned<br />

during my studies <strong>of</strong> Intercultural <strong>Management</strong><br />

made me an interesting candi-<br />

date for local companies. I can say that<br />

our globalized and connected world has<br />

created great opportunities for international<br />

students to find suitable learning<br />

and pr<strong>of</strong>essional openings around the<br />

world.<br />

The road ahead<br />

Currently I am working as a transport<br />

and sales manager at Fercam Austria<br />

GmbH, a continuously growing transport<br />

company not only in Austria but<br />

across Europe. Part <strong>of</strong> my responsibilities<br />

are to contact international companies<br />

in Portugal and Spain, where I<br />

can use my native Spanish skills in order<br />

to prospect customers. Additionally, the<br />

German skills that I developed while<br />

studying in Austria have helped me to<br />

expand my horizons by giving me the<br />

knowhow to connect with customers in<br />

Germany and Austria as well. From the<br />

managerial perspective, studying Intercultural<br />

<strong>Management</strong> has helped me not<br />

only with the further development <strong>of</strong> my<br />

communication skills and customer relations<br />

in different countries, but also in<br />

making critical and important observations<br />

within my team which are being<br />

taken into consideration and applied in<br />

some <strong>of</strong> the business decisions taken by<br />

the company to improve our everyday<br />

business operations.<br />

All in all, if there is one thing I have<br />

learnt from my experiences as an international<br />

student studying Intercultural<br />

<strong>Management</strong>, and the challenges<br />

that may bring it is not only to be open<br />

minded but also to face and seek positivity<br />

in those situations where one might<br />

feel uncomfortable, is there where great<br />

challenges can become great growth opportunities.<br />

●<br />

Studying Intercultural <strong>Management</strong> has helped me not only<br />

with the further development <strong>of</strong> my communication skills and<br />

customer relations in different countries, but also in making<br />

critical and important observations within my team.<br />

55


value <strong>2022</strong><br />

A brand-new curriculum for<br />

International Business Managers<br />

The aim <strong>of</strong> the new curriculum <strong>of</strong> the International Business <strong>Management</strong> master’s degree is to<br />

prepare students for an expert or managerial role in an internationally active company and<br />

equip them with the necessary skills to contribute to the creation <strong>of</strong> sustainably successful<br />

international businesses.<br />

DIETMAR STERNAD<br />

“The new curriculum has<br />

an even stronger focus on<br />

developing personal skills,<br />

on acquiring competencies<br />

related to the intelligent use<br />

<strong>of</strong> digital technologies in an<br />

international management<br />

context, and on managing<br />

for sustainability.”<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Dietmar Sternad,<br />

Program Director<br />

Companies that operate in a dynamic<br />

international business environment<br />

need highly qualified employees who<br />

are able to combine pr<strong>of</strong>ound business<br />

knowledge with intercultural and communication<br />

skills, strategic and hands-on<br />

problem-solving skills, and an entrepreneurial<br />

approach.<br />

Program mission and learning goals<br />

The new curriculum was developed on<br />

the basis <strong>of</strong> research results from both<br />

local and international studies about the<br />

expectations <strong>of</strong> employers and students<br />

regarding the competencies and knowledge<br />

that are needed to succeed in an<br />

international business environment.<br />

Feedback from several generations <strong>of</strong><br />

students and alumni have also been considered<br />

by the development team.<br />

With the new curriculum, the International<br />

Business <strong>Management</strong> master’s<br />

program aims to achieve the following<br />

mission: “Enabling our graduates to effectively<br />

collaborate with others to responsibly<br />

manage complex business<br />

challenges in an expert or managerial<br />

role in an internationally active company.”<br />

To achieve this mission, the master’s<br />

program has the following overarching<br />

learning goals:<br />

• Learning goal 1 – Effective intercultural<br />

teamwork: “Our graduates are<br />

able to take an active and leading role<br />

in achieving joint goals in a team together<br />

with other people from a variety<br />

<strong>of</strong> different cultural backgrounds.”<br />

• Learning goal 2 – Strategic problem-solving<br />

approach: “Our graduates<br />

are able to develop and implement<br />

strategies for managing international<br />

business-related challenges and assess<br />

both financial and non-financial<br />

impacts <strong>of</strong> these strategies.”<br />

• Learning goal 3 – Effective communication:<br />

“Our graduates are able to<br />

effectively communicate with others<br />

Foto: depositphotos/Freeograph, KK<br />

56


Studium & International<br />

about international business-related issues<br />

and have extended their foreign<br />

language skills.”<br />

• Learning goal 4 – Intelligent use <strong>of</strong><br />

digital technologies: “Our graduates<br />

recognize the opportunities and limitations<br />

that digital technologies <strong>of</strong>fer<br />

as a support tool for managers in internationally<br />

active companies.”<br />

• Learning goal 5 – Responsible management:<br />

“Our graduates are able<br />

to consider ethical issues as well as<br />

potential societal and environmental<br />

impacts when making business decisions.”<br />

These overarching learning goals are<br />

considered and integrated in the syllabi<br />

<strong>of</strong> the individual modules <strong>of</strong> the master’s<br />

program.<br />

Innovative program structure<br />

The new curriculum includes several different<br />

types <strong>of</strong> integrated modules:<br />

• Core curriculum modules: cover the<br />

knowledge and skills that all students<br />

are expected to learn in order to prepare<br />

them for an expert or managerial<br />

role in an internationally active company.<br />

• Practical business laboratories: allow<br />

students to take part in real-life business<br />

projects in which student teams<br />

will be coached by lecturers with relevant<br />

managerial experience.<br />

• Electives: provide students with the<br />

possibility to get more in-depth knowledge<br />

in selected functional areas <strong>of</strong> international<br />

management. In semester<br />

2, students can choose between “International<br />

Human Resource <strong>Management</strong>”<br />

and “International Supply Chain<br />

<strong>Management</strong>”, and in semester 3 between<br />

“International Marketing and<br />

Sales <strong>Management</strong>” and “International<br />

Finance and Accounting”.<br />

• Personal Development Program: this<br />

module in semester 1 is designed to<br />

support students in developing key<br />

competencies for succeeding in a managerial<br />

role in an international business<br />

context (including, for example,<br />

intercultural cooperation skills, coaching<br />

skills, communication skills, and<br />

problem-solving skills).<br />

• Language immersion courses: Students<br />

can choose one foreign language<br />

in which they upgrade their language<br />

skills in three intensive language<br />

courses during semesters 1-3 (3 out <strong>of</strong><br />

the following 4 languages are <strong>of</strong>fered<br />

depending on the number <strong>of</strong> students<br />

who enroll for the language courses:<br />

German as a foreign language, Russian,<br />

Italian, Slovene).<br />

The practical business knowledge, internationality,<br />

solution-oriented approach,<br />

intercultural competence and<br />

multi-lingual communication abilities<br />

<strong>of</strong> the International Business <strong>Management</strong><br />

master’s students are highly valued<br />

by employers both in Austria as well<br />

as around the world, as the impressive<br />

careers <strong>of</strong> our alumni in many different<br />

sectors (including, for example, consulting,<br />

industry, retail, media, services, public<br />

administration and research) prove. ●<br />

DOUBLE DEGREE PROGRAMS<br />

The <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> also <strong>of</strong>fers two<br />

double degree programs for our International<br />

Business <strong>Management</strong> master’s students in cooperation<br />

with the University <strong>of</strong> Udine (Italy) and<br />

with the TH Köln/Cologne University <strong>of</strong> Applied<br />

Sciences (Germany).<br />

SEMESTER 1 SEMESTER 2 SEMESTER 3<br />

SEMESTER 4<br />

Practical<br />

business<br />

laboratories Core curriculum<br />

Effective <strong>Management</strong><br />

and Leadership<br />

<strong>of</strong> Global Teams<br />

(6 ECTS)<br />

Integrated Financial<br />

<strong>Management</strong> &<br />

Controlling<br />

(6 ECTS)<br />

International<br />

Entrepreneurship<br />

and Innovation Lab<br />

(6 ECTS)<br />

E<br />

Managing the<br />

Internationalization<br />

Process<br />

(6 ECTS)<br />

International<br />

Strategic <strong>Management</strong><br />

(6 ECTS)<br />

International<br />

Digital Marketing Lab<br />

(6 ECTS)<br />

E<br />

CEE/SEE and Global<br />

Business Environment<br />

(6 ECTS)<br />

Data Analytics,<br />

Artificial Intelligence<br />

and Research Methods<br />

(6 ECTS)<br />

International<br />

Consulting Lab<br />

(6 ECTS)<br />

Sustainable Global<br />

<strong>Management</strong> Practices<br />

Master Thesis<br />

(23 ECTS)<br />

(4 ECTS)<br />

Electives<br />

Personal Skills<br />

Development<br />

Program<br />

(6 ECTS)<br />

• Global Case Challenge<br />

• Coaching Skills Program<br />

• Elective Skills Seminars<br />

(2 out <strong>of</strong> 3 – Cross-Border Negotiations,<br />

Communicating with Impact,<br />

Learning, Thinking and<br />

Problem-Solving Strategies)<br />

ELECTIVE 1A<br />

International Human<br />

Resource <strong>Management</strong><br />

(6 ECTS)<br />

ELECTIVE 1B<br />

International Supply<br />

Chain <strong>Management</strong><br />

(6 ECTS)<br />

or<br />

ELECTIVE 2A<br />

International<br />

Marketing and<br />

Sales <strong>Management</strong><br />

(6 ECTS)<br />

ELECTIVE 2B<br />

International<br />

Finance and Accounting<br />

(6 ECTS)<br />

or<br />

Master Exam<br />

(3 ECTS)<br />

Language<br />

Immersion<br />

Program<br />

LEVEL I<br />

Language<br />

Immersion Course I<br />

(6 ECTS)<br />

German I, Italian I,<br />

Russian I, or Slovene I<br />

LEVEL II<br />

Language<br />

Immersion Course II<br />

(6 ECTS)<br />

German II, Italian II,<br />

Russian II, or Slovene II<br />

LEVEL III<br />

Language<br />

Immersion Course III<br />

(6 ECTS)<br />

German III, Italian III,<br />

Russian III, or Slovene III<br />

E<br />

Including excursion/study trip to meet practicing managers<br />

New International Business <strong>Management</strong> curriculum.<br />

57


value <strong>2022</strong><br />

Business <strong>Management</strong><br />

im stetigen Wandel<br />

Die Zeichen stehen auf Veränderung! Warum sich das Studium<br />

„Business <strong>Management</strong>“ selbst verändert hat, um als betriebswirtschaftliche<br />

Ausbildung für Kärnten und darüber hinaus wirksam zu bleiben.<br />

URSULA LIEBHART, ALEXANDER SITTER<br />

Nach einjähriger Entwicklungsarbeit<br />

wurde der Bachelorstudienzweig „Business<br />

<strong>Management</strong>“ im <strong>Jahre</strong> 2009 im<br />

Studienbereich Wirtschaft & <strong>Management</strong><br />

sowohl als Vollzeit- (VZ) als auch<br />

als berufsbegleitendes (BB) Programm<br />

gestartet. Inzwischen konnten rund 570<br />

Absolvent*innen (352 VZ, 218 BB) das<br />

Studium erfolgreich abschließen.<br />

Das Studium „Business <strong>Management</strong>“<br />

bereitet die Studierenden auf die dynamischen<br />

und vielfältigen Herausforderungen<br />

der Wirtschafts- und Arbeitswelt<br />

vor. Dabei gilt es ausgewählte klassische<br />

Sichtweisen des <strong>Management</strong>s von<br />

Unternehmen und Mitarbeitenden zu<br />

kennen, aber vor allem sich mit aktuellen<br />

Entwicklungen und Herausforderungen<br />

auseinanderzusetzen, denn die<br />

letzten (beiden) <strong>Jahre</strong> haben Menschen<br />

und Unternehmen aus der Komfortzone<br />

gedrängt. Aber Veränderung und Lernen<br />

spielen auf allen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen,<br />

ökologischen und persönlichen<br />

Ebenen eine bedeutsame Rolle.<br />

Die Sichtweisen auf internationale und<br />

nationale Rahmenbedingungen haben<br />

sich verschoben und Trends wie Digitalisierung,<br />

Diversität, Dynamisierung und<br />

Demokratisierung sind angekommen.<br />

„Business <strong>Management</strong>“ hat sich bereits<br />

vor einigen <strong>Jahre</strong>n genau diesen Veränderungen<br />

durch inhaltliche Weiterentwicklungen<br />

und moderne Lehr- und Lernkonzepte<br />

gestellt. War das Studium im Jahr<br />

2009 noch – betriebswirtschaftlich gesehen<br />

– sehr generalistisch ausgerichtet,<br />

kam es 2014 zu der ersten großen<br />

Foto: depositphotos/ArturVerkhovetskiy, depositphotos/Wavebreakmedia, KK<br />

58


Studium & International<br />

Weiterentwicklung: Es wurden Vertiefungsrichtungen<br />

(Marketing, Personalmanagement,<br />

Controlling, Produktion<br />

und Logistik) integriert. Im <strong>Jahre</strong> 2020<br />

wurde das gesamte Studium modularisiert,<br />

um die fach-, sprach- und anwendungsorientierte<br />

Integration relevanter<br />

Themen noch besser zu verknüpfen und<br />

dabei die Studierbarkeit durch mehr<br />

Eigenverantwortung und moderne (digitale)<br />

Lehrkonzepte zu erhöhen. Projektarbeiten<br />

mit Firmen, 24-Stunden-Challenges,<br />

Hackathons, Prüfungen mit externen<br />

Fallgebern, Praktika usw. zeigen die enge<br />

Verzahnung mit der Wirtschaft. Auch das<br />

verpflichtende Berufspraktikum wurde<br />

noch enger mit den Studieninhalten<br />

verknüpft. Zukünftige Absolvent*innen<br />

sollen sich damit noch konkreter auf<br />

die Herausforderungen einer volatilen,<br />

unsicheren, komplexen und ambigen<br />

VUCA-Welt vorbereiten können. Auch<br />

die zunehmende Internationalität der<br />

Unternehmen durch eine stärkere Exportorientierung,<br />

internationale Projekte,<br />

das bessere Verständnis der Bedürfnisse<br />

internationaler Mitarbeitender etc. wird<br />

durch die Verzahnung der fachlichen und<br />

sprachlichen Ausbildung verstärkt berücksichtigt.<br />

Dazu dient auch das fakultative<br />

Auslandssemester an einer Partnerhochschule<br />

im weltweiten Netzwerk.<br />

Im Zuge der Modularisierung wurden<br />

auch die fachspezifischen Vertiefungsrichtungen<br />

ausgebaut, um den modernen<br />

und zukunftsrelevanten Entwicklungen<br />

ausdrücklichen Raum zu geben. Die vier<br />

fachlichen Vertiefungen fokussieren auf<br />

eine vertiefte Ausbildung der angehenden<br />

Absolvent*innen:<br />

• Controlling als Teil der Führungskonzeption<br />

stellt die Prozesse, Instrumente<br />

und Systeme zur Verfügung, damit<br />

fundierte, koordinierte Entscheidungen<br />

getr<strong>of</strong>fen werden können. Sowohl die<br />

klassischen Instrumente und Systeme<br />

als auch der Einbezug des technologischen<br />

Fortschritts, wie beispielsweise<br />

die Automatisierung durch die Digitalisierung,<br />

sind Gegenstand der Betrachtungen<br />

in der Vertiefung. (Alexander<br />

Sitter, Pr<strong>of</strong>essur für Controlling)<br />

• Marketing. Unter dem Einfluss von<br />

Digitalisierung, der Nachhaltigkeitsdiskussion<br />

und der Pandemie haben sich<br />

Märkte und Kundenverhalten in den<br />

letzten <strong>Jahre</strong>n dramatisch verändert.<br />

Unternehmen brauchen Marketingspezialist*innen,<br />

die ihnen helfen, hier neue<br />

Wege zu finden. (Alexander Schwarz-<br />

Musch, Pr<strong>of</strong>essur für Marketing)<br />

• Produktion und Logistik bzw. Supply-Chain-<strong>Management</strong><br />

als der Kern<br />

betrieblicher Wertschöpfung wird gerade<br />

nach den Pandemieerfahrungen<br />

in Europa noch mehr in den Mittelpunkt<br />

rücken. Mit der Smart Factory<br />

und den Nachhaltigkeitsthemen einer<br />

„Circular Economy“ sind die Themen,<br />

auch für die Spezialisierung, praktisch<br />

vorgegeben. Es geht dann darum,<br />

die Studierenden in Produktion,<br />

Geschäftsprozessen oder strategischen<br />

Supply-Chain-Ansätzen zukunftsfit zu<br />

machen, denn die Verfügbarkeit von<br />

Fachkräften wird entscheidend für eine<br />

prosperierende, regionale Wirtschaft.<br />

(Wolfgang Leitner, Pr<strong>of</strong>essur für Produktion<br />

und Logistik)<br />

• People <strong>Management</strong> zeigt sich heute<br />

bereits als wettbewerbsrelevante<br />

Komponente für die Unternehmen.<br />

Für welche Werte die Unternehmen<br />

als Arbeitgeber stehen und wodurch<br />

sie den Mitarbeitenden ermöglichen,<br />

positive Arbeits- und Lernerfahrungen<br />

zu machen, sind Kernfragen, denen<br />

sich die Personalarbeit stellen muss.<br />

Entlang der gesamten „Employee Experience“<br />

der Mitarbeitenden werden<br />

in der Vertiefung genau jene (digitalen)<br />

Personalprozesse und Touchpoints diskutiert<br />

und praxisnah bearbeitet, die<br />

Studierende befähigen sollen, einen<br />

Beitrag zur modernen Personalarbeit<br />

zu leisten. (Ursula Liebhart, Pr<strong>of</strong>essur<br />

für Personal und Organisation)<br />

Darüber hinaus wurden Wahlfächer eingeführt,<br />

aus denen Studierende wählen<br />

können, um ihr berufliches Pr<strong>of</strong>il unabhängig<br />

der gewählten Vertiefung(en) zu<br />

schärfen:<br />

• So zielt das Modul „Living in a Changing<br />

World“ auf die Auseinandersetzung<br />

und das Erleben zeitgemäßer<br />

Trends in der Arbeitswelt (New Work)<br />

ab. Schwerpunkte wie „Disloziertes<br />

Arbeiten“ und „Lernerlebnisse der Zukunft“<br />

werden von Studierenden inhalts<strong>of</strong>fen,<br />

kollaborativ und →<br />

Produktion und Logistik bzw.<br />

Supply-Chain-<strong>Management</strong> als der<br />

Kern betrieblicher Wertschöpfung<br />

wird gerade nach den Pandemieerfahrungen<br />

in Europa noch mehr<br />

in den Mittelpunkt rücken.<br />

59


value <strong>2022</strong><br />

selbstgesteuert erarbeitet und in agilen<br />

Lehrkonzepten umgesetzt. Zu den erprobten<br />

Fähigkeiten zählen Selbstverantwortung,<br />

Umgang mit komplexen<br />

und unscharfen Aufgabenstellungen und<br />

(digitale) Kollaborationskompetenz, alles<br />

erforderliche Fähigkeiten im Zeitalter<br />

von New Work.<br />

• Das Modul „Business Intelligence“<br />

zielt auf die Vermittlung von Datenkompetenz<br />

ab. Im Mittelpunkt stehen<br />

moderne Methoden und Technologien.<br />

Speziell wird auf den Bereich<br />

der KI-gestützten qualitativen und<br />

quantitativen Marktforschung (z. B.<br />

automatisierte Textanalyse, Machine-<br />

Learning-Modelle) vertiefend eingegangen.<br />

Der Analytics-Prozess wird<br />

skizziert und von den Studierenden<br />

anhand eines realen Business Case<br />

umgesetzt. Dabei liegt der Schwerpunkt<br />

auf innovativen Methoden der<br />

Datenbereinigung, der Echtzeitdatenverarbeitung<br />

sowie auf (dynamischen)<br />

Visualisierungsmöglichkeiten. Der gelebte<br />

Praxisbezug des Studienbereichs<br />

Wirtschaft und <strong>Management</strong> wird gerade<br />

in dieser Veranstaltung sichtbar,<br />

da einzelne Moduleinheiten in Kooperation<br />

mit den Partnerunternehmen<br />

gestaltet werden. ●<br />

Interview mit Kathrin Finsterwalder, BA MA –<br />

Business-Controllerin<br />

Sie haben das Business-<strong>Management</strong>-Studium berufsbegleitend<br />

absolviert. Was waren die ausschlaggebenden<br />

Gründe hierfür und was haben Sie besonders geschätzt<br />

im Studium?<br />

Kathrin Finsterwalder: Als Angestellte in einem sehr<br />

wachstumsstarken Hightechproduktionsunternehmen<br />

lag mir immer schon viel daran, abteilungsübergreifend<br />

sämtliche Prozesse zu verstehen und Stellhebel nicht nur<br />

für das Funktionieren, sondern auch das Weiterentwickeln<br />

einer Unternehmung zu identifizieren. Ich konnte<br />

mich durch meine Neugier und das angeeignete übergreifende<br />

Verständnis im Unternehmen gut positionieren<br />

und wollte mir durch das Studium zusätzlich fundiertes<br />

Fachwissen aneignen, um die Position zu sichern und<br />

auszubauen. Besonders geschätzt habe ich die Aktualität<br />

der Themen sowie den starken Praxisbezug durch die erfahrenen<br />

Vortragenden. Mit ein wenig Zeitmanagement<br />

und Verantwortungsbewusstsein ließ sich das Studium<br />

auch während einer Vollzeitanstellung gut vereinbaren.<br />

Frau Finsterwalder, Sie haben für Ihre Bachelorarbeit<br />

eine Auszeichnung vom Land Kärnten bekommen. Konnten<br />

Sie von den Ergebnissen der Arbeit pr<strong>of</strong>itieren und<br />

welchen Beitrag konnte das Studium zu Ihrer persönlichen<br />

und beruflichen Entwicklung leisten?<br />

Kathrin Finsterwalder: In meiner Bachelorarbeit habe<br />

ich mich mit einer Anforderungsanalyse und Geschäftsprozessmodellentwicklung<br />

für ein Ticketing-System im<br />

Anlagenbau beschäftigt. Es gelang mir im Anschluss daran,<br />

dies in Form einer cloudbasierten Anwendung inkl.<br />

Schnittstelle zum bestehenden ERP-System tatsächlich<br />

in meinem Unternehmen erfolgreich einzuführen. Nicht<br />

nur die Literaturrecherche, sondern auch besonders die<br />

durchgeführten Interviews haben mir dabei geholfen,<br />

einen sehr praxisnahen und umfangreichen Einblick<br />

in die diversen Anforderungen der unterschiedlichen<br />

Stake holder zu bekommen und diese strukturiert in das<br />

Modell zu integrieren. Ich habe mich hierbei auch stets<br />

fachlich ausgezeichnet von meinem Betreuer unterstützt<br />

gefühlt.<br />

Persönlich hat mir das Studium sehr viele wertschätzende<br />

Freundschaften gebracht, dazu beigetragen, mein<br />

Zeitmanagement zu optimieren, sowie auch geholfen, sinnerfassend<br />

und strukturiert (auch <strong>of</strong>tmals gemeinsam im<br />

Team) Aufgabenstellungen und Fallstudien zu lesen, zu<br />

verstehen und zu bearbeiten, was in Zeiten der Informationsflut<br />

<strong>of</strong>tmals eine große Herausforderung sein kann.<br />

Ich habe durch das Studium einen ganzheitlichen Überblick<br />

über die unternehmerischen Zusammenhänge in<br />

allen relevanten Bereichen bekommen und konnte mich<br />

dadurch bei zahlreichen Projekten im Unternehmen gewinnbringend<br />

einbringen. Ich gehe sehr stark davon aus,<br />

dass die erworbenen Kenntnisse im Laufe des Studiums<br />

einen Großteil zu meiner erfolgreichen beruflichen Weiterentwicklung<br />

beigetragen haben.<br />

Würden Sie das Studium weiterempfehlen? Wenn ja,<br />

was wären die Gründe und wer könnte aus Ihrer<br />

Sicht von den Inhalten am meisten pr<strong>of</strong>itieren?<br />

Kathrin Finsterwalder: Ich habe das Studium<br />

bereits mehrmals weiterempfohlen. Es freut<br />

mich auch immer ganz besonders, wenn ich<br />

bei der Durchsicht von Lebensläufen Bewerber*innen<br />

entdecke, die das Studium<br />

aktuell absolvieren oder absolviert haben.<br />

Speziell berufsbegleitend, in Verbindung<br />

mit der umgehenden Anwendung<br />

der erworbenen Inhalte<br />

– unabhängig von der Branche<br />

– kann ein enormer Nutzen aus<br />

der Absolvierung gezogen werden.<br />

●<br />

60


Studium & International<br />

Multilingualism<br />

in the business context<br />

Language is vital to companies’ successful management strategy. Is having a corporate<br />

language enough to overcome language barriers? No, research in International Business shows.<br />

Hence how to turn linguistic diversity into a source <strong>of</strong> competiveness?<br />

KARIN MARTIN<br />

While geopolitical changes <strong>of</strong> globalization<br />

have been clear for decades, geocultural<br />

ones are not fully analyzed. We<br />

acknowledge the rise <strong>of</strong> an increasingly<br />

diverse and complex globalized business<br />

communication environment. Multilinguals<br />

might be just better in doing business,<br />

research shows. Second language<br />

users are found to be better than native<br />

speakers at making rational decisions.<br />

Furthermore, multilinguals are<br />

potentially better at evaluating and prioritizing<br />

arguments. This reinforces the<br />

ability to cooperate and compromise in a<br />

world where attention, not information,<br />

is lacking. Based on their experience,<br />

they spontaneously develop skills to<br />

make the work environment more linguistically<br />

inclusive and fair.<br />

Language and power<br />

Multinational corporations are by definition<br />

multilingual, meaning their workforce<br />

speaks a variety <strong>of</strong> different languages.<br />

Language diversity affects both<br />

internal communication and external relationships,<br />

and adopting a lingua franca<br />

seems to be the best solution to foster<br />

cooperation. However, it also generates<br />

subtle hidden complications. We tend<br />

to forget that languages are systems<br />

and communication tools, as well as<br />

expressions <strong>of</strong> identity and power. If<br />

companies want to benefit from their<br />

multilingual workforce, they must consider<br />

what is happening at the individual<br />

level - and promote communi cation<br />

not simply by <strong>of</strong>fering language training,<br />

but using more reflective approaches<br />

towards interactions among language<br />

users.<br />

Some blind spots related to languages<br />

can be identified. Recruiters may allow<br />

language fluency to overshadow<br />

the assessment <strong>of</strong> a candidate’s skills;<br />

in addition, language agility does not<br />

always correspond to high performance.<br />

Mana gers’ bias, when unconsciously<br />

positioning native speakers as “winners”<br />

in the company, generates discontent<br />

among nonnative speakers, who<br />

experience a significant loss <strong>of</strong> power<br />

and status. If these issues are not taken<br />

into account, talented and engaged pr<strong>of</strong>essionals<br />

might underperform or even<br />

withdraw.<br />

The „multilingual turn“<br />

Language diversity is an issue in multinational<br />

business, but researchers will<br />

not be able to disentangle the real implications<br />

<strong>of</strong> these difficulties without<br />

answering questions like: what exactly<br />

is it about language that creates the<br />

problem? How can it be defined, and<br />

measured? The answers to these questions<br />

can be found in the field <strong>of</strong> sociolinguistics.<br />

Awareness <strong>of</strong> multilingualism and effective<br />

language management can help<br />

transform the babel <strong>of</strong> languages into a<br />

very competitive advantage. Managers<br />

should be trained to foster a corporate<br />

culture <strong>of</strong> openness and trust. This requires<br />

to shift perspective and to adopt<br />

a multi-faced management approach,<br />

which embrace multilingualism as a<br />

business asset, rather than seeing it as<br />

an organizational problem. Communication<br />

norms, which empower linguistically<br />

diverse teams to accomplish tasks<br />

and to establish collegial relations, are<br />

very much needed. This is what the<br />

“multilingual turn” in the business context<br />

is all about. ●<br />

LANGUAGE BARRIERS<br />

Foto: depositphotos/Gesrey, KK<br />

“In global, multicultural organizations, simply<br />

expecting all employees to speak one common<br />

language, marginalizes the potential impact <strong>of</strong><br />

international talent and leaves monolingual staff<br />

ill-equipped to help the organization compete<br />

effectively in a globalized environment.” (Forbes<br />

Insights, 2011, p.1).<br />

61


value <strong>2022</strong><br />

Distinguished international<br />

guest lecturers<br />

Once more, the first semester International Business <strong>Management</strong> (IBM) master’s students<br />

were able to enjoy a wide range <strong>of</strong> voices, welcoming new experienced guest lecturers in their<br />

