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recall Das Praxisteam-Magazin
Ausgabe 3+4-2022
Kinder- und Jugendprophylaxe
recall Das Praxisteam-Magazin
Ausgabe 3+4-2022
Kinder- und Jugendprophylaxe
ecall Das Praxisteam-Magazin 3+4/22 Prävention und Prophylaxe Bei Kindern und Jugendlichen - ein wichtiger Baustein für Kariesfreiheit Organe und (Zahn)- Gesundheit Es liegt mir auf der Zunge Kinder- & Jugendprophylaxe
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- Seite 24 und 25: 24 Rauchentwöhnung in der Zahnarzt
- Seite 26 und 27: 26 Umweltfreundliche Prophylaxe Nac
- Seite 28 und 29: 28 Teamkommunikation Kommunikation
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- Seite 34 und 35: 34 Abrechnung Mache ich einen guten
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- Seite 38 und 39: 38 Praxismanagement Digitalisierung
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- Seite 46 und 47: 46 Liebe deine Zunge © Copyright L
- Seite 48 und 49: 48 Lifestyle Sind wir noch bei Sinn
- Seite 50 und 51: 50 Vorschau Die nächste Ausgabe er
ecall<br />
Das Praxisteam-Magazin<br />
<strong>3+4</strong>/<strong>22</strong><br />
Prävention und Prophylaxe<br />
Bei Kindern und Jugendlichen -<br />
ein wichtiger Baustein für Kariesf<strong>re</strong>iheit<br />
Organe und<br />
(Zahn)-<br />
Gesundheit<br />
Es liegt mir auf der Zunge<br />
Kinder- & Jugendprophylaxe
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Editorial<br />
3<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Prophylaxe und Prävention von Kindern und Jugendlichen ist Bestandteil in jeder Zahnarztpraxis. Dennoch gibt es viele<br />
Dinge im Umgang mit den „kleinen” Patienten zu berücksichtigen, um einen langfristigen Behandlungserfolg zu sichern<br />
und ein vertrauensvolles Patienten-Arztverhältnis aufzubauen. Hierzu findet ihr im Schwerpunkt dieser Ausgabe Beiträge,<br />
welche euch nützliche Hinweise für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen geben können.<br />
Die Kariesprävention sollte bei Kindern an erster Stelle stehen. Wie dies funktionie<strong>re</strong>n kann, besch<strong>re</strong>ibt Frau Dr. Rebecca<br />
Otto aus Jena, die sich ganz auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen spezialisert hat, in Ih<strong>re</strong>m Beitrag ab Seite 4.<br />
Damit unse<strong>re</strong> kleinen Patienten auch ein kindge<strong>re</strong>chtes Zahnarzt-„Erlebnis” haben können, sind kleine Hilfsmittel wie zum<br />
Beispiel Instrumente mit Tiermotiven und eine kindge<strong>re</strong>chte verbale und nonverbale Sprache enorm wichtig. Hierüber berichtet<br />
Dentalhygienikerin Ulrike Wiedemann in Ih<strong>re</strong>m Betrag ab Seite 10.<br />
Dass das Anfärben der Zähne in der Mundhygieneaufklärung wichtige ist – und das nicht nur bei Kindern und Jugendlichen –<br />
darüber berichtet Dentalhygienikerin Franziska Grasegger aus der Zahnarztpraxis D<strong>re</strong>s. Weinert in Ih<strong>re</strong>m Beitrag ab Seite 14.<br />
In dieser Ausgabe suchen wir auch wieder Teilnehmer*innen für einen kostenf<strong>re</strong>ien Produkttest. Dieses Mal handelt es sich<br />
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TePe Talk – Zeigt<br />
Munderkrankungen<br />
den Vogel!<br />
Inhalt<br />
4 Prävention und Prophylaxe bei<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
ein wichtiger Baustein für kariesf<strong>re</strong>ie Zähne<br />
10 Medizinische Prophylaxe<br />
bei Kindern und Jugendlichen<br />
14 Prophylaxe<br />
Farbiger Wow-Effekt für Behandler und<br />
Patient<br />
18 Organe und (Zahn)-Gesundheit<br />
Es liegt mir auf der Zunge<br />
24 Rauchentwöhnung<br />
Ein patientenorientiertes Präventionskonzept<br />
26 Umweltf<strong>re</strong>undliche Prophylaxe<br />
Nachhaltigkeit in aller Munde<br />
32 Materialmanagment<br />
Kleine Helfer mit großer Wirkung – Online<br />
Materialbeschaffung mit Merkzettel<br />
34 Ab<strong>re</strong>chnung<br />
Mache ich einen guten Job? Wie Grafiken<br />
Erfolge sichtbar machen.<br />
36 Zahnarztsoftwa<strong>re</strong><br />
Wie sie den Arbeitsdalltag erleichtern kann.<br />
38 Praxismanagement<br />
Digitalisierung ist kein Buzzword!<br />
48 Lifestyle/<strong>re</strong>call-Rätselspaß<br />
50 Vorschau/ Imp<strong>re</strong>ssum<br />
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4<br />
Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
Prävention und<br />
Prophylaxe bei<br />
Kindern und<br />
Jugendlichen –<br />
ein wichtiger<br />
Baustein für<br />
kariesf<strong>re</strong>ie Zähne<br />
© proDente<br />
Ist Karies noch ein Problem bei Kindern und Jugendlichen? Diese Frage könnte man sich stellen,<br />
wenn man sich die aktuellen Ergebnisse der DMS V ansieht 1 . Schauen wir genauer auf die aktuellen<br />
Zahlen, zeigt sich Folgendes: In der Gruppe der 3-Jährigen haben circa 14 Prozent Karies<br />
und davon sind 73,9 Prozent nicht saniert (Abb. 1) 2 . In der Gruppe der 6-Jährigen hat etwa jeder<br />
zweite Erstklässler mindestens eine kariöse Läsion. Hiervon wa<strong>re</strong>n noch 42,5 Prozent unsaniert.<br />
Text/Bilder Dr. Rebecca Otto<br />
Es zeigt sich somit anhand der aktuellen Zahlen, dass frühkindliche Karies<br />
noch immer ein gravie<strong>re</strong>ndes Problem in Deutschland darstellt. Aus<br />
diesem Grund sollte in der Prävention und Prophylaxe ein besonde<strong>re</strong>s<br />
Augenmerk auf das Milchgebiss und Wechselgebiss gelegt werden.<br />
Zu welchem Zeitpunkt fangen wir mit Prävention an?<br />
Diese beginnt bei der schwange<strong>re</strong>n Mutter, denn zahngesunde Eltern<br />
sind die beste Kariesprophylaxe. Hier können zwei Ansätze verfolgt<br />
werden. Kariesf<strong>re</strong>iheit und Entzündungsf<strong>re</strong>iheit im Mund bei der Mutter<br />
wäh<strong>re</strong>nd der Schwangerschaft erhalten und als zweiten Ansatz, die<br />
Aufklärung und Prävention beim ungebo<strong>re</strong>nen Kind. Inhalte der Aufklärung<br />
sind Mundhygiene beim Kleinkind, Ernährung und Getränke sowie<br />
Fluorid.<br />
Warum ist ein so frühzeitiger Ansatz sinnvoll?<br />
Die Mutter ist gerade gegen Ende der Schwangerschaft inte<strong>re</strong>ssiert und<br />
fokussiert auf die Themen rund ums Baby. Wir haben Gelegenheit, Prävention<br />
zu bet<strong>re</strong>iben, bevor ein Schaden entstanden ist und die Mutter<br />
ist häufig noch nicht durch anwesende Kinder abgelenkt. Somit können<br />
wir vor der Geburt schon Aufmerksamkeit für Mundgesundheit und Prävention<br />
beim Kleinkind schaffen.<br />
Welche Möglichkeiten gibt es nach der Geburt?<br />
Seit 2019 wurden die FU1-Leistungen (Früherkennungsuntersuchungen)<br />
ab dem 6. bis 33. Lebensmonat zusätzlich zu den bestehenden FU-Leistungen<br />
(ab 34. LM) eingeführt und somit das Präventionsangebot um<br />
die Kinder von unter 3 Jah<strong>re</strong>n ergänzt. Der Abstand zwischen zwei FU´s<br />
beträgt mindestens vier Monate und beinhaltet die eingehende Untersuchung,<br />
Ernährungs- und Fluoridanamnese sowie Beratung. Zusätzlich<br />
findet hier die erste Form der Prophylaxe statt.<br />
Mit der neuen Position FUPr werden hier die Bet<strong>re</strong>uungspersonen praktisch<br />
zur Mundhygiene beim Kind angeleitet (Abb. 2). Je nach Kooperation<br />
des Kindes können die Frontzähnchen angefärbt und mit einer<br />
Handzahnbürste ge<strong>re</strong>inigt werden. Besonde<strong>re</strong>s Augenmerk gilt den<br />
Oberkieferfrontzähnen. Hier ist es wichtig, die Lippe abzuhalten und<br />
auch am Zahnfleischrand die Beläge zu entfernen. Bei einem tiefansetzenden<br />
Lippenbändchen bitte nicht darüber schrubben, sondern von<br />
der Seite ranputzen.<br />
Ebenfalls kann die Position FLA zur Anwendung kommen. Hierbei wird<br />
ein geeignetes Fluoridpräparat auf die plaquef<strong>re</strong>ien Zähne aufgetragen.<br />
Der Fluoridlack kann an Kariesprädilektionsstellen wie Zahnfleisch-<br />
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6 Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
Abb. 1: Kleinkind mit frühkindlicher Karies (ECC – Early Childhood Caries)<br />
Abb. 3: Quelle: https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/fuer-sie-und-ihr-kleinkind/<br />
zaehne-schuetzen/<br />
Abb. 2: Putzdemonstration beim Kleinkind<br />
Abb. 4: Anwendung der Tell-Show-Do-Methode<br />
rand, Fissu<strong>re</strong>n und approximale Be<strong>re</strong>iche als auch an Initialläsionen zum<br />
Einsatz kommen. Dies kann bis zu 4 x jährlich durchgeführt werden. Ab<br />
dem 34. bis zum 72. Lebensmonat (3. bis 6. Geburtstag) kann die FU2<br />
durchgeführt werden. Der Abstand beträgt zwischen den Früherkennungsuntersuchungen<br />
mindestens zwölf Monate.<br />
Kinder mit einem hohen Kariesrisiko sollten alle d<strong>re</strong>i Monate zur zahnärztlichen<br />
Kontrolle gehen. Kinder ohne ein Kariesrisiko sollten zweimal<br />
jährlich den Zahnarzt zur Kontrolluntersuchung aufsuchen.<br />
Welche Empfehlungen gibt es für zu Hause?<br />
Zähneputzen wird ab dem ersten Zahn mit einer altersge<strong>re</strong>chten Kinderzahnbürste<br />
durchgeführt. Dies kann am besten in Rückenlage des<br />
Kindes erfolgen und am möglichst zweimal täglich.<br />
Laut den neuen Fluoridempfehlungen wird mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta<br />
mit 1.000 ppm geputzt. Für Kinder bis zum zweiten Geburtstag<br />
gilt eine <strong>re</strong>iskorngroße (Abb. 3) Menge als völlig aus<strong>re</strong>ichend.<br />
Ab dem zweiten Geburtstag des Kindes sollte mit einer erbsengroßen<br />
Menge geputzt werden. Die Eltern putzen die Kinderzähne so lange<br />
nach, bis das Kind ungefähr im Alter von 8 Jah<strong>re</strong>n selbstständig in der<br />
Lage ist, seine Zähne gründlich zu säubern. Als Faust<strong>re</strong>gel gilt: Wenn<br />
das Kind flüssig Sch<strong>re</strong>ibschrift sch<strong>re</strong>iben kann, hat es die notwendige<br />
Feinmotorik für selbstständiges Zähneputzen.<br />
Zur Ernährungs- und Trinkberatung gehört, dass Wasser das Hauptgetränk<br />
sein sollte, neben Muttermilch. Ab dem 6. Lebensmonat kann aus<br />
einem Becher getrunken werden und zuckerhaltige Lebensmittel wie<br />
Bananen sollten erst sehr spät eingeführt werden. Neben der häuslichen<br />
Mundhygiene, Kontrollen beim Zahnarzt und Ernährungsberatung,<br />
kann man auch altersge<strong>re</strong>chte Prophylaxeangebote in der Zahnarztpraxis<br />
anbieten. Für eine Kinderprophylaxe werden nicht zwingend spezielle<br />
Geräte oder Materialien benötigt. Wichtiger ist, die bestehenden<br />
Schritte zu verkürzen und zu ve<strong>re</strong>infachen, dass diese kindge<strong>re</strong>cht werden.<br />
Kinderpropyhlaxe sollte allen Beteiligten Spaß machen, schmerzf<strong>re</strong>i<br />
und motivie<strong>re</strong>nd sein.<br />
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Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
7<br />
Grundstein ist wie so oft, die Kommunikation<br />
mit dem Patienten.<br />
Kommunikation mit Kindern stellt für den behandelnden Zahnarzt/<br />
Zahnärztin und das Team eine besonde<strong>re</strong> Herausforderung dar. Eine<br />
bewährte Technik ist die Tell-Show-Do-Methode. Der Spiegel zur Befundaufnahme<br />
zum Beispiel wird kurz erklärt und gezeigt (Abb. 4).<br />
Anschließend wird der Spiegel zur Kontrolle der Zähne eingesetzt. Mit<br />
spielerischen Begriffen kann die Durchführung an den Zähnen häufig<br />
viel leichter erfolgen. Die Neugierde der Kinder kann man nutzen und<br />
diese mit einem großen Spiegel zum Beispiel zuschauen lassen. Oder<br />
man untersucht gemeinsam mit dem Kind das mitgebrachte Kuscheltier<br />
und zählt die Zähne. Es gibt viele Möglichkeiten! Hier sind der Fantasie<br />
des Teams keine G<strong>re</strong>nzen gesetzt. Wichtig ist, dass das Kind das<br />
Behandlungsumfeld kennenlernt und man sich als Behandler auf das<br />
jeweilige Alter des Kindes mit seinem Leistungsvermögen einlässt.<br />
Individuelle Konzepte für unterschiedliche<br />
Altersgruppen<br />
Für verschiedene Alters- und Entwicklungsstufen kann ein individuelles<br />
Konzept für die Prophylaxe erstellt werden. Basis ist, egal welches Alter,<br />
die zahnärztliche Kontrolle, Ernährungsberatung und Erhebung der<br />
Mundhygiene sowie die Fluoridberatung.<br />
Bei sehr kleinen Kindern kann gemeinsam mit den Eltern ein Putztraining<br />
durchgeführt werden. Mit dem Kind und den Eltern wird geübt, wie die<br />
Zähne gründlich ge<strong>re</strong>inigt werden. Wenn die Kinder größer werden und<br />
Vertrauen haben, können die Zähne poliert werden. Dies kann ab circa<br />
dem dritten Lebensjahr stattfinden. Hierbei werden die Zähne gegebenenfalls<br />
angefärbt und Beläge den Eltern sichtbar gemacht. Anschließend<br />
werden die Zähne mit einer Polierpaste ge<strong>re</strong>inigt. Dafür eignen sich<br />
Pasten mit einem angenehmen Geschmack wie Erdbee<strong>re</strong> oder Apfel. Die<br />
Zwischenräume werden ebenfalls mittels Zahnseide ge<strong>re</strong>inigt. Darauf<br />
folgend wird auf die ge<strong>re</strong>inigten Oberflächen ein Fluoridlack zum Beispiel<br />
Profluorid mit Karamellgeschmack aufgetragen. Die Aufmerksamkeitsspanne<br />
beträgt bei 3-Jährigen ungefähr 15 min! Somit sollten diese<br />
Sitzungen den Zeitraum von 15 bis 20 min zu Beginn nicht übersch<strong>re</strong>iten.<br />
Die Politur der Zähne ist im Milchgebiss keine Kassenleistung und wird<br />
privat liquidiert. Je nach Kariesrisiko kann dies 2 bis 4 x jährlich durchgeführt<br />
werden. Gerade Kinder nach einer Kariestherapie profitie<strong>re</strong>n<br />
besonders davon. Ab dem 6. Lebensjahr wird für die häusliche Mundhygiene<br />
eine Juniorzahnpasta empfohlen. Diese hat einen höhe<strong>re</strong>n Fluoridgehalt<br />
(1.400 ppm), ist allerdings milder im Geschmack als Zahnpasta<br />
für Erwachsene. Ebenfalls sollte einmal wöchentlich ein höher dosiertes<br />
Fluoridpräparat (12.500 ppm) zur Anwendung kommen.<br />
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8 Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
Individualprophylaxe ab dem sechsten Lebensjahr<br />
In der Zahnarztpraxis können ab dem 6. bis zum 18. Geburtstag zweimal<br />
jährlich die IP-Leistungen (Individualprophylaktische Leistungen) zur<br />
Anwendung kommen. Einige Praxen nennen dies auch die Putzschule.<br />
Zuerst wird im Rahmen der IP1 der Mundhygiene Status mittels geeigneter<br />
Indizes (API, SBI, QHI) erhoben und beurteilt. Dazu können auch<br />
die Zähne mittels einer Färbelösung angefärbt werden. Die IP2 beinhalt<br />
die Aufklärung, Motivation und Remotivation. Das Kind bekommt eine<br />
adäquate Putztechnik sowie eine Systematik vermittelt. Es hilft, wenn<br />
das Kind sich dabei in einem großen Spiegel beobachten kann, wäh<strong>re</strong>nd<br />
es mit einer Handzahnbürste die Farbe von den Zähnen putzt.<br />
Zahn<strong>re</strong>inigung sein. Durch die Politur können Verfärbungen entfernt<br />
und besonders schwer er<strong>re</strong>ichba<strong>re</strong> Stellen gründlich ge<strong>re</strong>inigt werden.<br />
Kinder und Jugendliche mit einer festsitzenden kieferorthopädischen Apparatur<br />
müssen besonders intensiv bet<strong>re</strong>ut werden. Durch die feste Spange<br />
entstehen zusätzliche Plaque-Retentionsstellen. In Absprache mit dem<br />
behandelnden Kieferorthopäden sollte ein Prophylaxekonzept entwickelt<br />
und abgestimmt werden, wer welche Maßnahmen wie die Professionelle<br />
Zahn<strong>re</strong>inigung durchführt. Ausführliche Mundhygieneinstruktionen sowie<br />
die Schulungen in der Anwendung von entsp<strong>re</strong>chenden Mundhygieneartikeln<br />
wie Interdentalbürstchen sind dringend notwendig, damit keine<br />
Schäden am Zahnschmelz rund um das Bracket entstehen.<br />
Die KAI-Putztechnik soll bei Kindern die Motivation zur Zahnpflege steigern<br />
und die Entwicklung der Motorik fördern. KAI bedeutet die Reihenfolge<br />
der zu <strong>re</strong>inigenden Flächen der Zähne. K steht für Kauflächen, A für<br />
Außenflächen und I für Innenflächen. Diese Technik wird im Oberkiefer<br />
und anschließend im Unterkiefer durchgeführt. Dieses immer gleiche<br />
Schema stellt sicher, dass kein Zahn ausgelassen wird. Für die Kauflächen<br />
eignet sich eine schrubbende Bewegung, die Außenkante eine k<strong>re</strong>isende<br />
Bewegung und an den Innenkanten findet eine auswischende Bewegung<br />
von „rot“ nach „weiß“ statt. Mit dem Wechsel der ersten Frontzähne<br />
muss besonders darauf geachtet werden, dass die k<strong>re</strong>isende Bewegung<br />
einen großen K<strong>re</strong>is abbildet, da die neuen Zähne deutlich größer sind und<br />
es wird sonst der Zahnfleischrand nicht gründlich ge<strong>re</strong>inigt. Es kommt als<br />
Folge zur Blutung der Gingiva und einer „Schmutzgingivitis“.<br />
Die IP4 beinhaltet die lokale Fluoridierung mit einem geeigneten Fluoridierungsmittel.<br />
Lacke eignen sich besonders. Durch ih<strong>re</strong> leicht zähe<br />
und klebrige Konsistenz haften sie eine gewisse Zeit auf der Zahnhartsubstanz<br />
und können somit aus<strong>re</strong>ichend lange aufgenommen werden.<br />
Fissu<strong>re</strong>nversiegelung<br />
Ein weite<strong>re</strong>r Baustein ist die IP5, die Fissu<strong>re</strong>nversiegelung von kariesf<strong>re</strong>ien<br />
Fissu<strong>re</strong>n der bleibenden Mola<strong>re</strong>n kurz nach dem Durchbruch. Ob<br />
eine Fissu<strong>re</strong>nversiegelung notwendig ist, entscheidet jeder Behandler<br />
patientenindividuell. Hat das Kind ein hohes Kariesrisiko, liegt eine<br />
Strukturstörung (MIH) vor oder können die Fissu<strong>re</strong>n aufgrund der Fissu<strong>re</strong>nanatomie<br />
nicht ge<strong>re</strong>inigt werden, dann besteht die Indikation für<br />
eine Versiegelung. Hierfür muss das Kind kooperativ genug sein und die<br />
Fissur muss gründlich ge<strong>re</strong>inigt werden. Es empfiehlt sich, einen weißen<br />
Versiegler zu verwenden, damit dieser sich optisch gut vom Zahn<br />
abhebt und somit gut auf Vollständigkeit kontrolliert werden kann.<br />
Milchzähne können ebenfalls versiegelt werden, allerdings ist dies keine<br />
Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />
Professionelle Zahn<strong>re</strong>inigung in der Kinder- und<br />
Jugendprophylaxe<br />
Bei sehr schlechter Mundhygiene, starken Verfärbungen oder sehr<br />
hohem Kariesrisiko kann ein zusätzliches Hilfsmittel die professionelle<br />
Die PZR kann hier zu den IP-Leistungen eine sinnvolle Ergänzung sein.<br />
Der Übergang vom Milchgebiss ins Wechselgebiss zum vollständigen<br />
Gebiss ist nicht nur durch den Wechsel der Zähne gekennzeichnet. Es<br />
findet auch der Übergang vom Kindergartenkind zum Grundschulkind<br />
statt und geht dann in die Pubertät über. Diese ist neben vielen ande<strong>re</strong>n<br />
„Nebenwirkungen“ auch von einer Unlust zur Körperhygiene und Zähneputzen<br />
gekennzeichnet. Es bedarf in dieser Phase besonde<strong>re</strong>r Motivation<br />
und die professionelle Zahn<strong>re</strong>inigung kann in kurzen Abständen hilf<strong>re</strong>ich<br />
sein, um Demineralisationen zu verhindern.<br />
Fazit<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen: Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
beginnt schon vor der Geburt des Kindes und ist ein wichtiger Baustein<br />
für die Zahngesundheit unse<strong>re</strong>r Kinder. Gerade die Prävention bei<br />
den Kleinsten ist am wichtigsten, weil Kinder dieser Altersgruppe nur<br />
schwer zu therapie<strong>re</strong>n sind und durch frühzeitige Kontrollen Risikokinder<br />
herausgefiltert werden können. Jede Zahnarztpraxis kann durch<br />
Aufklärung von Schwange<strong>re</strong>n und jungen Müttern zur Reduktion von<br />
frühkindlicher Karies beitragen. Je zeitiger eine Patientenbindung mit<br />
positiven Erfahrungen gelingt, umso stabiler ist diese. Besonders bei<br />
Kindern mit einer hohen Karieslast und eventuell schwierigen Verhältnissen<br />
ist es wichtig, frühzeitig eine Praxisbindung zu er<strong>re</strong>ichen und hier<br />
