Kilchberg ZH: «Uf-Stocken» - Ein Gut mit Zukunft
Broschüre zur geplanten Neuausrichtung des gemeindeeigenen Bauernhofs. Verfasst von den Mitgliedern des Runden Tisches. Herausgeber im Auftrag des Gemeinderates Kilchberg: Der Betriebsausschuss zusammen mit dem Runden Tisch «Uf-Stocken» (Stockengut). Im August 2007
Broschüre zur geplanten Neuausrichtung des gemeindeeigenen Bauernhofs. Verfasst von den Mitgliedern des Runden Tisches. Herausgeber im Auftrag des Gemeinderates Kilchberg: Der Betriebsausschuss zusammen mit dem Runden Tisch «Uf-Stocken» (Stockengut). Im August 2007
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«Uf-Stocken» – Ein Gut mit Zukunft 1
Die vier Schwerpunkte
der Neuausrichtung:
• Nachhaltigkeit in Ökologie und Finanzen
• Intakte Kulturlandschaft Zimmerberg
• Artgerechte und vorbildliche Tierhaltung
• Aufwertung Dorftreffpunkt «Uf-Stocken»
Verfasser:
Mitglieder des Runden Tisches «Uf-Stocken»
Bilder:
Aus dem Kreis der Mitglieder des Runden Tisches «Uf-Stocken»
Reto Baruffol, Freisinnig-Demokratische Partei Kilchberg
Verena Bräm, Evangelische Volkspartei Kilchberg
Bernhard Bürgisser, Gemeindeschreiber, Mitglied Betriebsausschuss «Uf-Stocken»
André Delafontaine, Schweizerische Volkspartei Kilchberg
Lorenz Felder, Gemeinderat, Mitglied Betriebsausschuss «Uf-Stocken»
Jean-Marc Groh, Gemeinderat, Mitglied Betriebsausschuss «Uf-Stocken»
Edith Häusler, Grüne Partei Kilchberg
Susanne Heusser, Grünliberale Partei Kilchberg
Dieter Lehner, Gemeinderat, Mitglied Betriebsausschuss «Uf-Stocken»
Evangelos Papoutsis, Christlichdemokratische Volkspartei Kilchberg
Jean-Claude Reymond, Interessengemeinschaft Stockengut
Stephan Vetsch, Betriebsleiter «Uf-Stocken»
Chris Zollinger, Vereinigung der Parteilosen Kilchberg
Titelbild: Friedlich weidende Kühe auf dem Stockengut.
Die übrigen Bilder illustrieren den möglichen Zustand der Neuausrichtung des
Guts betriebes und stammen mehrheitlich aus der Region.
Herausgeber:
Im Auftrag des Gemeinderates Kilchberg:
Der Betriebsausschuss zusammen mit dem Runden Tisch «Uf-Stocken»
8802 Kilchberg, Alte Landstrasse 110
Telefon 044 716 31 11, www.kilchberg.ch
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Gemeinsam für das zukünftige Gut «Uf-Stocken»
Im Frühling 2006 hat der gemeinderätliche
Ausschuss «Uf-Stocken» einen
«Runden Tisch» einberufen mit dem
Ziel, ein neues Betriebskonzept für das
Stockengut auszuarbeiten. Alle politischen
Parteien und die IG Stockengut
sind je mit einer Person vertreten und
wahren so die Interessen einer breiten
Bevölkerungsschicht. Das gemeinsam
erarbeitete Grundsatzpapier für eine
nachhaltige Ausrichtung des Gutsbetriebs
«Uf-Stocken» ist am 8. Mai 2007
vom Gemeinderat Kilchberg einstimmig
genehmigt worden.
Machbar, wünschenswert
und sinnvoll
Der Gemeinderat und die Mitglieder des
«Runden Tisches» sind überzeugt, dass
die hier vorgestellte Ausrichtung machbar
und sinnvoll ist. In dieser Broschüre
sind die Grundzüge des zukünftigen
Gutsbetriebs dargelegt – ein Erholungsund
Begegnungsort Stockengut, in dem
sich Mensch und Tier im Einklang mit
der Natur wohl fühlen. Die weiteren Arbeiten,
wie die Ergebnisse der Projektierung
für die Anpassung der Stallbauten
sowie eine Betriebskostenrechung für die
Neuausrichtung sind Bestandteil des
Weisungsheftes für die Abstimmung
vom 1. Juni 2008.
Attraktive Arbeitsplätze
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gestalten
gemeinsam den Gutsbetrieb für
die Zukunft. Damit attraktive Arbeitsplätze
sowie eine hohe Arbeitsplatzqualität
sicher gestellt sind, braucht es
auch fortschrittliche Arbeitstechniken
mit modernen Hilfsmitteln.