virtual classroom.<br />

EVELYN STELE<br />

In the course <strong>of</strong> the Coaching Program,<br />

which is a part <strong>of</strong> the “Personal Skills<br />

Development Program” (taught by IBM<br />

program director Dietmar Sternad),<br />

IBM students had the chance to dive<br />

into the world <strong>of</strong> coaching by learning<br />

about essential coaching concepts in<br />

theory and practice. At the end <strong>of</strong> this<br />

interactive and hands-on course, students<br />

were able to deepen their knowledge<br />

and broaden their perspective with<br />

a Q&A session with the London-based<br />

award-winning coach Sue Belton. Sue<br />

Belton <strong>of</strong>fers leadership coaching, life<br />

and career coaching as well as coach<br />

mentoring services. She is also the<br />

author <strong>of</strong> the book Change Your Life<br />

in 5. In the Q&A session, IBM students<br />

pr<strong>of</strong>ited from an honest, open and encouraging<br />

conversation in which everyone<br />

had the chance to ask any “bur ning<br />

questions” about coaching, life and success.<br />

Managerial insights into the tech<br />

industry<br />

Furthermore, our IBM students completed<br />

the course “Effective <strong>Management</strong><br />

<strong>of</strong> Global Teams” with a guest lecture <strong>of</strong><br />

Markus Feigelbinder, a successful serial<br />

tech entrepreneur and advisor for companies<br />

in the field <strong>of</strong> S<strong>of</strong>tware as a Service<br />

(SaaS). He was the founder and CEO <strong>of</strong><br />

the start-ups Fineway and Laya Technologies<br />

and held senior management positions<br />

at Amazon and Westwing. In his<br />

guest lecture, the “Forbes AI Startup”<br />

winner <strong>of</strong> 2020 provided IBM students<br />

with insights from his years <strong>of</strong> experience<br />

in entrepreneurship, manage ment and<br />

consulting. Focusing on recruiting,<br />

leader ship in hyper-growth companies<br />

and in times <strong>of</strong> crisis, and performance<br />

manage ment, he presented in an infor-<br />

mal, practice -oriented and natural style,<br />

enabling the students to learn through<br />

a combination <strong>of</strong> story-telling and team<br />

exercises.<br />

Sparking the entrepreneurial spirit<br />

Lastly, the “International Entrepreneurship<br />

and Innovation Lab”, which was<br />

designed to <strong>of</strong>fer students a hands-on<br />

and real-life experience <strong>of</strong> what it takes<br />

to be an entrepreneur, “couldn’t be further<br />

from a boring lecture”, as one student<br />

pointedly noticed. The lab aims to<br />

equip students with the tools to form<br />

a successful venture and to spark the<br />

students’ entrepreneurial spirit by simulating<br />

a walk in the shoes <strong>of</strong> a start-up<br />

founder. The course was enriched by<br />

the input <strong>of</strong> Maximilian Nimmervoll,<br />

serial entrepreneur, CEO and founder <strong>of</strong><br />

DIAMIR and “EY Entrepreneur <strong>of</strong> the<br />

Year”, who was teaching about the use <strong>of</strong><br />

digital technologies. In addition, Martin<br />

Theyer, a finance expert with inter national<br />

experience in corporate finance, controlling,<br />

liquidity management, risk controlling<br />

and corporate strategy, <strong>of</strong>fered<br />

his know-how on the topic <strong>of</strong> attracting<br />

financial resources. After four months <strong>of</strong><br />

working on the establishment <strong>of</strong> a startup<br />

and working out a detailed business<br />

plan, the project was concluded with a<br />

pitch to investors to at tract financing.<br />

The panel <strong>of</strong> judges was com posed <strong>of</strong><br />

Maximilian Nimmervoll, Martin Theyer<br />

and lecturers Stefan Jausz and Josef<br />

Tuppinger, who represented investors<br />

to which the students were presenting<br />

their work. In the final pitch, students<br />

pr<strong>of</strong>ited from a reality check for their<br />

business concept and received valuable<br />

feedback on the business model, presentation<br />

style, and financials. ●<br />

Guest lecturers Sue Belton,<br />

Markus Feigelbinder, Maximilian<br />

Nimmervoll and Martin Theyer<br />

Foto: KK (4), garbellfotoGrafia/ VirtualSpaceHero<br />

62


Studium & International<br />

Developing the Mindset, Skillset<br />

and Toolset <strong>of</strong> Future Leaders<br />

1450 students. 50 educators. 30 universities.<br />

20 countries. 4 years <strong>of</strong> positive impact.<br />

EITHNE KNAPPITSCH<br />

The Global Case Study Challenge<br />

(GCSC) is a high-impact, career- oriented,<br />

global teaching and learning project.<br />

Educators and students from across<br />

the globe gain hands-on experience <strong>of</strong><br />

working in global virtual teams (GVTs)<br />

on real business cases, developing the<br />

mindset, skillset and toolset needed to<br />

make a positive impact and become better<br />

future leaders.<br />

Future-oriented global work<br />

competences<br />

The GCSC was founded on the idea that<br />

future-oriented global work competences<br />

can only be developed through transformative<br />

learner-centered and experiential<br />

learning. For leaders to create<br />

positive impact and navigate a world <strong>of</strong><br />

increasing uncertainty and accelerating<br />

change, they need to excel in diversity<br />

competence, digital communication competence<br />

and sustainability competence.<br />

Why? Because now more than ever, we<br />

need interconnected future leaders who<br />

put both people and planet first.<br />

The GCSC, as both a virtual educators’<br />

lab and hub <strong>of</strong> global student learning,<br />

is unique. It showcases how new virtual<br />

models <strong>of</strong> learning and teaching, using<br />

real-world contexts, can forge global connections,<br />

facilitate global learning, and<br />

contribute to digital global readiness.<br />

Our award-winning multi-layered approach<br />

focuses on all our people - educators<br />

and students alike. Our learning<br />

and teaching architecture is data-driven<br />

(longitudinal surveys). We see the progress<br />

and can measure it!<br />

Experience-enriched learning &<br />

teaching<br />

GVTs <strong>of</strong> 5-7 students work together for<br />

8–10-weeks. They establish team-building<br />

dynamics, consider sustainability<br />

in a corporate context, collaborate on<br />

real -life business cases, and present<br />

their solutions and recommendations<br />

to a major global corporate partner at<br />

a vir tual conference. In parallel, global<br />

educators engage in experiential pr<strong>of</strong>essional<br />

deve lopment (EPD): applying<br />

common peda gogical approaches, collaborating<br />

across cultural and disciplinary<br />

contexts, and integrating digital<br />

colla boration formats into their curricula.<br />

Together we co- create a shared pedagogical<br />

practice: incorporating formative<br />

and summative feedback, co-grading student<br />

team assignments, aligning course<br />

design to the GCSC learning framework,<br />

and co- facilitating the live virtual conference.<br />

As a co-leadership team <strong>of</strong> four, we live<br />

and breathe global virtual teamwork<br />

ourselves, never having met in one colocated<br />

space! Founded and coordina ted<br />

by Dr. Barbara Covarrubias-Venegas (FH<br />

Wien der WKW) and FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Eithne<br />

Knappitsch (CUAS), the GCSC team expanded<br />

in 2019 to include Dr. Anna Zinenko<br />

(UAB, Spain) and Dr. Svetlana<br />

Buko (SASS, Slovenia and CUAS). As<br />

an intercultural, interdisciplinary, virtual<br />

team <strong>of</strong> pr<strong>of</strong>essionals we embody a<br />

combination <strong>of</strong> Intercultural & Diversity<br />

<strong>Management</strong>; Corporate Sustainability;<br />

Project <strong>Management</strong>; New Work; International<br />

HRM; International Education;<br />

COIL/VE; as well as expertise in inspirational<br />

events design. ●<br />

www.globalcasestudychallenge.com<br />

EMBRACING CONSTANT LEARNING IN<br />

A WORLD OF CONSTANT CHANGE!<br />

• We promote the use <strong>of</strong> digital tools and<br />

technologies for learning and teaching<br />

• We facilitate global collaboration<br />

• We add value to diversity<br />

• We produce our own business cases in<br />

colla boration with global players<br />

• We support sustainable partnerships among HEIs<br />

• We facilitate learning and awareness around<br />

corporate sustainability<br />

• We provide a high-quality, capacity-building<br />

initiative for online international learning<br />

• We contribute to virtual student mobility (we<br />

are intentionally equitable and accessible)<br />

• We help shape conscious future leaders<br />

• We are a movement driving Global, Conscious<br />

and Sustainable Communities<br />

… and as a GVT we embrace authenticity<br />

63


value <strong>2022</strong><br />

Hotelmanagement = ♥ + €<br />

Die COVID-19-Krise wirkt wie ein „Brennglas“, das <strong>of</strong>fenlegt, warum es kultureller<br />

wie strategischer Anpassungen im Hotelmanagement bedarf. Der Fokus<br />

auf das, was die Gastgebenden eigentlich ausmacht, und die Umsetzung in<br />

pr<strong>of</strong>essionellen Konzepten bilden den Rahmen für das <strong>Management</strong>studium für<br />

die Branche an der FH Kärnten.<br />

STEFAN NUNGESSER<br />

Die Hotellerie und Gastronomie bezeichnet<br />

sich selbst gerne als „Peo ple<br />

Business“ und unterstreicht damit, dass<br />

die Menschen – seien es die Gäste, aber<br />

vor allem auch die Mitarbeitenden – im<br />

Mittelpunkt des unternehmerischen<br />

Agierens stehen. Schon lange vor der<br />

Pandemie hat dieses Selbstverständnis<br />

jedoch große Risse bekommen, denn<br />

es ist der Branche immer weniger gelungen,<br />

Menschen zu binden. Die CO-<br />

VID-19-Krise hat aus einem Fachkräfteeinen<br />

grundsätzlichen Personalmangel<br />

entstehen lassen, denn in den erzwungenen<br />

Lockdownphasen gab es für viele<br />

Angestellte immer weniger Gründe,<br />

danach in die Betriebe zurückzukehren.<br />

Die Stärkung der Bindungskraft und damit<br />

der Attraktivität ist zukünftig mehr<br />

denn je gefragt.<br />

♥ = empathische Führung<br />

Die Fähigkeit zur Gastfreundschaft, auf<br />

Menschen zuzugehen und sie für sich<br />

bzw. das Produkt zu interessieren, bringen<br />

im KMU-dominierten österreichischen<br />

Gastgewerbe alle mit. Freundlich<br />

zu sein, das Herz für neue Menschen<br />

und Biografien zu haben, dazu schöne<br />

Zimmer und Apartments oder einen sicheren<br />

Arbeitsplatz anzubieten, gleichzeitig<br />

die wirtschaftlichen Aspekte im<br />

Auge zu haben, wird in Zukunft jedoch<br />

nicht mehr ausreichen. Die neuen Generationen<br />

an Gästen und Mitarbeitenden<br />

wollen in einer Community gemeinsame<br />

Ziele, ein gemeinsames Verständnis. Es<br />

reicht nicht mehr nur aus klarzumachen,<br />

WAS angeboten wird und WIE es<br />

ist, dort Gast zu sein. Vielmehr kommt<br />

es darauf an, das WARUM zu vermitteln,<br />

damit Gäste und Mitarbeitende angezogen<br />

werden. Dieses WARUM kann<br />

auf vielen Themen aufbauen, aber es<br />

muss authentisch sein. So kann bei-<br />

Foto: depositphotos/davit85<br />

64


Studium & International<br />

spielsweise die Konzentration auf eine<br />

nachhaltige Küche mit konsequent ausgewählten<br />

regionalen Produkten oder<br />

ein empathischer Führungsstil, der die<br />

Mitarbeitenden inhaltlich und persönlich<br />

weiterbringt, genannt werden. In<br />

einer Studie der FH Kärnten zu Kompetenzen<br />

der Zukunft für ausgewählte<br />

Sparten der Kärntner Wirtschaft (2021)<br />

wurde deutlich, wie wichtig diese Fähigkeiten<br />

sind. Die drei wesentlichen, zukunftsrelevanten<br />

Kompetenzen, die in<br />

der Sparte Tourismus genannt wurden,<br />

sind die Kunden- und Gästeorientierung,<br />

die Beziehungsgestaltungskompetenz<br />

sowie die Selbstführungskompetenz.<br />

Diese meistgenannten Kompetenzen<br />

zählen alle zu den klassischen sozialen<br />

Kompetenzen und verdeutlichen, wie<br />

wichtig diese sind und auch zukünftig<br />

von den Vertreter*innen der Tourismusbranche<br />

angesehen werden.<br />

Zukunftskompetenzen im<br />

Tourismus<br />

Bei der Kunden- und Gästeorientierung<br />

geht es darum, die Gäste in ihren Bedürfnissen<br />

und Wünschen möglichst<br />

gut verstehen zu können. Die Fähigkeit<br />

zur regelmäßigen, systematischen Erfassung<br />

und Analyse dieser Wünsche sowie<br />

daraus die entsprechenden Umsetzungsmaßnahmen<br />

zu ergreifen, sind und bleiben<br />

für die Branche höchst relevant.<br />

Die Beziehungsgestaltungskompetenz<br />

ist die Fähigkeit, mit unterschiedlichen<br />

Menschen in produktive Beziehungen<br />

einzutreten und mit diesen zu kommunizieren,<br />

sodass sie langfristig aufrechterhalten<br />

werden können. Damit geht<br />

es wiederum um die Gäste- als auch<br />

die Mitarbeiterbeziehungen gleichermaßen.<br />

Die Selbstführungskompetenz<br />

umfasst die Fähigkeit, in der Arbeitswelt<br />

eigene – berufliche wie private –<br />

Ziele erfolgreich zu erreichen. Aspekte<br />

wie Anpassungsfähigkeit, Fähigkeit<br />

zur Eigenmotivation, Selbstorganisation,<br />

selbstständiges Arbeiten, Selbstwirksamkeit<br />

sowie ein eigenes Gesundheitsbewusstsein<br />

gehören dazu. In einer<br />

Branche, die viel persönlichen Einsatz<br />

erfordert und sich viel mit Bedürfnissen<br />

von Menschen auseinandersetzt,<br />

wird diese Kompetenz immer wichtiger.<br />

Neben diesen sozialen Kompetenzen<br />

kommen weitere hinzu, die sich stärker<br />

auf die Schaffung von pr<strong>of</strong>essionellen<br />

Strukturen und Konzepten beziehen,<br />

Die drei wesentlichen zukunftsrelevanten<br />

Kompetenzen, die in der Sparte Tourismus genannt<br />

wurden, sind die Kunden- und Gästeorientierung,<br />

die Beziehungsgestaltungskompetenz sowie die<br />

Selbstführungs kompetenz.<br />

die vor allem in familiengeführten Betrieben<br />

der Privathotellerie wichtig sind.<br />

€ = wirtschaftliches Handeln und<br />

Struktur<br />

Auch wenn die Pandemie die Hotellerie<br />

erschüttert hat, haben sich die Herausforderungen<br />

für die Wirtschaft insgesamt<br />

und auch für unsere Branche nicht<br />

grundlegend geändert. Antworten auf<br />

die großen Themen neben dem Arbeitskräftemangel<br />

zu finden, wie den Klimawandel,<br />

Nachhaltigkeit, Digitalisierung<br />

oder Fragen der Finanzierung sind weiterhin<br />

gefragt. Die Krise ermöglicht es,<br />

mit neuen oder angepassten Konzepten<br />

zu reagieren. Es sind auch neue Themen<br />

dazugekommen, für die krisenbedingt<br />

Lösungen erarbeitet wurden, die längerfristig<br />

bleiben werden: Reinigungsund<br />

Hygienekonzepte, Veränderungen<br />

im Buchungs- und Gästeverhalten, im<br />

Gästeumgang, wie mit Gästen kommuniziert<br />

wird, wie die Betriebe resilienter<br />

werden können und wie dies letztlich<br />

die gesamte Angebotsgestaltung beeinflusst.<br />

Hinzu kommen Dinge, die das<br />

unternehmerische Handeln zusätzlich<br />

erschweren, wie die Schnelllebigkeit<br />

und Dynamik unserer Zeit, zum flexiblen<br />

Reagieren gezwungen zu sein,<br />

sich ständig an neue Anforderungen<br />

des Marktes, der Technologie und der<br />

Stake holder (Mitarbeitende, Lieferanten,<br />

Banken, eigene Familie etc.) anpassen<br />

zu müssen. All das erfordert neben viel<br />

Kraft und Einsatz vor allem pr<strong>of</strong>essionelle<br />

Strukturen und Konzepte.<br />

Praxisorientiertes<br />

Hotelmanagementstudium<br />

Die Anforderungen und erwarteten<br />

Kompetenzen wirken sich auch auf<br />

die Inhalte des Studiums aus. Aufbauend<br />

auf der betriebswirtschaftlichen<br />

Grundausbildung spielt in den vertiefenden<br />

Lehrmodulen im Hotelmanagement<br />

die Servicequalität nach innen<br />

und außen eine sehr große Rolle. Sowohl<br />

in den Kernbereichen Beherbergung<br />

und Verpflegung als auch durch<br />

weitere Schwerpunkte zu Prozess- und<br />

Kundenmanagement steht die Gästeorientierung<br />

im Fokus. Dadurch wird<br />

auch die Beziehungsgestaltungskompetenz<br />

gestärkt. Die Selbstführungskompetenz<br />

wird durch die Anwendung in<br />

Praxisprojekten sowie Teamarbeit gefördert.<br />

Gleichzeitig wird durch mehr asynchrone<br />

Lehranteile die Fähigkeit zum<br />

selbstständigen Aneignen von Wissen<br />

erhöht. In Kombination mit klassischen<br />

betriebswirtschaftlichen Inhalten, die<br />

ein gewisses Zahlenverständnis voraussetzen<br />

(Buchführung, Kostenrechnung,<br />

Controlling, Finanzierung etc.), wird<br />

sowohl in den Grundlagenmodulen<br />

als auch den Vertiefungsmodulen ein<br />

ganzheitliches <strong>Management</strong>verständnis<br />

gefördert. Die im Titel verwendete<br />

„Formel“ (Hotelmanagement = ♥ + €)<br />

bringt den Ansatz des Studiums plakativ<br />

auf den Punkt. Die Gastgeber*innen<br />

von morgen brauchen beides: die Fähigkeit,<br />

empathisch Menschen zu begeistern<br />

und zu führen sowie dabei die<br />

wirtschaftlichen Ergebnisse im Blick zu<br />

haben, um entsprechende Strukturen<br />

und pr<strong>of</strong>essionelle Konzepte ausarbeiten<br />

zu können. ●<br />

INFORMATIONEN ZUM STUDIUM<br />

Studium Wirtschaft – Hotelmanagement:<br />

https://www.fh-kaernten.at/homa<br />

Quelle zur zitierten Studie:<br />

Liebhart, U./Kosutnik, M./Nungesser, S. (2021):<br />

Zukunftskompetenzen für die Arbeitswelt von<br />

morgen. Eine empirische Erhebung in ausgewählten<br />

Sparten der Kärntner Wirtschaft.<br />

Working Paper Nr. 08, Fachhochschule Kärnten,<br />

Wirtschaft & <strong>Management</strong>. URL: www.fh-<br />

kaernten.at/studium/wirtschaft-management/<br />

working-paper-series (Stand: 3. Mai <strong>2022</strong>).<br />

65


value <strong>2022</strong><br />

Future Skills: global<br />

und europäisch denken<br />

Wie können wir mit der Unübersichtlichkeit unserer Welt umgehen?<br />

Wie können wir handlungsfähig unter diesen Bedingungen bleiben?<br />

Und was müssen wir dafür noch mehr oder besser lernen?<br />

Ganzheitlicher zu denken, ist dabei ein entscheidender Schlüssel.<br />

ANDREAS N. LUDWIG<br />

Der Klimawandel und seine Folgen,<br />

die Coronapandemie oder die Rückkehr<br />

des Krieges nach Europa haben<br />

das Bewusstsein für die Unsicherheit<br />

und den permanenten Wandel, anders<br />

formuliert, die Komplexität unseres Daseins,<br />

in den letzten <strong>Jahre</strong>n nachdrücklich<br />

gestärkt. Dies gilt für unsere Gesellschaften<br />

bis hin zu jeder und jedem<br />

Einzelnen. Nicht umsonst wurde ein<br />

Komplexitätsforscher in Österreich zuletzt<br />

Wissenschaftler des <strong>Jahre</strong>s.<br />

Erfreulicherweise gibt es innovative Ansätze,<br />

in Forschung und Praxis, wie wir<br />

unsere komplexe Lebenswirklichkeit<br />

besser verstehen, unter ihren Bedingungen<br />

handeln und vor allem das planetare<br />

System, in dessen Kontext alles<br />

abläuft, erhalten können. Doch sie alle<br />

setzen eine Veränderung unseres Denkens<br />

und Handelns, unseres Umgangs<br />

miteinander und mit unserem Planeten<br />

voraus (vgl. Ludwig 2020; Wintersteiner<br />

2021). Trotz steigenden Problemdrucks<br />

erweisen sich gewohnte Handlungsabläufe<br />

und Sichtweisen in Politik, Verwaltungen,<br />

Betrieben oder selbst Hochschulen<br />

daher <strong>of</strong>tmals als hartnäckig.<br />

Ins<strong>of</strong>ern gibt es auf allen Ebenen in<br />

Sachen heutiger wie künftiger Handlungsfähigkeit<br />

unter komplexen Bedingungen<br />

noch viel zu lernen. Es gilt, die<br />

Future Skills aller, egal welchen Alters,<br />

stetig auszubauen und einzuüben. Also<br />

die „Kompetenzen, die es Individuen erlauben,<br />

in hoch emergenten Handlungskontexten<br />

selbstorganisiert komplexe<br />

Probleme zu lösen und (erfolgreich)<br />

handlungsfähig zu sein“ (Ehlers 2020,<br />

S. 57). Dafür braucht es Fachwissen,<br />

aber noch vieles mehr. Ulf-Daniel Ehlers<br />

etwa unterscheidet entsprechend<br />

17 sich gegenseitig bedingende Future<br />

Skills. Sie reichen von Lern- und Reflexions-,<br />

Innovations- und Digital- bis<br />

zu Kooperations- und Kommunikationskompetenz.<br />

Foto: depositphotos/1xpert<br />

66


Studium & International<br />

Über den Tellerrand schauen<br />

Eine aus dieser langen Liste erscheint<br />

mir angesichts der eingangs erwähnten<br />

Krisen mit globaler oder europäischer<br />

Tragweite besonders von Interesse: die<br />

Systemkompetenz. Durch sie begreifen<br />

wir, dass alle Systeme – natürliche wie<br />

soziale – „miteinander vernetzt und integriert<br />

sind [...] und einander in verschiedenem<br />

Maß (positiv oder negativ)<br />

beeinflussen“ (Ehlers 2020, S. 84). Es<br />

genügt nicht länger (und hat es wohl<br />

auch nie), dieses oder jenes von ihnen<br />

in den Blick zu nehmen. Wir müssen<br />

die Dinge ganzheitlich(er) betrachten, in<br />

ihren vielfältigen Kontexten und Verwobenheiten.<br />

Um komplexe Probleme bei<br />

uns bewältigen zu können, wie etwa demografischen<br />

Wandel, oder wenn wir<br />

mitwirken wollen, globale Herausforderungen<br />

anzugehen, wie etwa den Klimawandel,<br />

brauchen wir Kenntnisse über<br />

die anderen Systeme und ihr Funktionieren<br />

um uns herum, aber auch darüber,<br />

in welcher Weise wir selbst in diese<br />

eingebettet sind. Es braucht konkret<br />

Wissen, z. B. über die Vereinten Nationen,<br />

das Weltwirtschaftssystem, internationale<br />

Entscheidungsprozesse, über<br />

die europäische Integration in all ihren<br />

Facetten, über unsere Nachbarländer,<br />

ihre politischen, wirtschaftlichen und<br />

gesellschaftlichen Systeme. Vor allem<br />

im Kontext von Bildung und Studium<br />

heißt es also, noch mehr über den Tellerrand<br />

hinauszuschauen, global und europäisch<br />

denken zu lernen und ergänzend<br />

dazu auch persönliche Erfahrungen zu<br />

sammeln. Zusammengebracht mit den<br />

anderen Future Skills, ist dies eine entscheidende<br />

Grundlage für unsere Handlungs-<br />

und damit Zukunftsfähigkeit in<br />

einer komplexen Welt. ●<br />

QUELLEN:<br />

• Ehlers, U.-D. (2020): Future Skills. Lernen der<br />

Zukunft – Hochschule der Zukunft. Wiesbaden:<br />

SpringerVS.<br />

• Ludwig, A. N. (2020): Bilaterale Beziehungen<br />

als komplexe Systeme. Komplexitätsforschung<br />

am Beispiel der deutsch-britischen Beziehungen<br />

nach 1945. Wiesbaden: SpringerVS.<br />

• Wintersteiner, W. (2021): Die Welt neu denken<br />

lernen. Plädoyer für eine planetare Politik.<br />

Lehren aus Corona und anderen existentiellen<br />

Krisen. Bielefeld: transcript.<br />

Europa erleben und erlernen –<br />

das ist das Rüstzeug<br />

Drei Fragen zur Bedeutung Europas, insbesondere der<br />

EU, an die Leiterin des EU-Verbindungsbüros des Landes<br />

Kärnten in Brüssel, Mag. a Martina Rattinger, MA<br />

Europakompetenz ist ein Schlüssel für unsere Zukunft. Welche Aspekte<br />

sind hier aus Ihrer Sicht besonders wichtig?<br />

Martina Rattinger: Europa erleben und erlernen – das ist das Rüstzeug,<br />

das die kommende Generation brauchen wird. Für sie ist es wichtig, sich<br />

mit den europäischen Zusammenhängen und EU-Entscheidungsprozessen<br />

auseinanderzusetzen, unsere Nachbarn kennenzulernen und in weiterer<br />

Folge bei dem großen Projekt „Europa“ mitzuwirken. Am besten: vor Ort<br />

in Brüssel. Denn wahres Wissen kommt durch eigene Erfahrungen und<br />

nicht nur durch Information.<br />

Was könnte man tun, damit Europa und die EU stärker ins Bewusstsein<br />

der Menschen rücken?<br />

Martina Rattinger: Die Schulen, Fachhochschulen, Universitäten sowie die<br />

Erasmus-Programme und Exkursionen nach Brüssel nehmen sicherlich eine<br />

Schlüsselstellung ein, da sie für viele junge Menschen eine gute Möglichkeit<br />

sind, sich mit dem Thema „EU“ qualifiziert und systematisch auseinanderzusetzen.<br />

Einen weiteren Impuls stellen die zahlreichen Bürgerdialoge dar,<br />

die den Menschen die Möglichkeit bieten, ihre Ideen und Vorstellungen<br />

zur Zukunft Europas einzubringen. Auch bei uns im EU-Verbindungsbüro<br />

Kärnten sind Besuchergruppen sehr gern gesehene Gäste, denen wir einen<br />

Einblick in die EU-Abläufe und die Rolle Kärntens in der EU geben. Darüber<br />

hinaus bieten wir seit der Coronapandemie das neue Format der „virtuellen<br />

Brüsselreise“ an und informieren mit dem EU-Newsletter unsere Leser*innen<br />

über die aktuellsten und interessantesten EU-Themen.<br />

Warum ist Europa gerade für Kärnten eine Chance?<br />

Martina Rattinger: Kärnten pr<strong>of</strong>itiert stark von der EU – und verkörpert<br />

die europäische Idee! Als Grenzregion und Schnittstelle dreier Kulturkreise<br />

leben wir seit jeher Europa im Kleinen und können durch die EU unserer<br />

Kultur des Miteinanders auch legislativen und finanziellen Ausdruck verleihen.<br />

Allein im Jahr 2021 haben wir<br />

mehr als 200 Millionen EUR an EU-<br />

Förderungen für die Bereiche Arbeitsmarkt,<br />

Wirtschaft und Landwirtschaft<br />

nach Kärnten bringen können. Darüber<br />

hinaus nimmt Kärnten durch<br />

Kooperationen mit Nachbarregionen<br />

wie die EVTZ „Senza Confini“ und<br />

als Mitglied der Alpen-Adria-Allianz<br />

sowie als europäische Verkehrsachse<br />

eine zentrale Rolle „im Herzen Europas“<br />

ein.<br />

Die Fragen stellte Andreas N. Ludwig.<br />

Foto: EU-Verbindungsbüro d. L. Kärnten in Brüssel<br />

67


value <strong>2022</strong><br />

Ernst Mach:<br />

The mutual benefits <strong>of</strong><br />

student exchange<br />

The Ernst Mach Grant is a great opportunity for non-Europeans to study abroad<br />

in Austria. The <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> (SoM) has welcomed many scholarship<br />

holders over the years. But recently the number <strong>of</strong> applicants has risen<br />

dramatically and that’s largely due to one student.<br />

GEORG JESCHKE<br />

“In Brazil we’ve got this informal rule:<br />

If you experience something amazing, you have to<br />

convince at least two people to try it themselves”.<br />

And that’s exactly what Luana did.<br />

Foto: Roberto Picco/CC, KK (2)<br />

68


Studium & International<br />

The Ernst Mach grant supports students<br />

from eligible non-European countries<br />

in their endeavour to study abroad<br />

in Austria. As the monthly grant is quite<br />

generous and covers the subsistence<br />

costs in Austria (i.e. currently 940<br />

Euros), the competition is fierce. As the<br />

Carinthia University <strong>of</strong> Applied Sciences<br />

(CUAS) has long realized the numerous<br />

benefits <strong>of</strong> student exchange as a means<br />

to recruit international students,<br />

foster strategic relationships with other<br />

universities and create positive word<strong>of</strong>-mouth,<br />

the International Relations<br />

Office assists applicants for the grant<br />

during the complicated application process.<br />

Reaping the benefits<br />

Over the years, CUAS, and the <strong>School</strong> <strong>of</strong><br />

<strong>Management</strong>, has welcomed a number<br />

<strong>of</strong> Ernst Mach scholarship holders. But<br />

since 2019, the International Relations<br />

Office has literally been flooded with<br />

applications from Business students<br />

and has welcomed eight scholarship<br />

holders in the last two academic years.<br />

Why this dramatic change?<br />

The answer, according to Luana Fabrete<br />

de Almeida, who received the Ernst<br />

Mach scholarship to study at SoM in<br />

the academic year 2019/20, is simple:<br />

“In Brazil we’ve got this informal rule:<br />

If you experience something amazing,<br />

you have to convince at least two people<br />

to try it themselves”. And that’s<br />

exactly what Luana did. She spread<br />

the word at her home university and<br />

SoM has since welcomed five students<br />

from Brazil, which equals the number<br />

<strong>of</strong> Ernst Mach exchange students during<br />

the previous 10 years.<br />

Luana’s story not only shows the importance<br />

<strong>of</strong> word-<strong>of</strong>-mouth in student<br />

recruitment, it also illustrates how both<br />

the students and the host universities<br />

can benefit from student exchange.<br />

Luana describes her decision to study<br />

in Villach as a “watershed moment”.<br />

After studying as an exchange student<br />

on the Intercultural <strong>Management</strong> Bachelor<br />

program for one year, she decided<br />

to get her Master’s degree at SoM<br />

as well. She dramatically improved her<br />

English skills and learned two additional<br />

languages during her five semesters<br />

at CUAS. She is currently studying<br />

abroad in France, where she will soon<br />

start working for the company whose<br />

business model she is analysing in her<br />

Master’s thesis. “None <strong>of</strong> this would<br />

have been possible without the Ernst<br />

Mach scholarship and the great support<br />

I received from the staff at the International<br />

Relations Office and the <strong>School</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Management</strong>. I am super grateful for<br />

everything!”.<br />

Giving back<br />

Luana has turned her gratitude into action<br />

and has given back to CUAS by<br />

promoting internationality at the university.<br />

For example, she shared her<br />

story with other international students<br />

at the beginning <strong>of</strong> the semester, coauthored<br />

a newspaper article about her<br />

experience in Villach, acted as a buddy<br />

to exchange students, and has done unsolicited<br />

promotion <strong>of</strong> CUAS in Brazil.<br />

Luana has even initiated the extension<br />

<strong>of</strong> an ERASMUS agreement between<br />

the <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> and the Toulouse<br />