trägt auch ein <strong>re</strong>gelmäßiger Recallrhythmus bei 3 .<br />
Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
Dr. Rebecca Otto<br />
Zahnrärztin<br />
Paradiesstraße 6<br />
07743 Jena<br />
Tel.: +49 364 163 7800<br />
E-Mail: info@kinderzahnaerztin-otto.com<br />
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10 Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
Medizinische<br />
Prophylaxe bei Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
Seit vielen Jah<strong>re</strong>n bezahlen gesetzliche Krankenkassen ab dem 6. Lebensjahr je Kalenderhalbjahr<br />
die Individualprophylaxe (IP1 – IP4). Aufgrund der immer weiter steigenden Karieszahlen bei<br />
Kleinkindern wurde im Jahr 2019 die Individualprophylaxe be<strong>re</strong>its ab dem 6. Lebensmonat in den<br />
Leistungskatalog aufgenommen (FU, FLA). Bei der Kinderprophylaxe ist neben der Entfernung von<br />
Biofilmen und des Auftragens von Fluoridierungspräparaten, die Beratung rund um einen gesunden<br />
Kindermund unverzichtbar. Die häusliche Mitarbeit ist ebenso ein sehr bedeutender Bestandteil.<br />
Text Ulrike Wiedenmann Bilder Young Innovations Europe GmbH<br />
Kinder benötigen eine einfühlsame und spielerische Herangehensweise<br />
wäh<strong>re</strong>nd der Behandlung. Sie haben sehr feine Antennen für körperliche<br />
und verbale Signale. Außerdem sind sie sehr sensibel für Abweichungen<br />
zwischen Gefühltem und Gesagtem. Ein hohes Maß an Geduld, langsame<br />
Annäherung, Akzeptanz, positive nonverbale Signale und feste<br />
Rituale wird vom gesamten Team gefordert.<br />
Viele einzelne Bausteine zusammengefügt ergeben ein perfektes, individuelles<br />
Prophylaxekonzept. Dazu gehö<strong>re</strong>n kompetente, geschulte<br />
MitarbeiterInnen, eine entsp<strong>re</strong>chende technische Ausstattung und eine<br />
zielgruppenorientierte Gestaltung der Behandlungsräume. Das Team<br />
entwickelt eine Praxisphilosophie, die von allen Mitgliedern gelebt wird<br />
und eins zu eins auf die Patienten übertragen wird.<br />
Die Sitzung läuft in folgenden Schritten ab:<br />
· Anamnese – Anliegen<br />
· Befundung – Bet<strong>re</strong>uung / Beratung<br />
· Depuration<br />
· Antimikrobielle Therapie<br />
· Fluoridierung<br />
Am Anfang der Sitzung ist es empfehlenswert, das Kind über die einzelnen<br />
Schritte aufzuklä<strong>re</strong>n. Die Instrumente und Geräte erscheinen<br />
den meisten Kindern zunächst f<strong>re</strong>md und unheimlich, da sie damit in<br />
ih<strong>re</strong>m Alltag in der Regel keine Berührung haben. Um den kleinen Patienten<br />
ih<strong>re</strong> Unsicherheit beziehungsweise ih<strong>re</strong> Angst zu nehmen, sollte<br />
die „Tell-Show-Do-Methode“ angewendet werden. Instrumente, Geräte<br />
und Materialien, welche bei der Prophylaxe zum Einsatz kommen,<br />
werden den kleinen Patienten gezeigt, erklärt und bei der Anwendung<br />
besprochen. Hier ist von entscheidender Bedeutung, dass spezielle Prophylaxeprodukte<br />
für Kinder verwendet werden. Diese sorgen für eine<br />
positive und entspannte Atmosphä<strong>re</strong> wäh<strong>re</strong>nd der Behandlung und<br />
erleichtern den kleinen Patienten und auch dem Behandler die Prophylaxesitzung.<br />
Mit Patientenservietten speziell für Kinder bekommt die<br />
Zahnbehandlung von Anfang an einen spielerischen Aspekt. Sie dienen<br />
zusätzlich als wirksamer Patientenschutz. Die Kinderservietten der<br />
Marke Zooby ® sind mit jeweils einem von 5 Tiermotiven bedruckt. Sie<br />
agie<strong>re</strong>n als Kostüm und lassen Kinder in verschiedene Rollen schlüpfen.<br />
Die eigentliche Behandlung beginnt mit einer extra- und intraoralen<br />
Untersuchung der Mundhöhle. 80 Prozent der Oberfläche trägt die<br />
Farbe rot, lediglich 20 Prozent weiß. Die Befundung der Schleimhautoberflächen,<br />
der Umschlagfalten und des Mundbodens darf auch in<br />
dieser Altersgruppe nicht vernachlässigt werden. Blutungs Indizes wie<br />
der modifizierte Sulkusblutungsindex oder der modifizierte Papillenblutungsindex<br />
liefern uns einen Überblick über den Entzündungszustand<br />
der Gingiva. Nach dem Einc<strong>re</strong>men der Lippen wird mit einem Revelator<br />
die Plaque sichtbar gemacht. Wie hat Hellwege gesagt? „Sichtbar machen,<br />
macht einsichtig“. Zwei Vorteile sind hervorzuheben. Zum einen<br />
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Kinder- und Jugendprophylaxe<br />
11<br />
sehen Eltern beziehungsweise das Kind die Beläge, zum ande<strong>re</strong>n haben<br />
wir als Behandelnde eine Kontrolle über unse<strong>re</strong> Arbeit.<br />
Zur Anwendung kommt ein Plaque<strong>re</strong>velator als Lösung. Dieser wird mit<br />
einem Applikator auf die Zähne aufgetragen. Alternativ gibt es auf dem<br />
Markt Anfärbetabletten, welche der Patient im Mund zerkaut. Erste<strong>re</strong>s<br />
ist das Mittel der Wahl für die professionelle Tätigkeit. Tabletten werden<br />
häufig den Patienten zur Kontrolle ih<strong>re</strong>r häuslichen Pflege mitgegeben.<br />
Nach dem Applizie<strong>re</strong>n der Lösung wird diese mit der Mehrfunktionsspritze<br />
abgespült oder der Patient spült seinen Mund mit Wasser aus.<br />
Die Firma Young ® führt meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Zweifarbenfärbemittel. Sowohl der<br />
2Tone Revelator als auch die Zooby Anfärbetabletten zeigen älte<strong>re</strong><br />
und neue<strong>re</strong> Plaque in zwei verschiedenen Farben. Das Ergebnis wird<br />
gemeinsam mit unse<strong>re</strong>n Patienten und den Eltern besprochen. Dazu<br />
benötigt man einen Handspiegel, vorzugsweise mit Vergrößerung. Sollte<br />
in der Praxis eine intraorale Kamera vorhanden sein, ist das noch<br />
eindrucksvoller für die kleinen Patienten.<br />
von weicher Plaque kann ein niedrigabrasives Pulver im Luft-Pulver-<br />
Wasserstrahlgerät verwendet werden oder das klassische Polie<strong>re</strong>n mit<br />
Poliernäpfchen/Polierbürstchen und Polierpaste. Bei der Individualprophylaxe<br />
ist besonders bei Kindern immer auf einen möglichst hohen<br />
Patientenkomfort zu achten. Dabei spielt die Wahl des Polierkörpers<br />
eine entscheidende Rolle. Die Größe, der Härtegrad und die Materialbeschaffenheit<br />
sind einige wenige Beispiele. Ist das Näpfchen zu groß<br />
für die Mundhöhle, führt es häufig zu Würge<strong>re</strong>iz im lingualen Be<strong>re</strong>ich.<br />
Ein zu hartes Näpfchen ist unangenehm für das Kind, da Verletzungen<br />
im gingivalen Be<strong>re</strong>ich zu erwarten sind. Bei der Materialbeschaffenheit<br />
sollte darauf geachtet werden, dass diese f<strong>re</strong>i von Latex und BPA sind.<br />
Die Einweg-Prophylaxe-Winkelstücke der Marke „Zooby“ sind speziell<br />
auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt und verfügen damit über<br />
all diese Vorteile. Sie sind außerdem bunt bedruckt, in verschiedenen<br />
Tiermotiven erhältlich und machen die Zahn<strong>re</strong>inigung für kleine Patienten<br />
dadurch noch auf<strong>re</strong>gender.<br />
Holen Sie die Eltern mit ins Boot.<br />
· Sie sind die Erziehungsverantwortlichen!<br />
· Sie kaufen jeden Monat eine neue Zahnbürste!<br />
· Sie installie<strong>re</strong>n ein Ritual und eine Putzsystematik!<br />
· Sie dosie<strong>re</strong>n die richtige Fluoridmenge!<br />
Das Zähneputzen muss in den ersten Lebensjah<strong>re</strong>n zum Grundbedürfnis<br />
werden. Nur wenn die Eltern informiert sind, können sie richtig<br />
handeln. Dafür sind wir in der Praxis verantwortlich. Immer noch sind<br />
Zahnbürsten laut Verkaufszahlen Luxusartikel. Was lieben unse<strong>re</strong> Patienten?<br />
Farben, Glitzer, Figu<strong>re</strong>n, Musik, Apps, Blinkis, Bio-Bambus & Co,<br />
Elektrische, … Wir unterstützen mit unse<strong>re</strong>m Fachwissen. Zum Thema<br />
Zahnpasta informie<strong>re</strong>n wir über Wirkstoffe, Menge und Häufigkeit der<br />
Anwendung. In der S3-Leitlinie „Häusliches mechanisches Biofilmmanagement“<br />
aus dem Jahr 2018 wird ausdrücklich auf die Notwendigkeit<br />
einer Bürstsystematik hingewiesen. Daraus ergibt<br />
sich die individuelle Putzdauer für den jeweiligen<br />
Patienten. Gemeinsames Anwenden von Hilfsmitteln<br />
und gemeinsames Üben ist die Grundvoraussetzung<br />
für ein effektives häusliches<br />
Biofilmmanagement.<br />
Auch bei der Wahl der Polierpaste sind einige Punkte zu beachten. Ein<br />
angenehmer Geschmack in der Mundhöhle der kleinen Patienten ist<br />
hier besonders hervorzuheben. Die Polierpaste von Zooby gibt es in verschiedenen<br />
Geschmacksrichtungen. Traube, Gator Gum, Happy Hippo<br />
Cake und Schokolade sind im Produktportfolio erhältlich. So kann der<br />
kleine Patient seine Lieblingssorte auswählen. Sollte im Anschluss an<br />
die Prophylaxesitzung eine Füllung geplant sein, darf kein Fluorid in der<br />
Paste enthalten sein. Dies hätte zur Folge, dass die Säu<strong>re</strong>-Ätz-Technik<br />
nicht den gewünschten Erfolg bringt.<br />
Ein weite<strong>re</strong>r Vorteil dieser Polierpaste ist die Einzelverpackung. Sie ist<br />
sehr hygienisch und <strong>re</strong>duziert das Risiko einer K<strong>re</strong>uzkontamination. Im<br />
Anschluss an die Depuration findet eine antimikrobielle Therapie mit<br />
chlorhexidinhaltigen Produkten und / oder eine Fluoridierung statt. Die<br />
Anwendungsweise - Lack, Gel, Touchierlösung - legen wir je nach Anamnese<br />
und Befund fest. Die Fissu<strong>re</strong>nversiegelung der permanenten Zähne<br />
ist ein zusätzlicher wirksamer Schutz vor kariösen Angriffen.<br />
Der Beitrag entstand mit f<strong>re</strong>undlicher Unterstützung der Firma Young Innovations Europe GmbH.<br />
Zu Beginn der Depuration entscheiden<br />
wir, welche Instrumente/Geräte<br />
verwendet werden sollen. Es stehen<br />
maschinelle Geräte (piezoelektrisch,<br />
magnetostriktiv, Schall) für die Entfernung<br />
von mineralisierten Belägen<br />
zur Verfügung. Ebenso auch verschiedene<br />
Scaler für die manuelle Bearbeitung<br />
der Zahnoberflächen. Zur Elimination<br />
Ulrike Wiedemann<br />
Dentalhygienikerin<br />
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12<br />
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GLO Science PRO Home überzeugt durch sein einzigartiges Design und<br />
seine innovative Technologie. In einem stylischen Beautycase erhält<br />
der Anwender alles, was für eine erfolg<strong>re</strong>iche Zahnaufhellung benötigt<br />
wird: GLO Regler, Universalmundstück, 10 Ampullen mit 6 Prozent H 2<br />
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USB-Ladekabel. Im Gegensatz zu ande<strong>re</strong>n Home-Bleaching Produkten<br />
ist bei GLO Science Pro Home be<strong>re</strong>its ein Mundstück im Lieferumfang<br />
enthalten, welches sich jedem Kiefer individuell anpasst. Eine Praxisbehandlung<br />
sowie die Anfertigung von individuellen Schienen entfallen.<br />
In dem GLO Mundstück werden LED-Licht und Wärme in einem geschlossenen<br />
System kombiniert. Die kontrollierte Erwärmung beschleunigt die<br />
Reaktion des hoch<strong>re</strong>aktiven 6-prozentigen H 2<br />
O 2<br />
und das geschlossene<br />
System verhindert, dass die aufhellenden Sauerstoffmoleküle von der<br />
Zahnoberfläche entweichen. Dies führt zu einer kürze<strong>re</strong>n Einwirkzeit des<br />
H 2<br />
O 2<br />
-Gels und damit zu einer geringe<strong>re</strong>n Empfindlichkeit. Die Wärme<br />
wird auf die optimale Temperatur (von maximal 42° C) <strong>re</strong>guliert, wodurch<br />
Über<strong>re</strong>aktionen der Pulpa verhindert werden. Die Effektivität des<br />
Bleaching-Prozesses ist fünfmal höher als bei Anwendungen ohne Lampe.<br />
des Bleaching-Prozesses verhindert jegliche Sensibilitäten. Der integrierte<br />
Timer schaltet die Lampe im Mundstück nach 8 Minuten automatisch<br />
ab. Über<strong>re</strong>aktionen werden so vorgebeugt.<br />
Es stehen 20 Testprodukte zur Verfügung. Die Testmuster sollen<br />
vom zahnärztlichen Fachpersonal getestet und nicht an den Patienten<br />
weitergegeben werden!<br />
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á 8 Minuten (32 min pro Tag) durchgeführt. Das vegane Bleaching-Gel<br />
mit 6 Prozent Wasserstoffperoxid befindet sich in wiederverschließba<strong>re</strong>n<br />
Ampullen. Mittels innovativer Pinselspitze lässt sich das Gel leicht auf die<br />
Zähne applizie<strong>re</strong>n, ohne zu verlaufen. Ein neutraler pH-Wert wäh<strong>re</strong>nd<br />
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Mit der Anmeldung zur Barometer Testphase akzeptiert ihr die Teilnahmebedingungen, einzusehen unter www.barometer-testphase.de.<br />
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1 Durchschnittlicher jährlicher Abverkauf in Packungen von elmex® gelée 38g in deutschen Apotheken (IQVIA Eigenanalyse, Juli 2018 bis Aug 2021) vs. Anzahl der in Deutschland lebenden Kinder<br />
und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 17 Jah<strong>re</strong>n (Statista 2020).<br />
2 74% der Kinder und 77% der Erwachsenen empfinden die neue Geschmacksnote von elmex® gelée als angenehm bis sehr angenehm. 2-wöchiger Produkttest mit 340 Kindern im Alter von<br />
6 –12 Jah<strong>re</strong>n und de<strong>re</strong>n 346 Eltern. PPL Insights & Colgate-Palmolive, Dezember 2020, Deutschland.<br />
elmex® gelée. Zusammensetzung: 100 g elmex® gelée enthalten: Aminfluoride Dectaflur 0,287 g, Olaflur 3,032 g, Natriumfluorid 2,210 g (Fluoridgehalt 1,25%), ge<strong>re</strong>inigtes Wasser, Propylenglycol,<br />
Hyetellose, Saccharin, Apfel-Aroma, Pfefferminz-Aroma, Krauseminzöl, Menthon-Aroma. Anwendungsgebiete: Zur Kariesprophylaxe; therapeutische Anwendung zur Unterstützung der Behandlung<br />
der Initialkaries und zur Behandlung übe<strong>re</strong>mpfindlicher Zahnhälse. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei Übe<strong>re</strong>mpfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe, Abschilferungen der Mundschleimhaut<br />
und fehlende Kontrolle über den Schluck<strong>re</strong>flex, Kinder unter 3 Jah<strong>re</strong>n. Nebenwirkungen: sehr selten: Exfoliation der Mundschleimhaut, Gingivitis, Stomatitis, Rötung, B<strong>re</strong>nnen oder Pruritus im<br />
Mund, Gefühllosigkeit, Geschmacksstörungen, Mundtrockenheit, Schwellung, Ödem, oberflächliche Erosion an der Mundschleimhaut (Ulkus, Blasen), Übelkeit oder Erb<strong>re</strong>chen, Übe<strong>re</strong>mpfindlichkeits<strong>re</strong>aktionen.<br />
Bei entsp<strong>re</strong>chend sensibilisierten Patienten können durch Pfefferminzaroma und Krauseminzöl Übe<strong>re</strong>mpfindlichkeits<strong>re</strong>aktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden. Die <strong>Gesamt</strong>zeit<br />
der Anwendung (Putz- und Einwirkzeit) darf 5 Minuten nicht übersch<strong>re</strong>iten. CP GABA GmbH, 20097 Hamburg. Packungsgrößen: 25 g Dentalgel (apothekenpflichtig); 38 g Dentalgel (versch<strong>re</strong>ibungspflichtig);<br />
215 g Klinikpackung (versch<strong>re</strong>ibungspflichtig). Stand: Februar 20<strong>22</strong><br />
Mehr erfah<strong>re</strong>n
14 Prophylaxe<br />
Farbiger „Wow-Effekt“ für<br />
Behandlerin & Patient<br />
Seit meh<strong>re</strong><strong>re</strong>n Jah<strong>re</strong>n arbeite ich erfolg<strong>re</strong>ich als Dentalhygienikerin in einer Zahnarztpraxis<br />
in Bayern. Die Praxis bietet ein sehr b<strong>re</strong>ites Behandlungsspektrum an und ist<br />
unter ande<strong>re</strong>m auf parodontal erkrankte Patienten spezialisiert.<br />
Text Franziska Grasegger Bilder Franziska Grasegger, Hager & Werken GmbH<br />
Mein Aufgabengebiet umfasst die zahnmedizinische Prophylaxe sowie<br />
die Behandlung und Bet<strong>re</strong>uung von Parodontitispatienten. Insbesonde<strong>re</strong><br />
vor der Mundhygieneaufklärung kommt bei uns die Anwendung des<br />
Mira-2-Ton ® (Erythrosin- und glutenf<strong>re</strong>i) zur Anfärbung der Zähne <strong>re</strong>gelmäßig<br />
zum Einsatz und be<strong>re</strong>itet sowohl mir als Behandlerin, als auch den<br />
Patienten stetig einen großen „Wow-Effekt“.<br />
Mira-2-Ton ® gibt es in diesem Jahr be<strong>re</strong>its seit 25 Jah<strong>re</strong>n und es erleichtert<br />
in sehr vielen Praxen die Behandlung und die Visualisierung.<br />
Behandlungsablauf<br />
Begonnen wird vo<strong>re</strong>rst mit einer Aktualisierung der Anamnese. Bevor<br />
mit der Behandlung gestartet werden kann, wird der Patient gebeten,<br />
sich einer kurzen Infektionsprophylaxe mit der OXYSAFE ® Mundspüllösung,<br />
welche die virale Last im Aerosol minimiert, zu unterziehen. Danach<br />
gehen wir individuell auf alle Details der Patienten ein, füh<strong>re</strong>n eine<br />
6-Punkt-Messung durch und dokumentie<strong>re</strong>n alle aufgenommenen Befunde<br />
in unse<strong>re</strong>r ParoStatus.de Softwa<strong>re</strong>. So kann aufgrund des erhobenen<br />
Befundes die Behandlung individuell an die Bedürfnisse jedes einzelnen<br />
Patienten angepasst werden. Anschließend erfolgt eine visuelle und<br />
haptische Kontrolle der Mundschleimhaut, um etwaige Veränderungen<br />
frühzeitig zu erkennen.<br />
Nun werden die Zähne mit Mira-2-Ton ® Flüssigkeit eingefärbt. Nachdem<br />
der Patient mit Wasser ausgespült hat, verbleiben in den meisten Fällen<br />
Farbrückstände auf den Zähnen (Abb. 1). Durch die visuelle Darstellung<br />
kann die Effektivität der häuslichen Zahnpflege beurteilt und individuelle<br />
Schwachstellen aufgezeigt werden.<br />
Nach dem Anfärben lässt sich visuell einfach und schnell erkennen, ob<br />
und wie lange Plaque existent ist. Dies ist den zwei unterschiedlichen<br />
Anfärbungen zu verdanken: Erscheint die Einfärbung rosa, so befindet<br />
sich Plaque erst seit Kurzem auf den Zahnflächen. Blaue Einfärbungen<br />
hingegen signalisie<strong>re</strong>n einen be<strong>re</strong>its länger andauernden Plaquebefall.<br />
Als weite<strong>re</strong>n Punkt zur Erhärtung der Diagnose kann, bei einem be<strong>re</strong>its<br />
ausge<strong>re</strong>ifte<strong>re</strong>n Plaquestadium, des Öfte<strong>re</strong>n zusätzlich eine leichte Rötung<br />
der marginalen Gingiva festgestellt werden. In einem solchen Fall empfehlen<br />
wir gerne die Verwendung von ParoMit ® Q10 Spray unterstützend<br />
für den Hausgebrauch.<br />
Die intensive und durch Mira-2-Ton ® im Spiegel visualisierte Beratung<br />
nach der Untersuchung des Patienten führt in sehr vielen Fällen zu einer<br />
erhöhten Motivation, die Mundhygiene noch intensiver zu bet<strong>re</strong>iben.<br />
Darüber hinaus bewirkt die Präsentation der Untersuchungsergebnisse<br />
positives Feedback und Zufriedenheit bei unse<strong>re</strong>n Patienten.<br />
Im Zuge vorgenanntem Nachgespräches wird der Patient nun von mir als<br />
Behandlerin über verschiedene Zahnputztechniken und die Handhabung<br />
diverser Zwischenraum<strong>re</strong>inigungsmethoden instruiert. Die be<strong>re</strong>its angewandten<br />
Methoden werden nochmals überprüft und gegebenenfalls<br />
angepasst, Neues erlernt und Empfehlungen ausgesprochen.<br />
Im praktischen Vorgehen werden nun zuerst die kalzifizierten Beläge mittels<br />
Ultraschallbehandlung sowie extrinsische Verfärbungen, die Zunge<br />
und Weichteile mit einem Luft-Pulver-Wasserstrahlgerät mit Glycin- oder<br />
Erythritol-Pulver entfernt. Alternativ können die Zahnflächen aber auch<br />
mit einer selbst<strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>nden Polierpaste, welche ih<strong>re</strong>n RDA-Wert nach<br />
kurzer Zeit verändert, oder einer sehr feinen Polierpaste poliert werden<br />
- hierbei wird sehr bedarfsorientiert gearbeitet. Anschließend erfolgt die<br />
Reinigung aller Interdentalräume. Hierbei werden die Reinigungsprodukte<br />
individuell auf den Patienten angepasst. Abschließend wird ein fluoridhaltiger<br />
Lack auf die Zähne appliziert, um diese nochmals aus<strong>re</strong>ichend zu<br />
schützen. Wir verwenden hier Produkte auf Natriumfluoridbasis, da diese<br />