Nachhaltigkeit
Der moderne Begriff der «Nachhaltigkeit»
oder der «nachhaltigen Entwicklung»
entstand in den Achtzigerjahren
und ist zum zentralen Punkt der Umweltdebatte
geworden. Nachhaltig bedeutet
so viel wie zukunftsfähig. Das
heisst: von einem Gut wird nur so viel
verbraucht, wie in der gleichen Zeit
davon neu entsteht. Gegenwärtige Bedürfnisse
sollen so gestillt werden, dass
die nächsten Generationen ihre Bedürfnisse
ebenfalls stillen können. Unser
Handeln soll nicht auf Kosten unserer
Kinder und Enkel gehen.
Die nachhaltige Entwicklung lässt sich
in drei Bereiche gliedern:
Nachhaltige Ökologie
Die Umwelt ist vor Schäden durch Verschmutzung
und Lärm zu schützen. Im
Mittelpunkt stehen dabei der Lebensraum
und die Gesundheit der Menschen,
sowie eine möglichst intakte
Natur durch eine nachhaltige Nutzung
der natürlichen Ressourcen.
Nachhaltige Ökonomie
Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz
sollen sich die Waage halten und sich
gegenseitig unterstützen.
Nachhaltige soziale Entwicklung
Die ganze Bevölkerung soll von der
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung
profitieren.
Nachhaltige Entwicklung als
Kantons- und Gemeindeaufgabe
Nach der neuen, seit 1.1.2006 gültigen
Zürcher Kantonsverfassung ist nachhaltige
Entwicklung eine verbindliche
Aufgabe. Artikel 6 lautet:
«Kanton und Gemeinden sorgen
für die Erhaltung der Lebensgrundlagen.
In Verantwortung für die kommenden
Generationen sind sie einer ökologisch,
wirtschaftlich und sozial nachhaltigen
Entwicklung verpflichtet.»
Kulturlandschaft
Vom Naturland zum Kulturland
Indem Menschen Land bebauen, ihre
natürliche Umgebung ihren Bedürfnissen
anpassen, wird Naturland zu
Kulturland. Der Begriff Kultur steht
hier für das menschliche Schaffen im
ländlichen Raum. Ein Teil davon ist die
Landwirtschaft.
Der Zimmerbergrücken ist ein typisches
Beispiel einer Kulturlandschaft. Menschen
gestalten die Landschaft, zum
Beispiel indem sie Heckensäume neben
Feldern schaffen, um diese vor Wind
und Austrocknung zu schützen. Auch
hochstämmige Obstbäume geben unserer
Umgebung ein unverwechselbares
Gesicht.
Der Gutsbetrieb «Uf-Stocken»
als naturnahe Kulturlandschaft
Das Stockengut liegt am Anfang des
Zimmerbergrückens in nächster Nähe
eines städtischen Siedlungsgebiets, in
Mitten einer Agglomeration. In den
letzten Jahrzehnten hat diese einzigartige,
für unsere Region typische Kulturlandschaft
unter anderem durch die
Siedlungsentwicklung und die intensivierte
Landwirtschaft Veränderungen
erfahren.
Auf dem Gutsbetrieb bietet sich die
einmalige Chance, Natur- und Kulturlandschaft
nebeneinander und im Einklang
zu bewirtschaften. Eine naturnahe
Kulturlandschaft mit Feldlerchen
über den Wiesen, Heckenrosen und
Wildblumen an den Borden macht
Kilchbergs Naherholungsgebiet attraktiv.
In den Hecken nisten Vögel, allerlei
Kriechtiere finden Unterschlupf und
am Bach wachsen Kopfweiden. «Uf-
Stocken» wird zum Erlebnis, dem Besucher
wird Landwirtschaft und Natur
näher gebracht.
Ökologisch nachhaltige Landwirtschaft
im Gutsbetrieb «Uf-Stocken»
Chemisch-synthetische Dünger und
Pflanzenschutzmittel belasten den Boden
und entziehen Mikroorganismen
die Lebensgrundlage. Diese spielen aber
eine zentrale Rolle im Nährstoffkreislauf
von Pflanzen, dem biologischen Schadstoffabbau
und dem Schutz vor Krankheitserregern.