Business <strong>School</strong>, now also making<br />

it possible for Master students to take<br />

part in an exchange between the universities<br />

- an opportunity currently taken<br />

advantage <strong>of</strong> by Luana herself and<br />

two students from France.<br />

It is clear from Luana’s story that supporting<br />

student exchange through initiatives<br />

like Ernst Mach has benefits<br />

for both the students and the receiving<br />

institutions. The international coordinators<br />

at the <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> very<br />

much hope that the current Ernst Mach<br />

students studying at the faculty also<br />

view their time here as a life-changing<br />

experience and tell friends and classmates<br />

about it back home. Maybe they<br />

will even decide to continue to study<br />

at our faculty, making it an even more<br />

diverse, international and exciting place<br />

to work and study. ●<br />

Sharing photos like this one must have<br />

made it even easier for Luana (3rd from<br />

left) to sell the idea <strong>of</strong> studying at CUAS<br />

to fellow Brazilians.<br />

69


value <strong>2022</strong><br />

Digitalisierung<br />

am Puls der Zeit<br />

Digitale Medien, E-Business, Big Data und Social Media sind in sämtlichen<br />

Branchen von großer Bedeutung. Die Digitalisierung bringt den Unternehmen<br />

viele Vorteile, allerdings braucht es auch Expert*innen, die wissen, wie diese<br />

Vorteile vom jeweiligen Unternehmen am besten genutzt werden können.<br />

MARTIN STROMBERGER<br />

Der Studienbereich Wirtschaft & <strong>Management</strong><br />

der Fachhochschule Kärnten<br />

bietet umfangreiche Bildungs- und Unterstützungsangebote<br />

im Bereich der Digitalisierung.<br />

Das Bachelorprogramm Digital<br />

Business <strong>Management</strong> in Vollzeit bzw.<br />

berufsbegleitender Form bietet den Studierenden<br />

die Möglichkeit, eine Kombination<br />

aus Betriebswirtschaftslehre und<br />

Informationstechnologie zu studieren.<br />

Die inhaltlichen Schwerpunkte des Studiums<br />

im Zusammenhang mit der digitalen<br />

Transformation liegen in Analyse,<br />

Digitalisierung und <strong>Management</strong> von digitalen<br />

Wertschöpfungsprozessen und<br />

Geschäftsmodellen im Bereich E-Business<br />

bzw. Internetökonomie sowie dem<br />

<strong>Management</strong> von Digital Data und der<br />

Anwendung von Digital-Marketing-Instrumenten<br />

und -Methoden.<br />

Business Intelligence und<br />

Analytics im Trend<br />

Die Themenfelder der dabei vermittelten<br />

Inhalte werden, angepasst an die aktuellen<br />

Trends und Entwicklungen, stetig<br />

weiterentwickelt. So wird aktuell ein<br />

neues Modul mit Inhalten zu Business<br />

Intelligence und Analytics angeboten<br />

und dabei die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

mit anderen Fachbereichen<br />

(z. B. Controlling) verstärkt.<br />

Praxisbezug im Studium<br />

Besonders hervorzuheben ist der Praxisbezug<br />

des Studienprogramms, der einerseits<br />

durch eine fundierte und praxisbezogene<br />

Hochschullehre und andererseits<br />

durch ein verpflichtendes Berufspraktikum<br />

zum Abschluss des Studiums gegeben<br />

ist. So wurden im abgelaufenen<br />

fünften Semester von 35 Studierenden<br />

Fotos: depositphotos/nils.ackermann.gmail.com, depositphotos/Syda_Productions<br />

70


Studium & International<br />

Digital Lab<br />

Als Schnittstelle zur Privatwirtschaft und öffentlichen Verwaltung<br />

fungiert das installierte Digital Lab des Studienprogramms und<br />

unterstützt bei Themen der digitalen Transformation. Im Lab<br />

werden digitale Kompetenzen und technische Systeme gebündelt<br />

und das Kennenlernen, Ausprobieren und Bewerten von digitalen<br />

Technologien und Prozessen (extern und intern) ermöglicht. Das<br />

Digital Lab orientiert sich dabei insbesondere an den praktischen<br />

Anforderungen von KMU und stellt für Interessierte die notwendige<br />

Infrastruktur sowie ein umfassendes praxisrelevantes und<br />

methodisches Wissen im Bereich der Digitalisierung bereit.<br />

elf Digitalisierungsprojekte mit namhaften<br />

Unternehmen, wie z. B. Humanomed,<br />

HASSLACHER NORICA TIMBER,<br />

Kleine Zeitung, und Institutionen der<br />

öffentlichen Verwaltung, dem Kärntner<br />

Landesrechnungsh<strong>of</strong> und dem Kärntner<br />

Landesmuseum durchgeführt.<br />

So wurde z. B. für Hasslacher eine Business-Intelligence-Dashboard-Lösung<br />

für<br />

die Vorhersage der Preisentwicklung am<br />

Holzmarkt entwickelt, für die Kleine Zeitung<br />

ein Lösungsvorschlag für die vollautomatische<br />

digitale Archivierung des<br />

Zeitungsarchivs gemacht und für die<br />

Kärntner Landesregierung in Zusammenarbeit<br />

mit dem Studienprogramm<br />

Besonders hervorzuheben ist der<br />

Praxisbezug des Studienprogramms,<br />

der einerseits durch eine fundierte und<br />

praxisbezogene Hochschullehre und<br />

andererseits durch ein verpflichtendes<br />

Berufspraktikum zum Abschluss des<br />

Studiums gegeben ist.<br />

Public <strong>Management</strong> eine umfangreiche<br />

Data-Analytics-Lösung als Basis zur Analyse<br />

der demografischen Entwicklung<br />

der Kärntner Bevölkerung erstellt.<br />

Die Tatsache, dass in den beiden letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n auch zwei Student*innen den<br />

Digitalisierungspreis des Landes Kärnten<br />

entgegennehmen konnten, bestätigt<br />

ebenfalls den bereits eingeschlagenen<br />

Weg der praktischen angewandten<br />

Hochschullehre in diesem Studienprogramm.<br />

●<br />

DIGITAL BUSINESS MANAGEMENT<br />

Digitale Kollaboration ist im Studium und Arbeitsalltag angekommen<br />

und Teil der neuen Arbeits welten<br />

Der Bachelorstudiengang „Digital Business<br />

<strong>Management</strong>“ vermittelt an der Schnittstelle<br />

von Wirtschaft und IT die notwendigen Kompetenzen,<br />

um Unternehmen bei der Digitalen<br />

Transformation zu begleiten. Im Zentrum des<br />

Studiums steht eine fächerübergreifende Ausbildung<br />

und Vermittlung von Qualifikationen in<br />

Betriebswirtschaftslehre, Informationstechnologie<br />

und Internetökonomie.<br />

71


value <strong>2022</strong><br />

Business Development heißt,<br />

neue Wege zu beschreiten<br />

Ein bekanntes Zitat besagt, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, etwas<br />

falsch zu machen – wenn man es so macht, wie man es bereits die letzten<br />

10 <strong>Jahre</strong> gemacht hat. Das mag nicht für alle Berufe gelten, wenn es aber um<br />

das Wachstum und die Weiterentwicklung von Unternehmen geht, müssen<br />

neue Wege gefunden werden.<br />

ALEXANDER SCHWARZ-MUSCH<br />

Die COVID-Pandemie hat die österreichische<br />

Wirtschaft mit Problemen konfrontiert,<br />

die vor wenigen <strong>Jahre</strong>n noch<br />

undenkbar waren: Märkte brechen ein,<br />

Vertriebswege funktionieren nicht mehr,<br />

die Organisation muss umgestellt werden<br />

und Unsicherheit in der Planung<br />

wurde zum „new normal“. Und als man<br />

schon glaubte, dass sich die Lage nun<br />

schön langsam normalisiert, belehrt uns<br />

der Krieg in der Ukraine auf tragische<br />

Weise eines Besseren: Neben unglaublichem<br />

menschlichem Leid und den<br />

Folgen für die europäische Sicherheitsarchitektur<br />

sind auch die wirtschaftlichen<br />

Konsequenzen zurzeit noch kaum<br />

absehbar.<br />

„Business as usual“ wird nicht<br />

mehr funktionieren<br />

Eines kann aber bereits jetzt festgestellt<br />

werden: Die Verwerfungen der letzten<br />

Monate und <strong>Jahre</strong> haben die Welt, in der<br />

wir leben und arbeiten, nachhaltig verändert<br />

– und sie fordern neue Denkweisen<br />

und Lösungen. „Business as usual“<br />

wird aus mehreren Gründen nicht mehr<br />

funktionieren:<br />

• Die Sicherheit und Vorteile globaler<br />

Lieferketten haben sich in der Pandemiezeit<br />

als Bumerang erwiesen.<br />

Unternehmen werden zunehmend darauf<br />

achten müssen, ihre Abhängigkeit<br />

von Zulieferern aus China und anderen<br />

asiatischen Ländern zu reduzieren.<br />

Im Aufbau und der Stärkung regionaler<br />

Wertschöpfungsnetzwerke und<br />

Lieferketten zeigt sich ein möglicher<br />

Ausweg und gleichzeitig entstehen<br />

neue Marktchancen für europäische<br />

Unternehmen.<br />

Fotos: depositphotos/AllaSerebrina, depositphotos/HayDmitriy<br />

72


Studium & International<br />

• Die Auswirkungen des Kriegs in der<br />

Ukraine auf die Versorgung mit russischem<br />

Erdgas hat uns die Verletzlichkeit<br />

nicht nur der österreichischen<br />

Wirtschaft drastisch vor Augen geführt.<br />

Gleichzeitig hat sich dadurch der<br />

Druck erhöht, den Ausstieg aus fossilen<br />

Energieträgern zu beschleunigen<br />

und nachhaltige, „grüne“ Alternativen<br />

zu forcieren. Auch wenn Gas von Industriebetrieben<br />

nicht kurzfristig substituiert<br />

werden kann, zeigt sich hier<br />

einmal mehr, wie wichtig das Thema<br />

Nachhaltigkeit für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Unternehmen ist.<br />

Sowohl in den Prozessen als auch bei<br />

den Produkten.<br />

• Die Digitalisierung anzusprechen,<br />

wenn es um Veränderungsdruck geht,<br />

ist fast schon überflüssig geworden –<br />

wenn da nicht das Problem wäre, dass<br />

viele Unternehmen das Thema Digitalisierung<br />

immer noch sehr operativ sehen<br />

oder genauer: Oft liegt der Fokus<br />

auf Maßnahmen, die eine Optimierung<br />

„im Kern“ betreffen. Also Maßnahmen,<br />

die dazu dienen, das bestehende Geschäftsmodell<br />

und die vorhandene<br />

Ertragskraft zu stärken. In seinem<br />

„3 Horizon Framework“ hat McKinsey<br />

gezeigt, dass man neben einer Optimierung<br />

des Kerngeschäfts (Horizon 1, Optimieren<br />

im Kern) auch noch andere<br />

Maßnahmen braucht, um den Unternehmenserfolg<br />

zu sichern: Innovationen,<br />

die über die heutige Kernleistung<br />

hinausgehen (Horizon 2, Wachsen am<br />

Kern) und Maßnahmen zur Entwicklung<br />

neuer Geschäftsmodelle und der<br />

Erschließung neuer Märkte (Horizon<br />

3, Erneuern).<br />

• Die Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

haben im Zusammenspiel mit der CO-<br />

VID-Pandemie auch das Verhalten von<br />

Menschen verändert. Das trifft sowohl<br />

auf Kund*innen zu und wirkt sich hier<br />

z. B. in einer steigenden Bedeutung<br />

von Onlineshopping aus, als auch auf<br />

Mitarbeiter*innen. Diese erwarten sich<br />

verstärkt Home<strong>of</strong>fice-Regelungen, was<br />

wiederum Auswirkungen auf Mitarbeiterführung,<br />

Teambuilding und Organisation<br />

hat.<br />

Im Kern geht es dabei<br />

immer um zwei Fragen:<br />

Wie können Unternehmen<br />

nachhaltig erfolgreich<br />

wachsen und wie können<br />

und müssen sie sich dazu<br />

weiterentwickeln?<br />

Auswirkungen auf Studieninhalte<br />

Was haben die hier skizzierten Entwicklungen<br />

nun mit einem Masterstudium<br />

zu tun? Aus meiner Sicht sehr viel, denn<br />

sie sind ein Prüfstein für die Zukunftsfähigkeit<br />

von Ausbildungen. Aus diesem<br />

Grund stehen beim Masterstudium Business<br />

Development & <strong>Management</strong> auch<br />

Themen im Mittelpunkt, die unseren Absolvent*innen<br />

helfen, Lösungen für diese<br />

Herausforderungen zu finden.<br />

Im Kern geht es dabei immer um zwei<br />

Fragen: Wie können Unternehmen nachhaltig<br />

erfolgreich wachsen und wie können<br />

und müssen sie sich dazu weiterentwickeln?<br />

Um die erste Frage zu<br />

beantworten, beschäftigen sich unsere<br />

Studierenden mit der Entwicklung neuer<br />

Geschäftsmodelle, der Erschließung neuer<br />

Märkte und Zielgruppen, der Entwicklung<br />

von Marketingstrategien und den<br />

dafür erforderlichen Analysen. Bei der<br />

dafür erforderlichen Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens geht es um Konzepte,<br />

die Supply-Chain resilienter und die Organisation<br />

agiler zu gestalten. Auch die<br />

Entwicklung zukunftsfähiger Kompetenzpr<strong>of</strong>ile<br />

im HR-Bereich und die Positionierung<br />

des eigenen Unternehmens<br />

als attraktiven Arbeitgeber sind dabei<br />

zentrale Aufgaben. Als „Hintergrund“ für<br />

diese Themen sehen wir die in der Eingangsanalyse<br />

dieses Beitrags angeführten<br />

Entwicklungen, die wir im Studium<br />

als Business Development Opportunities<br />

bezeichnen: Nachhaltigkeit, Digitalisierung<br />

und Regionalität. Sie sind „Enabler“<br />

für Unternehmensentwicklung und<br />

-wachstum und haben deshalb auch großen<br />

Stellenwert im Studium.<br />

Dass unsere Studierenden mit dem Studienabschluss<br />

gut auf diese Aufgaben<br />

vorbereitet sind, zeigt auch eine Analyse<br />

der Stellen, die viele von ihnen heute<br />

einnehmen: Sie arbeiten nicht nur im<br />

Kernbereich des Business Development,<br />

sondern auch in Marketingabteilungen,<br />

HR-Abteilungen, Positionen im Controlling<br />

und Supply-Chain-<strong>Management</strong> bis<br />

hin zu Führungspositionen. ●<br />

Die Verwerfungen der letzten Monate und<br />

<strong>Jahre</strong> haben die Welt, in der wir leben und<br />

arbeiten, nachhaltig verändert – und sie<br />

fordern neue Denkweisen und Lösungen.<br />

73


value www.fh-kaernten.at/wirtschaft<br />

<strong>2022</strong><br />

Forschung & Praxis<br />

IBM study trip to KISKA, ROSENBAUER and KEBA<br />

The IBM students and the two accompanying lecturers, IBM Program<br />

Director Dietmar Sternad and Senior Researcher Melanie Krenn, were<br />

excited to resume the “beloved IBM tradition” <strong>of</strong> visiting top managers<br />

in leading companies in September 2021.<br />

Strict Covid-19 prevention measures and companies<br />

that generously opened their doors also during a more<br />

difficult epidemiologic situation enabled this exceptional<br />

learning experience for the International Business <strong>Management</strong><br />

(IBM) master students. The first visit was made<br />

to KISKA, where founder Gerald Kiska and Managing<br />

Partner Julian Herget together with further members <strong>of</strong><br />

the KISKA team shared deep insights into their work and<br />

impressed the students with their positive spirit and integrated<br />

approach to branding, product design and brand<br />

communication.<br />

The second excursion day (in Linz, Upper Austria) started<br />

at Rosenbauer International AG, the world-market leading<br />

producer <strong>of</strong> firefighting vehicles and equipment. Dr.<br />

Dieter Siegel, CEO <strong>of</strong> Rosenbauer Group, personally introduced<br />

the company<br />

strategy to the IBM<br />

International Business <strong>Management</strong> students<br />

students and led a with Rosenbauer CEO Dr. Dieter Siegel<br />

tour through the<br />

production site. In the afternoon, Roman Prillinger, Vice<br />

President Sales and Chairman <strong>of</strong> the Board <strong>of</strong> KEBA China,<br />

together with other members <strong>of</strong> the KEBA team shared<br />

their experiences in doing business in Asia, creating a very<br />

agile form <strong>of</strong> company organization, and managing innovations<br />

in a strategic way with the IBM students.<br />

Besides the invaluable opportunity to learn from practicing<br />

top managers, the two excursion days in Linz were<br />

also a very welcome opportunity for the students to network<br />

and enjoy the social side <strong>of</strong> studying. (Verena Fink) ●<br />

Neuauflage: Controlling für Führungskräfte<br />

Das Lehrbuch „Controlling für Führungskräfte“ ist bereits in der vierten Auflage im Linde Verlag<br />

erschienen. Die Neuauflage zeichnet sich vor allem durch zahlreiche inhaltliche Erweiterungen –<br />

sowohl in der Breite als auch in der Tiefe – aus.<br />

Zielsetzung dieses Lehrbuchs ist die<br />

Vermittlung von entscheidungsorientiertem<br />

<strong>Management</strong>wissen in praxisrelevanter<br />

Form. Dabei geht es weniger<br />

um die Vermittlung von spezifischem<br />

Detailwissen zum Controlling, sondern<br />

es wird ein generalistisches Gesamtverständnis<br />

zu diesem Themenbereich<br />

geboten. Angesprochen werden Mitarbeiter*innen<br />

in Unternehmen und Organisationen,<br />

Unternehmer*innen sowie<br />

Studierende, die in ihrer derzeitigen oder<br />

zukünftigen Rolle als Führungskraft eine<br />

wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig<br />

praxis- und handlungsorientierte<br />

Ausbildung anstreben. So wird in jedem<br />

Kapitel speziell auf die praktische Relevanz<br />

hingewiesen, die Inhalte werden<br />

anhand von zahlreichen Beispielen sowie<br />

Fallstudien vertieft. Die modulare<br />

Gestaltung des Lehrkonzepts wurde<br />

beibehalten. Der aus heutiger Sicht zentrale<br />

Abschnitt über die Auswirkungen<br />

der Digitalisierung wurde ergänzt. In den<br />

einzelnen Abschnitten wurden – sowohl<br />

in der Tiefe als auch in der Breite – Erweiterungen<br />

sowie Ergänzungen vorgenommen.<br />

Dort, wo es notwendig war,<br />

wurden Inhalte entsprechend den aktuellen<br />

gesetzlichen Grundlagen aktualisiert<br />

und neu aufbereitet. (Alexander Sitter,<br />

Ulrike Juritsch) ●<br />

Werner Mussnig, Ulrike Juritsch,<br />

Alexandra Rausch, Alexander Sitter:<br />

Controlling für Führungskräfte<br />

ISBN: 978-3-7143-0320-9<br />

4. Auflage, 2021; 768 Seiten<br />

Preis: EUR 68 (Hardcover), EUR 54,99 (E-Book)<br />

www.lindeverlag.at<br />

Fotos: KK, Verlag (2)<br />

74


Forschung & Praxis<br />

Handbuch Gemeindepolitik in 2. Auflage erschienen<br />

Das Standardwerk wurde neu überarbeitet und bietet auf fast 600 Seiten<br />

einen Überblick über aktuelle Themen des Gemeindelebens. Autor*innen<br />

aus Wissenschaft und Praxis behandeln darin die Bereiche Politik, Organisation,<br />

<strong>Management</strong> und Strategie.<br />

Gemeindepolitik ist ein unterschätzter Riese. Österreichweit<br />

gibt es fast 50.000 Menschen, die in der Gemeindepolitik<br />

aktiv sind, von den Bürgermeister*innen bis zu den<br />

Mitgliedern der Gemeinderäte der über 2.000 Gemeinden.<br />

Diese Politiker*innen entscheiden über jährliche Ausgaben<br />

von mehr als 20 Milliarden Euro und gestalten die Arbeitsplätze<br />

von beinahe 80.000 Beschäftigten (jeweils ohne Wien).<br />

Dieser weite Bereich befindet sich gerade im Umbruch. Neue<br />

Aufgaben in den Bereichen Bildung, Soziales oder Integration<br />

gehen Hand in Hand mit einem Wechsel des Personals,<br />

in Kärnten werden beispielsweise in den nächsten zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

40 % der Mitarbeiter*innen der Gemeinden in Pension<br />

gehen.<br />

Kathrin Stainer-Hämmerle, Pr<strong>of</strong>essorin für Public <strong>Management</strong><br />

und Politikwissenschaften, und Florian Oppitz, Pr<strong>of</strong>essor<br />

für Öffentliches Recht und Europarecht, beide an der<br />

Fachhochschule Kärnten, haben im „Handbuch Gemeindepolitik“<br />

Beiträge aus den Gebieten Politik, Organisation,<br />

<strong>Management</strong> und Strategie von Gemeinden versammelt, die<br />

dabei helfen sollen, diese Herausforderungen besser zu bewältigen.<br />

Politik. Zu Beginn des ersten Teils, „Politik“, widmet sich<br />

Karl Anderwald der Kommunalpolitik als der „Schule der<br />

Demokratie“. Kathrin Stainer-Hämmerle analysiert dann die<br />

Kommunalwahlen in Österreich. Die vielfältigen Formen<br />

der demokratischen Mitgestaltungsmöglichkeiten bespricht<br />

Michael Lederer in seinem Beitrag über die Praxis der Bürgerbeteiligung<br />

in Vorarlberg. Wie die politische Beteiligung<br />

von Kindern und Jugendlichen in Gemeinden aussehen kann,<br />

beschreiben Florian Kerschbaumer und Martin Klemenjak.<br />

Daniela Fraiß behandelt die Vertretung kommunaler Interessen<br />

im Mehrebenensystem. Christian Kasper und David M.<br />

Wineroither erörtern Leadership in der Gemeinde im Zeichen<br />

von Flexibilität und Komplexität. Abschließend wirft Helmut<br />

Mödlhammer einen Blick auf das Berufsbild des Gemeindeoberhaupts.<br />

Organisation. Den zweiten Teil, „Organisation“, leitet Florian<br />

Oppitz mit einer Darstellung des verfassungsrechtlichen<br />

Rahmens der Gemeindeorganisation ein. Ziele und<br />

Planung eines kommunalen Haushaltes besprechen Günter<br />

Bauer und Vanessa<br />

Kummer-Stanz in ihrem<br />

Beitrag. Peter Biwald<br />

und Karoline Mitterer<br />

stellen den österreichischen<br />

Finanzausgleich<br />

vor. Über die Haftung<br />

der Bürgermeister*innen informiert Karl Weber. Dem Thema<br />

Innovation widmen sich Rahel M. Schomaker und Carsten<br />

Deckert. Die möglichen Auswirkungen der COVID-19 Krise<br />

auf die Arbeitswelt thematisieren Andreas Gnesda und Magdalena<br />

Bleyer.<br />

<strong>Management</strong>. Im dritten Teil, „<strong>Management</strong>“, stehen zunächst<br />

Knappheit, Vielfalt und Trägheit des Raumes an den<br />

Eckpunkten, um die herum Heinz Faßmann und Alois Humer<br />

ihre Überlegungen zur örtlichen Raumordnung und Raumplanung<br />

organisieren. Die Finanzierung öffentlicher Infrastrukturprojekte<br />

stellen Birgit Aigner-Walder und Thomas<br />

Döring vor. Alexander Schwarz-Musch und Bernhard Guetz<br />

befassen sich mit der Markenführung von Städten und Gemeinden.<br />

Dass Supply-Chain-<strong>Management</strong> auch im öffentlichen<br />

Bereich eine größere Rolle spielen sollte, legt Wolfgang<br />

Leitner in seinen Ausführungen dar. Danach bespricht Magdalena<br />

Bleyer die Bedeutung von Vertrauen und Wertschätzung<br />

als Teilen von Kommunikation und Führungskultur im<br />

politisch-administrativen Umfeld. Barbara Stampf erläutert<br />

Werkzeuge und Maßnahmen der Personalentwicklung. Die<br />

zentrale Rolle der Gemeinden für die Integrationspolitik<br />

arbeitet Marika Gruber in ihrem Beitrag heraus.<br />

Strategie. Den vierten Teil, „Strategie“, eröffnet Peter<br />

Plaikner mit Überlegungen zur erfolgreichen kommunalen<br />

Kommunikation. Wolfgang Eixelsberger, Manfred Wundara<br />

und Mellory Lagler setzen fort mit Ausführungen zu Status<br />

und Themen des kommunalen E-Government. Markus<br />

Matschek berichtet über die interkommunale Zusammenarbeit.<br />

Einen Überblick über die ländliche Entwicklung und<br />

ihre Auswirkungen auf österreichische Gemeinden bieten<br />

Andrea Tony Hermann und Peter Filzmaier. Die Rolle des Verkehrs<br />

steht im Zentrum der Gedanken von Hermann Kn<strong>of</strong>lacher.<br />

Abschließend thematisieren Ursula Liebhart und Franz<br />

Sturm die demografische Entwicklung.●<br />

Herausgeber: Kathrin Stainer-Hämmerle,<br />

Florian Oppitz<br />

ISBN: 978-3-7046-8449-3<br />

Verlag: Verlag Österreich<br />

Erscheinungsdatum: 17.08.2021<br />

Hardcover, 592 Seiten, 68,00 EUR<br />

https://shop.lexisnexis.at/handbuchgemeindepolitik-9783704684493.html<br />

75


value <strong>2022</strong><br />

re!think Marketing<br />

Die re!think-Veranstaltungsreihe ist in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n zum fixen<br />

Bestandteil des Veranstaltungskalenders von Studierenden, Forscher*innen<br />

und Marketing Executives geworden. Höchste Zeit also, das bisher Geschehene<br />

Revue passieren zu lassen.<br />

ALEXANDER SCHWARZ-MUSCH, BERNHARD GUETZ<br />

Fotos: shutterstock/Orla, Bernhard Guetz (2), depositphotos/giggsy<strong>25</strong><br />