keine Gelbfärbungen der Zähne verursachen.<br />
Jede Behandlung wird individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt,<br />
um so ein optimales Ergebnis und eine größe<strong>re</strong> Patientenzufriedenheit<br />
zu er<strong>re</strong>ichen.<br />
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Prophylaxe<br />
15<br />
Für mich als Behandlerin ist das Anfärbeverfah<strong>re</strong>n mit Mira-2-Ton ® nicht<br />
mehr wegzudenken, da es neben der perfekten Visualisierung für den Patienten<br />
auch mir zur Selbstkontrolle dient, um alle A<strong>re</strong>ale mit bestem Gewissen<br />
und größter Sorgfalt ge<strong>re</strong>inigt zu haben. Seit Kurzem gibt es auch<br />
vorgetränkte Pellets, welche die Anwendung noch einfacher machen.<br />
Ergänzend zur professionellen Behandlung in der Praxis sind die<br />
Mira-2-Ton ® Plaquetests für den Patienten eine optimale Lösung, welche<br />
ich stets gerne als Empfehlung anbringe.<br />
Abb. 1: Die Anfärbung mit Mira-2-Ton ® zeigt deutliche Plaqueablagerungen<br />
Der Artikel entstand mit f<strong>re</strong>undlicher Unterstützung der Hager und Werken GmbH.<br />
Franziska Grasegger<br />
Dentalhygienikerin<br />
Abb. 2: Ergebnis nach der effektiven Belagsentfernung<br />
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16 Ästhetische Zahnheilkunde<br />
Tabak als<br />
Spielverderber:<br />
kein Hollywoodlächeln<br />
für<br />
Raucher?<br />
© stock.adobe.com - Solid photos<br />
Strahlend weiße Zähne, am besten gesäumt von gesundem, rosafarbenen Zahnfleisch, – das wünschen<br />
sich vermutlich die meisten Menschen. Zahnersatz, weiße Füllungen und Kronen sollen nicht nur<br />
die Kaufunktion, sondern insbesonde<strong>re</strong> auch das ästhetische Erscheinungsbild wieder herstellen. Bei<br />
Rauchern gibt es hier jedoch einige Fakto<strong>re</strong>n zu berücksichtigen. Zudem kann der Wunsch, mit dem<br />
sanierten Gebiss endlich das ersehnte Hollywoodlächeln zu bekommen, zum Rauchstopp motivie<strong>re</strong>n.<br />
Text Dr. <strong>re</strong>r. nat. Dinah Murad, Dr. med. dent. Elisabeth Winter Bild wayhomestudio - de.f<strong>re</strong>epik.com<br />
Fortsch<strong>re</strong>itende Veränderungen des Parodonts<br />
Die zahl<strong>re</strong>ichen Inhaltsstoffe des Rauches können zur Parodontitis/Periimplantitis<br />
füh<strong>re</strong>n und damit Zahnverlust zur Folge haben. Implantate<br />
gehen bei Rauchern deutlich leichter verlo<strong>re</strong>n. Aber auch wenn auf Implantate<br />
verzichtet wird, können sich die Verhältnisse im Mund durch<br />
das Rauchen weiterhin verändern. Fortsch<strong>re</strong>itende Gingiva<strong>re</strong>zessionen<br />
können Haltezähne im Restgebiss und damit die Stabilität der Teilprothese<br />
und de<strong>re</strong>n Passgenauigkeit beeinträchtigen. Zudem ist zu berücksichtigen,<br />
dass ein zurückweichendes Zahnfleisch Kronen und Verblendungen<br />
nicht mehr aus<strong>re</strong>ichend umsäumt und Zahnhälse oder die unter<br />
dem Zahnersatz liegenden Konstruktionen können sichtbar werden. Die<br />
entstehenden Kavitäten bieten Nischen für Bakterien und Ablagerungen.<br />
Halitosis und weite<strong>re</strong> Entzündungen der Gingiva können die Folge sein.<br />
Farbveränderungen berücksichtigen<br />
Im Laufe des Lebens erscheinen Zähne nicht nur bei Rauchern immer<br />
dunkler und gelblicher. Die Dicke des Zahnschmelzes nimmt ab, das gelbliche<br />
Dentin scheint leicht durch. Farbpigmente aus Lebens- und Genussmitteln<br />
dringen in die Zahnoberfläche ein und lassen sich auch durch eine<br />
perfekte Zahnpflege kaum vermeiden.<br />
Raucherinnen und Raucher sind besonders betroffen<br />
Das Nikotin selbst, aber vor allem die zahl<strong>re</strong>ichen Substanzen aus dem<br />
Kondensat des Tabakrauchs, verfärben die Zahnoberflächen besonders<br />
stark. Diese interkalie<strong>re</strong>n in Plaque und Pellicle. Den rauchenden Patienten<br />
sind die Auswirkungen auf die Ästhetik durchaus bewusst. Laut<br />
einer Studie aus dem Jahr 2005 1 gaben Raucher deutlich häufiger als<br />
Nichtraucher an, Zahnverfärbungen zu haben. Zudem wa<strong>re</strong>n sie mit ih<strong>re</strong>r<br />
Zahnfarbe deutlich unzufriedener. Die neuen Zahnkronen sollen dann<br />
natürlich umso schöner sein! Dies erschwert die Farbwahl bei Kronen<br />
und Zahnersatz. Da der neue Zahn zum übrigen Gebiss passen sollte, stehen<br />
hier häufig die Wunschvorstellung der Patienten einerseits und die<br />
professionelle Empfehlung des Behandlers ande<strong>re</strong>rseits im Konflikt. Zu<br />
berücksichtigen ist ebenfalls, dass auch die Farben der Zahnersatzmaterialien<br />
und Füllungsmateriealien wie zum Beispiel Komposite sich durch<br />
die Ablagerungen aus dem Tabakrauch verändern, teilweise in ande<strong>re</strong>r<br />
Art und Weise als die verbliebenen eigenen Zähne 2 . Nebenbei sei bemerkt,<br />
dass Tabakrauch auch die Farbe der Gingiva verändern kann. Bei<br />
der Rauchermelanose handelt es sich um eine verstärkte Pigmentierung<br />
oder Verdunkelung des Ge<strong>web</strong>es. Typischerweise tritt diese Pigmentierung<br />
an der Gingiva der obe<strong>re</strong>n und unte<strong>re</strong>n Frontzähne auf. Das Ausmaß<br />
der Pigmentierung nimmt mit zunehmendem Tabakkonsum zu und ist<br />
bei Frauen häufiger. Sie tritt bei 5,0 bis <strong>22</strong> Prozent der Ziga<strong>re</strong>tten- und<br />
Pfeifenraucher auf. Es gibt keine Behandlung für die Rauchermelanose.<br />
Allerdings kehrt das Ge<strong>web</strong>e in der Regel innerhalb von sechs bis 36<br />
Monaten nach dem Rauchstopp zur normalen Farbe zurück. Ebenfalls bei<br />
Rauchern tritt häufig die schwarze Haarzunge auf. Diese entsteht bei verstärkten<br />
Belägen auf den Zungenpapillen. Mit dem Tabakkonsum lagern<br />
sich die Pigmente aus dem Rauch in die Beläge der Papillen Pigmente<br />
ein, die dann schwarz erscheinen. Die schwarze Haarzunge ist zwar<br />
„symptomf<strong>re</strong>i“, kann aber aufgrund des Aussehens und unangenehmen<br />
Mundgeruchs beunruhigend auf die Patienten wirken 3 .<br />
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Rauchentwöhnung und Umstieg als Optionen<br />
Der Verzicht auf Tabak oder die starke Reduktion des Rauchens<br />
gehört be<strong>re</strong>its zur Parodontalbehandlung. Da das Rauchen sowohl<br />
auf die Stabilität und Ästhetik von Kronen und Prothesen Einfluss<br />
hat, steigert die Hoffnung auf ein schönes Lächeln die Motivation<br />
zum Verzicht. Es stellt sich die Frage, ob die zur Rauchentwöhnung<br />
verwendeten tabakf<strong>re</strong>ien Nikotinprodukte eine sinnvolle Option<br />
im Sinne des Behandlungserfolgs bieten. In Bezug auf die Schädigungen<br />
des Parodonts kann diese Frage zumindest teilweise bejaht<br />
werden, da die Eliminierung der Verb<strong>re</strong>nnungsprodukte eine deutliche<br />
Reduzierung der Noxen bedeutet. Bisher beschäftigen sich nur<br />
wenige Studien mit den ästhetischen Auswirkungen von rauchf<strong>re</strong>ien<br />
Produkten auf Zähne und Zahnersatzmaterialien. In vitro-Studien<br />
konnten zeigen, dass die Emissionen von Verdampfern oder Erhitzern<br />
deutlich weniger Diskolorierungen auf Dentin und Schmelz,<br />
aber eben auch auf Materialien wie etwa Komposite verursachen als<br />
Ziga<strong>re</strong>ttenrauch 4 . E-Ziga<strong>re</strong>tten und ande<strong>re</strong>n Produkte verfärbten die<br />
Zahnoberflächen signifikant weniger als Ziga<strong>re</strong>ttenrauch. Dennoch<br />
entstehen auch hierdurch messba<strong>re</strong> Diskolorationen 5 . Ob tabakf<strong>re</strong>ie<br />
Alternativen gegenüber den E-Ziga<strong>re</strong>tten auf Tabakbasis weniger<br />
Verfärbungen verursachen, ist anzunehmen, da diese keine braunen<br />
Tabakbestandteile enthalten, aber auch das Nikotin selbst verursacht<br />
Verfärbungen. Untersuchungen hierzu liegen bisher nicht vor. Eine aktuelle<br />
Übersichstarbeit bestätigt, dass parodontale Indizes wie Taschentiefe,<br />
Plaque-Index und Bleeding on Probing bei Nichtrauchern und<br />
E-Ziga<strong>re</strong>ttenverwendern ähnlich wa<strong>re</strong>n, wohingegen die deutlichsten<br />
negativen Veränderungen bei Rauchern zu sehen wa<strong>re</strong>n 6 . Für Raucher,<br />
die nach einer Zahn<strong>re</strong>konstruktion auf ein Hollywoodlächeln hoffen,<br />
ist dieses grundsätzlich nicht uner<strong>re</strong>ichbar. Der besse<strong>re</strong> Behandlungserfolg<br />
kann eine große Motivation bieten, mit dem Rauchen aufzuhö<strong>re</strong>n.<br />
Der vollständige Nikotin-/Rauchverzicht ist, wie bei Parodontitis<br />
und Periimplantitis, der Königsweg. Gelingt dies nicht, könnten rauchund<br />
tabakf<strong>re</strong>ie Produkte helfen, möglicherweise die Neubildung von<br />
Verfärbungen der Zähne und Prothesenoberflächen zu kontrollie<strong>re</strong>n.<br />
Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
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Dr. med. dent. Elisabeth Winter<br />
Zahnärztin<br />
Mehr auf:<br />
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18 Organe und (Zahn)-Gesundheit<br />
Es liegt mir auf<br />
der Zunge<br />
© stock.adobe.com - Giulio_Fornasar<br />
Alles im Körper hängt zusammen. Viele kleine Einzelteile, die alle fortlaufend miteinander in Verbindung<br />
und Beziehung stehen. Jedem der Puzzleteile kommt dabei eine spezifische Rolle und<br />
Aufgabe zu und kann im Hinblick auf die Zahnmedizin wichtige Hinweise liefern und umgekehrt.<br />
Deshalb wollen wir uns diesen Einzelteilen in Form der Organ<strong>re</strong>ihe etwas annähern und beginnen<br />
mit der Zunge.<br />
Text Roxane Pfeiffer Grafik Canva<br />
Ich gebe euch Einblicke in die anatomischen und physiologischen Anteile<br />
und eine Betrachtung aus holistischer Sicht und stelle den Bezug<br />
zur Zahnmedizin her und zum Abschluss gibt es eine Zusammenfassung<br />
über etwaige Erkennungsmerkmale und Präventionsmöglichkeiten, sodass<br />
ihr nicht nur eine Vorstellung von den verschiedenen Organen und<br />
de<strong>re</strong>n Verbindung erhaltet, sondern di<strong>re</strong>kt praktische Tipps zur Umsetzung<br />
am Patienten mitnehmen könnt. Uns „Zahnis“ inte<strong>re</strong>ssie<strong>re</strong>n dabei<br />
neben den Zähnen auch alle umgebenden Struktu<strong>re</strong>n.<br />
Die Zunge<br />
Die Zunge füllt den Raum zwischen den beiden Kiefern innerhalb der<br />
Zahn<strong>re</strong>ihen und ragt bis in den Rachen. Sie ist ein Muskel und zählt zu<br />
den obe<strong>re</strong>n Verdauungsorganen. Das Zungenbein verankert die Zunge<br />
beweglich an Ort und Stelle. Die Oberfläche ist von spezialisierter,<br />
weil an die Anforderungen angepasster Mundschleimhaut bedeckt und<br />
besteht aus mehrschichtigem Plattenepithel. An der Unterseite ist diese<br />
unverhornt. Auf der Oberseite, die mechanisch stark beansprucht wird,<br />
ist das Epithel verhornt. Bis zu einem gewissen Grad erscheint diese Verhornung<br />
als „weißliche Färbung“. Das ist eine Besonderheit, da dieser<br />
verhornte Teil der Zunge im menschlichen Körper die einzige Schleimhaut<br />
darstellt, die zusätzlich diesen Schutz trägt. Außerdem hat die Zunge<br />
verschiedene Papillen:<br />
· Fadenpapillen: für mechanische Reizaufnahme beziehungsweise<br />
Tastempfinden und die Rauigkeit für eine besse<strong>re</strong> Mechanik der<br />
Nahrung<br />
· Pilzpapillen: sie enthalten Geschmacksknospen (süß, salzig)<br />
· Wallpapillen: enthalten ebenfalls Geschmacksknospen (bitter),<br />
Einmündung von Speicheldrüsen<br />
· Blattpapillen: am Rand der Zunge mit Geschmacksknospen (sauer)<br />
Darüber hinaus befinden sich in der Mund- und Rachenhöhle auch<br />
einige Speichel- und Spüldrüsen. Die Geschmacksknospen liegen eingest<strong>re</strong>ut<br />
in den Papillen und leiten Geschmacks<strong>re</strong>ize di<strong>re</strong>kt über anliegende<br />
Nervenfasern zum Gehirn weiter. Dort werden die verschiedenen<br />
Geschmacksempfindungen wahrgenommen und bewertet. Zur Bewertung<br />
ist spannend, dass dieser Be<strong>re</strong>ich im Gehirn mit dem limbischen<br />
System verschaltet ist und sich daraus ergibt, dass Nahrungsaufnahme<br />
grundsätzlich mit Emotionen einhergeht. Außer für das Geschmackserlebnis<br />
ist die Zunge auch noch zuständig für Tastempfinden, mechanische<br />
Zerkleinerung und Durchmischen der Nahrung sowie Nahrungstransport<br />
in den Rachen und den Schluckakt. Zusätzlich benötigen wir<br />
die Zunge zur Artikulation und für mimische Aspekte - man stelle sich<br />
mal einen Menschen ohne Zunge vor - kaum vorstellbar.<br />
Wir unterteilen die Zunge in: Zungenwurzel, Zungenkörper, Zungenspitze<br />
und Zungenrücken, Zungenunterseite, Zungenrand:<br />
Die Zungenwurzel wird auch Zungengrund genannt und ist der hinterste<br />
dorsale Anteil der Zunge, welcher mit dem Zungenbein verbunden<br />
ist und die Tonsille lingualis beherbergt. Darauf folgt der Zungenkörper,<br />
welcher durch einen Sulcus von der Zungenwurzel abzug<strong>re</strong>nzen ist.<br />
Im Allgemeinen ist der Zungenkörper auch noch längsseitig abg<strong>re</strong>nzbar<br />
beziehungsweise in zwei Seiten unterteilbar, durch eine Scheidewand<br />
aus Sehnenfasern. Diese Zungenränder laufen an der Zungenspitze<br />
zusammen, sie zeigen den Übergang von verhornten zu unverhornter<br />
Schleimhaut an der Zunge, wobei die Zungenspitze meist auf der Zungenoberfläche<br />
mit verhornter Schleimhaut betrachtet wird.<br />
Für die klinische Begutachtung ist die Oberseite der Zunge von großer<br />
Relevanz - also der Zungenrücken. Hier finden wir eben auch die physio-<br />
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logische, leicht weißliche Färbung durch die Verhornung an den<br />
Papillenspitzen. Dieser Zungenbelag ist nicht pathologisch, sondern<br />
wie be<strong>re</strong>its erwähnt physiologisch und kann durch Speichel<br />
oder Nahrung vergrößert werden. Die Zunge beherbergt immerhin<br />
circa 70 Prozent der Mikroorganismen des oralen Mikrobioms.<br />
Auch Mikroorganismen und de<strong>re</strong>n Ausscheidungsprodukte wie<br />
Bakterien, Vi<strong>re</strong>n, Pilze etc. oder auch Erkrankungen, Medikamente,<br />
Toxine und Ähnliches können eine Veränderung bewirken. Wie<br />
oft haben wir in unse<strong>re</strong>m Leben schon gehört: Zeig mal deine<br />
Zunge her. Wahrscheinlich eher, weil wir irgendetwas heimlich in<br />
den Mund gesteckt haben, aber sehr schön zu sehen ist hier wie<br />
tief die intuitive Botschaft der Zunge sitzt. Zunge herausst<strong>re</strong>cken<br />
gilt als f<strong>re</strong>ch, kann aber auch Ekel signalisie<strong>re</strong>n. Der Geschmackssinn<br />
lehrt uns Unterscheidungen zu t<strong>re</strong>ffen: schmeckt sehr, ist ok,<br />
schmeckt nicht, zu heiß, perfekte Temperatur, zu kalt, genießbar,<br />
ungefährlich, verdorben.<br />
Sinnbildlich lassen sich alle Unterscheidungen, die wir mithilfe der<br />
Zunge t<strong>re</strong>ffen können, auf alle Be<strong>re</strong>iche des Lebens anwenden.<br />
· Neuer Chef - schmeckt nicht.<br />
· An Person XY könnte ich mich verb<strong>re</strong>nnen.<br />
· Man bekommt ein Bewusstsein für die Merkmale und G<strong>re</strong>nzen<br />
seiner selbst.<br />
Die Zunge steht für die Fähigkeit, die Annehmlichkeiten des Lebens<br />
f<strong>re</strong>udig zu kosten. Aus holistischer Sicht gehen wir jetzt<br />
davon aus, dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt, Probleme zu<br />
lösen durch annehmen, anschauen, akzeptie<strong>re</strong>n und loslassen.<br />
Wird nicht oder nur teilweise lösungsorientiert gehandelt, so<br />
manifestie<strong>re</strong>n sich die Probleme auf körperlicher Ebene. Wichtige<br />
Voraussetzungen sind dabei die rhythmischen Naturgesetze zu<br />
leben: Schlaf und Wachheit, Aktivität und Pause, Essen und Verdauen.<br />
Vernachlässigen wir Teilbe<strong>re</strong>iche davon, so kommt es zu<br />
Dysbalancen. Einige dieser Merkmale zeigen sich an der Zungenschleimhaut.<br />
Beispielsweise das nächtliche Zähneknirschen, das<br />
wahllose Kauen ohne Nahrung, Schwäche des Geschmackssinns<br />
und weite<strong>re</strong>. Diese entstehen vorrangig durch die Missachtung<br />
der Darmsensorik, de<strong>re</strong>n Schwerpunkt nun mal die Verdauung<br />
ist. Konnte nicht ordnungsgemäß verdaut werden, wird das an<br />
ande<strong>re</strong>r Stelle eben noch nachgeholt. Solche Regulationen von<br />
„Fehlverdauung“ zeigen sich dann im gesamten Verdauungstrakt<br />
vom Mund bis zum Enddarm.<br />
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Folgende Fragen stehen sowohl physisch als auch mental im<br />
Raum:<br />
· Was lasse ich zu mir <strong>re</strong>in?<br />
· Was tut mir gut, was nicht?<br />
· Bin ich be<strong>re</strong>it, das zu verdauen?<br />
· Nehme ich mir Zeit für die Verdauung?<br />
Datum/Unterschrift<br />
<strong>re</strong>call Juni 20<strong>22</strong><br />
Dr. Liebe Nachf.<br />
D-70746 Leinfelden
20 Organe und (Zahn)-Gesundheit<br />
Auch das Stichwort Abg<strong>re</strong>nzung hat hier seinen Stellenwert, obgleich<br />
noch mehr beim Organsystem Darm. Was wird heruntergeschluckt, obwohl<br />
es eher ausgespuckt werden sollte? Wenn nicht genau unterschieden<br />
wird, dann wird man eventuell irgendwann zur Unterscheidung gezwungen:<br />
eine Mundschleimhaut voller Aphthen ist bildlich gesprochen<br />
„k“eine Wohltat für einen Menschen, der normalerweise alles in sich<br />
hineinstopft. Das geht nun in der Form aufgrund der Schmerzsymptomatik<br />
nicht mehr. Oftmals in Kombination mit Obstipation oder Diarrhö.<br />
In vielerlei Hinsicht sind sich hier Schulmedizin und Naturheilkunde einig.<br />
Doch gehen verschiedene Typen fernöstlicher holistischer Medizin noch<br />
einen Schritt weiter und betrachten jegliche Veränderungen der Zunge<br />
als eine Art Zeichen des Körpers. Der Zustand der Mundschleimhaut, des<br />
Zahnfleischs und der Zunge drückt lediglich den Zustand inne<strong>re</strong>r Verhältnisse<br />
aus. Ein sehr einfaches, aber deutliches Beispiel ist die Zunge eines<br />
Rauchers. Durch die vielfältige und wiederkeh<strong>re</strong>nde toxische Belastung<br />
auf meh<strong>re</strong><strong>re</strong>n Ebenen zeigt ein Raucher meistens eine stark belegte, oft<br />
auch haarig erscheinende Zunge, manchmal sogar mit bräunlicher Färbung<br />
des Zungenbelags. Niemand muss da lange nachdenken, woher die<br />
Veränderung der Zunge kommt. Aber es will auch keiner wissen, wenn<br />
die Zunge schon aus aussieht, wie sieht dann der Rest erst aus?<br />
Dabei bedienen sich die verschiedenen Heilkunden jeweils unterschiedlicher<br />
Grundsätze. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Zungendiagnostik<br />
der traditionell chinesischen Medizin. Auch Reflexzonen des gesamten<br />
Körpers lassen sich auf der Zungenoberfläche wiederfinden und somit<br />
mögliche Rückschlüsse zu den jeweiligen Ge<strong>web</strong>en/Organen ziehen.<br />
Die Reflexzonen zeigen stets Regionen an, die eine Zuordnung zu einem<br />
speziellen Organ zulassen. Reflexzonen gibt es prinzipiell am gesamten<br />
Körper. Das Schema läuft immer so, dass man an einem bestimmten<br />
Körperteil, zum Beispiel hier der Zunge quasi den gesamten Aufbau des<br />
Körpers auch in seiner prinzipiellen Reihenfolge abbildet. Also von Kopf<br />
bis Fuß. Auf die Zunge übertragen bedeutet das, dass die Zungenspitze<br />
den Be<strong>re</strong>ich des Herzens und seitlich der Lungen abbildet und in Richtung<br />
Zungenwurzel die Organe absteigend über Magen, Leber, Darm und<br />
Nie<strong>re</strong>n ih<strong>re</strong>n Lauf nehmen. Auch die Rechts-Links Verteilung der Organe<br />
wird so gut wie möglich naturget<strong>re</strong>u abgebildet (siehe Grafik). Wenn man<br />
das Schema einmal verstanden hat, lässt es sich auf alle ande<strong>re</strong>n Reflexzonenbilder<br />
übertragen, zum Beispiel Fuß oder Armbeuge. Mit diesem<br />
Schema im Kopf kann man dann di<strong>re</strong>kt bei Veränderungen der Zunge eine<br />