In einem gesunden – das
heisst natürlichen – Boden leben pro
Kubikzentimeter Erde bis zu 10 Milliarden
Mikroorganismen! Regenwürmern,
Käfern, Larven und anderen Kleinlebewesen
schadet die chemische Bewirtschaftung
schwer. Diese Kleinlebewesen
fehlen dann in der Nahrungskette der
Vögel, und der Boden verliert an wertvollem
Leben. Ein intakter Boden ist ein
knappes und unersetzliches Gut, dem
grosse Sorge zu tragen ist.
ein Teil der gewünschten Vielfalt einstellen
und die Erde beleben. So schonen
wir unseren Boden, unser Wasser, unsere
Luft – also unsere elementaren Lebensgrundlagen.
Der Gutsbetrieb arbeitet in Zukunft mit
einem möglichst geschlossenen, eigenen
Nährstoffkreislauf. Der aus der Tierhaltung
anfallende natürliche Dünger (Mist
und Gülle) sowie die eigene Kompostwirtschaft
stellen eine ausreichende Versorgung
der Nutzpflanzen mit Nährstoffen
sicher.
Ökoausgleichsflächen helfen diese Ziele
zu erreichen und vernetzen die biologisch
aktiven Gebiete untereinander.
Auf dem Weg zur Vielfalt
Indem das Stockengut schrittweise zu
einer Landwirtschaft ohne chemischsynthetische
Hilfsstoffe findet, wird sich
Ökoausgleichsflächen
Ökologischer Ausgleich ist ein zentraler
Begriff des eidgenössischen
Landwirtschaftsgesetzes (Art. 76). Jeder
Bauernbetrieb ist verpflichtet, von
seiner landwirtschaftlichen Nutzfläche
7% als Lebensraum für wild lebende
Tiere und Pflanzen, zum Schutz der Artenvielfalt
und als Ausgleich für intensiv
genutzte Flächen auszuscheiden.
Blumenreiche Wiese
Ökologisch wertvoller Ackerschonstreifen und
Feldweg mit Grasmittelstreifen
Feldhecke mit vielfältiger Struktur
Artenreicher Heckensaum
Gesetz und Verordnung
Das Bundesprogramm brachte in der
Praxis nicht den angestrebten ökologischen
Nutzen. Aus wirtschaftlichen
Überlegungen wurden meistens minderwertige
Parzellen ausgeschieden:
solche, die schattig, nass, steil oder unpraktisch
zu bearbeiten sind. Die Biodiversität
(Artenvielfalt) wurde zu wenig
gefördert, weil die ökologische Qualität
der ausgeschiedenen Parzellen ungenügend
war.
Mehr positive Wirkung hat die Ökoqualitätsverordnung
(ÖQV) vom April
2001. Sie richtet Zusatzbeiträge aus für
Ausgleichsflächen von besonderer biologischer
Qualität und für deren sinnvolle
Vernetzung untereinander.
Ausgleichsflächen im Gutsbetrieb
«Uf-Stocken»
Die Kilchberger Landschaft auf dem
Zimmerbergrücken mit prächtiger Aussicht
auf Berge, See und Albiskette wird
als Naherholungsgebiet aufgewertet,
indem extensive Landwirtschaft und
grosszügige Ausgleichsflächen kombiniert
werden.
Fromentalwiese
Eine Erhöhung der Ökoausgleichsflächen
auf 20% steigert die Nachhaltigkeit
dieser Massnahmen und wird
für den Besucher und die Bevölkerung
bald gut sichtbar sein. Bund und Kantone
unterstützen ökologische Mehrleistungen.
Das Stockengut erhält dafür
jährliche Beiträge.
Lesesteinhaufen bieten vielen Kleintieren
Unterschlupf
Buntbrache
Artgerechte und vorbildliche Tierhaltung
Im Oktober 2006 hat die Universität
St. Gallen über 1000 Erwachsene zu ihren
Erwartungen an die Schweizer
Landwirtschaft befragt. An erster Stelle
steht die «Einhaltung besonders strenger
Tierschutzbestimmungen.» Artgerechte
und vorbildliche Tierhaltung
haben für den Gutsbetrieb «Uf-Stocken»
oberste Priorität.
wird sich den neuen Voraussetzungen
anpassen.
Mehr Platz für Tiere im Stockengut
Zeitgemässe Tierhaltung gewährt den
Tieren mehr Bewegungsfreiheit und ermöglicht
ihnen ein natürliches Verhalten,
was die Gesundheit der Tiere fördert.