76


Forschung & Praxis<br />

Das Marketing steckt in einer Zwickmühle.<br />

Vielleicht kennen Sie den Begriff<br />

aus dem alten Brettspiel „Mühle“ – er<br />

bezeichnet die Situation, wo der Gegner<br />

bei jedem Zug eine Mühle schließt und<br />

Ihnen einen Stein wegnimmt. Worin besteht<br />

diese auch als „Doppelmühle“ bezeichnete<br />

Situation für das Marketing<br />

und wie kann eine Lösung aussehen?<br />

Um diese Frage zu beantworten, muss<br />

man zunächst verstehen, wie stark Marketing<br />

von Veränderungen betr<strong>of</strong>fen ist.<br />

Ein Blick auf die „Research Priorities<br />

2020–<strong>2022</strong>“ des Marketing Science Institutes<br />

(msi.org) zeigt, mit welchen Herausforderungen<br />

das Marketing aktuell zu<br />

kämpfen hat: Änderungen im Kundenverhalten<br />

(Stichwort: Customer Value, Omnichannel<br />

Customer Journey) und technologische<br />

Entwicklungen (Stichwort:<br />

MarTech, 360 o -Blick auf die Kund*innen)<br />

machen eine neue Agilität im Marketing<br />

erforderlich, von der viele Unternehmen<br />

heute noch weit entfernt sind.<br />

Ganz im Gegenteil: „Jetzt nur keinen<br />

Fehler machen!“ war und ist der unbewusste<br />

Leitsatz in vielen Unternehmen,<br />

wenn es um Marketing und Kommunikation<br />

geht. Warum, ist klar: Marketingbudgets<br />

müssen intern gerechtfertigt<br />

und der Erfolgsbeitrag zu den Verkaufszahlen<br />

muss nachgewiesen werden.<br />

Eine starre Unternehmenskultur, Perfektionsansprüche,<br />

Rechtfertigungsdruck<br />

und Unsicherheit, wie mit den digitalen<br />

Möglichkeiten umgegangen werden soll,<br />

engen den Spielraum zum Ausprobieren<br />

von Neuem ein. Wohl nur wenige Unternehmen<br />

würden sich trauen, eine Kampagne<br />

wie die Berliner Verkehrsbetriebe<br />

zu starten. Wer mit dem Slogan „Weil<br />

wir dich lieben“ noch nichts anfangen<br />

kann, dem sei der Spot „Alles Absicht“<br />

wärmstens ans Herz gelegt ( https://<br />

vimeo.com/184309638).<br />

Damit ist die Zwickmühle gesetzt: das<br />

Marketing muss auf die beschriebenen<br />

Änderungen reagieren und Neues probieren.<br />

Das birgt aber naturgemäß auch die<br />

Gefahr des Scheiterns. Setzt man hingegen<br />

auf Sicherheit und bleibt bei den<br />

„Neue Herausforderungen lassen sich nicht mit<br />

alten Denkmustern lösen. Deshalb ist es gerade<br />

im Marketing so wichtig, neue Impulse zu bekommen.<br />

Genau das wollen wir den Teilnehmer*innen<br />

unserer re!think-Veranstaltungen bieten.“<br />

Alexander Schwarz-Musch<br />

gewohnten Rezepten, läuft man Gefahr,<br />

irrelevant zu werden. Eine klassische<br />

„Loose-loose-Situation“ – jeder „Spielzug“<br />

des Marketings führt dazu, an einer<br />

Front zu verlieren. Welcher Weg führt<br />

aus dieser Zwickmühle heraus?<br />

• Zuerst gilt es zu verstehen, dass dieses<br />

Spiel nicht gewonnen werden<br />

kann, solange man die Spielregeln<br />

nicht ändert – Spielregeln, die durch<br />

den Stellenwert des Marketings und<br />

die Unternehmenskultur bestimmt<br />

werden. Marketing benötigt Freiräume<br />

– Freiräume, um neue Wege zu<br />

gehen und auch unkonventionell etwas<br />

Neues ausprobieren zu können.<br />

Dafür braucht es eine neue Kultur des<br />

„Scheiterns“, bei der auch Fehlschläge<br />

erlaubt sind. Es braucht dazu nicht unbedingt<br />

zusätzliche finanzielle Mittel,<br />

sondern vielmehr die Rückendeckung<br />

durch mutige Geschäftsführer*innen<br />

und Unternehmer*innen.<br />

• Damit ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für eine agilere Organisation des Marketings<br />

geschaffen, die es Marketingteams<br />

ermöglicht, schneller und flexibler<br />

auf aktuelle Entwicklungen zu<br />

reagieren. Aktionen wie Oreos mittlerweile<br />

als Klassiker des Real-Time-Marketings<br />

bekannte „You can still dunk<br />

in the dark“ (youtu.be/1w5tlc0_Qh0)<br />

wären anders nicht möglich.<br />

• Diese Agilität betrifft naturgemäß den<br />

operativen Teil des Marketings. Den<br />

Rahmen dafür bilden wirkungsvolle<br />

Marketingstrategien, die die gesamte<br />

Customer Journey im Auge haben,<br />

Customer Insights über alle Kanäle generieren<br />

und echten Mehrwert für die<br />

Kund*innen entwickeln.<br />

• Hierzu müssen Marketingabteilungen<br />

im Sinne einer lernenden Organisation<br />

kontinuierlich Know-how aufbauen.<br />

Damit ergibt sich eine neue Aufgabe<br />

für Marketingleiter*innen – neben<br />

der eigenen Weiterbildung muss der<br />

Kompetenzaufbau und -ausbau von<br />

Marketingmitarbeiter*innen geplant<br />

und unterstützt werden. →<br />

Das Moderationsteam der re!think Marketing Con 2021 (v. l. o. n. r. u.): Alexander<br />

Schwarz-Musch, Sabine Friesser, Bernhard Guetz und Stefan Nungesser<br />

77


value <strong>2022</strong><br />

Letztendlich hat ein Neudenken des<br />

Marketings sehr viel, wenn nicht sogar<br />

hauptsächlich, mit dem Mindset zu<br />

tun: einem Mindset, das Ausprobieren,<br />

Lernen und Entwicklung ermöglicht.<br />

Um dieses Mindset auszudrücken, verwenden<br />

wir an der <strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

den Begriff „re!think Marketing“.<br />

Gemeinsam mit dem Competence Circle<br />

Marketing (www.competencecircle.com)<br />

haben wir mit der „re!think“-Reihe eine<br />

Veranstaltungsreihe entwickelt, deren<br />

Name Programm ist: re!think – Herausforderungen<br />

im Marketing neu denken.<br />

re!think am Anfang der Pandemie –<br />

online wird das „new normal“<br />

Den Auftakt machte die re!think Marketing<br />

Con im Juni 2020, die stark von<br />

den Eindrücken des pandemiebedingten<br />

ersten Lockdowns geprägt war. Noch als<br />

Präsenzveranstaltung an der FH Kärnten<br />

geplant, mussten wir sie fast „über<br />

Nacht“ in ein Onlineformat bringen. Aus<br />

heutiger Sicht keine große Sache mehr,<br />

schließlich sind Onlineveranstaltungen<br />

in den letzten zwei <strong>Jahre</strong>n zur neuen<br />

Normalität geworden. Dabei vergisst<br />

man schnell, dass dieses Format vor der<br />

Pandemie noch die absolute Ausnahme<br />

war und erst eine Reihe von Fragen geklärt<br />

werden mussten: angefangen von<br />

der technischen Lösung (welche S<strong>of</strong>tware<br />

eignet sich am besten?) organisatorische<br />

Abläufe (wer plant für eine Konferenz<br />

schon exakt den Regieablauf?) und<br />

Einschulung und Probe mit den Referent*innen<br />

bis hin zur Einbeziehung der<br />

Teilnehmer*innen in die Veranstaltung.<br />

Und über allem die Frage: Wird ein solches<br />

Onlineformat von Praktiker*innen<br />

überhaupt angenommen?<br />

Das Moderationsteam der re!think Branding 2021 (v.l.o.n.r.u.): Gernot Mödritscher, Sabine<br />

Friesser, Alexander Schwarz-Musch & Bernhard Guetz<br />

Diese Sorge war unbegründet, insgesamt<br />

nahmen über 400 Marketingpr<strong>of</strong>essionals<br />

und Studierende an der ersten<br />

re!think-Marketing-Konferenz teil.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg der Veranstaltung<br />

war sicher die Auswahl der Themen<br />

und Referent*innen. Online als die<br />

„neue Normalität“ zog sich als roter Faden<br />

durch die Beiträge. Sandra Groiß und<br />

Harald Blaha vom Marktforschungsspezialisten<br />

A.C. Nielsen zeigten, wie stark<br />

der Lockdown das (Online-)Einkaufsverhalten<br />

in Österreich geprägt hat, und diskutierten<br />

die Auswirkungen mit Alexander<br />

Tauchhammer, Head <strong>of</strong> CCT bei Dr.<br />

Oetker und Stiftungspr<strong>of</strong>essor für Digital<br />

Marketing an der FH Kärnten. Wie stark<br />

neue Technologien das Marketing beeinflussen<br />

und weiter digitalisieren, zeigten<br />

Dennis Pregesbauer und Reinhard Lanner<br />

von der Österreich Werbung. Dass<br />

bei all diesen Entwicklungen die Authentizität<br />

der Marke den Unterschied ausmacht,<br />

zeigten die Beiträge von Susanne<br />

Luef, Marketingleiterin bei Zotter Schokolade,<br />

und Anna Pacher, Marketingleiterin<br />

bei WIR Energie. Dass auch Internet<br />

und Social Media kein rechtsfreier<br />

Raum sind, ist zwar altbekannt – welche<br />

Fallstricke hier aber lauern und von Marketingpr<strong>of</strong>essionals<br />

berücksichtigt werden<br />

müssten, zeigte der „Internetjurist“<br />

Rechtsanwalt Ludwig Notsch.<br />

re!think Branding – die Geschichte<br />

Ihrer Marke neu erzählen<br />

Im zweiten Teil der re!think-Veranstaltungsreihe<br />

wurde ein Markenführungsschwerpunkt<br />

gesetzt und die re!think<br />

Branding ins Leben gerufen. Über 330<br />

Teilnehmer*innen klickten sich im Jänner<br />

2021 in das Onlineevent und erfuhren<br />

von national und international tätigen<br />

Marketingexpert*innen, wie modernes<br />

Branding gestaltet werden kann. Mit Carmen<br />

Goby (Geschäftsführerin bei GOBY<br />

Marketing und Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer<br />

Österreich), Rebecca Vogels<br />

(Autorin, Unternehmerin, Keynote-<br />

Speakerin und Geschäftsführerin der Big<br />

Picture Group) und Nuriel Molcho (PRund<br />

Marketingexperte, Entrepreneur,<br />

Hutmacher, Fotograf, Influencer und Marketingleiter<br />

bei NENI) konnten wieder<br />

drei Topspeaker für die Veranstaltung gewonnen<br />

werden. Den Beginn machte Carmen<br />

Goby, die im ersten Track „Branding<br />

vs. Marketing“ darauf einging, wie Unternehmen<br />

zu ihrem Markenkern kommen<br />

und wie Marken entwickelt und gestärkt<br />

werden können. Erfolgreiches Branding<br />

und erfolgreiche Markenarbeit sind laut<br />

Carmen Goby ein dynamischer Prozess,<br />

der eng mit der Unternehmensgeschichte<br />

bzw. dem Gründergedanken, der Wertewelt<br />

des Unternehmens und der emotionalen<br />

Welt des Unternehmens verbunden<br />

ist. Rebecca Vogels übernahm den<br />

zweiten Track zum Thema Storytelling<br />

im Branding. Rebecca Vogels, die bereits<br />

2018 vom California Diversity Council in<br />

die Liste der 50 einflussreichsten Frauen<br />

im Technologiesektor aufgenommen<br />

wurde, überzeugte mit einem Füllhorn an<br />

Storytelling-Strategien und Storytelling-<br />

Prinzipien. Das wichtigste Storytelling-<br />

Prinzip: Unsere Story muss immer über<br />

unsere eigene Geschichte hinausgehen!<br />

Im letzten Track „Branding in den sozialen<br />

Medien“ erzählte Nuriel Molcho zuerst<br />

von seinem Leben als Entrepreneur<br />

und dem Aufstieg der Marke NENI, bevor<br />

er sich eingehend dem Thema Influencer<br />

Marketing widmete. Auch hier gab es<br />

zahlreiche Tipps und Tricks zur Stärkung<br />

des digitalen Markenauftritts.<br />

78


Forschung & Praxis<br />

„Mit der re!think-Veranstaltungsreihe<br />

ist es uns gelungen, spannende Themen<br />

aus dem Marketingumfeld für ein breites<br />

Publikum zugänglich zu machen. Der Teilnehmerkreis<br />

besteht hierbei durchwegs<br />

aus Studierenden, Forscher*innen und<br />

einer erheblichen Anzahl von Personen<br />

aus der Unternehmenspraxis.“<br />

Bernhard Guetz<br />

re!think Marketing Con 2021 – von<br />

Influencer*innen, TikToker*innen<br />

und Co<br />

Influencer*innen, Instagram, Pinterest,<br />

TikTok und LinkedIn waren die Schlagworte,<br />

die die Teilnehmer*innen bei der<br />

re!think Marketing Con im Juni 2021<br />

begleiteten. Den Beginn machte Bettina<br />

Haas, die in ihrer Keynote zum Thema<br />

„Influencer Marketing im Tourismus<br />

auf Instagram und Co“ auf Chancen und<br />

Möglichkeiten einging, die sich Touristiker*innen<br />

durch den aktiven Einsatz<br />

von Meinungsführer*innen bieten. Bettina<br />

Haas – Expertin im internationalen<br />

Tourismusmarketing und Inhaberin<br />

der Marketingagentur HMC mit Standorten<br />

in Österreich und Deutschland –<br />

wies insbesondere auf die Vielzahl an<br />

Möglichkeiten hin, die sich durch den<br />

Einsatz von Influencer*innen im Tourismusmarketing<br />

bieten, und ging auf die<br />

wichtigsten „Dos and Don’ts“ in diesem<br />

speziellen Bereich ein. Im Anschluss an<br />

diesen ersten branchenspezifischen Teil<br />

plauderten Alfons Rittler (Creative Director<br />

& CEO der Werbeagentur Rittler &<br />

Co) und sein Head <strong>of</strong> Digital Marketing<br />

Mathias Galler aus dem digitalen Nähkästchen.<br />

Beim „TikTok Talk“ wurde der<br />

eher junge Social-Media-Dienst hinsichtlich<br />

genereller Ausrichtung, Zielgruppe,<br />

Werbemöglichkeiten und Vergleich zu alternativen<br />

Anbietern näher beleuchtet.<br />

Den Abschluss der Veranstaltung bildete<br />

ein Track zum Thema „LinkedIn als performanceorientiertes<br />

Kommunikationsinstrument“.<br />

Hier ging Maurice Braun<br />

(Geschäftsführer der InnoONE GmbH)<br />

darauf ein, warum LinkedIn im Marketingmix<br />

eine immer größere Rolle spielt,<br />

und gab wertvolle Praxistipps für den<br />

Umgang mit der Businessplattform.<br />

re!think Branding goes<br />

multinational<br />

Wie schaffen wir es, unsere Marke<br />

auch im digitalen Umfeld glaubwürdig<br />

zu transportieren? Welche Bedeutung<br />

haben die Chancen und Möglichkeiten<br />

der Digitalisierung für die Markenkommunikation?<br />

Und sind Marken in Zeiten<br />

von Onlineshopping überhaupt noch<br />

relevant? Mit diesen und weiteren brisanten<br />

Fragestellungen setzten sich die<br />

Teilnehmer*innen der re!think Branding<br />

im Jänner <strong>2022</strong> auseinander. Den<br />

Beginn machte bei dieser Veranstaltung<br />

Andreas Eizenberger (Senior Manager<br />

Marketing, Mazda Austria GmbH), der<br />

in seiner Keynote zum Thema „Digital<br />

Branding im Automobilmarketing“ über<br />

aktuelle Trends in der Vermarktung von<br />

Kraftfahrzeugen im mittleren und oberen<br />

Preissegment sprach. Insbesondere<br />

das Automobilmarketing benötigt ständig<br />

neue und innovative digitale Marketingideen,<br />

um im stark umkämpften<br />

DIE ZUKUNFT VON RE!THINK MARKETING<br />

Mit der re!think-Veranstaltungsreihe hat die Fachhochschule Kärnten in Kooperation mit dem<br />

Competence Circle Marketing den Zahn der Zeit getr<strong>of</strong>fen. Marketingstrategien, -modelle und<br />

-potenziale werden sich auch in den kommenden <strong>Jahre</strong>n rasant weiterentwickeln. Eine Möglichkeit,<br />

über aktuelle Trends, Chancen und Möglichkeiten informiert zu bleiben, ist die Teil nahme<br />

an einer re!think-Veranstaltung. Die re!think Marketing Con <strong>2022</strong> fand am 1. Juni <strong>2022</strong> statt.<br />

Erste Informationen über die Veranstaltung sind auf www.fh-kaernten.at/studium/wirtschaftmanagement<br />

zu finden.<br />

Automobilmarkt bestehen zu können.<br />

Bei der re!think Branding <strong>2022</strong> bekamen<br />

die Besucher*innen einen Einblick<br />

in aktuelle digitale Automobilmarketingtrends<br />

und insights zu digitalen Brandingmaßnahmen<br />

der Marke Mazda. Im<br />

zweiten Teil der Veranstaltung wurde es<br />

international und der Co-Gründer von<br />

Level C, Andy Starr, betrat die digitale<br />

Bühne. Der Markenarchitekt war live<br />

aus Houston/Texas zugeschaltet und<br />

auch die neu hinzugekommenen Teilnehmer*innen<br />

ließen keinen Zweifel daran,<br />

dass mit ihm die internationale Branding<br />

Community Einzug in die digitalen Hallen<br />

der re!think Branding <strong>2022</strong> gehalten<br />

hat. Andy Starr, der Unternehmen wie<br />

Johnson & Johnson, Google, Starbucks,<br />

YouTube, das Wall Street Journal oder<br />

Ferrari zu seinen Kunden zählt, sprach<br />

in seinem Beitrag mit dem reißerischen<br />

Titel „Don’t play it safe. Safe sucks.“ darüber,<br />

wie man sich als Unternehmen<br />

vom Wettbewerb abheben kann und wie<br />

man vorsorgen kann, um nicht von der<br />

Vielzahl an disruptiven Geschäftsmodellen<br />

überrollt zu werden. ●<br />

79


value <strong>2022</strong><br />

Forschen mit<br />

gesellschaftlicher Relevanz<br />

„Creating Knowledge through Social Change“ hat sich die Forschungsgruppe<br />

Trans_Space vorgenommen. Selbst wenn wir viele gesellschaftliche Veränderungen<br />

nicht kommen gesehen haben, wie die gesellschaftliche Spaltung als Auswirkung der<br />

Pandemie oder der Zustrom Asyl- und Schutzsuchender als Folge von Kriegen,<br />

können Hochschulen helfen, den Wandel mitzugestalten.<br />

KATHRIN STAINER-HÄMMERLE<br />

Die beste Grundlage für einen konstruktiven<br />

Umgang mit Krisen ist Wissen.<br />

Wer Veränderungen versteht, kann<br />

ihre Auswirkungen im Sinne der Resilienz,<br />

Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit<br />

und des Allgemeinwohls beeinflussen.<br />

Der Name der Forschungsgruppe Trans_<br />

Space steht für TRANSformative Societal<br />

Political And Cultural Engagement,<br />

dahinter steht ein interdisziplinäres Forschungsteam<br />

der Fachhochschule Kärnten,<br />

dessen Expertise Forschung in den<br />

Bereichen Migration, demografischer<br />

Wandel, Demokratie und Bürgerbeteiligung,<br />

Verwaltungswissenschaften, Intersektionalität,<br />

Globalisierung, grenzüberschreitender<br />

Austausch, Stadt- und<br />

Regionalentwicklung sowie Interkulturalität<br />

und Mehrsprachigkeit umfasst.<br />

Kooperationen und Netzwerke mit öffentlicher<br />

Verwaltung, Gesellschaft,<br />

Unternehmen und Schulen verhelfen<br />

theoretischem Wissen und Interesse zu<br />

einem praktischen Einfluss, indem die<br />

Forschungsgruppe Entscheidungsträger*innen<br />

wissenschaftlich begleitet und<br />

berät. So gelingt ein Mehrwert neben der<br />

Integration von neuen Erkenntnissen in<br />

das Wissenschaftssystem, in Politik und<br />

Gesellschaft sowie in die Lehre. Damit<br />

werden Synergien bestmöglich genutzt<br />

und ein hoher Praxisbezug wird erreicht.<br />

DAS TEAM DER FORSCHUNGS GRUPPE<br />

TRANS_SPACE<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. in MMag. a Dr. in Kathrin Stainer-<br />

Hämmerle (Leitung), Mag. a Marika Gruber,<br />

FH-Pr<strong>of</strong> Dr. Colin Heller, MA, FH-Pr<strong>of</strong>. in Dr. in<br />

Eithne Knappitsch, Dr. in Karin Martin, Jessica<br />

Pöcher, BA, Pr<strong>of</strong>. in Dr. in Rahel Schomaker,<br />

FH-Pr<strong>of</strong>. in MMag. a Dr. in Vera Seyer, Mag. Dr.<br />

Thomas Zametter, Kathrin Zupan, BA, MA<br />

Video „Creating Knowledge through Social<br />

Change“: https://forschung.fh-kaernten.at/<br />

trans-space/ueber-uns/<br />

Seit der Gründung 2018 konnten zahlreiche<br />

Projekte abgewickelt werden, zum<br />

Beispiel in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen<br />

Partnern aus ganz Europa<br />

– von Finnland bis Moldawien, von<br />

Schottland bis Türkei – im Rahmen von<br />

EU-finanzierten Forschungsprojekten. So<br />

beschäftigt sich MATILDE 1 mit den sozialen<br />

und ökonomischen Auswirkungen<br />

von Migration auf den ländlichen und<br />

alpinen Raum. Bei RESTART_4Danube<br />

2 stehen Stadterneuerungsstrategien<br />

in Ländern des Donauraumes im Mittelpunkt.<br />

ASIS 3 initiierte, entwickelte<br />

und förderte eine neue Vision sozialer<br />

Innovation im Alpenraum. TEIN4C 4 erforschte<br />

die Rolle der Bürger*innen von<br />

Grenzregionen für die Zukunft Europas.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten<br />

erstellte die Forschungsgruppe den<br />

Masterplan Ländlicher Raum Kärnten 5 ,<br />

aufbauend auf einem Demographie_<br />

Check zur Bevölkerungsentwicklung in<br />

den einzelnen Regionen 6 oder Materialien<br />

zur Gemeindepolitik im Rahmen<br />

der Plattform Politische Bildung 7 .<br />

Als Beispiele angewandter Forschung<br />

führte die Gruppe beispielsweise die<br />

erste grenzüberschreitende GSTC-Zertifizierung<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

von Tourismus, Landwirtschaft<br />

und Wirtschaft, eine umfassende Befragung<br />

aller Bürgermeister*innen Österreichs<br />

zu den Herausforderungen in<br />

der Kommunalpolitik, eine Studie zum<br />

Wohnen der Zukunft in Villach, Workshops<br />

zu „gerechter“ Sprache oder verschiedene<br />

Integrationsprojekte mit Zielgruppen<br />

wie Frauen oder Jugendliche<br />

durch. Insgesamt konnten so seit 2018<br />

Drittmittel mit der Gesamtsumme von<br />

600.000 EUR für gesellschaftsrelevante<br />

Forschung gewonnen werden. ●<br />

1 https://matilde-migration.eu/<br />

2 https://www.interreg-danube.eu/approvedprojects/restart-4danube<br />

3 https://www.alpine-space.org/projects/asis/<br />

4 https://transfrontier.eu/tein4citizens/<br />

5 https://www.ktn.gv.at/Verwaltung/Amt-der-<br />

Kaerntner-Landesregierung/Abteilung-10/<br />

Publikationen/Masterpl%C3%A4ne<br />

6 https://www.ktn.gv.at/Verwaltung/Amt-der-<br />

Kaerntner-Landesregierung/Abteilung-10/<br />

Publikationen<br />

7 https://plattform-politische-bildung.at<br />

Kathrin Stainer-Hämmerle und Kathrin Zupan<br />

bei der ersten Bundestagung der österreichischen<br />

Bürgermeisterinnen in der Wiener<br />

H<strong>of</strong>burg<br />

Foto: Franz Gleiß/Österreichischer Gemeindebund, FH Kärnten/Stefan Köchel, KK<br />

80


Forschung & Praxis<br />

Forschen mit Studierenden<br />

und für Studierende<br />

Im Jahr 2016 wurde an der FH Kärnten das Forschungszentrum IARA gegründet. Mit dabei ist<br />

auch ein Team der SoM. Die Einbindung von Studierenden in den Forschungsprozess sowie der<br />

Rückfluss der Ergebnisse in die Lehre werden dabei explizit angestrebt.<br />

BIRGIT AIGNER-WALDER<br />

Das Forschungszentrum Institute for<br />

Applied Research on Ageing (IARA) an<br />

der FH Kärnten hat es sich zum Ziel<br />

gesetzt, die Herausforderungen und<br />

Potenziale einer alternden Gesellschaft<br />

zu erforschen. Dazu fokussiert ein interdisziplinäres,<br />

aus rund <strong>25</strong> Personen<br />

bestehendes Team aus Soziolog*innen,<br />

Techniker*innen und Wirtschaftswissenschaftler*innen<br />

die Erforschung der<br />

Lebenslagen älterer Menschen, technischer<br />

Unterstützungsmöglichkeiten und<br />

wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.<br />

Die Mission des IARA besteht dabei<br />

darin, die soziale, gesundheitliche und<br />

ökonomische Situation von Menschen<br />

höheren Alters zu verbessern.<br />

Zur besseren Veranschaulichung der Forschungstätigkeit<br />

soll in diesem Zusammenhang<br />

das Projekt Smart VitAALity<br />

beispielhaft genannt werden. Im Rahmen<br />

des im FFG-Programm benefit mit<br />

Mitteln des Bundesministeriums für<br />

Verkehr, Innovation und Technologie<br />

geförderten Projektes wurde ein Smart-<br />

Living-System im Bereich Gesundheitsmanagement<br />

und -monitoring entwickelt<br />

und für ein Jahr in rund 100 Haushalten<br />

in Kärnten getestet. Begleitend wurden<br />

die Nutzung und Akzeptanz des Systems<br />

evaluiert sowie unter Einbeziehung<br />

einer Kontrollgruppe die Effekte auf die<br />

Lebensqualität der Nutzer*innen analysiert<br />

sowie eine Kosten-Nutzen-Analyse<br />

und eine Kosten-Nutzwert-Analyse<br />

durchgeführt.<br />

Einbindung von Studierenden<br />

Das IARA legt Wert darauf, im Rahmen<br />

des Forschungsprozesses Studierende<br />

der FH Kärnten aktiv in die praxisnahe<br />

Forschung einzubinden. So besteht<br />

für Bachelorstudierende die Möglichkeit,<br />

als Praktikant*innen oder studentische<br />

Mitarbeiter*innen in Forschungsprojek-<br />

ten mitzuarbeiten. Die im Rahmen dessen<br />

gesammelten Erfahrungen bilden<br />

eine gute Basis für eine weiterführende<br />

Beschäftigung, als wissenschaftliche<br />

Projekt assistent*innen während des<br />

Masterstudiums oder Junior-Researcher*innen<br />

nach Abschluss desselben.<br />

So sind aktuell am wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Department des IARA eine<br />

Studierende des Masterstudiums International<br />

Business <strong>Management</strong> als wissenschaftliche<br />

Projektassistentin und<br />

eine Absolventin des Studiums Public<br />

<strong>Management</strong> als Junior-Researcherin angestellt<br />

und arbeiten im Moment u. a.<br />

an der Kosten-Nutzen-Evaluierung eines<br />

Telerehabilitationssystems für Schlaganfallpatient*innen<br />

sowie einem wissenschaftlichen<br />

Beitrag zu den Auswirkungen<br />

der Bevölkerungsalterung auf das<br />

Wirtschaftswachstum mit.<br />

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit,<br />

sich im Zuge von Abschlussarbeiten<br />

(Bachelor- oder Masterarbeiten)<br />

vertieft einem Thema aus der Alternsforschung<br />

zu widmen.<br />

Das interdisziplinäre Team des Forschungszentrums IARA<br />

Forschungsergebnisse fließen in<br />

Lehre<br />

Die Ergebnisse der Forschungsprojekte<br />

des IARA fließen auch unmittelbar in<br />

den Lehralltag ein. Dies trägt dazu bei,<br />

den Studierenden die umfassenden Auswirkungen<br />

der Alterung der Bevölkerung<br />

vermitteln, über komparative Ergebnisse<br />

aus internationalen Forschungsprojekten<br />

berichten sowie potenzielle Lösungsansätze<br />

zur Entgegnung auf bestehende<br />

Herausforderungen und deren Potenziale<br />

diskutieren zu können. ●<br />

ʺI was very happy to be part <strong>of</strong> the IARA team in<br />

summer 2021 and to contribute to the research<br />

projects and goals. The internship has changed<br />

my perspective on research itself. It gave me<br />

great insight into how impor“ant qualified data<br />

can be to people and how it can help them in<br />

future. It was a pleasure to meet and work<br />

with a team that makes its greatest effort to use research<br />

and findings for the benefit <strong>of</strong> society. Therefore, I was very<br />

happy to come back in February <strong>2022</strong> and join the team again<br />

as Scientific Project Assistant.”<br />

Anna Lototska, IARA-Praktikantin, Juli–September 2021, wissenschaftliche<br />

Projektassistentin seit Februar <strong>2022</strong>, Studentin des Masterstudiengangs<br />