Beziehung zu einer gewissen Region im Körper ziehen. Es ist trotz allem<br />
immer im Hinterkopf zu behalten: Alles kann, aber nichts muss. Das bedeutet,<br />
dass die Optik der Zunge eben Hinweise liefern kann aber das<br />
nicht in Stein gemeißelt ist und auch immer nur eine Momentaufnahme<br />
sein kann. Wenn Auffälligkeiten gefunden werden, dann kann man diese<br />
noch beurteilen nach Form, Farbe und Qualität. Grob lässt sich einordnen,<br />
dass Schwellungen oder Auft<strong>re</strong>ibungen auf eine Situation der Überbelastung<br />
hinweisen können. Einziehungen hingehen eher auf einen Mangel.<br />
Wie erwähnt befindet sich die Reflexzone Herz an der Spitze der Zunge<br />
und macht somit den Anfang. Herz-K<strong>re</strong>islauf-Störungen können sich hier<br />
als Entzündungen zeigen. Ist dies der Fall, dann die Unterzungenvenen<br />
und die Farbe der Zunge insgesamt betrachten. Mögliche Zusammensetzung:<br />
Stau der Unterzungenvenen und bläuliche Verfärbung der Zunge<br />
können auf eine tatsächliche Herzerkrankung hinweisen, zum Beispiel<br />
Herzinsuffizienz. Weite<strong>re</strong> Auffälligkeiten in der Herz<strong>re</strong>gion könnten auch<br />
durch eine fehlerhafte übermäßige Ernährung zustande kommen, beispielsweise<br />
beim Roemheld-Syndrom, bei dem es zu funktionellen Herzbeschwerden<br />
kommt, weil der Magen überfüllt ist und somit mit dem<br />
Zwerchfell zusammen das Herz etwas einengt.<br />
In der Magen<strong>re</strong>gion ist die Palette an Interp<strong>re</strong>tationsmöglichkeiten <strong>re</strong>cht<br />
lang (unverdauter Ärger, unverträgliche Nahrung, einschlägige Magenerkrankungen<br />
etc.). Entzündliche Efflo<strong>re</strong>szenzen zeigen die Entzündungen<br />
der Magenschleimhaut an, die eventuell an Magengeschwü<strong>re</strong> denken<br />
lassen. Das kann man auch auf die einzelnen Dünndarmabschnitte anwenden.<br />
Gibt es lokal beg<strong>re</strong>nzte linksseitige Auffälligkeiten in Region der<br />
Pank<strong>re</strong>aszone darf man immer daran denken, dass dieses Organ zwei<br />
wesentliche Funktionen hat: die Verdauungssäfte und die Hormonsezernierung.<br />
Demnach weisen Veränderungen hier auf eine Störung einer der<br />
beiden Funktionen hin, aus denen sich eine Verdauungsstörung oder eine<br />
Zuckerstoffwechselstörung ergeben kann. Hinweise auf Entzündungen<br />
oder Tumo<strong>re</strong> des Pank<strong>re</strong>as könnte man hier auch wiederfinden. Sehr häufig<br />
gibt es heutzutage Leberbelastungen. Diese können der zivilisierten Lebensweise,<br />
aber auch dem jeweiligen Lebensstil und verschiedener Erkrankungen<br />
geschuldet sein. Das Entgiftungsorgan ist vielerlei überlastet. Dies<br />
kann langfristig zu ernsthaften Störungen füh<strong>re</strong>n. Die Dünndarmzonen<br />
können außerdem zeigen, dass zu viel, auch Unverträgliches, aufgenommen<br />
wird, oder kaum etwas, aber somit auch die nützlichen Dinge<br />
nicht. Ein sehr empfindliches Gleichgewicht besteht ebenfalls zwischen<br />
lymphatischen Abwehrsystem des Darms und der Nahrungsaufnahme.<br />
So kann die Ernährung hier aktiv das Immunsystem schwächen.<br />
Die Dickdarmzone gibt Hinweise über die Balance des Mikrobioms, welches<br />
für Gesundheit unerlässlich scheint. Für die weite<strong>re</strong> Beurteilung<br />
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der Zunge kann man sich an folgender Auflistung entlang hangeln. Die Liste stellt eine<br />
Zusammenfassung verschiedener Quellen dar, erhebt aber keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Dabei gilt es Zungenerkrankungen von Zungenmanifestationen systemischer<br />
oder ande<strong>re</strong>r Erkrankungen zu unterscheiden.<br />
Prinzipiell helfen mir bei der Arbeit am Patienten immer folgende Überlegungen:<br />
· Was fällt mir auf, an welcher Stelle und in welcher Art und Weise?<br />
· Zu welchem Organ passt diese Region?<br />
· Was hat das Organ für Epithel und Funktionen?<br />
· Wenn das Organ so aussähe wie die dazugehörige Reflexzone, was könnte das bedeuten?<br />
Zungeninspektion<br />
Beurteilung von Varianten mögliche Interp<strong>re</strong>tation<br />
Farbe und Oberflächen<strong>re</strong>lief<br />
blass<br />
bläulich<br />
Lackzunge<br />
Himbeerzunge<br />
Anämie, Durchblutungsstörung<br />
Zyanose, Herz, Lunge, K<strong>re</strong>islauf<br />
Vitamin B12-Mangel,Eisenmangel, Plummer-Vinson-Syndrom,<br />
Glossitis durch thermische oder chemische Einflüsse<br />
Scharlach<br />
Läsionen Aphthen habituell, viral, bakteriell, Pilze, Immunsystem, Darm, Allergie<br />
Qualität<br />
klebrig<br />
nicht abwischbar<br />
fieberhafte Erkrankungen, Verdauungsstörung, Magen-Darm-Erkrankungen<br />
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Magen-, Darmperistaltik, Verstopfung<br />
Entzündungen, Leukozytose, Bluthochdruck, Versäuerung<br />
Organtabelle (Auszug*)<br />
Bestes Beispiel ist eine atrophierte, lackartige, b<strong>re</strong>nnende Zunge. Wenn ich mir hier vorstelle,<br />
dass das stellvert<strong>re</strong>tend für die gesamte Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts steht,<br />
dann gibt es viele Möglichkeiten, wieso das so ist. Aber es wird einem dann bewusst,<br />
dass hier gerade etwas gar nicht stimmen kann. Darauf aufbauend kann man dann den<br />
Patienten nach seinem Befinden fragen und gegebenenfalls Ursachenforschung bet<strong>re</strong>iben.<br />
Mit der Mundhöhle kennen wir uns alle ziemlich gut aus. Neben den zahnmedizinischen<br />
Inte<strong>re</strong>ssen beginnt hier auch die Verdauung. Denn in der Mundhöhle wird der Nahrungsb<strong>re</strong>i<br />
schon mal zerkleinert, vermischt, eingespeichelt und angedaut. Damit der Chymus dann<br />
in den <strong>re</strong>stlichen Verdauungstrakt gelangt, brauchen wir die Mithilfe der Zunge, die nun<br />
einmal die Nahrung in Richtung Rachenwand schiebt. Wie es dann auf der Reise der Verdauung<br />
weitergeht, schauen wir uns im nächsten Teil der Organ<strong>re</strong>ihe an.<br />
Die vollständige Tabelle könnt ihr bei der Redaktion anfordern.<br />
Roxane Pfeiffer<br />
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<strong>22</strong> TePe Talk<br />
Zeigt Munderkrankungen<br />
den Vogel!<br />
Dass eine gründliche Mundhygiene das A und O gegen Karies und Parodontitis ist, wissen wir alle.<br />
Trotzdem braucht es manchmal markante Werbekampagnen, um auch Laien von etwas Gutem zu<br />
überzeugen. TePe unterstützt euch bei der Motivation eu<strong>re</strong>r Patienten, damit diese nicht nur ih<strong>re</strong><br />
sichtba<strong>re</strong>n Zahnoberflächen putzen, sondern auch die zwischen ih<strong>re</strong>n Zähnen.<br />
Text Marina Pommée Bilder TePe<br />
Laut einer Umfrage im Auftrag der Bundeszahnärztekammer glauben<br />
53 Prozent der Befragten, dass Zahnschmerzen ein Symptom<br />
von Parodontitis sind. 40 Prozent würden bei Zahnfleischbluten einfach<br />
eine weiche<strong>re</strong> Zahnbürste benutzen und fast ein Fünftel der<br />
Befragten kennen die Begriffe Parodontitis oder Parodontose gar<br />
nicht. 1 Es besteht also noch viel Aufklärungsbedarf, damit Parodontitis<br />
von der Allgemeinheit als das erkannt wird, was sie ist: eine<br />
echte Volkskrankheit.<br />
Das Markenzeichen von Jürgen Vogel<br />
Viele Experten setzen sich seit Jah<strong>re</strong>n dafür ein, der Parodontitis<br />
auch in der Gesellschaft mehr Beachtung zu geben. TePe stellt sich<br />
ebenfalls dieser Aufgabe und hat dafür zum wiederholten Male prominente<br />
Unterstützung von Jürgen Vogel. Der beliebte Schauspieler<br />
steht für einen gesunden Lebensstil und sein Mund ist zu seinem<br />
Markenzeichen geworden.<br />
Die Jürgen Vogel-Kampagne soll das Bewusstsein der Menschen auf<br />
gesunde Zähne lenken. Es kommt schließlich nicht darauf an, dass<br />
die Zähne auf den ersten Blick perfekt aussehen, sondern dass sie<br />
gesund und sauber sind. Außerdem ist Jürgen Vogel ein gutes Beispiel<br />
dafür, dass ein Mensch mehr als nur eine Interdentalbürstengröße<br />
benötigt. Denn ihr wisst ja, manchmal kommt es eben doch<br />
auf die Größe an. Und das Schöne ist, mit ihm könnt ihr Munderkrankungen<br />
im übertragenen Sinne den Vogel zeigen.<br />
Warum ist Interdentalpflege so wichtig?<br />
Studien zeigen, dass eine Zahnbürste nur 50 bis 60 Prozent des Biofilms<br />
entfernt 2,3 und wir wissen, dass ein saube<strong>re</strong>r Zahn die beste Vorsorge<br />
gegen Karies und Erkrankungen am Zahnhalteapparat ist. Hilf<strong>re</strong>ich ist es,<br />
beim Putzen systematisch vorzugehen und salopp ausgedrückt kann man<br />
sagen: je länger die Putzzeit, desto gründlicher das Ergebnis. 4 Fehlen darf<br />
dabei nicht die tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume, denn sie ist<br />
unerlässlich für eine gesunde Gingiva. Das Mittel der Wahl sind dabei<br />
Interdentalbürsten, sofern sie eine atraumatische Verwendung zulassen.<br />
Das heißt im Umkehrschluss: Dort, wo Zwischenräume zu eng sind,<br />
könnte Zahnseide indiziert sein. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass<br />
Interdentalbürsten ande<strong>re</strong>n Hilfsmitteln überlegen sind. 5,6 Nicht zuletzt<br />
unterst<strong>re</strong>ichen auch die Zusammenhänge von Parodontal- und Systemerkrankungen,<br />
wie Diabetes, Herz-K<strong>re</strong>islauf-Erkrankungen, Osteoporose<br />
usw., die Notwendigkeit der Prävention von Parodontitis. 8,9<br />
Kampagnen sind wünschenswert<br />
Neben den Vorteilen für jeden Einzelnen (gesundes Zahnfleisch, kein<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
TePe Talk<br />
23<br />
Mundgeruch, weniger Therapiebedarf, kein vorzeitiger Zahnverlust,<br />
besse<strong>re</strong> Allgemeingesundheit und ande<strong>re</strong>) haben füh<strong>re</strong>nde Experten<br />
auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorteile von frühzeitigen<br />
Interventionen bei Parodontalerkrankungen hervorgehoben. 7 Sie<br />
kommen unter ande<strong>re</strong>m zu dem Schluss, dass sich Prävention, eine frühzeitige<br />
Diagnose und die Behandlung von Parodontitis auch aus finanzieller<br />
Sicht für die Patienten lohnen. Darüber hinaus empfehlen sie eine<br />
Kombination von Gesundheitskampagnen für die Gesellschaft und die<br />
einzelnen Patienten, der Schwerpunkt sollte dabei auf der Prävention<br />
liegen. Das nehmen wir von TePe doch gerne auf.<br />
TePe sucht dich – Werde Teil unse<strong>re</strong>s Teams!<br />
Prophylaxe Refe<strong>re</strong>nt*in (m/w/d)<br />
Bekommt Parodontitis endlich die Aufmerksamkeit, die<br />
sie braucht?<br />
Wir wissen also, dass es aus wissenschaftlicher, therapeutischer und<br />
ökonomischer Sicht sinnvoll ist, die Interdentalräume <strong>re</strong>gelmäßig zu <strong>re</strong>inigen.<br />
Auch die Bundeszahnärztekammer hat aktuell eine Kampagne<br />
ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit über Parodontitis zu informie<strong>re</strong>n<br />
1 . Wir möchten an dieser Stelle ih<strong>re</strong>n Präsidenten, Professor Dr. Christoph<br />
Benz, zitie<strong>re</strong>n: „Richtig groß wird das Paro-Ding erst, wenn Sie es<br />
dazu machen!“. 10 Dem stimmen wir vollkommen zu.<br />
Aber wie überzeugen wir die Zielgruppe, also die Patienten? Diese<br />
müssten ihr Verhalten ändern, was auch bedeutet, mehr Zeit in die<br />
Mundhygiene zu investie<strong>re</strong>n. Die gute Nachricht: Verhaltensänderungen<br />
sind möglich. Das hat uns nicht zuletzt die Pandemie gezeigt. Viele<br />
Menschen haben dadurch erst gelernt, richtig ih<strong>re</strong> Hände zu waschen.<br />
Nicht nur eine Hand kurz unter laufendes Wasser halten, sondern beide<br />
Hände einseifen, 20 Sekunden sogar zwischen den Fingern. Genauso ist<br />
es bei der Mundhygiene.<br />
Nicht nur die Zahnbürste, sondern diese in Kombination mit den jeweiligen<br />
passenden Hilfsmitteln für die Zwischenraum<strong>re</strong>inigung er<strong>re</strong>ichen<br />
das beste Ergebnis.<br />
Schlägt dein Herz für die Prophylaxe und hast du Spaß am<br />
Präsentie<strong>re</strong>n und Trainie<strong>re</strong>n? Wenn wir dein Inte<strong>re</strong>sse geweckt<br />
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Aufklärung darf auch Spaß machen, deshalb<br />
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u.v.m. findet ihr hier: www.tepe.com/<br />
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Auch für eu<strong>re</strong> Patienten haben wir eine Homepage<br />
k<strong>re</strong>iert, auf der alles Wissenswerte zur Interdental<strong>re</strong>inigung<br />
zu finden ist: www.tepe.com/<br />
de/zeigt-karies-den-vogel<br />
Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
Marina Pommée (M.Sc.)<br />
Clinical Affairs Specialist<br />
TePe D-A-CH GmbH<br />
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24 Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />
Patientenorientiertes<br />
Präventionskonzept zur<br />
Rauch entwöhnung<br />
in der Zahnarztpraxis<br />
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Endlich rauchf<strong>re</strong>i: Das Thema Rauchentwöhnung ist ein sensibles Thema im Umgang mit dem Patienten.<br />
Die seit Juli 2021 geltende neue PAR-Richtlinie bietet jedoch einen guten Einstieg. Im<br />
folgenden Artikel besch<strong>re</strong>ibt Dentalhygienikerin Annette Brockmann aus der Praxis Dr. Uwe Runge<br />
ihr patientenorientiertes Präventionskonzept.<br />
Text Annette Brockmann<br />
Be<strong>re</strong>its bei der Aufnahme des PAR-Status Blatt 1 sp<strong>re</strong>chen wir den Patienten<br />
mit der Frage nach dem Rauchkonsum an. Hier bietet sich ein guter<br />
Ansatzpunkt, um die Zusammenhänge zwischen Rauchverhalten und<br />
Parodontitis kurz anzusp<strong>re</strong>chen. Der Patient ist damit im Thema. Spätestens<br />
im Aufklärungs- und Therapiegespräch (ATG) wird dem Patienten,<br />
der mehr als 10 Ziga<strong>re</strong>tten pro Tag als Konsum angegeben hat, mit der<br />
Einteilung beim Grading klar, dass Rauchen die parodontale Gesundheit<br />
nachhaltig beeinflusst.<br />
Die Erläuterung über den nicht objektiven BOP gerade beim starken<br />
Raucher, der eine fortgeschrittene Parodontitis hat, bietet neue Wege,<br />
um den Patienten für das Thema Rauchentwöhnung und Rauchstop zu<br />
sensibilisie<strong>re</strong>n. Sind be<strong>re</strong>its Melanosen und/oder Leukoplakien in der<br />
Mundhöhle vorhanden, öffnen sich auch hier neue Wege zur Patientenaufklärung.<br />
Eine sorgfältige Inspektion der gesamten Mundhöhle auch<br />
im Hinblick auf Prävention von Mundhöhlenkarzinom, ist unumgänglich.<br />
Für jede ZMP oder DH sollte die Schleimhaut- und Zungendiagnostik<br />
immer Bestandteil jeder Sitzung sein.<br />
Auch bei rauchenden Patienten, die aufgrund der Zahnstruktur wegen<br />
starken extrinsischen Verfärbungen häufig zur PZR kommen, bieten sich<br />
gute Ansatzpunkte, um Rauchstop zu thematisie<strong>re</strong>n. Hier ist jedoch ein<br />
besonders sensibler Ansatz notwendig, denn nicht jeder möchte mit dem<br />
Rauchen aufhö<strong>re</strong>n. Für viele Raucher bedeutet es ein Stück Lebensqualität-<br />
sie rauchen gerne.<br />
Diskutiert wird momentan die THR – Tobacco Harm Reduction in der<br />
Zahnmedizin. Verstanden wird sie als Strategie zur Verringerung von Gesundheitsrisiken<br />
in Verbindung mit Tabakprodukten. Damit soll Patienten,<br />
denen der vollkommene Verzicht auf Nikotin nicht <strong>re</strong>alisierbar erscheint,<br />
der stufenweise Ausstieg ermöglicht werden. Die Produkte: E-Ziga<strong>re</strong>tten,<br />
tabakf<strong>re</strong>ier Nikotinbeutel, Kautabak oder Tabakerhitzer haben deutlich<br />
geringe<strong>re</strong> Schadstoffe, da die Tabakverb<strong>re</strong>nnung wegfällt.<br />
Es gibt eine sehr gute, informative Broschü<strong>re</strong> der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung: Ja, ich werde rauchf<strong>re</strong>i. Wir geben diese unse<strong>re</strong>n<br />
Patienten, die sich zum Rauchstop motivie<strong>re</strong>n lassen, an die Hand. Die Broschü<strong>re</strong><br />
könnt ihr euch kostenf<strong>re</strong>i auf der folgenden Seite herunterladen:<br />
www.rauchf<strong>re</strong>i-info.de/informie<strong>re</strong>n.<br />
Ferner erläutern wir die Angebote der Krankenkassen zur Rauchentwöhnung<br />
sowie das große Angebot an alternativen Methoden zum Rauchentzug:<br />
Rauche<strong>re</strong>ntwöhnung durch Hypnose & Akupunktur als sanfter<br />
Weg hin zum Leben ohne Ziga<strong>re</strong>tten.<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />
25<br />
Wussten Sie, dass sich schon ...<br />
20 Minuten 8 Stunden 2 Tage 3 Tage 3 Monate 9 Monate 1 Jahr 2 Jah<strong>re</strong> 5 Jah<strong>re</strong><br />
... nach der letzten<br />
Ziga<strong>re</strong>tte die<br />
Herzf<strong>re</strong>quenz und<br />
die Körpertemperatur<br />
derjenigen<br />
des Nichtrauchers<br />
angleicht?<br />
... nach der letzt<br />
en Ziga<strong>re</strong>tte das<br />
Kohlenmonoxid in<br />
den Blutbahnen<br />
verflüchtigt und<br />
dem Sauerstoff<br />
Platz gemacht<br />
hat?<br />
... nach dem<br />
Rauchstop der<br />
Geruch- und<br />
Geschmackssinn<br />
verfeinert?<br />
... nach dem<br />
Rauchstop die<br />
Atmung merklich<br />
verbessert?<br />
... nach dem<br />
Rauchstop die<br />
Blutzirkulation<br />
wieder verbessert<br />
und sich die<br />
Lungenkapazität<br />
in dieser Zeit bis<br />
zu 30 Prozent<br />
erhöhen kann?<br />
.. dem Rauchstop<br />
das Ende des<br />
Raucherhustens<br />
erwartet werden<br />
kann?<br />
... nach dem<br />
Rauchstop<br />
das Risiko von<br />
Erkrankungen der<br />
Herzgefässe halb<br />
so gross wird?<br />
... nach dem<br />
Rauchstop das<br />
Herzinfarktrisiko<br />
auf fast normale<br />
Werte absinken<br />
kann?<br />
... nach dem<br />
Rauchstop<br />
das Risiko von<br />
Mundhöhlenk<strong>re</strong>bs<br />
auf die Hälfte<br />
<strong>re</strong>duziert ist?<br />
Nikotinersatztherapie<br />
Aufhö<strong>re</strong>n ohne Entzugserscheinungen<br />
Ob sofortiger Rauchstop oder langsame Entwöhnung - bei der Nikotinersatztherapie<br />
verzichtet man auf Ziga<strong>re</strong>tten. Der Körper wird aber weiterhin<br />
mit Nikotin versorgt. Dadurch gibt es weniger Entzugserscheinungen<br />
und der Verzicht fällt leichter.<br />
Die neuen PAR-Richtlinien bieten uns Raum für Motivation und Unterstützung<br />
zum Thema Rauchentwöhnung. Wir dokumentie<strong>re</strong>n die Veränderung<br />
der oralen Situation in allen Phasen durch intraorale Aufnahmen.<br />
Wir informie<strong>re</strong>n über die Vorteile des Rauchstopps. Ich versuche mit guten<br />
Argumenten den Patienten zu er<strong>re</strong>ichen. Oft <strong>re</strong>ichen zwei bis d<strong>re</strong>i,<br />
um ihn wenigstens zum Nachdenken zu motivie<strong>re</strong>n.<br />
Es gibt verschiedene Therapeutika:<br />
· Nikotinpflaster: Dieses Pflaster wird auf die Haut geklebt. Dort gibt<br />
es eine stetige Dosis Nikotin über den Tag verteilt ab. Nach und nach<br />
wird die Dosis durch Verwendung geringer dosierter Nikotinpflaster<br />
<strong>re</strong>duziert.<br />
· Nikotinkaugummi: Man g<strong>re</strong>ift immer dann zu Nikotinkaugummi,<br />
wenn das Verlangen nach einer Ziga<strong>re</strong>tte oder Entzugserscheinungen<br />
verspürt werden. Die Menge sollte allmählich <strong>re</strong>duziert werden.<br />
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist der kosmetische. Viele Patienten<br />
erwägen nach der PZR – wenn auch oft nur kurz zu diesem Zeitpunkt –<br />
mit dem Rauchen aufzuhö<strong>re</strong>n oder es zumindest zu <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n. Auch hier<br />
kann man ansetzen…<br />
Von ZDF heute gibt es eine anschauliche<br />
Doku im Netz, wie sich der Körper nach dem<br />
Rauchstop erholt. Scannt zum Anschauen den<br />
QR-Code.<br />
· Nikotinspray: Wird in den Mund gesprüht und lindert akutes<br />
Rauchverlangen.<br />
· Nikotin-Inhaler: Ein sogenannter Nikotin-Inhaler ist vor allem für<br />