Im Zuge der Anpassung an
artgerechte Tierhaltung sind bauliche
Massnahmen notwendig. Ein Laufstall
für Kühe und Rinder und erweiterter
Auslauf für die Hühner sind Beispiele
dafür. An Gebäudevolumen sowie dem
allgemeinen Erscheinungsbild des
Hofes ändert sich jedoch in Zukunft
nichts. Einzig die Anzahl der Nutztiere
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Bewegung und Begegnung
Die angepassten Stallungen, Weiden
und Gehege werden so angelegt, dass
sich Menschen und Tiere vermehrt begegnen
können. Es ist vorgesehen, eine
Vielfalt einheimischer Nutztiere zu halten,
um einen vielfältigen und lebendigen
Bauernhofes zu zeigen.
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Vielseitiger Pflanzenbau
Der Pflanzenbau im Stockengut wird
vielfältig gestaltet. Die Kulturpflanzen
entsprechen den Bedürfnissen der Hoftiere
und der Nachfrage im Hofladen.
Auf den Viehweiden werden vermehrt
heimische, resistente Hochstamm-
Obstbäume angepflanzt.
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Anbau für Hof und Dorf
Himbeeren und Brombeeren sind Beispiele
für Sommerfrüchte, die in reifem
Zustand keine langen Transportwege
ertragen und damit bestens geeignet
sind für den Direktverkauf im Hofladen
– frischer geht’s nicht! Das gleiche
gilt für frisch geerntetes Gemüse:
«S’hät so lang s’hät» – der Anbau richtet
sich in erster Linie nach der lokalen
Nachfrage.
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Treffpunkt «Uf-Stocken» bringt Lebensqualität
Das Stockengut ist schon heute ein beliebter
Treffpunkt für Kilchbergerinnen
und Kilchberger. Dies nicht nur am
Stockefäscht, Bring- und Holtag, Chlausmärt
und Kilchberg Schwinget, sondern
an jedem Tag.
Diese gute Ausgangslage bietet Chancen
für weitere Angebote:
• Ein attraktiver, grosszügiger und natürlicher
Kinderspielplatz wird auf
dem Hofgelände errichtet, gesäumt
von Tischen und Sitzgelegenheiten
für die Begleiter der Kinder.
• Dank der Vielfalt einheimischer
Nutztiere erleben die Besucher einen
lebendigen Bauernhof.
• Stallungen, Gehege und Weiden werden
so angelegt, dass Menschen und
Tiere einander begegnen.
• Im Hofladen werden Getränke aus
eigener Produktion angeboten.
• Das Pflanzen von Bäumen und
Hecken ist ein grosses Erlebnis. Es
schafft bleibende Erinnerungen, sorgt
für Identifikation mit dem Dorf und
sensibilisiert für den Schutz der
Umwelt. Dazu können auch Schulklassen,
Vereine und Familien eingesetzt
werden.
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Das Dorf trifft sich
im Hofladen
Mit der Globalisierung und dem Entstehen
grosser Einkaufszentren und
Supermärkte ist auch der Gegentrend
erkennbar: das Bedürfnis nach lokalen
und regionalen Produkten.
Fokussierung auf das Lokale
Immer mehr Bauernhöfe in der Schweiz
verkaufen ihre Erzeugnisse direkt an
die Konsumentinnen. Dafür gibt es
gute Gründe: Die Kunden wissen, wo
die Produkte herkommen und lernen
den Hersteller persönlich kennen. Das
Stockengut ist ein idealer Ort, um Produzenten
und Konsumenten einander
näher zu bringen.
Der neue Hofladen erhält unter den
Arkaden beim «Säulibrunnen» einen
attraktiven und leicht zugänglichen
Standort. Hier treffen sich Kilchbergerinnen
und Kilchberger, die lokale Produkte
schätzen und das persönliche
Einkaufserlebnis als wertvolle Ergänzung
zum Grossverteiler ansehen.
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Das Sortiment der eigenen Hofprodukte wird durch Erzeugnisse aus der Region ergänzt.
Ein Schwatz mit einer Bekannten vom
anderen Ende des Dorfes und ein Besuch
beim neu geborenen Kalb machen
aus dem Einkauf einen gelungenen
Ausflug.
Der rege Besuch wird fraglos auch vermehrt
Verkehr verursachen. Für die
Kundschaft sind Parkplätze ausserhalb
des Hofes vorgesehen.
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Auf dem Weg zur nachhaltigen Wirtschaftlichkeit
Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet
haushälterisch mit den vorhandenen
finanziellen Mitteln umzugehen. Das
gilt für Investitionen und für die jährlich
wiederkehrenden Betriebskosten.
Der Betrieb soll soweit als möglich kostenneutral
für die Gemeinde sein. In
der konkreten Umsetzung heisst dies:
• Der Betriebsleiter motiviert das Personal
durch sein Vorbild, um so die
Leistungen und Kosten den wirtschaftlichen
Verhältnissen anzupassen.