International Business <strong>Management</strong> an der FH Kärnten<br />

81


value <strong>2022</strong><br />

Partizipative,<br />

beteiligungsorientierte<br />

Migrationsforschung<br />

MATILDE zeigt, wie Migrant*innen aktiv in den Forschungsprozess einbezogen<br />

werden und mitgestalten können und auf welche Kompetenzen es in internationalen,<br />

beteiligungsorientierten Forschungsprojekten ankommt.<br />

MARIKA GRUBER<br />

Fachhochschulen sind mit ihrer Anwendungsorientierung<br />

prädestiniert für<br />

partizipative, beteiligungsorientierte Forschung.<br />

Eine Forschung, die nicht über,<br />

sondern mit Betr<strong>of</strong>fenen forscht, ihnen<br />

eine Stimme gibt und die Forschungsfragestellungen<br />

und -interessen wesentlich<br />

mitbestimmen lässt.<br />

An der Fachhochschule Kärnten laufen<br />

aktuell verschiedene beteiligungsorientierte<br />

Forschungsprojekte (z. B.<br />

Citizens4 Science – Gutes Leben in Kärnten).<br />

Ein solches ist auch am Studienbereich<br />

Wirtschaft & <strong>Management</strong> verankert:<br />

MATILDE – Migration Impact<br />

Assessment to Enhance Integration<br />

and Local Development in European<br />

Rural and Mountain Areas. Anhand<br />

dieses Projektes wird gezeigt, auf welche<br />

Voraussetzungen und Kompetenzen es in<br />

einem internationalen, beteiligungsorientierten<br />

Forschungsprojekt ankommt.<br />

MATILDE (Grant Agreement Nr. 870831)<br />

ist ein europäisches Forschungsprojekt,<br />

das im Rahmen des EU-Rahmenprogramms<br />

für Forschung und Innovation<br />

Horizon2020 gefördert wird und an dem<br />

12 Forschungs- und 13 Praxispartner aus<br />

zehn europäischen Ländern (Bulgarien,<br />

Deutschland, Finnland, Großbritannien,<br />

Italien, Norwegen, Österreich, Schweden,<br />

Spanien und die Türkei) beteiligt sind.<br />

Das Forschungsprojekt wurde in einem<br />

partizipativen Prozess von Forscher*innen<br />

aus verschiedenen europäischen<br />

Ländern initiiert, die sich im freiwilligen<br />

und selbstverwalteten transnationalen<br />

Netzwerk „ForAlps – Foreign Immigration<br />

in the Alps“ engagieren. Dieses<br />

Netzwerk besteht bereits seit 2016 und<br />

setzt sich aus einer Gruppe von Wissenschaftler*innen<br />

und Praktiker*innen<br />

zusammen, die sich mit internationaler<br />

Migration in ländliche Regionen und<br />

Berggebiete beschäftigen. Hintergrund<br />

dieses Projektes ist, dass die Forscher*innen<br />

dieses Netzwerks für verschiedene<br />

Länder beobachteten, dass internationale<br />

Zuwanderung aus unterschiedlichen<br />

Gründen (z. B. Flüchtlingsmigration)<br />

zunehmend auch in ländlichen Gebieten<br />

stattfindet, was für die ländlichen<br />

Foto: FH Kärnten/Vera Seyer<br />

82


Forschung & Praxis<br />

Regionen, die häufig von Bevölkerungsrückgang,<br />

Alterung und Abwanderung<br />

betr<strong>of</strong>fen sind, und die Zugewanderten<br />

verschiedene Chancen bieten kann.<br />

Ziel von MATILDE ist es, die sozialen<br />

und wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

der internationalen Zuwanderung auf<br />

ländliche Regionen und Berggebiete<br />

in Europa zu erforschen und gleichzeitig<br />

zu untersuchen, wie der territoriale<br />

Zusammenhalt und die wirtschaftliche<br />

und soziale Inklusion von Migrant*innen<br />

verbessert werden können. Dies wird in<br />

13 Fallstudienregionen in den teilnehmenden<br />

Ländern mithilfe qualitativer<br />

und quantitativer Methoden sowie partizipativer<br />

Aktionsforschung untersucht.<br />

Darüber hinaus zielt das Projekt darauf<br />

ab, nachhaltige Veränderungen vor Ort<br />

zu initiieren, wie z. B. mithilfe einer<br />

kontinuierlichen Sensibilisierungs- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Migration<br />

im ländlichen Raum oder durch die<br />

sichtbare Gestaltung von Orten, die Begegnung<br />

und Austausch fördern.<br />

Formen der partizipativen<br />

Forschung und notwendige<br />

Kompetenzen<br />

Kooperation und Partizipation fanden<br />

bereits vor der Projektdurchführung im<br />

Rahmen der Projektinitiierung und danach<br />

in der Antragsausarbeitung zwischen<br />

den beteiligten europäischen Forschungseinrichtungen<br />

und Hochschulen<br />

statt. Horizon2020-Projekte sind in der<br />

europäischen Grundlagenforschung angesiedelt<br />

und aufgrund des hohen Wettbewerbs<br />

(die Genehmigungsquote liegt<br />

bei rund 10 %) der europäischen Exzellenzforschung<br />

zuzuordnen. Neben hohem<br />

fachlichem Know-how, das bereits<br />

in den Antrag einfließen muss, braucht<br />

man aber auch interkulturelle Kompetenz<br />

und ausreichend Englischsprachkenntnisse,<br />

um im internationalen Konsortium<br />

arbeiten zu können.<br />

Für die Durchführung des Forschungsprojekts<br />

sind neben der Kooperation<br />

„Für das Integrationsbüro der Stadt Villach ist die<br />

Zusammenarbeit mit der FH Kärnten im Projekt<br />

MATILDE eine hervorragende Möglichkeit, den<br />

Fokus auf blinde Flecken zu legen und dabei wissenschaftlich<br />

fundiert einen kritischen Blick auf<br />

Themen der Integration und Regionalentwicklung<br />

zu werfen, der weit über das Büro und die Stadt<br />

hinausreicht. Die Stadt Villach hat sich dieser nicht<br />

immer einfachen Aufgabe bewusst verschrieben,<br />

da der Anspruch ist, von Entwicklungen nicht<br />

überrascht zu werden, sondern sie möglichst<br />

mitzugestalten.“<br />

Kristijan Miksche, Integrationsbeauftragter der Stadt Villach,<br />

Local Partner im Projekt MATILDE<br />

im Konsortium auch die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen den Forschungsund<br />

Praxispartnern, die „Übersetzung“<br />

zwischen Analyse (Forschung) und<br />

Anwendung (Praxis), Aushandlungsgeschick<br />

sowie die Beteiligung lokaler<br />

und regionaler Akteur*innen aus Politik,<br />

Verwaltung, Wirtschaft und NGOs<br />

sowie der Migrant*innen selbst wichtig.<br />

Ohne ihre aktive Beteiligung wäre Aktionsforschung<br />

nicht möglich. Im MA-<br />

TILDE-Projekt hat das Forschungsteam<br />

der Fachhochschule Kärnten verschiedene<br />

Formen der Beteiligung gewählt:<br />

Interviews, Fokusgruppen, teilnehmende<br />

Beobachtung, Social Mappings, Intercultural<br />

Mappings, visualisierte<br />

Live votings, Soziometrie, Photo Talks<br />

und Brainstormings. Insgesamt wurden<br />

sieben Aktionsforschungsaktivitäten<br />

durchgeführt, bei denen man neun<br />

verschiedene Methoden einsetzte, um<br />

eine hohe Beteiligung der Zielgruppe<br />

(Geflüchtete, die in den 1990er-<strong>Jahre</strong>n<br />

und 2015 sowie in den Folgejahren zugewandert<br />

sind) zu erreichen, mit dem<br />

Ziel, mehr über die Entwicklung der<br />

Integrationsprozesse und -infrastrukturen,<br />

Unterschiede in der Unterstützung<br />

zwischen hochqualifizierten Arbeitsmigrant*innen<br />

und Geflüchteten sowie die<br />

Rolle der Herkunft, Kultur und Religion<br />

im Integrationsprozess in einer überwiegend<br />

ländlichen Region zu erfahren. Mit<br />

den partizipativen Forschungsaktivitäten<br />

konnten in Kärnten insgesamt 587<br />

Personen erreicht werden. Neben Erfahrung<br />

in der qualitativen und partizipativen<br />

Forschung braucht man für die Zusammenarbeit<br />

mit Migrant*innen und<br />

geflüchteten Menschen eine hohe Diversitätskompetenz<br />

und Vermittlungskompetenz,<br />

um Forschungsaktivitäten erklären<br />

zu können, sodass Interesse besteht,<br />

sich zu beteiligen, Verständnis, Geduld,<br />

Empathie und Abgrenzungsvermögen<br />

(Nähe und Distanz), Flexibilität (besonders<br />

während der Pandemie, damit die<br />

Forschungsmethoden an die aktuelle<br />

Situation angepasst werden müssen)<br />

und ein gutes Netzwerk, denn ohne bestehende,<br />

vertrauensvolle Kontakte zu<br />

Multiplikator*innen und sogenannten<br />

Gatekeeper*innen ist partizipative Forschung<br />

mit Migrant*innen kaum möglich.<br />

Hierfür ist auch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Praxispartner essenziell.<br />

Partizipative Forschung spielt für nationale<br />

und europäische Fördergeber eine<br />

immer wichtigere Rolle. Der Erwerb und<br />

die Anwendung dieser Kompetenzen<br />

sollte daher nicht nur im Forschungsalltag,<br />

sondern bereits während des Studiums<br />

gefördert werden. ●<br />

matilde-migration.eu<br />

MATILDE has received funding from the<br />

European Union’s Horizon2020 research and<br />

innovation programme under grant agreement<br />

No 870831.<br />

83


value <strong>2022</strong><br />

Synergieeffekte durch<br />

Interdisziplinarität<br />

Die Nutzung von bereichsübergreifenden Synergieeffekten führt im Regelfall zu gesteigerter<br />

Effizienz und Produktivität im Unternehmen. Der Studienbereich nutzt die interdisziplinären<br />

Synergien für eine zeitgemäße und praxisorientierte Lehre und Forschung.<br />

THOMAS FENZL, MARTIN STROMBERGER, ALEXANDER SITTER<br />

Die Digitalisierung verändert unsere<br />

Gesellschaft maßgeblich und nach haltig.<br />

Ein wesentlicher Treiber innerhalb der<br />

digitalen Transformation ist die rasche<br />

und stetige Veränderung der zum Einsatz<br />

kommenden Technologie. Der daraus<br />

resultierende Veränderungs- und<br />

Anpassungsdruck ist groß und führt<br />

nicht nur in der Arbeitswelt, sondern<br />

auch im Hochschulbereich in der Lehre<br />

bzw. Forschung zu neuen Herausforderungen<br />

und Chancen.<br />

Der Studienbereich begegnet diesen Herausforderungen<br />

proaktiv und versucht,<br />

die damit verbundenen neuen Perspektiven<br />

in vielfältiger Art und Weise, z. B.<br />

in Form der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

zwischen den einzelnen Fachbereichen,<br />

zu nutzen. Das interdisziplinäre<br />

Arbeiten, definiert als die Nutzung<br />

und Einbindung von Methoden und<br />

Denkweisen unterschiedlicher Fachrichtungen,<br />

wurde im Studienbereich immer<br />

schon aktiv gelebt. Durch die neuen<br />

technologischen Möglichkeiten können<br />

jedoch Synergieeffekte noch effektiver<br />

genutzt und die Grenzen der einzelnen<br />

Fachbereiche zunehmend aufgelöst werden.<br />

Ein Beispiel aus der Praxis auf den<br />

Studienbereich übertragen soll dies näher<br />

erläutern:<br />

Paradigmenwechsel im Controlling<br />

Das Controlling eines Unternehmens<br />

hatte es in der Vergangenheit zumeist<br />

mit strukturierten und innerbetrieblichen<br />

Daten zu tun. Die Aufbereitung,<br />

Organisation und Bereitstellung der<br />

Daten sowie deren Integration in die<br />

betrieblichen Informationssysteme war<br />

dabei meist die Aufgabe der IKT Abteilung.<br />

Die zunehmend unstrukturierten<br />

bzw. rasch wachsenden Datenmengen<br />

der betrieblichen Außenwelt, die techno-<br />

logische Weiterentwicklung von entsprechenden<br />

S<strong>of</strong>tware-Tools und die damit<br />

einhergehende vermehrte Nachfrage des<br />

Führungspersonals nach Business-Intelligence-<br />

und Analytics-Anwendungen/<br />

‐Auswertungen führen aktuell zu einem<br />

Paradigmenwechsel im Controlling.<br />

So müssen die Controller*innen zunehmend<br />

agil und in enger Zusammenarbeit<br />

und Abstimmung mit der IKT-Abteilung<br />

auf die rasch wachsenden Informationsbedürfnisse<br />

von Führungskräften effizient<br />

und effektiv reagieren können.<br />

Die Automatisierung und die damit<br />

verbundene Beschleunigung sowie die<br />

Funktionserweiterung der Prozesse entlang<br />

der Data Value Chain stehen dabei<br />

im Mittelpunkt der gemeinsamen Vorgangsweise.<br />

Wettbewerbsvorteil durch<br />

interdisziplinäre Lösungsansätze<br />

Dabei sind die IKT-Abteilungen zunehmend<br />

gefordert, neben der Bereitstellung<br />

von technischen Services und Infrastruktur<br />

auch mehr fundiertes Wissen<br />

über die Unternehmensprozesse und deren<br />

relevante Daten aufzubauen.<br />

Neben der Bereitstellung von „klassischen“<br />

Analysen auf operativer Ebene<br />

wird die Unterstützung im Rahmen<br />

von strategischen Entscheidungen und<br />

bei der Beantwortung von zukunftsgerichteten<br />

Fragestellungen, wie z. B.<br />

„Welche Ereignisse und Szenarien werden<br />

mit welcher Wahrscheinlichkeit<br />

eintreffen?“ (Predictive Analytics) und<br />

„Welche Handlungsoptionen führen mit<br />

welcher Wahrscheinlichkeit zu welchen<br />

möglichen Ergebnissen?“ (Prescriptive<br />

Analytics), immer wichtiger. In diesem<br />

Rahmen verlässliche Daten, Methoden<br />

und Tools zur Verfügung stellen zu können,<br />

kann für ein Unternehmen einen<br />

entscheidenden Wettbewerbsvorteil bedeuten.<br />

Digitalisierung verschränkt<br />

Fachbereiche<br />

Die angeführten Fragestellungen konnten<br />

in der Vergangenheit jedoch nur mit<br />

großem Aufwand und teilweise umfassendem<br />

Wissen aus den Themenbereichen<br />

Mathematik, Statistik und Informatik<br />

beantwortet werden. Was<br />

vor <strong>Jahre</strong>n ausschließlich von wenigen<br />

Fachleuten durchgeführt wurde und nur<br />

mit komplexer S<strong>of</strong>tware möglich war,<br />

kann jetzt schon zum Teil – methodisches<br />

Wissen vorausgesetzt – mithilfe<br />

von benutzerfreundlichen Tools von der<br />

Fachabteilung selbst modelliert und ausgewertet<br />

werden. Die Fachbereiche werden<br />

dabei zunehmend digitalisiert und<br />

vernetzen sich untereinander und die<br />

IKT agiert in der Rolle als technischer<br />

Innovator und Servicepartner. Folglich<br />

verschwimmen die Grenzen von Fachbereichen<br />

und die Bedeutung der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit wächst.<br />

In einem entsprechend für die Lehre und<br />

Forschung abgeleiteten Pilotprojekt werden<br />

nun die Studierenden vom Digital<br />

Lab (Martin Stromberger) und den Fachbereichen<br />

Empirische Sozialforschung &<br />

Statistik (Thomas Fenzl) sowie Controlling<br />

(Alexander Sitter) interdisziplinär<br />

und zielgenau auf die aktuellen Herausforderungen<br />

vorbereitet, wobei ihnen<br />

auch praxisorientierte Lösungsszenarien<br />

vermittelt werden. So werden beispielsweise<br />

im Rahmen der digitalen Marktforschung<br />

MS-Azure-Services und Power<br />

BI eingesetzt, Textmining wird anhand<br />

von KI-Methoden durchgeführt und in<br />

Kombination mit maschinellem Lernen<br />

werden relevante Ergebnisse für das Vertriebscontrolling<br />

abgeleitet. ●<br />

84


Forschung & Praxis<br />

Welche Zukunftskompetenzen<br />

braucht die Wirtschaft?<br />

Die Welt ist VUKA. Trends und Entwicklungen stellen bisher Gewohntes auf den Kopf!<br />

Dies wirft die Frage auf, welche Kompetenzen erforderlich sind, um wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben bzw. zu werden? Gemeinsam mit ausgewählten Sparten der Wirtschaftskammer<br />

Kärnten wurden im Rahmen von Interviews und Workshops Zukunftskompetenzen erarbeitet.<br />

URSULA LIEBHART, MICHAEL KOSUTNIK, STEFAN NUNGESSER<br />

Foto: depositphotos/stokkete<br />

Neue Technologien verändern Prozesse<br />

bis hin zu gesamten Geschäftsmodellen,<br />

Kunden und deren Erwartungshaltungen<br />

wirken auf die Gestaltung der<br />

Customer Journey, Mitarbeitende und<br />

deren Ansprüche führen zur bewussten<br />

Gestaltung der Employee Experience.<br />

Darüber hinaus stellen ökologische und<br />

gesellschaftliche Veränderungen Rahmenbedingungen<br />

für Unternehmen dar.<br />

Die Entwicklungen der letzten Monate<br />

haben Unternehmen und Menschen<br />

aufgezeigt, dass das wirtschaftliches<br />

Umfeld volatil, unsicher, komplex und<br />

mehrdeutig/ambigue ist („VUKA-Welt“).<br />

Beispielsweise ist es hinsichtlich der Digitalisierung<br />

keine Frage mehr, ob man<br />

sich als Unternehmen damit auseinandersetzen<br />

muss, sondern nur mehr wie<br />

und wie schnell das gelingt. „Langsam,<br />

aber kontinuierlich Fahrt aufnehmend,<br />

bahnt sich ein tiefgreifender Wandel der<br />

Arbeitswelt über nahezu alle Branchen<br />

und Berufsfelder hinweg an. Es verändern<br />

sich viele Aufgabenbereiche, es<br />

entstehen neue Jobs, bestehende Jobs<br />

verändern sich, einige davon wird es<br />

in Zukunft auch nicht mehr geben“. In<br />

Summe haben die Erfahrungen der ver-<br />

ÜBERSICHT ÜBER ZUKUNFTSKOMPETENZEN<br />

(in Klammer: Anzahl der Nennungen)<br />

• Selbstführungskompetenz (161)<br />

• Digitaler Fachkompetenz (127)<br />

• Kundenorientierung (99)<br />

• Beziehungsgestaltungskompetenz (89)<br />

• Kommunikationskompetenz (64)<br />

• Lösungskompetenz (64)<br />

• Führungskompetenz (64)<br />

• Unternehmerisches Agieren (62)<br />

• Lernkompetenz (59)<br />

• Strategische Kompetenz (58)<br />

• Diversitätskompetenz (52)<br />

• Methodenkompetenz (52)<br />

gangenen Monate die Gesellschaft und<br />

Wirtschaft damit nachhaltig und tiefgreifend<br />

verändert.Zur erfolgreichen Bewältigung<br />

der Herausforderungen und<br />

der Verankerung positiver Lösungen erweisen<br />

sich folgende vier Kompetenzen<br />

als besonders zukunftsweisend.<br />

• Selbstführungskompetenz: Die zukünftige<br />

Arbeitswelt erfordert eine<br />

erhöhte Fähigkeit aller arbeitenden<br />

Personen, sich selbst besser führen<br />

zu können. Die eigenen Gedanken, Gefühle<br />

und auch das eigene Verhalten<br />

zu reflektieren, situativ unterschiedlich<br />

einzusetzen und steuern zu können,<br />

führt zu einer erhöhten positiven<br />

Anpassungsfähigkeit und Eigenmotivation.<br />

• Digitalbezogene Fachkompetenz:<br />

Fachliche Kompetenzen werden auch<br />

in Zukunft den Wettbewerb maßgeblich<br />

beeinflussen. Besonders zeigt sich,<br />

dass jene fachlichen Kompetenzen mit<br />

Digitalbezug, also die digitale Prozessfähigkeit<br />

und die gleichzeitige Anwendungsfähigkeit<br />

digitaler Technologien,<br />

für die Arbeit der Zukunft deutlich zu<br />

entwickeln sind.<br />

• Kundenorientierung: Gelebte Kundenorientierung<br />

wird ein zukünftiges<br />

Muss für Unternehmen und deren<br />

Mitarbeitenden. Es gilt Kundenbedürfnisse<br />

wirklich zu verstehen, deren<br />

(digitale) „Reise“ vor und entlang<br />

der Kundenbeziehung bewusst zu gestalten<br />

und Maßnahmen der Kundenbindung<br />

zu setzen.<br />

• Beziehungsgestaltungskompetenz:<br />

Eine von Vertrauen getragene Zusammenarbeit,<br />

agile Projektteams und<br />

kreative Innovationsteams machen<br />

es notwendig, zwischenmenschliche<br />

Beziehungen reflektiert aufbauen und<br />

halten zu können.<br />

Besonders hervorzuheben ist die Lernkompetenz<br />

als durch die Teilnehmenden<br />

hoch priorisierte Kompetenz. Dabei<br />

geht es vor allem um das Bewusstsein<br />

und die Bereitschaft, dass Lernen eine<br />

lebenslange Aufgabenstellung für jeden<br />

Mitarbeitenden ist und, dass es darum<br />

geht, verstärkt selbstorganisiert und im<br />

Austausch mit anderen zu lernen.<br />

Unternehmen sind demnach gefordert,<br />

bestehende Qualifikationen der Mitarbeitenden<br />

verstärkt in Richtung der<br />

„s<strong>of</strong>t facts“ wie Lernkompetenz, Selbstführungskompetenz<br />

und Beziehungskompetenz<br />

zu entwickeln. Ergänzend<br />

ist anzumerken, dass in Zukunft eine<br />

strikte Trennung zwischen digitalen<br />

und analogen Kompetenzen nicht mehr<br />

zweckdienlich ist. So wird erwartet,<br />

dass beispielsweise Prozesse, Methoden,<br />

Kommunikation sowohl analog als<br />

auch digital abgewickelt werden können.<br />

In Zukunft wird die Digitalität selbstverständlich<br />

sein. ●<br />

Link zum Working Paper #08:<br />

www.fh-kaernten.at/studium/wirtschaft-<br />

management/working-paper-series<br />

85


value <strong>2022</strong><br />

Backen im Web 3.0<br />

Die digitale Baker Journey<br />

Digitalisierung ist nicht nur in aller Munde, sondern mittlerweile auch<br />

in der Mitte unserer modernen Gesellschaft angekommen: beim Backen.<br />

In einer groß angelegten Studie wurde das digitale Backverhalten von<br />

Österreicher*innen untersucht.<br />

BERNHARD GUETZ, ALEXANDER TAUCHHAMMER, ALEXANDER SCHWARZ-MUSCH, INGRID SCHELLANDER<br />

Menschen rund um den Globus nutzen<br />

die Möglichkeiten der vernetzten Welt,<br />

um sich kulinarisch inspirieren zu lassen,<br />

nach Rezepten zu suchen, Hilfe bei<br />

der Zubereitung von Gerichten zu erhalten<br />

und ihre Ergebnisse über unterschiedliche<br />

digitale Kanäle zu teilen.<br />

Aber zu welchem Anlass wird gebacken<br />

und welchen Einfluss hat das Lieblingsrezept<br />

auf das Backverhalten? Besteht<br />

ein Zusammenhang zwischen Suchverhalten<br />

und Kaufverhalten? Und zahlt es<br />

sich für Unternehmen überhaupt aus,<br />

in den Aufbau von Rezeptseiten für ihre<br />

Kund*innen zu investieren?<br />

Diesen und weiteren Fragen ist die<br />

<strong>School</strong> <strong>of</strong> <strong>Management</strong> der Fachhochschule<br />

Kärnten gemeinsam mit Kooperationspartner<br />

Dr. Oetker Österreich<br />

nachgegangen und hat in einer Studie<br />

über 500 Österreicher*innen zu ihrem<br />

Such-, Kauf-, Back- und digitalem Nutzungsverhalten<br />

befragt. Mithilfe der Studie<br />

wurde untersucht, wie unsere Gesellschaft<br />

die Chancen und Möglichkeiten<br />

der Digitalisierung nutzt, um vielfältige<br />

Arten von Backwaren zu produzieren<br />

und die entsprechenden Ergebnisse zu<br />

verbreiten. Aus wirtschaftlicher Sicht geben<br />

die Studienergebnisse tiefe Einblicke<br />

in die Nutzung von Corporate Websites<br />

und Aufschluss über den Zusammenhang<br />

von Rezeptsuche, Zutateneinkauf<br />

und Backtätigkeit und führen damit zu<br />

Implikationen für ein breites Unternehmensspektrum.<br />

Phasen der digitalen Baker Journey<br />

Die Studie wurde im Zeitraum von<br />

einem Monat im Sommer 2021 durchgeführt.<br />

Potenzielle Hobbybäcker*innen<br />

konnten sich vorab online für die Teilnahme<br />

bewerben und wurden ausgelost.<br />

Während der Erhebungsphase führten<br />

die Teilnehmer*innen die gesamte Baker<br />

Journey durch und hielten ihre Schritte<br />

und Interaktionen von der Vorbackphase<br />

über die Backphase bis hin zur<br />

Nachbackphase schriftlich fest. In der<br />

Vorbackphase wurde beispielsweise<br />

untersucht, zu welchem Anlass gebacken<br />

wird, ob es gegebenenfalls bereits<br />

ein Lieblingsrezept gibt, das zubereitet<br />

wird, wie die Rezeptsuche stattfindet –<br />

z. B. online, physisch oder hybrid – und<br />

Fotos: foodboom (2), KK<br />

86


Forschung & Praxis<br />

„Die Studie mit der FH Kärnten<br />

ist ein weiterer wichtiger<br />

Schritt, unsere Konsumentenzentriertheit<br />

im digitalen Zeitalter weiter zu<br />

verbessern und die digitale Baker Journey für<br />

unsere Konsument*innen so inspirierend und<br />

genussvoll wie möglich zu gestalten.“<br />

Manfred Reichmann (Geschäftsführer von Dr. Oetker Österreich)<br />

inwiefern sich das Suchverhalten auf das<br />

Kaufverhalten auswirkt. In der Backphase<br />

wurde ergründet, wie das Rezept<br />

während des Backens verwendet wird:<br />

Wird das Rezept am Smartphone, Tablet<br />

oder Notebook geöffnet? Bleibt es während<br />

der gesamten Backphase geöffnet<br />

oder wird es immer wieder aufgerufen?<br />

Wird ein Bookmark gesetzt? Wird das<br />

Rezept überhaupt online abgerufen oder<br />

doch eher ausgedruckt oder abgeschrieben?<br />

Verwenden die Bäcker*innen überhaupt<br />

digitale Medien beim Backen oder<br />

greifen sie auf ein klassisches Kochbuch<br />

zurück?<br />

Nach dem Backen kommt bekanntlich<br />

der Genuss, aber in der Regel nicht s<strong>of</strong>ort.<br />

Während viele Backwerke den letzten<br />

Schliff durch eine Glasur erhielten<br />

oder ruhen mussten, wurden die Bäcker*innen<br />

noch zu ihrem Verhalten in<br />

der Nachbackphase befragt. Ein Trend,<br />

der auch in dieser Studie bestätigt wurde,<br />

ist das Teilen des Backwerks auf<br />

sozialen Medien wie WhatsApp, Instagram,<br />

Facebook oder Pinterest.<br />

Das digitale Backverhalten<br />

Mithilfe der Studie konnten vielfältige<br />

und weitreichende Erkenntnisse<br />

gewonnen werden. Der durchschnittliche<br />

Zeitraum zwischen Rezeptsuche,<br />

Einkauf von Produkten und Backen<br />

beträgt 1,1 Tage. Häufig wurde<br />

gebacken, weil sich Besuch angekündigt<br />

hatte, weil jemand aus dem gemeinsamen<br />

Haushalt Geburtstag hatte<br />

oder als Mitbringsel für Freund*innen<br />

und Verwandte. Durchschnittlich<br />

verbrachten die Teilnehmer*innen<br />

zwischen 19 und 34 Minuten auf<br />

www.oetker.at, um das passende Rezept<br />

auszuwählen.<br />

Für den Großteil der Studienteilnehmer*innen<br />

(87 %) spielte der Vorrat an<br />

Lebensmitteln eine entscheidende Rolle<br />

bei der Auswahl von Rezepten. Trotzdem<br />

musste knapp die Hälfte (44 %) der teilnehmenden<br />

Personen für den geplanten<br />

Backvorgang einkaufen gehen. Dieser<br />

Einkauf wurde häufig (39 %) am Tag der<br />

Rezeptsuche getätigt, wobei der zeitliche<br />

Abstand zwischen Rezeptsuche und Zutateneinkauf<br />

mit steigender Suchhäufigkeit<br />

abnahm.<br />

Der beliebteste Einkaufstag ist Samstag,<br />

weil am Wochenende am häufigsten gebacken<br />

wird. Die benötigten Zutaten<br />

für den Einkauf wurden vorwiegend als<br />

Notizen auf einem Einkaufszettel oder<br />

Smartphone notiert, gefolgt von Screenshots<br />

oder Websiteaufruf im Lebensmittelgeschäft.<br />

In der Backphase widmeten die Proband*innen<br />

sich dann in unterschiedlichen<br />

Ausprägungsformen dem Rezept.<br />

Hier wurde in einem ersten Schritt<br />

untersucht, ob das Rezept während des<br />

Backens online aufgerufen, ausgedruckt,<br />

als Screenshot oder als PDF-Dokument<br />

gespeichert oder überhaupt nicht verwendet<br />

wurde. Dabei wurde deutlich,<br />

dass 87 % aller Proband*innen nicht<br />

auf der Website des Rezeptes bleiben,<br />

sondern sich das Rezept ausdrucken<br />

oder einen Screenshot am Smartphone<br />

erstellen.<br />

Jene Personen, die das Rezept während<br />

des Backens online geöffnet hatten,<br />

wurden nochmals genauer untersucht.<br />

Dadurch konnte beispielsweise gezeigt<br />

werden, dass die Öffnungsrate mit jedem<br />

Back schritt bis zur Ruhezeit des<br />

Kuchens nach dem Backen kontinuierlich<br />

abnahm und danach wieder leicht<br />

anstieg.<br />

In der Nachbackphase gaben rund 35 %<br />

der Befragten an, dass sie ein Foto ihres<br />

Gebäcks über soziale Medien geteilt<br />

hatten. Am häufigsten wurde hierzu<br />

WhatsApp, gefolgt von Instagram und<br />

Facebook, verwendet. Neben den vorgegebenen<br />

Kategorien wurden vereinzelt<br />

noch weitere Social-Media-Dienste genannt,<br />

auf denen Bilder von den Backergebnissen<br />

geteilt wurden. Dazu zählten<br />

Viber, Snapchat und Signal.<br />

Die Bedeutung des<br />

Konsumentenverhaltens<br />

Die Untersuchung der digitalen Baker<br />

Journey zeigt, dass auch das Backverhalten<br />

unserer Gesellschaft kontinuierlich<br />

durch digitale Tools und Möglichkeiten<br />

angereichert wird. Wenn man die<br />

Nutzung dieser Tools, wie beispielsweise<br />

die Corporate Website, genau betrachtet<br />

und das Nutzerverhalten analysiert,<br />

kann man dadurch viel über potenzielle<br />

Kund*innen lernen und die Baker Journey<br />

laufend verbessern. ●<br />

87


value <strong>2022</strong><br />

Appell zur<br />

kollektiven Lernbereitschaft<br />

Die aktuellen Krisen zeigen es uns vor. Lernen ist unumgänglich. Nachhaltigkeit 1 wird zentraler<br />