Raucher geeignet, denen es schwerfällt, ih<strong>re</strong> Rauchgewohnheiten<br />
wie das „Hand-zum-Mund-Füh<strong>re</strong>n” aufzugeben. Zudem entfallen die<br />
unzähligen Schadstoffe aus der Ziga<strong>re</strong>tte, da lediglich das verdunstete<br />
Nikotin inhaliert wird.<br />
· Nikotin Lutschtabletten: Sie setzen schon nach kurzer Zeit Nikotin<br />
f<strong>re</strong>i, das über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Auch eine<br />
Kombination der unterschiedlichen Dar<strong>re</strong>ichungsformen und Produkte<br />
ist möglich. Nikotinpflaster als Basis in Verbindung mit Akuthilfe<br />
eignet sich zum Beispiel für starke Raucher, die mit dem Rauchstop<br />
bisher erfolglos wa<strong>re</strong>n.<br />
Ein Rauchstop lohnt sich in jedem Fall und die Gesundheit verbessert sich<br />
be<strong>re</strong>its nach kurzer Zeit (siehe Tabelle oben, Quelle American Cancer Society).<br />
Es gibt viele Wege – Nutzen wir die Chancen,<br />
unse<strong>re</strong>n Patienten durch ausführliche Information<br />
diese Wege zu zeigen.<br />
Annette Brockmann<br />
Dentalhygienikerin<br />
Praxis Dr. Uwe Runge<br />
Rheinstr. 27 · 64283 Darmstadt<br />
sowie<br />
Praxis Fritsch , Fleischer & Kollegen<br />
Kiesstr. 62 · 64283 Darmstadt<br />
E-Mail: an.brockmann@<strong>web</strong>.de<br />
Jetzt di<strong>re</strong>kt scannen und zur<br />
ZDF-Doku gelangen.<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
26 Umweltf<strong>re</strong>undliche Prophylaxe<br />
Nachhaltigkeit<br />
in aller Mund<br />
Wir wachsen wohl behütet auf, haben ein schönes Zuhause und bringen unse<strong>re</strong>n Müll <strong>re</strong>gelmäßig<br />
in Mülltonnen, die am Wochenende noch vom Hausmeister frisch ge<strong>re</strong>inigt wurden. Bald<br />
geht es wieder in den Urlaub und gefühlt macht es hier keinen Unterschied, ob mit dem Zug<br />
oder Flugzeug ge<strong>re</strong>ist wird. Vom allgegenwärtigen Klimawandel merken wir heute aktuell doch<br />
gar nichts. Wozu dann der ganze Hype um Nachhaltigkeit? Wir haben es doch jetzt schön!<br />
Text Tanja Rosellen Bilder Outdoor F<strong>re</strong>akz GmbH, Bambuswald: © 4045 - de.f<strong>re</strong>epik.com<br />
Ganz klar: Damit es auch so bleibt und vor allem auch die Zukunft unse<strong>re</strong>r<br />
Kinder und der nächsten Generationen gesichert ist! Es ist elementar,<br />
dass wir heute und jeden einzelnen Tag nachhaltig(er) handeln und<br />
leben! Um dafür ein wirklich tiefes Bewusstsein zu bekommen, muss<br />
man oft erst einmal mit der d<strong>re</strong>ckigen Wahrheit konfrontiert werden.<br />
Wenn man beispielsweise mal in der Nebensaison in den Urlaub fährt<br />
und sich riesige Müllberge an den sonst traumhaften Stränden auftürmen,<br />
wird man dann doch demütig und denkt darüber nach, dass der<br />
Müll, wenn wir ihn zuhause in die Mülltonne werfen, noch einen langen<br />
Weg vor sich hat und wie dieser tatsächlich aussieht.<br />
Jeder kann etwas bewegen<br />
Genauso ist es Martin, dem Gründer der Outdoor F<strong>re</strong>akz, ergangen.<br />
Und statt sich dem Schicksal zu ergeben, hat er es als Motivation gesehen,<br />
es besser machen zu wollen und dann auch zu tun! Aber wie kann<br />
„es besser machen” aussehen? Indem ganz alltägliche Dinge, die wir<br />
alle nutzen, umweltf<strong>re</strong>undlicher sind!<br />
Sein Ziel war und ist es immer noch, Alltagsgegenstände wie Mundhygieneartikel<br />
nachhaltig und klimaneutral herzustellen. Außerdem ist es<br />
ihm wichtig, keine hochp<strong>re</strong>isigen Produkte auf den Markt zu bringen,<br />
um Nachhaltigkeit unabhängig vom Lebensstandard, allen verfügbar zu<br />
machen und so alle Badezimmer grüner zu machen. Damit das gelingen<br />
kann, wurde nach einem geeigneten Material gesucht. Für die Produkte<br />
aus dem Outdoor F<strong>re</strong>akz-Sortiment werden dementsp<strong>re</strong>chend schnell<br />
nachwachsende Rohstoffe verwendet. Hauptsächlich Bambus.<br />
Die Bambus-Zahnbürste<br />
Die Bambus-Zahnbürste ist schon fast das Aushängeschild für nachhaltige<br />
Zahnpflege geworden und die Anzahl der Bambusprodukte wächst<br />
stetig! Das ist eine tolle Entwicklung, um für eine Plastikeinsparung<br />
im Alltag zu sorgen! Doch nicht jede Handzahnbürste aus Bambus ist<br />
gleich nachhaltig und von uns Fachleuten auch zu empfehlen. Daher<br />
möchte ich hier den Fokus einmal auf das Herzstück der Outdoor F<strong>re</strong>akz<br />
legen und ih<strong>re</strong> Bambus-Zahnbürste genau unter die Lupe nehmen.<br />
Der Hauptanteil der Bürste besteht aus dem wunderschönen Moso-<br />
Bambus. Gene<strong>re</strong>ll ist Bambus durch seine antibakteriellen und keim<strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>nden<br />
Eigenschaften bestens für Mundhygieneartikel geeignet.<br />
Der Moso-Bambus wächst binnen zwei bis d<strong>re</strong>i Jah<strong>re</strong>n bis zu d<strong>re</strong>ißig<br />
Metern hoch und das bei einem Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern.<br />
An manchen Tagen wächst er sogar innerhalb von einem Tag bis zu<br />
einem Meter. Entsp<strong>re</strong>chend ist er definitiv ein schnell wachsender und<br />
zugleich sehr robuster Rohstoff! Die Herstellung kann durch die Dicke<br />
auch di<strong>re</strong>kt aus dem Stamm erfolgen.<br />
Nachhaltiger Transport<br />
Das klingt doch alles schon wunderbar! Aber dann kommen oft Zweifel<br />
an der Nachhaltigkeit, wenn man erfährt, dass er in China angebaut wird<br />
und dort dann entsp<strong>re</strong>chend auch die Herstellung stattfindet. Wie nachhaltig<br />
ist eine Zahnbürste, wenn sie in China produziert wird und so noch<br />
der lange Transport nach Deutschland ansteht? Hierzu wurden detaillierte<br />
Untersuchungen durchgeführt, um exakt das ganz genau zu hinterfragen.<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Umweltf<strong>re</strong>undliche Prophylaxe<br />
27<br />
Dabei hat sich jedoch gezeigt, dass der Transport von einer Bambus-<br />
Zahnbürste maximal fünf Prozent von dem CO 2<br />
-Ausstoß des Plastiks in<br />
einer Kunststoffzahnbürste ausmacht. So wirkt die Tatsache „made in<br />
China” erst einmal bef<strong>re</strong>mdlich, ist aber tatsächlich als gering einzustufen<br />
und unter Nachhaltigkeitsaspekten einer Zahnbürste aus Vollplastik,<br />
die beispielsweise in Deutschland hergestellt wurde, trotzdem in jedem<br />
Fall vorzuziehen.<br />
Geldbeutel, eine nachhaltige Zahnbürste benutzen und die Natur auch<br />
mit der häuslichen Zahnpflege unterstützen!<br />
Zum Abschluss möchte ich einen Appell, der auf der Homepage von den<br />
Outdoor F<strong>re</strong>akz zu finden ist, teilen:<br />
„Lass uns gemeinsam viele kleine Schritte gehen und Teil einer<br />
gewaltigen Bewegung sein. Bist du dabei?”<br />
Und die Borsten?<br />
Vom Stiel kommen wir jetzt zum <strong>re</strong>inigenden Teil der Bürste, den<br />
Borsten. Diese sind beim Modell der Outdoor F<strong>re</strong>akz aus Nylon. Da<br />
Nylon-Borsten mittlerweile schon sehr lange im Gebrauch sind, sind sie<br />
perfekt optimiert und geben ein tolles Reinheitsgefühl bei optimalen<br />
Reinigungsergebnissen ab. Die sind bei der natürlichen Alternative, wie<br />
zum Beispiel Rizinusöl nicht zufriedenstellend. Auch verformen sich diese<br />
Borsten sehr schnell und haben allein deshalb schon ein schlechte<strong>re</strong>s<br />
Reinigungsergebnis.<br />
Der Beitrag entstand mit f<strong>re</strong>undlicher Unterstützung der Firma Outdoor F<strong>re</strong>akz GmbH.<br />
Tanja Rosellen<br />
Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin &<br />
Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
E-Mail: nachhaltige-praxistipps@posteo.de<br />
Wenn unse<strong>re</strong> Patienten motiviert sind, nachhaltiger zu handeln, dann<br />
sind sie dadurch gegebenenfalls schnell frustriert und werden wieder<br />
„rückfällig“. Was soll man sich mit was Nachhaltigem herumärgern,<br />
was nicht gut funktioniert? Da wird dann schnell und einfach wieder<br />
nach der herkömmlichen Zahnbürste gegriffen und das Thema Nachhaltigkeit<br />
ist erst einmal abgehakt.<br />
Genau um das zu verhindern und so viele Menschen wie möglich nicht<br />
nur einmal, sondern auch dauerhaft von einer nachhaltigen Zahnbürste<br />
zu überzeugen, hat sich das Unternehmen Outdoor F<strong>re</strong>akz dafür entschieden,<br />
eine Zahnbürste zu entwickeln, die zu fünfundneunzig Prozent<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und das ganz bewusst!<br />
Lieber werden die Kunden mit diesen fünfundneunzig Prozent Nachhaltigkeit<br />
zufrieden gestellt, als mit einhundert Prozent nachwachsenden<br />
Rohstoffen, die aktuell noch nicht überzeugend sind, demotiviert. Die<br />
Gefahr, dass das Thema Nachhaltigkeit dann nicht nur unattraktiv, sondern<br />
auch für lange Zeit abgehakt wird und sich der Einfachheit halber<br />
wieder in die „Plastik-Welt” geflüchtet wird, ist einfach viel zu groß.<br />
Outdoor F<strong>re</strong>akz GmbH<br />
Hauptstr. 28 · 15806 Zossen<br />
Tel.: +49 152 33534512<br />
E-Mail: info@outdoor-f<strong>re</strong>akz.de<br />
www.outdoor-f<strong>re</strong>akz.de<br />
Anzeige<br />
Mein Fazit<br />
Genau das finde ich absolut großartig! Transpa<strong>re</strong>nz, Offenheit und Realismus<br />
gepaart mit ethischem Handeln! Wenn wir alle immer fünfundneunzig<br />
Prozent geben würden, wä<strong>re</strong> das so viel wert und vor allem<br />
deutlich wirksamer als nur eine Hand voll Menschen, die einhundert<br />
Prozent geben, wäh<strong>re</strong>nd alle ande<strong>re</strong>n wenig bis gar nichts ändern, weil<br />
es sich nicht gut anfühlt! Jeder einzelne Beitrag zählt und vermeintliche<br />
Kleinigkeiten summie<strong>re</strong>n sich zu großem!<br />
Auch die Ethik, dass Nachhaltigkeit für jeden möglich und finanziell<br />
möglich ist, finde ich absolut großartig! So kann jeder, unabhängig vom<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
28 Teamkommunikation<br />
Kommunikation findet<br />
immer statt – Teil 3<br />
© stock.adobe.com - Prostock-studio<br />
Nachdem der Autor in den letzten beiden Teilen die Grundlagen der Kommunikation aufgezeigt,<br />
wirkungsvolle Sprachtipps und zusätzliche Effekte ausführlich erläutert hat, geht er im letzten<br />
Teil auf einen besonde<strong>re</strong>n Punkt in der Kommunikation ein, der problematischen Kommunikation.<br />
Auch hier gibt er wieder Tipps, wie man diese verhindern beziehungsweise in eine konstruktive<br />
Kommunikation umwandeln kann. Viel Spaß beim Lesen und ausprobie<strong>re</strong>n!<br />
Text Dr. Dr. Bert Karl<br />
Die problematische Kommunikation<br />
Konflikte<br />
Die Welt ist nicht immer rosarot. Auch in der Zahnarztpraxis gibt es<br />
immer wieder Konflikte – innerhalb des Teams, mit Patienten, Zahntechnikern,<br />
Lieferanten usw.<br />
Weit verb<strong>re</strong>itet ist die falsche fixe Idee, den Konflikt „lösen“ zu wollen, das<br />
ist meist unmöglich. Ein Konflikt ist eine emotionsgeladene Meinungsverschiedenheit,<br />
die man nicht lösen, wohl aber <strong>re</strong>geln kann. Die gefühlsgeladenen<br />
Gegensätze bestehen fort, aber sie sind durch Regelung entschärft.<br />
Grundsätzlich empfindet der Mensch sein Verhalten immer als<br />
Reaktion 27 –„Der ande<strong>re</strong> hat angefangen!“ In Konflikten ist also typisch<br />
die ganz unterschiedlich-gegensätzliche Beurteilung von Ursache und<br />
Wirkung. Daher fühlen sich auch subjektiv immer alle im Recht.<br />
Ein Hilfsmittel bei gestörter Kommunikation und Konflikt ist die bewusste<br />
Metakommunikation, also das Gespräch über das Gespräch. Der Austausch,<br />
wie man miteinander kommuniziert hat, wie es gemeint war.<br />
Und wenn Konflikte eskalie<strong>re</strong>n: Psychologisch steckt hinter Wut und<br />
Agg<strong>re</strong>ssion sehr oft in Wirklichkeit Angst. Angst bedeutet Er<strong>re</strong>gung/Bedrohung,<br />
darauf <strong>re</strong>agiert das Gehirn automatisch mit Flucht oder eben<br />
Kampf, also Agg<strong>re</strong>ssion. Mein alter Psychiatrie-Professor sagte immer:<br />
„Wer dich ansch<strong>re</strong>it, sch<strong>re</strong>it in Wirklichkeit um Hilfe.“ Wer das beherzigt,<br />
kann selbst leichter ruhig bleiben und eine Eskalation vermeiden.<br />
Es ist auch zwecklos, den hochgradig er<strong>re</strong>gten Wut-Menschen mit gut<br />
gemeinten Ratschlägen besänftigen zu wollen: „Jetzt denken Sie doch<br />
bitte einmal in Ruhe nach!“ Im Stadium starker Er<strong>re</strong>gung/Wut übernehmen<br />
tiefe<strong>re</strong> Gehirna<strong>re</strong>ale die Führung und die sind unbewusst: Die Person<br />
kann gar nicht mehr bewusst nachdenken, selbst wenn sie es wollte.<br />
Wenn du einem wütenden Menschen begegnest, dann stelle dich nicht<br />
vor ihn, sondern möglichst neben ihn, das wirkt dem Konfrontationseffekt<br />
entgegen.<br />
Die richtige Kritik<br />
Hin und wieder stört uns etwas im Leben und wir möchten am Stö<strong>re</strong>nfried<br />
Kritik üben. Wie funktioniert konstruktive Kritik? Zunächst:<br />
Möglichst die eigenen Gefühle kontrollie<strong>re</strong>n (besonders Ärger/Wut) und<br />
sich beruhigen. Bevor das nicht er<strong>re</strong>icht ist, am besten zurückhalten. Es<br />
gibt eine Anekdote über den griechischen Philosophen Platon, der –<br />
scheinbar paradox – zu einem unbotmäßigen Diener sagte: „Ich hätte<br />
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Teamkommunikation<br />
29<br />
dich schon längst verprügelt, wenn ich nicht so wütend auf dich wä<strong>re</strong>.“<br />
Eine wichtige Regel, beruflich und genauso privat: nicht verallgemeinern,<br />
sondern ganz präzise ausdrücken! Immer ist immer falsch! Also<br />
nicht: „Immer kommst du zu spät!, sondern: „Ich habe bemerkt, dass<br />
du heute Morgen zehn Minuten zu spät kamst“.<br />
Eine schonende Methode zum Vorbringen von Kritik ist die Sandwich-<br />
Technik: Die unangenehme Rüge wird verpackt zwischen zwei Positivmitteilungen.<br />
Die ganze Ansprache folgt also der Reihenfolge: 1. Lob,<br />
2. Negative Kritik und 3. Lob. Speziell bei Kritik, aber auch in sonstigen<br />
Gesprächssituationen gibt es zwei mögliche Botschaften: die Sie- und<br />
die Ich-Botschaft.<br />
Sie-Botschaft<br />
„Hier haben Sie einen Fehler gemacht.“, „Sie passen wieder einmal<br />
nicht auf.“, „Sie sollten besser mitarbeiten.“ oder „Machen Sie doch<br />
endlich mal…“ Solche Sprüche hört man oft, aber sie sind falsch. 11<br />
W für Wunsch<br />
Im dritten Schritt der Ich-Botschaft formulie<strong>re</strong> ich einen Wunsch zur<br />
konstruktiven Verbesserung, möglichst konk<strong>re</strong>t. „Daher bitte ich dich,<br />
künftig jeden Abend zuverlässig die Instrumente aufzube<strong>re</strong>iten. Ist das<br />
okay für dich?“ Mit dem letzten Satz fordern wir das sogenannte Commitment<br />
ein (siehe Beitrag „Patienten motivie<strong>re</strong>n..."), also ein Bekenntnis<br />
des Gesprächspartners. Mit seinem Ja gibt er dieses Commitment<br />
und er programmiert sein Gehirn unbewusst auf Verlässlichkeit.<br />
No-Gos bei der Kommunikation<br />
Speziell in der Zahnarztpraxis beobachte ich immer wieder „unmögliche“<br />
Verhaltensweisen bei der Patientenkommunikation, die als No-<br />
Gos unbedingt vermieden werden sollten:<br />
Müssen: Der Patient muss grundsätzlich gar nichts! 13 Sage also niemals:<br />
„Sie müssen jetzt zum Röntgen gehen.“ oder „Das müssen Sie an<br />
der Rezeption sagen.“<br />
Sie-Botschaften füh<strong>re</strong>n nicht zu einem konstruktiven Gespräch, sondern<br />
zu einer Auseinandersetzung und St<strong>re</strong>it. 4 Der Partner hört heraus: Bevormundung,<br />
Angriff, Vorwurf – automatisch <strong>re</strong>agiert er mit Rechtfertigung/Abwehr,<br />
nämlich seinerseits mit einer Sie-Botschaft: „Und Sie<br />
haben kein Verständnis!“ Es <strong>re</strong>sultie<strong>re</strong>n St<strong>re</strong>it und Eskalation. Hierzu<br />
gehört auch das „Psychologisie<strong>re</strong>n“, etwa im Sinne von „Das sagst du<br />
ja nur, weil…“ oder „In Wirklichkeit geht es Ihnen doch um…“ Das sind<br />
nämlich auch Sie-Botschaften.<br />
Falsch sind also alle Mitteilungen nach dem Schema „Ich weiß besser<br />
als du, was mit dir los ist.“ Auch kommunikationstheo<strong>re</strong>tisch sind<br />
Sie-Botschaften falsch: Nicht der ande<strong>re</strong>, sondern ich ärge<strong>re</strong> mich, ich<br />
bin wütend, ich sehe ein Problem und mit einer Sie-Botschaft sage ich<br />
nichts über mein Problem aus.<br />
Niemals dem Patienten mehrminütige schweigende Behandlungsphasen<br />
zumuten. Stattdessen zwischendurch kleine Pausen,<br />
zum Beispiel Mund ausspülen lassen. Begleitend stets erklä<strong>re</strong>n, was<br />
gerade gemacht wird: „So, Frau Meier, jetzt polie<strong>re</strong> ich noch die Zähne,<br />
das ist eine Geduldsarbeit und wird etwas dauern.“<br />
Langes Schweigen ist also verkehrt, lange Monologe aber ebenfalls.<br />
Nach meiner Erfahrung sind besonders jünge<strong>re</strong> Mitarbeiterinnen dafür<br />
anfällig: Sie wollen es, eigentlich lobenswert, ganz genau erklä<strong>re</strong>n und<br />
halten lange Vorträge. Ergebnis: Der Patient steigt aus. 6<br />
Wirklich niemals in Gegenwart des Patienten flüstern, mit der Assistenz,<br />
einer Kollegin, oder … Der Patient wird immer argwöhnen, man<br />
flüste<strong>re</strong> über ihn.<br />
Ich-Botschaft<br />
Durch Ich-Botschaften werden sich unse<strong>re</strong> Kommunikationsbeziehungen<br />
(und besonders Kritik-Gespräche) wesentlich verbessern: Jede Ich-<br />
Botschaft besteht aus d<strong>re</strong>i Teilen.<br />
Nie „über den Kopf“ des Patienten hinweg sp<strong>re</strong>chen, also den Patienten<br />
womöglich mit offenem Mund flach liegen lassen, wäh<strong>re</strong>nd sich<br />
die Teammitglieder besp<strong>re</strong>chen. Den Patienten stattdessen in auf<strong>re</strong>chte<br />
Position fah<strong>re</strong>n und ihn möglichst in das Gespräch einbeziehen.<br />
Das sollte man üben, leicht zu merken 8 mit der D<strong>re</strong>i-W-Regel:<br />
W für Wahrnehmung<br />
Im ersten Schritt wird nur das kritikwürdige Verhalten beschrieben:<br />
sachlich, nüchtern, neutral und ohne jede Wertung. Und zwar möglichst<br />
präzise, mit Zahlen / Daten / Fakten. „Ich habe gesehen, dass du gestern<br />
Abend die Instrumente nicht aufbe<strong>re</strong>itet hast.“<br />
W für Wirkung<br />
Der zweite Schritt besch<strong>re</strong>ibt die Wirkung des beschriebenen Verhaltens<br />
auf mich und welche Gefühle entstehen dadurch bei mir. Diese Gefühle<br />
werden ausdrücklich benannt. „Das stört den Praxisbetrieb. Darum bin<br />
ich enttäuscht, und das ärgert mich.“<br />
Nicht nur in der Patientenkommunikation, sondern in jedem Gespräch gilt:<br />
Vermeide „Weichmacher“ und die sogenannte Ohnmachtssprache. 12<br />
In allen Lebenslagen wollen wir selbstsicher, kompetent und überzeugend<br />
ankommen. Bestimmte Wörter/Laute lassen uns aber unsicher, ohnmächtig<br />
und schwach wirken. Übrigens wurde vor Jahrzehnten bewiesen, 17 dass<br />
besonders Frauen dafür anfällig sind – ob das auch heute noch gilt? Bestandteile<br />
dieser Ohnmachtsprache sind:<br />
1. Die typischen Verlegenheitslaute: Hmm, Ähm und Öh. Leider haben<br />
wir uns das angewöhnt. Es hilft nur: Peinlich darauf achten,<br />
dies künftig zu vermeiden.<br />
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30 Teamkommunikation<br />
2. Weichmacher und Füllwörter als Signale für Unsicherheit: eigentlich,<br />
irgendwie, sozusagen und vielleicht. Sei selbstbewusst und<br />
sage di<strong>re</strong>kt, was du meinst, ohne solche Schnörkel.<br />
3. Genauso unsicher wirken „tag questions“, Frageanhängsel. „Du<br />
bist doch dafür, oder?“, „Die Chefin ist dagegen, nicht wahr?“<br />
Viel besser wä<strong>re</strong>n di<strong>re</strong>kte Fragen: „Bist du dafür?“ oder „Ist die<br />
Chefin dagegen?“ Aber damit riskiert man ein deutliches Nein. Die<br />
Angst vor einem Nein wirkt schwach und unsicher.<br />
4. Formulie<strong>re</strong>n unsiche<strong>re</strong> Menschen oft stark übertrieben höflich:<br />
