Ausgabe 203
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: ab 2022 vier Mal jährlich mit bis zu 170 Seiten Österreich.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>203</strong> / 04. 07. 2022<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
80<br />
native Energiequellen umzusteigen. Dieses<br />
Thema hat aufgrund des aktuellen Krieges<br />
zwischen Rußland und der Ukraine und der<br />
Gefahr Gaslieferstopps ausgeliefert zu sein,<br />
zunehmend an Präsenz gewonnen. Im Zuge<br />
der Reise konnten vor allem bei einer Präsentation<br />
zur Thematik Wasserstoff, durch<br />
den Leiter der Scottish Hydrogen and Fuel<br />
Cell Association Nigel Holmes, interessante<br />
Erkenntnisse gewonnen werden. „Schottland<br />
nimmt im Bereich des Wasserstoffs nicht nur<br />
in der Forschung die absolute Vorreiterrolle<br />
ein, sondern zeigt auch in der Anwendung<br />
und in der gesamten Investitionsplanung,<br />
wel che Bedeutung dieser Thematik zugeschrieben<br />
werden sollte. „Neben den eigenen<br />
Erkenntnissen ist es notwendig, daß wir<br />
als Wirtschaftsstandort Oberösterreich auch<br />
auf die Erfahrungswerte anderer Regionen<br />
zurückgreifen um somit voneinander zu lernen“,<br />
weist Hiegelsberger beeindruckt auf die<br />
schottischen Initiativen im Bereich des Klimaschutzes<br />
hin.<br />
„Der Informationsbesuch des Oö. Landtags<br />
hat klar gezeigt, daß es aus Sicht von<br />
Politik und Wirtschaft von besonderer Be -<br />
Foto: Land OÖ<br />
Landtagspräsident Hiegelsberger (r.) mit dem ehemaligen Wahlösterreicher und schottischen<br />
Minister für Verfassungs-, Außen- und Kulturangelegenheiten Minister Angus Robertson<br />
deutung ist, eine intensive Partnerschaft zu<br />
pflegen.<br />
Die derzeitigen riesigen nationalen aber<br />
auch internationalen Herausforderungen<br />
bedürfen nicht nur einzelnen, sondern vor<br />
allem auch gemeinsamen Lösungen. Der<br />
Besuch hat klar gezeigt, daß wir auch über<br />
die Grenzen der Europäischen Union hinaus,<br />
im Dialog bleiben müssen“, zieht Hiegelsberger<br />
ein Fazit über die Reise. n<br />
Bestmögliches Rating für das Land Oberösterreich<br />
Foto: Land OÖ / Denise Stinglmayr<br />
Landeshauptmann Thomas Stelzer<br />
betont, daß sich der Konsolidierungskurs<br />
der letzten Jahre bezahlt macht.<br />
»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />
Standard and Poor’s (S&P) hat am 20.<br />
Mai das Rating des Landes Oberösterreich<br />
mit AA+ bestätigt. Den Ausblick, der<br />
vor allem auf Grund der Corona-bedingten<br />
Einnahmenausfälle auf negativ gesetzt wur -<br />
de, revidiert S&P wieder auf stabil.<br />
Landeshauptmann Thomas Stelzer be -<br />
tonte, daß sich der Konsolidierungskurs der<br />
letzten Jahre bezahlt macht. „Ohne diesen<br />
Konsolidierungskurs hätte Oberösterreich<br />
die Wirtschaft nicht ankurbeln können. Wir<br />
befinden uns noch immer in turbulenten und<br />
unsicheren Zeiten, mit diesem Rating haben<br />
wir ein solides Fundament, um gestärkt<br />
durch diese Zeiten zu kommen.“<br />
S&P geht von einer Konsolidierung des<br />
Landeshaushaltes und damit einer Reduktion<br />
des Schuldenstandes aus. Die Verschuldung<br />
wird vergleichsweise gering bleiben, und<br />
zwar unter 40 Prozent der laufenden Einnahmen.<br />
Mit diesen Annahmen bestätigt S&P<br />
nicht nur das bestmögliche Rating des Landes<br />
Oberösterreich, sondern setzt den Ausblick<br />
auch wieder auf stabil.<br />
S&P führt aber auch aus, daß ein Downgrade-Risiko<br />
besteht, sollten die Einnahmenentwicklungen<br />
wesentlich schlechter<br />
ausfallen als prognostiziert oder die <strong>Ausgabe</strong>n<br />
stärker steigen als angenommen.Auch<br />
die geringe Arbeitslosenquote (ca. 2,5 Prozentpunkte<br />
unter dem Durchschnitt von Ös -<br />
terreich) und die Exportorientierung erwähnt<br />
S&P positiv. „Gerade für ein starkes Wirtschafts-<br />
und Industrieland wie Oberösterreich<br />
es ist, ist es enorm wichtig, daß Investoren<br />
Vertrauen in unseren Standort haben<br />
können. Mit diesem Rating ist das gewährleistet“,<br />
freut sich der Landeshauptmann.<br />
S&P bewertet die Liquidität Oberösterreichs<br />
insgesamt weiterhin als außergewöhnlich,<br />
vor allem aufgrund des Zugang zur Fi -<br />
nanzierung durch die Österreichische Bundes -<br />
finanzierungsagentur (OeBFA). Darüber hinaus<br />
könnte Oberösterreich Kredite direkt am<br />
Kapitalmarkt aufnehmen oder den etablierten<br />
Zu gang zu Geschäftsbankkrediten nutzen,<br />
zum Beispiel über die Oberösterreichische<br />
Landesbank.<br />
Das Land Oberösterreich hat bis 2023<br />
keine langfristigen Schulden zu bedienen<br />
und S&P berechnet einen Schuldendienstdeckungsgrad,<br />
der während des Prognosezeitraums<br />
weitgehend stabil bei über 100 Pro -<br />
zent liegt.<br />
Das Rating des Bundes ist ebenso mit<br />
AA+ bewertet, damit kann auch kein<br />
Bundesland ein höheres Rating erreichen.<br />
Das bestmögliche Rating haben nur die<br />
Bundesländer Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich.<br />
https://www.land-oberoesterreich.gv.at/<br />
https://www.spglobal.com/en/