Angelpunkt. Ein Ansatz unter HR-(Human-Responsibility-)Betrachtung.<br />

CHRISTIAN MÖRTL<br />

Die drei Landplagen, die 1485 in Europa<br />

gleichzeitig wüteten, erinnern an die<br />

aktuelle Situation (Krieg in der Ukraine<br />

an den damaligen Türkenkrieg, COVID an<br />

die Pest vor 500 <strong>Jahre</strong>n, die Klimakrise<br />

an die damals existierende Hungersnot).<br />

Plötzlich und doch irgendwie unerwartet<br />

sind wir mit diesen Herausforderungen<br />

wieder mehr als gefordert, ob wir wollen<br />

oder nicht. Kollektives Anpassungslernen<br />

und gemeinsame schnelle Handlungskompetenz<br />

sind gefragt. Auf die Lösungsansätze<br />

vor 500 <strong>Jahre</strong>n können wir nicht<br />

mehr zurückgreifen, wir können nur vermuten,<br />

dass Demut und Durchhaltevermögen<br />

angebracht waren. Heute haben<br />

wir – im uns vielfach nachgesagten dekadenten<br />

Westen – nicht mehr genug<br />

Widerstandskraft aufgebaut. Sehr leicht<br />

wäre es, vor lauter „Viel-Zuviel“ auf altbewährte<br />

Verdrängungsmuster zu reagieren,<br />

das Virus zu verbannen und wieder<br />

zu feiern, den Krieg als sehr weit weg zu<br />

betrachten, bzw. endgültig die Nachhaltigkeit<br />

und den dazu geforderten Klimaschutz<br />

für tot zu erklären. Aber Verdrängen<br />

macht leider schwächer und lähmt<br />

die Lernbereitschaft. Vielleicht helfen uns<br />

aber diese Krisen und ihre Herausforderungen,<br />

damit wir daraus lernen: „Lasse<br />

keine Krise ungenutzt!“, oder gemäß<br />

Max Frisch: „Krise ist ein produktiver<br />

Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack<br />

der Katastrophe nehmen.“<br />

Nachhaltigkeit als demokratischer<br />

Lösungsansatz<br />

Marlene Streeruwitz beschreibt in einem<br />

unlängst erschienenen Interview, dass<br />

man sich in Bezug auf den Ukraine-<br />

Krieg einer narzisstisch gestrickten Elite<br />

ganz klar entziehen sollte. Und da<br />

schimmert dann ein sinnvoller Lösungsansatz<br />

zu den oben beschriebenen drei<br />

Plagen der Moderne durch, nämlich „gerade<br />

im Durchsetzen einer globalen und<br />

gemeinsamen Zuwendung zur Klimapolitik,<br />

die die Welt nicht als Besitz von<br />

Eliten betrachtet, sondern sich den demokratisch<br />

aufgefassten Grundrechten<br />

aller widmet“. 2 Nachhaltigkeit ist nicht<br />

passé, sondern schafft einen demokratischen<br />

Lösungsansatz zu den aktuellen<br />

Herausforderungen.<br />

HR unter Human-Responsibility-<br />

Betrachtung<br />

Unter dieser Betrachtung stiftet Nachhaltigkeit<br />

zusätzlich Sinn und richtet<br />

Unternehmen und Organisationen (neu)<br />

aus. Ihre HR Abteilungen können eine<br />

wichtige Vorreiterfunktion einnehmen,<br />

z. B. in der Bewusstseinsschaffung dieser<br />

Themen durch Trainings und Wissensvermittlungen,<br />

in neuen Rollenmodellen,<br />

dem Schaffen von sogenannten<br />

grünen Jobs, dem Integrieren von Nachhaltigkeitszielen<br />

in <strong>Management</strong>vereinbarungen,<br />

der verstärkten Fokussierung<br />

auf (Bio)-Diversitätsansätze, einer Kreislaufwirtschaft<br />

im Facility-Bereich bzw.<br />

dem Fördern von nachhaltigen Mobilitätskonzepten,<br />

um nur einige zu nennen.<br />

Wichtig hierbei ist, gemeinsam den ersten<br />

nachhaltigen (Lern-)Schritt zu setzen<br />

und einfach zu beginnen. „May the seeds<br />

<strong>of</strong> today be the fruits <strong>of</strong> tomorrow!“ ●<br />

1 Vgl. Nachhaltigkeit – Wikipedia: Nachhaltigkeit<br />

ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung,<br />

bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung<br />

durch die Bewahrung der natürlichen<br />

Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme<br />

(vor allem von Lebewesen und Ökosystemen)<br />

gewährleistet werden soll. Im entsprechenden<br />

englischen Wort sustainable ist dieses Prinzip<br />

wörtlich erkennbar: to sustain im Sinne von<br />

„aushalten“ bzw. „ertragen“. Mit anderen Worten:<br />

Die beteiligten Systeme können ein bestimmtes<br />

Maß an Ressourcennutzung „dauerhaft<br />

aushalten“, ohne Schaden zu nehmen;<br />

abgerufen am 04.04.<strong>2022</strong>.<br />

2 Vgl. Streeruwitz: „Krisen <strong>of</strong>fenbaren unseren<br />

Selbstbetrug“ – news.ORF.at; abgerufen am<br />

04.04.<strong>2022</strong>.<br />

Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr<br />

nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.<br />

Max Frisch<br />

Fotos: iStock/Chinnapong, KK<br />

88


Forschung & Praxis<br />

Transdisziplinäre<br />

Forschungskompetenzen<br />

Die FH Kärnten hat sich im österreichischen (Fach-)Hochschulsektor als ein<br />

anerkanntes Zentrum der anwendungsorientierten Forschung positioniert.<br />

CLAUDIA PACHER<br />

Forschungsprojekte, die sich mit großen<br />

gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

in einem regionalen wie auch (inter-)nationalen<br />

Kontext beschäftigen,<br />

bereichern nicht nur unsere Hochschullehre,<br />

sondern liefern einen essenziellen<br />

Beitrag zur innovativen Weiterentwicklung<br />

unserer Region. Dies garantiert<br />

zum einen eine hohe Ausbildungsqualität<br />

durch eine enge Abstimmung der<br />

Lehrinhalte auf die unternehmerischen<br />

Anforderungen. Zum anderen dient es<br />

auch dazu, Wissen aus der Hochschule<br />

in praktische Anwenderlösungen zu<br />

transferieren und die Unternehmenstätigkeit<br />

zu stärken.<br />

Der hohe Stellenwert der Forschung<br />

zeigt sich auch darin, dass sich mehr als<br />

150 Mitarbeiter*innen in einem interdisziplinären<br />

Kontext mit technischen,<br />

wirtschaftlichen und politischen Fragestellungen<br />

in Kooperation mit Partnern<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft beschäftigen.<br />

In einer zielgerichteten F&E-Strategie<br />

sind speziell definierte Maßnahmen<br />

der Garant für eine kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung. Eine Besonderheit<br />

der Strategie spiegelt sich in der<br />

Transdisziplinarität wider. Angewandte<br />

Forschung versteht sich in diesem<br />

Kontext als Zusammenspiel unserer<br />

Schwerpunktbereiche „Gesundheit &<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Wissenschaftliche<br />

Partner<br />

PROJEKTPARTNER F&E-PROJEKTE<br />

Unternehmen Öffentliche Einrichtungen,<br />

regional/national/international Verwaltung<br />

Soziales“, „Technik“ und „Wirtschaft“.<br />

Durch die nachhaltige Etablierung von<br />

intern geförderten Forschungsgruppen<br />

und Zentren ist die Bündelung von sozialwissenschaftlichen,<br />

wirtschaftswissenschaftlichen<br />

und technischen<br />

Forschungskompetenzen gelungen. Die<br />

Forschungsgruppe TRANS_SPACE aus<br />

dem Studienbereich Wirtschaft & <strong>Management</strong><br />

und das Forschungszentrum<br />

IARA sind diesbezüglich Vorzeigebeispiele.<br />

In TRANS_SPACE forscht ein interdisziplinäres<br />

Team zu aktuellen gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen wie<br />

u. a. Interkulturalität, Migration sowie<br />

Demokratieverständnis. Das Institute for<br />

Applied Research on Ageing (IARA) hat<br />

die Zielsetzung, durch praxisnahe Forschung<br />

in beispielhaften Projekten innovative<br />

fächerübergreifende Lösungsansätze<br />

zu entwickeln, die die soziale,<br />

gesundheitliche und ökonomische Lage<br />

älterer Menschen verbessern können.<br />

In beiden Fällen werden die Ergebnisse<br />

für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />

nutzbar gemacht und fließen zudem<br />

in den praxisbezogenen Lehralltag<br />

ein. Forschungsmanagement, umgesetzt<br />

als Dienstleistung für die Wissenschaftler*innen,<br />

ist ein weiterer Erfolgsfaktor<br />

für die positive Entwicklung der letzten<br />

<strong>Jahre</strong>.<br />

Seit 2017 fließen in der FH Kärnten Research<br />

(FHKR) die F&E-Aktivtäten aller<br />

Studienbereiche zusammen, hier erfolgt<br />

die abteilungsübergreifende, operative<br />

Abwicklung des gesamten F&E-Prozesses.<br />

Die FHKR ist aber nicht nur ein<br />

One-Stop-Shop für Forschungsabwicklung,<br />

sondern fungiert auch als zentrale<br />

Informations- und Transferstelle<br />

für Kooperationspartner aus Wirtschaft<br />

und Wissenschaft und unterstützt bei<br />

der Entwicklung passender Formen der<br />

Zusammenarbeit. ●<br />

89


value <strong>2022</strong><br />

Die Zukunft des digitalen<br />

Marketings – die Digital<br />

Marketing Road Map<br />

Wer sich heutzutage mit Marketing im Allgemeinen und digitalem Marketing im<br />

Speziellen beschäftigt, sieht häufig den sprichwörtlichen Wald vor lauter<br />

Bäumen nicht mehr. Höchste Zeit, etwas Ordnung in das vermeintliche Chaos<br />

zu bringen.<br />

BERNHARD GUETZ, ALEXANDER SCHWARZ-MUSCH, ALEXANDER TAUCHHAMMER<br />

Kaum eine betriebswirtschaftliche Fachrichtung<br />

hat in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n<br />

so an Fahrt aufgenommen wie das digitale<br />

Marketing. Allein die unterschiedlichen<br />

Digital-Marketing-Tools sind in den<br />

letzten 10 <strong>Jahre</strong>n von ca. 150 im Jahr<br />

2011 auf über 8000 Lösungen im Jahr<br />

2020 angewachsen (Siehe: Marketing<br />

Technology Landscape – The MarTech<br />

5000). Dieser Umstand macht deutlich,<br />

dass wir im Marketing heute beinahe<br />

unbegrenzte Möglichkeiten haben.<br />

Für Unternehmer*innen bedeutet das<br />

aber auch, dass es kaum eine Chance<br />

gibt, den Überblick zu bewahren und<br />

den richtigen Fokus zu setzen. Wo erreiche<br />

ich meine Kund*innen am ehesten,<br />

wonach suchen meine Kund*innen online<br />

und wie kann ich den Erfolg meiner<br />

Onlinekampagne messen? Diese und<br />

ähnliche Fragen haben in der Vergangenheit<br />

zahlreiche Geschäftsführer*innen<br />

die ein oder andere schlaflose Nacht gekostet.<br />

Häufig fehlen das Wissen und/<br />

oder die Ressourcen, mit denen die<br />

Potenziale, die sich im digitalen Umfeld<br />

bieten, effizient ausgeschöpft werden<br />

können. Dadurch werden Themenbereiche<br />

wie Suchmaschinenmarketing,<br />

Displaywerbung, Social-Media-Marketing<br />

oder selbst die Möglichkeiten der<br />

eigenen Unternehmenswebsite <strong>of</strong>tmals<br />

zum undurchdringbaren Dschungel und<br />

potenzielle Geschäftsmöglichkeiten bleiben<br />

verborgen. Um diesem Umstand entgegenzuwirken,<br />

bietet die Digital Marketing<br />

Roadmap ein innovatives Konzept,<br />

mit dem digitale Marketingkampagnen<br />

im Unternehmen geplant, umgesetzt und<br />

gemessen werden können.<br />

Quo vadis, Konsument*in?<br />

Amazing things will happen when you<br />

listen to the consumer – behauptet zumindest<br />

der ehemalige Chief Marketing<br />

Officer von Airbnb Jonathan Mildenhall.<br />

Wie recht er damit hat, zeigt<br />

nicht zuletzt die Vielzahl an disruptiven<br />

Unternehmen wie Uber, Netflix oder<br />

Amazon, die Kund*innen und den Kundennutzen<br />

in den Mittelpunkt all ihrer<br />

Überlegungen stellen und dadurch eine<br />

vom Wettbewerb abgehobene Position<br />

einnehmen. Auch die Digital Marketing<br />

Roadmap beginnt daher mit einer<br />

Reihe an Überlegungen zur potenziellen<br />

Zielgruppe und demonstriert, wie<br />

Idealkund*innen – sogenannte Buyer<br />

Personas – für das digitale Umfeld<br />

skizziert werden können. Das Ziel, das<br />

mit der Skizze von Idealkund*innen er-<br />

Fotos: unsplash/Majestic Lukas, depositphotos/AntonMatyukha, Verlag<br />

90


Forschung & Praxis<br />

“Amazing things will happen<br />

when you listen to the consumer.”<br />

Jonathan Mildenhall<br />

reicht werden soll, ist der langfristige<br />

Kommunikationserfolg, der mit dem Erreichen<br />

der gesteckten Unternehmensziele<br />

verknüpft ist. Nicht ausschließlich,<br />

aber insbesondere im digitalen Umfeld<br />

scheint es schier unmöglich, Kommunikationsmaßnahmen<br />

ohne ein gewisses<br />

Eingrenzen der Zielgruppe durchzuführen.<br />

Dies ermöglicht einerseits einen<br />

effizienten Ressourceneinsatz, andererseits<br />

aber auch eine einheitliche Unternehmenskommunikation<br />

– selbst wenn<br />

unterschiedliche Personen im Unternehmen<br />

mit Kommunikationsaufgaben betraut<br />

sind.<br />

Marketing findet immer dann statt,<br />

wenn das Unternehmen den Markt<br />

berührt<br />

Nachdem geklärt wurde, wer erreicht<br />

werden soll, geht es in einem zweiten<br />

Schritt darum herauszufinden, wo<br />

potenzielle Kund*innen mit welchen Inhalten<br />

erreicht werden können. Häufig<br />

reicht der reine Fokus auf digitale Kanäle<br />

nicht aus, da nur die allerwenigsten<br />

Zielgruppen ausschließlich digitale Kanäle<br />

verwenden. Eine nachvollziehbare<br />

Mischung aus physischen und digitalen<br />

Kontaktpunkten – sogenannten Touchpoints<br />

– scheint in der Regel der vielversprechendste<br />

Ansatz für effiziente<br />

Unternehmenskommunikation zu sein.<br />

Neben dem WO spielt aber auch das<br />

WIE eine entscheidende Rolle. In einer<br />

schnelllebigen Welt, in der sprichwörtlich<br />

ein Sonderangebot das nächste jagt,<br />

müssen sich Unternehmen <strong>of</strong>tmals mit<br />

anderen Mitteln als klassischen Werbebotschaften<br />

abheben. Eine Methode, die<br />

sich in diesem Zusammenhang immer<br />

größer werdender Beliebtheit erfreut, ist<br />

das sogenannte Content-Marketing. Hier<br />

wird versucht, die echten Probleme von<br />

potenziellen Kund*innen zu lösen und<br />

durch emotionale Inhalte oder hilfreiche<br />

Tipps und Tricks als Branchenexpert*in<br />

wahrgenommen zu werden. Wie man<br />

bei der Auswahl der richtigen Touchpoints<br />

vorgehen kann und welche Werkzeuge<br />

bei der Erstellung von relevanten<br />

Inhalten hilfreich sein können, wird im<br />

Mittelteil der Digital Marketing Roadmap<br />

behandelt.<br />

Und was bringt uns das Ganze?<br />

Erfolg messbar zu gestalten zählt<br />

zu den schwierigsten Disziplinen im<br />

Unternehmensumfeld. Seit Menschengedenken<br />

steht man vor einer Vielzahl<br />

von Entscheidungen und muss versuchen,<br />

die vermeintlich richtige zu treffen.<br />

Traditionellerweise ging man bei<br />

der Entscheidung für oder gegen ein<br />

bestimmtes Werbemedium folgendermaßen<br />

vor: Es wurde evaluiert, welche<br />

Werbe- und- Kommunikationstätigkeiten<br />

in der Vergangenheit durchgeführt<br />

wurden, und das <strong>of</strong>tmals subjektive<br />

Empfinden von Entscheidungsträger*innen<br />

war das ausschlag gebende<br />

Kriterium hinsichtlich der Entscheidung<br />

für oder gegen die Weiterführung<br />

einer Werbekampagne.<br />

Dass es sich hierbei nicht um die vielversprechendste<br />

Vorgehensweise handelt,<br />

liegt wohl auf der Hand. Mangels<br />

Alternativen konnte man jedoch häufig<br />

nicht eindeutig feststellen, welche Aktionen<br />

zum gewünschten Erfolg führen<br />

– und welche eben nicht. Im digitalen<br />

Zeitalter besteht dieses Problem<br />

nicht mehr. Heute kann relativ genau<br />

gemessen werden, welche Kampagne<br />

zu wie vielen Websitebesuchen, Anmeldungen<br />

zum Newsletter oder Produktverkäufen<br />

geführt hat.<br />

Die Herausforderung, mit der Unternehmer*innen<br />

heute zu kämpfen haben, ist<br />

die korrekte Definition und Messung<br />

von Zielen und Unterzielen. Wie dabei<br />

vorgegangen werden kann, bildet den<br />

Abschluss und gleichzeitig den Beginn<br />

eines neuen Zyklus der Digital Marketing<br />

Road Map. ●<br />

QUICK GUIDE: DIGITAL<br />

MARKETING ROADMAP<br />

erhältlich ab dem Sommer <strong>2022</strong><br />

91


value <strong>2022</strong><br />

Blick von der Karnischen Kette auf die Gailtaler Alpen und den Reißk<strong>of</strong>el (2371 m)<br />

Die Zukunft des ländlichen<br />

Raumes in Kärnten<br />

Gerade in Krisenzeiten zeigt sich die stabilisierende Kraft ländlicher Gebiete<br />

für eine nachhaltige Gesamtraumentwicklung. In den letzten beiden <strong>Jahre</strong>n<br />

konnten dahingehend gemeinsam mit den Kooperationspartnern<br />

entscheidende Schritte gesetzt werden.<br />

THOMAS FRIEDRICH ZAMETTER<br />

Der ländliche Raum in Kärnten – und<br />

darüber hinaus – erfüllt für die wirtschaftlich<br />

stärkeren Zentren essenzielle<br />

Ergänzungsfunktionen in Form von<br />

Wasserversorgung, Energieproduktion,<br />

Erholungsfunktion, Lebensmittelproduktion,<br />

Umwelt- und Klimaschutz,<br />

Schutz vor Naturgefahren, Lebensraum,<br />

Arbeitsplatz oder auch Standort<br />

für Unternehmen. Die Hypothese der<br />

sich selbst versorgenden Stadt konnte<br />

bisher noch nicht bestätigt werden. Der<br />

„Sowohl die Definition strategischer Zielsetzungen als auch<br />

die Umsetzung von definierten Maßnahmen zur nachhaltigen<br />

Regional entwicklung erfordern pr<strong>of</strong>essionelle<br />

Beratung und Betreuung. Daraus wird sich zukünftig ein<br />

vermehrter Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften<br />

ergeben.“<br />

Mag. Christian Kropfitsch, Unterabteilungsleiter Orts- und Regionalentwicklung,<br />

Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 10, Land- und<br />

Forstwirtschaft, Ländlicher Raum<br />

ländliche Raum unterstützt aber auch<br />

dabei, globale Herausforderungen und<br />

neue Rahmenbedingungen für übergeordnete<br />

Ebenen wie Land, Bund und<br />

Europäische Union auf der lokalen Ebene<br />

zu gestalten. Globale Lieferketten mit<br />

Logistikschwierigkeiten und Lieferengpässen<br />

sowie eine starke Außenabhängigkeit<br />

von Nahrungsmitteln, fossilen<br />

Rohst<strong>of</strong>fen und Energie führen immer<br />

wieder zu wirtschaftlichen Verlusten<br />

und Risiken in der Versorgung der Bevölkerung<br />

und Wirtschaft. Ungünstige<br />

Handelsbeziehungen oder wirtschaftliche<br />

Pfadabhängigkeiten verhindern<br />

ebenfalls einen reibungslosen und raschen<br />

Wiederaufbau der Wirtschaft<br />

nach Extremereignissen und Krisen.<br />

Starke Urbanisierungstendenzen führen<br />

Fotos: KÖSTL, Masterplan Ländlicher Raum Kärnten<br />

92


Forschung & Praxis<br />

dazu, dass die Grenzen des Wachstums<br />

in Ballungsgebieten <strong>of</strong>t bereits erreicht<br />

oder sogar überschritten werden, und<br />

verhindern damit eine nachhaltige Entwicklung.<br />

Die Umsetzung des von der<br />

Europäischen Union geplanten Green<br />

Deal, des in der Geschichte der Menschheit<br />

bisher größten Maßnahmenpaketes<br />

zur Bekämpfung und Gestaltung des<br />

Klimawandels, bedarf ebenfalls vitaler<br />

ländlicher Gebiete für dessen Umsetzung.<br />

Der ländliche Raum wirkt in diesem<br />

Zusammenhang systemstabilisierend<br />

und trägt dabei zu einer resilienten<br />

Gesamtraumentwicklung bei.<br />

Herausforderungen für eine<br />

Regionalentwicklung mit Zukunft<br />

Dennoch kämpfen ländliche Gebiete in<br />

ganz Europa, so auch in Kärnten, mit<br />

voranschreitenden Abwanderungstendenzen<br />

vor allem der gut ausgebildeten<br />

jungen Bevölkerung sowie mit ungünstigen<br />

Veränderungen der Bevölkerungsstruktur<br />

wie beispielsweise der überproportionalen<br />

Abwanderung von Frauen,<br />

Überalterung, einem Absinken der Erwerbsbevölkerung<br />

und Fachkräftemangel.<br />

Es gilt, diese Herausforderungen<br />

proaktiv und damit strategisch zu gestalten.<br />

Dabei wird es vor allem darauf<br />

ankommen, die lokale Handlungsebene,<br />

d. h. die Ebene der Region in koordinierter<br />

und kooperativer Weise mit EU,<br />

Bund und Land weiter zu stärken. Nur<br />

moderne und pr<strong>of</strong>essionelle Strukturen<br />

„vor Ort“ gewährleisten eine effektive<br />

und nachhaltige Umsetzung von Projekten<br />

und Vorhaben.<br />

Bewährte Partnerschaften<br />

und erfolgreiche Regionalentwicklungsprojekte<br />

In den letzten beiden <strong>Jahre</strong>n kooperierten<br />

die FH-Forschungsgruppe TRANS_<br />

SPACE (TRANSformative Societal Political<br />

AND Cultural Engagement) und<br />

der Studiengang Public <strong>Management</strong><br />

unter der Leitung von Kathrin Stainer-Hämmerle<br />

intensiv mit dem Land<br />

Kärnten, Abteilung 10, Land- und Forstwirtschaft,<br />

Ländlicher Raum, sowie der<br />

Abteilung 1, Landesstelle für Statistik,<br />

den Kärntner LEADER-Regionen, den<br />

Gemeinden und vielen weiteren Stakeholdern.<br />

Das gemeinsame Ziel bestand<br />

darin, eine moderne Grundlage zur<br />

Stärkung der Kärntner Regionen und<br />

im Speziellen des Ländlichen Raumes<br />

Im Zentrum des Masterplans steht das Postulat ausgeglichener Lebensverhältnisse<br />

und Zukunftschancen aller Bürger*innen – unabhängig von ihrem Lebensort in Kärnten.<br />

Regionale Entwicklungsprozesse werden verstärkt an den eigenen natürlichen,<br />

sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Ressourcen und Zielen ausgerichtet. Der<br />

ländliche Raum wird zum Chancenraum!<br />

zu entwickeln. In einem umfassenden<br />

partizipativen Prozess mit über 500<br />

Workshopteilnehmer*innen, Regionsbereisungen<br />

mit Interviews und qualitativ<br />

teilnehmenden Beobachtungen<br />

wurden zwei für die zukünftige Regionalentwicklung<br />

in Kärnten maßgebliche<br />

Projekte mit Erfolg abgeschlossen. Der<br />

Demographie_Check:Kärnten 2020 ist<br />

die bisher umfassendste Analyse des<br />

demografischen Wandels und seiner<br />

Gestaltungsmöglichkeiten in Kärnten.<br />

In Kooperation mit dem Studienzweig<br />

Digital Business <strong>Management</strong> unter der<br />

Leitung von Martin Stromberger wurden<br />

3,7 Millionen demografische Datensätze<br />

mittels Business-Intelligence-S<strong>of</strong>tware<br />

in das erste Demografiedashboard<br />

integriert. Ein Pionierprojekt in Österreich.<br />

Aufbauend auf den gewonnenen<br />

Erkenntnissen, wurde die Erstellung des<br />

Masterplans Ländlicher Raum Kärnten<br />

inhaltlich und wissenschaftlich begleitet.<br />

Sechs spezifische Regionalstrategien<br />

formulieren Handlungsfelder, Entwicklungsperspektiven,<br />

Ziele und Maßnahmenvorschläge<br />

zur Stärkung ländlicher<br />

Gebiete in Kärnten.<br />

Schaffung von Win-win-Situationen<br />

zwischen Forschung, Lehre und<br />

Praxis<br />

In den Regionalentwicklungs projekten<br />

wurden Studierende in unterschiedlichen<br />

Rollen involviert, wie beispielsweise<br />

im Rahmen der Dashboardentwicklung,<br />

zur Unterstützung der<br />

Work shop formate oder bei den Regionsbereisungen<br />

und Interviews. Dadurch<br />

gelingt es, Projektergebnisse mit Lehre<br />

und Praxiserfahrung zu verbinden und<br />

Synergien aufzubauen. Durch eine stark<br />

alltagsweltliche Verankerung der Regionalentwicklung<br />

steigt das Interesse vonseiten<br />

der Studierenden an der Thematik<br />

kontinuierlich. Wie entwickelt sich meine<br />

Region? Wie kann ich die Zukunftsentwicklung<br />

vor Ort persönlich mitgestalten?<br />

Welche Schlüsselkompetenzen<br />

sind für das Tätigkeitsfeld Regionalentwicklung<br />

hilfreich? So lauten zentrale<br />

Fragen. Dies sichert Berührungspunkte<br />

und Einblicke in ein Themengebiet<br />

mit Zukunft und garantiert eine anwendungsorientierte<br />

Ausbildung. ●<br />

QUELLEN<br />

• Forschungsgruppe TRANS_SPACE https://<br />

forschung.fh-kaernten.at/trans-space/<br />

• Stainer-Hämmerle, Kathrin/Zametter, Thomas<br />

Friedrich (2020): Demographie_Check:Kärnten<br />

2020. Im Auftrag des Landes Kärnten, Abteilung<br />

10, Land- und Forstwirtschaft, Ländlicher<br />

Raum. Eigenverlag. https://bit.ly/37rcsp2<br />

• Amt der Kärntner Landesregierung (2021):<br />

Masterplan Ländlicher Raum Kärnten. Abteilung<br />

10, Land- und Forstwirtschaft, Ländlicher<br />

Raum. Eigenverlag. https://bit.ly/37mddj2<br />

• Quelle Grafik: Amt der Kärntner Landesregierung<br />

(2021): Masterplan Ländlicher Raum<br />

Kärnten. Nachhaltige Regionen - Nachhaltiges<br />

Kärnten. https://bit.ly/3E6EUbU. Eigenverlag<br />

93


value <strong>2022</strong><br />

Wertvoller Erfahrungsaustausch<br />

mit der Hotelpraxis<br />

Erfa-Gruppen sind in der Hotellerie (noch) nicht verbreitet und bilden doch eine wichtige<br />

Basis für die Vernetzung der mittleren Führungsebene. Im Spa- und Housekeeping-<br />

<strong>Management</strong> geht es dabei neben dem Know-how-Austausch auch um Wertschätzung.<br />