„Darf ich dich ausnahmsweise bitten, wenn es okay für dich ist,<br />
dass du eventuell…“, „Wenn es nicht zu viel verlangt ist, wä<strong>re</strong>n<br />
Sie vielleicht be<strong>re</strong>it…“. Höflichkeit ist natürlich richtig und wichtig,<br />
aber auch das kann man übert<strong>re</strong>iben.<br />
5. In diesem Zusammenhang vermeide man auch Negativ-Phantasien<br />
27 , indem man dem ande<strong>re</strong>n übertrieben zurückhaltend begegnet:<br />
„Bestimmt stö<strong>re</strong> ich Sie gerade…“. Wenn das einige Male<br />
wiederholt wird, fühlt sich der ande<strong>re</strong> tatsächlich gestört und wir<br />
haben eine selbsterfüllende Prophezeiung.<br />
Wie bekämpft man Ohnmachtsprache? Es funktioniert nicht, wenn du<br />
alle hier genannten Tipps gleichzeitig im Auge behalten willst – besser<br />
jede Woche konsequent nur eine dieser Unsitten sorgfältig beachten<br />
und allgemein: Arbeite an deinem Selbstbewusstsein, indem du beispielsweise<br />
viel häufiger deine Meinung sagst – im Pausenraum, bei<br />
Teambesp<strong>re</strong>chungen und überhaupt.<br />
Schlagfertigkeit und kontern<br />
Wir alle bewundern schlagfertige Menschen, die souverän und blitzschnell<br />
jeden Angriff kontern. Aber Vorsicht! Die viel gelobte Schlagfertigkeit<br />
hat eine Reihe von Nachteilen:<br />
dann haben wir die Beziehung womöglich langanhaltend beschädigt.<br />
Das soll nun keineswegs bedeuten, dass wir uns alles gefallen lassen und<br />
uns nicht mehr weh<strong>re</strong>n dürfen. Der schlagfertige Gegenangriff ist immer<br />
dann vorteilhaft, wenn wir uns wirklich empfindlich angegriffen fühlen<br />
und wenn insbesonde<strong>re</strong> die Beziehung zum ande<strong>re</strong>n unwichtig ist. Musterbeispiel:<br />
Du wirst von einem Wildf<strong>re</strong>mden im Bus dumm ange<strong>re</strong>det.<br />
Hier ist eine möglichst t<strong>re</strong>ffende und „vernichtende“ schlagfertige Antwort<br />
das einzig Richtige. Aber mit manchen Menschen, wie zum Beispiel<br />
Verwandten, Arbeitskollegen oder Vorgesetzten, müssen wir noch<br />
jah<strong>re</strong>lang tagtäglich zusamment<strong>re</strong>ffen. Lohnt sich hier eine Beschädigung<br />
der Beziehung? Natürlich sollen wir uns auch hier nichts gefallen<br />
lassen, aber es gibt elegante<strong>re</strong> Methoden zum Kontern. 31<br />
Zunächst aber einige Schlagfertigkeitstechniken. Dabei sollen Standardmethoden<br />
gezeigt werden, die vielleicht nicht ganz so kunstvoll sind,<br />
aber ohne Mühe spontan und schematisch von jedermann angewendet<br />
werden können.<br />
Formale Zustimmung<br />
„Du bist ein Weichei!“ – „Wenn es dir hilft, stimme ich zu.“ Nur glaubwürdig,<br />
wenn man es schafft, dabei überlegen und gelassen zu bleiben.<br />
Lieber X als Y<br />
„Du hast ziemlich zugenommen.“ – „Ich bin eben lieber dick als doof.“<br />
Diese Technik ist wirksam, aber nicht ganz so einfach. Üben!<br />
Bewusster Hörfehler<br />
Man tut so, als hätte man akustisch nicht verstanden. „Sie haben kein<br />
Benehmen!“ Nun ganz f<strong>re</strong>undlich(!) zurückfragen: „Wie bitte?“ Also<br />
eine Frage(!) stellen. Der Gegner gerät in die Defensive, er muss jetzt<br />
ganz bewusst seinen Angriff wiederholen, oder sehr häufig, einen<br />
Rückzieher machen. Erst einmal haben wir Zeit gewonnen.<br />
Die Schlagfertigkeit ist eine schwierige Kunst<br />
Es gibt Naturtalente, aber viele können es gar nicht. Das Problem: Fällt<br />
mir sekundenschnell in der konk<strong>re</strong>ten Situation die schlagfertige Antwort<br />
ein?<br />
Standard-Antwort<br />
„Ihnen kann man ja nicht zuschauen, so langsam sind Sie!“ – „Das<br />
ist Ihr Problem.“ Sehr einfache Technik, passt fast immer. Aber: Dabei<br />
unbedingt gelassen bleiben!<br />
Ein schlagfertiger Gegenangriff hat immer Eskalationspotential<br />
Der Gegner verliert sein Gesicht. Aber war seine vermeintliche Agg<strong>re</strong>ssion<br />
wirklich echt? Haben wir den ande<strong>re</strong>n vielleicht missverstanden?<br />
Dann hat er es nämlich durchaus gut gemeint und wä<strong>re</strong> über unse<strong>re</strong><br />
schlagfertige Abfuhr mit gutem Recht verärgert.<br />
Vielleicht erringen wir durch unse<strong>re</strong> Schlagfertigkeit einen momentanen<br />
Sieg. Aber um welchen P<strong>re</strong>is?<br />
Der unterlegene Gegner wird entweder sofort mit doppelter Wucht zurückschlagen.<br />
Dann kommt es zur Eskalation, oder er trollt sich beleidigt,<br />
Schweigen<br />
Noch einfacher, wenn man gelassen bleibt, aber auffordernden Blickkontakt<br />
herstellt. Das ist sehr wirksam und der Gegner bekommt die<br />
Chance zur Abschwächung – also Anti-Eskalationswirkung.<br />
G<strong>re</strong>nzen setzen<br />
„Das geht zu weit. Darauf antworte ich nicht.“ Auch hier besteht die<br />
Hauptschwierigkeit darin, ruhig zu bleiben und nicht körpersprachlich<br />
Er<strong>re</strong>gung / Verärgerung zu zeigen. Genau das will der Gegner mit seinem<br />
Angriff ja er<strong>re</strong>ichen.<br />
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Teamkommunikation<br />
31<br />
Besser sind häufig elegante<strong>re</strong> Kontermethoden 31<br />
Das Prinzip besteht darin, möglichst gelassen zu bleiben und eine höfliche<br />
Frage zu stellen. „Wie haben Sie das gemeint?“, „Wie darf ich<br />
das verstehen?“, „Möchten Sie mich wirklich kränken?“, „Was habe ich<br />
Ihnen getan?“oder „Warum <strong>re</strong>agie<strong>re</strong>n Sie so unf<strong>re</strong>undlich?“<br />
Psychologisch wird dadurch die Spontanität der Situation unterbrochen.<br />
Die Frage(!) drängt den Gegner in die Verteidigung, er muss nachdenken.<br />
Jetzt kann er sich entscheiden: Entweder er bleibt bei seinem Angriff,<br />
erst dann müssen wir uns kräftig weh<strong>re</strong>n, oder (und das wird häufig<br />
passie<strong>re</strong>n) der ande<strong>re</strong> macht einen Rückzieher, schwächt ab, lenkt<br />
ein. Sehr gut: Beide haben das Gesicht gewahrt, die Eskalation wurde<br />
unterbrochen, die Beziehung ist weitgehend unbeschädigt.<br />
Nachteil dieser Methode: Wir müssen uns beherrschen. Mancher <strong>re</strong>agiert<br />
auf einen Affront verständlicherweise er<strong>re</strong>gt und explodiert.<br />
Aber: Das wollte der Gegner ja er<strong>re</strong>ichen. Wollen wir ihm den Gefallen<br />
tun? Beweisen wir nicht unse<strong>re</strong> Überlegenheit, wenn wir gelassen bleiben:<br />
wir ganz allein bestimmen, ob wir uns beleidigt fühlen und wer uns<br />
überhaupt beleidigen kann!<br />
Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
Dr. med. Dr. med. dent.<br />
Bert L. Karl<br />
Zahnarzt und Arzt<br />
Nach Studium der Medizin und Zahnmedizin war er 30 Jah<strong>re</strong> hauptberuflich<br />
in eigener Zahnarztpraxis tätig, mit Schwerpunkt Zahnersatz.<br />
Nebenberuflich betrieb er eine allgemeinärztliche Privatpraxis. Zuletzt<br />
war er meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Jah<strong>re</strong> zahnärztlicher Leiter einer großen zahnärztlichen<br />
Tagesklinik. Von 1997 bis 2020 Tätigkeit als KZV-Gutachter für Zahnersatz<br />
und PAR. Seit 2002 leitet er als Dozent vielfältige zahnärztliche<br />
Fortbildungssemina<strong>re</strong>, hauptsächlich zu Themen der wirtschaftlichen<br />
Praxisführung und zum Generalthema „Psychologie in der Zahnarztpraxis“:<br />
unter ande<strong>re</strong>m Patientenüberzeugung, die zahnärztliche<br />
Führungsperson, Angstpatienten, Konflikte im Praxisteam, Agg<strong>re</strong>ssion in<br />
der Zahnarztpraxis, Kommunikation und Körpersprache.<br />
E-Mail: drbkarl@t-online.de<br />
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32 Materialmanagement<br />
© aera<br />
Kleiner Helfer mit großer Wirkung –<br />
Online-Materialbeschaffung<br />
über den Merkzettel<br />
„Bitte das nächste Mal mitbestellen“ – die flüchtig geschriebene Nachricht der KollegInnen<br />
auf dem Sch<strong>re</strong>ibtisch, ein Hinweis im Materialschrank oder ein kurzer Zuruf<br />
des Chefs zwischen Tür und Angel. Und das auch noch am besten vor oder wäh<strong>re</strong>nd<br />
einer Behandlung. Wer im hektischen Praxisalltag den Überblick über Bestellungen<br />
und Bestände behalten möchte, hat einiges zu tun.<br />
Text AERA GmbH<br />
Viele begegnen dem Chaos mit einer manchmal unübersichtlichen Zettelwirtschaft,<br />
handschriftlichen Listen oder pflegen Einkaufslisten innerhalb<br />
ih<strong>re</strong>r Praxissoftwa<strong>re</strong>. Alles mit dem gleichen Ziel: bei der Bestellung<br />
möglichst keinen Posten zu vergessen und sicherzustellen, dass das richtige<br />
Material zur richtigen Behandlung vorhanden ist.<br />
Dabei bieten Online-Plattformen wie AERA-Online cleve<strong>re</strong> Hilfsmittel und<br />
helfen nicht nur den besten P<strong>re</strong>is und das richtige Material zu finden,<br />
sondern auch den Überblick bei den Bestellungen zu behalten. Mit der<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Materialmanagement<br />
33<br />
Abb. 1: Auf Produktebene finden die Nutzer den Call-to-Action-Button „Zum Merkzettel hinzufügen“. Darüber kann das gewünschte Produkt mit einem Klick auf<br />
den Merkzettel gesetzt werden.<br />
Abb. 2: Steht die nächste Bestellung in den Startlöchern, können die Produkte auf dem Merkzettel bequem in den Wa<strong>re</strong>nkorb verschoben werden. Doch nicht<br />
benötigte Produkte werden ganz einfach wieder gelöscht.<br />
Merkzettel-Funktion auf AERA-Online spart man im Praxisalltag nicht nur<br />
Geld, sondern auch wertvolle Zeit und schont die Nerven. Der Merkzettel<br />
ist bei AERA-Online nicht nur der digitale Einkaufszettel von heute, er<br />
hilft vielmehr der Praxis, die Bestellung besonders effizient zu platzie<strong>re</strong>n.<br />
Porto oder Mindestbestellmengen spielen einfach keine Rolle mehr. Denn<br />
überträgt man den Merkzettel in den Wa<strong>re</strong>nkorb, liefert der automatische<br />
Wa<strong>re</strong>nkorboptimie<strong>re</strong>r immer die besten Optionen. Zusätzlich werden im<br />
Bedarfsassistenten aber auch Erfahrungswerte von Verpackungsvarianten<br />
und Stückzahlen berücksichtigt.<br />
Die Funktion „Zum Merkzettel hinzufügen“, findet man dabei immer auf<br />
Produktebene (Abb. 1). Genau dort kann das Produkt mit einem Klick<br />
auf dem Merkzettel ergänzt werden. Wann immer ein Produkt nicht sofort,<br />
sondern erst mit der nächsten Bestellung gekauft werden soll, bietet<br />
sich der Einsatz des Merkzettels an. Außerdem ermöglicht AERA-Online<br />
zusätzlich eigene Listen im CSV-Dateiformat aus einem F<strong>re</strong>mdsystem,<br />
zum Beispiel aus einer Praxisverwaltungssoftwa<strong>re</strong>, in den Merkzettel zu<br />
importie<strong>re</strong>n. Oder aber man nutzt die praktischen Lagerkarten von AERA<br />
und scannt den darauf befindlichen Barcode der zur Neige gehenden<br />
Artikel di<strong>re</strong>kt im Lager mit dem Smartphone ein und überträgt sie in der<br />
AERA-App auf den Merkzettel.<br />
Steht eine neue Bestellung an, verschiebt man die Artikel einfach in den<br />
Wa<strong>re</strong>nkorb (Abb. 2). In einem Zwischenschritt kann die Bedarfsmenge<br />
noch angepasst werden. Das Beste ist, dass man sich um P<strong>re</strong>ise und<br />
Porto keine Gedanken machen muss. Der automatische Wa<strong>re</strong>nkorboptimie<strong>re</strong>r<br />
in AERA-Online optimiert die Bestellung nach den Regeln, die<br />
man vorgegeben hat. Günstiger P<strong>re</strong>is, schnelle Lieferung oder weniger<br />
Pakete? Vom Lieblingslieferanten oder bestbewerteten Händler? Mit<br />
dem Wa<strong>re</strong>nkorboptimie<strong>re</strong>r hat man es selbst in der Hand. Die Optimierungsvorschläge<br />
enthalten den gemeldeten Bedarf des Merkzettels.<br />
Fazit: Mit dem Merkzettel bietet AERA-Online ein cleve<strong>re</strong>s Tool, um den<br />
Praxisbetrieb effizient am Laufen zu halten. Da Bestellungen meist in<br />
Intervallen getätigt werden, dient der Merkzettel dazu, die Bestellung<br />
vorzube<strong>re</strong>iten und die gewünschten Artikel zu sammeln. Dabei ist es in<br />
diesem Schritt egal, welche Menge benötigt wird, oder bei welchem Lieferanten<br />
man bestellen möchte. Das erledigt einfach der automatische<br />
Wa<strong>re</strong>nkorboptimie<strong>re</strong>r.<br />
AERA EDV-Programm GmbH<br />
Im Pfädle 2 · 71665 Vaihingen<br />
Tel.: + 49 7042 3702-<strong>22</strong><br />
E-Mail: info@aera-gmbh.de<br />
www.aera-online.de<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
34 Ab<strong>re</strong>chnung<br />
Mache ich einen guten Job?<br />
Wie Grafiken Erfolge<br />
sichtbar machen.<br />
© stock.adobe.com – Odua Images<br />
In einer Zahnarztpraxis lassen sich viele Leistungen anhand der Umsatzzahlen messen. Steigen die<br />
Praxiseinnahmen aus der Prophylaxe oder das Honorar der Assistenten, dann scheint die Sonne<br />
auf die Kollegen. Welche Werkzeuge aber stehen dem Herzstück einer jeden Praxis, dem Praxismanagement<br />
oder der ZMV zur Verfügung, um individuelle Stärken darzustellen? Anne Lehmann,<br />
seit Jah<strong>re</strong>n auf zahnärztliche Praxen spezialisiert, ist Bilanzbuchhalterin bei der Steuerberatungsgesellschaft<br />
für Zahnärzte, Prof. Dr. Bischoff & Partner AG. Sie verrät Ihnen, wie Sie Ih<strong>re</strong>n Beitrag<br />
zum Erfolg der Praxis sichtbar machen können.<br />
Text Anne Lehmann Grafiken Prof. Dr. Bischoff & Partner<br />
Ja, ich bin ein Ab<strong>re</strong>chnungsprofi!<br />
Ob Sie ein wirklicher Ab<strong>re</strong>chnungsprofi sind, lässt sich objektiv messen.<br />
Bitten Sie Ih<strong>re</strong>n Zahnarzt, jedes Quartal die abge<strong>re</strong>chneten Leistungen<br />
den gebuchten Geldeingängen aus der Finanzbuchhaltung gegenüberstellen.<br />
Heraus kommt eine Grafik (Abb. 1), bei der es gar nicht auf die<br />
Darstellung der tatsächlichen Praxiseinnahmen ankommt, sondern auf<br />
das Verhältnis zwischen abge<strong>re</strong>chneten Leistungen und zugeflossenen<br />
Zahlungen.<br />
Was sehen Sie? Die abge<strong>re</strong>chneten Leistungen (grün) laut Statistik der<br />
Ab<strong>re</strong>chnungssoftwa<strong>re</strong> der Praxis entsp<strong>re</strong>chen nicht den Geldeingängen<br />
laut Finanzbuchhaltung (rot). Das ist auch kor<strong>re</strong>kt. Wenn abge<strong>re</strong>chnete<br />
Leistungen den Praxiseinnahmen entsp<strong>re</strong>chen würden, hätte die Praxis<br />
mit Ih<strong>re</strong>r Ab<strong>re</strong>chnung im Computer schon das Geld auf dem Praxiskonto.<br />
Normalerweise zahlen Patienten nicht sofort, manche auch<br />
nur teilweise und einige gar nicht. Die KZV-Schlussrate fließt meist erst<br />
vier Monate nach Quartalsende zu. Dabei kürzt die KZV häufig die Ab<strong>re</strong>chnungen<br />
oder verändert Punktwerte rückwirkend. Das heißt: Grün<br />
(abge<strong>re</strong>chnete Leistungen) läuft rot (Geldeingängen) zeitlich voraus. Ob<br />
KZV-Zahlung oder private Rechnung, es dauert, bis das Geld das Konto<br />
er<strong>re</strong>icht. Wir haben dem Ganzen noch eine schwarze Linie hinzugefügt.<br />
Die Linie vergleicht die Quartalsumsätze mit dem Vorjahr. Sie zeigt also<br />
das Wachstum an. Das ist praktisch. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie<br />
gut Sie wirklich Ih<strong>re</strong> Ab<strong>re</strong>chnung im Griff haben. Denn liegen die abge<strong>re</strong>chneten<br />
Leistungen und die Zahlungseingänge dicht beieinander,<br />
wie in Abb. 1, dann läuft es gut. Es wird kor<strong>re</strong>kt abge<strong>re</strong>chnet und zügig<br />
gezahlt. Ergibt sich bei der Aufstellung jedoch eine große Lücke, wie in<br />
Abb. 2, ist Vorsicht geboten. Es wird deutlich weniger ve<strong>re</strong>innahmt, als<br />
in der Praxissoftwa<strong>re</strong> an Leistungen gegenüber dem Patienten oder der<br />
KZV abge<strong>re</strong>chnet wurde.<br />
Aber wie lässt sich die Lücke zwischen abge<strong>re</strong>chneten Leistungen und<br />
Zahlungseingängen minimie<strong>re</strong>n?<br />
Tipp 1: Wurden Rechnungen kor<strong>re</strong>kt storniert?<br />
Im hektischen Praxisalltag unterläuft jedem einmal ein Fehler. Der Zahnarzt<br />
oder die Zahnärztin ändert die be<strong>re</strong>its erstellte Ab<strong>re</strong>chnung ab und<br />
Sie erstellen deshalb eine neue Ab<strong>re</strong>chnung. Oder: Der Patient ist aus<br />
irgendwelchen Gründen mit dem Rechnungsbetrag nicht einverstanden<br />
und die Rechnung wird neu geschrieben. Haben Sie vergessen, die alte<br />
Rechnung richtig zu stornie<strong>re</strong>n, steht sie nun zweimal in den abge<strong>re</strong>chneten<br />
Leistungen. Das Honorar kommt aber nur einmal auf dem Konto<br />
an. Die beunruhigende Diffe<strong>re</strong>nz ist geklärt.<br />
Tipp 2: Stimmt Ihr Mahnwesen?<br />
Es kommt vor, dass eine Rechnung nicht bezahlt wird. Handelt es sich<br />
um einen geringfügigen Betrag, sind die Praxiseinnahmen zu gut oder<br />
fehlt einfach die Zeit? Tatsache ist, nicht alle offenen Rechnungen wer-<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
350.000 €<br />
Abb. 1: abge<strong>re</strong>chnete / zugeflossene Leistungen<br />
Ab<strong>re</strong>chnung<br />
35<br />
300.000 €<br />
250.000 €<br />
200.000 €<br />
150.000 €<br />
100.000 €<br />
50.000 €<br />
0 €<br />
I/20 II/20 III/20 IV/20 I/21 II/21 III/21 IV/21 I/<strong>22</strong> II/<strong>22</strong> III/<strong>22</strong><br />
IV/<strong>22</strong><br />
Abb. 1: Abge<strong>re</strong>chnete und zugeflossene<br />
Leistungen<br />
Praxiseinnahmen<br />
lt. Fibu<br />
abge<strong>re</strong>chnete<br />
Leistungen<br />
Vorjahr<br />
lt. Fibu<br />
Abb. 2: abge<strong>re</strong>chnete / zugeflossene Leistungen mit Lücke<br />
350.000 €<br />
300.000 €<br />
250.000 €<br />
200.000 €<br />
150.000 €<br />
100.000 €<br />
50.000 €<br />
0 €<br />
I/20 II/20 III/20 IV/20 I/21 II/21 III/21 IV/21 I/<strong>22</strong> II/<strong>22</strong> III/<strong>22</strong><br />
IV/<strong>22</strong><br />
Abb. 2: Abge<strong>re</strong>chnete und zugeflossene<br />
Leistungen mit Lücke<br />
Praxiseinnahmen<br />
lt. Fibu<br />
abge<strong>re</strong>chnete<br />
Leistungen<br />
Vorjahr<br />
lt. Fibu<br />
den gemahnt. Werden diese offenen Beträge in Ih<strong>re</strong>r Praxissoftwa<strong>re</strong><br />
jedoch nicht ausgebucht, ergibt sich die oben beschriebene Lücke.<br />
Tipp 3: Chaos in der Barkasse?<br />
Ob klassisches Kassenbuch oder ein zertifiziertes Kassenprogramm (zTSE<br />
BSI) - die Kasse ist nur so gut wie ih<strong>re</strong> Pflege. Rechnungen, die bar ve<strong>re</strong>innahmt<br />
aber nicht ausgebucht wurden, füh<strong>re</strong>n ebenso wie Doppelbuchungen<br />
und vergessenen Stornos zu einer Un<strong>re</strong>gelmäßigkeit im Vergleich von<br />
abge<strong>re</strong>chneten Leistungen und Zahlungseingängen. Besonders knifflig<br />
sind Kartenzahlungen. Meist werden die Zahlungen vor der Überweisung<br />
auf das Praxiskonto vom Karten-Dienstleister gesammelt. Dies verhindert<br />
eine unkomplizierte Zuordnung von Rechnung und Zahlungsbeleg.<br />
Schlauer ist es, am Ende des Tages alle Rechnungen zusammen mit dem<br />
Tagesjournal des Kartenlesers in Kopie extra abzuheften.<br />
Zwischenfazit<br />
Wenn also der Vergleich der abge<strong>re</strong>chneten Leistungen mit den Zahlungseingängen<br />
über einen länge<strong>re</strong>n Zeitraum keine außergewöhnlichen<br />
Abweichungen aufzeigt, legt das nahe, dass Rechnungswesen, Mahnwesen<br />
sowie Barkasse funktionie<strong>re</strong>n und Ba<strong>re</strong>innahmen kor<strong>re</strong>kt verbucht<br />
werden. Und ja, damit belegen Sie, dass Sie ein Ab<strong>re</strong>chnungsprofi sind.<br />
Im zweiten Teil, den Sie jetzt schon online auf www.<strong>re</strong>call-magazin.de<br />
lesen können, erfah<strong>re</strong>n Sie, welchen Beitrag Sie als Ab<strong>re</strong>chnungsprofi<br />
zur Renatbilität der Praxis beitragen können.<br />
Anne Lehmann<br />
Bilanzbuchhalterin und Spezialistin für Zahnarztpraxen<br />
Tipp 4: Ba<strong>re</strong>innahmen nicht verbucht?<br />