• Marktchancen für frische Hofprodukte
werden innovativ genutzt, um
eine höhere Wertschöpfung im Direktverkauf
zu erzielen.
• Unternehmerisches Denken des Betriebsleiters
wird gefördert.
• Durch ökologische Mehrleistungen
hat das Stockengut Anrecht auf Beiträge
von Bund und Kanton.
Zeitplan
• Die spätere Verpachtung des Gutsbetriebes
bleibt eine Option für die Zukunft.
Aufgrund des vorliegenden Konzepts der Neuausrichtung ist ein detaillierter
Betriebsplan erstellt worden und Anpassungen der Infrastruktur projektiert,
sodass auch die finanziellen Aufwendungen konkretisiert werden können.
Diese weiteren Unterlagen sind ergänzender Bestandteil der Abstimmungsvorlage,
über die der Souverän in Kilchberg am 1. Juni 2008 befinden wird. Bei
einem «Ja» sollten die wesentlichen Schritte der Neuausrichtung innerhalb
von drei Jahren umgesetzt werden können.
Eine Neuausrichtung auf Nachhaltigkeit braucht Zeit. Gerade eine naturnahe
Umgestaltung der Landschaft erfordert Geduld und ist nicht von heute auf
morgen sichtbar. Bis Hochstamm-Obstbäume ihre gestalterische Wirkung entfalten,
dauert es Jahre. Schneller werden Hecken und Feldgehölze das Bild
verändern. Haben sie sich ihren Platz erkämpft, werden auch Vögel und
Schmetterlinge sowie Wildpflanzen in ihren natürlichen Lebensraum zurückkehren.
Die Artenvielfalt ist ein Zeichen für die Gesundheit der Natur.
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«Uf-Stocken» – Ein Gut mit Zukunft
Der Gutsbetrieb «Uf-Stocken» ist seit jeher mit seiner einzigartigen Lage im Naherholungsgebiet ein Stück Land von besonderer Bedeutung für
Kilchberg.
Ein Ort der Begegnung soll das Stockengut auch in Zukunft sein, wenn auch mit einigen Neuerungen und Schwerpunktsverlagerungen, welche
Sie der vorliegenden Broschüre entnehmen können. Zur Findung und Ausformulierung der Ziele für die zukünftige Ausrichtung des Betriebes und
der Gestaltung dieses Naherholungsgebietes hat sich letztes Jahr, politisch breit abgestützt, der «Runde Tisch» gebildet. Relativ schnell und eindeutig
war für alle Beteiligten klar, dass das Stockengut weiterhin als Bauernhof im eigentlichen Sinn erhalten bleiben soll. Nach einer Auslegeordnung
über die Möglichkeiten der Bewirtschaftung und Gestaltung können wir Ihnen nun den im Konsens erarbeiteten Vorschlag für die zukünftige
Ausrichtung des Stockengutes präsentieren. Die Lösung fokussiert auf klar deklarierte und definierte Qualitäten für Ökologie, Landschaft und
Tierhaltung, womit die «Uf-Stocken»-Qualität geschaffen werden soll. Die Problematik bezüglich der vermeintlichen Schlüsselfrage Biolabel-
Betrieb ja oder nein soll mit diesem speziell dem Stockengut angepassten Qualitätsstandard also umfassender und nachhaltiger gelöst werden.
Einen gewichtigen Aspekt des vorliegenden Konzepts für die Neuausrichtung des Gutsbetriebes bilden die Investitionsvorhaben und Betriebskosten.
Projektskizzen für die Anpassung der Stall- und Betriebsgebäude mit entsprechendem Investitionsbedarf sowie ein Businessplan liegen
Ende 2007 vor und werden in den Unterlagen zur Abstimmung über das Stockengut im Juni 2008 enthalten sein.
Wir sind vom vorliegenden Konzept überzeugt, freuen uns auf angeregte Diskussionen und hoffen auf Ihre Zustimmung für die Umsetzung.
Verbunden mit dem besten Dank an die Teilnehmer des «Runden Tisches Uf-Stocken», grüssen Sie herzlich
Kilchberg, im August 2007
Für den gemeinderätlichen Betriebsausschuss «Uf-Stocken»:
Für den Gemeinderat:
Der Präsident: Der Gemeindeschreiber:
J-M. Groh Dr. L. Felder D. Lehner Dr. H-U. Forrer B. Bürgisser
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Gutsbetrieb «Uf-Stocken»
www.uf-stocken.ch