STEFAN NUNGESSER<br />

Während des ersten Lockdowns<br />

entstand die Idee, die<br />

Abteilungsleiter*innen und<br />

Hoteliers von Spa- und Wellnesshotels<br />

sowie im Housekeeping<br />

miteinander zu vernetzen.<br />

So entstanden der<br />

Spa Competence Circle (SCC)<br />

sowie der Housekeeping Competence<br />

Circle (HKCC), in deren<br />

Rahmen seither regelmäßige<br />

Erfa- Gruppentreffen<br />

online stattfinden.<br />

Ziel der beiden Competence-Circle- Erfa-<br />

Gruppen ist es, Abteilungsleiter*innen<br />

und Gastgeber*innen auf Augenhöhe<br />

zum pr<strong>of</strong>essionellen Austausch von Erfahrungen<br />

miteinander zu vernetzen.<br />

Aktuelle Trends und Entwicklungen<br />

sowie Herausforderungen des strategischen<br />

und operativen <strong>Management</strong>s<br />

stehen dabei im Fokus. Der gemeinsame<br />

Austausch über Good-/Best-Practice-Beispiele<br />

ist dabei genauso wichtig wie das<br />

Nachdenken über Innovationen und der<br />

Wissenstransfer. Und das mit großem<br />

Erfolg, wie die regelmäßige Beteiligung<br />

an den Treffen zeigt.<br />

Maßgeblich ist dabei die Vernetzung<br />

des Studienzweigs Hotelmanagement<br />

mit Lehrenden und Gastvortragenden<br />

aus der Branche, wodurch vorher bereits<br />

zwei praxisorientierte Bücher entstanden<br />

sind.<br />

Wertschätzung im Housekeeping<br />

In der Pandemie sind Sauberkeit und Hygiene<br />

stark in den Fokus des Hotelmanagements<br />

gerückt. Dabei zeigt sich, dass<br />

es häufig an pr<strong>of</strong>essionellen Reinigungssystemen<br />

und Reinigungsmaterialien<br />

fehlte. Zudem wird den Mitarbeitenden –<br />

meist Frauen – zu wenig Wertschätzung<br />

entgegengebracht, was sich in mangelnden<br />

Onboarding-Prozessen, Personalentwicklung<br />

oder deren Mitsprache als<br />

Abteilungsleiter*innen bei betrieblichen<br />

Entscheidungen zeigt. Daher entstand<br />

in Kooperation mit der Gastvortragenden<br />

Maria Th. Radinger nicht nur das<br />

Fachbuch „Erfolgsfaktor Zimmer & Etage“<br />

(2018), sondern auch die Erfa-Gruppe<br />

in diesem Bereich mit Teilnehmer*innen<br />

aus Deutschland, Österreich, der Schweiz<br />

sowie Südtirol. Themen zur Nachhaltigkeit<br />

(z. B. „Reinigen ohne Chemie“) bis<br />

hin zu anderen operativen Aspekten zur<br />

Reinigung, Desinfektion und Organisation<br />

wurden bisher schon<br />

angesprochen.<br />

Fokus Spa-<strong>Management</strong><br />

Aus der Kooperation mit den Expertinnen<br />

Dagmar Rizzato und<br />

der Gastvortragenden Karin Niederer<br />

ist u. a. das Fachbuch „Spa<br />

& Wellness-<strong>Management</strong>“ (2019)<br />

entstanden, das eine wichtige<br />

Publikationslücke geschlossen<br />

hat. Viele Wellnessbereiche in Hotels<br />

sind aufgrund ihrer Größe und häufig<br />

wenig durchdachten Konzeption nicht<br />

wirtschaftlich, werden aber zur Pr<strong>of</strong>ilierung<br />

der Betriebe benötigt. Daher rückte<br />

das Spa-<strong>Management</strong> in den Fokus und<br />

sieht sich der Herausforderung gegenüber,<br />

dass viele der dortigen Mitarbeiter*innen<br />

<strong>of</strong>t eine medizinisch-therapeutische, aber<br />

keine betriebswirtschaftliche Ausbildung<br />

haben. Der Erfahrungsaustausch ist daher<br />

von großer Bedeutung, um den Spa-Manager*innen<br />

eine Plattform zu geben, damit<br />

sie voneinander zu pr<strong>of</strong>itieren können. Sowohl<br />

die Inhalte der Bücher als auch die<br />

Themen der Erfa-Gruppen fließen wiederum<br />

in die Lehre ein. So ist sichergestellt,<br />

dass aktuelle <strong>Management</strong>herausforderungen<br />

im Studium angesprochen<br />

werden. Zudem hilft das entstandene<br />

Netzwerk den Studierenden bei der Praktikums-<br />

und Jobsuche. ●<br />

• Housekeeping Competence Circle (HKCC):<br />

www.housekeeping-competence-circle.com<br />

zusammen mit Maria Th. Radinger (Expertin<br />

für Hotellerie, Housekeeping und Hygiene)<br />

• Spa Competence Circle (SCC)<br />

zusammen mit Dagmar Rizzato (Rizzato Spa<br />

Consulting) und Karin Niederer (Kohl & Partner<br />

Tourismus Consulting)<br />

Fotos: depositphotos/monkeybusiness, Wajand, Rizzato Spa Consulting<br />

94


www.fh-kaernten.at/wirtschaft<br />

Forschung & Praxis<br />

Publikationen<br />

Monografien<br />

• Aigner-Walder, B./Gruber, M. (2019): Jugendarbeitslosigkeit<br />

und Migration im ländlichen<br />

Raum. Analyse am Beispiel des Bundeslandes<br />

Kärnten. AMS report 136. Wien: Arbeitsmarktservice<br />

Österreich.<br />

• Mussnig, W./Juritsch, U./Rausch, A./Sitter, A.<br />

(2021): Controlling für Führungskräfte. 4. Auflage.<br />

Wien: Linde International.<br />

• Mussnig, W./Mödritscher, G./Liebhart, U.<br />

(Hrsg.) (2020): Strategien entwickeln und umsetzen.<br />

Speziell für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen. 3. Auflage. Wien: Linde Verlag.<br />

• Oberzaucher, J./Krainer, D./Kada, O./Ströckl, D.<br />

E./Aigner-Walder, B. (2021): Smart VitAALity –<br />

Einblicke, Ergebnisse und Befunde zur AAL<br />

Pilotregion. Norstedt: BoD.<br />

• Schwarz-Musch, A./Tauchhammer, A./Guetz, B.<br />

(<strong>2022</strong>): Digital Marketing Road Map – Analyse,<br />

Konzeptentwicklung und Erfolgsmessung Ihres<br />

Digitalen Marketings. Wiesbaden: Springer<br />

Gabler.<br />

• Sternad, D. (2021): Developing Coaching Skills:<br />

A Concise Introduction. Moosburg: econcise.<br />

• Sternad, D. (2021): Solve It! The Mindset and<br />

Tools <strong>of</strong> Smart Problem Solvers. Moosburg:<br />

econcise.<br />

• Sternad, D. (2020): Effective <strong>Management</strong>:<br />

Developing Yourself, Others and Organizations.<br />

London: Macmillan Higher Education/Red<br />

Globe Press.<br />

• Sternad, D./Schwarz-Musch, A./Krenn, M.<br />

(2021): Geschäftsmodell-Design für den internationalen<br />

Markterfolg. Wiesbaden: Springer<br />

Gabler.<br />

• Sternad, D./Höfferer, M./Haber, G. (Hrsg.)<br />

(2020): Grundlagen Export und Internationalisierung.<br />

2. Auflage. Wiesbaden: Springer<br />

Gabler.<br />

Buchbeiträge<br />

• Aigner-Walder, B. (2019): Public Private Partnership.<br />

In: Akademie für Raumforschung und<br />

Landesplanung (Hrsg.): Handwörterbuch der<br />

Stadt‐ und Raumentwicklung. Hannover, S.<br />

1821-1830.<br />

• Aigner-Walder, B./Döring, T. (2021): Instrumente<br />

und Organisationsmodelle zur Finanzierung<br />

öffentlicher Infrastrukturprojekte. In:<br />

Stainer-Hämmerle, K./Oppitz, F. (Hrsg.): Handbuch<br />

Gemeindepolitik. 2. Auflage. Wien: Verlag<br />

Österreich, S. 305-328.<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A./Himmelsbach, J.<br />

(2021): Measuring the Impact <strong>of</strong> Active and<br />

Assisted Living (AAL) Solutions. Results from<br />

a first literature review. In: Rojo Perez, F./<br />

Fernandez-Mayoralas, G. (Hrsg.): Handbook <strong>of</strong><br />

Active Aging and Quality <strong>of</strong> Life: from Concepts<br />

to Applications. Cham: Springer, S. 285-297.<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A./Ofner, R. (2021):<br />

Ergebnisse der sozioökonomischen Potentialanalyse.<br />

In: Oberzaucher, J./Krainer, D./Kada,<br />

O./Ströckl, D. E./Aigner-Walder, B. (Hrsg.):<br />

Smart VitAALity – Einblicke, Ergebnisse und Befunde<br />

zur AAL Pilotregion. Norstedt: BoD.<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A./Ofner, R. (2019):<br />

Relevanz sozioökonomischer Faktoren für das<br />

Mobilitätsverhalten und daraus abgeleitete<br />

Implikationen für Kärnten. In: Anderwald,<br />

K./Hren, K./Stainer-Hämmerle, K. (Hrsg.):<br />

Kärntner Jahrbuch für Politik 2019. Klagenfurt:<br />

Hermagoras, S. 184-203.<br />

• Aigner-Walder, B./Ofner, R./Putz, S. (2021):<br />

Gesundheitssysteme in Österreich und Slowenien<br />

im Vergleich. In: Anderwald, K./Hren, K./<br />

Stainer-Hämmerle, K. (Hrsg.): Kärntner Jahrbuch<br />

für Politik 2021. Klagenfurt: Hermagoras,<br />

S. 181-197.<br />

• Gruber, M. (2021): Kommunale Handlungsfelder<br />

im Bereich Integration. In: Stainer-<br />

Hämmerle, K./Oppitz, F. (Hrsg.): Handbuch<br />

Gemeindepolitik. 2. Auflage. Wien: Verlag Österreich,<br />

S. 413-447.<br />

• Gruber, M. (2021): Reflexive Betrachtungen zu<br />

integrationspolitischen Interventionen im ländlichen<br />

Raum. In: Paul-Horn, I./Rabl, T. (Hrsg.):<br />

Forschung, die eingreift. Beiträge zur Theorie<br />

und Methodik der Beratung. Schriften zur<br />

Gruppen- und Organisationsdynamik, Band 13.<br />

Wiesbaden: Springer, S. 29-54.<br />

• Gruber, M. (2020): Tourismus und Integration<br />

in Kärnten: ein Projekt zur Arbeitsmarktintegration<br />

junger geflüchteter Menschen. In:<br />

Anderwald, K./Hren, K./Stainer-Hämmerle, K.<br />

(Hrsg.): Kärntner Jahrbuch für Politik 2020. Klagenfurt:<br />

Hermagoras, S. 277-299.<br />

• Gruber, M. (2019): Diversity and Social<br />

Inclusion in Rural Regions: The Case Study<br />

<strong>of</strong> Hermagor, Carinthia. In: Perlik, M./Galera,<br />

G./Machold, I./Membretti, A. (Hrsg.): Alpine<br />

Refugees. Immigration at the Core <strong>of</strong> Europe.<br />

Newcastle: Cambridge Scholars Publishing,<br />

S. 127-133.<br />

• Gruber, M./Hagendorfer-Jauk, G. (2021): Empowerment<br />

and participation by the means <strong>of</strong><br />

Citizen Science – Methodological approaches<br />

and experiences from projects in rural areas.<br />

In: Austrian Citizen Science Conference 2020<br />

(Hrsg.): Proceedings <strong>of</strong> Science, Volume 393.<br />

DOI: https://doi.org/10.22323/1.393.0006.<br />

• Gruber, M./Veider, F. (2019): … (ge)kommen,<br />

um zu bleiben … Etablierung einer<br />

Ankommens kultur im ländlichen Raum. In:<br />

Czaika, M./Rössl, L./Altenburg, F./Faustmann,<br />

A./Pfeffer, T. (Hrsg.): Migration & Inte gration. 7.<br />

Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis.<br />

Krems: Edition Donau-Universität Krems,<br />

S. 213-224.<br />

• Gruber, M./Martin, K./Seyer, V. (2021): Deutschkurs<br />

bestanden! – Berufs- und Alltagserfahrungen<br />

von Migrant*innen nach erfolgreicher<br />

Absolvierung von Deutschkursen in Österreich.<br />

In: Matticchio, I./Melchior, L. (Hrsg.): Mehrsprachigkeit<br />

am Arbeitsplatz. Berlin: Frank &<br />

Timme, S. 141-174.<br />

• Krenn, M./Gollner, P./Sternad, D. (2020):<br />

Dienstleistungsexport. In: Sternad, D./Höfferer,<br />

M./Haber, G. (Hrsg.): Grundlagen Export und<br />

Internationalisierung. 2. Auflage. Wiesbaden:<br />

Springer Gabler, S. <strong>25</strong>1-268.<br />

• Liebhart, U. (2020): Kooperationsstrategien. In:<br />

W. Mussnig/G. Mödritscher/U. Liebhart (Hrsg.):<br />

Strategien entwickeln und umsetzen. Speziell<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen.<br />

3. Auflage. Wien: Linde Verlag, S. 487-501.<br />

• Liebhart, U. (2020): Strategisches Personalmanagement.<br />

In: Mussnig, W./Mödritscher,<br />

G./Liebhart, U. (Hrsg.): Strategien entwickeln<br />

und umsetzen. Speziell für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen. 3. Auflage. Wien:<br />

Linde Verlag, S. 502-523.<br />

• Liebhart, U./Sturm, F. (2021): Konsequenzen<br />

der demografischen Entwicklung für Gemeinden<br />

als Arbeitgeber. In: Stainer-Hämmerle, K./<br />

Oppitz, F. (Hrsg.): Handbuch Gemeindepolitik.<br />

2. Auflage. Wien: Verlag Österreich, S. 563-576.<br />

• Liebhart, U./Kapeller, M./Knappitsch, R. (2019):<br />

Die Sprachwirkung von Predigten nicht-muttersprachlicher<br />

Priester. In: Domsch, M. E./<br />

Ladwig, D. H./Weber, F. C. (Hrsg.): Vorurteile<br />

im Arbeitsleben. Unconscious Bias erkennen,<br />

vermeiden und abbauen. Wiesbaden: Springer<br />

Fachmedien, S. 115-136.<br />

• Mayring, P./Fenzl, T. (2019): Qualitative Inhaltsanalyse.<br />

In: Baur, N./Blasius, J. (Hrsg.): Handbuch<br />

Methoden der empirischen Sozialforschung.<br />

2. Auflage. Wiesbaden: Springer VS<br />

Verlag, S. 633-648. DOI: 10.1007/978-3-658-<br />

21308-4_42.<br />

• Mödritscher, G./Liebhart, U. (2020): Aktuelle<br />

Trends und Entwicklungen – ein Prolog.<br />

In: Mussnig, W./Mödritscher, G./Liebhart, U.<br />

(Hrsg.): Strategien entwickeln und umsetzen.<br />

Speziell für kleine und mittelständische Unternehmen.<br />

3. Auflage. Wien: Linde Verlag, S. 3-9.<br />

• Schwarz-Musch, A./Guetz, B. (2021): Markenführung<br />

für Städte und Gemeinden. In:<br />

Stainer-Hämmerle, K./Oppitz, F. (Hrsg.): Handbuch<br />

Gemeinde politik. Wien: Verlag Österreich.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2021): Regional, kommunal,<br />

feminin. Sieben Thesen zu einer weibli-<br />

95


value <strong>2022</strong><br />

cheren Politik. In: Gitschtaler, B. (Hrsg.): Gailtaler<br />

Zeitsprünge. Ein Tal im Wandel der Zeit.<br />

Band 2. Das obere Gailtal und das Lesachtal. St.<br />

Stefan im Lavanttal, S. <strong>25</strong>0-<strong>25</strong>5.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2021): Der lange Weg<br />

der Frauen an die Gemeindespitze. In: Anderwald,<br />

K./Hren, K./Stainer-Hämmerle, K. (Hrsg.):<br />

Kärntner Jahrbuch für Politik 2021/Koroški<br />

politični zbornik 2021. Klagenfurt/Celovec, S.<br />

<strong>25</strong>-34.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2021): In Kärnten<br />

schwimmen. Sicht einer Zugewanderten in ein<br />

fluides Land. In: Messner, E./Liepold, U./Srienc,<br />

D. (Hrsg.): Abziehbilder – Odlepke, Drava: Klagenfurt,<br />

S. 90-92.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2021): Die Länder machen<br />

viel Staat. In: Salzburger Landtag (Hrsg.):<br />

75 <strong>Jahre</strong> Länderkonferenz. Festschrift. Salzburg,<br />

S. 27-34.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2021): Die Länder<br />

machen viel Staat. In: Hilpold, P./Raffeiner,<br />

A./Steinmair, W. (Hrsg.): Rechtsstaatlichkeit,<br />

Grundrechte und Solidarität in Österreich und<br />

in Europa. Festgabe zum 85. Geburtstag von<br />

Pr<strong>of</strong>essor Heinrich Neisser, einem europäischen<br />

Humanisten. S. 1014-10<strong>25</strong>.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2021): Aufstieg, Fall<br />

und Wiedergeburt. In: Khol, A./Karner, S./<br />

Sobotka, W./Rausch, B./Ofner, G. (Hrsg.): Österreichisches<br />

Jahrbuch für Politik 2020. Wien:<br />

Böhlau Verlag, S. 285-296.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2020): Politische Beteiligung<br />

in Kärnten – Status Quo und Ausblick. In:<br />

Fritz, P. (Hrsg.): Einführung. Überblick. Reflexionen<br />

zum neuen Landesausstellungsformat.<br />

Klagenfurt, S. 124-133.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2020): Pandemischer<br />

Ausnahmezustand – Regieren und Reagieren<br />

der Kärntner Parteien während des Lockdowns.<br />

In: Anderwald, K./Hren, K./Stainer-<br />

Hämmerle, K. (Hrsg.): Kärntner Jahrbuch für<br />

Politik 2020. Klagenfurt/Celovec: Mohorjeva/<br />

Hermagoras, S. 105-114.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2020): Die Landtagswahlen<br />

in Vorarlberg. In: Karl, S./Mantl, W./Poier,<br />

K./Prisching, M./Ziegerh<strong>of</strong>er, A. (Hrsg.): Steirisches<br />

Jahrbuch für Politik 2019. Wien: Böhlau<br />

Verlag, S. 41-44.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2020): Probleme und<br />

Perspektiven des Volksgruppenschutzes. 100<br />

<strong>Jahre</strong> nach der Kärntner Volksabstimmung.<br />

Problemi in perspektive narodnih skupostni.<br />

100 let po koroskem plebiscitu. Mit (Hrsg.):<br />

Hafner, G./Hren, K./Neisser, H./Pandel, M./<br />

Pirker, J./Rautz, G./Stocker, M. Mohorjeva/Hermagoras.<br />

Klagenfurt/Celovec.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2020): Politische Utopien,<br />

Demokratie als Utopie. In: Eibl, D. G./<br />

Winkler-Ebner, D. (Hrsg.): Zukunft/Utopie. Innsbruck:<br />

innsbruck university press, S. 185-196.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2020): Frauen in die Politik!<br />

In: Österreichischer Städtebund (Hrsg.): Österreichs<br />

Städte in Zahlen 2020. Wien, S. 84-86.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2020): Der große Showdown<br />

des TV-Wahlkampfs. In: Khol, A./Karner,<br />

S./Sobotka, W./Rausch, B./Ofner, G./Halper, D.<br />

(Hrsg.): Österreichisches Jahrbuch für Politik<br />

2019. Wien: Böhlau Verlag, S. 113-123.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2020): Als FöderalistIn<br />

wird man geboren oder lernt es nie. In: Hermann,<br />

A. T. /Ingruber, D./Perlot, F./Prapotnik,<br />

K./Hainzl, C. (Hrsg.): regional. national. föderal.<br />

Zur Beziehung politischer Ebenen in Österreich.<br />

Wien: Facultas, S. 79-91.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (2020): Politische Bildung<br />

und Populismus. Wie schützen wir uns vor<br />

den Rattenfängern? In: Kammerer, B. (Hrsg.):<br />

Unpolitisch, interessiert, engagiert!? Demokratiebildung<br />

und die Kinder- und Jugendarbeit.<br />

Nürnberg: emwe-Verlag, S. 127-136.<br />

• Sternad, D./ Mödritscher, G. (2021): Qualitative<br />

growth: An alternative to solely quantitatively-oriented<br />

theories <strong>of</strong> firm growth. In: Pirson,<br />

M./Wasieleski, D. M./Steckler, E. L. (Hrsg.): Alternative<br />

Theories <strong>of</strong> the Firm. New York: Routledge,<br />

S. 103-119.<br />

• Weiß, G./Krenn, M./Lehnert, S./Sternad, D.<br />

(2020): Die Nutzung des Internets im Exportgeschäft.<br />

In: Sternad, D./Höfferer, M./Haber,<br />

G. (Hrsg.): Grundlagen Export und<br />

Internationalisierung. 2. Auflage. Wiesbaden:<br />

Springer Gabler, S. 169-187.<br />

• Zametter, T. (2021): Die Kärntner Regionen im<br />

Aufbruch – Regionalpolitische Ansätze sowie<br />

Ziele und Maßnahmenvorschläge des Masterplans<br />

Ländlicher Raum Kärnten. In: Anderwald,<br />

K./Hren, K./Stainer-Hämmerle, K. (Hrsg.):<br />

Kärntner Jahrbuch für Politik 2021. Klagenfurt:<br />

Hermagoras, S. 294-311. URL: https://www.<br />

jahrbuchkaernten.at/fileadmin/user_upload/<br />

Jahrbuch_Politik_2021.pdf.<br />

• Zametter, T. (2021): Zukunftsregion Lesachtal<br />

– Ein sozioökonomischer Blick aufs Tal. In:<br />

Verein Erinnern Gailtal (Hrsg.): Gailtaler Zeitsprünge<br />

– Ein Tal im Wandel der Zeit. Verein<br />

Erinnern Gailtal.<br />

• Zametter, T. (2019): Ländliche Räume im Umbruch<br />

– Der Talort Tröpolach und die Skiarena<br />

Nassfeld Hermagor. In: Verein Erinnern Gailtal<br />

(Hrsg.): Gailtaler Zeitsprünge – Ein Tal im Wandel<br />

der Zeit. Verein Erinnern Gailtal.<br />

Beiträge in Fachzeitschriften<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A. (2021): Inte gration<br />

von Menschen mit Lern- und Mehrfachbehinderungen.<br />

Evaluierung der volkswirtschaft lichen<br />

Effekte eines alternativen Beschäftigungsprojektes<br />

am Arbeitsmarkt. In: Wirtschaft und<br />

Gesellschaft. 47(3), S. 381-404.<br />

• Gruber, M./Lardiés-Bosque, R./Membretti, A./<br />

Tonelli, D. (2021): The impact <strong>of</strong> the COVID-19<br />

pandemic on remote and rural regions <strong>of</strong><br />

Europe: Foreign immigration and local<br />

Development. In: GSSI – Discussion Paper<br />

Series in Regional Science & Economic<br />

Geography, 2021(15).<br />

• Knoll, C./Sternad, D. (2021): Identifying global<br />

leadership potential. In: Journal <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

Development, 40(4), S. <strong>25</strong>3-272.<br />

• Liebhart, U. (<strong>2022</strong>): Freestyle im Rahmen.<br />

managerSeminare, 288, 03/2021, S. 86-94.<br />

• Mayring, P./Fenzl, T. (2019): Qualitative Inhaltsanalyse.<br />

In: Baur, N./Blasius, J. (Hrsg.): Handbuch<br />

Methoden der empirischen Sozialforschung.<br />

2. Auflage. Wiesbaden: Springer VS<br />

Verlag, S. 633-648. DOI: 10.1007/978-3-658-<br />

21308-4_42.<br />

• Schomaker, R. M./Sitter, A. (2020): Die PESTEL-<br />

Analyse. Status quo und innovative Anpassungen.<br />

Der Betriebswirt, 01/2020. Berlin:<br />

Duncker & Humblot GmbH, S. 3-21.<br />

• Sternad, D. (2020): Segel setzen für ferne Ziele.<br />

return – Magazin für Transformation und Turnaround,<br />

06/2020, S. 36-37.<br />

• Sternad, D./Mödritscher, G. (2020):<br />

Entre preneurial leaps: Growth processes in<br />

transition phases between dynamic states.<br />

Entrepreneurship Theory and Practice. DOI:<br />

https://doi.org/10.1177/1042<strong>25</strong>8720929890.<br />

• Sternad, D./Kennelly, J. J. (2019): The effects<br />

<strong>of</strong> social acceleration on the organizationplace<br />

relationship. Tamara Journal <strong>of</strong> Critical<br />

Organisation Inquiry, 17(3), S. 26-36.<br />

• Sternad, D./Krenn, M./Schmid, S. (2019): Business<br />

excellence for SMEs: Motives, obstacles,<br />

and size-related adaptations. Total Quality<br />

<strong>Management</strong> & Business Excellence, 30(1-2),<br />

S. 151-168.<br />

Vorträge/Konferenzen<br />

• Aigner-Walder, B. (11/2021): Demo graphischer<br />

Wandel in Kärnten – Heraus for derungen und<br />

Potentiale aus wirtschaftlicher Perspektive.<br />

Vortrag i. R. d. Enquete des Kärntner Landtages<br />

Demographische Entwicklung Kärntens und<br />

die daraus resultierenden Herausforderungen,<br />

Chancen und Risiken, Klagenfurt.<br />

• Aigner-Walder/Lobnig, C. (11/2021): Pension<br />

Systems, Volunteering and Health Status – A<br />

Comparative Analysis Between Austria, Romania<br />

and Switzerland. Vortrag i. R. d. Symposium<br />

The Ageing <strong>of</strong> the Baby Boomers: Current<br />

Issues <strong>of</strong> Work and Retirement Research in a<br />

European Perspective des Bundesinstituts für<br />

Bevölkerungsforschung, Wiesbaden (online).<br />

• Aigner-Walder, B./Gruber, M. (09/2021): Youth<br />

unemployment and migration – An analysis<br />

for a rural alpine region in Austria. Vortrag i. R.<br />

d. PECSRL 2021 – 29th Session <strong>of</strong> the Permanent<br />

European Conference for the Study <strong>of</strong> the<br />

Rural Landscape, S12. Migration, local impacts<br />

and integration <strong>of</strong> immigrants in European<br />

rural areas, Universidad de Jaén/Universidad<br />

Internacional de Andalucía (online).<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A. (09/2021): Social<br />

Return on Investment am Beispiel eines Integrationsprojektes<br />

für Beeinträchtigte. Vortrag<br />

i. R. d. 4. Forschungskonferenz Sozialpolitik der<br />

ESPAnet Austria, Graz.<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A./Ofner, R. (02/2020):<br />

Socioeconomic Potential <strong>of</strong> Technical Assistance<br />

Systems – Costs and Benefits <strong>of</strong> an AAL System<br />

in Health Monitoring. Vortrag i. R. d. Fifth<br />

ATHEA Conference: Improving Efficiency in Healthcare<br />

Systems, Wien.<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A. (09/2019): Mobility<br />