Manchmal wird eine Rechnung auch bar bezahlt. Wird vergessen, sie<br />
als Praxiseinnahme in der Finanzbuchhaltung zu erfassen, unterstellt<br />
das Finanzamt bei großen Abweichungen der abge<strong>re</strong>chneten Leistungen<br />
von den Zahlungseingängen schonmal, dass solche Ba<strong>re</strong>innahmen<br />
in irgendwelchen Taschen gelandet sind, also unterschlagen wurden.<br />
Um diesen Verdacht abzuwenden, hilft nur ein Vergleich wie in Abb. 1.<br />
Prof. Dr. Bischoff & Partner AG<br />
Steuerberatungsgesellschaft für Zahnärzte<br />
Theodor-Heuss-Ring 26 · 50668 Köln<br />
Tel.: +49 <strong>22</strong>1 912 840-0<br />
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36 Zahnarztsoftwa<strong>re</strong><br />
Go digital: Wie Zahnarztsoftwa<strong>re</strong><br />
& Business Intelligence<br />
den Arbeitsalltag erleichtern<br />
Der Praxisalltag ist komplex und häufig stellt sich die Frage: Nutzen Sie be<strong>re</strong>its alle Digitalisierungs-<br />
und Optimierungspotenziale, die zwischen Terminve<strong>re</strong>inbarung und Ab<strong>re</strong>chnung stecken?<br />
Wir erklä<strong>re</strong>n Ihnen, warum ein digitaler Workflow Ih<strong>re</strong>n Arbeitstag um ein Vielfaches erleichtert<br />
und wie Sie von ihm am meisten profitie<strong>re</strong>n.<br />
Text Beate Kleemann Bilder solutio<br />
Zahnarztsoftwa<strong>re</strong> – der digitale Helfer im Praxisalltag<br />
Terminplanung, Patientenkommunikation, Ab<strong>re</strong>chnung: Der Praxisalltag<br />
ist vielseitig und generiert dabei eine Vielzahl an unterschiedlichen Daten.<br />
Damit Sie diese Informationsflut täglich bewältigen können, ist ein<br />
Praxisverwaltungssystem (PVS) eine effektive Unterstützung. Es hilft<br />
nicht nur, alle Praxisdaten zentral zu organisie<strong>re</strong>n, sondern auch Prozesse<br />
zu digitalisie<strong>re</strong>n und automatisie<strong>re</strong>n, so dass das gesamte Team<br />
Zeit spa<strong>re</strong>n und sich auf die persönliche Interaktion mit den Patienten<br />
konzentrie<strong>re</strong>n kann.<br />
Die Zahnarztsoftwa<strong>re</strong> charly by solutio ist so ein digitaler Helfer. Das<br />
Programm begleitet alle Arbeitsabläufe in der Zahnarztpraxis von der<br />
Terminplanung bis zur Ab<strong>re</strong>chnung und optimiert so den dentalen<br />
Workflow. Dabei können Sie unter ande<strong>re</strong>m hier von charly profitie<strong>re</strong>n:<br />
Terminmanagement<br />
Zu Beginn jeder Behandlung erfolgt die Terminve<strong>re</strong>inbarung mit dem<br />
Patienten. Funktioniert diese nicht <strong>re</strong>ibungslos, kann sich das im ungünstigsten<br />
Fall negativ auf alle weite<strong>re</strong>n Praxisprozesse auswirken. Die<br />
Folge: gest<strong>re</strong>sstes Personal, schlechte Er<strong>re</strong>ichbarkeit und lange Wartezeiten.<br />
Mit charly können Sie Ih<strong>re</strong>n Praxisalltag schon bei der Terminplanung<br />
ve<strong>re</strong>infachen. Dabei sehen Sie mit einem Klick alle offenen und<br />
geplanten Termine im charly-Terminbuch. Die automatische Terminsuche<br />
unterstützt Sie außerdem bei der Vergabe oder Suche nach f<strong>re</strong>ien<br />
Terminen. Über die Tages-, Wochen- und Monatsansicht behalten<br />
Sie stets alles im Blick. Auch Schichtpläne der Mitarbeiter lassen sich<br />
mit dem charly-Terminbuch verwalten. So können Sie Termine optimal<br />
organisie<strong>re</strong>n. Um noch mehr Effizienzgewinne für den Praxisalltag zu<br />
gewinnen, können Sie das charly-Terminbuch auch mit Ih<strong>re</strong>r Online-<br />
Terminvergabe synchronisie<strong>re</strong>n.<br />
Dokumentation<br />
Doch nicht nur ein <strong>re</strong>ibungslos funktionie<strong>re</strong>ndes Terminmanagement ist<br />
wichtig, sondern auch eine lückenlose Dokumentation. Schließlich ist<br />
sie eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine vollständige und kor<strong>re</strong>kte<br />
Ab<strong>re</strong>chnung. Deswegen sollte der Behandlungsablauf wäh<strong>re</strong>nd<br />
der Behandlung des Patienten schnell und unkompliziert dokumentiert<br />
werden können. charly hilft, mit wenigen Klicks alle Schritte festzuhalten.<br />
Ein Beispiel: Kommt ein Patient zur ersten Sitzung einer Inlay-Präparation,<br />
wurde der HKP in der Regel be<strong>re</strong>its aufgestellt. Nun geht es<br />
darum, die Leistungsangabe parallel zur Behandlung zu erledigen. Hier<br />
bietet charly einen entscheidenden Vorteil: Auch ohne Ab<strong>re</strong>chnungskenntnisse<br />
lassen sich die Leistungen aus dem HKP mit einem Klick in<br />
das Behandlungsblatt übernehmen. So können Sie sicher sein, dass alle<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Zahnarztsoftwa<strong>re</strong><br />
37<br />
geplanten Leistungen übernommen und abge<strong>re</strong>chnet werden und der<br />
Umsatz gesichert ist. Im Anschluss vervollständigen Sie Ih<strong>re</strong> Dokumentation<br />
einfach mit Hilfe von vorgefertigten Textbausteinen. Wenn gewünscht,<br />
können einzelne Informationen farblich hervorgehoben werden,<br />
denn mit charly können Sie die Dokumentation individualisie<strong>re</strong>n.<br />
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser<br />
Doch auch wenn der Praxisbetrieb „läuft“, ist es sinnvoll, ab und zu<br />
auch „hinter die Kulissen zu blicken“, um herauszufinden, ob die Prozesse<br />
auch tatsächlich effizient sind oder sich darin doch noch Optimierungspotenziale<br />
verbergen. Daher ist es ratsam, eine Analyse der<br />
Praxisprozesse durchzufüh<strong>re</strong>n. Doch dazu müssen alle Daten aus dem<br />
PVS gesammelt, ausgewertet und analysiert werden – ein sehr aufwendiger<br />
Prozess, der viel Zeit erfordert. Genau hier kommt ein Business<br />
Intelligence Tool ins Spiel.<br />
Als Business Intelligence (BI) bezeichnet man Verfah<strong>re</strong>n und Prozesse<br />
zur systematischen Analyse des eigenen Unternehmens. Längst ist der<br />
Begriff auch im Praxisbetrieb geläufig und Business Intelligence Tools<br />
haben sich hier als äußerst hilf<strong>re</strong>iches Werkzeug etabliert. Sie erleichtern<br />
den Prozess um Datenanalyse und -auswertung erheblich, <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n<br />
den Bearbeitungsaufwand auf nur wenige Klicks und liefern aussagekräftige<br />
Fakten, mit denen das komplette Team arbeiten kann.<br />
So erhalten Sie schnell und einfach einen ganzheitlichen Blick auf<br />
die Leistung des Be<strong>re</strong>ichs, den Sie verantworten. Ein Beispiel: Bei der<br />
Betrachtung der No-Show-Quote vom letzten Quartal ist Ihnen dank<br />
Ih<strong>re</strong>s Business Intelligence Tools aufgefallen, dass mehr Patienten als<br />
sonst ih<strong>re</strong> Termine nicht wahrgenommen haben. Jetzt müssen Sie handeln:<br />
Um die No-Shows so schnell wie möglich zu <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n, sollten<br />
Sie die Patienten zum Beispiel mit einer automatischen Terminerinnerungsfunktion<br />
via SMS über den anstehenden Termin informie<strong>re</strong>n.<br />
Bei einer anschließenden Auswertung können Sie die versendeten<br />
Terminerinnerungen mit den Check-ins der entsp<strong>re</strong>chenden Patienten<br />
vergleichen und erkennen, ob dies aus<strong>re</strong>ichend war oder weite<strong>re</strong><br />
Maßnahmen erforderlich sind.<br />
Tell me what to do: Konk<strong>re</strong>te Handlungsanweisungen<br />
von charly analytics<br />
Mit charly analytics bietet solutio seinen Kunden solch ein umfassendes<br />
Business Intelligence Tool und eine hervorragende Ergänzung für<br />
die charly-Praxis. Anhand von Diagrammen, Grafiken und Übersichten<br />
werden alle entscheidenden Praxisinformationen aus charly visuell dargestellt<br />
und Sie erhalten so ein umfassendes Bild der Datenwelt. Statt<br />
zahllosen Dokumenten in Druckform finden Sie in charly analytics übersichtliche<br />
Dashboards, die Ihnen zielgenaue Handlungsempfehlungen<br />
aufzeigen. Alle <strong>re</strong>levanten Informationen werden tagesaktuell, rollenbasiert,<br />
prozessorientiert und übersichtlich angezeigt – je nachdem,<br />
welcher Mitarbeiter welchen Be<strong>re</strong>ich gerade unter die Lupe nehmen<br />
möchte. So können Sie wichtige betriebswirtschaftliche Parameter und<br />
damit die Praxisleistung jederzeit und auf einen Blick überwachen und<br />
Ih<strong>re</strong> Praxisentwicklung verfolgen. Fallen Ihnen dabei Disk<strong>re</strong>panzen auf,<br />
sind Sie in der Lage, Ressourcen sofort auf die Be<strong>re</strong>iche zu lenken, die priorisierte<br />
Aufmerksamkeit erfordern. Zudem können Zahnärzte kritische<br />
Geschäftsentscheidungen auf Grundlage der datengesteuerten Analysen<br />
t<strong>re</strong>ffen.<br />
Fazit<br />
Wäh<strong>re</strong>nd Zahnarztsoftwa<strong>re</strong> charly Ih<strong>re</strong> Praxisprozesse digitalisiert und<br />
optimiert, sorgt die Business Intelligence Lösung charly analytics als ideale<br />
Ergänzung zeit- und <strong>re</strong>ssourcenspa<strong>re</strong>nd dafür, dass alle Praxisdaten<br />
verfolgt werden können, die für das Wachstum der Praxis entscheidend<br />
sind. So kann das komplette Team wertvolle Potenziale erkennen und<br />
ausschöpfen und den Praxisbetrieb optimie<strong>re</strong>n.<br />
solutio GmbH & Co. KG –<br />
Zahnärztliche Softwa<strong>re</strong> und Praxismanagement<br />
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38 Praxismanagement<br />
Digitalisierung ist kein Buzzword –<br />
sie hilft vielmehr!<br />
Heute wissen wir: Die Digitalisierung steht für ein deutliches Mehr an Zeitersparnis, ist zugleich<br />
Ressourcen schonend, spart viel Geld, sorgt für Transpa<strong>re</strong>nz in den Praxisabläufen und damit für<br />
eine verbesserte Mitarbeiterzufriedenheit. Aber nicht nur das, auch mit dem Blick auf das wichtige<br />
Thema Nachhaltigkeit ist eine komplette Digitalisierung einer Zahnarztpraxis unumgänglich.<br />
Text Sabine Zude Bild DCStudio - de.f<strong>re</strong>epik.com<br />
DIE GRÜNE PRAXIS – für eine nachhaltige Zukunft!<br />
Wir sind alle gefordert, unser Leben nachhaltiger auszurichten. Das gilt<br />
auch für die dentale Praxis. Mein Rat daher: ein gezieltes Brainstorming<br />
in Sachen Nachhaltigkeit mit dem ganzen Praxisteam. Am Ende entsteht<br />
hier nicht nur eine Liste mit einer Reihe von Maßnahmen, die klimaschonend<br />
sind, sondern vielleicht auch ein Aktionsplan, der eindeutig in<br />
Richtung Digitalisierung geht.<br />
So kann zum Beispiel durch den Einsatz von digitalen Anamnesebögen<br />
nicht nur Papier gespart werden, sondern auch Lagerkapazität und wertvolle<br />
Zeit. Denn wenn aktuelle Anamneseinformationen über den Patienten<br />
di<strong>re</strong>kt in seiner digitalen Karteikarte abgespeichert werden, muss das<br />
Praxisteam nichts mehr tun, um dem Behandler diese wichtigen Fakten<br />
zum richtigen Zeitpunkt zukommen zu lassen. Einfach die digitale Karteikarte<br />
des Patienten öffnen und schon ist man im wahrsten Sinne des<br />
Wortes im Bilde.<br />
Oder das Thema digitale Archivierung: Alle patientenbezogenen Dokumente<br />
werden hier einfach im digitalen Archiv abgelegt. Rechnungen,<br />
HKPs, Röntgen- und Intraoralbilder können schnell und unkompliziert auf<br />
Mausklick eingesehen werden. Dabei gilt: Auch die digitale Archivierung<br />
zahlt positiv in den Klimaschutz, den Geldbeutel und die Arbeitszeitkonten<br />
des Praxisteams ein.<br />
Praxisorganisation – läuft wie am Schnürchen<br />
In einer perfekten Welt werden alle anfallenden Arbeiten innerhalb einer<br />
Zahnarztpraxis fair und transpa<strong>re</strong>nt auf das Praxisteam verteilt. Urlaubs-<br />
oder Krankheitsvert<strong>re</strong>tungen sind klar ge<strong>re</strong>gelt und der/die<br />
Praxisinhaber:in kann sicher sein, dass alle übertragenen Aufgaben<br />
pünktlich erledigt werden. Mit modernen Steuerungsmodulen für die<br />
Praxisorganisation ist diese perfekte Welt nur einige Klicks entfernt.<br />
Denn viele Aufgaben können heute schon von intelligenten Softwa<strong>re</strong>-<br />
Modulen übernommen werden. Es muss niemand mehr Zettel ausfüllen,<br />
Aufgaben täglich neu verteilen oder Urlaubs- und Krankheitsvert<strong>re</strong>tungen<br />
<strong>re</strong>geln. Das kann auch ein Softwa<strong>re</strong>modul und wenn man sich vorher<br />
einmal damit auseinandergesetzt hat, läuft danach die Praxisorganisation<br />
wie am Schnürchen.<br />
Ab<strong>re</strong>chnungskontrolle – auf Mausklick<br />
wichtige Analysen erstellen<br />
Ein wichtiger Tipp: Die Ab<strong>re</strong>chnungsanalyse ist ein zentraler Baustein für<br />
den Erfolg jeder Praxis. Hierzu zählt aber nicht nur, ob alle Leistungen<br />
fachlich kor<strong>re</strong>kt und vollständig abge<strong>re</strong>chnet sind. Auch eine GOZ-Fakto<strong>re</strong>n-Analyse<br />
ist wichtig. Mittlerweile sind mehr als 60 GOZ-Leistungen<br />
finanziell geringer eingestuft als die kor<strong>re</strong>spondie<strong>re</strong>nden BEMA-Leistungen.<br />
Deshalb der eindringliche Appell, die GOZ-Leistungen nicht aus dem<br />
Blick zu verlie<strong>re</strong>n!<br />
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Zum Diätmanagement<br />
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Der Honorarverteilungsmaßstab (HVM) ist das Controllinginstrument<br />
für jede Praxis! Es ermöglicht die einfache Überprüfung<br />
der für die Praxis zu erwartenden KZV-Zahlungen. Diffe<strong>re</strong>nzen<br />
zu Budgetg<strong>re</strong>nzen werden dabei farbig dargestellt. Plötzlich ist<br />
auf einen Blick ersichtlich, ob die vorgegebenen Warng<strong>re</strong>nzen<br />
unterschritten, er<strong>re</strong>icht oder gar überschritten werden.<br />
24/7 Service – Online-Terminbuchung<br />
Eines der stärksten Argumente für Neupatienten ist die Möglichkeit,<br />
Zahnarzt-Termine online buchen zu können. Oft ist es<br />
genau solch ein Service, der für Neupatienten ausschlaggebend<br />
ist, mit genau dieser Praxis einen Termin zu ve<strong>re</strong>inba<strong>re</strong>n. Selbstverständlich<br />
muss dieser Service mit guten Bewertungen untermauert<br />
werden. Auch eine digitale Terminerinnerung - wahlweise<br />
per SMS oder Mail zeigt - dem Patienten, wie wichtig<br />
dieser Praxis die Patientengesundheit ist.<br />
Last but not least - steuerliche Vorteile<br />
Die seit letztem Jahr geltenden Absch<strong>re</strong>ibungs<strong>re</strong>geln des Bundesfinanzministeriums<br />
machen das Thema Digitalisierung noch<br />
spannender. Denn alle Investitionen in dieser Richtung, seien es<br />
Erweiterungen/Erneuerungen der Praxis-EDV oder zum Beispiel<br />
die Anschaffung eines digitalen Röntgengerätes, können in nur<br />
einem Jahr abgesetzt werden. Selbst be<strong>re</strong>its laufende Absch<strong>re</strong>ibungszyklen<br />
können mit der Steue<strong>re</strong>rklärung 2021 komplett<br />
abgesetzt werden. Endlich sind die Absch<strong>re</strong>ibungszeiträume<br />
nicht mehr länger als die Aktualisierungszyklen von Betriebssystemen<br />
oder Hardwa<strong>re</strong>komponenten.<br />
Fazit<br />
Wer all diese Vorteile für die eigene Praxis nutzt, wird immer<br />
für seine Patienten er<strong>re</strong>ichbar sein, Zeit und Geld spa<strong>re</strong>n, mehr<br />
Honorar erwirtschaften, ein zufriedenes Praxisteam haben und<br />
auch etwas für unse<strong>re</strong>n Planeten tun.<br />
Sabine Zude<br />
CGM Dentalsysteme<br />
CGM Dentalsysteme GmbH<br />
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die Entzündung zuverlässig.“<br />
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40 Zahnzusatzversicherung<br />
Eltern allein im Zahntarif-Dschungel<br />
267 Zahntarife hat Stiftung Wa<strong>re</strong>ntest aktuell untersucht, „nur“ 111 Tarife bewertet sie als „sehr<br />
gut“. Möchten Eltern eine Vorsorge für ih<strong>re</strong> Kinder haben, geht es primär um kieferorthopädische<br />
Leistungen (KFO). Und dazu finden Eltern bei Stiftung Wa<strong>re</strong>ntest keine Hinweise. Denn: KFO spielt<br />
beim Tariftest keine Rolle.<br />
Text Gabriele Bengel, Alexander Mint<br />
Lohnt sich eine Absicherung von KFO-Leistungen?<br />
Eltern möchten, dass ih<strong>re</strong> Kinder gesunde, schöne und geradestehende<br />
Zähne haben. Oft überlegen sie, ob sich eine Versicherung lohnt oder ob sie<br />
das Geld lieber monatlich zur Seite legen sollen. Meist wird das monatliche<br />
Spa<strong>re</strong>n aber nicht durchgehalten. Die Frage lässt sich am besten anhand<br />
eines konk<strong>re</strong>ten Beispiels beantworten.<br />
Fallbeispiel<br />
Ein Kind: gebo<strong>re</strong>n im Januar 2015. Ihr weist bei der Prophylaxe die Eltern<br />
darauf hin, dass eine Zahnzusatzversicherung mit KFO-Leistungen idealerweise<br />
im Alter von sechs bis sieben Jah<strong>re</strong>n abgeschlossen werden sollte.<br />
Ist be<strong>re</strong>its ein KFO-Bedarf erkennbar oder ein Besuch beim Kieferorthopäden<br />
erfolgt, ist eine Absicherung nicht mehr möglich. Leistungsstarke<br />
Tarife für KFO, die über alle KIG-Stufen hinweg 90 bis 100 Prozent der<br />
Kosten übernehmen, beg<strong>re</strong>nzt auf 3.600 bis 5.000 Euro, kosten bis zu 23<br />
Euro monatlich. Nehmen wir als Beispiel den Tarif der Janitos. Die Eltern<br />
schließen den Vertrag zum 01.12.20<strong>22</strong> ab und zahlen monatlich <strong>22</strong>,43<br />
Euro dafür. Der Tarif leistet bei KIG 1 und 2 100 Prozent maximal 5.000<br />
Euro und bei KIG 3 bis 5 für Mehrkosten 100 Prozent maximal 2.500 Euro.<br />
Zahn<strong>re</strong>inigung und Prophylaxe werden ebenfalls zu 100 Prozent erstattet,<br />
auch mehrmals im Jahr.<br />
Angenommen, die KFO-Behandlung beginnt im Januar 2025 und dauert<br />
bis Dezember 2028. Das Kind wird in KIG 2 eingestuft, die <strong>Gesamt</strong>kosten<br />
belaufen sich auf 3.500 Euro plus pro Jahr 120 Euro für Zahn<strong>re</strong>inigung/<br />
Prophylaxe. Insgesamt bekommen die Eltern in diesem Zeitraum 3.500<br />
plus 4 x 120 Euro erstattet, alles in allem also 3.980 Euro. Im genannten<br />
Zeitraum haben sie 73 Monate je <strong>22</strong>,43 Euro an Beitrag bezahlt, in Summe<br />
1.637,39 Euro. Auch wenn das Kind in KIG 3 eingestuft worden wä<strong>re</strong> und<br />
die Eltern „nur“ 1.800 Euro für Mehrleistungen hätten bezahlen müssen,<br />
wä<strong>re</strong> der Vertrag immer noch „lohnend“ gewesen. Solche Be<strong>re</strong>chnungen<br />
kann man auch für alle ande<strong>re</strong>n hochwertigen KFO-Zahntarife machen.<br />
Und falls das Kind sich durch einen Unfall Zähne beschädigt oder es sich<br />
herausstellt, dass ein oder meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Zähne nicht angelegt sind, haben die<br />
Eltern natürlich auch die Kosten für Zahnersatz mitversichert.<br />
Fazit<br />
Die Frage „lohnt sich das“, können Fachleute schnell und nachvollziehbar<br />
beantworten. Viel wichtiger ist die Frage, ob die Eltern <strong>re</strong>chtzeitig von den<br />
Kinderzahnärzten aufgeklärt werden, welche Eigenanteile bei KFO unter<br />
Umständen eines Tages auf sie zukommen können. Nur so haben Eltern<br />
die Chance, umfassend vorzusorgen.<br />
Gabriele Bengel & Alexander Mint<br />
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42 Fortbildung<br />
Oral-B UP TO DATE@home.<br />
Gesund im Mund, na und?<br />
Paro & Allgemeingesundheit.<br />
Webinar & Whitepaper<br />
zum Thema Fissu<strong>re</strong>nversiegelung bei Kindern<br />
Der Einfluss parodontaler Erkrankungen auf die Allgemeingesundheit<br />
und umgekehrt<br />
Parodontale Erkrankungen stehen in einem engen Zusammenhang<br />
mit zahl<strong>re</strong>ichen Erkrankungen des <strong>Gesamt</strong>organismus. Zu diesen zählen<br />
beispielsweise Diabetes mellitus, Herz-K<strong>re</strong>islauf-Erkrankungen,<br />
rheumatoide Arthritis, Osteoporose, aber auch neurodegenerative<br />
Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson. Auch schwe<strong>re</strong> Covid-<br />
19-Verläufe kommen bei Parodontitis häufiger vor. Doch welche<br />