& Ageing. Preferences in the Use <strong>of</strong> Transportation<br />

Services And Goods by Age. Vortrag i. R. d.<br />

Konferenz Aging & Social Change, Wien.<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A. (04/2019): Indikatoren<br />

zur Messung der Wirkung von AAL-<br />

Lösungen. Vortrag i. R. d. 14. Gemeinsamen<br />

96


Thema<br />

Österreichisch-Deutschen Geriatriekongresses<br />

bzw. d. 58. Kongresses der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Geriatrie und Gerontologie, Wien.<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A. (02/2019): Wirkungsmessung<br />

von Active and Assisted Living<br />

(AAL)-Technologien. Vortrag i. R. d. Tagung<br />

Ageing & Living in Place, Chancen und Risiken<br />

im Angesicht moderner Technik(en) und Technologien,<br />

Olten, Schweiz.<br />

• Bidmon, S./Guetz, B. (05/<strong>2022</strong>): The influencing<br />

chain <strong>of</strong> physician rating website usage: a<br />

cross-sectional study in Austria. In: European<br />

Marketing Academy, S. 24-27, Budapest.<br />

• Fenzl, T./Lemke, S./Mayring, P. (06/2020). QCAmap:<br />

an interactive web-application for Qualitative<br />

Content Analysis. Workshop presentation<br />

at the 1st Conference <strong>of</strong> the Association for<br />

European Qualitative Researchers in Psychology<br />

(EQuiP2020), Thessaloniki, Greece.<br />

• Gruber, M./Zupan, K. (01/<strong>2022</strong>): Arbeitsmarktbedingte<br />

Herausforderungen und Potentiale<br />

der Covid-19 Pandemie für Migrant*innen in<br />

Österreich. Vortrag i. R. d. COVID-19 Ab schlusskonferenz<br />

der Dr. Hans-Riegel-Stiftung und der<br />

Kaiserschild-Stiftung (online).<br />

• Gruber, M./Leuschner, M. (10/2021): Ausbildung<br />

statt Abschiebung?! – Identitäts suche<br />

und Perspektiven geflüchteter Menschen in<br />

einem Kärntner Arbeitsmarktprojekt. Vortrag<br />

i. R. d. MOMENTUM Kongresses, Track 8:<br />

Prekär, diskriminiert, entgrenzt – wo bleibt die<br />

gute Arbeit?, Hallstatt, Österreich.<br />

• Gruber, M./Machold, I./Zupan, K. (10/2021):<br />

Soziale und wirtschaftliche Auswirkungen von<br />

Migration auf die lokale Entwicklung in Vorarlberg<br />

und Kärnten. MATILDE – Einblicke in<br />

ein laufendes EU-Forschungsprojekt. Vortrag<br />

i. R. d. <strong>25</strong>. Sitzung des Fachausschusses für Integration<br />

des Österreichischen Städtebundes,<br />

Wien, Österreich.<br />

• Gruber, M. (09/2021): Challenges, opportunities<br />

and impacts <strong>of</strong> labour market integration<br />

<strong>of</strong> asylum seekers and refugees in the rural<br />

Austrian tourism sector. Vortrag I. R. d. PECSRL<br />

2021 – 29th Session <strong>of</strong> the Permanent European<br />

Conference for the Study <strong>of</strong> the Rural<br />

Landscape, S12. Migration, local impacts and<br />

integration <strong>of</strong> immigrants in European rural<br />

areas, Universidad de Jaén/Universidad<br />

Internacional de Andalucía (online).<br />

• Gruber, M./Lardiés-Bosque, R./Membretti,<br />

A. (09/2021): Immigrants living in Rural and<br />

Mountain European areas: the impact <strong>of</strong> CO-<br />

VID-19 on Foreign immigrants. Vortrag i. R. d.<br />

PECSRL 2021 – 29th Session <strong>of</strong> the Permanent<br />

European Conference for the Study <strong>of</strong> the<br />

Rural Landscape, S12. Migration, local impacts<br />

and integration <strong>of</strong> immigrants in European<br />

rural areas, Universidad de Jaén/Universidad<br />

Internacional de Andalucía (online).<br />

• Gruber, M./Lardiés-Bosque, R./Membretti, A.<br />

(08/2021): COVID-19: Impacts on Foreign Immigrants<br />

and rural European regions – challenges<br />

and chances to recover. Vortrag i. R. d. 60th<br />

ERSA (European Regional Science Association)<br />

congress, Special Session #14: “Regional Resilience<br />

in Low-density Territories: overcoming<br />

the effects <strong>of</strong> COVID-19 pandemic” (online).<br />

• Gruber, M./Lardiés-Bosque, R./ Membretti, A.<br />

(07/2021): The Impact <strong>of</strong> COVID-19 on Foreign<br />

Immigrants in Rural and Mountain Regions<br />

<strong>of</strong> Europe. Vortrag i. R. d. 18th IMISCOE<br />

( International Migration Research Network)<br />

Annual Conference, Session #28 panel, SC<br />

Migration Politics and Governance “Looking<br />

at migration from a remote perspective. The<br />

social and economic impact <strong>of</strong> migration in<br />

rural, remote and bordering spaces” (online).<br />

• Gruber, M./Lardiés-Bosque, R./ Membretti, A.<br />

(04/2021):The Impact <strong>of</strong> COVID-19 on Foreign<br />

Immigrants in Rural and Mountain Regions <strong>of</strong><br />

Europe. Vortrag i. R. d. VOLPOWER Academic<br />

Workshop „Challenging Integration through<br />

Everyday Narratives”, Glasgow Caledonian University<br />

(online).<br />

• Gruber, M./Martin, K./Pöcher, J./Seyer, V.<br />

(04/2021): TourIK – Tourismus und Inte gration<br />

in Kärnten. Ein innovativer Lösungs ansatz für<br />

den Tourismus und die rasche Arbeitsmarktintegration<br />

junger MigrantInnen. Vortrag i. R. d.<br />

14. Forschungsforums der österreichischen<br />

Fachhochschulen (online).<br />

• Gruber, M./Pöcher, J./Stainer-Hämmerle, K.<br />

(11/2020): Herausforderungen und Chancen<br />

einer frühen Arbeitsmarktintegration von<br />

jungen Asylwerber*innen und Flüchtlingen<br />

im Tourismus. Vortrag i. R. d. Tags der Politikwissenschaft<br />

2020 (online).<br />

• Gruber, M. (09/2020): Erfolgsfaktoren für die<br />

Arbeitsmarktintegration junger geflüchteter<br />

Menschen in Österreich, Vortrag i. R. d.<br />

6th Biennial Conference on Migration and<br />

Integration Research in Austria „Crossing<br />

borders – Perspectives in Migration Research“,<br />

Panel „Fluchtmigration nach Österreich“, Universität<br />

Salzburg, Österreich.<br />

• Gruber, M./Hagendorfer-Jauk, G. (09/2020):<br />

Empowerment und Partizipation durch Citizen<br />

Science – Methodische Ansätze und Erfahrungen<br />

aus Projekten im ländlichen Raum. Vortrag<br />

i. R. d. Österreichische Citizen Science Konferenz,<br />

Wien, (online).<br />

• Gruber, M. (07/2020): Strategien und Möglichkeiten<br />

der Suche nach (Begegnungs-)<br />

„Räumen“ im ländlichen sowie klein- und<br />

mittel städtischen Raum. Vortrag i. R. d.<br />

UNHCR-Webinars „Leistbare Räume finden“,<br />

(online).<br />

• Gruber, M./Martin, K./Seyer, V. (12/2019): Erkenntnisse<br />

von Forschungs projekten über die<br />

Relevanz des lokalen Spracherwerbs für die Integration.<br />

Vortrag i. R. d. 45. ÖLT - Österreichische<br />

Linguistik tagung, Salzburg, Österreich.<br />

• Gruber, M./Hell, N. (10/2019): Integration Policies<br />

in Carinthia: Challenges, Opportunities<br />

and Limits. Keynote i. R. d. TEIN4Citizens Conference<br />

Austria – Slovenia „Old and New Minorities<br />

– The Relevance <strong>of</strong> Identities for Border<br />

Regions In Today’s European Union“, Laibach,<br />

Slowenien.<br />

• Gruber, M./Veider, F. (10/2019): Gemeinsam<br />

forschen im Netzwerk. Projektvorstellung<br />

und Podiumsdiskussion i. R. d. 4. IARA <strong>Jahre</strong>stagung/Smart<br />

VitAALity-Symposium „Gemeinsam<br />

sind wir Forschung?! Mit Citizen Science zu<br />

mehr Lebensqualität im Alter“, Villach, Österreich.<br />

• Gruber, M. (09/2019): The Escaping Intelligence.<br />

Vortrag und Poster i. R. d. International<br />

Mountain Conference 2019, Workshop 1.3.B<br />

„Challenges and potentials <strong>of</strong> demographic<br />

change in Mountain regions“, Innsbruck, Österreich.<br />

• Gruber, M. (08/2019): Labour market<br />

integration barriers and enablers for young<br />

asylum seekers and refugees in Austria. Vortrag<br />

i. R. d. SIRIUS (Skills and Integration <strong>of</strong><br />

Migrants, Refugees and Asylum Applicants in<br />

European Labour Markets) International Academic<br />

Conference “Integrating migrants, refugees<br />

and asylum seekers into European labour<br />

markets: enablers and barriers”, Glasgow,<br />

United Kingdom.<br />

• Gruber, M. (06/2019): Die Wanderung der<br />

Arbeitskraft. Impulsvortrag i. R. d. Midissage<br />

der Wanderausstellung „Menschen Arbeit Welten“,<br />

Villach, Österreich.<br />

• Gruber, M./Leuschner, M. (06/2019): TourIK –<br />

Tourism & Integration in Carinthia. Scientific<br />

findings. Vortrag i. R. d. 3. Interreg IT-AT<br />

EUMINT (Europaregionen, Migration; Integration)<br />

-Vernetzungsbesuches „Perspektiven<br />

ändern, Integrationsnetzwerke knüpfen und<br />

grenzüberschreitenden Austausch pflegen!“,<br />

Klagenfurt, Österreich.<br />

• Gruber, M. (05/2019): Ankommen und Zusammenleben<br />

im ländlichen Raum […] Regionen in<br />

Kärnten. Vortrag i. R. d. 10-<strong>Jahre</strong>sjubiläums des<br />

Carinthia International Club „Willkommen in<br />

Kärnten – und nun?“, Klagenfurt, Österreich.<br />

• Gruber, M. (04/2019): Integration im ländlichen<br />

Raum. Vom Willkommen zum Ankommen.<br />

Vortrag i. R. d. 1. Österreichischen Integrationskongresses,<br />

Wien, Österreich.<br />

• Guetz, B./Bidmon, S. (06/2021): Awareness<br />

<strong>of</strong> and Interaction with Physician Rating<br />

Websites: A Cross-Sectional Study in Austria.<br />

In: International Conference on Research in<br />

Advertising, 24.-26. Juni 2021, Bordeaux.<br />

• Guetz, B./Bidmon, S. (05/2021): The Impact<br />

<strong>of</strong> Social Influence on the Intention to Use<br />

Physician Rating Websites. In: European<br />

Marketing Academy, <strong>25</strong>.-28. Mai 2021, Madrid.<br />

• Guetz, B./Bidmon, S. (06/2019): The Credibility<br />

<strong>of</strong> Physician Rating Websites: A Systematic<br />

Literature Review. In: International Conference<br />

on Research in Advertising, 27.-29. Juni 2019,<br />

Krems.<br />

• Guetz, B. (03/2019): Konzeptualisierung und<br />

Operationalisierung von Patientenzufriedenheit<br />

mit Hausärztinnen und Hausärzten. In:<br />

Junior <strong>Management</strong> Science Konferenz, 22.-23.<br />

März 2019, Hamburg.<br />

• Himmelsbach, J./Aigner-Walder, B./ Luger,<br />

A./Garschall, M./Oberzaucher, J./Ofner,<br />

R./ Gerdenitsch, C./Schwarz, S. (05/2021):<br />

EvAALuation & EvAALuation² - Set <strong>of</strong> indicators<br />

and measuring Instruments to assess the<br />

effects <strong>of</strong> AAL solutions. Impulsvortrag bei<br />

dHealth 2021, Wien (online).<br />

• Himmelsbach, J./Garschall, M./Ofner, R./<br />

Oberzaucher, J./Lupiáñez-Villanueva, F./<br />

Folkvord, F. (09/2019): Enabling implementation<br />

decisions: Assessing the effectiveness <strong>of</strong> AAL.<br />

Vortrag beim AAL Forum Aarhus, Dänemark.<br />

97


value <strong>2022</strong><br />

• Krenn, M./Sternad, D. (2021): Business model<br />

innovation and internationalization success:<br />

A study <strong>of</strong> SMEs in three European Countries.<br />

EURAM 2021 Conference “Reshaping<br />

Capitalism for a Sustainable World”, 16.-18.<br />

Juni (online conference in collaboration with<br />

Université du Québec à Montréal, Canada).<br />

• Krenn, M./Sternad, D. (2020): Business model<br />

innovation as a driver <strong>of</strong> internationalization<br />

success. RENT XXXIV Conference<br />

“ Entrepreneurship in the Digital Era”, 18.-20.<br />

November (online).<br />

• Krenn, M./Sternad, D./Mödritscher, G. (2019):<br />

Die Rolle der Unternehmenskultur für nachhaltiges<br />

qualitatives Unternehmenswachstum.<br />

Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen<br />

2019, 24.-<strong>25</strong>. April, Fachhochschule<br />

Wiener Neustadt.<br />

• Liebhart, U. (2021): Zukunft der Arbeit. Schlussfolgerungen<br />

für den öffentlichen Dienst. Vortrag<br />

im Rahmen des Strategiedialogs des Land<br />

Kärntens, 6. Oktober.<br />

• Liebhart, U. (2019): Arbeitswelt und Digitalisierung<br />

in Kärnten: Das New Work-Mindset<br />

attraktiver Arbeitgeber. Im Rahmen der Frühjahrsreihe<br />

der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft<br />

Kärnten in Klagenfurt, 26. März.<br />

• Luger, A./Aigner-Walder, B. (04/2021): Ökonomische<br />

Evaluierung des ChancenForum. Posterbeitrag<br />

im Rahmen des Forschungsforum<br />

der Österreichischen Fachhochschulen 2021,<br />

Wien (online).<br />

• Luger, A. (11/2019): Enabling implementation<br />

decisions: Assessing the effectiveness <strong>of</strong><br />

AAL. Vortrag i. R. d. International Conference<br />

on Personalised Coaching and ICT Environments<br />

for Wellbeing and Care (ICPCWC 2019),<br />

Odense.<br />

• Mödritscher, G./Sternad, D. (2020): Qualitatives<br />

Wachstum als Zukunftsstrategie. Vortrag<br />

am VZ (Verantwortung zeigen) Thementag<br />

2020 („Strategie Zukunft“), 16. Juli, Klagenfurt<br />

am Wörthersee, Österreich.<br />

• Sitter, A. (10/2019): Unternehmens steuerung<br />

leicht gemacht. Instrumente und Umsetzungsmöglichkeiten,<br />

Workshop in Kooperation mit<br />

EY, FH Kärnten, Villach, Österreich.<br />

• Stainer-Hämmerle, K., Zametter, T. (07/2021):<br />

Hilfe wir schrumpfen! Bevölkerungsrückgang<br />

in Oberkärnten. [Radiosendung]. Ö1 Interview<br />

Journal Panorama. URL: https://oe1.orf.<br />

at/ programm/20210715#6451<strong>25</strong>/Hilfe-wirschrumpfen.<br />

• Stainer-Hämmerle/K., Zametter, T. (02/2021):<br />

Projektpräsentation und Ergebnisse Demographie_Check:Kärnten<br />

2020. Vortrag i. R. d.<br />

Pressekonferenz Amt der Kärntner Landesregierung,<br />

Klagenfurt, Österreich. URL: https://<br />

www. facebook.com/watch/live/?ref=watch_<br />

permalink&v=1056233211539696.<br />

• Stainer-Hämmerle, K./Zametter, T. (10/2020):<br />

Der Demographie_Check:Kärnten 2020. Vortrag<br />

i. R. d. Veranstaltungsreihe Stärkung der<br />

regionalen Handlungsebene: Status, Impulse &<br />

Perspektiven. Österr. Raumordnungskonferenz<br />

(ÖROK), Villach, Österreich (online).<br />

• Sternad, D. (2020): Organisationen zur Exzellenz<br />

führen: Die Grundprinzipien des qualitativen<br />

Wachstums. Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe<br />

E4 – Ethik, Exzellenz, Entwicklung,<br />

Energie der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft<br />

Kärnten. 16. November, Klagenfurt a. Ws.<br />

• Sternad, D./Kennelly, J. J. (2019): Everything<br />

happens someplace: Place attachment<br />

and responsible management behavior.<br />

Presentation at the Academy <strong>of</strong> <strong>Management</strong><br />

Specialized Conference „Responsible<br />

Leadership In Rising Economies“, 23.-<strong>25</strong>.<br />

Oktober, Bled, Slowenien.<br />

• Sternad, D./Knappitsch, E. (2019): Engaging<br />

and developing students with challenge- based<br />

learning approaches. Presentation at the 1st<br />

CCLU Workshop on Research and Teaching<br />

Cooperation, 12. Juni, Villach-Faaker See.<br />

• Weder, F./Fenzl, T./Lemke, S./Voci, D (09/2021):<br />

Overmoralization <strong>of</strong> (m)eating behaviour?<br />

Biennial Food and Communication Conference<br />

2021, Ljubljana, Slovenia.<br />

• Weder, F./Fenzl, T./Lemke, S./Voci, D./ Jogiono,<br />

D. (07/2021): Overmoralization <strong>of</strong> (m)eating<br />

behaviour? Paper presented at the 27th International<br />

Sustainable Development Research<br />

Society Conference, Online & Mid Sweden University,<br />

Sundsvall, Sweden.<br />

• Weder, F./Fenzl, T./Lemke, S./Voci, D./ Jogiono,<br />

D. (07/2021): Overmoralization <strong>of</strong> (m)eating<br />

behaviour? Paper presented at the IAMCR<br />

2021, “Rethinking borders and boundaries:<br />

Beyond the global/local dichotomy in communication<br />

studies”, Online & United States International<br />

University-Africa, Nairobi, Kenia.<br />

• Weder, F./Fenzl, T./Lemke, S./Voci, D.<br />

(07/2021): Overmoralization <strong>of</strong> (m)eating behaviour?<br />

ANZCA 2021 “Communication, Authority<br />

and Power”, Melbourne, Australia.<br />

• Weder, F./Fenzl, T./Lemke, S./Voci, D./ Jogiono,<br />

D. (05/2021): Overmoralization <strong>of</strong> (m)eating<br />

behaviour? Paper presented at the 71st Annual<br />

ICA Conference, Virtual.<br />

• Weder, F./Lemke, S./Fenzl, T./Voci, D.<br />

(11/2020): Overmoralization <strong>of</strong> (m)eating behavior.<br />

IECA Conference “Communicating for<br />

Food Sustainability” (online).<br />

• Zametter, T. (10/2021): Creative Urban Green<br />

Paper – Presenting concrete ideas to strenghening<br />

(entrepreneurship <strong>of</strong>) Cultural and Creative<br />

Industries (CCIs). Vortrag i. R. d. Veranstaltungsreihe<br />

Creative & Urban Regeneration<br />

Days, Universität Maribor, Slowenien (online).<br />

• Zametter, T. (10/2021): Der demographische<br />

Wandel in Kärnten unter besonderer Berücksichtigung<br />

geschlechterspezifischer Entwicklungen<br />

im Raum Oberkärnten. Vortrag i. R. d.<br />

Zukunftswerkstatt Oberkärnten/Mädchenzentrum<br />

Klagenfurt (online).<br />

• Zametter, T. (10/2021): Praxisbericht der ersten<br />

GSTC-D Zertifizierung Österreichs. Vortrag<br />

und round table Diskussion i. R. d. Fach-Werkstatt<br />

„SDG´s und Natur-Tourismus“, Baden bei<br />

Wien, Österreich.<br />

• Zametter, T. (09/2021): Regional entwicklung<br />

mit Zukunft. Beispiele aus der angewandten<br />

Forschung. Vortrag i. R. d. Veranstaltung<br />

N‘Cyan Gipfeltreffen für progressive Regionen<br />

- Zukunft im Fokus, St. Johann im Defreggental<br />

Osttirol, Österreich.<br />

Sonstige Publikationen<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A./Schomaker,<br />

R. (2021): Economic impact <strong>of</strong> migration.<br />

Statistical Briefings. MATILDE Deliverable 4.2.<br />

DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.4817376.<br />

• Aigner-Walder, B./Luger, A./Ofner, R. (2019):<br />

Sozioökonomisches Potential technischer<br />

Assistenzsysteme - Kosten und Nutzen eines<br />

AAL-Systems im Bereich Gesundheitsmonitoring.<br />

In: IARA Working Paper Series 02/2019.<br />

S. 1-40.<br />

• Anderwald, K./Hren, K./Stainer-Hämmerle, K.<br />

(Hrsg.) (2021): Kärntner Jahrbuch für Politik<br />

2021/Koroški politični zbornik 2021. Celovec/<br />

Klagenfurt: Mohorjeva/Hermagoras.<br />

• Anderwald, K./Hren, K./Stainer-Hämmerle, K.<br />

(Hrsg.) (2020): Kärntner Jahrbuch für Politik<br />

2020/Koroški politični zbornik 2020. Celovec/<br />

Klagenfurt: Mohorjeva/Hermagoras.<br />

• Bianchi, M./Caputo, M. L./Lo Cascio, M./<br />

Baglioni, S./Aigner-Walder, B./Lobnig, C.,/Luger,<br />

A./Schomaker, R. M. (Hrsg.) (2021) : Comparative<br />

report on TCNs economic impact and<br />

entrepreneurship. MATILDE Deliverable 4.4.<br />

DOI: https://doi.org/10.5281/ zenodo.5017818.<br />

• Gollner, P./Krenn, M./Lehnert, S./Schwarz-<br />

Musch, A./Sternad, D./Weiß, G. (2019): Leitfaden<br />

für den Dienstleistungsexport. Klagenfurt<br />

am Wörthersee: Wirtschaftskammer<br />

Kärnten.<br />

• Gruber, M./Leuschner, M. (2021): Surviving<br />

Forced Migration versus Starting a New Life:<br />

Perspectives from Austrian labour market<br />

integration programmes. In: Global Campus<br />

<strong>of</strong> Human Rights – Blog. URL: https://gchumanrights.org/preparedness/article-on/<br />

surviving-forced-migration-versus-starting-anew-life-<br />

perspectives-from-austrian-labourmarket-integration-programmes.html.<br />

• Gruber, M./Zupan, K. (Hrsg.) (2021): Report<br />

on existing integration-political goals,<br />

programmes and strategies in the European<br />

Union and the MATILDE countries and rural<br />

regions, MATILDE Deliverable 6.2. DOI:<br />

10.5281/zenodo.4620898.<br />

• Gruber, M./Zupan, K. (2021): Factsheet on the<br />

Politics <strong>of</strong> Integration and Inclusion. MATILDE<br />

Deliverable 6.1. DOI:10.5281/zenodo.4573101.<br />

• Gruber, M./Machold, I./Bauchinger, L./Dax,<br />

T./Lobnig, C./Pöcher, J./Zupan, K. (2021):<br />

Austria. In: Caputo M. L. et al. (Hrsg.):<br />

10 country reports on economic impact.<br />

MATILDE Deliverable 4.3, S. 8-53. DOI:<br />

10.5281/ zenodo.5017813.<br />

• Gruber, M./Lobnig, C./Zupan, K. (with<br />

contributions from Gebhard, K.) (2021): Austria,<br />

Villach. In: Membretti, A. (Hrsg.): 13 quantitative<br />

briefing on the case studies. Deliverable<br />

5.2, S. 5-35. DOI: 10.5281/zenodo.5526040.<br />

• Gruber, M. (2020): Migration governance.<br />

In: Kordel, S./Membretti, A. (Hrsg.): Report<br />

on conceptual frameworks on migration<br />

processes and local development in rural and<br />

mountain areas. MATILDE Deliverable 2.4,<br />

S. 27-33. URL: https://matilde-migration.eu/<br />

wp-content/ uploads/2020/08/MATILDE_WP2_<br />

D24_ Conceptual_paper_FINAL.pdf.<br />

98


Thema<br />

• Gruber, M. (with contributions from<br />

Aigner-Walder, B./Pöcher, J./Schomaker, R./<br />

Stainer-Hämmerle, K.) (2020): Carinthia:<br />

Territorial and socio-economic characteristics<br />

<strong>of</strong> the region. In: Kordel, S./Membretti, A.<br />

(Hrsg.): Classification on spatial specifities<br />

and Third Country Nationals Distribution in<br />

MATILDE Regions. MATILDE Deliverable 2.1, S.<br />

102-132. URL: https://matilde-migration.eu/<br />

wp-content/uploads/2020/08/MATILDE_D21_<br />

Classification_on_spatial_specificities_and_<br />

TCNs_distribution_040820.pdf.<br />

• Himmelsbach, J./Luger, A./Aigner-Walder,<br />

B./Schwarz, S./Oberzaucher, J./Lototska,<br />

A./Putz, S. (2021): 3vAALuation – Manual<br />

<strong>of</strong> measuring instruments for the evaluation<br />

<strong>of</strong> AAL solutions. AIT/FHK. URL: https://<br />

www.ffg.at/sites/default/files/allgemeine_<br />

downloads/ thematische%20 programme/IKT/<br />

3vAALuation_manual.pdf.<br />

• Himmelsbach, J./Aigner-Walder, B./Luger,<br />

A./Gerdenitsch, C./Schwarz, S./Neureiter,<br />

K.,/Garschall, M./Ofner, R./Oberzaucher,<br />

J. (2019): EvAALuation2 – Handbuch für<br />

Mess instrumente zur Bewertung von AAL<br />

Lösungen. AIT/FHK. URL: https://www.ffg.at/<br />

sites/default/files/allgemeine_downloads/thematische%20<br />

programme/Energie/EvAALuation2_D4.2_Handbuch_final.pdf.<br />

• Lemke, S./Fenzl, T./Mayring, P. (06/2021): Preventing<br />

<strong>School</strong> Violence: The Evaluation <strong>of</strong> the<br />

<strong>School</strong>-Based Violence Prevention Program<br />

“stark.stärker.WIR.”. Poster presentation at<br />

the 1st Conference <strong>of</strong> the Association for<br />

European Qualitative Researchers in Psychology<br />

(EQuiP2020), Thessaloniki, Greece.<br />

• Liebhart, U./Kosutnik, M./Nungesser, S.<br />

(2021): Kompetenzen der Zukunft. Eine empirische<br />

Erhebung in ausgewählten Sparten<br />

der Kärntner Wirtschaft. Working Paper No. 8,<br />

Fachhochschule Kärnten, Wirtschaft & <strong>Management</strong>.<br />

URL: www.fh-kaernten.at/unserstudienangebot/wirtschaft-management/<br />

forschung/working-paper-series/.<br />

• Liebhart, U./Mödritscher, G./Kosutnik, M.<br />

(2019): Trends, die Führungskräfte interessieren.<br />

Das 4D-Modell. Working Paper No. 4,<br />

Fachhochschule Kärnten, Wirtschaft & <strong>Management</strong>.<br />

URL: www.fh-kaernten.at/unserstudienangebot/wirtschaft-management/<br />

forschung/working-paper-series/.<br />

• Machold, I./Bauchinger, L./Dax, T., Gruber,<br />

M./Lobnig, C./Pöcher, J. (2021): Austria. In:<br />

Baglioni S./Caputo M. L./Laine J./Membretti<br />

A. (Hrsg.): The impact <strong>of</strong> social and economic<br />

policies on migrants in Europe, MATILDE<br />

Deliverable 3.1 and 4.1, S. 11-58. DOI: 10.5281/<br />

zenodo.4483950.<br />

• Machold, I./Dax, T./Bauchinger, L./Gruber, M./<br />

Lobnig, C./Pöcher, J. (with contributions from<br />

Zupan, K.) (2021): Austria. In: Laine, J. (Hrsg.):<br />

10 Country Reports on Qualitative Impacts <strong>of</strong><br />

TCNs, MATILDE Deliverable 3.3, S. 5-26. DOI:<br />

10.5281/zenodo.4726645.<br />

• Schwarz-Musch, A./Walluschnig, M./Guetz,<br />

B. (2020): Die organisatorische Verankerung<br />

von Business Development in internationalen<br />

Technologiekonzernen. Working Paper<br />

No. 4. Fachhochschule Kärnten, Wirtschaft &<br />

<strong>Management</strong>. URL: www.fh-kaernten.at/unserstudienangebot/wirtschaftmanagement/<br />

forschung/working-paper-series/.<br />

• Stainer-Hämmerle, K. (Hrsg.) (2021): Glaube –<br />

Klima – H<strong>of</strong>fnung. Religion und Klimawandel<br />

als Herausforderung für die politische Bildung,<br />

Wochenschau Wissenschaft, Frankfurt/Main.<br />

• Stainer-Hämmerle, K./Zametter, T. (2021):<br />

Demo graphie_Check:Kärnten 2020. Kärntens<br />

Bevölkerung verstehen und handeln. Eigenverlag.<br />

URL: https://www.ktn.gv.at/ Verwaltung/<br />

Amt-der-Kaerntner- Landesregierung/<br />

Abteilung-10/Publikationen.<br />

• Stainer-Hämmerle, K./Zametter, T. (2021):<br />

Masterplan Ländlicher Raum Kärnten - Nachhaltige<br />

Regionen - Nachhaltiges Kärnten.<br />

Wissenschaftliche und inhaltliche Begleitung.<br />

Abteilung 10, Land Kärnten, Eigenverlag. URL:<br />

https://www.ktn.gv.at/Verwaltung/Amt-der-<br />

Kaerntner- Landesregierung/Abteilung-10/<br />

Publikationen/Masterpl%C3%A4ne.<br />

• Sternad, D. (2020): Bitmovin Inc.: A start-up<br />

goes global. Ivey Publishing Case nr.<br />

9B20M140, 5. August.<br />

• Sternad, D. (2020): Wie wir Wachstum neu<br />

denken können. advantage, no. 6/2020<br />

( November; Sonderausgabe Netzwerk Verantwortung<br />

zeigen!), S. 4-6.<br />

• Sternad, D. (2020): Wie wir Wachstum neu<br />

denken können. Kleine Zeitung, 21. Sepember,<br />

S. 18-19.<br />

• Sternad, D. (2019): Feuer entfachen statt Eimer<br />

füllen: Ein Plädoyer für mehr Qualität statt<br />

Quantität in der Wirtschaftsbildung. trend: Das<br />

Wirtschaftsmagazin, 40/2019, S. 102-103.<br />

• Sternad, D. (2019): SÄBU Holzbau GmbH: From<br />

a leadership crisis to qualitative growth (A).<br />

Ivey Publishing Case nr. 9B19C011, 26. April.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:<br />

Fachhochschule Kärnten,<br />

Studienbereich Wirtschaft & <strong>Management</strong><br />

(Leitung: FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Dietmar Brodel),<br />

Europa straße 4, 9524 Villach,<br />

Tel.: +43 5 90500-2401, Fax: +43 5 90500-2410,<br />

E-Mail: wirtschaft@fh-kaernten.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Studien bereichs leiter FH-Pr<strong>of</strong>. Dr. Dietmar Brodel<br />

Projektmanagement: Barbara Macek<br />

Gestaltung: designation – Strategie | Kommunikation |<br />

Design, www.designation.at<br />

Druck: satz&druckteam/Druckbotschafter, Klagenfurt<br />

Foto Titelseite: Timur Kozmenko<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die<br />

Meinung der Autoren wieder. Dieses Magazin wurde mit<br />

der gebotenen Sorgfalt gestaltet. Trotzdem können<br />

Satz- und Druckfehler bzw. Änderungen nicht ausgeschlossen<br />

werden. Der Herausgeber kann für allfällige<br />

Fehler keine Haftung übernehmen. Sämtliche Rechte und<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

Alle Angaben Stand Mai <strong>2022</strong>.<br />

99


value <strong>2022</strong><br />

Foto: Francine Sreca<br />

Österreichische Post AG Info.Mail Werbung Entgelt bezahlt <br />

Retouren an FH Kärnten, Info-Center, Europastraße 6a, 9524 Villach<br />

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