Konsequenzen ergeben sich aus diesen Zusammenhängen für die<br />
Anamneseerhebung, parodontale Diagnostik, das parodontologische<br />
Aufklärungs- und Therapiegespräch, die antiinfektiöse Behandlung<br />
sowie die unterstützende Parodontitistherapie? Auf diese und weite<strong>re</strong><br />
Fragen gibt der Online-Vortrag praxisnahe Antworten und wertvolle<br />
Tipps, wobei hierbei die neue PAR-Klassifikation, die S3-Leitlinie für<br />
die Behandlung von Parodontitiden und die GKV-PAR-Richtlinie berücksichtigt<br />
werden.<br />
Fakt ist: Parodontale Erkrankungen stehen in einem engen Zusammenhang<br />
mit zahl<strong>re</strong>ichen Erkrankungen des <strong>Gesamt</strong>organismus. Sie<br />
erfah<strong>re</strong>n im Webinar, welche Konsequenzen sich hieraus ergeben für:<br />
· die Anamneseerhebung<br />
· die parodontale Diagnostik<br />
· das parodontologische Aufklärungs- und Therapiegespräch<br />
· die antiinfektiöse Behandlung<br />
· die unterstützende Parodontitistherapie.<br />
Prof. Dr. James Deschner liefert Ihnen praxisnahe Antworten<br />
sowie wertvolle Tipps unter Berücksichtigung:<br />
· der neuen PAR-Klassifikation<br />
· der S3-Leitlinie für die Behandlung von Parodontitiden<br />
· der GKV-PAR-Richtlinie.<br />
Dieses Webinar ist ein Auszug der Live-Veranstaltung Oral-B UpToDate<br />
vom 10.06.20<strong>22</strong> in München.<br />
Termin<br />
01.07.20<strong>22</strong> · 6:00 - 17:15 Uhr<br />
Für ein gesundes Kinderlächeln<br />
Die Zahngesundheit und die allgemeine Mundgesundheit sind wichtig<br />
für die persönliche Entwicklung von Kindern. Trotz der insgesamt positiven<br />
Entwicklung der Mundgesundheit bei Kindern und Jugendlichen<br />
ist Karies noch immer eine weit verb<strong>re</strong>itete Erkrankung.<br />
Als gewisse Herausforderung für den Zahnarzt gilt die Arbeit mit jungen<br />
Patienten, da die Kooperationsbe<strong>re</strong>itschaft in dieser Altersgruppe<br />
durchaus variabel sein kann. Dabei unterstützt die Umsetzung der<br />
Fissu<strong>re</strong>nversiegelung im klinischen Alltag auch das Heranfüh<strong>re</strong>n junger<br />
Patienten an die zahnärztliche Behandlung. Dies begründet sich<br />
in dem nichtinvasiven Behandlungsablauf sowie in der schnellen und<br />
einfachen Umsetzbarkeit der dazugehörigen Teilschritte.<br />
Jedes Detail zählt<br />
Der Kinderzahnarzt und Experte für Fissu<strong>re</strong>nversiegelung des LMU<br />
Klinikums der Ludwig-Maximilian-Universität München, Prof. Dr. Kühnisch,<br />
klärt im einstündigen On-demand-Webinar über die Behandlung<br />
auf. Schwerpunktthemen des Webinars sind die Kariesanfälligkeit<br />
von Fissu<strong>re</strong>n, die Indikationsstellung, die klinischen Empfehlungen zur<br />
effektiven Umsetzung aller Arbeitsschritte und die Darstellung der aktuellen<br />
wissenschaftlichen Datenlage.<br />
Expertenwissen kompakt<br />
Ergänzend zum Webinar gibt es ein wissenschaftlich basiertes Whitepaper,<br />
welches das Expertenwissen von Dr. Siegward Heintze, Abteilungsleiter<br />
Präklinische Forschung bei Ivoclar, und von Prof. Dr. Jan<br />
Kühnisch in kompakter Form beinhaltet.<br />
Das On-demand-Webinar sowie das Whitepaper sind auf der Helioseal<br />
F Plus-Webseite unter ivoclar.com/heliosealfplus verfügbar.<br />
Procter & Gamble GmbH<br />
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Dentalmarkt<br />
43<br />
Die neue Pearls & Dents<br />
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In ih<strong>re</strong>r neuen Rezeptur ist Pearls & Dents nachweislich hocheffektiv gegen<br />
Plaque: bestehende <strong>re</strong>duziert sie signifikant. Die Zähne sind nach dem Putzen<br />
zudem so spürbar glatt und sauber, dass neue Ablagerungen nur schwer<br />
anhaften können. Mit ih<strong>re</strong>n wertvollen Inhaltsstoffen bietet die medizinische<br />
Exklusiv-Zahnc<strong>re</strong>me den kompletten Rundum-Schutz: Sie schützt optimal<br />
vor Karies, leistet Parodontitis-Prophylaxe, beseitigt bestehende Plaque und<br />
hemmt de<strong>re</strong>n Neubildung. Das spezielle Doppel-Fluorid-System aus Aminfluorid<br />
(800 ppm) und Natriumfluorid (650 ppm) mit insgesamt 1.450 ppmF<br />
härtet den Zahnschmelz, beugt Karies vor und zeichnet sich durch eine sehr<br />
gute Bioverfügbarkeit aus 3 .<br />
Studie bestätigt: Die neue Pearls & Dents ist hocheffektiv gegen Plaque.<br />
Die aktuelle klinische Anwendungsstudie bestätigt die Reduktion bestehender<br />
Plaque um 86,6 Prozent 1 – nach vierwöchiger Anwendung – und den<br />
ultrasanften RDA-Wert von 28 2 . Damit unterscheidet sich die medizinische<br />
Exklusiv-Zahnc<strong>re</strong>me in ih<strong>re</strong>r Reinigungsleistung in Verbindung mit der großen<br />
Sanftheit deutlich von ande<strong>re</strong>n Zahnc<strong>re</strong>mes. Der RDA-Wert von 28 2 belegt,<br />
dass sie bei hocheffektiver Reinigung zugleich ultrasanft zur Zahnsubstanz<br />
ist, den Zahnschmelz und sogar<br />
sensible, f<strong>re</strong>iliegende Zahnhälse schont.<br />
Wegen ih<strong>re</strong>s äußerst geringen Abriebs<br />
ist auch die neu formulierte Pearls &<br />
Dents problemlos für d<strong>re</strong>i Mal tägliches<br />
Zähneputzen geeignet.<br />
Die Literaturliste kann bei der Redaktion<br />
angefordert werden.<br />
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44 Dentalmarkt<br />
Fissu<strong>re</strong>nversiegelung<br />
Großer Schutz für kleine Zähne<br />
Alles aus einer Hand: Professional-Ca<strong>re</strong>-Workflow-Lösungen<br />
Die Professional-Ca<strong>re</strong>-Workflow-Lösungen sollen dabei helfen, die Fissu<strong>re</strong>nversiegelung<br />
bei Kindern so wirksam, schnell und komfortabel wie möglich<br />
durchzufüh<strong>re</strong>n.<br />
Karies bei Kindern und Jugendlichen ist laut der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) weltweit eine der häufigsten Zahnerkrankungen mit gesundheitspolitischer<br />
Bedeutung. Karies bedroht bei Kindern und Jugendlichen vor<br />
allem die Backenzähne. Bakterien können sich in den Vertiefungen, den Fissu<strong>re</strong>n<br />
oder Grübchen der Zähne festsetzen. Helioseal ® F Plus, der effiziente<br />
Fissu<strong>re</strong>nversiegler von Ivoclar, dient der Kariesprophylaxe. Die Versiegelung<br />
ist schmerzlos, dauert nur wenige Minuten und kann bei richtiger Zahn- und<br />
Mundhygiene das Kariesrisiko senken.<br />
Der flexible, latexf<strong>re</strong>ie Lippen-Wangen-Halter OptraGate ® Junior ermöglicht<br />
einen sehr guten Zugang und eine f<strong>re</strong>ie Sicht zum Arbeitsfeld. Vor der<br />
Versiegelung gehört eine professionelle Zahn<strong>re</strong>inigung zum Bestandteil der<br />
Behandlung und der Indikationsstellung. Proxyt ® fein ermöglicht eine effektive<br />
Reinigung und Politur. Die feine Proxyt-Polierpaste ohne Bimsstein<br />
ist besonders schonend zu Dentin und Schmelz. Die Schmelza<strong>re</strong>ale neben<br />
den versiegelten Flächen können mit dem fluoridhaltigen Schutzlack Fluor<br />
Protector ® S zusätzlich geschützt werden.<br />
Speziell für Kinder und Jugendliche mit Brackets ermöglicht der innovative<br />
Schutzlack Cervitec ® F einen schnellen Oberflächenschutz der Zähne. Die<br />
Kombination der Inhaltsstoffe Fluorid, Chlorhexidin plus CPC (Cetylpyridiniumchlorid)<br />
erlaubt die Fluoridierung und gezielte Keimkontrolle in einem<br />
Arbeitsschritt.<br />
Backenzähne haben auf ih<strong>re</strong>r Kaufläche ein Relief aus Höckern und Fissu<strong>re</strong>n,<br />
welche mit der Zahnbürste nur schwer oder unzu<strong>re</strong>ichend ge<strong>re</strong>inigt werden<br />
können. Die Folge, schädliche Bakterien vermeh<strong>re</strong>n sich und Karies entsteht.<br />
Damit dies nicht passiert, wird die Fissu<strong>re</strong>nversiegelung empfohlen, als präventiver<br />
Verschluss von kariesanfälligen Fissu<strong>re</strong>n und Grübchen.<br />
Bedürfnisse der kleinen Patienten: schnelle und komfortable Behandlung<br />
Helioseal ® F Plus ist ein lichthärtender, weiß pigmentierter Fissu<strong>re</strong>nversiegler<br />
auf Kompositbasis mit Fluoridf<strong>re</strong>isetzung. Der dichte Randschluss bietet<br />
einen effektiven Schutz gegen kariogene Keime, wäh<strong>re</strong>nd die feinkörnigen<br />
Füllstoffe für eine glatte Oberfläche sorgen. Die feine Kanüle erlaubt das<br />
präzise Dosie<strong>re</strong>n und punktgenaue Applizie<strong>re</strong>n ohne Überfüllen der Fissur.<br />
Mit einer geeigneten Polymerisationslampe lässt sich der Versiegler in nur<br />
zehn Sekunden komplett aushärten. Die Applikation, das Fließ- und Benetzungsverhalten<br />
sowie die äußerst kurze Belichtungszeit machen Helioseal ®<br />
F Plus zur optimalen Wahl für eine Fissu<strong>re</strong>nversiegelung bei Kindern und<br />
Jugendlichen.<br />
Zeitspa<strong>re</strong>nd Vertrauen gewinnen: Patienten-Kit<br />
Das Patienten-Kit soll Zahnärzten helfen, Eltern zeitspa<strong>re</strong>nd über die Behandlung<br />
zu informie<strong>re</strong>n, zu überzeugen und ihr Vertrauen zu gewinnen.<br />
Schließlich geht es um das Wertvollste – ih<strong>re</strong> Kinder. Das Patienten-Kit besteht<br />
aus leicht verständlichem und visuell ansp<strong>re</strong>chendem Informationsmaterial<br />
in Form eines kurzen Videos und eines Flyers. Es ist zusätzlich zum<br />
Produkt Helioseal ® F Plus erhältlich.<br />
Weite<strong>re</strong> Informationen und kostenlose Downloads erhalten Sie unter<br />
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Gesunde Zähne in jedem Alter<br />
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Frühkindliche Karies 1 zählt in Deutschland zu den häufigsten chronischen<br />
Erkrankungen bei Kleinkindern. Kariöse Milchzahndefekte<br />
bis hin zum Early childhood caries sind demnach keine Seltenheit<br />
mehr. 2,3 Eine hohe Zufuhr zuckerhaltiger Lebensmittel und Getränke,<br />
eine mangelhafte Pflege sowie das fehlende Bewusstsein für<br />
die Relevanz gesunder Milchzähne sind neben un<strong>re</strong>gelmäßigen Prophylaxeterminen<br />
nur einige wenige Ursachen. Die Konsequenzen:<br />
Zahnschmerzen bis hin zu Folgen für die späte<strong>re</strong> Gebissentwicklung.<br />
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Prophy Pasten<br />
für Kinder<br />
Die kindge<strong>re</strong>chten Oral-B Modelle mit ansp<strong>re</strong>chenden Motiven sind<br />
Teil der Lösung. Der kleine runde Bürstenkopf mit feinen Borsten<br />
sorgt für eine besonders sanfte Reinigung der empfindlichen Milchzähne,<br />
wäh<strong>re</strong>nd die rotie<strong>re</strong>nden Putzbewegungen Plaque gründlich<br />
entfernen. Für das richtige Timing und den nötigen Spaß beim Putzen<br />
sorgt der integrierte Musik-Timer, der in <strong>re</strong>gelmäßigen Abständen<br />
den Wechsel des Kieferbe<strong>re</strong>ichs signalisiert. Die Junior-Modelle<br />
für Kinder von 6 bis 12 Jah<strong>re</strong>n sind be<strong>re</strong>its mit Oral-Bs überlegener<br />
3D-Reinigungstechnologie ausgestattet. Durch die<br />
Kopplung mit der Oral-B App unterstützen die Junior-Modelle<br />
das selbstständige Putzen<br />
mit elektrischen Zahnbürsten – damit<br />
sich auch die Kleinen ganz groß fühlen<br />
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46 Liebe deine Zunge<br />
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Liebe<br />
deineZunge<br />
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Die LiebeDeineZunge.de<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Liebe deine<br />
Zunge<br />
Mittlerweile ist die Aktionsplattform der Medical School 11 „Liebe deine Zunge“<br />
und damit die Zungen<strong>re</strong>inigung in zahl<strong>re</strong>ichen Praxen ein Begriff geworden. Die<br />
kostenlose Schulungs- und Informationsplattform hat sich zum Ziel gesetzt, das<br />
Thema Zungen<strong>re</strong>inigung vermehrt in den Praxen zu etablie<strong>re</strong>n und durch wissenschaftlich<br />
fundierte Schulungsunterlagen den Teilnehmer*innen die wichtigen Informationen<br />
nahezubringen. Zielgruppe dieser Internetplattform sind alle, die sich<br />
in den Zahnarztpraxen mit der Mundpflege professionell auseinandersetzen.<br />
Text / Bilder Medical School 11<br />
Be<strong>re</strong>its seit mehr als einem Jahr gibt es die Schulungs- und Informationsplattform. Jeder einzelne<br />
Teilnehmer begeistert uns und wir f<strong>re</strong>uen uns über jeden weite<strong>re</strong>n ZungenProphy, der mithilft, die<br />
Allgemeingesundheit zu verbessern! Deshalb haben wir unter unse<strong>re</strong>n Teilnehmer*innen eine Umfrage<br />
durchgeführt. Wir wollen euch damit zeigen, dass es sich lohnt, www.liebedeinezunge.de zu<br />
besuchen und ZungenProphy zu werden. Mittlerweile gib es über 250 Zahnfeen und Zahnkobolde,<br />
die ZungenProphy geworden sind. Außerdem stehen nochmals über 100 in den Startlöchern oder<br />
sind noch dabei, den Kurs zu beenden. Zusätzlich sind wir auf Social Media aktiv und können über<br />
stolze 850 Follower auf Instagram berichten.<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Liebe deine Zunge<br />
47<br />
An unse<strong>re</strong>r Befragung haben 76 Teilnehmer*innen teilgenommen und<br />
davon haben 57 (75 Prozent) geantwortet, dass sie einiges, oder sehr<br />
viel Neues über das Thema Zunge gelernt haben. Am meisten gef<strong>re</strong>ut hat<br />
uns aber, dass 59 Teilnehmer*innen (78 Prozent) die Zungen<strong>re</strong>inigung in<br />
der Praxis nun öfter durchfüh<strong>re</strong>n als zuvor. Diese Ergebnisse aus unse<strong>re</strong>r<br />
Befragung f<strong>re</strong>uen uns sehr und motivie<strong>re</strong>n uns, „Liebe deine Zunge“<br />
weiterzufüh<strong>re</strong>n und kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />
Für die Zukunft der „Liebe deine Zunge“-Plattform wünschen wir uns<br />
noch mehr Teilnehmer*innen, um die Zungen<strong>re</strong>inigung und Zungengesundheit<br />
in allen Praxen in Deutschland zu etablie<strong>re</strong>n. Ganz nach dem<br />
Motto: Saube<strong>re</strong> Zunge für mehr Gesundheit!<br />
Medical School 11<br />
Brückenstraße 28 · 69120 Heidelberg<br />
E-Mail: info@liebedeinezunge.de<br />
www.medicalschool11.de<br />
Weite<strong>re</strong> Informationen:<br />
www.liebedeinezunge.de<br />
Instagram: liebedeinezunge<br />
Facebook: Liebe deine Zunge<br />
Teilnehmerbewertung Mai 20<strong>22</strong><br />
Hast Du durch die Schulung neue<br />
Erkenntnisse zum Thema Zunge erlangt?<br />
Wie empfindest Du die<br />
Qualität der Lerntutorials?<br />
sehr viele 28%<br />
sehr gut 34%<br />
ja einiges<br />
47%<br />
gut<br />
61%<br />
ein paar<br />
24%<br />
geht so<br />
5%<br />
kaum Neues<br />
1%<br />
weniger gut<br />
0%<br />
gar keine<br />
0%<br />
schlecht<br />
0%<br />
Die kompletten<br />
Ergebnisse findet<br />
ihr, wenn ihr den<br />
QR-Code scannt.<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
48 Lifestyle<br />
Sind wir noch<br />
bei Sinnen?<br />
Wie füh<strong>re</strong>n weiche Autositze zu siche<strong>re</strong>n Straßen,<br />
aroma<strong>re</strong>iche Speisen zum Abnehmen und Bordsteinkanten<br />
zu guten Schulnoten?<br />
Indem wir unse<strong>re</strong> Sinne gebrauchen! Nur leider tun<br />
wir das kaum noch richtig, schenken ihnen nur selten<br />
Aufmerksamkeit und verpassen dadurch vieles.<br />
Aber es ist nie zu spät, das verborgene Potential der<br />
Sinne zu entdecken, sich von ihnen überraschen und<br />
begeistern zu lassen.<br />
Auch die Ärzte Dr. med. Ragnhild Schweitzer und Jan<br />
Schweitzer hatten vergessen, welche Fähigkeiten in<br />
jedem von uns schlummern. Erst ein peinliches<br />
Erlebnis hat ihnen die Augen geöffnet. So haben<br />
sie sich auf die Suche nach den Sinnen ih<strong>re</strong>s Lebens<br />
gemacht und schließlich einen Welt<strong>re</strong>kordversuch<br />
gewagt.<br />
In „Die Magie unse<strong>re</strong>r Sinne“ erklä<strong>re</strong>n die Bestsellerauto<strong>re</strong>n,<br />
wie wir unse<strong>re</strong> Umwelt, unse<strong>re</strong> Mitmenschen<br />
und unse<strong>re</strong>n Körper wahrnehmen. Vor allem<br />
aber bringen sie uns zum Staunen und geben uns<br />
die Möglichkeit, das ungeahnte Potential der Sinne<br />
zu erleben – von A (wie Apfelkuchen als Krisenhelfer)<br />
bis Z (wie Zähmen eines Ohrwurms).<br />
Wissenschaftlich fundiert, unterhaltsam und mit<br />
vielen Selbstversuchen zeigt dieses Buch, welch<br />
ein Geschenk die Sinne sind. Wer sie auch nur<br />
ein wenig pflegt, wird mit faszinie<strong>re</strong>nden und<br />
glücklichen Momenten belohnt.<br />
Ragnhild Schweitzer, Jan Schweitzer<br />
Die Magie unse<strong>re</strong>r Sinne<br />
ISBN 978-3-442-17826-1<br />
„Die Magie unse<strong>re</strong>r Sinne“<br />
ist kein Ratgeber,<br />
sondern ein Sinngeber.<br />
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49<br />
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3 / 2<br />
3 6 4<br />
4<br />
5<br />
7 8<br />
1<br />
1. Verdauungsorgan<br />
2. ande<strong>re</strong>s Wort für Mundschleimhaut<br />
3. multiple kleine Erhebungen auf der<br />
Schleimhaut der Zunge<br />
4. Drüse in der Mundhöhle<br />
5. Organ auf der Zunge zur Übermittlung<br />
der Geschmacks<strong>re</strong>ize<br />
5<br />
1 2<br />
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de. Die Gewinner werden durch Auslosung ermittelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Barometer Verlagsgesellschaft mbH sowie de<strong>re</strong>n Angehörige dürfen<br />
nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der<br />
15.07.20<strong>22</strong>.
50<br />
Vorschau<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 8. September 20<strong>22</strong> mit folgenden Themen*<br />
© Roxane Pfeiffer / Salutogenesis<br />
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Titelthema<br />
Erwachsenenprophylaxe<br />
Endlich rauchf<strong>re</strong>i!<br />
Patientenbegleitung bei Rauchentwöhnung/<br />
Tobacco Harm Reduction in der Zahnarztpraxis<br />
Materialmanagement - Lagerwirtschaft<br />
Einfache Lagerorganisation mit AERA Online<br />
... und viele weite<strong>re</strong> inte<strong>re</strong>ssante Beiträge der Zahnmedizin.<br />
*Die Redaktion behält sich Änderungen vor.<br />
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Straße: ................................................................. Nr. ..........................<br />
PLZ: ........................ Ort: ..................................................................<br />
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(pro Ausgabe)<br />
P<strong>re</strong>ise und Informationen: Für Auszubildende kostenlos (Nachweis in Form<br />
einer Mail/Sch<strong>re</strong>iben vom Arbeitgeber erforderlich). Der Jah<strong>re</strong>sabonnementp<strong>re</strong>is<br />
beträgt derzeit (6 Ausgaben) 10,80 € zzgl. MwSt. und Versandkosten. Wird das<br />
Abonnement nicht fristge<strong>re</strong>cht gekündigt, verlängert es sich stillschweigend<br />
um weite<strong>re</strong> 12 Monate. Die fristge<strong>re</strong>chte Kündigung richten Sie bitte schriftlich<br />
bis vier Wochen vor Ablauf der 12 Monate an den Verlag. Der <strong>Gesamt</strong>betrag<br />
wird im Voraus in Rechnung gestellt.<br />
Datum:<br />
Unterschrift:<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag/Herausgeber<br />
Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />
Brahestraße 16, 04347 Leipzig<br />
Telefon: +49 341 231 032-0<br />
Telefax: +49 341 231 032-11<br />
Internet: www.<strong>re</strong>call-magazin.de<br />
ISSN: 1869-2842<br />
Geschäfts-, Redaktions- und<br />
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Uwe Bräutigam (V.i.S.d.P.)<br />
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Redaktionsassistenz<br />
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Sophia Raigrotzky, Isabel Berger<br />
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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
der Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />
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